Degotardifche Laibachcr Zeitung, Mittwochs den 14. Aug. 1799. ' Nnglucksfass/ wieder eine Gelegenheit wohlzuthun— Beförderung; neue k. k. Hosverordnungen fär West-Gattzien. — Krieg in Italien; Schilderung des itzigen Italiens; — Eine Menge neuer Daten aus Frankreich, woraus sich der gegenwärtige Zustand desselben beurtheilen läßt. Inländische Begebenheiten, Laib ach. Inder Nachtvon dem n.auf den 12. zündete de< Blitzstrahl in demDor-fe?KemN»eniK an der Zau, das Feuer nahm bald'überhand, und verwandelte 12 Wohnungen in einen Aschenhaufen. Die Armen ^andkyt« / .di« dieses Unglück getroffen hat, sind um so mehr zu bedauern / da sie bey der schnellen Verbreitung des Feuers säst nichts retten konnten« Edle Mitbürger! eilet diesen Unglücklichen die Wirkungen eurer Wohlthätigkeit fühlen zu lassen; sie bit* t?N/ und ftehen euch dar»m. M W t s tt. Se. K. K. Maj. haben ^«Ven Generalmajor, Johann Fürsten p. Lichtcnstein , in Rücksicht auf die von demselben geleisteten ausgezeichneten Dienste, und dessen vor dcm Feinde bezeigte Tapferkeit, zum Fcld-marschall - Lieutenant zu hefördcrn geruhet. Nachdem Se. Maj. in West-Gali-zien, durch zwei, in dieser Zeitung bereits angeführte landesväterliche Patente, vom 17. Januar d. I., einer Seits dieLeibeigenschaft ganz aufgehoben, u. andererScits die gegenseitigen Verhältnisse zwischen Obrigkeiten und Unterthauan, nach Recht und Billigkeit, und mit Hinsicht auf das allgemeine Wohl, bestimmet haben , so ist vor kurzem, Uneben der Hinsicht, ein drittes Patent, von gleichem Datum, in Deutscher und Pohlnischer Sprache erschienen , wodurch den Unterthanen die Wege vor-gezelchnet werde«, aufweichen sie, bei gegründeten, aus dem Vande der Un-tcrthänigkeit herrührenden Beschwerden , sichere und gerechte Abhülfe bei der Obrigkeit, den Kreisämtcrn, der LandMelle, und endlich selbst bey dem allerhöchsten Throne zu suchen haben. Dieses Patent besteht aus 43 Absätzen, und ist fast durchaus mit demjenigen übereinstimmend, das seit dem 1.Sept. des I. 1781 , für die' Unterthanen der gesammten K. K. Erbstaaten, mitzdem beßten Erfolge bestehet, Se. Mas. haben auch dieO'est-Ga-lizische adelige Jugend, gleich der Ost-Galizischen, an der Wohlthat, bei der Arcisren-ösibgarhe aufgenommen zu werden, theilhaft zu machen, und al-lcrgnädigst zu verordnen geruhet, daß bei Aufnahme d.rsclb.n aufkeine Zahl, sondern lediglich aufdio erforderlichen Eigenschaften der Anwerber gcfthen werden soll. Diese Eigenschaften sind, zu Folge der von derK. K. bevollmächtigten West - Galizi-zischen Hofkonnnisston jüngsthin erlassenen Verordnung, vom 13. März, i) daß der Bittwerbcr von Adel, 2) daß er in einem Alter von 16 Jahren, von gesunder L^ibcsbeschaffenheit, und von guten Sitten sei, mehr als 5 Fnß 6 Zoll messe, und daß dessen Eltern einen beständigen Wohnsitz in den denK.K.Staacen haben. Krieg in Italien. Daß es seho wahrscheinlich ist, der Franzosen Afterfreihcit habe auch die ehemahls glücklichen Gefilde des Kirchenstaates verlassen, erhellt ausfolgendem Schreiben vom iz. Julius aus Nom; „'Der französis. General hat die römische Republik in Vela-gerungsstand erklärt, die Funetione« des Senats, Tribunals und der Con-suln suspcndirt, und Rechnung von ihnen gefordert. Der Finanzmini-ster muß eiligst die verlangten Cou-tributioncn einfordern, d?r Kriegsminister , die französis. Truppen, alle Festungen zu Wasser und zu Lande eiligst mit Lebcnsmitteln versorgen, uud amEnde wird alles Waffcn-tragcn verbothen. Patrouillen streifen durch die Stadt uud nehmen den Köpfen der Einwohner dic weiße« Hüte und Maschen ab. Me sranzösis. ^ Truppen weit umher habenVefehl sich in der Engelsburg und znCivita-Vec-chia zu verschanzen. Von letzterer Stadt sind einige Thore gesperrt, und ohne Erlaubniß sind auch die übrigen nicht zu paffiren. Genua,den ,^. I„li. General Victor ist nach Paris gcreiset. Unsere Straffen wimmeln von Banditen ^ welche alle Lcbcnsmittel wegnehmen. Unsere Stadt ist einer großen Gefahr nahe: schon einige Mahle war" es 'an dem, Vlutströh-me zu verspritzen. Bürgerkrieg glo-ftet im Inneren. Macdouald war gestern hier: gab Befehle zu allerlei Befestigungen,- gieng aber sogleich wieder ins Hauptquartier zurück. Es steht arg, klemm, düster, und traurig aus — bis uns Suwarow Trost bringt. ' Aus Livorno haben sich die Franzosen gegen Capilul.nion am 16. Juli in der Nacht entfernt. Ein Cilbothe brackte die Nachricht, daß die tapferen Arezzincr, nachdem sie dieFcin-de aus dem ganzen Littorale verjagt hatten, sich di?ser Stadt nähcrten 5 Und nur noch 8 Meilen davon entfernt wären. Das schreckte den französis. General Dagvubert 5 er schloß mit dem erzherzogl. Generalmajor Lavi-lette eine CapitulcUion wegen des gänzlichen Abzuges seiner Truppen, wenn die zurückzulassenden Kranken in dessen Qbsscht genommen würden, «nd in der Nacht ftohen sie über alle «?rge>hw. Vald darauf zog.n d'e braven Arezzinner unter all- gemeinem Ge^auchze in bn' Stadt 5i^ Zu Florenz ist am 19. Juli em 2tes Cavalerie-Corps und dann General Klenau eingezogen, welcher im Palaste der Marquis Riceardi abstieg. Groffetto, Castiglione della Pescaia, wo man viel Kriegsmunition und 8 Kanonen fand, Piombino, Ribbo-na, Cecina, Livorno, Pisa, und Pescia sind unter dem Anführer Ca-val. Curzio Inghirami von den Arez-zinern eingenommen worden. 3uc^ ca ist Abends am 13. Juli von den ^ Franzosen geräumt worden, welcks l d?selbst 150 Kanonen zurückließen. Viterbo, Todi, Portoferrajo sind ebenfalls befreyt, und Portoferrajo ebenfalls befreit, und Perugia wird es auch schon seyn. Man liest wirklich eine kurze sehr treffende Schilderung übendie gegenwärtige Lage Italiens. ,/Die nämlichen Werkzeuge^nd Mittel , welche die Revolutions-Franzosen anwandten, um ihre Herrschaft, und die Revolution allgemein zu verbreiten, haben ihr eigenes Verderben bewirkt-Sie riefen die Völker zum Fechten und bewaffneten sie, und die Völker, deren schlichter gesunder Menschenverstand sich durch Blendwerke nicht lang bethören ließ, kehrten die Waffen gegen das Vrandsackel-Licht, und bestürmten und vertrieben die neuen Schwärmer: der Landsturm in Ty-rol, die Insurgenten in der Schwelg im Neapolitanischen, im Mailändischen, in Piemont, in ganz Italien? die bewaffneten Odenwälder,und andere deutsche Landbewohner halsen die raschen Fortschritte der siegreichen l Ocstreichisch-und Russ fchen Truppen < beschleunigen: in allen Ländern, in ^ Holland, Belgien und in Frankreich ^ selbst, erwarten die Insurrectionen nur den Augenblick, der Negicnmg der Volksmördcr, wie in Italien, ! cin Ende zu machen. Italien war von jeher das Grab der blutdürstigen und räuberischenjFrankcn; auch dieß' mahl zeigt die Geschichte einiger Mo- , nathe, daß eine Negierung, die sich auf solche Grundsaye stützet, sich selbst ihren Verfall vorbereite. Cis- ! alpinien ist nicht mehr; man hat fast feine Ueberbleibseln dieser republikanischen Catastrophe mehr, als daß eine Handvoll tolkühnerLombarder, welche bei dem letzten Wicdervorrücken der Franzosen, anstatt sich der Amnestie »hres großmüthigen Volks-Va-ters würdig zu machen, auch ihm noch ihre schwarze Seite zeigten, um desto schneller der strafenden Gerechtigkeit zur Beruhigung guter Bürger in die Hände zu fallen. Aus der Hauptstadt Piemonts sind die Franken vertrieben; cin fester Play fallt um den anderen, und die feindliche Armee ist schon in die Rioiera von Genua zurückgedrängt, aus welcher sie kam, um Mord, Brand und Naub über die ruhigen Völker Italiens zu verbreiten. Dieser Staat, den Frankreich selbst wegen seiner Lage für eine Vormauer ansah, und unüberwindlich hielt, jst dcm'Ioche der Pcntarchie entrissen, und die Truppen der großen Republik, die kurz vorherdenKönig vertrieben, können nun wegen des allgemeinen Volks« , Haffes nur burck K^vituliren ihre ! Haut retten. Gcnna schlüßt dcn z sl-anzöllich^n Ncvolutions-Vlutigeln > alle Eingänge zu , und selbst der Ue-z berrest der gezüchteten Armee Mac«-j donalds schcmt l)on dieser Seite seine Rettung mcht mehr gewinnen zu können ; das Genuesische Volk verspottet alle französische Deklarationen, alle Versicherungen, alle Drohungen. Das Herzogth m Mantua ist bis auf die Hauptstad.von dm sranzösis. Re-volutions-Unholden gercin'get: die dortige feindliche Garnison hält die Belagerung nur aus, um das Elend der Einwohner zu vergrößern, und den aufgehäuftenRaub noch selbst aufzehren zu können, da kein anderer mehr auf sie wartet. Ausländische Begebenheiten. Deutschland. Frankfutt, den-o. Iul: ^Aufdcm linken Nheinufer ist man sallgcmein überzeugt, daß Mainz undEhrenbrcit-stein in Kurzem wordc belagrrt werden. ?im 5. d. ließ das Departement zu Coblcnz durch Trommelschlag und im Drucke bekanntmachen, daß in Zeit von 5 Tagen alle rückständigen Contributioncn entrichtet werden müßten. Man könne keinen Nachlaß mchr a/ben, da es bekannt sey, daß vieleLeute mttSehnsucht dieFein-de erwarten. Hamburg. Aus Kopenhagen wird durch außerordentliche Gelegenheit vom 19. Iul. gemeldet, daßan» Tage vorher 2 englische Linicnschiffe von 64 lind 74 Kanonen, nur mit ener Batterie versehen, zu Helsin-göer angekommen smd, di? nach Rc-val geh?«, um daselbst russische Truppen cinzuu^hmen. — DemAernch-ni?n nach werden Se. königl. preußische Mai. die Demarkations - Linie weiter ausdehnen/ Frankreich. Paris, de«2i.Inli. Eine offizielle Depesche, sagt der heutige Ne-dactcur, kündigt die Vereinigung der Armeen von Neapel und Italien an. D?r Minister Tallcyrand Perigord hat nun zum zweiten Mahle seine Entlassung begehrt, und dieselbe ist 5hm bewilligt worden. Sein Nachfolger ist , nach einem Journal, Vr. Reinhardt, der seither als Regie-rungs-Commissär zu Florenz sich befand , und vor Kurzem zum bevollmächtigten Gesandten in der Schwciy ernannt worden war. —Abukaya, hie-sigerGeschäftsträger desDey V.Algier, ist in seinem Hause, wo ihm, seitdem er aus dem Tempel war, eine Wache nie verließ, gestorben. Straßburg, den 2 2. Juli. Gen. Müller ist zu Mainz eingetroffen, wo vorläufig das Hauptquartier der neuen Rheinarmee sein wird. Er orga-nifi rt diese Armee, und kommandirt sie provisorisch bis zur Ankunft des Generals Moreau. Diese Armee erstreckt sich von der helvetischen biS an die batavische Gränze. — Bei den Armeen in der Schweitz herrscht noch immcr große Sullc; nur fangen bei-» de Theile an, etwas wa i-san r zu werden, und b^ondcrs «n 5 r N;cht Bewegungen zu machen. VonC.cm gegen Immensee nird eine neue N.i-he von Verschanzungen, größttn-theils durch Bürger von Zug, aufgeworfen. In Wallis und in d m Caltton Oberland ist alles ruhig von beiden Seiten; nur zuweilen stinzt ein Corps Oestrcicher den Berg herab , um Lebensmistel zu hohlen, l nd zieht sich dann wieder zurück. — Vorgestern Abends ist hier eine Nttdcr» läge von Kelchen, Mcßgewandcn:c. nebst einer verrätherischenCorresponz entdeckt worden. Man hat h. lland habe. Deßhalb hätte er so sehr aufdie Stellung einer batavischen Armee von 30,220 Mann gedrungen. Es h rrfchte immer Ruhe im Lande während seiner Anwesenheit; und bei seiner Abreise, aus Holland, vorio Tagen, lagen noch gegen 22,000 franz. Soldaten darin — Ein zuEnde Aprils abgegangcr Colonist von St. Domingo, der kürzlich hier angekommen ist, wiederspricht dem verbreiteten Gerüchte von auf dieser Insel ausgebrochencn neuen Unruhen und Zwistigkeiten zwischenToussaint Lonvermre und Nigaud. — Nach ci-n m Schreiben aus Nizza vom 11. d. w irrn die Generale Victor und De-belle daselbst angekommen; letzterer ab^r sollte am folgenden Tage nach G^'nua abreisen, wo, wie es hieß, eine V rschwörung gegen die Franzosen enld.'ckc, und bereits 21 Theilhabers und darunter 2 Direktoren arretirt wordcn waren. — Nach Gar-reau's Vorschlage resolvirte der Rath der 5^0 in der gestrigen Si-Hnng, daß intdkrhalb einer Dekade die Nationalgarde wieder organisiek werde. Sie soll aus den Bürgern von 16 bis 60 Jahren bestehen. Jede Muni-zipalität soll die Vormund Zunahmen ! und Wohnungen dcr Bürger ohne Ausnahme in ein Register eintragen lassen. Die eingeschi iebenen und itt Compagnien abgetheilten Bürger müssen denDienst ,n Person versehen. Paris, den 22. Iul. Die durch den Direktor Sieyes wieder eingeführte Preßfreyheit arbeitet sehr daran, um das Volk von dem äusserst schlechten Zustand der republikanischell Regierung zu überzeugen, und es auf den großen Satz hinzuleiten: daß Frankreich nicht langer auf den Fuß wie bisher bestehen könne. Eines unserer Journale schildert dcn gegenwärtigen Gemeingeist folgendermas-sen: Die Nation ist so übel geführt worden, daß sie gar nicht mehr geführt seyn will. Sie laßt sich nicht weiter durch Worte betrügen, sondern urtheilt nach den Sachen, und Umständen, und thut wohl daran. Von allen Parthien, denen sie bisher Gehör gab, betrogen, traut sie keiner mehr, und bleibt ruhig. Das Volk will nur Frieden und Ruhe< und sieht ein, wohin Freyheit lind Gleichheit führen. — Auszug aus der französischen Zeitung 1/ umi des 1.0-15 Nro. 1419. vom 29. Messidor( l?' Iul.) In dem Departement der untern Seine ist eine von der Wittwe des Ermordeten Französis. Gesandlett Robcrjot unterzeichnete Denuntiati-on im Umlauf. Deren Zweck geht dahin: Oestreich von dem Gesandtenmord zu rechtfertigen, und das Ga»^ ,zt auf das 'französis. Gowernemwt hinzuwältzen. Man behauptet sogar in dieser Schrift, daß Jean Debry verkleidet in Husarenuniform selbst der Mörder des Roberjot sey. Paris, den2z. Iul. Der gestrige Redakteur giebt den vom 20. dieß datirten Beschluß des Direktoriums, wodurch Bürger Reinharden Florenz zum Minister,der auswärtigen Geschäfte ernannt wird. Er macht fer-«er 2 Beschlüsse bekannt, wodurch Robert Lindet an Ramels Stelle zum Finanzminister, und Cambaceres an kambrechts Stelle zum Iustizmini-ster ernannt werden. Ramel hatte seine Entlassung begehrt. Das Journal dc Paris, das sonst sehr vorsichtig und bescheiden ist, drückt sich heute mit Nachdruck folgen-dermasstn aus: Gesetzgeber, der bürgl. Krieg ist aufdemPunkt,auszubrechen. Ihr kennt die Ursachen desselben. Wenn ihr nicht eilt, demselben zuvor zu kommen, so werdet ist'auch alles daraus entstehendeUnglück, alles vergos-seneVlut zu verantworten haben. Es wird ein Tag, ein schröcklicher Tag, kommen/wo man von euchRechenschaft fordert. — Hier scheinen mit dcrWie-berstellung der Preßfreiheit auch die Karrikaturen wiederMode zu werden. Vom n. bis 12. sah .mau an der Reitbahn der Tutterien einen sehr schön illumimrtenHolzstich: Erstellteden triumphvollen Emzug des Buonapar-le in Kairo nach dem glorreichen Feldzug von Palästina vor. Der Sieger war türkisch gekleidet-, aufdemHaupte eme lichtgrüne Perüke und eine Krone VyngelbeniSchlangen. Er saß aufei- nem ägyptischen Esel, und hatte eine Fahne t« der Hand mit der Aufschrift: Dcr Sieger aus Herablassung: ie v a> inc^uenr spar concwl'c'Oliljnncc«. DenZug begleiten rechts und links eine grosseAnzahl Türken, welche ftanzösis. Iakobincrköpfe auf grossen Schüsseln trugen. Den Schluß machte die Armee von Vethelehem mit ungeheure» grossen Nasen te. lc. Paris, den 25. Juli. DerRath der 5vO. hat nun das Vergessenheitsde-kret auch über den bekannten Varrcre ausgedehnt.Dieser war unterNobers-piere im Heilsausschuß, und machte sich einen furchtbaren Namen. Zulezt aber halfer selbst seinen Gönner Ro-berspierre stürzen. Nach mancherley Schicksalen tritt er nun wieder in die Rechte einesBürgers ein, und istMit-glied vomRath derzoO.DieIakobiner schüfen ihn. — Es scheint, Direktor Sieyes sey noch nicht ganz ftst auf seinem Posten; er hat eine macktigePar-thie gegen sich; und übcrhaüpt sind die Angelegenheiten dcr Rcpublik so verwirrt, daß dieser finstere verschloss».ne Mann sein ganzes Genie nöthig habcn wird, um ficl) zu behaupten. — Dcr .)clvetisä)eExdircktorGlairc ist mit geheimen Auftragen hier angekommen. Es heißt, dle Schweitzcr wollen sich durch preussische Vermittlung dkNcu-tralität verschaffen. Die Berichte aus denDepartcmen's längst der Loire sind traurig. Zu Angers , Eholet lc. sammeln sick die Neu-konscribirten , welche inganzcn Hau-ftn descrtiren, und formiren mit den. Einwohnern eine neue Vendee. Weiter hin gegen das mittelländische Meer wimmeltdas Land von Räuberbanden, deren sick die Regierung nicht mehr erwehren kann. - Ein Offizier von der italienischen Armee schreibt folgendes: War es wohl ein Wunder, wenn die Armee mehr als zurHätftc aufgerieben wurde? Scherer ihr General, war immmer betrunken; der Chef vom Ge- ! neralstaab lag bis Morgens l i Uhr -aufdcn Eiderdunen, dcrGeneralstaab h'stand ausWollüstlingen, unddieAr-niee hatte oft weder Stroh noch Brod, während die Offiziers schwelgten, und die Kriegskommissairs das Land aus- ^ raubten. — Der bekannte Postmeister z Drouet, der Ludwig den 16. anhielt, ist jetzt Chefdes l iesigen Iakobiner-klubbs. Dieser Tagen behauptete er in demselben: Die Patrioten müßten ! auf ihrer Hut seyn, die Parthie von ^ Orleans gehe noch immer damit um, Frankreich die Constitution von 1791 «.id folglich auch eincnKönig zu geben. Ec stichelte mit diesen Ausdrücken auf d nDircktorSicyeS. — Umdie schnei le Ucbergabe so vieler starken Festungen inItalien an die Oestreicherzu be» sch^lgen 5 geben unsere Patrioten vor, sl.- stlen durck, Verrätherei übergegangen, man habe mit blinden Patronen anfdieBelagerer geschossen ic. — Der neue Kriegsminister Bernadotte ist seines Vostens schon sehr müde, und will abdanken. DieIakobiner greifen so gewaltig um sich, daß weun die Regierung nicht auf ihrer!Hut ist, sie oänzlich die Oberhand bekommen kön- yen. General Mack' hat Gift bekom-wcn, es heißt von einem seiner Adju- tanten, der aber keu: Deutscher ist. Von französis. Seite thut man alles, um ihn noch zu retten. — In.den mei-! stettDepartenn'nts vonFrankcich sicht es so aus, als ob unsere Republik am längsten gedauert hätte. In den östlichen und südlichenProvinzen ruft man bei hellemTage: Es lebeLudwig der 18! Es lebe Prinz Karl! Mau fürchtet, wenn die allirten Armeen sich unsern Gränzen nähern, manche Departements die Maske abziehen möchten. Unsere Regierung ist über diese Umstimmung des Gcmeingeistes in der grösten Verlegenheit. — Ein hiesiges Journal enthält folgendes: Man meldet vonRcgensburg,jdaßdie koalisitcrn Höft ihren resp.Ministern denAuftrag gegeben haben, bei Sr. Mai. dem Könige von Preussen anzufragen, ob Sie Willens seien, das Haus Oranien i« die Statthaltcrwürde wieder einzusetzen; mit demZusatze,daß in diesemFal-leSie sich verpflichtethaltcn,Sr.Mai' mit ihrer Macht beizustehen, um dem Hause Oranien dcnRang,welchen dasselbe inHollaud besaß,wieder zu geben; allein, daß in dem Falle, wenn Sr. preussis. Maj. entschlossen seien, den gegenwärtigen Zustand fortdauern zu lassen, alsdandie koalisirtenHöft entschlossen seien , die alte Ordnung der Dinge in Holland wieder herzustellen, und einen fremden Prinzen mit der Statthalterwürde zu bekleiden.