Erscheint Dienstag und Freilag. Redaktion: Etadt, N, Markt Nr. 22N, 3. St. Expedition: Vl«nn Haus.Nr, 19». Inserti»n«g«bühren: s,ir die 2sp»Itige Zeile oder deren y,„um für > Mal e tr„ 2 Mo! ° kr, 3 Mal !U kr. Insertion«. stempel jede« M»l 3» kr. Verlag und Druck von I . Vlasnik. l. Jahrgangs Monnement flli Lau ganzjährig 5 fl. — halbjährig 2 „ 5N vierteljährig l „ 25 „ Durch die Post: ganzjährig e fl. 40 kr halbjährig 3 „ 2» „ «ierteljähri« i „ ?U ,» Einzelne Exemplare kosten 5 Nkr Zeitschrist für vaterländische Interessen. Verantwortlicher Redakteur: (Manuskripte werden nicht zurückgesendet.) P. v. Rabies. Laibach am 31. Ottober 1865. M 87. Das Küstenland und seine drei Landtage. (Im Juli 1861.) II. Erfolgte von der Landschaft Krams ein Aufgebot, so stellten sich alle fünf Theile mit Rittern, Edlen, Knappen und dem aufgebotenen Land­volke unter seinen Hauptmann, mit Treue und Ergebenheit zogen sie, dem Rufe des Landesfürsten folgend, gegen die einfallenden Osmanen und die erobernden Venetianer! Sie retteten unter Kazianer, Iurimö, Auerspeig u. m. A. das Land dem Fürsten und dem Volke, vereint mit den Kroa­ten, Kärntnern und Steirern hemmten sie das Vordringen der Osmanen gegen Wien und das mächtige Venedig. Vis in die neueste Zeit wankte der Muth und die Treue des histerreichischen Krämers nicht — jubelnd schaarten sie sich unter dem vom General Lazariö zweimal, zuletzt im Jahre 1848 gebildeten Freicorps, um für Oesterreich und ihren Kaiser zu kämpfen — wahrend diesmal der ervenetianische Istrianer nach dem dumpfen Kanonendonner lauschte, der, über den Meeresspiegel kommend, ihm Kunde über die Erfolge des beflügelten Löwen bringen sollte! Kann man es dem früher republikanischen Istrianer verargen, daß er insbeson­dere mit Rücksicht auf das erregte Nationalbewußtsein der Landung eines Albini oder Garibaldi mit gleichgiltigen Blicken entgegensehe, da Italien einig bis zu den julischen und dinarischen Alpen werden sollte! — Und dennoch opferte man die geschichtlichen Erinnerungen uno Ansprüche, schmeichelte dem ervenetianische« Istrianer und verlegte den Landtag in seine Cantonie Parenzo! Welche Staats- und politischen Grundsätze können bei solchen That­sachen die Zerstückelung des nur 137 Quadratmeilen betragenden Küsten­landes rechtfertigen! — Ist die seit dem Jahre 1850 bei allen Gerichten eingeführte italienische Gerichtssprache eine Notwendigkeit, insbesondere bei jenen Gerichten, die ehemals zu Kram gehörten oder bei denen bis dahin fast ausschließlich deutsch amtirt wurde? Der nur österreichisch ge­sinnte Slave des Küstenlandes wünschte dies nicht — ja gegen seine Bitten und Beschwerden wurde ihm die italienische Sprache statt der bis­her üblichen deutschen aufgedrungen. Läßt sich etwa die Besetzung höherer Amtsstellen, ja selbst bei den untersten Behörden, mit den der deutschen und italienischen Sprache allein, keinesfalls aber der slavischen Landes­sprache kundigen Beamten rechtfertigen? Warum wird bei Ernennung der Advokaten, Notare oder sonstigen Dienstesstellen leine Rücksicht auf die Kenntniß der deutschen, ebensowenig wie der slavischen Sprache ge­nommen? Derlei politische Mißgriffe haben das Fortschreiten des italienischen Elementes begünstiget, aber auch in gleichem Maße die deutsche Sprache zurückgedrängt und das durch Jahrhunderte bestandene, von Vater auf Sohn übergegangene patriotische Gefühl verkümmert. Ist bei solchen Wahrnehmungen und Erfahrungen die Zersplitterung gerathen — muß Feuilleton. Das Repertoire für den Reginn einer slowenischen RationaltWne. 11.?. Die „Blätter aus Krain" (Beilage der „Laibacher Zeitung") vom 28. d. M . machen aufmerksam auf die neueste Publikation von P. v. Radics: „Der verirrte Soldat", ein deutsches Drama des XVII . Jahrhunderts (Agram 1865, Verlag von Suvpan). Der Herausgeber hat im Anhange zu diesem Buche alle bisher Pro­dukten slo venischen Dramen und die slovenischen theatralischen Aufführungen im Laibacher Theater chronologisch zusammengestellt. Wir geben hier einen kurzen Auszug davon, sowohl zur weiteren Ausführung des neulich in diesem Blatte angeregten Planes zur Errichtung einer slovenischen Nationalbühne , als nicht minder zur Abwehr des von dem Feuilletonisten der „Laibacher Zeitung" (vom 28. d. M.) gemachten AnWurfes, als ob wir Slovenen kein anderes Stück als Linhart's „NatiöeK" aufzuweisen hätten, und Schiller und Göthe, aus deren unsterblichen Werken Koseski und Valjavec uns meister­hafte Übertragungen geliefert, vergessen wollten. Wir hätten eine Be­zeichnung für das Verhalten der „Laibacher Zeitung" gegenüber unserm vollberechtigten nationalen Streben, doch wir wollen sie nicht aussprechen. Dies eine aber sind wir der Ehre unserer Nation schuldig, uns in ihrem Namen gegen die Infamie zu verwahren, als ob unsere Patrioten nicht würdig wären, im Landestheater Logen und Parterre einzunehmen, sondern, wie man zwischen den Zeilen jenes „Feuilletons" liest, sich in der Heimat mit den letzten Plätzen begnügen sollten! Die erste Notiz, daß im slovenischen Idiome eine Aufführung statt» fand, ist aus dem Jahre 1670, in welchem den ärmeren Schülern des diese (und wie wir beim ersten Landtage in Parenzo erlebten) nicht den wahren Staatszwecken hinderlich entgegen wirken, da allen regierungsfeind­lichen Elementen Thür und Thor geöffnet wurde. Man prüfe Stadion's Projette, die dieser mit der Geschichte und der Bevölkerung unseres Küstenlandes so sehr vertraute Staatsmann nie­dergeschrieben hat. Ist dessen Projekt, die Grafschaft Gürz und Istrien mit Krain auf historischer Basis zu vereinigen, nicht durch einige im Man­tel der Loyalität gekleidete italienische Deputationen vereitelt worden? Weder historische noch politische, geschweige denn finanzielle Gründe konnten für das Küstenland die Creirung dreier Landtage bevorworten. Nur die, der Ländergeschichte und der Interessen der Bevölkerung unkun­dige, die höheren Staatszwecke verkennende Bureaukratie und das Streben der die slavische Bevölkerung vollkommen ignorirenden und die italienische Einheit bezweckenden Italomanen tonnte dieselbe anstreben und auch er­reichen. Die 362,000 Slaven des Küstenlandes mußten gegenüber der kaum 100,000 in Friaul und an dem Meeresgestade zerstreut lebenden Italiener zu drei Vertretungen vertheilt werden, damit diese als cultur­tragende Nationsgenossen vermöge ihrer Überlegenheit durch geistige Bil­dung, ihres materiellen Einflusses, und des von den Behörden ihnen ge­zollten Ansehens sich eine Majorität gegenüber der in sprachlicher Bezie­hung gänzlich unterdrückten, durch bureaulratischen Einfluß eingeschüchterten Slaven, sichern können. Die Umtriebe bei den Wahlen des ersten Land­tages in Parenzo, deren Resultat, die Beratungen und Beschlüsse dessel­ben haben unsere Behauptungen leider zu einer traurigen Wahrheit ge­stempelt — nach diesen Erfahrungen, den jedem Patrioten bekannten Verhältnissen und der mit allem Eifer und Muthe von den Italomanen (deren Anführer jedem unbefangenen Beobachter ohnehin bekannt sind) geleiteten Agitation, sowie der Lauheit der Behörden, müssen wir be­fürchten, daß die nun angeordneten Wahlen wohl kein günstigeres Resultat als die im Monat April stattgehabten zu Tage fördern werden. Wir können hier nicht die Grundsätze der Wahlordnung einer Be­sprechung entziehen. Nach dieser wird jeder Grundbesitzer, der an landes­fürstlichen Nentsteuern Einhundert Gulden zahlt, als Großgrundbesitzer betrachtet. Dieser Großgrundbesitz ist nun im Küstenlande mit Ausnahme der zu Krain und der Grafschaft Görz gehörenden landtäflichen Grund­besitzer^) nur unter den Besitzern der Landwirthschaften in der friaulischen Ebene und im ehemals ervenetianische« Istrien unter einzelnen italienischen Familien und Stadtebewohneru zu finden. I n den rein slavischen Bezir­ken, als in den Gebirgsbezirken, am Karste und im trainischen Istrien sind nur einzelne Grundbesitzer, etwa 6 oder 10 in jedem Vertretungs­bezirke, zu finden, welche eine Steuerschuldigkeit von 100 fl. entrichten, ') Unter diese gehören altehrwürdige Geschlechter, als: der Fürst Auersperg, Besitzer von Bellaj ,c. (Präsident des Herrenhauses), welcher nach Nalvasor als Herr »on Mitterburg da« Patronat über l? Pfarreien in Histerreich hatte, dann der Fürst Porzia, die Grafen Attems, Arigido, Coronini, Lan­thieri, Strafsoldo, Thurn und Prinz Hohenlohe u. s. w. Laibacher Gymnasiums gestattet wurde, das „karaäls" außer der Stadt (auf der Villa Unterthurn) „in der Landessprache" darzustellen. Ein neuer Beweis, daß die slovenische Sprache in den Schulen der Jesuiten ebenso gepflegt wurde, wie früher in denen der Reformatoren, da die Schüler den korrekten Gebrauch derselben in Vorführung von Schauspielen machten. Mehr als hundert Jahren von diesem Datum an gerechnet schweigt aber die Geschichte wieder von solch' nationaler Vethätigung. Da ist es der große Mäcen für die Wohlfahrt unserer geliebten Heimat nach jeder Rich­tung hin — der unvergeßliche Freiherr Sigmund von Zois, dessen Ein­fluß wir es auch zu danken haben, daß der dem Baron nahestehende Historiograph Linhart*) sich als nationaler Dramatiker versucht, nachdem, gewiß durch gleichen Einfluß veranlaßt, der geniale Priester Supan kurz zuvor (1780) eine slovenische Oper: „Lslin , oua opera", geschaffen hatte. (?. NarilUZ Lild. Oarn. x. 53). Im Jahre 1790 erscheint Linhart's erste dramatische Arbeit: „Suxaiwva Niel:«,"; noch im selben Jahre wurde diese nach Richters Feldmühle bearbeitete Supanova NioK«, (des Richters Marie) zum ersten Male auf der Laibacher Bühne von Dilettanten aus den besten Kreisen der Gesellschaft gegeben. Der Beifall war außerordentlich. I m selben Jahre erschien noch ein neues Stück Linhart's nach dem Französischen ves Beaumarchais: „I.«, tollo Tournee ou 1s NariaAe äs I'i^aro", unter dem Titel: „Ve86li äan, ali Na­tiöek 86 2sui" (der Freudentag oder der kleine Mathias heirathet). Zois selbst dichtete und componirte slovenische Lieder, die als Einlagsstücke der italienischen um diese Zeit gegebenen Opern im Theater gesungen wurden und stets den rauschendsten Beifall fanden. Auch unser erste slo­venische Dichter, der ebenfalls mit Zois in innigstem Connexe gestandene Valentin Vodnik betheiligte sich an der Bestrebung für nationale Drama­tik. 1803 wurde „linöe k ?6te1iuös^" nach Kotzebue's Hahnenschlag von Vodnik gegeben. I m Jahre 1821 und 1822 wurden im Laibacher Theater öfters slovenische Vorstellungen veranstaltet. („Novios" 1848, *) Versuch einer Geschichte von Krain u. s. w. 2 Bde. (bis Karl M.) 358 da ja eben in diesen Bezirken das bäuerliche Verhältnis) wie in Kram besteht und nur durch die hier gesetzlich unbeschränkte Theilbarkeit der Pauperismus sich entwickelte, während in Friaul und im exvenetianischen Istrien nur Colonen der reichen Großgrundbesitzer neben kleinen Grund­besitzern zu finden sind. Es ist in der That unglaublich, daß bei Berathung der Wahl­ordnungen diese Verhältnisse gar nicht in Erwägung gekommen zu sein scheinen. Solch' Uebersehen sicherte den italienischen Hundertguldenzahlern in Istrien die Wahl ihrer fünf Abgeordneten, für die Wahl der Abgeord­neten der Landgemeinden wird es ihnen ohnehin leicht sein, auf ihre Co­lonen und die kleinen Grundbesitzer, die bei dem herrschenden Nothstande gänzlich von ihnen abhängen, gehörigen Einfluß auszuüben. Können bei solchen Verhältnissen die einzelnen Großgrundbesitzer des altösterreichischen Istriens und der Grafschaft Görz sich die Wahl auch nur eines Candi­daten sichern? Wo ist der berechtigte Einfluß der Besitzer landtäflicher Güter und der Sprößlinge altehrwürdiger Geschlechter! Möge diese wahrheitsgetreue Feststellung im Interesse unseres Ge­sammtvaterlllndes Würdigung finden — und nach genauerer Prüfung un­serer Verhältnisse, welche nicht auf bloßen bureautratischeu Anschauungen beruhen sollen, eine geänderte Vertretung und Wahlordnung veranlassen, bei deren Berathung aber jedenfalls die historischen Rechte und Wünsche der slavischen Bevölkerung, welche die Vereinigung in Ein Vertretungs­nnd Verwaltungsgebiet bezwecken, in gerechte Erwägung gezogen werden! Per „lliAkuu«!' ^»8" und die „Laibacher Zeitung". Die „Laibacher Zeitung" welche mit einer Sorgfalt, die schon lange ein Ehrendiplom des deutschen Nationalvereins in Frankfurt verdient hätte, die den Czechen oder andern Slaven Oesterreichs nicht wohlwollenden, wenn noch so absurden Correspondenzen aus der alten und neuen „Presse", „Ostd. Post." und dergl. Blättern in ihre Spalten verpflanzt, so daß man immer darauf rechnen kann, wenn ein solcher Artikel heute dort er­scheint, er morgen schon in der „Laibacher Zeitung" siguriren werde, ohne übrigens spätere Dementis aufzunehmen, hat in Nr. 247 wieder ein sol­ches Probestück aufgeführt, indem sie dem „Ti-aKausi- (Ü2H8" einen Arti­kel nachdruckte und denselben sogar mit einer „geharnischten" Einleitung ihren Lesern zur „Beherzigung" empfahl. Es wäre lustig, wenn es nicht bedauerlich wäre, daß ein amtliches Blatt so ganz ohne weiteres Bedenken sich wie eine Cipica auf die Leim­ruthe des Krakauer Blattes aufsetzt. Kennt denn die „Laibacher Zeitung" den klar ausgesprochenen Zweck der Wiener°Ls8eäa nicht besser als die Landesfarben von Kram? Kennt sie denn den Standpunkt des polnischen Blattes so wenig, daß sie glaubt, dasselbe sei berufen und berechtiget, den österreichischen Slaven Mahnpredigten zuhalten? Die österreichischen Sla­ven, welche ein gutes Fünftheil der Bevölkerung Wiens ausmachen, sol­len daselbst nicht einen Vereinigungspunkt für gesellige und geistige Unterhaltungen haben, ohne sogleich der „beliebten" pan­slavischen Tendenzen verdächtiget zu werden, weil nach dem „0«!Ä,8" der Pole — Pole sein will? Die übrigen Süd- und Nordslaven Oesterreichs gönnen dem „<Ü2Ä8" seinen Polonismus, beanspruchen aber auch für sich das Recht, daß sie sich des österreichischen Patriotismus, welchen sie in sturmbewegten Zeiten der Neuzeit mit Thaten besiegelt haben, erinnern dürfen! Doch, damit die „Laibacher Zeitung", welche den (Ü^Z-Artikel mit dersichtlichen Wonne: „nun haben wirs wieder den Slovenenn recht ge­sagt" reproducirte, nicht glaube, daß nur wir die verstockten Sünder sind, welche die Expectorationen des „(Ü23.8" lächerlich finden, geben wir ihr aus dem „Vaterland", welches sie doch nicht ein panslavischcs Blatt nennen wird, Nachstehendes zur „Vcherzigung". Das „Vaterland" sagt: „Es konnte in unserer Zeit, welche so viele neue Beziehungen zwischen den räumlich und geistig geschiedenen Völkern schafft, nicht anderes sein, als daß An­gehörige sprachverwandter Stämme, die theilweise überdies wichtige Cultur­ p. 125). 1822 am 28. März „NoMui Ltaro" (der betrogene Alte) nach Kotzebue — die Schauspieler waren die gewöhnlichen deutschen. I n den 40er Jahren taucht zuerst unser vorzüglichste Dramenübersctzer Ivan Koseski (Johann Vefel von Koses) auf; es erschien nämlich 1842 seine meisterhafte Übertragung von Schiller's Jungfrau von Orleans als vivioa Orleans«, in einer Beilage des von unserm ausgezeichneten Schriftsteller Dr. Bleiweis tresslich redigirten Volksblattes „Novics" (Laibach 1842). Zwei Jahre früher (1840) hatte der geniale Andreas Smol6, des großen PreZern intimer Freund, ein Stück: Varli (der Vormund) betitelt, geschrieben (nach dem Englischen des Garrick). I m Jahre 1845 schrieb Vernarb Tommö das dreiaktige Lustspiel: „I^nKo­verni". — Das Jahr 1848 brachte ein neues Aufleben in die nationale Dichtkunst, und da die Gelegenheit zu theatralischen Darstellungen geboten war, zeigte sich auch auf diesem Gebiete eine große Rührigkeit. Der als Volksschriftsteller bei der Nation so äußerst beliebte, zu früh verstorbene Malavamö schrieb zwei Stücke: „NLkäaj in 2äaj" (Einst und jetzt) und „Räinost" (die Eintracht). 1848 am 30. Mai erste große „LeLsäZ," (Fest) zur Feier des Namenstages Sr. Majestät des Kaisers, wobei auch der Monolog der Johanna aus Koscski's „Divica Orleans«," zum Vortrage kam. 1848 am 19. Juni zweite große „Ls8eäa" unter Mit­wirkung der philharmonischen Gesellschaft*). 1848 am 22. November zu Ehren der General-Versammlung des slovenischen Vereins „1°at v lllliuu" (der Dieb in der Mühle) nach dem Böhmischen. 1846 4. De­zember „2uis8iij3,VÄ ös2 2m6«iiajavo") Posse in 1 Akt nach Kotzebue's „die Zerstreuten", ganz frei von I . Vabnik. Es übertrugen nun Koseski den 1. Akt der Braut von Messina als „Ns8ill8l:a U6vs8t«," („Uo­vios" 1849), leider wegen eines langwierigen Uebels, das den Dichter befiel, Fragment, und Valjavec Göthe's IpuiAsnis (in der Zeitschrift ^ Dr. Flitz Kee«b»chel in seiner Geschichte der vhilharmon. Gesellschaft, Lai­bach 1862, macht von dieser Mitwirkung keine Erwähnung. — Gin Neispiel objektiver Geschichts-Darstellung! interessen uud wohl selbst grundlegende Institutionen gemeinsam haben stch näher zu einander hingezogen fühlen, in ihren Anschauungen und Gefühlen sich auch gegenseitig viel verständlicher sind, als den Angehöri­gen sprachfremder Völker. Aus diesen Beziehungen und geistigen Beruh, rungen entwickelt sich ganz naturgemäß eine Art von Gemeingefühl, und wir begreifen, wie wir erst kürzlich in Nr. 243 hervorgehoben, gar wohl „wie erhebend das Bewußtsein des Böhmen, Polen:c. sein muß, sich als Angehörigen eines großen Völkerstammes, der heute auf hundert Gebieten nach den höchsten Zielen ringt, zu fühlen." Aber allerdings hat auch dieses Gefühl in der Betätigung die Grenzen seiner Berechtigung; sie würden überschritten durch jeden Versuch eines Schutz- und Trutzbündnisses zwischen den einzelnen slavischen Stämmen zu politischen Zwecken und gegen andere Völker. Indessen ist ja davon überall noch gar keine Rede und man muß ein arger Schwarzseher sein, wenn man, wie kürzlich der „<Ü«N8" that in den Einladungen zu der „slavischen Ls8«äÄ." in Wien einen Anlauf zum Panslavismus erblicken wollte, der allerdings — wie der „<Ü2g,8<< mit Recht sagt — das Grab der slavischen Nationalitäten wäre. — Das böhmische Wort „LeZeäa" bedeutet eine gesellige Vereinigung, wie das polnische „Lssiaäa" und nichts weiter. Die etymologischen Bedenken kann daher der „(Ü23,8" fallen lassen, und nicht minder die politischen denn die Wiener-Lo8säa bezweckt wirklich nichts anderes, als was auch der „O2Ä8" unbedenklich findet, nämlich eine „gesellige Vereinigung" der Czechen, Erraten, Slovenen, Polen :c.^ eine „Vertauschung der Nationa­lität aber mit der Race" liegt ihr fern. Möge der „<Ü23,8" immerhin als Pole sich mehr zu den Polen hingezogen fühlen, als zu den andern österreichischen Slaven, nur schließe auch er mit seinen politischen Sympathien an der Reichs grenze ab und gebe zu, daß ihn die nicht­polnischen Slaven in Oesterreich näher angehen, als die polnischen außerOesterreich". Politische Nevue. Die „Tagespost" vom 26. d. M, brachte die ihr, wie sie schreibt, „aus verläßlicher Quelle" zugekommene Entstehungsgeschichte des sloveni­schen Programms; doch auch die gute Grazerin ist düpirt worden gleich der „Triester-og," und weiß nicht den wahren Sachverhalt, auch sie kennt nicht den Redakteur des Programms. Wir konstatiren dieß hier nur au« dem Grunde, weil das leere Geschwatze der „Tagespost" in die kaiserliche Wiener-Zeitung übergegangen ist und dadurch weitere Verbreitung fand. Eine von der „Generalcorrespondenz" vollständig reproducirte be­merkenswerte Wiener Correspondenz des „Pesti Hirnök" warnt vor der Einlenlung der Wahlbewegungen auf den Weg von 1861. Das Ver­trauen des Königs sei so weit gegangen, Ungarn die Initiative zum Aus­gleiche zu überlassen. Das Programm der Beschlußpartei habe folglich gar keine Bedeutung mehr, ja selbst die Landtagsadresse von 1861 könne nicht mehr als Anknüpfungspunkt des künftigen Landtages gelten. Es sei daher wünschenswert, daß besonnene Männer gewählt würden, nicht solche, die unter der Fahne der Partei De^k's sich sammeln, um später gegen sie selbst zu Felde zu ziehen und die Mehrheit vom Pfade des Ausgleiches abzulenken. Wenn daher der künftige Landtag abermals erfolglos wäre, so könnte dies nicht der Regierung zur Last gelegt werden, die alle Schwie­rigkeiten beseitigt habe, — die Schuld müßte Denjenigen zugeschrieben werden, die durch ihren Einfluß die Wahl der Abgeordneten geleitet haben. Ueber die Verhandlungen wegen des Abschlusses eines englisch-öster­ reichischen Handelsvertrages vernimmt man, daß von Wien aus zunächst angefragt wurde, welche besondern Vortheile England zu bieten geneigt ist, worauf die Antwort erfolgte, daß England, da es dem Freihandelsprinzipe huldige, nicht in der Lage sei, besondere Vortheile zu gewähren, sondern daß feine nieder« Zollsätze und feine Handelsvortheile allen Nationen ohne Ausnahme geöffnet seien. Diese Antwort hat in Wien nicht befriedigt, denn man ist der Ansicht, daß englischerseits allerdings besondere Vortheile concedirt werden können. Bekannt ist, daß England mitunter Zölle hat, welche mit dem Freihandelssysteme sich schwer vereinbaren lassen und die „8Iovsiiia"). 1849 am 10. September „vobro ^utro" (guten Mor­gen) nach dem Böhmischen. — 1849 am 15. Dezember ein Stück vom Vanus Ielaöiö, und Monolog aus dem 4. Akte der „vivioa Oi-1san8^a". Jetzt tritt Cegnar auf und zwar mit OaiupH noch 1849 (MS . der k. k. Studienbibliothek) und einer Übertragung von Mosen­thal's Dsdoi-aK 1850 (MS . der k. k. Studienbibliothek). I m selben Jahre 1850 erschien in Laibach bei Giontini: „Dvtz i^rs 2a 8loveii3k6 AleMs 1. „^urau iußotij«,, ali lurki pri Äcku", die nationale That bei Sissek behandelnd; und 2. „ßttzpan 8>idiö, «,1i Lsla, IV. ua Horva^im; in Cilli: „DvoliH in Ü,9.8tr68sn<:8.", ävtz V68s1s i^rs 23. ZiLMe — beide Publikationen, wie die Titel besagen, für's „Theater" bestimmt; zu gleicher Zeit lieferte Malavamö eine Übertragung von Raupach's: „Müller und fein Kind" und der bekannte als solcher hochgefeierte flovenische Liederdichter Miroslav Vilhar ein Singspiel: „^3,m8ka IvauK«,". 1850 am 19. Juni war für längere Zeit die letzte flovenische Vorstellung. Dilettanten gaben zu Ehren der Ankunft des neuen Statthalters Grafen Gustav Chorinsky und zum Vortheile der durch Brand und durch Wasser Verunglückten in Krain und Untersteier zwei Stücke: „KljnKeo js c»ä »msrti V8t«,1" (Müuchhausen ist vom Tode auferstanden) und „Väova in väovso" (Witwe und Witwer). 1858 5. Februar große „Le^äa " zu Ehren des 100jährigen Geburts­festes Valentin Vodnik's (3. Februar 1758). Die ganze Festfeier im Geburtshause (dem bekannten Gasthause „beim steinernen Tisch" in der 8i8ka bei Laibach) und im Theater hatte unser vorzügliche Patriot, der gemüthvolle Dichter und muthige Parlamentsredner Dr. Lovro Toman (der an einer Uebertragung von Göthe's Faust arbeitet) veranstaltet; während der als juridischer und culturhistorischer Forscher und Schrift­steller bekannte gegenwärtige Bürgermeister von Laibach Dr. E. H. Costa das Andenken an den großen Gedächtnißtag durch die Herausgabe des Vodnik-Albums mit 220 Beiträgen von mehr als 80 krainischen Mit­arbeitern in deutscher und slovenischer Sprache verewigte. (Schluß folgt.) 359 gerade solche Artikel betreffen, welche für den österreichischen Export von ganz besonderer Bedeutung sind, wie z. V. Spiritus und Weine. Die ungebührlich hohen Zollsätze, welchen diese beiden Artikel unterliegen, ver­ schließen ihnen den englischen Markt. Gegen die englische Forderung, daß Oesterreich seinen Tarif auf die Grundlage des Werthzollsystems stelle, hat man in Wien principiell nichts einzuwenden, und es wäre in der Thal eine solche Umgestaltung, wie die bereits eingeleiteten Untersuchungen erge­ ben haben, kaum mit Nachtheilen verbunden, wobei freilich vorausgefetzt werden muß, daß man bei der Ausgleichung mit großer Vorsicht vor­ gienge. Herzog Friedrich von Augustenburg hat bekanntlich unlängst in Eckernförde in Schleswig einen Besuch gemacht, und wurde bei dieser Ge­ legenheit von der schleswig'schen Bevölkerung, welchen preußische Gesinnun­ gen einzutrichtern den Herrn Manteuffel und Zedlitz durchaus nicht gelin­ gen will, gefeiert. Es war vorauszusehen, daß dieser Vorfall, welcher des preußischen Gouvernements Borusfificirungswerke g,ä absuräuin führte, im preußischen Lager sehr übel vermerkt werden würde. Der „Hambur­ ger Correfpondent" berichtet im Anschlüsse an dieses Factum aus Schles­ wig: Freiherr von Zedlitz habe die Beamten angewiesen, bei etwaiger Wiederkehr von Ereignissen wie dieses eventuell unter Anrufung der Mi ­ litärgewalt gegen alle Diejenigen einzuschreiten, welche Titel, Huldigun­ gen und Ehrenbezeigungen erweisen oder annehmen, die dem Landesherrn gebühren. Die Beamten wurden aufgefordert, binnen drei Tagen zu er­ klären, ob sie bereit seien, diese Weisung auszuführen, oder Bedenken trü­ gen, derselben Gehorsam zu leisten. Der Telegraph meldet bereits, daß mehrere schleswig'sche Bürger bestraft, mehrere Communal-Beamte abgesetzt und in strafgerichtliche Untersuchung gezogen wurden, und es schreibt der Preußische Staatsanzeiger, der Herzog von Augustenburg werde, wenn er noch einmal Schleswig ohne Erlaubniß des Königs betreten sollte, als Usurpator verhaftet werden. Die Naiionlll-Zeitung erhält über die Entlassung Merode's interes­sante Mittheilungen ihres Correspondenten in Rom: „Das merkwürdigste Ereigniß der Gegenwart in Rom ist die Verabschiedung Merode's als Kriegsminister, und der plötzliche Sturz dieses Günstlings, welcher, unter anormalen Verhältnissen im Vatican emporgekommen, fünf Jahre lang die Gewalt des Finanzministers, des Kriegsministers, des Polizeiministers in seiner Hand halten und gegen mächtige Gegner behaupten konnte. Der Kampf der clericalen Partei, deren Haupt der Staatssecretär Antonelli ist, mit der legitimistischen Faction, deren Führer de Merode war, ist nun entschieden: dieser ist gefallen, und Cardinal Antonelli hat triumphirt. Die Partei der nationalen Cleriker, welche als ihr Programm aufstellt, daß der Papst sich nicht auf die Seite irgend einer Faction, wie die legi­timistisch-jesuitische, zu stellen, fondern die Fahne der katholischen Kirche zu halten habe, von welcher die Legitimisten alle liberalen Katholiken hin­weggescheucht hätten, ist in ihre Macht abermals eingesetzt, und das Papst­thum hat in entscheidender Stunde den rechten Standpunkt wieder einge­nommen. Als Gründe seines Sturzes nennt man: sein präpotentes We­sen, seine unüberlegte Geldwirthschaft für die Armee und höchst unnütze Bauten die er ausführte, auch will man wissen, daß die Rechnungen sei­ner Verwaltung, die er bisher, nicht wie sonst üblich, der Controle zn un­ terlegen sich weigerte, ein starkes Deficit nachweisen. Als weiterer Grund wird auch angeführt die Beleidigung, die Merode bei Lamoricieres Tode dem französischen Oberkommando angethan, indem er es zur Leichenfeier nicht einlud, worüber dasselbe sich beim Kaiser und dieser wieder beim hl. Vater beschwerte. Der Papst soll damalen Herrn Merode vor sich geru­fen und sehr ungnädig empfangen, ihm heftige Vorwürfe gemacht, mit der Hand auf den Tisch geschlagen und gesagt haben: Sie sind ein Mann, der nichts vermag, als mich zu compromittiren. Auch die wie man behaup­tet von Wien aus dem auswärtigen Amte nach Rom gegangene Erklä­rung, daß sich Oesterreich in Sachen des heil. Stuhles vollständig neutral verhalten werde, bringt man mit dem Sturze des Hrn. v. Merode in Verbindung, der dem hl. Vater fortwährend den energischsten Beistand Oestereichs für gewisse Eventualitäten in Aussicht gestellt haben soll. Nunmehr meldet auch das Pariser Blatt La Presse, daß den fran­zösischen Kammern die successive Rückkehr der französischen Truppen aus Mexico angekündigt werden soll. Allem Anscheine nach soll damit der Kammer-Opposition die gegen die Finanzwirthschaft des Kaiserreichs gerich­tete gefährlichste Waffe aus der Hand gewunden, und zugleich der Washing» toner Regierung gegenüber dem Congreß eine bessere Position bezüglich der mexicanischen Frage bereitet werden. An eine ernstgemeinte, durchgrei­fende Maßregel Frankreichs zur Beendigung der mexicanischen Expedition läßt sich jetzt noch schwer glauben, da dieselbe dem Preisgeben des mexi­canischen Kaiserreichs gleichkäme. Ein Ersatz der französischen Truppen durch Freiwillige aus Frankreich, Belgien und Oesterreich würde kaum zu bewerkstelligen und in jedem Falle höchst ungenügend sein. Offenbar wird an dergleichen gedacht, doch dürfte sich Napoleon zweimal besinne», ehe er seine Schöpfung in Amerika opfert, und seine amerikanische Politik selbst so vollständig desllvonirt. Aus den Vereinen. Juristische Gesellschaft. (Versammlung am 27. Oktober 1865). Vorsitzender: Se. Excellenz der Herr Statthalter Freiherr von Schloißnigg; 16 Mitglieder. — Nach Vorlesung des Protokolls der letzten Versammlung theilt der 1. Secretär Dr. Costa den Einlauf mit, und zwar ein Dankschreiben Sr. Exzellenz des Freiherrn v. Czörnig für Verleihung des Diploms als Ehrenmitglied, dann zwei Zuschriften der neu gegründeten juristischen Gesellschaft in Linz mit der Anzeige der Grün­dung und mit dem Danke für die übersandten Vereinshefte. Derselbe theilt ferner mit, daß der Verein deutscher Strafanstaltsbeamten und die Redaktion der in Krakau erscheinenden politischen rechts- und staatswissen­schaftlichen Zeitschrift mit der juristischen Gesellschaft in Schriftentausch getreten ist; daß Herr Gutsbesitzer Johann Kosler der Gesellschaft gü­tigst einen Origiwlhexenproceß (abgeführt zu Orteneg 1733 und 1734) überlassen, und die österreichische Notariatszeitschrift in Nr. 39 vom 27. September d. I . den Aufsatz des Herrn Dr. v. Kaltenegger über die Schuldhaft unter besonders lobender Erwähnung desselben auszugsweise mittheilte. — Herr Dr. Ioh. Ahaöiö hat der Gesellschaft 11 Rechtsfra­gen vorgelegt und den Antrag gestellt, zur Beantwortung derselben Refe­renten zu bestellen. Nach einer Debatte, an welcher die Herren Dr. E. Costa, Dr. Supan, Dr. v. Lehmann und Dr, H. Costa teil­nahmen, wurde beschlossen, diese Fragen lithographiren zu lassen und dann an alle Mitglieder mit der Aufforderung zu vertheilen, allfällige Referate über die eine oder die andere dieser Fragen an das Präsidium der Ge­sellschaft gelangen zu lassen. Hierauf verlas Herr Dr. H. Costa eine Abhandlung über die Notwendigkeit der Zurückführung der Criminalsträf­lmge in die bürgerliche Gesellschaft, in welcher die diesfalls herrschenden Uebelstande beleuchtet, und Vorschläge zur Besserung dieser Verhältnisse ge­macht werden. Hieran knüpfte Herr Dr. v. Lehmann einige kritische Bemerkungen über die herrschenden Strafrechtstheorien und über die Straffolgen. Auch Se. Excellenz der Herr Statthalter besprach diese Fragen ausführlich in der klarsten und anregendsten Weise. Hierauf wurde wegen vorgerückter Stunde die Sitzung geschlossen. Eorrespondenzen. . Lllibllch, 31. Oktober. Unter Rosen und Veilchen versteckt lauert die Schlange die ihre giftigen Pfeile wieder einmal den slovenischen Be­strebungen zuschießt. Die Rosen und die Veilchen bilden ihr den Ueber­gang vom Wetter — rsow Gewitterregen - zum Tendezdrama. Mit diesem ehr dehnbaren Worte bezeichnet der Feuilletonist unserer Colleain (leider tonnen wir ihre dreiköpfige Artigkeit nicht erwidern, sonst müßten A ^ "! ^ °^" l"seu) d°s vaterländische Drama: „Der Untergang Metullums . Er singt demselben, ein krächzender Todtenvogel, ein Gra­beslied, und doch hat es ihn zu einem Feuilleton, zu einer Hymne auf deutsche Cultur, zur Verwerthung seiner deutschen Doktorenweisheit be­geistert, Schon dies ein Verdienst, das jener Feuilletonist nicht hoch ge­nug anzuschlagen vermöchte. Er singt der deutschen Bildung, der deut­schen Cultur, der sich der Sohn der rohen Kraft umfonst zu entwinden "^"cht , ein hohes Lied, er streut mit vollen Händen den Weihrauch auf die Gluth feines Slovenenhasses, bis die Wolken ganz ihn einhüllen und es ihm ergeht wie, dem Orakel zu Delphi: „«ovon» laxiquo et 20118 86IDU8 ^N8t«". ^ Betrachten wir einmal mit unparteiischen Blicken ein deutsches Thea­ter, die deutsche Vildungsanstalt unserer Tage. Heute wird ein Schiller­sches Drama gegeben. Umsonst suchen die Künstler an des Dichters Worten sich zu begeistern, zu erwärmen. Sie erstarren immer mehr und mehr, denn — sie spielen vor leerem Räume. Morgen wird die Cassa s^nnt , stundenlang vor Beginn der Vorstellung ist das Haus gedrängt voll. Was übt solch eine Attraction auf das gebildete deutsche Publi­kum? Ein Schafhaxl und eine Eselshaut! Ist das die deutsche Bil­dung, der wir uns entziehen wollen? — dann Dank unserem gesunden, naturwüchsigen Sinne! Oder sind es jene Szenen, darin die Nuditäten des Korpers die Nuditat des Geistes verdecken sollen? Dann allerdings müssen wir ausrufen: „Werft von Euch den Ballast entnervender Civili­fation" und greift zu Schiller's Dramen, denen unser Koseski mit den heimatlichen Lauten für uns einen neuen Reiz verlieh. Doch auch Fi­garo — Matiöek braucht den Vergleich mit all' jenen Gallmaieriaden, die so lange das Entzücken der Wiener und jener deutschen Provinzler, die glücklich genug waren, die Kaiserstadt zu besuchen, bildeten, und mit jenen Lokalpossen, den Produkten höheren Blödsinns, nicht zu scheuen, von denen es heißt: So lange wir solche Possen noch haben, Ist der deutsche Hanswurst nicht begraben. Behaltet euere deutsche Cultur, die mit flegelhaften Kritteleien, mit Zerstören alles Jenen, das sie nicht schuf, mit Geringschätzung jeder Bestrebung, zu der man ihre Patronanz sich nicht erbat, ihr Dasein be­kundet, wir neiden sie Euch nicht, doch laßt Euch, auch unsere Bestre­bungen nicht Euren Seelenfrieden stören. Bläht und brüstet Euch und streut Euch Weihrauch mit vollen Händen, uns beengt ihr damit nicht; noch weniger aber können solche Worte unser Streben beirren. Die Frage, ob das slovenisch redende (nicht das „nicht deutsch redende") Pu­blikum Logen und Paterre zu füllen vermag, wäre doch des Versuches werth, und verdirbt dies Experiment unserem sehr werthen College« den Appetit, nun so wird er eben beweisen müssen, daß er ein Rezept eben so gut zu schreiben versteht, als — ein Feuilleton! Lokales und Provinziales. — (Gothischer Altar.) Unser vorzüglicher Steinmetzmeister Hr. I.To m an hat wieder ein schönes Kunstwerk geschaffen — wir meinen den für die Kirche St. Rupprecht in Unterkrain bestimmten gotischen Hoch­altar. Derselbe ist in den Haupttheilen aus Nabresiner Steine in den Einlagstücken aus griechischen, französischen, Veroneser und Ob erkrainer Marmor sehr gelungen gearbeitet und finden wir daran die feine sorg­fältige echt künstlerische Behandlung der Rose besonders hervorzuheben. (Das Altarblatt wird Maler Wolf , die Heiligenstatuen aus Holz zu Seite« und auf die Consolen Bildhauer Tomec liefern). Da das schöne Werk unseres heimatlichen Künstlers nur mehr wenige Tage (bis Freitag) hier zu sehen, mögen die Freunde der Kunst nicht versäumen, ihn mit einem Besuche zu beehren. — (Blamagen centralistischer Blätter). Die in Klagen­furt erscheinenden „Alpenblätter" bringen aus Anlaß des Erscheinens un­seres slovenischen Programms ein Feuilleton: „Zur Feier des 20. Okto­ber. Reintegrirung Kärntens", worin sie einen wahren Veitstan z auf­führen und mit dem Satze schließen: „Kärnten kokettirt dermalen noch nicht nach Nordwesten, fondern ist opferwillig und mit Freuden bereit alle feine Ansprüche, alle seine Herrlichkeit an Wien, die dermalige Metropole Oesterreichs abzutreten, wenn diese es versteht ein Centrale, nicht wie das alles absorbirende Paris, sondern wie Berlin, London, vorzustellen und ohne der Individualität der Provinzen zu nahe zu treten, mit kräftiger Hand die Zügel ergreift, seine Völker, welche alle mehr oder weniger au stillem Wahnsinn laboriren, zu heilen versteht, — dann wollen wir deutsche Kärntner ebenso treu wie unsere Vorfahrer in Wien am Kärnt­nerthor gegen die Türken, zum Centrale gegen seine Feinde halten.« ,3«» So sind sie also die Herren Autonomisten, die alles Heil von Wien erwarten, die Oesterreichs Völker wenn sie für ihr altes Recht und für die Freiheit einstehen „an stillem Wahnsinn laborirend" nennen und für sich allein das Monopol der Weisheit in Anspruch nehmen!!! — (Heinrich Penn's) fortgesetztes Gastspiel brachte uns den Mathias im Sonnwendhof und den Franz in den Räubern; an beiden Abenden war es das durchdachte, von künstlerischen Bewegungen begleitete Spiel, was an dem geehrten Gaste besonders gefiel. Samstag findet die letzte Gastvorstellung und zugleich Venefice unseres talentvollen Landsman­nes Statt, an welchem Abende wir auch slovenischc Laute wieder in unserem Theater werden zu hören bekommen! — Der Turnunterricht des Hrn. Stefan Mandiö (für Kin­der und Erwachsene) beginnt mit 1. November 1865 in dem ihm vom Laibacher Turnverein „<7n2ui 80K0I" überlassenen heizbaren Winterturn­saale im Fröhlich'schen Hause. Die Anmeldungen zu diesem Unterrichte geschehen Montag am 6. und Donnerstag am 9. November von 5 — 6 Uhr Abends in dem benannten Lokale. Auch ertheilt derselbe gründlichen Fecht-Unterricht auf Rapier und Säbel. — Mit Samstag den 4. November beginnen wieder die abendlichen geselligen Zusammenkünfte der Mitglieder des ^uLni 80K0I in der 6itav­uio» - Restauration und werden jeden Samstag bis zum neuen Jahre fortgesetzt Verden. Es- ergeht hiemit von Seite des Ausschusses an alle ?. I'. Mitglieder der öitavnioa, und des 80K0I die freundliche Ein­ladung. Nachruf dem am 25. d. Mts. verschiedenen Patrioten , > August Garzarolli von Thurnlak. Wer einigermaßen dem innersten Pulsiren' im M m unserer natio­nalen Vereine Aufmerksamkeit schenkt, der wird erkennen, daß hier eine Anzahl Männer vereiniget dasteht, welche, alle gleich begeistert für ihr theueres Vaterland, keine Mühe und kein Opfer scheuen/ ihr erhabenes, edles Ziel zu erreichen. Der Hauptlitt aber, der sie einander nähert, liegt in der gemeinsamen Erkenntnis) der Gefahr, die ihnen von den sie umgebenden feindlichen Elementen droht)' und in der muthigen Abwehr eines von Leidenschaften erfüllten Gegners. So stehen sie da, fest und rein wie Krystall, und vertheidigen die Sitten und,,die-.Sprache ihrer Väter, und stählen sich die Herzen an dem Bewußtsein ihrorHhren Ab­sichten. Wenn 'von dieser geschlossenen Phalanx nur ein.WNchen ab­fällt, wie schmerzlich muß es nicht das Ganze berühren, wie- traurig muß es nicht wiederhallen in den bewegten Herzen Aller,? Ein solches Gefühl drückte uns darnieder, als die Mitglieder der (ÄtNvuillÄ ihr-werthes Mitglied, die LoKoloi ihren unvergeßlichen Bruder verlorm-^W wir die Seele eines theuren Freundes ins bessere Jenseits -'schMM. sahen. August Garzarolli , wie wir ihn nannten, schloß sein Lebensziel, uns nur Schmerz und Erinnerung zurücklassend. .Wie edel und auf­opfernd handelte er nicht als Mensch im Kreise den. Semigen und seiner nächsten ihn beweinenden Freunde! Wem sich sein-Herz aufgethan, für den hätte er auch das Leben gegeben. Vor-Allem aber galt ihm das slovenische Vaterland, in dem er geboren und erzögen, dem er vorzüglich verpflichtet war, denn es war ja der Boden, den er Heimath nannte, es waren ja die Menschen, mit denen er von Kindheit an verkehrte und deren Sprache und Sitten er eben deshalb liebte und verehrte wie sein theuerstes Kleinod. Als die slovenischen Patrioten in Laibach sich einen eigenen Herd erbauten, wo sie friedlich mit einander verkehren tonnten und fern von schmutzigem Getriebe Anderer Lust und Liebe unter einander weckten, fehlte er nicht dabei. Mit Gesang, besonders aber mit dem meisterhaften Spiele seiner Harmonika, die er künstlerisch behandelte, hat er an manchem geselligen Abende die Anwesenden erheitert, und das reich­liche Lob, das ihm dafür gespendet wurde, steigerte sich nicht selten zu wahrer Begeisterung. Eben so ausgezeichnet war er als Turner, denn in allen Theilen der Gymnastik war er vermöge seiner Anlagen und der körperlichen Geschmeidigkeit als Muster aufzustellen; in kollegialischer Be­ziehung aber kannte er auch hier keinen Unterschied der Stände, trug immer am meisten bei zur allgemeinen freundlichen Verbrüderung, war ein echter Turne r im wahren Sinne des Wortes. Wenn wir ferner noch beifügen, daß sein liebenswürdiges, feines Benehmen im Salon ihm die Gunst der Frauenherzen reichlich zuwandte, haben wir uns zwar nicht er­schöpft, doch aus der Erinnerung an seine Vergangenheit die Haupt­züge aufgefaßt, und können aus der Gegenwart nur beifügen, daß die tausendfachen Thränen, die ihm nachgeweint werden, mehr als beredte Zeichen sind, wie theuer er uns Allen war und wie unersetzlich sein Verlust! Wie insbesondere die Vereine, denen er angehört, wie die Bewoh­ner der Stadt dem freundlichen, gemüthlichen, schönen Jünglinge anhin­gen, zeigte am Besten der lange Zng von Leidtragenden, der trotz dem übelsten Wetter hinter seinem Sarge folgte. Der ^U2ui 80K0I, der feinem theuren Bruder mit schweren Herzen und thränenerfüllten. Auge den letzten Dienst erwies, war in sehr ansehnlicher Zahl ausgerückt, der Männerchor der öitavuioa sang dem lieben Freunde das letzte Lied und die tüchtige Musikkapelle des hier stationirten Artillerie-Regimentes spielte die ergreifendsten Trauerweisen! So blieb denn kein Auge trocken als man den Liebling Aller hinabsenkte in das unerbittliche Grab! Friede seiner Asche! Verschiedenes. World 44718 Doll., Journal of Commerce 44228 Doll., Daily News 989? Doll. und der in Philadelphia wieder erscheinende Codaer 61500 Doll. Erinnerungstafel (aus dem Intelligenzblatte der Laibacher Zeitung). Am 2. November. 3. eres. Feilbietung der dem Martin Supin von S> Georgen gehörigen Realität; Schätzwert!) 2058 st. (Vez. A. Krainburg). — 3. erek. Feilbietung der dem Blas Struppi von Ruvpa gehörige« Ren­lität sammt Fahrnissen; Schätzwerth 8331 st. 60 kr. (Bez. A. Krainburg). — 3. eres. Feilbietung der dem Johann Vazariö gehörigen Realität; Schäl,­weich 4310 st. (Vez. N. Adelsberg). '' Am 3. November. 3. erek. Feilbietung der dem Georg sain von Iur»i° gehörige» Realität; (Bez. A. Feiftiitz). — 3. erek. Feilbietung der dem Mathias Widrich von Rakel gehöriam Realität; Schätzwerth 3217 st. (Vez. A. Planina). — 3. erek. Feilbietung der dem Lukas Gregorö von Podcerkey; Schätzwerth 654 fi. (Vez. Ä, La»s). ^ ^ — 3. erek. Feilbietung der dem Johann 2iteil von Ponique gehöriaen Realität; Schätzwerth 2795 st. (Bez. A. Großlaiiö). — 3. erek. Feilbietung der dem Martin Ivetz von Oberlolvitz gehörigen Realität; Schätzwerth 518 fi. (Vez, A. Möltling). — 3. erek. Feilbietung der dem Mathias Vajuk von Bojansdorf gehörigen Realitäten; Schätzwerth 916 fi. (Vez. A. Möttling.) — 3. eres Feilbietung der dem Mathias Petri« von Nosalnie gehörigen Realität; Schätzwerth 424 fi. (Bez. A. Möttling. Verstorbene. Dm 25. Oktober. Dem Josef Skuk, Arbeiter, sein Sohn Johann, alt 20 Jahre, in der Stadt Nr. 68, an der Lungentuberkulose. — Der wohlgeborne Herr August Garzarolli, Edler v. Thurnlak, k. t. Staats-Vuchhaltungs-Rechnungs-Offizial alt 26 Jahre, in der Klak«u-Volftadt Nr. 66, an der Ueberschung der Krankheit«« sioffe aufs Gehirn. Den 26. Oktober. Ursula Maler, Magd, alt 22 Jahre, im Civilspital an der Lungentuberkulose. — Ursula Urbas, Inwohnerin, alt 49 Jahre, im Civilspital an Erschöpfung der Kräfte. — Maria Brodnik, Inwohnersweib, alt 64 Jahre, im Civilspital, am organischen Herzfehler. Den 38. Oktober. Anton Belö, Taglöhuer, alt 40 Jahre, im Civilspital, an der Tuberkulose. — Herr Andreas Nenig, Gastgeber, alt 54 Jahre, in der Stadt Nr. 232, an der Darmschwindsucht. Lottoziehungen. K. l. Lotioziehung am 28. d. M. In Wien: 12. 41. 43. 88. 64. In Graz: 34, 73. 22. 57. 21. Jahr- und Niehmärkte in Krain. November. Am 2. in Sagor, Festenitz und Zirknitz, Montag nach Allerhei­ligen in Weirelberg. Am 3. in Neudegg. Montag nach Allerseelen in St. Narthlmä. Am St. Leonhard-Tage in Kropp, Manusburg und Oberlaibach. Am t l. in LuöK», Unter-Idria, Brunndorf, Moräutsch, Präwald und Krainburg. Montag nach St. Martini in Illyr.-Feistritz, St. Martin bei Litai und Ratschach. Dienstag nach St. Martin in Möttling. Am 2, Tage nach St. Martin in Puschendorf. Am 16. in Idria. Montag nach St. Leopold in Laibach (8 Tage.) Am 19. in Arch. Am 20. in Oberplanina. , Am 21. in Hotederschitz, Am 22. in Slapp bei Wippach. Am 23. in Moisttana und St. Lorenz bei Themenitz. Am 25. in Lak, Sittich, Gurk< feld. Am 30. in Gotsche bei Wippach, Gotschee, Eisnern, Planina und Watsch. Wochenmarkt in Laibach am 28. Oktober. Erdäpfel Mtz. fi. 1,40, Linsen Mtz. fi. 4.—, Erbsen Mtz. fi. 3.70, Fisolen Metzen fi. 3.90, Rindschmalz Pfund kr. 50, Schweineschmalz Pfund kr. 43, Speck frisch Pfund kr. 30, Speck geräuchert Pfund kr. 4«, Butter Pfund kr. 45, Eier Stück 2 kr., Milch Mß. kr. 10, Rindfleisch Pf. 14 bis 16 kr., Kalbfleisch Pf. kr. 20, Schweinefleisch Pf. kr. 19, Schöpsenfleisch Pf. kr. 9, Hähndel pr. Stück kr. 23, Tauben Stück kr. 11, Heu Cent, fl.—.—, Stroh Cent. fl. —.—, Holz hartes 3Nzöllig Klafter fl. 8.50, weiches Kft. fl. 6.50, Wein rother Eimer fi. 13, weißer Eimer fi. 14. Getteidepleise in den Magazinen am 88. Oktober. Weizen Mtz. fi. 3.88, Korn Mtz. fl.2.65, Gerste Mtz. fl. 2.20, Hafer Mtz. fl. 1.80, H«lbftucht Mtz. fl. 2,85, Heiden Mtz. fi. 2.62, Hirse Mtz. fi. 8.b5, Kukulutz Mtz. fi. 2.52. 30. Okt. (tel.) 25. Okt. 28. Okt. Coursbericht (Durchschnitts- Geld Maare Geld Waare cours) I n österreich. Währung zu 3°/„ 61.35 61.45 60.65 60.7 „ rückzahlbar „ '/«V» 98.50 99. 9850 99 „ „ von 1864 86.40 66.60 86.— 86.15 Silbercmlehen von 1864 75.— 76.-74.-75.— Nationalanlehen 5 °/, 70.25 '70.35 69.-69.30 69.40 Metalliques 5 °/« 65.85 65,90 65.— 65.10 65.45 Verlosung 1839 .'. 139.— 139.50 136.50 137.50 „ 1860 zu 500 fi 65.30 85.40 84.60 64.7« 84'85 „ 1864 76.10 76.20 75.15 75.30 18— Como-Rentscheine 42 1^. »u»tr. . . 18.-18.25 18.25 Grundentlastungs-Oblig. von Krain 84.— 86.— 84.-86.— „ Steiermark 84.— 86 — 84.— 86.— Nationalbant 774.— 775.-771— 773.— 774.— Kreditanstalt 162.-162.20 160.20 161.20 160.- Wechsel aus London 107.50 107.65 107.63 107,30 107.60 Silber 106.50 106.75 106.90 106.30 106.60 91 Danksagung. Für die vom Laibacher Turnvereine Quillt 80K0I, feinem gewesenen — In Genf erscheinen zwei slavische Zeitungen, die eine Mitgliede, dem verstorbenen k. k. Vuchhaltungs-Rechnungs-Offizial in russischer, die andere in serbischer Sprache; jetzt wird dort auch ein August Garzarolli Edlen von Thurnlak, wahrend dessen Krank­walachisches Journal herausgegeben werden. heit und beim Leichenbegängnisse bewiesene reichliche Theilnahme — Die amerikanischen Journale pflegen vierteljährig einen und Freundschaft sprechen den sämmtlichen Herren Vereinsmit­Rechnungsbericht zu veröffentlichen, Diesen Berichten zufolge hatten fol­gliedern den innigsten Dank aus gende Blätter bloß für Inserate nachstehende Einnahmen, u. z. Newhorl dessen tiesbetrüble Eltern und Geschwister Times 659öS Doli., Evening Post 65212 Doll., Tribüne 65597 Doli.,