Lmbllcher Zeitung. —- Nr. 213. Plan»:,! «ratio nap re,«: Im Lomptolr ganzj. fl. 11, ^!>i. ft. 5.50. Fiil die.^uftcllunss ins Hau? dalbj.^'ür. >»!>t der Post n.i!l,,j.!l. l',, halbj. fl. 7.5«. Dienstag 2!. September Instlt« on«gebühr bi« 10 gellen: imalßoll., 3m.«0ll., «m. 1 ft.; zeile iu.. 6 tr., «m. «lr., 3m. lo lr. >i.s. »r. Illsvltloüüstrmpel iebcim. 30l». 1869. Aintlicher Tbeil. ^. ^er Uutcrrichtsministcr hat dcn Privatiugcuieur VlllS Sandrilielli uud den Privatlchrcr Johann ..?'iarini zu Professoren an der Handels^ und nau- »>.sH , Akademie in Trieft, und zwar'ersteren für Han- '^l'.lhmetik, letzteren für kaufmännische Buchhaltung «b die damit verbundene Leitung des Mustercomptoirs "NMlnt. z.s...^er Untcrrichtsminister hat dem Supplentcn und -Ernten an der Handeln und nautischen Akademie n-inest Dr. Vinccnz Farolfi die Lehrkanzel der ?l" Miatisch-naulischen Disciplinen an dieser Lehranstalt "wichen. --,________________________________________ Nichtamtlicher Theil. Wreck Wahlen. ^. Se. Excellenz der Herr Minister des Innern Dr. ch,!^la iM an die Herren Statthalter und Ländcr-^ folgendes Rundschreiben gerichtet, dcsftu Wort-" die ..Neue Freie Presst" mittheilt: te» «^^ ^^' ^' bekannt ist, sind dic Fragen der dircc-s.. Zahlen in das Haus der Abgeordneten des Rcichs-. ^s und der Vermehrung der Abgeordneten im Laufe Nick, ^" ^lchsrathscssion in Anregung gebracht und hnss ^^^ ^^ Kreise der Abgeordneten, sondern auch äußerst ^.""d bcsundcrs in der öffentlichen Presse lebhaft be-'"°chcn worden. s,. ^llch einige Landtage haben sich mit diesem Gegcn-'^e beschäftigt. ^ zu wollen, stellt derselbe auf Gruud dcs i; 19 der d^. Ordnung den Antrag: Die Regierung wolle im Ges.^ungömllßigcn Wege auf eine Umgestaltung dcö »v,^ über die Rcichsucrtretung in dem Sinne hin->y^' daß directc Wahlen zum Rcichsrathc eingeführt hol/" ""d die Zahl der Abgeordneten angemessen cr< ^ wird." doln ^^ steicrmärkische Landtag hat in der Sitzung ^eick» ^^"bcr 18N8 über ciucu die dircctc Wahl der vc^a uthsabgcordnetcu begünstigenden Gesctzvorschlag L^VV'°elt. Im Sinne dieses Vorschlages hätte der g^, lag im Falle des Zustandekommens eines Reiche t>l,^' wonach die Mitglieder des Abgeordnetenhauses sen^? fahlen unmittelbar aus der Bevölkerung zu cnt-^c iv ' ^'^l mehr die durch das Grundgesetz über Nli^lchsvcrtrctung festgesetzte Zahl von dreizehn Mitliefe V^ ^^ H^'^ der Abgeordneten zu entsenden, lvorde ^9 ist mit 25 gegen 25 Stimmen abgelehnt 3. ^^ ün kraincrischen Landtage in der Sitzung am °l> die ^ ^^^ eingebrachter Antrag, es sei die Frage, dig u, < Führung directcr RcichsrathSwnhlcu uothwcu-»vl,^, wünschcnswcrth sci, in Berathung zu ziehen, 2 ^liclchnl. llti dy« !^'^' diesen Gegenstand betreffende Petitionen welche dasselbe seinem Vcr- vttnnl ^"^'chussc zur Berichterstattung zugewiesen hatte, sich a,,^ .^" Letzteren, die obigen Fragen, an welche ^Pfte - ^ ^l'aac der Abkürzung der Mandatsdaucr ^^ cn^/Ü ^' ^^^ich seiner Berathungen zu zichcu ^ >^n ^ ^'^" dicssälligcn Bericht und Antrag an ^ Hz?^' ^" "satten, welcher abcr mit Rücksicht' anf s'ons^.^'lllcil des Gegenstandes und dcn nahen Ses- ^^ »ver^ "'^^ '"^^' '" b'k Plenarbcralhung genom-lroen lonntc. ^>ch»ss ^^bezüglichen Vcrhandlnngcn des Vcrfassuugö-l ^lea ^^ Abgeordnelcnhanfts. sowie die von Seite !^t> i,,"^'""N im Gegenstände gegebenen Erklärnugcn ^Ulin... "wiener Alicndpust" vom 22., in der „Wiener u "om 23, und in der „Nbendpost" vom 2-jsten und 30. April 18ttl) enthalten. Nachdem die vom Sub-comit<"> dcö VcrfassungSauSschussei« gestellten Anträge Bc-stimmungcn enthielten, welche mehr oder weniger die Rechte der Landtage berühren, so hat die Regierung die Erwartung ausgedrückt, daß die Landtage sich hierüber aussprcchcn werden, und es ist wohl auch anzunehmen, daß dic Landtage dies thun wcrdeu, und kann die Regie-ruug dies nur als erwünscht bezeichnen. Bei der Erörterung der einschlägigen Fragen ist es aber darum zu thun, daß sie nicht durch Schlagwörter oder allgemeine Sätze erledigt werden, sondern daß sie im Einzelnen erwogen und die Details derselben in ihrer Tragweite bei den betreffenden Beschlüssen im Angc behalten werden. Sie lassen sich im Nachstehenden for-muliren: 1. Ist die Einführung directer (unmittelbarer) Wahlen der Reichsrathsabgcordncten im Interesse der Verfassung gelegen? 2. Iu: bejahenden Falle, soll an die Stelle der Entsendung der verfassungsmäßigen Zahl von Landtagömit-glicdern in das Abgeordnetenhaus des Reichsrathes die directe Wahl von Abgeordneten durch die Bevölkerung treten? 8. Sollen diese directen Wahlen durch die Bevölkerung überhaupt oder nach den einzelnen Gebieten, Städten uud Körperschaften, wie dieselben im Anhange znr Landesordnnng festgestellt find, platzgrcifcn? 4. Wird die Vcrmchruug der Mitglieder des Abgeordnetenhauses des Neichsrathcö über die dermal versass snngsmäßigc Zahl von 203 als nothwendig oder doch als zweckmäßig uud wünschcnswerth erkannt? 5. Im bejahenden Falle, soll die Zahl der Reichs« rathSabgeordncten verdoppelt, um die Hälfte oder in welchem Maße fönst vermehrt werden? (i. In welcher Weise soll, wenn sich nicht für directc Wahlen ausgesprochen wird, der Zuwachs au Abgeordneten iu dcn NcichSrath aufgebracht werden? Ans der Mitte des Landtages überhaupt oder mit Fcsthaltuug der Gruppcnwahl? Wie soll im letzteren Falle die Aufthci-lung geschcheu, namentlich, außer dem Falle der Verdopplung, in jenen Gruppeu, aus deren Landtagsmit-glicdern mir c i n Abgcordmter oder sonst cinc ungerade Zahl in dcn Rcichsrath zu wähleu ist? ?. Welche Functiousdauer ist für die Mitglieder des Hauses der Abgeordneten des Rcichsrathes fcstzu^ setzen? Ich beehre mich, Ew, :c. augelcgeutlichst zu ersuchen, sobald dieser Gegenstand auf dcn Antrag einzelner Abgeordneten oder durch dcu LandcsauSschuß zu einer geschäftlichen Behandlung gelaugt, die ich wiederholt als sehr wüuschcnswcrth bezeichne, sei cS durch Besprechung mit einzelnen Mitgliedern dcS Landtages, sci es durch Anthcilnahmc au Comil<>bcrathuugcn, dahin zu Wirten, daß die in obigen Fragen erwähnten Gesichtspunkte im Aligc bchaltcu werden und mit Hinblick auf dieselben die wcilcrc Erledigung dcS Gegenstandes erfolge. Genehmigen Ew. :c. dic Versicherung meiner voll» kommenen Hochachtung. Wicu, am 9. September Ittlü». Dr. K. Giskra. Amnischcr Landtag. 4. Sitzuug. Uaibach, 20. September. Anfang halb H Uhr. Vorsitzender: Landeshauptmann v. Wurzbach. Auwescud vou Seite der Regierung: Landcspräsidcnt v. Eonrad und Rcgicruugsrath Roth. Schriftführer: Landfchaftsconcipist Krcc. Das slovcnischc Protokoll der letzten Sitzung wird verlesen und geuchmigt. Vorsitzender theilt mit, daß folgende Vorlagen vertheilt wurdeu: 1. Voranschlag dcS Laudcsfondcs und dcr Subfondc pro 1870. 2. Antrag dcö Landesausschusses in Betreff dcr Nntcrslütznug der slovcnischcu Dramatik. 3. Antrag des Landcsausschusscs in Betreff der Sprache, für dic Ausarbcituug uud Kundmachung dcr Landesgcsetzc. 4. Schreiben des Laudespräsidcnten wegen Vornahme der Wahl dcr Mitglieder für dic Grundsteuer-Landes' commissiou. 5. Regierungsvorlage mit dem Entwürfe eines Gesetzes über Errichtung uud Erhaltung öffentlicher Volks-! schnlen. ! 6, Antraq des Landcsausfchusscs in Betreff Bewilligung eines 76perc. Zuschlages zu der directen Steuer in Unter-, Mitter- und Oberlacknitz und llu 5v«wm vm'wi für Gcmcindebcdürfnissc von Nassenfuß und der Pfarrschulc in Trcbclcu. und eines Wpcrc. Zuschlages für die Pfarrschule in Trcbelcn in dcn nach Mirnapei gehörigen Ortschaften Brczic und Cerooec. Weiters verliest der Herr Landeshauptmann eine Zuschrift des Herrn Finanzministers, womit derselbe den gefertigten Vergleich mit dem Landcsausschussc in Be trcff der Entschädigung für den incamerirten Provinzial« fond übermittelt und mittheilt, daß die Landcshaupt-cassc wegen Erfolgung des Entschädiguugscapitals per 7W.000 fl, in StaatSobligationcn beauftragt wurde. Dcr Vorsitzende beantragt, aus Anlaß der endlichen vcfricdigendeu Erledigung dieser so lange anhängig gewesenen Angelegenheit den Dank des Hauses vor Allem dem ehemaligen Land^öausschusse Herrn LandesgerichtS^ rath Strahl in Graz, welcher eine diesfällige, die nöthige Gruudlage bietende Denkschrift abgefaßt hat, dann den Herren RcichSrathsabgcordneten, welche die Angelegenheit gefördert haben. fowie der h. Regierung für die günstige Erledigung auszusprcchen. Das Haus erhebt sich zum Zeichen der Znstimmnng. Dcr Obmann des dritten allgemeinen österreichischen Lehrcrtageö übermittelt seiuc Denkschrift über die Gehalts- und Bcfördcruugsfragc der Lehrer, welche unter dic Abgeordneten vertheilt werden wird. Hierauf wird ein Schreiben dcS Herrn Abg. Dr. Toman verlesen, wornach er sein Mandat als Reichsrathsabgeordneter niederlegt. Der Vorsitzende sagt, er glaube wohl nur im Sinne dcS ganzen Hauses zu haudelu, indcm er daö innigste Bedauern hierüber ausspricht. Es wird zur Tagesordnuug geschritten. Herr Dcschmanu rcferirt Nameus des LaudcsausschusseS übcr dcu Voranschlag dcö trainischcn WaiscnstiftuugSfondes für das Jahr 1870. Das Erfordermß beträgt 7793 fi. 83 kr., die Bedeckung 12.732 fl. 95 kr., es ergibt sich daher ein Ucbcrschnß pcr 4939 fl. 12 lr. Wird vom Landtage genehmigt. Dr. Costa trägt vor den Bericht des Landesaus-schusseS mit Vorlage ciues neuen Gesetzentwurfes betref« fend die Anhaltuug gcmciuschädlicher Personen im Z w a n g s a r b e i t s h a u s e. Der Bericht lautet im Wesentlichen: Nach dem Beschlusse der 12. Sitzung deS Landtages am 1(i. September 1868 wurdc daö Gesetz in Ve^ treff der Auhaltung gcmcinschädlichcr Personcu in der Zwangsarbcitsanstalt mit wenigen Abänderungen in den ^ 7, 10 uud 14 angenommen, und in Folge dessen hat dcr LandcsauSschuß dasselbe der hohen Landesregierung mit der Bitte um Erwirkung dcr a. H. Sanction vorgelegt. Diese hat nunmehr mit Zuschrift vom 21 ten Iuui l. I., Z. 870 dcm Laudcsausschussc mitgetheilt, daß zufolge a. H. Entschließung vom 14. Juni das Ge» setz die a. h. Sauctiou uicht erhalten habe, weil dcr vorgelegte Eutwnrf dcn Bestimmungen dcS Polizeistrafgc-setzcs vorgreift, welche in dc:i Wirkungskreis des Reichs-rathcs fallen uud weil die §H 2 und 10 Bestimmungen enthalten, welche nicht genehmigt werden können. Da abcr dcr vorgelegte Entwurf mit jenem für das Land Niederösterreich, der laut dortige» LandcsgesctzblattcS Nr. 15, des Gesetzentwurfes ist der Anstand durch die jetzige Fassung bereits bchobcu. Art. 10 handelt von den Vcrpflegslosteu. In der Bezeichnung der „nächsten Angehörigen" als zahluugs-pflichlig findet die Regierung einen Eingriff in die Ciuil-gcsctzgcbung, cs müsse dieser die Möglichkeit offcu gelassen werden, übcr die Ersatzpflicht zu entscheiden. Der vorzüglichste Gruud der Ablehnung sei abcr in der alleinigen Eompctcuz dcr Rcichsgcsetzgcbung iu Sachen des PolizeistrafrcchtcS gelegen, hier sei ein unlösbarer Widerspruch vorhanden. Wenn sich ein Vorredner auf Stcicrmark berufen, wo auch ein ähnliches Gesetz sanctionirt worden, so sei dies vor Erlassung der StaatSgrundgcsctzc geschehen. Das niederösterrcichischc Gesetz habe aber im ß 13 der Collision mit dem Polizeislrafrccht vorgebeugt, iudem dort bestimmt wird, daß, wenn ein neues Polizcistrafgcsctz fpäter zu Stande kommen sMc, das ZwangoarbcitS-hllusgcsctz aufgehoben werden soll. Die Gründe dcr Ablehnung bestehen demnach rücksichtlich des vorliegenden Gesetzes, insofcrnc sie bisher nicht behoben worden sind. Dr. Tom au wendet ein, dcr obige H 13 sei nicht anwendbar, denn dcr Gegenstand des vorliegenden Gesetzes gehöre weder in das Fach dcr Polizei-, noch in jenes der allgemeinen Strafgcsctzgclnmg; weder dcr Polizei- noch der Eriminalrichter dürfe Jemanden, dcr nichts verbrochen, dcr persönlichen Freiheit berauben. Wir besitzen bereits ein Zwangsarbeitshaus, fährt der Redner fort — daö dic Regierung selbst gebaut hat. warum wehrt uns dic Regierung, das Gesetz so zu beschließen, daß cs sauc-liouirt wird, wir wissen nicht, was die Regierung eigentlich will und was wir abäudcrn sollen. Wir wcrdcu das Gesetz gerade so wieder zurück erhalten, wie das ^>chul-gesetz. Berichterstatter Dr. Eosta will den Lcmdesausschuß rcchtfcrligcu und verliest dcn Wortlaut dcr a h. Ent' schließuug, mit welcher die Scmctiou verweigert wurdc, und worauö sich ergebe, daß die Regelung einen audc-ren Paragraph als duS Hinderniß dcr Saucliouiru,ig bezeichnete, als sie heute durch dcu Herrn LaildcSpiäsi-deuten tundacgcben. Dies zeige von Unkenntuiß des Gegenstandes. Redner stimmt dem Dr. Toman bei, es sei kein Hinderniß gegen die Sanction, nur einige migcbräuchliche Worte bilden den Anstoß. Mau sagt u»s, daß uusere Rechte durch dic Dccembcrverfassung erweitert worden sind, nnd man sanctiouirt ein Gesetz nicht, das audcrwtntS sauctioniit worden ist. Dcr Hcrr Lau dcS Präsident klärt den Wider-spruch betreffs der Zitation dcr Paraaraphc auf. Dic Negicruxg habe sich au dic Paragraphcuuumcrirung in dcm. dem stenographische,, Berichte beigehefteten Ent-wurfc gehaltcu, welche cinc andere fei, als iu der vorliegenden Beilage. Sei dies nun ausMißverständniß oder in Folge eineS Schreibfehlers geschehen, jedenfalls hätte die Aufklärung von der Regieruug eiuneholt werde» löu-nen. Was die sonstigen Anwürfe der Vorredner betreffe, so weise er dieselben entschieden zurück. Dr. To mau stellt dcu Antrag auf Unterbrechung dcr Sitzung auf !() Minute», dmuil dcr LandcsauSschuß die am Gesetz nothwcudigcu Modifications mit dcm RcgierlmgSvcrllctcr vcreinbmcu könne. Der Antrag wild aiigcuomiucu, die Sitzung unter, brochcu. Nach Wiederaufnahme der Sitzung theilt Dr. Eostu mit, cö wcrdc nach dcm ycpflogcucu Eiuveruchmcil mit dcr Regierung dcr tz M des Gesetzentwurfes, welcher vo» Tragliug dcr Koslcn für dcu Zwäugling haudelt, dahin abgcändclt, daß statt „Angehörigen" gesetzt wcrdc: „Verpflichteter." nud daß rii, weiterer ^ 21 eingeschaltet wcrdc, des Inhalts: „Die Bestimmungen dieses Gc> sctzcs haben mit der Wirlsc>mkeil dcs tünftigeu Polizci-strafgcsetzes außer Wirksamkeit zu treten, insofcruc dasselbe die Gegenstände dieses Gesetzes iu anderer Wcisc rcgclu wird." Dr. To man beantragt ^»dlooAnnahmc dcs Gesetzes iu dcr solchergestalt vcräudcrtcu Form. Svclec erinnert acl ll), daß diese Abändcniug iiu ganzen Entwürfe durchgeführt werden soll. Es wird im 3 10 die entsprechende stilistische Acu-dclumi getrofsc», Dr. Kaltenegge^ splichl si!r Detailbcrathuug des Gesetzes. DaS Gesetz wild bei der Abstimmung uach dcm Autrage drs Dr. To man l'ei dcr Abstimmung eu di0(-angroommca und sogleich in dritter Lesung zum Bc schluß erhobn, Dr. b'o sta rcscrirt sodaun übcr deu dritle» Punkt der Tagesordnung. Bekauutlich sind die Gcrichtsbezirkc Senosetsch und Laudslraß reactivirt worden. Die Gemeinde V<'lk2 «loliua bittet uuu um Belassuug bei dcm Bezirks - Gerichte Gurkfcld, wcil 1. der Zugang dahin näher und die Straße besser ist, 2. wegen der täglich dreimaligen leichteren und billigere» Eisenbahnverbindung zwischen Rann und Videm - Gurkfcld, 3. weil anch Flöße aus der Gurkfcldcr Gegeud uach Catez und Icsscnitz tommcu uud so dcn »linder bemittelten Gemeindciusasscn Gelegenheit geboten ist, auf die billigste uud leichteste Wcisc nach Gurkfcld zu kommen, 4. wcil in Gurkfcld sich die Vczirkshauptmauuschaft uud das Notariat befindet, und die Insassen gleichzeitig ihre Geschäfte bei denselben besorgen löuueu, währcud sie soust oft auf 2—3 Mcilcu von einander entfernte Punkte sich begeben, ihre Geschäfte nicht iu einem Tage verrichten und 3 , gravitircu. Mit Rücksicht auf diese Grüudc beantragt dcr Lan-desausschuß, dcr Landtag möge beschließen, den Landcs-ausschuß zu beauftrage», das Gesuch dcr Gcmciudc Volku äciliim um Bclassung beim GcrichlSbczirkc Gurl-fcld bei dcm h. Justizministerium zu befürworten, welchem uach l^ 3 dcS Gesetzes vom 11. Juni 1K6l-l die Entscheidung zusteht. Abg. Zagorc beantragt Verweisung dcs Antrages an den Vcrfassungsausschuß, da iu Bezug auf das Pc-titum auch cutgegengesetztc Ansichten sich geltend gemacht haben. Dcr Autrag Zagorc wird, nachdem Berichterstatter erklärt, daß er demselben nicht entgegentreten wolle, angc-n 0 m m e n. Dr. Eosta referirt in Betreff Bewilligung eiucs 5)1^/,^perc. Zuschlages zu dcu dircctcn Steuern zur Herstellung eines Friedhofcs in Hasclbach uud für andere Gcmcindebcdiirfuissc. Dcr Bericht besagt im Wesentlichen .- Der Friedhof in Hafclbach ist so klein, daß die Gräber alle drei Jahre umgcgrabcu wcrdcu müssen. Die Verhandlung wegen Herstellung eiucs ueucn größeren Fricd-hofcs, dessen Anlegung auch aus sanitätSpolizcilichcn Grüudeu angezeigt crschciul, weil dcr gegenwärtige um die Kirche herum und mitlcu im Orte Hasclbach licgt, durch dic uothwendigc Grundcrwerbung im Jahre 18(>2 ins Stockcu gcrathcu. wurdc durch dic k. k Vezirköhauptmaun-schast Gurtfcld kräftig gefördert nnd am 17. Juni d. I. zum Abschlüsse gebracht, Dic Kosten belaufen sich uach dcm Prüliminarc auf 3731 ft. 32 kr. Mau hat daran gedacht, das Kirchcnvcrmögcu hicfür iu Anspruch zu nehmen, allein die Regierungsbehörden haben dagegen entschieden. Es bleibe daher lein anderer Weg übrig und cS lasse sich nur hoffen, daß daS Abgängige allenfalls dcr hohe Patron oder die Mildthätigkeit aufbringeu werde. Der AuSschnß beantragt daher dic Gewilligung dieses Zuschlages. Der Hcrr Landcspräsidc nt ciklärt, er habe durchaus nichts gegen dcu Aulrag ciuzuwenden, nur müsse er in Betreff dcr AiNpruchuahmc dcs Kircheiwer-mögcus bemerken, dcr Bczirkshauptmanu habe dieö allerdings beantragt, allein dic Regierung habe dagegen entschieden, weil nach dcm Gcsctzc vom Jahre 18^3 das Kirchenvcrmögcn nur für Pfarrhoft uud Kirchcnbaulich-lciten in Anspruch gcuommen werden könne, für Fricd-lwföangellgcnhcilcn abcr nur iusofcrnc cS aus den Grab-stolgebühren stießt. Ferner bemerkt der Herr Landes-präsident in Bezug auf die laut dcS Berichtes massenhaft auhäligigcn Stcucrefeculioucu, dieselben seien schon im Immer l. I. sistirt und die Rückstände zugefristet odec abgcschriebcu wordcu. Dcr Autrag wird sohin angenommen. Dcr Präsident schließt somit dic Sitzung und be« stimmt die nächste auf übermorgen, Mittwoch, 22. d.R, mit folgender Tagesordnung: 1. Rcchuuilgöabschluß dcs Laudcöfondö. 2. Unterstützung dcr flovcnifchen Dramatik. 3. Äcstimmuuq dcr Sprachc für Ausarbeitung l»'° Kundmachuog dcr Gcsctzc. 4. Wahl dcr Mitglieder für die Grundsteuer ^"' dcscomunssion, 5. Voltsschulgcsctz. tt. Gcmeiudczuschlag für Ober-, Viitter- und !!>'' tcrlackiiiz. 7. Wahl eines Laudcsaui'schußcrs^tzmallueS. Zur Vertheidigung der Schwurgerichte. Wien. Iss. September. Dcr ..Tagesbote aus Böhmen" sagt.- Iu Augclcgenheiteu dcr Schwurgericht nimmt cin Wicncr Eorrcspoudcut dcr ..Nar. L." ^l>^ von dem Gerüchte in der ..N. Fr. Pr.," daß man >" RcgicrungSkreiscn an eine Delcgirung dcs Lcitmcritzcl Krcisgcrichtes für die Präger Schwurgcrichtsfällc dci^. uud bezeichnet dasselbe als einen bloßen frommen Wl»'>" des genannten Blattes, während „Politik" uud „Pokrol" bekanntlich nichts Eiligeres zu lbun hatten, als für je"!' Zcitungsgcrücht gleich daS Ministerium uud dic „liberal Aera" verantwortlich ,zu machen. Auch wir glande" uud wüuschcn nicht, daß man sich in maßgebenden Kreist mit dem Gedanken trage, bezüglich dcr Prager ^' schworucugcrichtcirgcud eine dic freie Entwicklung diescl Iilstitutioncu beeinträchtigende Verfügung zu trefft«-Mau hat in Oesterreich die höchste und reifste Ä>ü^ dcr Jury. dic Geschworneugcrichlc für politische, dul» die Presse begangene Verbrechen zuerst ins Leben treten lassen, bevor cs noch möglich war. dic Wurzel dcr ga»^ Institution, die Geschworncugcrichtc für gemeine M^ br-cchen. in die öffentliche Praxis einzuführen. Dics«^ Umstaudc ist es auch zuzuschreiben, daß die Geschwornen' bank in dcu ersten Präger SchwurgerichtS-Proccssen aus Männern gebildet war, die, ehrcnwcrth in jeder O^ zichuug, doch dein einfacher zu bcurthcilcudcn Falle ein" gemeinen Verbrechens gegenüber besser an ihrem Platz« qcwcscn wären, als bei der Beurtheilung ciucS polit" scheu Journal-Artikels, dessen Tendenz und Tragwc'tt zu crmcsscu dcr Mehrzahl die nothwendige Vorbilds fehlt. Dieser Umstand mag von denen in Berücksich^ giing gezogen werden, die für gewisse Vorgänge >^ Präger Schwurgcrichtssaalc gleich die gauzc Instituts verantwortlich machcu möchten. Diese muß unter all«^ Uulstäudcu hochgehalten werden und unangetastet bleibs"' sei cs auch nur darum, damit dic Summe jcncr ,,<^' lcithauischcu Erfinduugcu" nicht gemindert wcrdc, wclc^ den czcchischcn Journalen cin Gräucl find, aber doO aus guten Gründen von ihncn nicht zurückgewiesen lvcs' dcn. Nur im Zcichcu der Freiheit wird und muß ^' Verfassuug sicgeu; jeder Versuch, sie auf irgend ci!"" ! Gebiete wieder einzuschränken, kämc nur ihreu Oca""'' gelcgeu uud zugute. Wir haben dies von Anfang ^ immer auSgcsprochcu uud finden cs nöthig, uoclM! darauf zurückzukommen, wcil der „Pokrol" ueulich p^. gcnug war, zu sagen, der „Tagcsbotc" hätte ciuer sl"l' Hebung dcr Schwurgerichte das Wort geredet. wM'^ wir uns doch ausdrücklich mit der Bekämpfung die!/ in gewissen Kreisen aufgetauchten Gedankens bcschiW haben. Ein Pwclmn der böhmischen HeMMs' Treuen. In Böhmen ist die Wahlagitation in vollem M'^ Endlich bcginut auch dic Partei dcr Verfassung«""'^ sich zu rührcu. Iu deu Präger Blüttcru finden."', cincu Aufruf, dcr zum Uutcrschicdc vou dcm czcch'!^ Wahlprotlam nicht an das „Volk von Böhmen/' >°. dcrn speciell „an dic Wähler in dcn Landtag dcS " uigrcichcS Böhmen" gerichtet ist. Man sieht cs, d"' Aufruf rechnet mit gcgcbcuen und nicht mit fi">" Vcrhältuisscu. Wir wollcu im Folgenden einige PA „ante Stellen aus dem iu glänzender Sprachc abgc>"d ten Schriftstücke hcrvorhcbeu. Es heißt dort imtcr a dcrcm: ^, , Mit wahrem Hochgefühle vermögen wir dtt ^^ uer und Verlcugucr dcr Vcrfassuug auf das Wn'lc" ^ Schasscu unserer Partei zu ucrweiscu uud dürfen r°l ^ Richlerstnhl eines lcidcnschaftloscn.'unbcfaugcnen llrly ^ beruhigt mit der Frage treten, wem vou Äcidc" ^ ' daulcu fei, daß Oesterreich sich heute jcncr zahn" ^ vorgeschrittenen Institutionen erfreue, welche "">' ,„t ganzen Welt als die besten dcs Festlandes """ u« wcrdcn, uud berufen und geeignet find. die "^ c giltigc Freiheit dcs Meuschcu. dic ungchcmmtc fru^ ^, Bewegung dcr Völtcr und dcS Einzelnen für °>^ ^ kllnft zu vcrbürgcu. ^ftli- Alle diefc Schöpfuugcu, an denen siäi dcs ^ schcn Geist uud Wille erheben muß. sind Erfolgs ^,, redliches, opferwilliges Bemühen unserer Partc' ^^ damcntc freier mächtiger Zukunft unseres Staal ^ ^, in kurzer Zeit errungen nud welche lautes Zc"s 1581 c» don der Treue, Folgerichtigst und Fruchtbarkeit ">uc« politischen Strcbcns. ;,.. "lcht historische Erinnerlingen - nicht trüge^ der 7^ ^)'"llll,c der Zukunft — die Bedürfnisse >,»<.. ^^igcn Zcil uud dic Fordcruugeu ihres uuauf-Ml! fortschreitenden Geistes waren cS, unter deren Mgtem Einflüsse wir milwirtlen. das Recht derGc-Mwart in silier höchsten Blüthe — als Quelle der ^'^lt ^,^ Ordnung zn bestimmen und zu sichern, 'lr lMn nnscre politischen Anschauungen und Bestrebn nie von dcui Wechsel der Hoffnungen und Stim-!lll'^^ abhängig gemacht und hielten unter allen Um-«"den, an^ ^^^^ hem Drucke der rechtlosen Sisti-ngNftolitik. ftst au dem Grundsätze der Heilighaltung /^ bcstchcndcn Gesetzes. Wer den Sieg, den die Frei-^ .!" Oesterreich errungen, in seiner vollen Bcdeutuug l^eu will, den fordern wir auf, sich zuerst zmuckzu-^Wn in die Willtnrzustäudc dcs Jahres 1660. und ">n scincn Vlick darauf zu richtcu, wie eine Politik, w s> "'^" ^'" ^'"lincu der Negation und der Proteste ein l ^'^ rechten Weg zu führen vermeint, von den ben^^" Bürgschaften unserer Freiheit den weitcstgchcn-intt ^ ^'^'auch im Sturme gegen daS Bollwerk der Per-^>'l»'g macht! , Wahr ist es — und darin hauen nnserc Gegner iu/^!^ ^^^ baß uns lein Verständniß inncwohnt ^ „ciuc crerblc Staatsvcrfafsung des Königreiches" I», "^sseu Staatsrccht." Unser Programm ist das "uidi^ G^-^ lmo Nccht der Verfassung uud weil ^ uus gerade nicht ungerade, aus wahr utcht uuwahr ^.^n können und unser politisches Streben nnr vor-^! ^. anf die Gegenwart und in die Zukunft, niemals lün ^^ in ^le Vergangenheit zu richten vermögen, h !'cu und werden wir auch jene vermeintliche Staats' de« > "6 und jenes vermeintliche Staatsrecht des Lan-^ liicmals anerkennen und dieses nm so weniger, als Val, "" ^"6c liegt, daß jeder Versuch auf dieser < "^ Reich und Land in das Wirrniß neuer Lebcns- ^" längen müßte. "on, ^^ägcu wir, daß Oesterreich — Ungarn ausgc-^lvlnen — his zum Jahre 1848 ein absolut regierter l,^^ ^ar, worüber es gar leiuc Ntcinuugsverschicden-ly. ^bcn kann - daß erst im constltuircndcn Ncichs-flub ^ ^^" "'^ Kremsicr, zu dessen cifrigcu und ein-sass ^" Mitgliedern unsere Gcgncr zählten, die Vcr-^Ng ^s Staates uud der Länder festgesetzt werden di« ^' """ ^^l> dicscs Ncrk nicht vollbracht wurde und dcg ^'" ^^hre I860 Ocstcrrcich wieder die volle Last ^ "bsolulen Systems zu tragen hatte — daß das eine "°" ^- ^^obcr 1800 als feierliche Zusage ^" buvch dicsc absolute Macht fcstzustcllendcu Staats^ ^».s ^crvcrfassung »on uuscren Gegnern ausdrücklich ^, ta>n,t wurde, so vermögen wir nicht cjnzuschcn, rech, ^ "chtsgiltigc Titel für daS angebliche Staate s^ ui ns^,^ ^andcsordnungcn oder der flüchtigeu Zu- ^n «, April 1818 gcfuudcn werden könnten. l>!e 9 ^so aber haben die Gegner ungeachtet des gegen das ?blaa,s-Wahlordnmia. cingclcgtcu Prolcstes auch bls^ "^llilllpatcut, in welchem die Pcilrcllmgsformen ^^ '^^ sind, diüch ihre lebendige Theilnahme anerkannt, die !>^l' Widerspruch >nusi es dahcr crschcincn, w,nn c,i,^^l)sition die in Folge der im Oktobcrd ploin ^M I^" Zusage und durch die im FebruiU'palcutt' schc>. y^u, Vcrlretnngslörpcr kraft freier Parlamentär«-HiV„ ^'bcit ciusgcführtc und durch das Wort dcs ^lrn'^ gewährleistete Vcrf>,ssnug verleugnet und li^ ., Nroßcn Ncchts- und Gcsctzcsfnndinncütc gc,,cn-l»^ ^1 auf die längst durch überholende Thalsach n ^ei,^. ^','hr selbst ancitanntc Ncchlsacte hinfällig gcwor-illslln»^^ bcr allen Landcsordnungcn und dcr April ^Uitzt!..... si>^ ^^ ncuncn unS des Bandes treue Söhne und tiiH, . U"i> werdsn es l-lcibcu iu dcs Wortes wahistcr, d>,^ fester Bedeutung. Ebeu darum abcr müsscu ^ssl», ^'^l'chst abwehren, wcun die Gegner der Vcr-l>»,g ? ^'" nationalen Standpunkte ausschließliche Gcl-^i^^esscn nnd uns in dcm Nahmen ihres Pro-°I« die ^'^' ^°^^' zuweisen, die kanm cinc andere ist, m>°^ gcdnl^tcu Frcmdcu? ss>l^"^" ruft uns den Vorwurf zu, dic Verfassung ^UtH^ "deutsche Hegemonie" im Gefolge uud sucht ^»c„ . ün Streite gegen die Pcrfasfung cingcnom-^tt s^ ""l'oualcn Standpunkt zu vcrlhcidia.cn. Wir ^l»sH ^u^Cuch, daß von cincr solchen Hegemonie des '/grich , '^tammcs weder in den Vcrfassungsgcsctzen ^ in;, ^ z" lcscn nnd zu finden ist, noch dies.lbc ^lhltz t ^"'^ welchem seither erflossencu Acte dcs Reichs ^Nol,ic acgcbcu ^"^< b"b abcr von ciucr folchcn He-'°»„^ wahrlich am wcu'gftcu danu dic Ncdc sc,n , "d^^'^ ">'scrc Gcgn^r in Elfüllung der mit der >le '.» ^,^^"l,g ucrbnndcncn Pflichlcn im Parla-^.^l'de> '? "'^'enen. Dk' Dcnlschcil fiihlcn sich ^'sciti^ 'q, "'^üstc cinseitigcr Herrschaft, wie von jcncui m'. di,. . "bsondcruug nnd sich fügend den Verhältnis-^"schlm'I ^"^"^ 2'l'cdc des Jahres 1800 gegenüber ^lcht ^, "° acschafsc» ^ j^ ^ ilincu darum zu thuu, ?^ l«>,^!'^ innerhalb dcr Grcuzcn Oesterreichs sich ^'ch h^"""gcm Verbände gerissen u»d hicdlnch daS m/M,c>, ^"'^öckclnng anheim fallen zu scheu. Die d l" sic ,'^^M tcinc Hcgcmouie für sich an -" u> k^> " ""b werden auch tciuc frcinde über sich darum auch halten sie lrcu und fest zur Vcifassung, in wclchcr gl^ichco ^^cchl m,d gleiche Frei-licit für aUc Slämmc blühl. Wir bcdaucr» ticf und aufrichtig den Widcrstrcll der Meinungen, dcr daS ^and ergriffni hat, und vom Herzen wünschen wir, daß bald d^s ^„dc dcö ruhelosc» Dampfes Nlih^ nud die Z^it hcra»brcchc, die oen Friedc» drills>t und so viele frnchtbarc Kräflc zum gcmcinsalncn Sueben nach dcm s.lcichc» cinen Ziclc des Schupcö und dcr Förderung des wahren Rechtes — des wahrcu Wohles ul'scrcs schönen Vandcs lcntt'. Daß diese Zeit nicht schon ^kommen, ist nichl unscic Schllld, denn wir ucrmögcn nicht, auf fchslcheodeö Gcsctz und Nccht ^u ucrzichteu und cö sammt allen Bürgschaften dcr Frei« ^ hcit, dcr Nechteuubcstimmlhcit und der dunklen Zukunft cincr Oclroyiruug zu opferu uud Volk »lud ^and nnd Staat dcm Wcchscl dcr Bcg/bcnhcitcn - dcm veränderlichen KricgsMckc dcr Partcicu preiszngcdcn. DicseS sind die Anschauungcn, wclchc unsere ch>-liche trcue Ucberzcuguug bilden, und durchdmugcu von ihr richten wir an Euch die Biltc, bci den vorzunch' uicndcil N'Uwahlcu die Ucbcrcinstimunma. mit unserer Gcsiiunuig offc» zu bckundcu u»d vor OcsterrcichS Völ kern uud sciucm Kaiser darzulhmi. wic eifrig und einstimmig Ihr eiiizuslchcn wißt für Necht und Frieden — füc das Gcfctz und die Verfassung! Die orientalische /rage. Vor Atonalen haben wir bereits die Aufmerksamkeit nuscrcs Vcsertreises auf die Thalfache hingelenkt, daß die orientalische Frage in Fluß komme. Für den Fortbcstand dcs ottomanischen Ncichcö in Europa war es ein vcrhänguißuollcs Ercigniß, daß bci dcm Sturze dcö Hospodarcn lHusa ein Prinz aus einem dcr ersten Nc-gcntcnhäuscr Europa's erwählt wurde, um den leeren Fürstcnsitz cinzuuehmcu. Die türkische Negierung hätte das Aeußcrste thuu sollcu, um zu vcrhiudern, daß jener Prinz zur Herrschaft gclauge. Denn ihre Diplomatic Hütte es vorhcrseheu müsscu, daß dcr Stolz dieses es nicht lange zngcben würde, dcr Vasall eines mnselman-nischen Souvcrainö zu verbleiben. Als Jan Bratiano den leeren Fürstensitz dcm Prinzen Carl von Hohen-zollern antragen licß, so war schon dcr Entschluß dieses leitenden Staatsmannes reif, das Band entzwei zu schneiden, welches noch Nnmänicn mit dcr Pforte verband. Obgleich jener Staatsmann, welcher zu rasch uud gewaltthätig auftrat, sich osteusibcl zur Nuhc ge-sctzt hat, so waltet sein Gcist dennoch in dcm Nathe Rumäniens. Sowie General Menabrca ebensogut wie Garibaldi Nom fordert, uur nicht in gleich ungestümer Wcisc, so wollcu auch die jc^igcu 'R'athgcbcr dcs Fürsten von Numänicn die Unabhängigkeit vom türkischcu Ncichc, wcuu sie auch etwas langsamer fortschreiten, als jener, feurige Mann, dcr zuerst dcu Fürstcnhut auf das Hanpt dcs Prinzcn Earl sctztc. Die Reise dcS rumänischen Fürsten ist, trotz allem Widerspruch, wie es klar zu Tage liegt, ->u dem Zwcckc unternommen worden, um es den europäischen Höfen darzustellen, daß es unmöglich sei. dem Acgchrcu des Volkes länger zu widerstehen uud daß die Unabhäugigteit dcr rumänischen Fürstcuthümcr mit Gcwalt crrungcu wcrdcn muß, wcnn nicht in ciner friedlichen Wcisc daö Verhältniß zur hohcn Pforte gelöst werden lann. Abcr cS liegt fast außerhalb dcrGcwalt dcsGroßherru, in dieser wichtigen Frage einen vollen Rückzug an;ntrcte>,. In dcm Momente, wann Rumäniens Unabhängige teit iu Eonstantiuopcl auertannt wird, so dnldet eS der fcrbischc Stolz nicht länger, daß das Fnrstcnlhum Serbien in ciner weniger unabhängigen Stellung dcm türkischcu Reiche gcgcmwcr ucrharrc, als das nachbarliche Numäuicn, Moutcncgro ivürdc sofort dein Beispiele fol' gen, welches ihm in Belgrad gegeben worden. Abcr mit dcr'gänzlichen LoSlösuug aller dieser Dcpendcnzen dcr Türkei wäre dic brcnncude Frage noch nicht abgethan. In dcm Angcnblickc, wauu ein nnabhängigcs König' rcich Riünänicu ins Vcbcu spränge, so spricht die größte Wahrscheinlichkeit dafür, daß cin Schntz- nnd Trutzbüud' uiß zwischen demselben und Rußland abgeschlossen wcr den würde. Wcnn nun dic Rumäucu es gerne schcn, daß Banden ans ihrcr Miltc iu Äulgaricu uordriugeu würden, um auch die Unabhängigkeit jener Provinz zu pro-clamircn. so könnte dcr Divau die Regierung iu Bukarest nicht hicfür verantwortlich machen, ohne gleichzeitig sich in einen Kriegszustand mit Nußland zu versetzen. Anstatt an der Donau würdc dic Türkei bald am Bat» kau oder bci Adrianopel um ihre Existenz zu lämpfcu , haben. Wcnn dauu das Signal zum allgcuicincn Auf-standc gegeben würdc, so darf man nicht erwarten, daß Griechenlands Neutralität gewahrt wird. so darf man nicht hoffen, daß der Khcdivc fcinc Truppen ins Feld stellt, nm wic in früherer Zeit für die Herrschaft des Sultans einzustehen. Der lctztcrc köunte noch von Glück zn sagcu habcu. wcnn nicht dcr cgyptischc Vice-König zu glcichcr Zcit wic der rumänische Fürst seine Unabhan^ gigkcit proclamircn wird. Die Schlacht von Sadowa war nicht allein eine ! Niederlage für Oesterreich, sondern sic war cine solche auch für Frankreich und nicht minder für die Tmlcl. Die Sicherheit Oesterreichs ist jetzt auf weit vitaleren Pnnktcn gefährdet, als an dcr untcrcu Donan. und das Wicucr Cabinet befindet sich nicht mehr in dcr Lage uur zu wünschen, daß Frankreich in Nnmäuicn oder auf türkischem Gebiete überhaupt zu Gunsten der Herrschaft des Sultans intervcnirc. Unsere eigene Nrmcc muß fiir weit nothwendigere Zwecke ihre Kraft aufsparen, als für die Vertheidigung dcS türkischen Gebietes. Seit dem Jahre I8 deS Gesetzentwurfes ist der Anstand durch die jetzige Fassung bereits behoben. Art. 10 handelt von den Vcrpflegstosten. In der Bezeichnung der „nächsten Angehörigen" als zahluugs-pflichtig findet die Regierung einen Eingriff in die Eiuil-gcsctzgcbung, cS müsse dieser die Möglichkeit offen gelassen werden, über die Ersatzpflicht zu entscheiden. Der vorzüglichste Grund der Ablehnung sei aber in der alleinigen Eompctcnz der Reichsgcsetzgcbung in Sachen des Polizeislrafrechtcs gelegen, hier sei ein unlösbarer Widerspruch vorhanden. Wenn sich ein Vorredner auf Ttcicrmark berufen, wo auch ein ähnliches Gesetz fanctionirt worden, so sei dies vor Erlassung der StaatSgruudgesctzc geschehen. Das mcdcrösterrcichischc Gesetz habe aber im § 13 der Eolli-sion mit dem Polizeistrafrecht vorgebeugt, indem dort bestimmt wird, dah, wenn cin nencs Polizcistrafgcsctz fpäter zu Stande kommen sollte, das ZwangSarbcitS-hausgcsctz aufgehoben werden soll. Die Gründe der Ablehnung bestehen demnach rücksichtlich des vorliegenden Gesetzes, insofcrne sie bisher nicht behoben worden sind. Dr. Tom an wendet cin, der obiges 13 sci nicht anwendbar, denn der Gegenstand des vorliegenden Ge-setzeS gehöre weder in das Fach der Polizei-, noch in jcncö der allgemeinen Strafgesctzgcbung; weder der Polizei- noch der Eriminalrichtcr dürfe Jemanden, dcr nichts verbrochen, der persönlichen Freiheit berauben. Wir besitzen bereits ein ZwangSarbcitShanS, fährt dcr Redner fort — daS die Regierung selbst gebaut hat. warum wehrt liuS die Regierung, daS Gesetz so zu beschließen, daß es sanc-lionirt wird, wir wissen nicht, was die Regierung eigentlich will und waS wir abändern sollen. Wir werden das Gesetz gerade so wieder zurück erhalten, wie das Schulgesetz. Berichterstatter Dr. Eosta will den Landesausschuß rcchtfcllia.cn und verliest dcn Wortlaut dcr ei dem Bezirks < Gerichte Gurkfcld, weil I. der Zngang dahin näher und die Straße bcffer ist, 2. wegen der täglich dreimaligen leichteren und billigeren Eiscnbahnverbinduna zwischen Rann und Videm - Gnrkfcld, 3. weil auch Flöße auS der Gurkfcldcr Gegend nach Catez und Icsscuitz lommcu und so dcn minder bemittelten Gemeindcinsasscn Gelegenheit geboten ist, anf die billigste und leichteste Wcise nach Gnrtfeld zu lommcu, 4. weil in Gurkfcld sich die Vczirkshauptmannschaft und das Notariat befindet, und die Insassen gleichzeitig ihre Geschäfte bei denselben besorgen können, während sie sonst oft auf 2-3 Mcilcu von einander entfernte Punkte sich begeben, ihre Geschäfte nicht in einem Tage verrichten und 3 , mit folgender Tagesordnung: 1. Rechnungsabschluß dcö Laudcöfondö. 2. Unterstützung der slovcnischen Dramatik. 3. Vcslimmunq der Sprachc für AuSarbcitui'g ""d Kundmachung dcr Gcsctzc. 4. Wahl dcr Mitglieder für dic Grundstcner "^ decommission, 5). Volksschulgcsctz. l>. Gcmeindczuschlag für Obcr-, Vlilter^ nnd ll"' terlackoiz. 7. Wahl eines LaudcsauSschußcrstitzmauueS. Zur Vertheidigung der Schwurgerichte. Wien, 1t). September. Dcr „Tagesbote alis Böhmen" fagt: In Angelegenheiten dcr Schwurgericht nimmt cin Wiener Eorrcspondcnt dcr „Nar. L." ^^'i von dem Gerüchte in der ..N. Fr. Pr.," daß man in Regicrungskreifcn an eine Dclcgirung des Lcitincritzcl Krcisgcrichtes für die Präger Schwurgcrichtsfällc denle. und bezeichnet dasselbe als einen bloßen frommen WmM des gcoanutcn Blattes, während „Politik" uud ..Pokrok' bekanntlich nichts Eiligeres zu thun hatten, als für je"^ ZcituugSgerücht gleich daS Ministerium und die „liberale Aera" verantwortlich zu machen. Auch wir alanve" uud wüuschcn nichl, daß man sich in maßgebenden Kreise" mit dcm Gedanken trage, bezüglich dcr Prager ^' schworncngcrichtc,irgend eine dic frcic Entwicklung dics^ Institutionen beeinträchtigende Vcrfüguug zu trefft"' Mau hat in Oesterreich die höchste und reifste ÄliW dcr Jury, die Geschwornengcrichlc für politische, dul» dic Presse begangene Verbrechen zuerst iuS Leben trete" lassen, bevor es noch möglich war. die Wurzel dcr gci"^ Institutiou, die Geschworncngcrichtc für gemeine M^ br-cchcn. in die öffentliche Praxis einzuführen. Diese»' Umstände ist es auch zuzuschreiben, daß die Geschworne"' bank in dcn eisten Präger SchwurgerichtS-Proccssen a^ Männern gebildet war, die, ehrcnwcrth in jcdcr ^' zichung, doch dem einfacher zu beurtheilenden Falle ei'ics gemeinen Verbrechens gegenüber besser an ihrem W^ gewesen wären, als bei dcr Benrthciluug ciucs polil'^ scheu Journal-Artikels, dessen Tcudcuz und TranM'" zu ermessen dcr Vlehrzahl die nothwendige Vorbilds fehlt. Dieser Umstand mag von denen in Berücksi^' gung gezogen werden, die für gewisse Vorgänge '"' Pragcr SchwurgcrichtSsaalc gleich dic ganzc Institution verantwortlich machen möchten. Dicsc muß nntcr alle" Umständen hochgehalten werden und unangetastet bleil's"' sei es auch nur darum, damit die Summe jener ,,cl?' lcithauischcn Erfindungen" uicht gcmiudcrt wcrdc. wclai dcn czcchischcn Journaleu ciu Gräucl sind, aber dow aus guten Gründen von ihncn nicht zurückgewiesen N'^ dcn. Nur im Zeichen dcr Freiheit wird und muß ^' Verfassung siegen; jcdcr Versuch, sie auf irgend c!"c" ! Gebiete wieder einzuschränken, kämc nur ihrcu Ocg"^' gelcgeu und zugute. Wir habcn dics von Anfang ^' immer ausgesprochen uud fiudcn cs nöthig, nochw^ darauf zurückzukommen, weil der „Pokrot" neulich pc^ genug war, zu sagen, der „Tagcsbotc" hätte einer M' Hebung der Schwurgerichte daS Wort geredet, wähl^ wir uns doch ausdrücklich mit der Bekämpfung dic!^ in gewisse» Kreisen aufgetauchten Gedankens beschaff habcn. Ein Proclmn ter böhmischen verftssunils' Treuen. In Böhmen ist die Wahlagitation in vollem M'^ Endlich beginnt auch dic Partei der VcrfassungStl^ sich zu rühren. Iu den Pragcr Blättern finden '" einen Aufruf, dcr zum Unterschiede von dcm czcclM Wahlproklam nicht an das „Volk von Böhmen," '"^ dcrn spccicll ..an die Wähler in den Landtag dcS " nigrcichcs Böhincn" gerichtet ist. Ncan sieht es, dM Aufruf rechnet mit gegebenen uud nicht mit si">° Verhältnissen. Wir wollen im Folgenden einige pl"" nante Stellen aus dem in glänzender Sprachc abgcsav tcn Schriftstücke hervorheben. Es heißt dort nntcr dcrcm: <, , Mit wahrcm Hochgefühle vermögen wir d«c ^^ ner und Vcrlcugner dcr Verfassung auf daö Wirke" ^ Schaffell unserer Partei zn verweisen uud dürfen »M ,^ Richlcrstuhl cincS lcidenschaftloscn.'unbcfangcnen Ilrl^ ^ beruhigt mit der Fragc trctcn. wcm von Beide" eo ' danken sci, daß Oesterreich sich hcutc jcncr zahl"'^^. vorgeschrittenen Institutionen crfrcuc. wclchc ^" ^,t ganzen Welt als die bcstcn dcö Festlandes «""l ^ werden, und berufen und geeignet sind, die cW ^ giltigc Freiheit des Menschen, dic ungehemmte fr"^ ^, Bewegung dcr Völker und dcS Einzelnen M' a>" ^ kunft zu verbürgen. M>^ Alle diese Schöpfungen, an denen sicl' bcs .^ schcn Geist uud Willc crhcbcu muß. sind Erfolge, ^^,, redliches, opferwilliges Bemühen uuscrer Partei a^^c"^ dämmte freier mächtiger Zukunft unseres Stacu^ ^, in kurzer Zeit errungen und wclchc lautes Zeus 1581 von dcr Trcue, Folgerichtigkeit und Fruchtbarkeit ">"cö Politische« SlrebcuS. liss«, ^ historische Eriuncruugcu — nicht trüge-der < !^ ^)" lüu c dcr Z u k il n f t — die Bedürfnisse ^. ^"digcll Zeit und die Forderungen ihres nnauf- llllül fortschreitenden Geistes waren es, unter deren /Migtcm Einflüsse wir mitwirkten, daS Recht dcrGc-«u'dart >n sci,^r höchstcu Blüthe — als Quelle dcr ^'^'lt uno Ordnung zu bestimmeu und zu sichern, .'l habcn unsere politischen Anschauungen und Bcstrc-llcn nie von dein Wechsel dcr Hoffnungen nnd Stim-!>ll"^" lwlMgig gculacht nnd hielten unter allen Um- "°l>,, c>^,^ ^^^^. ^^ Drucke dcr rcchlloseu Sisti-h "W°litil, fcst an dem Grnndsatzc dcr Hcilighaltuug ^bestehenden Gesetzes. Wer den Sieg, den die Frci-^ ..lll Ocslcrrcich errungen, in seiner vollen Bedeutung ^!st>l will, den fordern wir auf, sich zuerst Mückzu-^>etzen in dic Willtürzusläudc dcs Jahres 1600. uud "N" seimn Blick darauf zn richten, wic eine Politik, ^ unter den Fahnen dcr Negation nnd dcr Proteste ein l ^" rechten Weg zu führcu vcrmciut, von den t>en^^ Bürgschaften uuserer Freiheit den weitcstgchcn- n Gebrauch im Sturme gegen das Bollwerk dcr Vcr-Wn>g macht! , Wahr ist cS — und darin habeu unsere Gegner . ^ande Itccht daß uns kein Verständniß inncwohnt Knd "^'^ ererbte Staatsvcrfassung des Königreiches" ^.° "besseu Staatsrccht." Unser Programm ist das ",dic,e Gesetz uud Nccht dcr Verfassung und weil aus gerade nicht ungerade, aus wahr nicht uuwahr ^."^n können und nnscr politisches Streben nur vor-^^,, auf die Gegenwart und in die Zntunft, niemals ^ warts iu die Vergangenheit zu richten vermögen, . "cn und werden wir auch jene vermeintliche Staats-de« . ^ und jenes vermeintliche Staatsrccht des Lan-^ lucinals anerkennen uud dieses um so weniger, als Buk "'" ^^^ ^^^' ^ jeder Versuch auf dieser .- ^ Ncich nnd Land in das Wirrniß neuer LcbcuS- ^" drängen müßte. ^ ^Nvagcu wir, daß Oesterreich — Ungarn auSgc- wlnen — big zlun Jahre 1848 ein absolut regierter . "at war, worüber es gar keine Meiuuiigsvcrschicdeu-l«n ^^" kann - - daß erst im constituircnden Rcichö-M i)l Nicn und Kremsicr, zu dessen eifrigen uud cin-syss ^" Mitgliedern nnserc G'gncr zählten, die Vcr-^"Ng dcs Staates und dcr Länder festgesetzt werden I^ ^ ^ das; dieses Ncrl nicht vollbracht wlirdc und krZ ^'" ^"hre 1800 Oesterreich wieder die vollc Last ^> "Voluten Systems zu tragen halte — daß das ei^°'n "om 20. October 1800 als feierliche Zusage l^l durch diese absolute Macht festzustellenden Staats c,„ .^udcrverfassuug von unseren Gegnern ausdrücklich h, lainit wurde, so vermögen wir nicht einzusehen, lech^ nchtsgiltigc Titel für das angebliche Staats-^ l>i ns^,^ ^andcsordnnngcn oder dcr flüchtigen Zu- ^°ln ^. April 1848 gefunden werden könnten, die s. k"s° aber haben die Gcqncr ungeachtet des gcgc» t,H^^tagi?-Nahlorduung ciugclcglcn Prolcstcö auch besti, ^'arpatcnt, in welchem die Vcilrctnugsformen Älz "^^ sind, diüch ihrc lcbcndigc Thciluahmc anerkannt, dic 3^^r Widerspruch mnsi es daher erscheinen, w.nn t,„^^osit,on die in Folge der im Oltobcrd ploin be^^'ni Znsage und durch die im Febrnarvalcntc >lh?r A ^" Vcrtretungskörpcr kraft freier parlamenlari-^„/''bcit misgcführlc und durch das Wort dcs t>i^, '^n, gewährlcistctc Vcrf.'ssung vcrlcugnct und liler s' ^^^u Ncchls- und G^sctzcöfundcnncntc gc,!en->»id ^ anf die längst durch üblrholendc Thalsach n t>ki,^ °'','hr sclbst ancitannlc Ncchlsactc hinfällig gcwor- ilisün«^^^ bcr l,llcn LandcSordnungcn und dcr April Vitzt...... s>!^ ^'l nennen unS des Bandes treue Söhne und tiicl,, . und Werds» cs bleiben iu des Wortes wahlstcr, ^>>' fester Bedeutung. Ebcu darum aber müssen ^ssli,, leittlichst abwehren, wenn die Gc^ncr der Vcr-l»»^ " ^"' nationalen Standpunkte uuöschlicßlichc Gcl »lc>,^^'"'Mcn und unS in dcm Nahmen ihres Pro^ °lZ ^ ""^ i)iolle znwciscn, die kauiu cinc andere ist, N> ^dnl^clcn Fremden! ^lhre ^" "'st uns dcu Vorwurf zu, dic Verfassung ^UtH^ "^ntsche Hegemonie" im Gefolge und sucht ^»ül, . üu Streite gcgen die Verfassung cingcuom' l»b^ . "aüon^lcn Standpunkt zu vertheidigen. Wil' ^lllsH^^Clich, daß von cincr solchen Hegemonic dcs '^>'d ^ ^laulincs weder in den Vcrfassungsgcsctzen ^' >!,!, "^ zu lcfen nnd zu finden ist, noch dies.lbc ^lhktz . ""'^ welchem seither ciflosscncn Acte dcs Reichs ^oiii/, acgcbcn hat, daß aber von cincr solchen He-^»„^ lvahNich cm, wenigsten dann dic Ncdc scm ""^t«?"" ""l'"k Gcgu,r in Eifnllnng dcr mit der s '"t ->» ^'^nmia. vcrbnndencn Pflichten im Parlu-'''b°U dcl ? ^'>^'c"",. Di..' Dcnlschcn fühlcn sich /"scili^ 9,^?^^^ cinfciligcr Hcrischast, wic von jcncn, ^, di,. d/ l""^'"ng und sich sügcnd den Vcrhältnis-! ^'lchla>>! ^^l;<.'l' Fricdc dcs Iahrcö 1800 gcgcnübc> n ^ aiiH ^^"ls">, ist es ihncu darum zu thun, ^ llu,„ .''°^ innerhalb dcr Grcnzcn Ocstcrrcichs sich ^ch ^"""''gcin Verbände gciisscn unt> hicdluch das chcl, ^^^ctclung anheim fallen zu sehen. Die dm>!" sie l«. ^" ^cinc Hcgcmouie für sich an - " n>^ v"' ""b werden auch tcinc frclnde über sich darum auch halten sie lreu und fest zur Vcifasfnng, in lmlchcr gl^ichco Rccht und gleiche Frei» heit für alle Stämme blnht. Wir bedaucru licf und aufrichtig den Widerst»ci! dc> Äicinuiigeu, dcr das ^and crgriffcn hat, und vom Herzen wünschen wir, daß bald d^s ^ndc des ruhcloscn Dampfes lwl)^ und dic Ziil hcranbrcch^ die oen Flicdcn dringt und so viclc frnchlbarc Kiäfic znul gcmcinsaincn Strebe» nach dcm s.lcichcn einen Ziclc dcs Schupcö nnd dcr Földerung dcs wühlen i)lcchtci< — dcs w.ihlcu Wohlcö uüscrcs schönen Bandes lenkt! Daß dicsc Zcit nicht schon ^clonnncu, ist nicht unscic Schnld, denn wir vermögen nicht, auf fchslcheildes Gcsctz und Necht zu verzichte» und cs sammt allen Bürgschaflcu dcr Freiheit, dcr Nechtsunbcslimmlhcit und dcr dunklen Zntunft cincr Oclroyiruug zu opfcru uud Volt uud ^and und Staat dcm Wcchscl dcr Bcgcbcnhcilcn - dcm veränderlichen Kricasglückc dcr Partcicu prciSzngebcn. Dieses sind die Anschauungcu, wclchc unsere ehrliche trcuc Ucbelzcuguug bilden, nnd durchdruugcu von ihr richten wir an Eoch die Bitte, bei den vorzunch' nicndcll Ncuwahlcn die Uebereinstimmung mit unserer Gcsinnung offen zu bckundcu und vor Oesterreichs Völ-kern und scillcm Kaiser darzulhun, wic eifrig und einstimmig Ihr cinzaslchcn wißt für Recht und Frieden — füc daS Gesetz nnd die Verfassung! Die orientalische Frage. Vor Monaten haben wir bereits die Aufmerksam» kcit unseres Leserkreises anf die Thatsache hingelenkt, daß die orientalische Frage in Fluß komme. Für den Fortbestand des ottomanischen Ncichcö iu Europa war es ciu vcrhäugnißvollcs Erciguiß, daß bei dem Sturze dcs Hospodarcu Cusa ein Prinz ans einem der ersten Rc-gcntcnhäuscr Europa's erwählt wurdc, um den leeren Fürstcnsitz einzunehmen. Die türkische Regierung Hütte das Aenßcrste thun sollen, um zu verhindern, daß jener Prinz zur Herrschaft gclauge. Denn ihre Diplomatie hätte eS vorhcrschen müsscn, daß dcr Stolz dieses cs nicht lange zngcbcn würde, der Vasall eines muselman-nischcn Souvcraiuö zu vcrblcibcu. Äls Iau Bratiano den leeren Fürstensitz dcm Prinzen Carl von Hohcu-zollern antragen ließ, so war schon dcr Entschluß dieses leitenden Staatsmannes reif, das Band entzwei zu schneiden, welches noch Rumänien mit dcr Pforte verband. Obgleich jener Staatsmann, welcher zu rasch und gewaltthätig auftrat, sich ostcusibcl zur Ruhe gesetzt hat, so waltet sciu Geist dcunoch in dcm Rathe Rumäuicns. Sowie General Menabrca cbcnsoM wie Garibaldi Rom fordcrt, uur nicht in gleich ungestümer Weise, so wollen auch die jetzigen Rathgcbcr dcs Fürsten uou Rumänien die Unabhängigkeit vom türkischcu Reiche, wcnu sie auch ctwaS langsamer fortschreiten, als jcncr feurige Mann, dcr zuerst dcu Fürstenhut auf das Haupt dcs Priuzcu Earl setzte. Die Reise dcs rumänischen Fürsten ist, trotz allcm Widerspruch, wic es klar zu Tage licgt, zu dcm Zwcckc nntcruommcu worden, um es dcu europäischen Höfen darzustellen, daß es unmöglich sei, dcm Bcgchrcn dcs VolkcS läugcr zu widcrstcheu uud daß dic Unabhängigkeit dcr rumänischen Fürstcnthümcr mit Gewalt crrungcn wcrdcn muß, wcuu nicht in einer friedlichen Weise das Verhältniß zur hohen Pforte gelöst wcrdcn kann. Äbcr cs licgt fast außerhalb dcrGcwalt dcs Großherrn, in dieser wichtigen Frage cincn vollcn Rückzng anzntrctci,. In dcm Momcutc, wann iltnmäniens Unabhängig, tcit in Constantinopcl ancrtannt wird, so dnldct es dcr serbische Stolz nicht länger, daß daö Fürstcnlhum Serbien in cincr weniger unabhängigen Slclluug dcm türkischen Reiche gegenüber verharre, als das nachbarliche Rumänien. Montcncgro wüidc sofort dcm Bcispiclc folgen, welches ihm iu Belgrad gegeben wordcu. Aber mil dcr gänzlichen LoSlösnng aller dieser Dcvendcnzcu der Türkci wäre dic brennende Frage noch nicht abgethan. In dcm AnMblickc, wann ein uuabhäugigcs Köuig' reich Rnniänicu ius ^cbcn spränge, so spricht dic grüßtc Wahrscheinlichkeit dafür, daß ein Schutz- lind Trutzbnnd-uiß zwischcu dcmsclbcn uud Rußland abgcschlosscn wcr den würde. Wcuu nun dic Rnmäncn eS gcrnc schcn, daß Banden aus ihrer Mitte iu Bulgarien vordringen würden, um auch die Uuabhäugigkeit jcucr Provinz zu ftro-clamircn, so löuutc dcr Divan dic Regierung iu Bukarest nicht hicfür verantwortlich machen, ohne gleichzeitig sich iu cincn ilriegszustand mit Rußland zn' versetzen. Anstatt an dcr Donau würdc dic Türkci bald am Bal' kan oder bei Adrianopcl ^>m ihre Existenz zu kämpfen haben. Wenn dann daS Signal zum allgcmcincn Auf-ftandc gcgcben würde, so darf man nicht erwartcn, daß Griechenlands Neutralität gewahrt wird, fo darf man nicht hoffen, daß dcr Khcdivc ftiuc Truppeu ins Feld stellt, um wic iu früherer Zeit für die Herrschaft dcs Sultans cinznstehcn. Dcr lctztcrc könnte noch von Glück zu sagcu haben, wenn nicht dcr cgyptischc Vice^König zu glcichcr Zcit wic dcr rumäuischc Fürst seinc Unabhän-gigkcit proclamircn wird. Die Schlacht von Sadowa war nicht allein cinc Niederlage für Oesterreich, sondern sic war cine solche anch fur Frankreich und nicht minder für die Tü,kci. Die Sicherheit Oesterreichs ist jetzt auf weit vitaleren Pnuktcn gcfährdct, als au dcr unteren Donau, und das Wicucr Eabinct bcfiudct sich nicht mehr iu der Lage uur zu wünschen, daß Frankreich in Rumänien oder auf türkischem Gebiete überhaupt zu Gunsten dcr Herrschaft des Sultans intermnire. Unsere eigene Nrmcc muß fur weit nothwendigere Zwecke ihre Kraft aufsparen, als fiir die Vertheidigung dcs türkischen Gcbictcö. Seit dem ^ahre 1800 kann es fast als entschieden gelten, daß die Türkei im Kampfe u-u ihrc Existenz nnr auf ihre cigcucu Kräfte angewiesen ist. Diese Thatsache wird von den orientalischen Ehristcn wohl erkannt und sie ist eS, wclchc sic kühn und entschlossen macht und die sie dazu fuhren wird, noch in diesem Jahre die entscheidenden Schritte zu lhuu, um das musclmäuuische Joch für immer abzuschütteln. sWarr. Woch.) Aus dcm Vcrichtssaale. (Ein Opfer dcs L otto.) Salzburg, 14. Sep> tember. Heute faud vor dcm hiesigen k. l. Landesgerichtc die Schlußvcrhandlnng mit Georg Hasenschwandtner wegen Verbrechens dcr Veruntreuung (tz 183 St. G.) statt. Der Angeklagte, 5,0 Jahre alt,' war Hausknecht im hlcsigeu Capucincrklostcr, wo er, nachdem er sich in anderen Diensten als ein sehr ordentlicher, sparsamer und verläßlicher Mensch erprobt hatte, aufgenommen worden >var. Das Vcrtranen, welches sein Vorgänger in dieser Stellung genoß, ging nun auch auf ihn über und eS wurden ihm theils Sparcasscbüchcr zur Aufbewahrung, theils Barschaft zur Anlegung in die Sftarcasse anver' traut; da er ferner Einkäufer dcs Klosters war und auch einzelne Geldbeträge, als Mrßgelder u. dgl., einnahm, so hatte er eine Art Handcassc zu verwalten, worüber er sich von Zeit zu Zeit mit dcm Pater Guardian ver-rechuctc. Hasenschwandtner fing jedoch in die Lotterie zu setzen an, wobei er wohl einige kleine Gewinnste macbte, aber mehr verlor. Um die Verluste zu decken. vergrößerte er dic Einsätze, so daß zuletzt der Einsatz bei jeder Ziehung auf Wien oder Linz 30 fl. und sein monatlicher Verlust in den letzten 2 Jahren 80 bis 100 fl. betrug. Hasenschwandtner wurde in Erwägung der mildern« den Umstände seines reuigen Geständnisses, seines früheren lobcnswerthcn Vorlebens nnd der bis zur Leidenschaft gesteigerten Spiellust zu 2',2 Jahren schweren Kerkers vcrnrthcilt. Hagesneuigkeiten. — (Versöhnung.) Wiener Blätter berichten: (iinc iu der Ioscphstadt wohnende Frau B. lebte bereits seit mehreren Jahren von ihrem Gatten geschieden in ziemlich drückenden Verhältnissen, nnd bei dem eingetretenen Mangel au Arbeit sah sie sich genöthigt, sich um cinc Stelle als Haushälterin bei einem älteren Herr» zu bewerben. Sie erhielt mchrcre Anträge, und unter dicscn auch cincn von einem anf der Wiede», Favoritcustraße wohnenden kranken Herrn, der wegen seines bettlägerigen Zustandes sie bat, ihn zn besuchen. Sic folgte dieser Einladung; doch man denke sich die Nebcrraschung, als sie sich'ihrem Gatten gegenüber sah. Der eben anwesende Arzt Dr. G. wußte den Krauten zu überreden, sich der Pflege seiner Frau anzuvertrauen; doch trotz ihrer wahrhaft opserumthigen Hin^ gebung erlag Hcrr Älaschko seiner Krankheit, versöhnte sich jedoch vorher noch mit seiner Gattin, der er mm fein ganzes Vermögen von ungefähr 150.000 sl. als Eigenthum hinterließ. — (Selbstmord eines Millionärs.) Der Private Franz Krieger, cin Millionär, der in Wien nicht weniger als 16 Häuser bcsitzt und zu Nodaun eine große Wirthschaft sciu Eigenthum nauutc, überdies glücklich verheiratet war, hat sich iu einem Anfalle sporadischen Wahnsinus in dcr Nähe der sogenannten Waldmühle mit einem Revolver iu den Mund geschossen und blieb auf der Stelle todt. — (Eine Räuberbande mit Programm.) Im Uugcr Comitat foll eine Räuberbande aufgetaucht fein, die ei» Programm ihrer Wirksamkeit veröffentlicht hat. Die chrcnwerthe Association wird sich darauf beschränken, den Herren iu dcr Provinz, den (^cistlicheu uud Jude», ihr Geld abzunehmen nnd deren Hornvieh unversteuert nach Ga-lizien zn treiben. Der Ehcf der Baude ist ein gewisser Stephan Lcmczos, der noch vor kurzem ein wohlhabender Landwirth und Eelcher in Nagy-MilMy war. Er hat sechs Kumpane, die mit Revolvern und doppelläufigen Gewehren versehen sind. — (Schiffbrüch c.) Aus London wird mtterm 16. d. berichtet: An nnscrcu Küstcn wüthet seit einigen Tagen ein heftiger Stnrm. Vis zum gestrigen Morgen waren 120 Lchiffbrüche und mehrere hundert Havarien bei Lloyds angemeldet. Wir erwähnen dcu Verlust der Brigantine „Oneida" von HM »ach Trieft iu dcr Nähe von Eastbourne, während unweit Bristol drei große Schiffe und eine Barke untergingen, ohne daß man liiö jetzt nur ihren Namen wüßte. Zwei schöne prcnßische Barken „Arthur," 416 Tonnen, von Danzig nach Glocister, und der nach demselben Hafen bestimmte „Argo", Eapitän Krnger, wurden auf die Klippen gcworfeu uud giugen dcr Zcrstörnng entgegen. Das Gisenbahnunsslück auf der mahrisch-schlesischen Vah». Ueber dieses entsetzliche Unglück berichten mährische Blätter nach den Mittheilungen von Augenzeugen Folgendes : Der am 16. September Pormittag von Brl!,m ab gegangene Personenzug hatte um halb 1 Uhr zwischen den 1582 Stationen Wischau und Eiwmwwitz das Unglück, zu cutgleisen. Unfern der letztgenannten Swtton, in der Nähe des auf einem Hrd-Aorsprunq erbauten Wächtcrhauscö bemerkten die Passagiere des aus sieben Waggons bestehenden Zuges plötzlich eiu so bedenkliches gefährliches Schwanken, daß Einzelne bereits den Gedanken faßten, sich durch einen kühnen Sprung von der augenscheinliche» Gefahr zu retten. Indeß blieb ihnen zur Ansführnng keine Zeit; unmittelbar darauf war bereits der ganze Train mit Ausnahme der Locomotive und des Tenders den tt—7 Schnh hohen Damm hinabgestürzt — das UuaMck war geschehen. Gräßlich war das Bild der Zerstörung, das sich nun entrollte. Die Locomotive war hnudcrt Schritte weit von dem Schauplätze des Unglücks entfernt, der Post und Gepäcks' waggon in kleine Stückchen zertrümmert, ein Waggon zweiter Classe fo zerschlagen, daß zwei in demselben befindlich ge wesene Passagiere todt hinansgeschleudcrt waren. Der Waggon war so platt gedrückt, daß er mit dem Erdboden gleich war, die Nader lagen obenauf. Diesem folgte ein leerer Waggon, der umgestürzt auf dem Boden lag, hierauf der Waggon erster Classe, in dem sich die Verwaltungsrälhe der Dollo-plasser Fabrit befanden und der unverfchrt blieb. Ein den Schluß des Trains bildender Waggon dritter Classe war umgestürzt und mußten die Passagiere aus demselben mit Leitern hervorgeholt werden. Daß Jammern und Wimmern der Verwundeten er höhte das Grauenhafte der Situation, und dies umsomehr, da die -nöthigen Instrumente für die Hilfeleistuug fehlten. Der Mitreisende Dr. Ludwig Ulm, Oberarzt des Kten Inf.-Reg,, war unermüdlich thätig, ebenso der Nordbahn-arbeiter Chrcsla und ein Artillcriehauptmann, Nach 1^ Stunden holte ein Schafferzug die verwundeten und unversehrten Passagiere ab. Todt blieben die Geschwister Heiu i,us Olmütz (der Bruder 22, die Schwester 16 Jahre alt). Schwerverwnudet sind der Pastor von Heinzendorf und der Iabrilsdirector Müller. Der Bezirtsrichtcr von Prerau soll bereits gestorbeu feiu. Die Lcichtverwnudetcu, 10 an der Zahl, wurden nach Prerau gebracht. Ueber die wahrscheinliche Ursache des Uuglücksfalles erzählt man Folgendes: Auf dieser Strecke befindet sich eine 2 Schuh hohe Kiesaufschüttnng auf einer Erduuterlage. Durch die mit großer Geschwindiglcit fahrende locomotive und das große Gewicht derselben mögen die Holzuutcrlageu verschoben und die Schienen verkrümmt uud vcrbogcu worden sein, wodurch die nachfahrenden Waggons unter Zerreißung der Knppelkclten aus dein Geleise gcriethcu, uud in Folge der schnellen Bewegung auf den Tender stürzten und einander zertrümmerten. Locales. — (R ecru ten geschichten.) Samstag gegen Mittag wurde ciu vom Markte mit seinem Sohne heimkehrender Bauer "on Burschen, welche vou der Assentirung ruckkehrten, an dein in der Nähe der St. Pcterslinie gelegenen Kreuzungspunktc der Eisenbahn überfalle», ihm sein Geschirr zertrümmert und er selbst furchtbar mißhandelt. Gester» Bormittag zwischen 11—12 Uhr ereignete sich ein zweiter schrecklicher Fall in der Nähe des Tautschcr'-schen Hauses an der Klagcnfurterstraße. Er wird verschieden erzählt. Im Wesentlichen läuft er darauf hiu-aus, daß ciu Nccrut ohuc allen Anlaß einen Cameraden mit einer von einem Wagen gerissenen Wage eine» tödt-lichcn Hieb über den Kopf versetzte. Der Vcrwuudetc siel lautlos uieder wurde iu daö Spital gebracht und soll um 1 Uhr Mittags gcstorbcu sein. Der Thäter wurde arre-tirt. Nachmittag steigerten sich die Excesse der in Bauden herumziehende» Rccruten, welche „Hivio Slo-veuci" schrieen uud tovlen. Eö wird erzählt, daß eiue Baude auch ciue Art sloveuischer Fahne mit sich führte. Allgemein fragt mau sich, ob es nicht an der Zeit wäre, diefem ciue ganze Stadt beunruhigende!! Nccrnten unfug, der unter dem neuen von allen Classen der Bevölkerung die Blutstcucr fordernden Wehrgesetz schuu allen Anspruch auf Tolerauz verloren hat, ernstlich zu steuern? — (Mit Schluß der Bad csais o» iuNömcr-ba d), d. i. vom 1. October ab, werden die Eilzüge der Südbahu dafelbst nicht mehr anhalten und mithi» weder Pevsoue» noch Gepäck bei diesen Zügen für genannte Station aufgenommen. —'(Die Curliste Nr, 23) des Bades Krapina-Töplitz in Croaticn vom 10. September weist 221.'; Perfo-ueu aus. — (Schlußverhandluugeu beim k. t. Lan-dcsgerichte Laibach.) Am 22. September. Franz Ccrniuc uud drei Genossen: Todtschlag nnd schwere körperliche Beschädiguug; Johann Stanovnit: Todtschlag. — Am 2:i. September. Bartholomäns Burnik: schwere körperliche Beschädiguug; Valeuli» Aemov: Diebstahl; Moriz Iifchcr: Dicbstahl; Lorenz Mohär: fchwere körperliche Bcschädi-gnng; Jakob Aleöovc: Bergehen gegen die öffentliche Ordnung (Schwurgcrichtöfall). -- Am 24. September. Andreas Ger-mek uud Cousortcn: öffentliche Gewaltthätigkeit und schwere körperliche Bcschädiguug; Balcutiu Balautic und Lorenz Lettner: schwere körperliche Beschädigung. ^ Am 2ksten September. Jakob Aleöovc: Bcrgeheu gegen die Sicherheit der Ehre (Schwurgerichtsfall), — („Victoria" Illustrirte Muster- und Modezeitung.) Verlag von A. Haack in Berlin. Zu dem geringen Preise von 20 Sgr. vierteljährig bringt^ diese seit bereits 19 Jahren erscheinende Damenzeitnna/ monatlich vier Nummern, von der abwechselnd eine der Ar-beit uud eine der Unterhaltuug gewidmet ist. Wir haben schon wiederholt auf die Vorzüge dieses Journals für die Damen aller Stände Hingewiefeu nnd können, nachdem wir Volt den Nummcru des letzten Vierteljahres Eiusicht genommen, über dasselbe nur unser früher abgegebeues Urtheil erneuern. Jede Nummer legt Zeugniß dafür ab, daß praktische Nützlichkeit und annehmliche Reichhaltigkeit zu bieten, der leitende Gesichtspunkt der Redaction ist. Da sind, wie in früheren Jahrgängen, dieselben zierlichen eleganten Tapisscriearbciten für zarle Hände und jugendlich frifche Augen, dicfelbeu Strick- und Häkelmuster, die auch dem Alter Gelegeuhcit geben, ohne zu große Anstrengung geschmackvolle Erzeugnisse der Hand zu liefern. Da fehlt es ebeu fo wenig an einer reichen Auswahl von Schnitt-muster» zur Aufertiguug vo» Kleidern uud Weißzeug, die stets das Neueste der augeublicklichen Moden bringen; uud diese selbst wcrdeu durch die vortrefflichste» Zeichmmgcu zur Anschauung gebracht. Der belletristische Theil endlich enthält auch in diesem Jahre Original-Novelle» der beliebtesten Autoren, Rciseskizzcn, belehrende Aufsätze, Küchcnreceptc und Musik; überhaupt Alles, um das verschiedeuartigste Inter-^ esse zu befriedigen. (Deutsche Volkszeituug.) ! Nenellr M. sOriqinal'Telegrammc der „Laibacher Zeitung.") V e i „, HO. September. GrafVeust ist hier ;n längerem Aufenthalte in der Schweiz ei»- «^troffen und reiste vorläufig nach ifausanne. P r a «!, Htt. September. In der Schwur- sserichtsverhandlunss der ..Marod. Listy" ver ! «einten die Geschworneu sämmtliche Fragen., P e s<, 1l). September. Die vom Grafen Karolyi ciubelnfcnc Enquete in Äti^clc^cuhcit dcr Filiale dcr ^ialionalbank war weni^ besticht, ssast sälnmllichc ^u-s!cn Institute fchltc». Pnls^ly uclcuchtclc in hcibel Rede die Ursachen dcr Gcldlnsc und tnis Pcrhallc» der ^ialioualbant dcrscllic» ges,c»ül'cr. Dic EüPll'tc habc sich mil d>ci Fragen z» befassen: I. Was tan» man von der Nationalbant uc,la»«c»? 2. Wab beabsichtigt dic Ncgicrniiss mit dcr ^tntiuiwlbank »ach Ablauf dcrcn Privilegien ;» thun, liud 3 cinc Clopcralio» sänimtlicher qioßc» I»sti!»!c. Die Instilulc foll^» htl-fe» odcr sich u»e«sprcchc». daß die Krisis iü ihrc», I»tcr-rssc gclcgrli, »,»d daß sic selbe liiö zum lctztcu Groschen nllönützc» wollen. Es lunlde bcschlossc». ein Comi^ zl» wühle», wcl cheS schou morgen z»sa»,!»c»lictc» soll, um augenblick- lichc Hilfe zu lcistc» und erst dann über indicate M'tlcl zu bcralhc». llutcr den gewählte» Comil^ilntlilicdcrt' ucfi>,dc» sich dic Bcrlrclcr faniiullichcr große» IustitlUe und FlUlNizcapacilällN, lmmlich Pulszty, Trefoil, .Nmicz und EfcngcN), scrncr die Puulicistt» ^ichtclistci», Fall, Horn »nd Nolhfcld, uud endlich Vertreter ans den Haü< dclc<- lind Gcwcilickrcifcu. Das Comitu wird beauftragt, lnolcie» telegraphisch odcr biirflich vo» dcr Nalicmal' bauk fur dic hiesif,c Filiale eine reichere Dotation zu forder» und in cincil« Äes»chc a» dc» Finanzinitiisttt' ^onyay »in Adolfe zu bitlcn. von» 20, September. -'»pore. Mrtalliqucs 58.N0. -- 5>pcrc. Mctalliqu^ »ul Ma»' »üb Novcmln-r-Ziiisru 5«,l^0. - kftcrc. Nntioiiat-Anlrhl'!, 67.^> , I«,;O>-r 3tlllUSmUrh<-il ^3.-'>0. — Anulactin! 7l6. - Crcdw Acil«i ^(üj. — London I2I.W. — Silber 1^0.50. - K, l Dlic.U!>n 5i t<6. Handel und Volkswirthschastliches. Trieft, 1«. Srpttmbrr. ^W ochcnbcrichi von ?l » tou ^? ch l' i d c » b ü r q c r) Die vcrflossrxc W^chl) bot im Ocmidr-lirschiist Iriuc Vevandcrnug, mir iu H a f r l' ist cinc llriiii,' Ves!,^ l»!,ss ^il vrrzcichimi, Es wurdeu iilu^'fcht : W r i z e » 7<>l>> Star 1U!psd. st. 7<>0—7 70; 50W Star IIl>ll4pfd. sl. ?'" p>. IN! Wr. Pfd,; ,0 000 Star Mnis sl, 4-25>-4-40; 5M Star Bosüieu ss. 4'25); 500 Star Allmnim fl. 4 15. pr. N<> Wv. Pfd.; ^5»(><> Stal H c» f c r Äu^uien fl. ^«0: 500 s""' Slavouini ss. 2-W pr. 04 Wr. Pfd.; 5000 Clr. (Vcrs^ Bauat und Srvbicn, 8-«,92pfd. fl. 3^5,; 100 Ctr. uiignr. ^p^' si. 4-^0 pr 100 Wr. Pfd. Mchl. 700!) CciUncr N'nrdrn für dm ^alcoiis,!»? «bssl" s^tzs. Filr dm (5'xpm't wurde unr Uncrhcdlichrö ii^nach! i,i F^^' dcc umninsliqm au^wärtisseii B>'iichtr. Gröl^nc Quanlillüm Ul>' sm ill lraincr Oaltinin ri», dic s>hr schwicriss Al'jatz siudc»' — K l (! l e fl'st liri lu'schlaiittcm Vorr^th, — F i f o I c ». ^' iimcr Wacnc lcbhaslcs Geschäft. EZ wurdm 1^00 Cciiluor »o>>^ !> fl, 5'40 pr, Cmtucr umlauft. ^>, u d s ch m a l z. Dir Nach', fiagc hat sich fliegt, >i»d lir^alil! ma» fl. 1 wmigcr als i>' ^' Vorwoche, — Fiir »me lvailicr Z w c l s ch t c u herrscht Vcgch>' iiidesftn es fehlt jedcs Anbot. Die Nentralitlitsfrastc de« Silezcanats, sch"^' inml dcr ..Allli, Zta.." aili« P rra , schciitt dic Mächtc crusts' zil dcschäslisscll; ohne die Nmtralisirimg wilrdc dcr Canal lwl° dcr Schauplatz criistcrcr Kämpfc ivcrdc». ^eftcrrcich ist giills!,^ siir dic ^tciitrulitiit — schwcicit adcr -- Prl'iiljc» ^cht Halid >^ Hand init Ei^lcilid i,i dicscr sslagc, nnd Iinlirn ist wcgc» se>'^ rnlstchciidcii Oliciithaudcls ;u schr uilcrcssirt, u», uichl cinc lsi^ rima. dicscr wichtigm Hc,„dc!^stias;c aufs wärmste ;u uiUcrslill)^ Fraiilrcich lind Rußland dagssscu stimmcu mit dm andcrcn Vlaal' tcii nicht lidcrciii, Erstcrc^, ali! Hanpllricdftdcr bci drr Auof^ ruuc, dcr Arbcitm, rcchurt start ans licsondcrc Bcciilnsliqüügs» !"' dcr Bcuut>U!ig dcö CaualS und siagt wmiqcr nach dm IMcMi" Eiiropa'6 aki dcn sciuigm. Rußland blickt mißtrauisch auf i^" Handclswcg nach dcm Ostcn, wclchcr nicht über dcn Ural sse>!'' nnd wild, wciill sich dcr Canal für größere Dnmpsschisst.^ brauchbar crwcism solltc, jcdcnfalls ans Modisicatwnm dcr ""^ trägc übcr dic Buöftornö- nud Dardanellen-Schiffahrt bcstc^' Ilugekommeue Fremde. Aiu 1l», Scplcmbcr. > Stadt ?^ien. Die Herren: Zau»u, Dr. Hirschmcmu "" Nitlcr v. Andric,!,, u»u Gra;. -- Zokol nnd Krisch, H«'!?../ lcutc, uoii Viru. — Erlcr, Handcli!A.! Kanfm., von Frcndeuthal. — Pctcrza, uon ^cltan - ^, Pcjacöcuich, oon Agram. — Cantc di Nobilant, Gcncral, ^ Turin. - Morcto, Kanfm,. Uon Trieft. — Die Varc»!»'" Äiaaöbnrg nnd Kuch, uou Ora;. ... Elefant. Die Herren: Valsi. Pcrato, Maroni nnd Trami"'^ v, ^ognni, ssanflcutc, von Lodi. — Mcycr, Casscndircctor » Negicrnngsrath, lwn Wien. — Grell, uon Grasmbrnnii. , l Baierischcr Hvf. Tic Herren: William Randolsh, aus ^"" land. - Tausch, Mnsitcr, uon ^'ichlan, ^ 0ll,Mg. 3^3.?5, -l-14.» SW. schwach trilli'c 2l ^ Ä». 2 ., N. 323.?., .,11.i SO,s, schw. Nc^cu Ml'l !0„ Ad. ^3„. ^10.^ SO. s. schw. Nc'c,m ...ch! Vormittags lriibe, ^>on 11'/, Uhr an NcnM bi'ö in die ^ anhaltend. Da5 Tac,csmittcl dcr Wärme >'l l'!i", nm 0'i» " dcm Normale, Vcrmilworllichcr Ncdaclcu».- Ignaz u. K l c i u m a Y l- ^ Bülsenderichl. Wie», t«. September. A>, der Hjorbörlc schien ri, längcrc Zcit hindurch, als wollte man die in dcn lc^tcu Tagm cnllivirtc stcicicnde Tendenz noch wcitcv treiben. ^".^ Acticn, wclchc gestern Miltn^t« zu 267 g.schlosscn hallen, sticgcn biö !i?4. Staatöbahu, in wclchcn gcst.ru dcr höchste Schluß zu !i«2 gemacht worden war, wurden m't ^ gehandelt, Lombarden erreichten bei ^57 einen Vorspruna, uou 5 sl. gegenüber dem gcstrigni Echlnßcour^, Iu Verbindung mit dicsm Coursm notirlcn auch mchrcrc ^tcbcnpnpierc fchr hoch^ ^? Bewegung halte jedoch uicht gcnng inncrc itraft, unl dcn starlm Rca'lisirungcn zu widerstlhcn Ohnc dus; eine wichligcrc Nachricht politischen odcr finanziellcn Inhalts bel^inul geworden >"«"> 1,> wanu plötzlich auf dcr ganzen 5,'inie da« Ansgcbot die Ueberhand, uud cö folgte ein Ritckgnng, welcher sich auf d,c officielle Börse fortpflanzle und nu dicscr nach einigen Variationen die lioul" die Nähe der aesjrigeu Notiruugcu brachte. Devisen ucrtheuerten sich mn ein Geringes. ____________ _______ ä. Allstemeine Staatsschuld. Fitr 100 sl. Geld Waare Einheitliche Staatsschuld zu 5 pEt.: in Noten verziusl,Mlli-Novcmber 5!».<;0 59.70 ,. „ „ Fcbruar-August i'9,50 59.?l, .. Silber „ Iäuucr-Inli . «8.75 »^.'.»0 „ „ „ April-Octobcr . . . . . , —.— -.— .. « 1«l)4(4'/,) zn 250 fl. -. - — „ >, 18(w zu 500 fl. . . 94.50 94 75 „ 1«>l Silber . . N7.75 118 25 ». Gr«nl»sntlastnnas-Vbligationc„. Fllr 100 si. Geld Waare HillMN!......5pCt. W25 9.i,75 Neu......'). ^10 72.«0 Nieoer-Oesw'rcich. . „ 5' „ ^0 3. - Ober-Oesterreich . . . " « »3.- ^4.- SiebenbiNsse.l , . . ., 5 .. /7,- 78.^ Ungarn , . . . „b„ >s.50 7ft.-< t?. Actie» von Bankinstitute,,. ! Geld Waare Änglo-östcrr. Vaut.....,'l!« 50 320.50 Anglo-uugar. Baut .... 101 50 102... Bodm-Crcditaustalt . . , . 275.— 277,— Kreditanstalt f, Handel u. Gew. . 270.70 271.-. Crcditanstalt, allgcm. ungar. . . 101 — 102.— Eöromptc-Gesclls'chaft, n,'o. . . «65.- 875.— Franco-östcrr. Baut . . . . Ill,, 117.— Gcncralbailt...... . —.-- —.— Nalionalbllnl......- 723 — 725 - Vcrriui!ban!.......108— 109. . VerlelMbank.......122.— 122.50 «V. Actien von Transportuntcrneh-munsscn. ^ Geld Waare Alfülb-Fiumaucr Bahn . - l<"-^ 170. - Böhm, Wcstbahu.....223. - 224,— Larl-zwdwig-Bahu.....2.^.- 259. . Donau'Dllmpfschifff. Gescllsch. - 542.— 544.— Elisllbcth.Westbahn. ... .187.25187.75 Ferdinands-Nordbahll . . . 2150.—2155.— ssttnflirchen-Äarcser-Vahn , . -.— —.-Franz-Iosephs-Vahu . . . . 175.— 17 Omnibus lerste Emission). . . 195.— 197.—j Nndolfs-Vahu...... 1,!6,50 1Ü7.50! Sicbcubiirger Vahu . . . . Ittk.50 169.50 Stnati