LmbllcherWMtlmg. Nr. 337. Plänumüvalionepic!«: ?m Eoniptoir ganzl. sl.il, halbj. fl. 5>.5<>. stUi dieZilftcllunst'N? V»«s haibj.5»,ll. Mit bcr Pos< ganzj.sl. l5, halbj.fi. 7.5l>. Dienstag, 15. October Inseltlon«nel>ühr bit» iu Alllr„: imnl«0ls., i!m.»0tl., 3m. I ft.! sonst pr.Zcile im. l! ti., Lm.dll., 3m. I0lr. u. s. w. Inscrtionsficmpel jedeSm. 30l». 1807. Aintlicher Theil. ., ^c. k. k. Apostolische Majestät haben dciu Guts. "Mr in Ungarn Vinccnz v. Almasy die k. k. Käm-'»crerswürdc allcrglmdigst zu verleihe» geruht. Der Iustizmiuistcr hat behufs der Wicdcrbcsctznng °er bei dcu Krcisgcrichtcn des Weinberger Obcrlandcsgc-nchtssprcngcls erledigte» Nathsstcllcu zu Krcisgerichtö-uuhcn ernannt: ., die Bczirksrichtcr: "ndislnlis P r zysiccki Ritter v. Novina iu Tys' '"cnitz für Stanisla»; .„ Paul Iluieki Ritter v. Czcrczcwiczc in Zolklcw l"r Przcinysl; Jakob Finkel im Gryzmalow für Tarnopol; ^ Dr. Isidor Pas law ski iu Trcmbowla für ^rnopol; Karl Ritter v. Poglic s in Vllbaczow fnr Zloczow ; Johann Cantins Fallowski in Tnrla fnr Sam-"°r nnd Iuhann Äi ichalczcw s t i iu Stroj fnr Zloczow ; ferner den Staatsanwaltssnbstitnttn bcim Przemyslcr ^'sgcrichtc Stanislans Hawirski für Przcmysl; ^ den oberlandcsgerichttichen Ralhssccrctärsadjnnctcn ^oriz Ritler v. K ulezycki für Zloczow; . mdlich den Rathssccrctär des Slanislancr Krcls-»Mchtcs Anton Snlkowsti für Stanislan. Der Instizministcr hat die bei», Stanislaucr Kreiö-^'chtc erledigte Ralhösccrctärsstclle den, pensiolurlen ""thssccretiir Vco C zupc r l o w i.' z verliehen. Nichtamtlicher Theil. vaibach. ^. October. ^, Die „A. A. ^tg." bringt unter der Ucbcrschrist: ". ^ cstcrrcichi s ch c Politik" cincn Artikel, dcr in ^''sichtsvullcr und objectiver Weise die vielfachen Wand« !!"'Ncn dcs constitnlioncllcn Systems iu Oesterreich voin Mrsten Fcli^- Schwarz en berg bis auf Frcihcrrn ^^ c n st behandelt, Er zeigt die Ursachcn, an welchen "Uc bisherigen Minister scheitern mnßtcn, wenn sic anch !"'^ den Ersten Absichten erfüllt waren, in dcr mangeln-°c" Uebereinstimmung mit dcr öffentlichen Mcinnug, in ""u ^avircn bald nach dieser, bald nach jener Seite, '"° fährt dann fort: . Mit Frciherrn v. Bcnst kaui cine klare und entschiede Politik an das Staatsrndcr. Gegenüber von Un-^'"/ scit fclbst die Dcntschöstcrrcichcr die Freiheit über ^ Einheit gesetzt hatten, war die Wahl eigentlich längst ^ ?! ""l)r frei. Die Partei, die Herrn v. Schmerling ^'cß, hatte den Dualismus so gut wie fertig ucmnchl. ^ war mit politifchcn Halbheiten weiter uicht mchr zu j>^"; das Interesse' der Gesammtheit gebot, diese offcne ^ '"dc zu fchlicßcn. Freiherr v. Bcust hat cs gethan, in w - E'usetzllng eines pnrlanlentarischcn Viinistcrinult« lllci^ "^"^' ^'^ sodann folgerichtig die Nothwendigkeit ^Mr vcrfassnnliömäßiger Rechte die^seitc< dcr Vcitha: ^,^' ". Beust, wie man weiß, bot dicö aufrichtig nnd I ucl, l>n, und es ist uicht seine Schuld, daß uoch zur M ."' ^lcu uicht ebenfalls eil, parlamentarisches Mi« 'lernn,, eingesetzt ist, wie in Ungarn, ftaa ^"v lag die Schwierigkeit? Iu dcr läoucordats» V^' Durch die Allianz mit dem weltlichen System NNuor^cn' die Kirche in Oesterreich politisch unpopulär baren ?"' ^ Mcicht ihr zn sichtlichem nnd unbcstrcit-N'üun "^^cil. In Oesterreich aber kann kein Staats-lvejs ^"^M)olisch s"u. sthon aus dem eiufacheu (Grunde, Kotw^.^^rhcit dcr Acuölkcrnng slavisch, dcr wahre si'chnu n "'"6 nber ein geistiger Panzcr gcgeu die Vcr-^l'cisn ' ^uss'schcu Stammvcrwaudlschaft ist. Ka-^nbarc ^ '^" ^"''c einlegen. ohne sich dabei 'vlc der «n^ ^^"'sp"uhs bcwnßt zn werden. Dcr cmc lk'ncr I^cv^ ^^'^ "ergreift sich in der Anslcgung ^stche/'s^ '"), die Politik des Frcihcrn v. Acnst nchncordat5fragc so lml Zeit zu gewinnen, als erforderlich war, um für beide Theile ciuc miudcr bcfaugcuc uud eine mehr leide», schaftslosc Auffassuug dcr Sache auzubahucu. Mit einem Gewinn an Zeit konutcu die Bcgiiustigcr des (5zcchcu-thnms crmcsscu lernen, daß mau uicht mehr katholisch ist, wcun mau russisch agitircu hilft, die Austürmcr gegen das Concordat aber, daß mau um dcS Concordats willen uicht auch die Kirche selbst nugrciscn, uud daß man iu Oesterreich uicht antikatholisch scin darf, wcun man zugleich autirusslsch zu opcriren wünscht. Für eine Rücksicht auf diese Verhältnisse, schließe ich weiter, war Frhr. v. Venst zn den anSgiebigsten Couccssioucu iu po° Mischer Beziehung bereit. Die parlamentarischen Führer schiene» das nnch mehr oder minder zn verstehen; die 20 Bischöfe jedoch, schcint es, verstanden es gar nicht. Schwerlich zum Vortheil dcr Kirche. Die Adresse der Bischöfe schneidet eine Bcrmiltlnng ab, ehe sie reif gc< worden ist; sie treibt auf Vicgcu oder Brccheu bliud-lings in diesem Angcnblick. Man hätte füglich eine Rücksicht nehmen können ans das Interesse dcr gcgcu. wärtigcu Entwicklung Oesterreichs. (5in gntcr Katholik soll eben so wcnig nutiöstcrrcichisch sciu, als ciu gntcr Ocstcrrcichcr autikatholisch; dem Concordat abcr 'steht entschieden die Erfahrung zur Seite, daß es in Oesterreich einen antikntholifchcn Effect hattc. An einer Tnctik, die blos Schlachten verliert, muß mau uicht fcsthaltcu. Cs liegt wahrlich uicht im In-tcrcssc dcr Kirche, sich nochnmls mit dcm Aufchciu einer abfolntistischcn Färbuug zn ulngcbcu. wie nian sie dcr Allianz mit den weltlichen Zwecken Bachs verdankte. Wenn abcr dieses Antreiben zum Bruch bcdcntcu soll, daß man die politischen Systeme Bachs oder Vclcrcdi'ö zurückwünscht, so greift dies ciucrseits über das kirchliche Gebiet hiuaus, währcud andrerseits lediglich uicht abzusehen ist, aus welchem Gruud cs jetzt glücklicher damit crgchcu soll, als daS erstemal. Die österreichische Monarchie ihrerseits braucht uicht abermals einige Kronläudcr zu verlieren. Eiu Rückfall iu derartige Zustände wäre ein Rückfall in das Chaos. 35. Sitzung dcs Al,gm-dm'tcnhach5 am 11. October. (Schlnfj.) Nächster Gcgcustand dcr Tagesordnung ist dcr Bericht des FinanMlsschusscs übcr die Abrcchuungcu des k. k. Finanzministeriums mit dcr uugarischcn Finanz- ucrwaltnng. Abg. Lippmann sührt aus, daß die Abfuhr dcr jenseitigen Reichshälfte iu ^uuima circa 18 Millionen bc trng, während in derselben Zeit die Abfuhr dcr deutschst a v i s ch c u Vändcr rund 75> Niillioucu bcträgt. Aus dcr Vcrglcichuug beider Sinnmeil ergibt sich abcr auch, wenn man dic Fälliglcit dcr Stcncrrückstäude als etwas iu ^.ragc Stchcudes betrachten will, daß die in, Rcichs-!^arischc Finanzvcrwal-tnug keine Hilfsmittel hatte, keine Stcncrn bewilligt und keine organifatorifchcn Einrichtungen getroffen warcu, so warcu die größtcu Verlegenheiten uuvcrmcidlich nnd waren die Couscglmizcn davon in kurzer Zeit da: die Kossuth' ?totcn und alles, was daran hing. Achnlichc Znstäudc hcrvorzurufcu, war dnrchans uuzu-läfsig; audcrcrseitS war cs aber auch uicht möglich, zwischen beiden Finanzministerien Vcrabrcdnngcn aduiinistra-tivcr Natur zu treffen, welche der Art und Weise dcS Ausgleiches irgendwie präjndicirt hätten. DaS 67cr Elaborat stellte allgemeine Grundsätze auf, cs war durchaus uoch uicht ausgemacht, ob von dcr westlichen Rcichöhälftc die Grnndsätzc dcr Parität, dcr Delegationen, dcr Bcitragspflicht zu gewissen gemein-samcn Angelegenheiten angcnommcu würdcu, geschweige dcun, daß schon irgend welche Ziffer oder irgend cin Modns dcr Vcitragslcistuug festgestellt wordcu wäre. Es war also eine absolute Unmöglichkeit, vor;ngrcifcn nnd zu sagcu, wie nun küuftighiu dcr Beitrag zu den gemeinschaftlichen Angclcgcuhcitcn, nnd alle die wichtigen Fragen ' übcr dic iudircctcn Tteucrn, Mouopolc u. f. w. im vorhinein geregelt werden sollen. Dies war dic Situation, in welcher das Ministe rium im Bcginnc dcö Monates Mär; sich befand, wo sofort das nngnrischc Ministerium criinnnl und gleich zur Uebernahme dcr Geschäfte bestimmt worden ist. Es hat sich also darum gchaudclt, cinen 'uo,!«'! viv<>ll'Ii zn finden, wclchcr ohne Störnng des regelmäßigen Ganges dcr Staatsa.cschäftc als Ucbcrgnng znr uclicn Gcslaltnng dcr Dinge dicucu kountc. Dieser Ucbcrgang wurde durch daS Ucbcrcinkomincn beider Finnnzmiuistcricu vom ^. März 18li7 gefunden. Die Folge dessen, daß dcr,^l!',n,^ <,'!,<> behalten wnrdc, war abcr nnch, daß in dcr Cassagebahrnna. lcine Aenderung getroffen wnrdc. Es wnrdc ausgemacht, daß, wenn Ungarn Ucbcrfchüfsc hat, cs diese an die Ecntralcassc abführt, uud wcun cs einen augenblicklichen Bedarf hat, cs von dcr Ccntralcassc mit dcm Bedürfnisse verlegt wird. Es ist dnrch den Bericht festgestellt, daß die wcchfcl-fcitigc Gcbahruug ordnungsmäßig fortgeführt wurdc. Ein wesentliches Bedenken ist die Geringfügigkeit dcr Abfnhrcn, das uubcfricdigcudc Ergebniß, welches die nngarischc Finanzvcrwaltnng gegenüber dcu anderen Ländern dcr Monarchic bisher anfwies. Nun wäre cs wohl uumöglich zu bchanptcu, cs sei dieses Ergebniß cin befriedigendes. Die Gründe hicfür sind abcr mancherlei. Vor allem erlaube ich mir zu bemcrlcu, daß unmittelbar n^ch dcr Wiederherstellung dcr nngarischcn Verfassung die Militärcxccntion für die Eintreibung der Stencrn in Ungarn eingestellt wordcu ist, Uuglücklichcrwcisc war das nngarischc Volt, insbesondere dcr kleine Grnndbcsitz seit Jahren gewohnt, nie eine Steuer zu bezahlen, wcuu sie ihm uicht durch Bajonette abgezwungen worden ist. (Links: hurt.) Daß die ungarische Rcgicrnna, nicht unmittelbar mit einer solchen Maßregel dcbutircu konnte, lug WM in dcr Natur dcr Sachc, uud ich gestehe offcu, im cou» slilntioucllcu Gcislc liegt dieses Mittel auch uicht. Iu coustitntioncllcn Ländern werden die Stcncrn viel besser einflickn, wenn Diejenigen, dic mitratlicn und mitthaten, sich selbst überzeugen, Pflicht ei, die Stcncrn zu !Men ^ ?^ Ministern.», spceicll hatte ^ne^nlasw »7w^ amer S enereintrelbnng, weil der Begrif d r Ge hl l- '^ "7"! "°"' '""»er ein lebendiger ist. '^ ' ^.s'^. , ' ^' ^ "'"b war auch dcr, daß bei dcr Wie-dcUMstcl nng der ungarischen Vcrfassnna nnaebildctc .cntc v,el,ach dcu Glauben hailcn, Freiheit nnd Cm,sli< lntlonalismns bcgrcisc die Nichtbezahlung dcr Slcücru iu ^ich. 1612 Allmälig durch verschiedene Verordnungen mußte das ungarische Ministerium die Leute eines Besseren lit' lehren, und auch hier hat es, wie auch durch die öffentlichen Blätter bekannt geworden ist, durch Ermahnungen zu wirken gesucht. Die Hauptnrsachc aber des Zurückbleibens liegt wohl in den Verhältnissen Ungarns als Agrieulturlaud, wo die Monate von März bis zur Ernte immer die schlechtesten für das Einlaufen der Steuern sind, nnd das hat anch hauptsächlich beigetragen zu dem großen Zurückbleiben. Wenn anch das Resultat bis Ende August kein günstiges ist, so ist es doch von Monat zu Monat besser geworden, nnd wenn der verehrte Ausschuß bemerkt, daß bis zum 21. September für den Monat September allein ein Saldo zu Gunsten Ungarns von 5,800.(100 ft. sich ergeben hat, also bedeutend mehr als in den früheren Monaten, so hat sich bis Schluß des Monates der Saldo bis auf 9,235.000 fl. erhoben. Abg. Lohninger: Ans dem Berichte des Aus« schnsses ersehen wir, daß die hiesige Rcichshälftc alle Rückstände deckte, wahrend Ungarn Rückstände hat. Anch haben wir gehört, daß für den ungarischen Grundcntla-stungsfond bedeutende Beiträge gezahlt werden mußtcu. Der Finanzministcr hat gesagt: Es sei in Ungarn die Stcncrcintrcibung nur dann möglich, wenn man die Bajonette verwendet. Wir haben gesehen, daß in letzterer Zeit aus der Stcucrteistung Ungarns Folgerungen gezogen worden sind. Es ist nämlich nicht das, was gezahlt werden soll, sondern dasjenige, was überhaupt cingcgaugcu ist, als Stcucrkräftc des LandeS hingestellt worden. Nuu, bei uns ist man gewohnt, mit außerordentlicher Strenge die Steuern einzutreiben, nnd daraus folgert man nun, man sei hier stcncrfähiger, als in anderen Ländern, wo man die Strenge nicht anwendet. Sollte übrigens über den Antrag, wie ihn der Ausschuß stellte, abgestimmt werden, so würde dies so aussehen, als würden wir mit der Gebahrnng, wie sic ^ hier stattfindet, einverstanden sein. Deshalb beantrage ich, „das h. Haus wolle, ohue! die im gegenwärtigen Berichte dargestellte Gcbahruug dcr^ Fiuanzvcrwaltuug zu geuchmigcn, dcu Inhalt des Berichtes zur Kenntniß nehmen." Berichterstatter Skcne hat gegen den Antrag des, Abg. Lohuingcr nichts einzuwenden. i Wenn es sich nm's Zahlcu handelt, so zahlt Un-^ gärn jetzt nichts. Wo ist also das Reich? Wir müssen, auch für Ungarn zahlen, und das hat Sc. Excellenz auf i emc höchst liebenswürdige Art auseinandergesetzt, indem er sagte: ja, wie könnte sich ein Ministerium in Ungarn halten, wenn die deutschen oder die diesseitigen Länder nicht den Ungarn ihre Steuern zahlen? Ungarn hat keine Lust ;u zahlen, das uugarischc j Ministerium ist aber sehr wcrthvoll, folglich sollcu die dies- ^ scitigcn Länder die ganzen Lasten tragen. (Große Hei«! terkcit.) Durch eine solche Auffassung schasst man ganz ^ unhaltbare Verhältnisse; es ist nicht möglich, daß solche Zustände dauernd und blcibcud werden, auch kaun ich mir nicht denken, daß irgend ciue Verbiudung sich gc« stalte, wo der eine Theil immer dann verpflichtet ist, zu zahlen, wenn der andere nicht zahlen will. Und das ist jetzt unsere Lage. Sc. Excellenz der F i n a n z m i u i ster widerlegt eingehend die Ausführungen. Präsident bemerkt, daß, nachdem der Bericht verlesen nnd vom Berichterstatter weiter erörtert worden ist, so sci der Ausschußanlrag bereits erfüllt, indem der Bericht zur Kenntniß genommen sci. Deshalb müsse er den Abg. ^ohningcr fragen, ob er seiucu Autrag ans' recht erhalte. Abg. Lohuingcr zieht seinen Autrag zurück. Nächster Gegenstand der Tagesordnung ist der Bc° richt des vollswirthschaftlichcn Ausschusses über eine Reihe von Petitionen, betreffend das mit der Südbahu geschlos-feuc Ucbcreiukommeu uud deu Hafcnban in Trieft. Abg. Vidulich stellt im Namen des Ausschusses den Antrag: DaS h. Haus wolle beschließen: den im Bericht ausgesprochenen Auschauungcn des vollswirthschaft» lichen Ausschusses (dieselben sind am Schlüsse iu süuf Punkten formulirt) seiuc Zustimmung zu ertheilen und beschließen, die betreffenden Petitionen dem Finanzausschüsse zu überweisen, damit sie derselbe bei der Be» rathnng und Schlußfassung über die von Sr. Excellenz dem Herrn Fiuanzministcr angesnchlc Indemnität be» treffs des mit der Südbahngcscllschaft stipulirtcn Ucbcr-cintommcns vom 13. April 1807 in Erwägung ziehe. Abg. Lohningcr begründet seinen Antrag, den Finanzausschuß mit der Berichterstattung zu betrauen. Bei der Abstimmung wird dieser Antrag angenommen. Weiterer Gegenstand der Tagesordnung ist der Bericht des volkswirtschaftlichen Ausschusses über den von« Abg. Figuly und Gcnosscn eingebrachten Dringlichlcits-antrag, für die Länder Obcröstcrrcich, Salzburg. Kärn-tcu nnd Stclermllrt. das B r a n n t w c i n st c u c r g e -setz vom 9. Inll 1802 wieder einzuführen, so wie über eine Reche von Petitionen der Brauer-Iuuuugcu von Salzburg, Hallem u. s. w. um Aufhcbnng des Gesetzes vom l8. October I865. Berichterstatter Da übel stellt im Namcn des uolls-wirthscbafllickien Ausschusses den Antrag: 1. In Erwägnug, daß das Gesetz über die Branntwein« Besteuerung ohne Gefährdung der gemeinsamen Interessen der so bedeutenden Vranntwcin-Indnstrie für sämmtliche Kronländcr nicht veranlaßt werden kann; 2. in Erwäguug, daß mit Einvernahme der jenseitigen Neichshälftc, wo die Branntwein-Industric einen so bedeutenden Umfang habe, das Zustandekommen eines gleichartigen Gesetzes stattfinden muß; 3. in Erwägung ferner, daß die Umänderung des Vranntweinsteucrgesetzcs bei der bereits eingetretenen Brcnnzcit ohne Gefährdung der gcsammten Industriellen, sowohl als des Staatsschatzes nicht Platz greifen kaun; 4. in Erwägung cudlich, daß von der Regierung die Vorlage eines neuen Vranutwcinstencrgcsctzcs an das Hans gewärtigt wird, wolle das Hans über den Antrag des Abgeordneten Dr. Figuly und Genossen zur Tages« orduung übergehen. An der Debatte bctheiligt sich Graf Dnrkheim. Der Finanzministcr Freiherr v. Veckc: Ich muß bemerken, daß die Regierung iu kürzester Frist ein vollständiges Branntweinstcucrgcsctz vorlegen werde. Es ist in dieser Beziehung eine Verzögerung nur dadurch ciugetrctcn, daß die Branntweinsteuer unter diejenigen Steuerartcn gehört, welche im Einklang mit der ungarischen Finanzverwaltuug geregelt werden müssen. Im Ausgleich mit Ungarn ist nämlich ein Zoll. nnd Hau-dclsbündniß vorgesehen worden, daß nicht nnr gleichartige, sondern auch übereinstimmende Vorlagen gemacht werden müssen. Beide Finanzministerien sind über die Grundsätze dieser Vorlage bereits ciuig, und es ist im diesseitigen Finanzministerinm ein vollständiger Gesetzentwurf bereits ausgearbeitet. Es haudclt sich gegenwärtig nur darum, diesen Entwurf mit dem ungarischen zn vergleichen, um die möglichste Gleichartigkeit herbeizuführen. Bei diesem vollständigen Gesetz ist, wie ich hoffe, den Wünschcu und Bedürfnissen derjenigen Länder Rechnung getragen, welche jetzt insbesondere über das bestehende Vranntwcinstencrgcsctz sich zu beschwere!', haben. In kürzester Frist wird es möglich sein, mit diesem Gesetze vor das Hans zu treten. Nach läugercr Debatte, an der sich Fignly, Groß, Freih. v. Korb, Schindler uud Freiherr v. Bcust bcthciligcu, werden die bezüglichen Ausschnß-anträgc angcn omm cn. Die nächste Sitzuug ist Moutag. Auf der Ta< gcsordnung steht das Gesetz über die Revision der Februar-Verfassung. Ncgicruugs-Vorlagen übcr das sinanziellc Relicrcinklilumcn mit Ungarn. in. Gesetz über dcu Abschluß des Zoll- nnd Handclsbündnisses zwischen dcu im ^ceichsrathc vertretenen Königreichen uud Läudern und den Ländern der ungarischen Krone. Nachdem zwischen den verantwortlichen Ministerien der im Rcichsrathc vertretenen Königreiche nnd Länder und der Länder der ungarischen Krone am 20. September d. I. ein Zoll- nnd Handclsbünduiß vereinbart wurde, wie folgt: Art. 1. Die Ländcrgebietc beider Theile bilden während der Dauer dieses Bündnisses und im Sinne desselben zusammen ein Zoll' nud Handclsgebict, umgeben von einer gemeinsamen Zollgrenze. In Folge dessen wird keinem der beiden Theile während der Dauer dieses Bündnisses das Recht zustehen, Vcrkchrsgcgcnständc, welche aus dem Ländcrgcbicte des einen Theiles iu das Läudcrgcbiet des audcreu Theiles übergehen, mit Ein-, Aus- oder Durchfuhrsabgabeu wcl» cher immer Art zu belasten und zn diesem Zwecke eine Zwischcuzollliuie zu errichten. Mit inneren Abgaben, welcher immer Art nnd für wen immer dieselben cingchoben werden, darf der eine Theil die aus dem Laudcrgebictc des anderen Theiles ein-geführleu Artikel uur iu solchem Maße belasten, in wel» chcm derselbe die ähnlichen Gcwcrbserzcngnissc oder Pro-dnctc seines eigenen Ländcrgebictcs belastet. Ausgeschlossen von dieser gemeinsamen Zollgrenze bleiben die gegenwärtigen Zollausschüsse. Art. 2. Die bis zum Beginne der Wirksamkeit des gegenwärtigen Zoll- und HandclSbüuduisses mit fremden Staaten abgeschlossenen Verträge, welche die Regelnng wirtschaftlicher Beziehungen znm Auslande bezwecken, insbesondere Handels«, Zoll-, Schifffahrts-, Consular-, Post- und Tclegraphcnvcrträge haben während ihrer ganzen Dauer sowohl für die Länder der ungarischen Krone, als für die im Rcichsrathe vertretenen Königreiche und Länder gleich bindende Kraft. Art. 3. Die Ncgociirung und der Abschluß neuer derartiger Verträge geschieht vorbehaltlich der verfassungsmäßigen Genehmiguug beider Legislaturen nur durch den Minister des Acußcrn auf Gruudlagc der Vcrcinbarungeu, welche zwischen den betreffenden Ressortministern beider Theile stattzufinden haben. Art. 4. Die gegenwärtig geltenden Zolltarife uud Zollgcfetzc, dauu die Vorschriften über Eiuhcbuug uud Verwaltung der Zölle bleiben in beiden Ländcrgcbicten in voller Kraft und dürfen nur im gemeinsamen Einver- nehmen der beiden Legislativen, beziehnngsweisc der beiderseitigen verantwortlichen Ministerien abgeändert odcl aufgehoben werden. Die Errichtung neuer ZollauSschlüsse kann ebenfalls nnr im gemeinsamen Einvernehmen stattfinden. Art. 5. Die Einhebuug und Verwaltung der Zöllc bleibt den Regierungen beider Theile innerhalb der Grenzt des ihnen unterstehenden Ländergcbictcs überlassen. Zur gegenseitigen Uebcrwachung der Einhaltung cineö übereinstimmenden Verfahrens in der Verwaltung lnid Einhclmng der Zölle werden von beiden Theilen Inspe^ toren bestellt, welche das Recht haben, von dein auf das Zollwesen bezüglichen Geschäftsgänge der jenseitigen Zoll' nnd Finanzbchördcn Einsicht zu nehmen und ihre Wahrnehmungen den betreffenden Ressortministern zur Kenntnis' zu bringen. Art. 6. Die Handelsschiffe beider Theile führen eine und dieselbe Flagge, welche mit den bisherigen Embleme» die Farben nnd das Wappen der Länder der ungarische» Krone in sich vereinigen wird. Für alle Angelegenheiten, welche sich auf die Al>^ Übung der Seeschissfahrt nnd auf daS Sccsanitätöwcst» bcziehcu, wird eine gesetzliche Norm zwischen beiden Theilen einvcrständlich festgesetzt werden, bis wohin die gcgenwin" tigcn Vorschriften zu gelten haben. In allen Angelegenheiten, die sich auf den ScW der Handelsschiffe nnd die Vertretung ihrer Interesse» im Auslande beziehen, sind dieselben von den daselb!« aufgestellten k. t. Eonsulatcu uud in höherer Linie v»» dein gemeinsamen Minister des Acußcru ohne Rücksicht auf die Zuständigkeit der Schiffe nnd ihrer Vcmamuüig abhängig. In allen übrigen Beziehungen steht die See- >»'d Hafenucrwaltung in jedem der beiden Ländcrgcbietc unter der obersten Leitung des betreffenden Handclsministci'ö und wird dieselbe in möglichst übereinstimmender Wcisc gchaudhabt wcrdcu. Die Schiffe beider Theile genießen in den beide»'' seitigen Häfen die gleiche Achandlnng — die Seeleute beider Ländcrgcbictc können anf den Schiffen beider Theile Dienste nehmen nnd ihre Qnalificationsccrtificatc habe» in beiden Läudcrgcbictcn gleiche Giltigkcit. Die Hafen-, Sccsanitäts- und sonstigen VchifffahrtS' gebühren werden bis zu ihrer audcrwcitigcu übcrciustim-mcndcn gesetzlichen Regelung nach den bisherigen ^^ stimmuugcn von den Hafcnbchördcn der beiden Vcrwal tnngsgcbictc eingchobcn. Ueber ihre definitive Zuweisung und Verrechnung wird eine besondere Vereinbarung g^ troffen werden. Ein gleiches Priuatsccrccht wird au den Küsten beider Läudcrgcbietc und in der Handelsmarine beider Theilt in Anwcndnng kommen. Das nntcr der Firma „Ocstcrreichischcr Lloyd" dic Vcrkchrsintcrcsscn beider Theile fördernde international Sccpost- uud Schiffahrtsuntcrnehmcn steht nntcr dc-' Leitung dcS Ministers dcS Acußcrn, welcher in den diese Anstalt betreffenden maritimen nnd Postangelcgcuhcitc» das Einvernehmen mit den beiden HandclSmiuistcrn pflegt wird. Die vertragsmäßige StaatSfubvcntiou für dic>^ Unternehmen bildet einen Theil des Budgets des M'»^ stcriums des Acußcrn. Art. 7. Alle Angelegenheiten, welche die Schifffah" auf solchen Flüssen betreffen, anf welche die Bestimm«»' gen der Wiener Emigrcßactc und der Donauactc uo»' Jahre 1857 Auwenduug finden, — sofcrnc sich dieselbe anf daS Verhältniß zu fremden Staaten beziehen, werde» unter dcu im Art. 3 näher bezeichneten Vorbehalten dlN'<" den Minister des Acnßcrn gchanohabt. In Bezug alls andere Binnengewässer, welche >» ihrem Laufe beide Landcrgebictc berühren, wird ein c»^ verständlicher Vorgang in allen auf die Ausübung dN Schifffahrt, die Flußpolizci, die Eorrcctiou uud Iust"^' haltuug bezügliche« Angelegenheiten beobachtet werden- Nücksich'tlich der Ansübnng der Schiffsahrt l,»° Flößerei auf allen Binnengewässern werden die Angl' hörigen beider Ländergcbictc vollständig gleich bchandcl,' Art. 8. Die bestehenden Eisenbahnen sollen in l>^ den Ländergcbictcn nach gleichartigen Grundsätzen v" waltet und neu hcrzustclleudc Bahucu, insoweit cS da Interesse deö gegenseitigen Verkehres erheischt, nach sslc>"> artigen Bau- uud Äctricbsnormcn eingerichtet wcrd^' Insbesondere sollen die EiseubahubetricbsordnM vom 10. November 1851 uud das Eisenbahubctricbsrcgl lncnt vom 30. Inni 1802 in beiden Ländergcbictcn "' verändert beobachtet wcrdcu, insolauge sie nicht in aclic scitigcm Einvernehmen und in einer für beide 2^ gleichartigen Weise abgeändert sein werden. „ Art. 9. Das gesummte ConsulatSwescn wird " dem gemeinsamen Minister dcS Aeußern geleitet. ^ > Bei Errichtung von Eonsulatcu so wie bci M> „ lung der dcn Consulate,! in HandelSaugelegcnhcite!' '^ ertheilenden Iustructioncn ist mit den beiden Ha"" Ministern das Einvernehmen zn pflegen. . ^s UcbrigenS hat jeder der beiden HandelSministcr , Recht, so oft er dies für nöthig erachtet, mit den ^ sulaten in dircctc Eorrcspondcnz zu treten, »nd ^ sind verpflichtet, ihm die nöthigen Auskünfte in Ha«" angelcgcnhcitcu bereitwilligst zu ertheilen. ,i»t> Die periodischen Handelsberichte der Konsulate >.^. durch dcu Miuistcr des Acußcru dcn beiden Handels" _ stern mitzutheilen. ^ 1613 Art. 10. Die Ministerien beider Theile werden im ">egc der Vereinbarung dafür sorgen, daß das statistische ^catenate aus beiden Ländcrgebictcn in einen, statistische» Msmnmtopcratc zusammengestellt werde. (Schluß folgt.) Oesterreich. Wien, 12. October. (Dementi.) Die „Wr. Alidftst." schreibt: In Vczug ans eine Mittheilung, welche ein hiesiges Morgcublatt über Eröffnungen bringt, V« der Reichskanzler im Kreise der Abgeordneten über tlne Audienz bei Sr. Majestät dem Kaiser gemacht haben M, haben wir zu bemerken, daß Se. Excellenz sich Mr Kundgebung über den Perlauf der Audienz selbstverständlich enthalten hat und derselbe um so weniger dazu Anlaß hatte, als die Abgeordneten, in deren Reihen "sich bewegte, die Discretion beobachteten, leine dies-slllllge Frage an ihn zu stellen. Was übrigens die Erzählung der ..Morgcnpost" über die Haltung deS Reichs-lanzlers und des Ministers Grafen Taaffe in der gc< trlgcn Sitzung betrifft, so beruhen alle Details derscl-l>en auf der Phantasie dcö betreffenden Berichterstatters. Uusland. Verlin, 12. October. (Reichstag ssitzung. ^ Dementi.) Der Reichstag nahm definitiv den Gesetzentwurf Laölcrs, wodurch die Zinsbeschräntung aufgehoben wird, nebst dein Amcnocmcnt HlankcnbnrgS, wodurch die Schnldhaft aufgehoben ist, an; desgleichen °en Gesetzentwurf, betreffend die Nationalität der Kauffahrteischiffe mit uuwcscutlichcu Amcndcmcnts, und genehmigte schließlich den Auudeshaushaltsetat in der Schlußbcrathung mit allen gcgcu drei Stimmen. Die "Kreuz-Ztg." dcmcntirt, daß der nochmaligen Reise deS Königs nach Baden politische Motive zn Grunde liegen. Florenz. 12. October. (D ic Garib aldiancr.) Das ..Giornalc di Noma" berichtet: In Torrc Zllfina, ^onte Alfina und Pccoronc hat sich eine zahlreiche "andc neuerdings gebildet, welche immcr zahlreicher '"'rd. Tausend Garibaldiner sind wiederholt in Nerola Angedrungen uud rcquirirtcu Lebcnsmittel. Die päpstlichen Truppcu marschircn gcgcn dieselben. Nom, 7. October. (Die Insurrection.) Der Zusammenstoß dcr ssrcischaarcn mit den Zuavcn l" und bei Äaguarca kostete jcncu 15) Todlc und viele Verwundete; wie viele von den Zuavcn bleiben, sagt das amtliche Giornalc nicht. Diese zogen sich vielmehr "lu guter Ordnung" (i-ism^llrmio i» ln,»u <»>'»<>) auf Alontcsiasconc zurück, um Verstärkung an sich zu ziehen, ^as kaun doch nur heißen: dic Päpstlichen wurden von dm GlM^lil nach Moutcfiaöcouc zurückgedrängt. Am Freitag schlug mau sich auch bci Iöchia, ciucm Orte in der Diöccse Acqnapcndcutc, lnit 2M0 Einwohnern, wo die Garibnloi'schcn sich vor dcr Ucbermacht zurückzogen, dann bci Valcutauo. wo ciuc Abthciluug Carabiuicri ^nd Zuaucn mit 150 Vlouscnmäuucru fochten. Dicsc hatten, dcm Giornalc zufolge, Bcrwuudctc uud Todte; die Päpstlichen scicn mwcrschrt geblieben, was bci einem zweistündigen Kämpft kaum glaublich ist. Ein ncucr nrcischaarcnzug ist aus Fara (Prouiuz Ricti) unter der uührung dcs Bcfchlshabers dcr ^iatioualgardc, Bcrnabci, ^llid niit dcu Gewehren dcr Nationalgardc von Farfa bewaffnet, in die Sabina cingedruugcu. Ncrola uud "ioricouc waren besetzt, als die päpstlichen Truppen an-Meu, in dcrcu Häudcn sic zwei Gcfcmgcuc und eiucu ^"llgen mit Munition zurückließen. Eine Abtheilung drang bis Moutc Libretti, diesseits Eorrcsc, vor. Ncuc vaufcu sind von Nadicofani her gcgcn Acquapcndcntc auf dcm Wcgc. Dic letzt ausgcgcbcuc Nummer dcs auit' llchen Giornale bemerkt dazu: „Alle dicse von cbeuso vlelen Seiten hcr uns zugegangenen Nachrichten bcwciscn genugsam, wie wcnig auf dic Bewachung dcr Grenze zu Abcn ist, da sic mit so viclcr Leichtigkeit überall von Haufen verletzt wird, die wie Räuberbanden verfahren <^!>l>,'i-;,n ,ij u.^l»>5im). Dies macht den Eindruck zn vermuthen, daß cS dic Folge einer Nach. M ist, um auf jede Weife die große Plage dcr Tage« ubc uud rothen Blouscu los zu werden, nachdem mau yncn cinen Einflnß uud ciuc Macht zu gewinnen »eitattctc, die gewiß in tciucr wohlgeordneten Regie» ^ung zulässig sind. So greift mau das llciue Tcr-di^n?'" ^^ Kirchenstaats an und beunruhigt es, das le Usurpatoren des größeren Theils, dessen sie sich aller wd I^ ""b Oc"cI)t'Nlcit ^,^ ^^^ bemächtigten, d^ ^. ^m noch übrig licßcu. Unter den Führern siebrn ^""""' ^^ "^^ Acquapeudcntc zogen, waren gliacc- °"^ ^' ^"^nz Vitcrbo, unter ihnen Graf Pa-hitze ?'''^ ^'^ """" ^' ^" ätzten Tagen an die August-terlick. "^'"^" September siud wir iu ciucu rccht wiu-czen s.i/ ^^obcr gekommen. Die ferneren Gebirge zci-teru,,s^^^estcrn ihre Schncclinicn. Dcr schroffe Wct« ^iur '^^ scheint dic Cholera immcr mehr zu vertreiben. dürften gegenwärtig noch N'at?^.' "' polier. (Der Kaiser - Si-Kaiser „' .'" Italien.) Die „Patric mcldct, dcr augebli^^ Mittwoch ankommen, und dcmcntirt das '""' nchuc täglich ciucn ernsteren Eharaller an, und constatirt die schwache uud gleichgiltigc Haltung der , römischen Bevölkcruug, welche, indem sie alles geschehen lasse, die Widerstandskraft der regulären päpstlichen Truppen vermindere; andererseits gestattet die Aufregung in Italien den garibaldinischcn Agenten die ersten Banden zu verstärken, ohne daß die italienische Regierung im Stande wäre, dicsc unaufhörliche Iuvasion aufzuhalten. Das Eabinet Rattazzi sieht sich von einer Isolirung bedroht, wenn die Dinge noch einige Zeit andauern, da das verirrte italienische Natiuualgcfühl sich ganz auf die Seite der Garibaldiner schlägt. Die „Patrie" bezeichnet es als falsch, daß Riccioti Garibaldi in Florenz eingetroffen sei. Eine zahlreiche Insurgentenbandc ist in dcr l Umgebuug von Orvieto aufgetaucht. Die italienischen Truppen haben im Laufe des gestrigen Tages zahlreiche einzelne Individuen verhaftet, welche in die römischen Staaten einzudringen versuchten. Es existircn zwei Sammlungsorte, einer bei Orbitello und dcr andere in der Nähe von Frosinonc. Constantinopel, 12. October. (E a n di a.) Zweitausend Mann türkische Truppen sind nach Kreta abgegangen, um die egyptischcn Truppen zu ersetzen. Gauen, 1. October. (Die Insurrecti on.) Seit dem Itt. September herrscht emc auf 45) Tagc abgeschlossene Waffenruhe, für diese Zeit wurde von den Türken freie Auswanderung, straffreie Rückkehr und Ocncralamucstic zugestände». Aber alle dicse Zugeständnisse sind und bleiben fruchtlos. Die Insurgenten benutzen die Zeit, um ihrc Kräfte, vom Feinde unbelästigt, zu conccntriren, fcstc Positionen mit starten Streitlüsten zu besctzcu, um uach Ablauf dcr Waffenruhe dcu Kampf mit aller Kraft aufnehmen zu können. Der Sitz dcr provisorischen Regierung ist in Astiffo. Die Türken sind im Besitze dcr fcstcu Plätze Canca, Megalo, Eastro, Rhctium uud Frauco-Eastello, dcr übrige Thcil dcr Insel ist im Besitze dcr Iusurgcutcu. Die östcrrcichischcu, frauzösischcu uud italienischen Schiffe habcu dic Aufnahme von Flüchtlingen sistirt, während die russischen Schisse die Expedition der Flüchtlinge mit allcr Energie fortsetzen. Die russische Diplomatic zcichuct sich übri» gcus durch ihrc außerordcntlichc Regsamkeit aus, sic schürt, wic sic nur im Staude ist. Am 25. September sind fünf egyptischc Schiffe angekommen, welche den Befehl erhalten hatten, dic Hälfte ocs cgyptischcu Eontingcnts (an 5)000 Mann) nach Alexandricn zn bringen. Omer Pascha crhob dagegen Protest und ist gesonnen, seine Entlassung zu nchmcn. Es herrscht große Zerfahrenheit im türkischen Lagcr, und dic Türlen wic Egyptier lcidcn au Dyseutcricu und an Fieber, so daß die Spitäler überfüllt sind und täglich Schiffe mit Kranken nach Eoustautiuopcl abgchcu müssen. Am 21. September wurde Eauea vou einem furchtbaren Erdbeben heimgesucht, dlc Scc stieg und ficl um füuf Fuß. Es herrschte pa-uischcr Schrcckcu, dic Bcuölteruug flüchtete, dic Schiffe stießen aneinander, beinahe die ganze Stadt war überschwemmt, in dcu Straßen faud mau Hunderte von großen Fischen. Die Häuser haben jedoch wcnig gelitten, auch ist dcr Vcrlust keines Menschenlebens zu beklagen. Mexico, 9. Sept. (Betreffs dcr Bcrhand-lungcn üvcr dic Aus l icfcrung dcr Leiche dcS Kaisers Max) briugt „Diario Official" cinc offi» cicllc Korrespondenz, auS der hervorgeht, daß Bicc-admiral Tcgctthoff erklärte, mau habe, als sciuc Reise nach Mexico beschlossen wurde, geglaubt, cs würde dcr Rcgicruug dcr Republik gcnchmcr scin, wcnn cr nicht mit einer officicllcn Mifsion vou dcr östcrr. Regierung tommc, sondcru lediglich mit cincm Privatauftrag der Familie, wclchc aus Zuneigung und Familicnpictüt na-türlich in dcn Bcfitz der sterblichen Ucbcrrcstc des Erzherzogs zu gclaugcn wüuschc. NuS dicscm Grunde sei cr nur mit ciucm Priuatauftragc dcr Mutter dcs Erz-hcrzogs uud scincS ÄrudcrS, dcs Kaisers von Ocstcr-rcich hichcr gekommen. Iu Antwort auf dic Frage dcs Miuistcrs dcr auswärtigen Angelegenheiten fügte er hinzu, dßa cr kein Document mitgebracht und einfach einen münd» lichcn Auftrag von dcr Familie deS Erzherzogs crhal-tcu babc daß cr abcr, wcun nöthig, bcrcit fci, cinc schriftliche Erklärung abzugeben, daß cr zu dem angcgc-bcncn Zwecke gekommen. Minister Tejada erließ hierauf au Admiral Tcgctthoff folgende Zuschrift: .Baron Lago, welcher als österreichischer c^.i^ greifend und fesselnd die Tiefen des Menschenherzen« vorführen, und dies alles in der reichsten, durchgebildelsten Form. Und darum tonnen wir auch Hammcrling derzeit den qe« feiertsten unter allen Dichtern Oesterreichs nennen. Jetzt arbeitet er au einer neuen epischen Dichtung, dem „König von Zion," die gleichermahcn ein Pendant zum Ahasoerus werden wird. Der Stoff sowohl wie die gewaltige Zeit des Neformationsanfanges sind gleich evifch: wir lünnen daher dem neuen Werte des Dichters mil grohcn (5rwartunaen entgegensehen. ^ — (Berthold Auerbach's Roman- Auf der Höhe"), der nach dem Urlheile der Ktitil, wie nach der bcgelslerten Ausnahme des Publicums eine Epoche in der deutschen Erzahlungsliteiatur bezeichnet, scheint auch be. rufen, ,m buchhändlerischen Vertrieb Epoche zu bilden Nach. stens erscheint die fünfte Auflage desselben, und das' Wert i>, zwei slaile, handliche Bände gebracht, wird zum Preise von einem Thaler verlauft. — (Freiligrath.Fonb.) Wie ein Nen>.?)oller Blatt meldet, ist aus St. Louis, dem „geistigen Centrum der ,n Amenta lebenden Deulschen", die Summe von 12 000 Dollars für den Freiligrath.Fond beigesteuert worden und weitere 1000 Dollars aus Chicago. ' — (Ueber die Befestigungsarbeiten in Strahburg) schreibt ein Correspondent deS „Temps" einiges Nähere. Nach seinen Angaben werden die alten Erd» weile der Festung verstürlt und neue Verschanzungen weit über die srühere äußerste Linie b?r Auhenwerle hinaus auf, geworfen, doch ist er gleichzeitig der Ansicht, dah diese Mah. regcl aucb ohne Kriegsrücksichten sich durch die Nothwenbia. leit erllüre, die Weite Sttahburgs mit den Ansorderunaen der modernen Artillerie in Einllang zu bringen. Unter der Garnison lommen nach und nach die neuen Insanterieae wchre (Chassepot) zur Verlheilung und die Elitecumpaanien Abrede- Die Vesakun. ! . .^respondent geradezu in 0000 Mau un be 'aü l Biarritz entbehrt der Begründung. „ ' Paris, 12. October. Dic „Libertü" und ,,Epoq»e' signalisiren unter Reserve das Gerücht, die italienisch» Truppen hätten die päpstliche Grenze überschritten. Paris, 13. October. Der „Constitutiouncl" W mentirt die Angaben einer Corrcsftondenz, welche über die Worte Nouher'S und Marqnis de Lavalctte'S bci ihrem Abschiede vom Kaiser in Biarritz berichten zu können vorgibt, und welche hinzufügt, der kaiserliche Prinz sei wieder krank geworden. Dcr „Constitntionim erklärt, dcr kaiserliche Prinz erfreue sich fortwährend eilttl ausgezeichneten Gesundheit. <5onstantinopel, 12. October. (Direct.) Die Nachricht, dic Insurgenten auf Candia hätten gclegcnt' lich der Ankunft des Großveziers Olivenbäumc und Dörfer in Brand gesteckt, ist erfunden. Telegraphische Wechselcourse vom 14. October. 5perc. MetalliqneS 55.65. — 5p?rc. Mctalliqnes mit Mai- u>ll November-Zinsen 57.60 — 5verc. NationalMulehen 64.60. — ^'"' actieu 676. — «lreditactien 172.80. - 1860er StaatOauleds" 80,?!'-— Silber 122.25. — London 124 30. — K.l, Dncaten 5.95. Geschäfts-Zeitung. Wochenansweis der Nationalbank vom !)ten Vctober Vanlnoteulünlauf fl. 243,903.97s» (nm fl. 9,634.?6l1 mehr alö in dcr Vorwoche), am Schlüsse des Monats baar 1» begleichende Fordernng der Vcint aus der commissionSweiscn Vc-sorguilg des Huftothetar-Anweisungengeschäftes (ß 62 der Statute») fl, 70,310. verbleiben fl. 243,833.660. Vedcclnng: Metall' schah fl, 103.790.1^3, in Metall zahlbare Wechsel ft. 44.9.''6,«15 Staatönoten, welche der Van! gehören, fl. 1,713.87". LScomPtc fl, ?2,!'2!) l!63. Darlehen fi 24,724.200, eingelöste Conftonö u"» Grlindentlastungü-Obligationcn sl. 4912. ft. 9,967.400 — cilige-löste Pfandbriefe i, 66'/, Pcrc. fl. 6,644,933. Total: ft. 251.764.'^. Angekomluene Fremde. Ain 13. October. Ttadt Wien. Die Herreli: Dr. Zoff. nnd Vonl, Hosmcisi". von Graz. — Huinich, Kanfin.. von Dresden. — Rndolf, l. t. Hanptm., von Gallcnfclö. — Mnsquitter, Großhändler, uc»' Grofzkanijcha, Glefthaut. Die Herren: Graf Schaffgotsche, GutSbes., a»« Schllsle». — Schrnmoff, itanfm.. von St, Petersburg. - SMa, Privatier, von Wien. — Wachlel, Oberlicutenant. von Pesl. ^ Weindl, For'igeoineter, von Videm. — Milowcmoff, Reilt'"' ciiiv Rußland, — Pollich, Kauf,,,., von Vuccari, l,1nc,lev>h, , weisender, von Klagenfurt. — Singer. Producteuhandler, voü Graz TUilder Man». Die Herren: Gerloni, mex. Major. v°» Trient. - Kiiffarle, Kaufin., von Wien. Tternwarte. Herr Helmich, filrstl. AncrSpercz'scher Förftn', von Sciseuberg. Vnierischer Hof. Dir Herren: Dolencc, Technilcr. von ?ack- — Dr, dclla Vona. l, t. Notar, von Glrz. - Fabrctli u"d Sftringshol^. Inrisicn. von Rovigno. Mohren. Die Herren : Reif, Scifnig nnd Strauß, Handels!!.» aus Oberlrain. Theater. Heute Dienstag: Aus dcr Gesellschaft. Schauspiel iu 4 Acten von Bauerufeld. 3IteleorliK,l.nlche .ttiMachlullssen ill ^attw^. ! « 3 3 " ^ ^ ^ « ^ ^^ 6 t> _H 'pÄ-ö ^^ ! " ! "" ! «^ ^ - ^ 3 " " K ^ ! « "« -^« v ____« Zzß Z3 ^ ^ ^" ^z 6 ll. Mg. 328.0« l- I.l wlüdstsü' dichle??iebcl 14. 2 „ N. ! 328,?4 ^-10,« W. z. starl z.Hälftevew. l)l»^ 10 „ Ab. ^ 329.32 s 4.9 NW. schwach^ sternenhell j Dcr Morgcnncbcl start näßend. Sonniger Tag. Gegen Abc»d ganz ausgcheilert. Abcudroth. Moildhof. Verantwortlicher Nedacteur: Iqnaz v. Kleinmour. ^l^«'s«»»»l,<»»'l<'lHf Wien, 12. October. Dic Börse war gut gestimmt nnd die Course der Staatsfonds uud Actieu besserten sich bis auf wenige Ausnahmen. Devisen und Valuten schloss" PUI^lllMIlU)l. matter zn haben. Geld minder flüssig. Umsatz beschränkt. Veffentliche Schuld. ä. des Staate« (für 100 ft) Geld Waare In 8. W. zu 5pLl. für 100 fl, bl.40 kl 60 In österr. Währung steuerfrei s'»:.50 56.75 '', Steucraul. in ö. W. v. I. ^ 1864 zn 5p<5t. rilclzahlbar . 86,25 86.75 Silber-Aulehen von 1864 . . 73.- - 73.50 Silveranl. 1865 (Frc5.) rilchahlb. iu37Iahr. zu5p 85.75 „ „ „ 1864 .. 100 „ 7>^,40 72 5') Lomo-Ncutensch. zu 42 l.. liu,l. 20 _- 20 50 8 der Kronländcr (für 100 sl.) Gr.-Lntl.-Oblia.. Niednüsterreich - i« 5«/« 88.- «9.. Oberiisterreich « »' " "-" ^'" Geld Waare Salzburg . . . . zu 5<7. «6.— 87.- Böhmen . . . . „ 5 „ 88.-- 89. Mähren .... „ 5 „ 56.75 «7.25 Schlesien .... „5 „ 88.— 89.- Steiermart ... „ 5 „ 89.50 90.— Ungarn.....„ 5 „ »i7.50 68.^5 Tcmeser-Vauat . . „ 5 „ 66.5" 67.— Eroatien und Slavonien „ 5 „ <>8.— 69.- Galizicn .... „ 5 „ 6450 65.— Siebenbürgen ... „ 5 „ 63.50 64.— Bulovina .... „ 5 « 64.— 64.50 Ung. m. d. V,-C. 1867 „ 5 „ 64.25 64.75, Tem.B.m.d.V,-E. 1867 „ 5 „ 63.75 64.25 Acticn (Pr. Stillt). Nationalbanl (ohn? Dividende) 676.— 677.— K.Ferd,-Nordo.zu1000si.E.M. 166?.- 1670.-Krcdit-Nnsialt zu 200 fl. 0. W, 173.60 173.70 N.ii, Escom.-Gcs.zi'500fl.ü,W. 603.-- 60..- 24.- Esicrhäzy „ 40 ,. EM. 100.— 101.— Salm „ 40 ,. „ . 29,- 29,50 Pallffv „ 40 „ „ . 21.50 22.50 Geld Waa" Elary zu 40 si. EM. 24.— 25.^ Sl. GenoiS „ 40 „ „ . 23. - 2^'" Windischgrät) „ 20 „ „ . 17.- 1"-77, Waldstein „ 20 „ „ . ,850 ^"^ Keglcvich „ 10 „ „ . 12. - I^."" Rudolf-Stiftung 10 „ „ . II.5.0 1"-^ Wechsel. (3 Monate) Augsburg für 100 st, sildd. W. 103.75 M-^. Fianlfurta.M.100st. detto 104.90 10 l»1<' i!oudon für 10 Pf. Sterling . 124,35 M> Paris für 100 Franks . . . 49.85 49.'' (Tours der Geldsorten Geld Waa« K. Muuz-Ducaten 5 st. 9^»ilr. 5 st. !"i ^' Napoleonsd'or . . 9 „ 95 „ 9 ,. -^ " Rufs. Imperial« . l(» „ 19 „ 10 „ 2" " Bcrcinsthalcr . . 1 „ 82; „ 1 „ ^ " Silber . . 122 „ — „ 122 „ ^' " Kraiuische OruudentlaNu»gs-Obligat,oucl!, '^ vatuot,rnng: «7 Geld, 93 Wan«,