Umnmrr 17.___Pettau, den 24. April 1898.__IX. Jahrgang. crfdjtlnt icden Sonntag. %n\i für Peiiau mit Zustellung iiis H««»: Vierteljährig st ISO. holbjShng fl. 2.40, ganzjährig fl. 4.KU, mit Postvtrsrndung iin Znlande! «ierteljähng fl. t«0. halbjährig ^ sl. 2.80. ganzjährig fl. 6.60. — teinzelne Rummnn 10 fr. Schriftleiter: Romuald J«r»b Bayer, Herrengasse Nr. 23, I. Stack. Sprechstunde »in 1 bis L Uhr. — Berwaltnnß unb Vertag: Stf. Blanke, HauptPlatz Nr. v. Handschriften werden nicht zuriickgestelll. Ankündigungen billigst berechnet. — Beiträge sind erwünscht und wollen längstens bis Freitag jeder Woche eingesandt werden Rundschau. Die Erwählten eines sreieu Voltes. die Repräsentanten jene» MusterstaateS der Friedens» liebe, aus welche» als leuchtendes Vorbild die Friedensapostel und Friedensfreunde stets triuiiv* phlereud hinwiesen, damit n»s Europäern die Röthe der Scham in'S Antlitz trete Über die Bestialität unfern kriegerischen Neigungen, ljaben ihre Lobpreiser ganz schändlich blamiert. Noch nie haben .Habsucht und Raubgier in solch schäm-loser Weise zu einem Kriege getrieben, seit den Zeiten der römische» Herrschaft über den halben ErdkreiS und seines »veltgebietenden Senats und ihn in solcher Weise gejordert und durchgesetzt, wie das i» den letzten Tagen im weißen Hause zu Washington gescheite» ist. wo sich solche widrige. turbulente Scenen abspielten, dass sie bei-nahe das überboten, was wir bereits in den letzten Jahren leider gewöhnt ivurden, in unseren BcrtretungSkörpern wiederholt zu erleben. Wenn aber »och etwas dieses widrige Schau» spiel schamlose» Friedensbruches überbieten kau«, so ist eS die Scheiuheiligkeit. mit welcher Mac Kinley die egoistischen Motive, welche die Ver» treter des amerikanischen Volkes zu ihrer ttriegS-Hetze veranlassen, mit HumanitätSphrasen zu oer-schleier» und zu verdecken sucht. Auch das von ihm an Spanien gericht-te Ultimatum ist nichts als eine Lügenphrase, den» Mac »tiiiley weiß es recht gut. das» kein Volk, das sich nicht selbst Ueber das Fortleben nordischer Götter-Mythen in den Festen und abergläubischen Gebräuchen deö deutschen Volkes. Eine Studie von A. F. Wolf. Alle heidnischen Religionssysteme sind aus dem Pantheismus hervorgegangen. Alle» lag ursprüng-lich die Auffassung vou der Durchdringung und Beseelung der Materie, der ganzen Natur, durch den göttlichen Weltgeist. die schaffend« Urkraft zu Grunde, von der alleS Leben ausgeht, um sich dann wieder in ihr auszulösen. Die Betrachtung der zahllose» zeugende» und vernichtenden Kräfte in ihrer Einzelheit führte bei den meisten Früh-Völkern zur Vielgötterei. Während daS kleine Volk der Juden die Vereinigung aller göttliche» Kräfte in Jehooah anbetete, der das Weltall aus eigener Machtvollkommenheit schuf, sah und verehrte der teide in jeder einzelnen Naturkrast, »i jedem lement einen Gott, den er je nach den Eigen» schafte» derselben liebte oder fürchtete. Wen» auch alle heidnischen Religionen auf den Pantheismus zurückzuführen sind, so unterscheiden sie sich doch in ihrer späteren Entwick-lang wesentlich voneinander und der Charakter eines Bolkes ist niemals ohne Einfluß auf dessen Glauben geblieben. Der contemplative Geist der Inder suchte die Geheimnisse der Schöpfung und das Verhältnis der Menschcnseele zum Weltgeist zu ergründen, der Grieche belebte seinen Olymp mit Göttern, an denen nichts vollkommen war als die physische Schönheit, die ihm als daü Höchste galt; die kriegerischen Völker des euro- entehren will, derlei Bedingungen annehme» kann und uni so gewisser auch nicht die stolze spanische Nation, die in ihrem heldenmüthigen VerzweiflungS-kämpfe selbst von den sieggewohnten Bataillonen des modernen Cäsar» Napoleon nicht unterjocht werde» konnte. Bereits hat auch die übermüthige Sprache Mae KiilleyS nur den Erfolg gehabt, alle Parteien — Carliste» und Republikaner. Liberale und Conservative — um de» Thron zu scharen. Überall schlagen die Flamme» der Begeisterung empor; alle sind bereit für die Ehre der Nation Gut und Blut zu opfern und bald dürste uns der Telegraph eine» Schlachtbericht bringen und die eisernen Würfel des KriegSsplelS ins Rollen gekommen sein. Auch toir stehe» wahrscheinlich bald vor dem Kriegsausbruche; nur daS bei »uS durch den Übermuth der Parteien der Rechten, die Teutsche» in Vertheidigung ihrer Rechte und ihres Besitz-thumeS gezwungen sind, ihrerseits der Regierung und der Majorität ei» Ultimatum zu stellen. daS in der die Deutschen aller Parteien einigen-de» Formel besteht: »Aushebung der Sprachen-verorduuii^und gesetzliche Anerkennung der deutschen Staatssprache." Aber nicht nur in dieser Forderung ist die Einigkeit aller Deutschen zum Ausdruck gelaugt, sondern noch erhebender und noch siegreicher in der Anklage des ehemaligen Ministerpräsidenten Baden, und feiner Complicen. Bisher sind nur Kaiser, Groß. Rieger und Dr. v. Grabmayr als päijchen i Nordens übertrugen ihre Kampfeslust und SieacSfreude aus ihre Götter uud beiviesen ihr Verständnis für die Natur, ihre sinnige Freude au allem Schönen uud Ellpbenen, das diese ewige Mutter ihre» Kindern zu bieten nie müde wird, schon in den frühesten Zeiten und verherrlichten die Sonne, den Frühling. Blüten-schmuck und Ärntegold in ihren Mietl>en. Über d,e Götterlehre der alte» Germanen, die große Ähnlichkeit mit der der Slave» nnd Kelten gehabt zu haben scheint, war lange nur Weniges bekannt, bis eü emsigen Forschern uud Sammlern gelungen ist. unter Zuziehung der nordischen Mytholug^c. die sich mit der germanischen als fast identisch erwiese» hat. die in Volksliedern, Sage» und Märchen, so wie in abergläubischen Gebräuche,, erhaltene» Über-lieseruuge» einer vorchristliche» Zeit. ,» einem einheitlichen Ganzen zusammenzufügen uud uns vo» dem Glauben und den Sitten unserer früheste» Vorfahre» ei» anschauliches Bild zu geben. Im Jahre 1628 kam der Leibarzt König Christians V. vo» Dänemark in den Besitz eine« Pergamentcodex der prosaischen Edda, welcher später der Universitätsbibliothek vo» Kopenhagen einverleibt wurde. Zeh» Jahre später entdeckte Bogevuls Svendjen zwei Pergamentcodice«, so» wohl der prosaischen, als der poetische» Edda. Sämmtliche Codices wurden von Thoma» Bartholin und Peter Resen gegen Mitte de» 19. Jahrhunderts herausgegeben und erläutert. Diese erste, noch mangelhafte Ausgabe der Edda erregte großes Aufsehe» und veranlaßte die Sprach- und Alterthumiforscher, auf dem einmal Ankläger aufgetreten. Und ijevatH' dieser Letzte, der für die gemäßigste, ,urilckhalteudste, ichonuugS-vollste Partei aufgetreten ist. hat bei aller Beobachtung der gesellschaftlichen Forme», bei aller Vermeidung verletzender Ausdrücke seine Anklage so scharf, politisch wie juristisch io unwiderleglich begründet, dass diese Anklage bereits das ver-nichtt'iidste Urtheil Badenis, seiner Ministerthätig-keit und der >)>lf«actio» seiner Alliirte» ,u dem verflossenen Präsidium und in den Reihe» der Majorität, in sich trägt DaS Schwurgericht der Weltgeschichte wird hierauf da» verdammende Urtheil 'prechen. Dr. vo» Grabmayr ist damit aber auch mit einemmale in die vorderste Reihe unserer hervorragendste» Redner gerückt und hat den Beweis erbracht, dass mau mit Geist. Gesetz, kuude und Noblesse den Gegner zum Schweigen zwingen kaun, während wüstes Schreien nnd Toben, Geheul und Jnvective» nur das gleiche Echo er» zwingen. — Mit dem Prügel kann man sich wohl gegenseitig Beulen schlagen, aber mit der seinge-schliffeile» uud zugespitzten DamaScenerklinge trifft mau de» Gegner tödtlich. Wir finden an Prü» geleien absolut keinen Geschmack, sondern sind sür das Duell mit scharf geschliffener, tödtlichcr Waffe. Noch steht eine ganze Phalanx vou Ankläger» in Reih und Glied, bereit, den Kamps fortzusetzen und wir erhoffen »och manche» Redner zu hören, der seine Anklage schneidig, gleich formgewandt, gleich geistvoll und gleich unwiderleglich for» muliert. betretene» Pfade vvrwärtSzufchreite» und die verborgenen Schätze nordischer und deutscher Götterlehre zu heben und auch der Bewunderung des Laien zugänglich zu machen Alis Resen uud Bartholin folgten die ge-lehrten Isländer Torfäus und Maguäus mit ihrer Herausgabe der: „Edda Jslandorum" und Trog Arnkicl mit seiner: „Cimbrischen Heide»-Religion." Zu Anfang deS 18. Jahrhunderts verdrängle eiu mythologisches Werk daS andere. Die Edoa ward durch den Abdruck des upsa-tischen Codex und der Volupsa ergänzt; mit der größten Hingebuiig arbeiteten Herder und Deui« an der Zusammenstellung einer nordischen My' thologie; Murray und Ihre prüften mit kri-tischer Kälte das massenhast vo» den Sammlern zusammengetragene Material der Überlieferungen einer frühe» Volkspoesie. — Schimmelinann stellte in blinder Vergötterung die Edda, die er: „das einzig »nah« GotteSwort" nennt, der Bibel Sleich. gefiel sich in Verhimmelungen »ud bom» astischen Lobpreisungen zum Ärger des Publi-cumS und der Gelehrte». Noch immer wurden neue Theile der Edda entdeckt, bis sie endlich durch die Auffindung der „Edda rhytinica" (poetische Edda) und der Vita Saemnndi ihren Abschluß fand. Wenn die Edda nuch nicht dic wichtigste Quelle neuer Entdeckungen zur Aufklär»,ig der Religion unserer Urväter ist. wie man im 17. Jahrhundert glaubte, so erhielten doch viele, schon früher von namhafte» Gelehrte» aufge» stellte, aber angezweifelte Behauptungen durch sie ihre Bestätigung; jede »falls legte ihre Auffindung den Grundstein der modernen isageuforfchung Die Regierung legte einen ganzen Actenstoss | von AuSgleicySvorlagen auf den Tisch deS Haufe». Sie meint vielleicht, dass der Umfang dieses Con-voluts die Abgeordneten veranlassen dürste, diese Vorlogen um so rascher *u erledigen, dürfte sich aber bald überzeugen, dass diese Ansicht ein ungeheurer Irrthum ist. Der Inhalt dieser Borlagen «st ein solcher, dass, selbst wenn zwischen der Regierung und den Parteien keinerlei Differenzen be-stünden, die Erledigung dieser Vorlagen mit den größten Schwierigkeiten zu kämpfen halte. Heute aber, wo fast noch keine Aussicht vorhanden ist, dass das Parlament überhaupt in naher Zeit arbeitsfähig wird, ist es ein ungeheuerer Optimismus der Regierenden zu glaube», diese Aus« gleichSvorlagen und noch dazu in Bälde durch-zubringen. Im Abgeordnetenhaus? in Budapest ist die Regierung bei Vorlage der Ausgleichsacten ebenfalls auf Schwierigkeiten gestoßen, trotzdem dieser Aus-gleich eine» ungeheueren Sieg und die schwer-wiegendsten Errnngenschaften für TranSleithanien bedeuten. Gefahrdrohende Schwierigkeiten hat auch die fortdauernde agrar-soeialistische Bewegung für die unaarische Regierung. Ostasien berichte» die maßgebende» Journale von einem bevorstehenden Über-einkomme» zwischen Russland und Japan und auch zwischen den anderen rivalisierenden Mächten herrscht gegenwärtig scheinbar wenigstens vollständige Harmonie. Auf Creta will Rnfsland mit Hilfe Frankreichs und Englands die Aner-kennung der Regentschaft des griechischen Prinzen erzwinge» und wird eS erzwingen, denn die Drei- i buiidmächte werden kein Veto dagegen einlegen. Nur dass sich England so auffällig in dem spanisch-amerikanischen Streitfall an die vereinigten Staaten anzubiedern sucht, könnte das Bedenken erregen, dass Enland bezüglich seiner diplomatischen und factischen Niederlage in China gegen Russland Revanchepläne hegt und sich hitfür der Neutralität — wenn nicht gar der Allianz — des mächtigen Onkels Sam versichern will. Aber in Österreich ist für das, was weit hinten im Osten geschieht, so nahe daS auch unseren Handel und Industrie und damit unseren Lebens-nerv berührt, kein Interesse. Hier sind aller Augen auf den westlichen Kriegsschauplatz und aus den FranzenSring gerichtet und alle fragen sich: .Wird daS Ultimatum Krieg oder Frieden bringe»?" und ist die Übereinstimmung der Eddabücher mit den besten historischen Denkmälern deutscher Sitte und deutschen Naturcultus deutlich nachgewiesen worden. Mit der Zeit hatte auch da« gebildete Leser-publicum Interesse für die Bestrebungen der Alterthumsforscher gewonnen und die einfache, zum Herzen sprechende Poesie eine« jugeiidfrischen Volke« übte einen besonderen Reiz in einer Zeit, in der sich Verkünsteluug und Unnatur der Li-teratur bemächtigt hatten. Den Brüdern Grimm aber war es insbesondere vorbehalten, die Dichtungen des Volkes in ihrer liebenswürdigste» Form, im Märchen, zum Gemeingut und Stolz der ganzen deutschen Na-tion zu mache». Was die Sagen und HauSmärchen der Brüder Grimm für die Familie sind, das ist ihre deutsche Mythologie für die Freunde deS Alter-thumS. Wie ein Zauberichlüsfel öffnet sie die Thore verlassener Tempel, den Eingang in die Wunderwelt unserer Vorfahren und bester noch, sie lehrt uns den tiefen Sinn aller volk«-thümlichen Überlieferungen. Sitten und Gebräuche erkennen. Das Bestreben des gelehrten Brüderpaare«, für die vergessene und mißachtete Literatur des Volkes das Interesse de» Gebildeten vollends zu gewinnen, ist von dem schönsten Erfolg gekrönt worden, den» nicht nur waren die wirklich dem VolkSmunde entnommenen Märchen bald in jeder Kinderstube zu finden, auch die Forscher anderer Rationen lernten den hohe» Wert der echten VolkSpoesie erkennen und sammelten alle Spinn« stubeumärlein und Volksweisen, alle Sagen, — 2 — I Die Auferstehung Pettaus. ! «. Was nun die Toilette Pettau» anbetrifft, so hat da» alternde Petovium gewiss sehr viel gethan, sich zu verjüngen und zu schmücke». Die Häupter und Leiter der Stadt, Vereine und einzelne strebsame Burger vereinigte» sich, sowohl durch geschmackvolle Neubauten im Inneren Oer Stadt — wir nenne» nur das Gebäude der Sparkasse, das Postgebäude. Teutschmaiiu'sche HauS, daS Theater. daS Schröffel'jche HauS, die slovenische und deutsche Schule, welche Baulichkeiten in jeder eleganten Straße Wiens stehen könnte», wie durch die Neuanlage» des Stadtparks am Draukai, die jetzt ihrer Vollendung entgegen gehen und die Herstellung des VolkSgartenS, mit seinem Schweizerhaufe, seine» Kahnfahrten auf dem Teiche, feine Serpetinenwegen, Pettau» alljährlich neu ergrünende und herrlich schmückende Fassung, die Reize unserer alteherwürdigen Stadt zu erhöhen und ihre Annehmlichkeiten zu vermehren, wozu wohl in erster Linie auch das vo» unserem Bau-vereine erbaute Badhaus, mit feiner comfortablen einer Großstadt nicht unwürdigen Einrichtung mit Dampf-. Wannen- und Schwimmbädern und dem großen Freistrombad. zu zählen ist. Für die Salubrität, die Hygiene und den Comfort jedes Gemeinwesens, namentlich jedes städtischen Ge-meinweseuS, welches den Anforderungen des modernen Zeitgeistes, den Bedürfnissen des Fort-schritte? und den unabweiSliche» Bedingungen der besseren Gesellschaftsklassen entsprechen soll, bestehen > bereit» solche, durch die allgemeine Übung und Gewohnheit zu Gesetzen gewordene Bedingungen, dass sie auch kleinere Gemeinwesen nicht außer Acht lassen können, namentlich dann nicht, wenn sie — wie Pettau — den Anspruch erheben, Fremde heranzuziehen und zu dauernder oder doch vorübergehender Niederlassung zu veranlassen. Hiezu gehört in allererster Linie, dass der Bürger-meister daS große SchöpfnugSwort: „Es werde Licht" wiederholt nnd thatsächlich die egyptische Petroleumfinsterni», die derzeit herrscht, für immer beseitige. Nun sind wohl für die Gesundheit einer Stadt die Ca»alisation und daS Wasser die zwei allerwichtigste» Factorcn. wozu sich noch alS dritter eine strenge Controlr der Nahrungsmittel gesellt, bei der wieder die Fleischbeschau und die Über-wachung deS zur Schlachtung aufgetriebenen Viehes, welche schlichte Landbewohner von Burgen und Schlössern. Elfen, Nixen und Riesen zu erzählen wußte» und belauschten da» Volk bei seine» oft wunderlichen, geheimnisvollen Bräuchen, hinter denk» sie jetzt mehr als bloßen Aberglauben sahen. Gerade jene volkSthllmlichen Feste und Gebräuche. auf die man so lange mit überlegenem Lächeln herabgesehen, sind eine wahre Fundgrube für den AlterthumSsorfcher. denn sie sind zumeist die letzten Überreste heidnischen Natur- und Göttercultus und heute, da endlich die Binde von den Auge» gefallen ist. kann man nicht genug darüber staunen, dass mau so lange gleichgiltig an diesen hochinteressanten Überlieferungen vor-christlicher Zeit vorübergehe» konnte. In altersgrauer Zeit kannten die Deutschen allerdings weder Götter noch Tempel und Priester; da verehrten sie nur ei» einziges, u>>-sichtbares, AlleS durchdringendes, göttliche» Wesen. Allfadur (Allvater) genannt, dem sie keine Tem> pel erbauten, da sich feine, mich die kleinste Pflanze belebende Urkraft. nicht in Mauern bannen ließ. Diese in ihrer Einfachheit erhabene pan-theistische Lehre befriedigte jedoch da» Volk, bei dem die Beobachtungsgabe von jeher so mächtig war, nicht auf die Dauer: die Gefühle der Liebe und de» Haffes, der Dankbarkeit und der Räch-sucht wurden lebendiger, die widerstreitende» Kräfte der Natur, die immer wiederkehrenden Gegensätze von Tag und Nacht. Sommer und Winter, Blühen und Verwelken, endlich der gestirnte Himmel. Sonne und Mond wirkten auf die leb-yaste Phantasie deS Volkes, das vergeblich nach oder des zum Consum eingeführten Fleisches die .Hauptrolle spielt. Die Canäle sind fast durchgehend» noch nach der alten Weise gemauerte Canäle, die durchschwitzen und daher stellenweise auch aus das Wasser ein-zelner, den Canälen näher gelegene» Brunnen verunreinigend wirke», obwohl Pettau im allge-meinen sehr gute« Trinkwasser. sowohl in den öffentlichen wie in den meisten Privatbrunnen besitzt, welches sich dnrch Klarheit, Frische und demnach Mangel jedes unangenehmen oder fremdartigen Beigeschmackes auszeichnet. Dafür aber besteht bei einzelne» Brunnen der höher gelegenen Stadttheile der Übelstand, dass sie in der heißen Zeit, also in der Zeit des stärksten Bedarfes gänzlich versiege» oder nur ein sehr geringe» Quantum liefern. Es wäre somit, um allen Anforderungen zu entsprechen, sowohl eine theilweise Neuconstruc-tion der Canäle als auch der Bau einer Wasser-leitung nöthig, weil bekanntlich jedes Brunnen-wafser, auch das scheinbar reinste, unzählige Mikroorganismen enthält, welche allmählich für die Gesundheit der Bewohner sehr schädlich wer-den können und die« um so gewisser, wenn sie nicht plötzliche Epidemien erzeugen und so auch eine genaue Untersuchung und Erforschung der EntstchungSursachen veranlassen, sondern nur wie ein schleichende» Gift langsam wirke» und somit auch die allgemeine Aufmerksamkeit nicht rege machen, so dass man bei den einzelnen TodeS» fällen bald diesem, bald jenem die wahrschein-liche Ursache zuschreibt, nur nicht diese» unsicht-baren, winzige» Lebewesen, diesen wahrhasten Wasserteufeln, die denjenigen holen, der sich an ihrein LebenSelemente den Tod auS allen Brunnen säuft. Mit der Herstellung einer Wasserleitung, deren Bau ja doch nur eine Frage der Zeit wäre, wird aber die plötzliche Neuconstruierung der älteren Canäle überflüssig und dieselbe kann somit aufgeschoben bleiben und braucht nur stück-weife gemacht zu werden, soweit eben ei» auf-tretendes Bauqebrcchen eine theilweise Erneuerung erforderlich macht, wodurch dem Stadtsäckel be-deutende Auslagen erspart bleiben, weil mit der Herstelln ng der Wasserleitung die Jnanspruch-nähme solcher verseuchter Brunnen nicht mehr nöthig ist. Kommt hiezu noch der Ban eine» Schlacht- der Triebfeder im großen WeltenmechaniSmu» forschte und sich auf übernatürliche Weise zu erklären suchte, ivaS ihm auf« Natürliche nicht gelang. Hatte man erst in der Gewalt der Elemente, in der scheinbaren Bewegung der Sonne, kurz in den täglich neuen Wundern der Natur da» Walten höherer Wesen erblickt, so dauerte e» nicht lange und die ganze Natur war mit Göttern und unsichtbaren, bald boshaften und heimtückischen, bald wohlthätigen und guten Wesen bevölkert. f»t«u Die rothe Flagge. Erzählung au« dem spanischen Bolttleben v. ®. Lasern». N-Sdluck ufttotfn ..Und was räthst Du zu thuen; sollen wir in unsere Heimat Mückkehre». ohne auch nur einen Pottfisch als Beute mitzubringen, um Allen zum Gespött zu dienen?" „Das bei Leibe nicht!" rief Gil, „aber wenn wir aus dem Bereich dieser verdammten Sandbänke kommen könnten, würde ich dem Sturm ruhiger entgegen sehen." Da ertönte vom Mastkorb herab der Ruf des Wächter«: „Land in Sicht!" „Land?" schrie Gil aufspringend, «das ist unmöglich! Antonio sieh genau hin!" „Ich sehe eine schwarze Masse, die sich bewegt." erwiederte nach längerer Pause der Schiffsjunge. „Zorn GotteS!" rief Gil, „e» sind Wallfische, zwei Wallfische, wende da» Schiff nach link«, Pedro, wende!" Hause», womit naturgemäß der gesetzliche Schlacht-haukzwang verbunden ist. so sind alle Bedin-gungen erfüllt, welche heutzutage die Wissenschaft und der Fortschritt an eine moderne Stadt stellt und Pettau mit seiner herrlichen und reizvollen Umgebung, seiner wunderbaren, gegen rauhe Winde geschützten Lage, seinem milden Klima, in dem der Weinstock wie das edelste Tafelobst neben topfen und süße» Kastanie» gedeiht, kann alle ungen- und Nervenleidende, alle Schwächlichen und Zartbeanlagte», Greise und Kinder einladen und ihnen zurufen: Kommt alle, die Ihr mühselig und beladen seid, die Ihr krank und von Arbeit erschöpft seid; hier könnt Ihr Euch erhole», hier könnt Ihr ge-funden. Hier findet Ihr bei einem herrlichen, milden Klima, bei einer wunderbaren, idyllisch schöne» Umgebung, in einer Stadt, ausgestattet mit allem Conifort nnd allen SichenmgSmitteln der Neuzeit, ein Dorado der Billigkeit uud des heitere» Lebensgenusses. tZortjetzun« 1»!0l.) Pettauer Wochenbericht. iprrsonaloachricht.) Herr k. f. Bezirks-hanptmann Dr. Ritter von S ch e r e r wurde als Referent zur f. f. Statthalter« in Graz ein-berufen nnd zu feinem Nachfolger der Herr k. t. BezirkShauptmann Rudolf Freiherr A p f a l t r er von Apfaltrern bestimmt. 6ie heimkehrte und wurde an diesem Jnbtlabcnde zum erstenmale gespielt. Gewiß wird jeder Klavierspieler zur Erinnerung an diesen denkwürdigen Abend diese hübsch« Pie^e er» werbt» wolle». Im Pormonate erlitt unser Mitbürger Herr Gasthof besitz« Osterberger einen wohl nicht bedeutenden Schaden, der aber sehr leicht einen größere» Umfang halte annehmen können, da das Feuer am 8. März »achts 11 Uhr in dem ihm gehörigen Walde in Maria Neustift ausbrach. Es verbreitete sich über circa zwei Joch und dehnte sich dann infolge des Herr-schenden Winde» auch aus die benachbarte Wal-tmiig der Geschwister Franz. Maria nnd Ludmillu Jglitsch an» Pettau au». ES äscherte daselbst wohl nur das Laub ein, griff aber auch in deren anaren-zenden Weingarten hinüber, wo e» 10 Stück amerikanische Weinrebe» vernichtete. wodurch ein Schaden vo» 15 fl. verursacht wurde. Dagegen hatte Herr Osterbergkr, dkin circa 80 junge Fichtenbäume und viel Laub verbrannte, gegen 40 fl Schaden erlitten. Der Brand wurde dnrch die Winzer der Geschivister Jglitsch, Josef »nd Georg Habjaniü ans Rodinsberg, gelöscht. Da an der Waldung d>S Herrn Osterberger ei» sehr stark beuützter Fußweg vorüberführt, kann da» Entsteht» d>» Brande» ebensowohl durch Unachtsamkeit als an» Böswilligkeit verursacht wordt» fei». (Achadriifrurr.j Eine Reihe vo» Schadenfeuer» sind m de» letzte» Wochen ansgebrochen und alle bis auf eine», wie anzunehmen ist, aus Unvor-sichtigkeit. Und so muss uuter Hinweis auf den empfindliche» Schaden, den einige der Abgebrannten erlitten und die große Gefahr, der hiedurch viele ausgesetzt waren, tviederholt vor dem allgemein so leichtsinnigen Gebahre» mit offenem Lichte, Zünd-holz »nd Tabakpfeifen, sowie Cigarren und »a-menlich Cigarctte» eindringlichst gewarnt werden. Am 30. März brannte 11 Uhr nachts in Unt.-Grajena eine mit Stroh gedeckte Scheune sammt allen Einrichtungsgegenstände» ab. Ebenso ver-brannte am 2. April 2 Uhr früh in Kaiserberg ein Winzerhans mit allen NahrungS- und Futter, vorräthen nnd 11 Stück Nutzvieh. — Am 3. April brach um 8 Uhr abend» in dem Wiiizertigebändc Nr. 60, in Janschenberg. ein Brand an», dtr sowohl diese», als die Anwesen Nr. 39, Nr. 43 und Nr. 61 vollständig verzehrte und dessen Folgen um so schwerer für die Besitz« waren, al» nur die Baulichkeiten, nicht aber die Futtervorräthe und EinrichtungSaegenständc versichert waren und einer. Namen» Murko, gar nicht affekiiriert war. Dagegen war der am W. April zwischen 10 und V.il Uhe in dem Stallgebändc der Maria Schauda in Erste rntslandene Brand offenbar von böswilliger Hand gelrgt. s^enerdereitschaft der freiwilligen Feuerwehr, j» Für die lausende Woche hält der l Zug und die II. Rotte Fenerbrreitschaft. — Zugsführer Lorentschitsch, Rottsührer Prantner und 8 Mann. Feuermeldungen sind aus der (Zentralstation in der SicherheitSwachstube im RathauS zu mache». Vermischte Nachrichten. (Wetterlchießen.) An» Berichten über da» Wetterfchicße» in Gamlitz entnehmen wir. das» man »ach dortige» Probevtrsiiche» mit weiten und engeren Schallrohren zu derselben Schlussfolgerung gekommen ist, wie wir nach den hier stattgefundenen Schießversuchen bereits constatiert haben, das» bei den engeren Schallröhren eine intensivere und länger dauernde Wirkung erzielt wird. ieschrittcnen Jahreszeit für diese Saison Abstand genommen, indessen bestimmt, dasi die Anfang Mai im kleinen Saale der Ressource zu veranstaltende Generalversammlung mit deklamatorischen und musikalischen Vor-führungen seitens.einiger Mitglieder zu verbinden sei. Das Programm für den Congress wurde gebilligt, jedoch über Antrag de» Herrn Dr. Portugall und der Frau MajorSgaitm Jeitner beschlossen, eS sei von der geplanten Excnrsion der CongresSbesiicher »ach Bosnien mit Rücksicht auf die ungeeignete Jahreszeit abzusehen und statt dessen ein gtmeinsamer AuSflug nach Ober-steier zu arrangieren. Verwiest« wird auf die hohe» Auslagen, die sich für den Bund anläßlich dtS Augusicongrtsfes uud der damit vkrknüpften Festlichkeiten ergeben und betont, dass den ein-zelnen Subcomitös, die demnächst ihre Ausgaben zu lösen habe» werde», dringend Beschränkungen empfohlen werde» müssen. Ausstellung und Volksfest dürften sich eines ganz ungewöhnlichen Besuches zu erfreuen haben, da zahlreiche für die Grazer völlig neue Überraschungen geboten werden, die bi« anf weiteres begreiflicherweise Geheimnis der SubcomitöS zu verbleibe» haben. Nach interessanten Debotten. an denen sich Herr Obersorstratli R. vo» Gnttenberg. Herr Dr. Portugal und mehrere Damen betheiligte», wurde der Entschluß gesasst, demnächst durch eine Deputation beim hohen Protector de» Bundes, Se. Kai», n. Kgl. Hoheit Herrn Erzherzog Franz Ferdinand, vorsprechen zu lassen und ihm einige Gesuche zu unterbreiten. Von der Beschaffung vo» silbernen nnd broncenen Medaillen wird etidgiltig Abstand genommen, dagegen werde» eigene EongresSdiplome hergestellt. Ebenso erfolgt die Herstellung vo» 10000 An-sichtSkarten, zu denen Herr Hofphotograph Ferd. Mayer. Halbärtgaffe, i» liebenswürdigster Weise reizende Vorlagen beigestellt hat. die nngetheiltes Lob erntete». Der Antrag auf Gründung eine» Thierheims in der vorläufigen Form eine» Vogel-heim» wird mit großer Majorität angenommen. Veranlassung dazu bietet die Verfügung einer verstorbenen Thierfreundin, derznfolge 1000 K. für die lebenslängliche Versorgung ihrer Vögel ausgesetzt ivorde» sind. Der Bund der Vogel-freunde ist bereit, jene Vögel zu übernehmen und wünscht allen Sommerfrischler» einen Dienst dnrch die Gründung eines Vogelheims zu erweise», welche wohl die Stadt auf einige Monate ver-lassen wollen, aber nicht wissen. wo und wie sie am besten ihre gefiederte» Lieblinge unterbringen könne». lpoftkartkn-Äiiiomaten in Amerika.) In den Vereinigten Staaten hat der Grundsatz „Zeit ist Geld" tuieber zur Erfindung und Benützung eines eigenartigen Automaten geführt, der eine thatsächlich sehr lästige Arbeit übernimmt und diese Arbeit exacter durchführt, als dies durch menschliche Thätigkeit geschehen könnte. Es ist dies der demnächst zur Einführung kommende Automat zum Zählen und Zusammenbündeln der Postkarten. Diese Automaten sind, wie wir einer Mittheilung des Patent-Bureau I Fischer in Wien ent-nehme», im Stande. binnen 10 Stunden die er» staunliche Menge von 500000 Karten zu zähle» und dieselben in Pakete zu je 25 Stück zusammen zu bündeln. Bei letzterer Operation wird da» Papier von unten her von einer Trommel langsam herabgezogen, ei» anderer Finger taucht in einen Tops mit Klebematerial und bringt die» genau an der richtigen Stelle anf dem Papiere an, welche» dann von andere» Organen der Maschine um die Karte» gewickelt wird, worauf letztere auf eine Transmission gelange», die sie ihrem Br stimmungsorte zuliefert Mittheilungen aus dem Publicum. Wir erhielte» das nachfolgende Schreiben seitens des verehrliche» Musealvereinet, welches wir im Sinne der Vereinsleitung hientit zur allgemeinen Kenntnis bringen: „An die P. T. Schristleitung der „Pettauer Zeitung" ! Die unter-zeichnete Vorsiandschaf», wie die unterfertigten Mitglieder des Museums-Vereine» in Pettau danken Ihnen für die ausführliche Wiedergabe der Verhandlungen der letzte» Vollversammlung, wie der co»stituierenden Ausschuß-Sitzung, namentlich diejenigen, die an der Theilnahme ver-hindert waren und gleichzeitig Abonnenten der „Pettauer Zeitung" sind. Es war diesen immer befremdlich, dass da» hiesige Blatt nichts that, um die Aukmerksamkeit der Pettauer aus diese für das Studium, wie für die allgemeine Bil-buug so wichtige Schöpfung zu lenken. Die Unter-fertigten anerkenne» es daher um so mehr, das» hier ein Wandel eingetreten und theilen mit Ihnen die Hoffnung, das», wenn erst da» Mu-seum und die mit derselben verbundene ansehnliche Bibliothek in daS volle Eigenthum der Stadt Pettau gelangt sein wird, der localpatrio-tische Sinn der Einwohner erwachen werde und alle ihr Bestes thun tverde», diese Anziehung»-fräst für Fremde immer zu vermehren »nd zu vergrößern. aber auch sich von Zeit zu Zeit selbst in de» Räumen de» Museum» zu belehren und zn vergnügen. Wir bitten Sie auch unseren wärmsten Dank dem Herausgeber Ihres Blatte» auSzusprechen", folgen die Unterschriften deS Ob-manne» Herr Professor Franz Ferk i» Graz, der Herren Ausschüsse und sämmtlicher Verein»-Mitglieder. Blsmarck und Nanzau. Bismarck. Aber — aber! — Wie kannst zu einem Vertreter eines solche» Blattes „Hergelaufenes Literatengesindel" sagen. Ranzan. Aber, lieber Schwiegervater, Du hast ja selbst gesagt .Journalisten sind Menschen, die ihre» Beruf verfehlt fabeii." BiSmarck. Damit lml>e ich gemeint, dass mancher Journalist fähiger wäre, als Minister zu fungieren, trotzdem sein Befähigungsnachweis nur in feinen Leitartikel» besteht, als fi> mancher Minister. der das Rigorosum »nd alle TtaatSprü-f»«gen abgelegt trat. Und waS werden die jetzt von Dir sagen? Du hättest auch Deine» Beruf verfehlt. D» taugst nicht zu eine», Oberpräsi-denkn, sondern nur zu einem HauSknecht! Dr. Lueger, der Herr vo» Wien, wollte sich in Trieft in der Gastrolle des Fiesco zeigen, machte aber Fiasco. ?lllritt auch die Triester mochten ihren Schiller kennen, den» frei noch feinem Verrina sprach.» sie wie dieser: We»» der Mantel fällt. auch der Herzog falle» — Wenn der Lueger auSliepfiffen wird, muk auch der Jefnitenpater anSmpsific» werden. Wo andet' wird zuerst übertrat nnd dann eingehauen, bei uns wird zuerst rmueUut »nd da ii» erst überlegt. Literatur. („Die Ridlerin ). da» in Wien l. erschnnende „Sport« Matt kr rodsahrendtii Tome» Ifiitfrfilslniü und Öfter-«ich-Ungarn»" hat sich in kurzer Zeit »» dem lonan-gebendc» Blatte der radsportfteundlichen Dcimcilwelt tm-porgeschwungen und ist in seiner luxuriösen illustrativen Ausstattung und seinein durchweg interessanten Inhalte uiistreitig daS schönste und vornehmste Radsportblatt der Welt. Tie uns vorliegende Nummer 12 der .Radierin" umsaßt aus 44 Seiten eine reiche Fülle der »richtigste Illustrationen, darunter auf der Titelseite daS wollige-troffen? 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RvveUe von B her«!. ^H?^)ttbeweglich sah die junge Frau lange, lange Zeit, den Brief in der.band haltend, endlich fielen schwere, heiße Tropfen flpJj auf die Blätter herab und verwischte» einige Worte, ste verdunkelten ihr den klaren Blick, und dann brach die Zlut gleich langgehcmnilen Bächen hervor, und sie weinte »nd schluchzte so herzbrechend, wie dainals, als ihr der heißgeliebte Vater entrissen tuitrde. »Ich habe ih» verloren," jammerte sie »»d rang die bände, .ich selbst habe ihn von mir gescheucht, mit allen Kräften hätte ich mich sträuben müssen, das schreckliche Papier zu unterschreiben, war ich denn irrfiilnig, daß ich eS that, daß ich selbst es ihm gab »>it freundlicher, unbefangener Miene - In ihrer heftigen Erregung war fie im Zimmer auf und ab gegangen, jevt blieb sie vor dem Bilde des Bakers stehen und schaute mit überfließenden Augen zu deu teuren, milde» Zügen auf. »Weißt Du'«, Bater," rief sie, »was sie an mir gesündigt haben, ich hatte Dich ja noch zum Zeuge» angeruseu, da erst gab ich nach, aber sie haben mich getäuscht, betrogen, ach, Tu hättest es nicht gethan. Du nicht." Sie umklammerte das Bild und preßte ihren Kops an den kühlen Rahmen, erst allmählich ward sie ruhiger. ^ Sie saß am Fenster, das nach dem Park hinausführte, ein Flügel war geöffnet, die milde, laue Sommernacht sandte ihrem heißen Antlitz einen erfrischenden Hauch. Unten im Gärtchen dufteten die Rosen, die Böglein schliese», der Mond war hinter Wolken versteckt. Die Stille in der Natur wirkte wohlthätig aus ihr erregtes Gemüt. Ihr Sinnen ging in die Ferne. Jetzt fuhr er, der Geliebte, einsän, dahin, kein liebendes Weib schmiegte sich au ihn, kein zärtliches Augenpaar versenkte sich in das seine, keine zierliche Sand schob sich in seine kräftige Rechte, vertrauensvoll, liebevoll, wie sie eS fönst so gern gethan. Bitterkeit wallte in ihr auf. War'er auch ganz im Recht? Mußten die Verhältnisse nicht bei seiner Werbung mitsprechen? Wußte er nicht, daß er um ein reiches Mädchen gesreit hatte, und mußte er nicht selbst den Seinen davon gesagt haben? Hatte sie nicht damals der Brief des kleinen Kurt so unan-genehm, so eigentümlich berührt, als er von der reichen neuen Großmama sprach, die ihm nun auch die kühnsten Wünsche er-, füllen sollte. Ach, wie herrlich hatte sie es sich gedacht, aus der Fülle des Reichtums heraus, ihm die Sorgen vom Herzen zu nehme». Als sie einst mit der Mutter zaghaft darüber gesprochen, hatte diese ironisch gelächelt und gesagt: „Aber alles mit Einschränkung, teure» Kind, dazu ist das Wolfers'fche Geld nicht da." 0, dieses elende Geld! Könnte sie doch darauf verzichte», ganz »nd gar, dürfte sie z» ihm eile» und sagen: hier bi» ich allein, nimm mich aus und liebe mich. — Aber das war wieder dieser himmelhohe, idealistische Bedanken-fing, über welche» die Ihren oft gespöttelt, der sie aber dennoch verhindert hatte, i» den, großstädtische» Nichtsthnnleben zu ver-sumpfen. Sie hielt llnifchan in ihrem bisherigen Lebe», klar nnd immer klarer ward es ihr, wie sie mit geschlossenen Augen, sast mit ge-buttdene» Hände» dahi»ge»va»delt war, sich der Führung der zwar klugen, aber herrschsüchtigeu Mutter überlassend, die jede Selb-ständigkrit in ihr tötete uud ihr deu freien Ausblick in die große. weite Gotteöwelt mit ihre» viel tausend verschiede»e» Interesse» hemmte und den schönen Angen den Schleier vorzog, den die kon-ventionelle Sitte und die vermeintlichen Verpflichtungen der einzigen, gehorsamen Tochter diktierten. Und nun war mit einem Mal der Schleier zerrissen, der Götze war gestürzt, statt des blindlings folgenden Mädchens stand ein sehendes Weib da. Welches Leben habe ich bis jetzt geführt, welches nutzlose, ver-träumte, ohue rechtes Nachdenken, ohne edle Ziele — bis zu dreißig Jahren von Bergnügen zu Vergnüge», von einem tändelnden leichten Genuß zum audern gejagt, im Winter zu de» Bälle», im Sommer in die Bäder. — »Ich habe nichts Ernstes erlebt, ich habe nie etwas Ernstes erstrebt — daher waren meine Dichtungen sarblos, unnatürlich, überspannter Mädchen Lektüre — Burgstetten hat mir nicht die Wahrheit gesagt, als er mich lobte. Ach, wie mag er jetzt über sein Frauenideal denken, an das in seinen Augen gewöhnliche, berechnende Weib, das noch vor dem Gott der Liebe den Götzen des Geldes anbetet. „Warnm hab' ich mich am Gängelbande führen lasse», warum mußte» andere für mich denken wie für ein unmündiges Kind, warum blieb ich Wachs in ihre» Händen — aber nun soll es an-derS werden, fest uud unenlreißbar halte ich von heute ab nieine grauenwürde, eine Menschenpflicht." Der Mond war längst wieder zum Borschein gekommen, jetzt erblaßte er schon allmählich — als der Himmel schon begann, sich goldig zu färben, war Jnlie erst zur Ruhe gegangen. — Spät am andern Morgen erwachte sie. Ihre erste Frage galt der Mutter. Die Frau Kommerzieurätiu habe schon dringend »ach der g»ä-digeu junge» Frau verlaugt, berichtete das Mädchen, es scheine ja viel besser zu gehen. — Einen herben SchmerzenSzng um de» geschlossenen Mund, die braunen, sonst so warm leuchtende» Augen tief unter der gefurcht teu Stirn verdeckt, betrat Julie bald daraus daS Borzimmer, das zu deu Gemächer» ihrer Mutter führte. Der Justizrat trat ihr mit emporgezogenen Augenbraue» und wichtig thuender Miene entgegen. „Geht gottlob ganz gut drinnen," nickte er ihr beruhigend zu, .armeS Kind, hast schlechte HochzeitSseier gehabt, siehst elend auS, wirklich ganz elend." Er bemühte sich, mit den knochigen Fingern ihre bleiche» Wan-gen zu streichelt,. Sie wehrte kühl ab, neigte ein wenig das Haupt, nahm das schleppende weiche Morgengewand etwas in die Höhe »nd ging an ihm vorüber, dem Schlafzimmer der Mutter zu. Dort löste sie Beate ab, die von der Nachtwache sehr er» »lüdet war. Freundlich dankend schickte sie die Trene zn Bett, und nahm deren Platz au dem Lager der Schlummernde» ein. Wie verändert die Mutter aussah, wie eingesalleu das Gesicht, wie tief die Schatte» unter den welke» Augenlider» — aller Groll schwand ans dem warme» Kinderherzen. .Sie hat es gut mit mir gemeint, sie glanbte mich damit glück-lich zu machen." so sprach sie leise zn sich, „sie hat nicht geahnt, daß sie mich elend machen würde." .Wenn sie von mir ginge." dachte sie weiter, „wenn diese mageren, feinen Hände nicht mehr liebkosend über mein Haar, das sie so liebt, streichen würden, wenn diese lies in den Höhle» liegen-den Augen sich nie mehr zn einem Liebesblick öffnen könnten — wie einsam würde ich sein, wie schrecklich einsam!" Ihre innere, tiefe Bewegung zu unter drücke», ihre» bange» Gedanke« zu eiitflii'Ocu, nahm sie ein B,»ch voni Nachttischchen der Mutter uud versuchte zu lese«. Aber vergeblich, die Gedanken liebe» sich nicht bannen, wehmütig lächelnd legte sie da» Buch bald zur Leite, leise huschte ein sanfter Jliiß über das graue Haar der Schlummernden, und dauu — als gönne sie es sich unn, unbeirrt au den ferne» Geliebten zu denken, schloß sie die Auge«, lehnte sich a» den hohen Samtsauteuil nnd das erste Lächeln seit dem gestrige», schrecklichen Tage umspielte ihre Lippen, Ein Wort fiel ihr ein, daS der teuere Mann ihr eines TageS bei Erzählung seiner Lebeusfchickfale angeführt hatte: »Die Zeit ist der beste Engel des Menschen," Ja. sürwahr, ein gutes, schönes Wort, ein Wort voll Hoffnung und Beruhigung! Ihm wollte sie vertrauen. 5. Die erste Saison stand i» dem beliebten Lstseebade in voller Blüte, Der schöne, warme Sommer hatte diesmal besonders viele Erfrischuugsbe-dürftige au die See gelockt, uud wen» die äuße reu Verhältnisse des Bades auch nicht mit den Lrlen in der Nähe der Rest denz wetteifern konnten, fo war der prachtvolle Wellenschlag, der sast dem der Nordsee glich, doch ein großer Anziehnngs-Punkt für viele gewesen. Die Phhsiog uomie des zwi scheu Wald uud Meer gelegene» Fischerortes hatte sich i» deu levteu Jahre» bedeutsam geändert. Früher be-guiigte» sich die Badegäste mit den primitiven. niedrige» Räu-men. Stroh-dächer, Balken decken, meist ge-tünchte Stäbchen, oftmals ohne Dielen, waren an der Tagesordnung. Luft und Wald nnd See, dies köstliche Trifo linm mußte für vieles entfchädi-ge», nach n»d »ach wurden die Ansprüche grö »er, nnd die Haus-oder Hüt- .Hochburg. Nnch rincr Photographie von Ä teubentzer von E., die ihren Erwerb »um größte» Teil dem Fange der Seesische ver-dankte», mußte» sich b 'gueineu, wohlthätige, »übliche 'Verbesserungen einzuführen die Slekulatio» uud Bauthäligkeit bemächtigte sich der Angelegenheit, »u' als schließlich einem lange gehegten Bedürf nis folgend, eine Eisenbahn zwischen E. nnd der benachbarten llni-versitätsstadt gelegt wnrde, da blühte das ehemalige Flnnderdörf chen, wie es scherzhaft genannt wurde, immer mehr und mehr anf, Trovdem laq es vo» der Residenz zn entfernt, als daß es von dort aitS zahlreich besucht worden wäre. Gerade diese Thatsache gab Julie von Burgstetten die Idee, einige Wochen sich iu eiue solche köstliche Zurückgezogeuheit zu be gebe» und, wem» möglich, niemand ihre Bekanntschaft von ihrem Verbleiben zn nnterrichten. Die Koinmerzirtträtin halte sich übrigens schnell von dem hes tige» Aufall erholt, war vom Hausarzt »ach ihrem Eldorado Karls-bad geschickt und hatte zum erstenmal, so lange sie die Tochter besaß, ohne diese fahren müssen. Das Faktotum Beate war ihre Begleiterin, Julie hatte liebevoll, aber energisch verweigert, mit ihr ins Bad zu gehe». Einige Tage vor ihrer Abreise hatte Frau WolserS die Tochter zu sich gebeten, um mit ihr die nächste Zukunft zu bespreche». »Du begleitest mich »ach Karlsbad, Julie, uicht wahr?" .Nein, Mutter, ich kann nicht," sagte Julie tonlos, .gönne mir Zeit uud Ruhe, ich muß allein sei», ich bin zu heftig er schlittert, zu grausam getroffen, was ohne Deine Erkrankung au meinem Hochzeitstage aus mir geworden wäre, ich kauu das heule uicht beurteile», ich weiß nur das eine, daß mir namenlos elend zu Mute war. daß ich für des Lukel« Schuld und für die Deine gransam büße» mußte.' „Aber Julie, teures Kind, fafle doch die Sache nicht so tragisch aus, Dn nnd der Baron — ihr seid zwei Naturen, die nur lose mit deu Füße» am Erdboden haften, deren ins Himmelblaue gerichtete Blicke abwärts geleukl werden mußten, wir hatte» die Pflicht, für Dich und Deine Zu-kunftzusorgen." „AberdasEhr-gtfühl mußte ge schont werden. Mntter, Ihr durftet nimmer den Barou als Abenteurer be-trachten, großer Gott, weißt Dn es denn, wie elend Du mich gemacht hast. Geld und Ehre, das sind zwei Riesenmächte, der Vertreter der letzteren wog euch zu leicht, ach. Ihr irrtet euch, seine Wag schale sank sehr schwer hinab, aber mit ihr auch die Achtung vor euch und die Liebe, das Ver traueu zu mir." „Ich muß e^ trugen, Mutter, aber ich fühle es.i .tehedaraiu zu Grunde." .Julie, gelieb teS Kind, mein einziges, mein alles," rief nun die erschütterte Frau, die schwer NSbctr, Kunstverlag, z«>b»rg I. ». <»it tetf.) deuWaudluugeu im Herze» der gekränkten Tochter folgen konnte, »ich will ja nur Dein Glück, wollte es ja auch nur mit meiner Vorsicht besiegeln, wenn ich mich getäuscht habe» könnte, weine uicht so, ich kauu es nicht ertragen, ich werde Deinem Gatte» schreibe», ihm alles auSeiiiaudersetze», er muß es ja einsehen, daß nur Vorsicht, nur kausmänuische Pflicht — ich, ich werde ihn bitten, das Geschehene zu vergesieu, tn'tzdeiu ich es nicht eiuiehe, was ihn Denn so tief beleidigen konnte." .Ich bitte Dich dringend, Mutter, keine» Schritt zn thnn. Gerhard ist kein Jii»gli»g, der einen emvsangene» Schlag abschüttelt. ich sühle es, woraus es ankommt, es m»ß ihm klar wer de», wie ich. ich alle!» mich zu ihm in Zukunft stelle, was ich bereit bin. seinetwegen aufzugeben, ich will anch nichts in Er regnug thu». Mutter, das verspreche ich Dir, ich muß daher einige Zeil Ruhe habe»." Die alre Dame iah. daß all ihr Zureden nichts nützen würde, daß sie ihr Scepter zur Ruhe setzen müßte - sie ivar zu klug, um nfit Sccueii hervorzurufen, lieft sich alle sonstigen Beweise töchter« her Ergebenheit von Julie gefallen und fuhr dann in» Bad, sich di Art älterer, venvöhntrr Leute, die gewohnt waren, ilire» illrit stet« durchgeführt zu sehen, tröstend, daß sie daS Beste ge-l'llt habe uud daß die anderen e» mit der Zeit schon einsehe» irden. An einem der nächsten Tage ihre» Alleinsein» ging Julie i die Sprechstunde de» Jnstizrat». .Ich komme, mir eine geschäftliche Auskunft zu erbitten," sagte kurz. Dem cinen Herrn ni' »ich uiz wohl z» inte. Er hatte >i»e schöne dickte seit in verhäng-nisvollen - bend nur »nrrinGe« !»vart der leidenden iilter und ijger guten ennde ge-iitie». Julie Uteabsicht» I>ch ein Aus-nrechen ver-»l-rden. ^etzt bot >.r ihr in all-fränkischer l^alanterie denSofaplav INI und fragte, abgebro-ihcncr denn je. nach ihren Äünschen. Sie lehnte ec-ab, sich niederzulassen. .Ich woll >e Dich ers«. en, mir so-'.'aldalsmög lichRechmmg liberdie Ber-maltungmei-iie» Bernrö >,r»s abzu-legen. .Ich weiß. ußmein^ta tcr vor seinem Hingang iveziell an !>enFallmei-»er Berhei ratung ge lachtundmi, ein großem kapital ver »acht hat. 3ch möchte n allem klai 'khen und er iicht Dich. >iS zu dem Moment, wo König Albert i»n teilt Watte ,c Verwaltung iu die Hand nimmt. Dich damit noch zu belästigen." .Gatte, Verwaltung. Dokument.' unterbrach sie der Jnstizrat, clieinst vergesien zu haben, daß gesichert, Baron Bnrgstetten kein echt — Unterschrift gegeben —" .Dies Dokument existiert für mid) nicht," sagte sie kurz, .mir i die Hauptsache, daß ich über mein Vermögen frei vcrsnge» kann, vo ist das Dokument?" .Beim Gericht, naturlich, sobald Baron vou Reise zurück, uiüßt !>r Formalitäten nachholen, habe ohnehin Mühe gehabt, Aufschub ii erlangen, sonst eigentlich nur vor Training zulässig." .Bedauere die Mühe," versetzte Julie in eisigem Tone. .Ich gehe jetzt für einige Wochen ans Reisen —' .Allein?" fragte der Alte, dem e» bei der eigentümlichen Art der fönst so anschmiegenden, liebenswürdigen Nichte immer n»be haglicher wurde. .Mit meiner Äainmerjungfer. doch bleibe ich »och mehrere Tage hier »nd erwarte die Abrechnung so bald al» möglich. Und — noch eins," sie stockte einen Augenblick, dann holte sie tief Atem und fuhr schnell, fast wie eingelernt. fort: .Daß ich'» Dir gestehe, ich könnte mich mit der kostbaren Gabe, die Dn mir an mei-nein Hoch-zeitstage zu-sammc» mit dem entsetz liche» Dokument gabst, nie srcnc», da sie mich stet» an diese schreckliche Stnnde erin-»er» würde, bitte, nimm sie zurück." Schnell legte sie da» iu Seideuvapier eingehüllte Schmuckkäst chen aus deu Tisch, neigte da» Haupt und hatte da» Zimmer ver lassen, ehe der verblüffte Justizrat sich von feinem Erstaunen erholt hatte Noch an, selben Abend reiste ste mit ihrer Jung-fer in da» ostprenßische Seebad. Es war kein Wunder, daß die vornehm aussehende junge Frau vouderBade-gesellschast mit äußerst günstigen Angen äuge sulieit wurde. Sie hatte in einem der ersten Ho Sachsen. Mit Trirt.» tels, nahe an der See, ihr Logis aufgeschlagen, sich aber, um möglichst unerkannt zu bleibe», als Fra» Berten» ans Berlin in das Fremdenbuch eingeschrieben. Berten» war der Mädchenname ihrer Mutter, unter drin sie vor Jahre» ihre erste» kleinen Erzählungen veröffentlicht halte. Die PsendoichmitSt sollte sie vor Nengier und Belästigungen schütze«, ihr lag überhaupt gar nichts daran, Bekanntschaften zn mache», ihr Strebe» galt einzig und allein der Loslösung von den sie be-engende» Banden, der geistigen Freiheit und körperlichen Erholung. (,1oriKUi»in iiilfl».) ♦ 4 lift + IDio sollen wir Sonntag feiern? ,ü"cit ,u'r ft'icru? Tiefe Franc drängt sich oft "S?W>. nicht nur wahren (sl)rifte», sonder» ndeit Gläubige» auf. Tie tWeiunDI)eit des Leide» uud da« Gedeihen de« Geistes erfordert eine wahre Zouutagsruhe; ohne sie werde» wir au beiden Scha-deu erleide», vor der Zeit wird Kränklichkeit uud Siecht»,« über-Hand »chmeu und schon viele hervorragend«! Aerzte haben es ans-gesprochen, das, durch gewisscnhaste Einhaltung des SonutagS, als des einzigen Ruhetages in der Woche, das Leben um mehr als den siebenten Teil verlängert wird, lind gerade in unserer Zeit der lleberhastuug, des allzu eilinen und rastlose» Schaffens ist es driu „end geboten, iveuigstens einen Tag in der Woche wirklich ans-znnthe». Lhiie Sonntag kein Gedeihen der Gesundheit, ohne Sonn-tan kein Gedeihen des Familienlebens. In der Woche könnt ihr Päter kanin, wie es so recht eigentlich nötig ist. nn, eure Minder feilt, ihnen rechten Rat erteilen, auf alle ihre Einfälle und Pläne eingehen, sie so recht gedeihlich führen; am Sonntag sei dies eure erste »nd vornehmste Aufgabe, an die-fein Tage sollt ihr ganz eure» Kindern lebe» und mit Frau »nd M'ind Stunde» trauter Gemeinschaft haben. So war es zu de» Zeiten unserer Väter, warum soll es heute nicht möglich sein? Hier wird mancher entgegne». ja können wir den Sonntag so ganz fern von »nferem Geschäft nnd Berns bleiben, ohne wirt-schastlich zurückzukommen ? Wird den» in siebe» Tagen nicht niehr geschafft, als in sechs Tagen? Jawohl, ihr wähnet so «nd doch ihr täuschet euch! Eine Maschine kann uuauSgesevt in Thätigkeit ge-gehalten werden und auch sie nicht sich mit der Zeit ab. wieviel mehr der Mensch, da« vou Gott zu Höchstem bestimmte Wesen, der keine Maschine fein soll, desien Aufgaben höhere sind »nd bei dem sich Körper und Geist gleichzeitig «och weit schneller abnutzen iviirden, als ein von Eisen konstruierter Körper. Er bedarf der Ruhe, wie der Mhrung; und sinder er einen Tag Ruhe, um Körper uud Geist zn stähle» »ach sechs Tage» attstrettgender Arbeit, seine Gesundheit, Arbeitskraft uud Lebensdauer werde» wachse». ES ist daher nicht wahr, dafj er durch weise AuSinitzung dieses einen Ruhetages in seinem Geschäft zurückkommen wird, nein, vielmehr er wird eS gefördert sehen, mit neuer Kraft, neuen Ideen nnd neuem Willen wird er die kommende Woche antreten und rüstig weiterschaffen können. Ein jeder begehe den Sonntag nach seinem Willen — nicht In Schwelgerei oder Unlauterkeit — doch freudig und froh im Kreise der Seinen; er gönne sich nnd allen, die ihm nahestehen oder ihm untergeben sind, dieselbe Ruhe an diesem von Gott selbst eingesetzten Tag. wie er eine solche für sich beansprucht nnd beanspruchen darf, stets eingedenk seiend des schönen Worte» unseres Herrn: Alles nn», was ihr wollt, daß euch die Seilte thun sollen, das thut ihr^ ihnen auch! Nur wer den Sonntag einmal erkannt hat in seiner ganzen Wichtigkeit für alles Körperliche und Geistige, somit auch mute-rielle, sociale und nationale Gedeihen, der wird ihn auch so recht zu würdigen wissen und wissen, welch' gute Folgen ein solcher rechter Ruhetag für das Wohl der Familie bietet. * ■ Die Ruine Hochburg im BreiSga« gehört zu den malerischesten Platzchen bei schönen Laube«, »nd wessen Fuß den lauschigen Hornwald betritt, der sollte nicht v»rsi>um»n, von der F«l»»rh»b»»g au», aus der Ruine Hochburg ssrliher Hochburg, liegt, den »lief hlnau»schw»ifi» zu lassen über saftig» Matten, dunkle Sfllb« und weit» B»rgk«sp!tzen. Die Hochburg zöhli» zu Ansang de» fünf, zehnte» Jahrhundert», beim Uebergang an die Markgrafen vo» Baden, zu den siaülichslen in deutschen Landen. Um die Hochburg hat sich so recht der Wellen-schlag schwankende» Krl»g»glück« gezeigt. Man braucht nicht in «lt»r» Zeilen zurückzublicken, sondern aur anknüpfen an die Einquartierungen Im Brettgau um 1621. Markgraf Georg Friedrich erlitt in, Kriege gegen den «aiser bei Wlinpse» die arge Niederlage, die dem Markgrafen Friedrich die Markgrasschast Baden-Baden kostete »nd die Besetzung der Lande durch kaiserliche und bayrische Truppen eintrug Nachdem Markgras Friedrich (1033) auf dem Heildronner Konvent seine Lande zurückerhalte» hatte, war die Burg wiederholt der Mittelpunkt kriegerischer Unternehmungen, die Huuger»not kam hinzu, und al» lS.lti der Markgraf von Straßburg au» dem bedrängten Kommandanten der Feste Bei-stand schicken wollte, wurde die Hilf»lr»vpe vo» den Kroaten aufgegriffen So konnte die Kapitulation nicht ausbleiben: die weschvle fielen zu zwei Dritteln den, »aiser, zum anderen leiic de» Bayern zu. Die Bauer» wurden gezwungen, die trotzigen Mauer» und Witlle zu zerstör«», und noch lange »ach dem dreißig, iährige» Kriege lag die stolze Feste in Trüi»m«r». di» Markgraf Friedrich VI. an die Wiederaufrichtung ging, und im Kriege zwischen dem «aiser und Frank, reich mußte die Hochburg »dermal« eine Roll« spielen. Da Freiburg durch de» Frieden de« Jahre« H176 in französischem Besitze blieb, befürchtete man, der Feind möchte die dröuende Burg wiederum zerstören, und so «ntschloß man sich, die Anßenwerie, denen ohnehin noch manche» fehlte, selber zu demnlieren damit die Frauzose» vor deu inneren Äcbnudeu stillstünde». Ader wo der Mensch iuchi »»greif»» wollte. Ihiil eine Fe»er«bru»st da« Werk der Vernichtung Vlu« tu Burg war ei» Äetreide- und Weinmagazin geworden, doch legten die Franzose» noch eine Besamung hinein, u»d von Bersailic« kam der Befehl, die Reste d> Festu»g«werke zu sprenge». Da« war da« Ende der Hochburg, die nach der Sap. schon zu ,'ieiten Karl« de« ttrpßen dnrch »Inen Ritter H.icho begonnen sein soll Verstände» l»»t der Begründer der Burg, nicht n»r eine» sichere», sonder» anrti einen reizvollen Fleck deutscher Erd» für sein H»im z» w.lhle». Wer hinunte, geschaut bat von dem Trümm»rf»ld» in die lachende Rheinebene und zum «aisei. Itutil hinüber, wer da« freundliche Städtchen ttmmeudinge» betrachtet» und da Blick sSttigt» an d«» Bilder» von vogesen und Feldberg, Belchen »nd Dreisam Niederung, der wird die Hochburg immer in Erinnerung behalt«». M. B. tfiini 70. (4(b»rivMagr K«uig AlberlS vo» Sachse», «m 2.1. «pnl l>. X feiert einer der beliebtesten Regenten Suropa«, König Albert von Sachse» seinen 7». »m, indem er am 20. Oktober 1873 de» Thron be stieg. Ihm Iren zur Seite steht noch seine Bemahlin Karola, geborene Prin. zesstn von Wasa. mit welcher »r sich am 18. Juni 1863 vermahlte, JtDnui Albert betrat im «»er von fünfzehn Jahre« die militärische Lansbahn und nahm im Jabre 1849 an dem F»ldzug in Schlelwig teil und im Krieg» befehligte er die ganze sächsische Armee. Im deutsch.französisch»» Kriege führte »r da« Kommando üb»r da» IS. deutsche (sächsisch», Armeekorp«. HänÄlich» Scene. Batte : »Run, wie geht'» unserem Klei nen? Seinetwegen habe ich mich »xtra »ine Stund« früher freigemacht!" -Wattl«: .Nur s«!»«lwkge»? Nicht auch meinetwegen? — 9att«: .Nun meinetwegen auch detnet««g»n." Schmcichrlhaft. laute „Sie soll«» doch »ich« schm«icheln, Herr Süß' — Herr: ,Ab»r Fräulein, w«nn ich sag«: „Sie sind ei» Engel," so schmeichk ich doch nicht Ihnen, sond»rn bin Engeln!" DaS wirksamere Mittel, «atte (zum Schluß eine» ehelichen Streit«»! .Nun wirst Du natürlich gt«ich wieder einpacken und zu Deiner Frau Mam» reise«, um Dich über mich zu beklagen!" — »attin: .0 nein — bi«»ma> werd« ich Mama hirrher kommen lasse»!' Bei Appetitlosigkeit ist di« Schonung de« Magen« durch Enthaltsamkeil Hauptb«dingn»g, «b»«so ist sorgsam daraus zu acht«n, daß man nicht» zu heiß oder zu kalt genießt. Schafweid» im Frühjahr, ein Mittel ,ege» d«e Mutterkor». Ran ha, auf di» Thatsache aufmerkam gemacht, daß, weil di« M»tt«rkornblldung erst bald »ach b«r Blüte eintritt, b«sonb«r» da» Heu von «inschurigen Wiesen, dir in der Regel etwa» spätre gemäht werden, verhülln i«i»aßig häufiger Mutter-kor» enthalt, al» da» Im Beginn» der Blütezeit gewonnen« Heu zwei- ode, dreischuriger Wies««. Indessen kan« auch da» Heu zweischuriger Wiesen da», selb» in beträchtlicher Menge bergen, wenn sehr früh» GrSser, wie Wiesensiich« schwanz und ««aulgra» mit den Hauptbestanb derselben bilde». Zur «er-meidung biese» Uebelstande» empfiehlt e» sich, die sonst wohl mit Rrcht v»r. pönte Früh>ahr»beweidung In Anwendung zu bringen. D«n Schaf«» komm«« bab«i bt« zeitig sich a«»bilb«ndrn Srüser im jug«ndllch«n. nahrtrSsligsten Z». stand» zu gut». u«d di» f»r»»r« Entwickelung hilt mit der der übrige» «rilfei mehr gleichen Schritt. So (»nutzt, b«sitz«n sie auch später Im H»u »In» vor-zügliche Beschaffenheit, und wa» die Hauptsache Ist, die ««»bildung d»I Mutter-körne» ist abgeschnitt»«. Natürlich bar, di» B«w«id»»g k«in« zu scharf» fein und auch nicht zu lang« fortgesetzt w«rd»n. Palindr»m. •In RutzedetUein q«V ich Bot, mancher ftrcatir; r-ch einst erhallst auch dn mich Send' mein- Zeichen nur. gnlln» galk. «»sUsnng folgt in nächster Nummer. Problem Rr. >on il. t>ay«r»dorl«r. Schwarz. Nr. ,««. Schachlösungkn: 8 0 7*—d B L i i—d t L A l-g 4 f l- g» 8 Q t—l) ® 8 b •—» t ! L k«-« 7 K b 7—o 8 (») K c»~b 7 L 0 7—h I Lhl-il K b 7—; b : Rr. IST. K b 4—» 6 nnd gewinnt. (»)... L o l~g i 8 J J-b « L g i-T I . 8 b 4— ä 8 : L 7 t—u I L L , *—g 4 und gewinnt. Ktl b 7 d « K u 4—4 8 t 8d« « C D c S-h I) K Weiß Matt in 3 «jiiaen. U U Auflösungen au« voriger Nummer: de» Nrttbmogrtptz»! Nünadurg, t^bnng, »aad, ^nna, «rUn». Vnaarn, I«aal>, «r«n. der Sdaradei Salz—ach. Saizach. Alle «echte »oekekalien. WeranltvoitlldK »tedatiivn vo» Ernst Pteiffee. aedruct« und tie>au»ii»a«»«H von «retner * 'Pfeils" in «lullitari.