Dezember. Weihnactytsfolge. Siebenter Jahrgang. 1910. Blätter für den Abteilungsunterricht. tTTonatschrift zur Förderung des österr. Schulwesens. (Herausgeber: Rud. E. Peerz.) o o o o o o Inhalt: Seite 1. Geldquellen für den jungen Lehrer...............1545 2. Fragen für die Lehrbefähigungsprüfung . . . 1547 3. Die Schwierigkeitsskala der Sprachleistungen . 1548 4. Schulhumor................................... 1549, 1551 5. Stundenbilder...................................1550 6. Konferenzthemen ..........................................1552 8. Lehrer und Volk.................................1552 9. Etwas von der Kunst des Sehens..................1553 10. Anregungen für die Lehrmittelsammlung . . . 1554 11. Aus dem Lehreralbum............................1555 12. Trost..........................................1555 13. Stoffe für den deutschen Aufsatz...............1556 14. Lebensbilder...................................1557 15. Ratschläge für die Vorbereitung zur Bürgerschullehrerprüfung ...........................................1559 16. Das arme Kind..................................1560 17. Randbemerkung zur Folge 72 ............................. 1561 18. Sprachunrichtigkeiten der Schulsprache . . . 1562 19. De Tante aus dr Stohdt ..................................1562 20. Die Wechselrede................................1563 21. Stoffe für die Stillbeschäftigung..............1564 22. Pädagogische Splitter..........................1564 23. Für das Stammbuch..............................1564 24. Ilse...........................................1565 25. Garten- und Blumenpflege im Dezember-Jänner 1567 27. Briefkasten....................................1568 28. Kleine Mitteilungen............................1571 29. Durch Sachsen und Thüringen von Schule zu Schule....................................................1572 30. Die landwirtsch. Fortbildungsschule in Österreich 1575 31. Arbeitsplan für den Jahrgang 1911 der „Bl.“ . 1576 Verlag der Blätter für den Abteilungsunterricht in Laibach. — Druck von J. Pavlicek in Gottschee. Jährlicher Bezugspreis 6 K (5 Mk, 7 Frk.). M I l * €r«wa$«fle Ürgel-fiarmoniums * beider Systeme fabriziert und liefert billigst Audotf Jajkr & Go., Königgräh Ar. 89. Hfedacharmoniums beider Systeme und jeder Größe, mit genauer Orgelmensur für Kirchen, Seminare und als Ubungsorgelu. Lieferung frachtfrei Bis letzte MaKnEationl Der hochw. Geistlichkeit, den Herren Lehrern und Musik- und Gesangvereinen besondere Vorzüge. — Preisliste gratis und franko. Ratenzahlungen von 10 Kronen auswärts vcwikligt. g I E Refortn- Schulkreide konkurrenzlos, allseitig anerkannt nnd prämiiert. ioo Stick ♦ cm Uno, 12/12 mm (netto l kg) 2 Kronen. Giftfreie, färbige, rot, blau, gelb, grün, braun 13/13 90 per Stück 8 h. Schulleitungen u. Ortsschulrätc erhalten bei Abnahme von $ kg io°/o Nachlass. Ulledemrhäuter entsprechenden Rabatt. 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Ein neues von Künstlerhand reich illustriertes Werk auf dem Gebiete gut bürgerlicher Heimkunst ist soeben im Selbstverläge der Firma Teppichhaus-Möbelhaus S. Schein, k. u. k. Hof- und Kammerlieferant, Wien, I. Bauernmarkt 12, erschienen. Die Firma hat sich bereit erklärt, unseren Lesern bei Berufung auf unsere Zeitschrift die Weihnachtsnummer, praktische Weihnachtsgeschenke enthaltend, gratis und franko zuzusenden. Die Fabrikate der Firma S. Schein zeichnen sich nicht bloß durch außerordentliche Billigkeit, sondern in erster Linie durch ihre ganz vorzügliche Qualität aus. Die gediegenen Illustrationen (mehr als 500) erweisen auch als Unterrichtsbehelf bei Besprechung der Weberei etc. große Dienste. Säumen Sie deshalb nicht, um das große Album der Firma zu schreiben. (Adreßangabe auf Korrespondenzkarte genügt.) Es wird Ihnen gratis und franko zugesendet werden. Im Album ist auch eine Auswahl hübscher praktischer Weihnachtsgeschenke mitenthalten. V. 286.) Heimat und Welt nennt sich ein neues literarisches Unternehmen, das, ähnlich wie der Verein „Kosmos“, die Naturwissenschaften pflegt, sich die Festigung des Heimatgefühles im deutschvölkischen Sinne und die Verbreitung der Kenntnisse Über jene fremden Länder, die zum Deutschtume in Beziehung stehen, zur Aufgabe gemacht hat. Bei der vielfachen Abkehr von der einen Unterhaltungsliteratur und der überall zutage tretenden Neigung zu ernster, anregender und bildender Lektüre kann das neue Unternehmen nur aufrichtig begrüßt werden, das für den geringen Jahresbeitrag von K 7 20 dem Leser 12 Nummern der gediegenen Zeitschrift und 4 Buchbeigaben von ersten Federn bietet. Heimat und Welt will der Erhaltung des Deutschtums im Auslande besondere Aufmerksamkeit widmen, bereits in einer der nächsten Nummern soll ein längerer Aufsatz Dr. Rohmedes über die deutschen Schutzvereine erscheinen. Wir empfehlen den Prospekt, den heute die Buchhandlung Fidelis Steurer in Linz a/D. unserem Blatte beilegt, besonderer Beachtung. Die Verwaltung. 287.) Es unterlasse niemand bei Bedarf eines Musikinstrumentes, von Zubehör oder Saiten den soeben erschienenen reichillustrierten Preiskatalog der in Lehrerkreisen rühmlichst bekannten soliden Firma Johann Klier in Steingrub bei Eger in Böhmen einzufordern. Zusendung erfolgt auf Verlangen an jedermann gratis und franko. fj^fr^r^parr^ffarf^fTarr^ikgjEfl^röUiä^rgJalj^ißUEfl^rc^^ Im Selbstverläge des Lehrerhausvereines in Wien sind erschienen und durch dessen Kanzlei (VIII/1, Josefsgasse 12) gegen Einsendung des Geldbetrages folgende Werke zu beziehen, die sich vorzüglich eignen als Weihnächte- and Nenjahrsgeschenhe: Wandkalender Das Zahlenspiel. . .... D . ön. Eine nützliche Unterhaltung für die lernende des Lehrerhausvereines in Wien. Preis 80 h, Jugend. mit Zusendung 1 K. Preis 1 K, mit Zusendung um 10 h mehr. Hilfsblatt für Zeichner. Wörterbuch Ein Behelf für Schüler an Bürger-, Mittel- der neuen deutschen Rechtschreibung mit und Gewerbeschulen sowie an Lehrer- und Wort- und Sacherklärungen in einheitlichen Lehrerinnenbildungsanstalten. Schreibweisen. Zweite Auflage. Preis 10 h, mit Zusendung um 3 h mehr. Preis K 120, mit Zusendung um 10 h mehr. ____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________ [§j •lag •(? v fmf u; rsan-ix qjaqiig buryquvghmE taq pjadjoa^ uia jfotj söjoE rsjsrL Die Erzeugnisse dieser Firma erfreuen sich seit Jahren eines begründeten Weltrufes; als besondere Spezialität empfiehlt sie gute, staunend billige Schüler-Violinen, feinste, unübertroffene Konzert-Solo-Violinen, Violas und Celli; ferner beste reinstimmende Zithern, Guitarren, Mandolinen, Mandolas, Lauten, tonreine Klarinetten, Flöten, Blechinstrumente etc., gute, haltbare Saiten. Die Firma gewährt 14tägige Probezeit und nimmt jedes Instrument, sobald es zum geringsten Tadel Anlaß gibt, anstandslos zurück, somit riskiert niemand das geringste, wenn er seinen Bedarf aus dieser Quelle deckt. Zahlung kann auch in bequemen Monatsraten erfolgen, durch welche Begünstigung es jedermann ermöglicht ist, sich ein besseres Instrument anschaffen zu können. Vor Anschaffung eines Musikinstrumentes, von Zubehör oder Saiten versäume also — in seinem eigenen Interesse — niemand, Preiskatalog von der Firma Klier in Steingrub einzufordern, denn bei dieser Quelle wird jedermann am vorteilhaftesten, besten und billigsten kaufen. Sx Wo 'gute Musik'' r gepflegt wird,darf eine ^ Haus-Orgel nichtfehlen. HeirlicherOtgelfon, I präcbliie Ausstattung, v.78Han. | AloiiWuldö MoFlieFenanl-. (Gegr 1846) Hoflieferant.* Illustrierte Prospekte auch über den neuen Spielapparat „Harmo-nlsta", mit dem jedermann ohne Notenkenntnisse sofort vierstimmig spielen kann. 6rös$te$ Uhren-, Geld- und optische Klaren-Versandhaus Mar Eckstein Wien XV/i Mariahikkerstr. 152. Lieferung an alle p. T. Lehrer und Lehrerinnen in bequemen Teilzahlungen. verlangen Sie illustrierte Preisliste gratis und franko 1 « Ältestes und feinstes österreichisches Fabrikat Anreiter-Farben für moderne Aquarellmalerei in Schulen jeder Kategorie, in Knopf-, Stangenform und in Tuben, sind nach dem Urteile erster Fachautoritäten das vollkommenste Erzeugnis und unerreicht in Feuer, Reinheit, Lichtechtheit und Mischbarkeit des Tones. flnrtittr-Ctmptrafarben für Künstler und für Schulen sind von feinster Qualität. flnrtiier-tuscben flüssig, tiefschwarz, unverwaschbar, Preislisten aller Artikel zur Verfügung. Gegründet 1836. » Gegründet 1836. I. ANREITERS SOHN, WIEN VI I kais. und königl. Hoflieferant. 287.) Eine käufliche Violine. Eine Violine zum Preise von 40 K kann durch die Verwaltung der „Blätter“ bezogen werden (Musterstück). 288.) Österreichs Deutsche Jugend. Mit dem vorliegenden Dezemberheft schließt der 27. Jahrgang dieser reich illustrierten und gediegenen Zeitschrift. Das Heft ist ein Weihnachtsheft und der reiche Inhalt desselben hat Bezug auf das Fest aller Feste, auf das sich alle Kinder schon Monate im voraus freuen. Eingeleitet wird die Weihnachtsnummer durch ein farbenprächtiges Bild von K. Endcrlein, das eine gelungene Illustration zu Th. Storms schönem Gedichte „Knecht Ruprecht" darstellt. An Erzählungen und Märchen bringt das Heft die hübsche Geschichte „In Erwartung" von dem bekannten Schriftsteller Josef Wichner mit mehreren Bildern von Pauli Ebner, „Der Silvesterprinz" von Konrad Fischer, trefflich illustriert von Helmut Eichrodt, „Das Christkindlein" von A. Feierfeil und „Der Weihnachtsonkel", eine launige Geschichte von Frau Juliane mit einem Bilde von K. Euderlein. Von Gedichten enthält das Dezemberheft noch „Weihnachtsklingel" von Franz Floth, „Wcihnachtsbüume" non Gustav Falke, „Der Waisenknabe" von Ernst Ziel, „Weihnacht" von Emil Hantsch und das „Reiterlied" von Albert Sergel. Karl Tobner belehrt die Kleinen im „Zeitvertreib" Über die Herstellung eines Schreibtisches für die Puppenstube und einer Nußklapper. Den Schluß bildet die beliebte Rätselecke. Bestellungen (4 K 80 h für den Jahrgang) sind zu richten an die Verwaltung von „Österreichs Deutscher Jugend" in Reichenberg (Böhmen). Probe-nummern werden auf Wunsch kostenlos zugeschickt. — Wenn man die reichhaltige Zeitschrift eifrig verfolgt, so empfindet man die Neugründung eines ähnlichen Unternehmens als sehr gewagt, wenn nicht als unnötig. 289.) Iugcudschrifteu. Die bekannte Firma Pichlers Witwe u. Sohn, Wien, V. Margaretenplatz 2, sandte uns solche zur Beurteilung. Wir haben sie zur Lektüre abgegeben und können aufgrund der eingelaufenen Gutachten die Sammlung bestens empfehlen. Näheres besorgt ein Verzeichnis, das die Firma kostenlos zur Verfügung stellt. V. 290.) Österreichs illustrierte Zeitung. (Verlag in Wien, VI. Barnabitengasse 7; Jahrespreis 20 K.) — In letzter Zeit hat dieses Unternehmen einen bedeutenden Aufschwung genommen, so daß nunmehr Österreich hinsichtlich einer illustrierten aktuellen Zeitschrift in künstlerischer Beziehung mit dem Auslande wetteifern kann. Wer die laufenden Ereignisse im Bilde daheim verfolgen lassen will, wird die 20 K als Weihnachtsgeschenk daran wagen. 291.) Die Lchrstoffverteilirug von Kruky wird gerade jetzt, da man allerorts an eine Revision der Lehrpläne geht, wieder zeitgemäß und es sei darum auf die gediegene Schrift neuerlich verwiesen. (Verlag Hitschfeld in Sternberg.) 292.) Weihuachtsöücher für die kleine Welt mit entzückenden Bildern, voll von Humor und Abwechselung, bringt die bekannte Firma I. F. Schreiber auf den Markt. Ein Prospekt, den man gratis beziehen kann, sagt Näheres. 293.) Aurcithers Ilarven, ein bekannt vorzügliches Fabrikat, geben, in einer hübschen Kassette geborgen, ein prächtiges Weihnachtsgeschenk ab. Wir verweisen unter Anempfehlung der Firma auf das Inserat. V. 294.) Lampeks Nuiverfal-öallus-Tintcupukver wurde uns als überaus verwendbar geschildert. Wir bringen dieses Urteil unter Hinweis aus die Ankündigung zur Kenntnis. V. Mitteilungen der Verwaltung. Da wir mit Beginn des Jahrganges 1911 ein neues Abnehmerverzeichnis anlegen, so ersuchen wir um Deckung der Rückstände, weil wir sonst gezwungen sind, die weitere Zusendung der „Blätter“ einzustellen. Wir müssen trachten, die alten Rechnungen endlich abzuschließen; die Fortführung verursacht eine umständliche Geschäftsgebarung, die mit hohen Kosten verbunden ist und daher die Entwicklung der Zeitschrift aufhält. — Einbanddecken sind zum Preise von 50 h erhältlich, Sammelmappen um je 1 K; Porto jedesmal 5 h. — Wir liefern einzelne Jahrgänge gebunden oder alle bisher erschienenen in einem großen Lexikonformatbande. Preis des letzteren (eleganter Ledereinband mit Aufdruck) 25 K. — Als Weihnachtsgeschenk empfehlen wir „Talaufwärts“ (3 K) und das „Trostbüchlein“ (2 K) im Liebhaberband. — Neu erschienen: Der heimatkundliche Unterricht im Dienste der Volkswohlfahrt. (Eine sozialpädagogische Studie, versehen mit Stundenbildern und Stoffhinweisen von R. E. Peerz.) Preis 1 K. Porto 5 h. — Bezug durch die Verwaltung der „Blätter für den Abteilungsunterricht“ in Laibach. Inhalt: I. Die soziale Not als leitendes Prinzip. II. Der erdkundliche Unterricht in der Landschule. (Mit Bildern versehener Lehrgang). 111. Bach und Fluß in der Volks- und Bürgerschule. (Ein Lehrgang.) IV. Ein Frühlingsspaziergang auf der Brennerstraße. (Zur Konzentration des geogr. Unterrichtes.) V. Stoffsammlung: a) Aus den einzelnen Jahrgängen der „Blätter für den Abteilungsunterricht“, b) aus „Talaufwärts von Schule zu Schule“, c) aus „Kreuz und quer von Schule zu Schule“. VI. Nachwort. « flnkündigungstafcl. « 1.) Schulivandkarten bei Freytag und Bernds, Wien, VII/i Schottenfeldgasse 62. (Ve-sprechung 11.) — 2.) Klaviere und Mianinos bei Rösler und Trautwein. — 3.) Radiergummi, Marken bei Günther Wagner in Wien. (Besprechung 19.) — 4.) Hinte von Schuster in Wien, Schüller in Amstetten und Lampel in Böhm.-Leipa. — 5.) Äleilliste von Hardt-muth in Budweis. (Besprechung 29.) — 6.) Huschen und Marken von Anretter in Wien VI/i. — 7.) D rucksorten Bei Pavlicek in Gottschee (Krain). — 8.) Musikinstrumente von Klier in Steingrub, Trapp in Wildstein und Müller in Schönbach. — 9.) Methodische Rüstung mit Mohaupts Schriften. (Vgl. die Ankündigung in den Folgen 48, 49, 50!) — 10.) Marken bei Dr. Schoenseld in Düsseldorf. — 11.) Radiergummi bei Simon in Wien. — 12.) Kreide bei Hoschkara in Windhosen a. b. U. 13.) Hchotographische Apparate, Hvsclitive bei Reichert in Wien. — 14.) Aug. R. Hitschseld, Sternberg (Mähren), Verlags-Buch-, Kunst-, Musikalien-, Papier-, Schreib-, Zeichen- u. Malerrequisiten-Hdlg., Lesezirkel, Leihbibliothek (üb. 10.000 Bde.) Empfiehlt sich von selbstI Eine Probe genügt! Universal Gallus-Tintenpulver. Zur sofortigen Erzeugung einer vorzügl. schimmelfreien, nicht stockenden, tiefschwarzen oder farbigen Schreib- oder Kopier-Tinte. Spezialität: Schul-Tinte. in Dosen per 1 kg 4 K. Preisblatt über sämtliche Präparate zur Herstellung von tiefschwarzer oder farbiger Schreib- oder Kopiertinte sowie Anthrazentinte, Alizarintinte, Kar-mintinte oder anderfarbiger Tinte, sowie Zeugnisabschriften von P. T. Schulleitungen, Behörden etc. gratis und franko. Köppl’sche Tintenpräparate-Erzcugung W. LAMPEL, Böhm.-Leipa. früher (Jicin). 12-10 Einige Zeugnisse zur Probe: Unter den verschiedenen Tintenpulvern und Teigen habe ich Ihr Tintenpulver als das Beste erkannt und werde Ihr Produkt, wie schon in früheren Jahren, verwenden. G. N., Oberlehrer. Ihr Tintenpulver verdient unstreitig den Vorzug vor allen ähnlichen Präparaten. A- j p Oberlehrer. Ich verwende seit 14 Jahren Ihr Tintenpulver und bin stets zufrieden Schulleitung M. Auf obiges Inserat machen wir unsere Leser besonders aufmerksam. Die.Verwaltung der „Blätter". „Meteor“- u. „Chondro-Radiergummi (gesetzlich geschützt) von der Firma Joses Fron; Simon Gummiwaren-Mmmfnldur Mördern, Mosi St. Andrae vor dem Kagentale, Miederösterreich. wurden von Fachautoritäten (Österreichs - Ungarns, Deutschlands und der Schweiz als die besten Radiergummis anerkannt. „Meteor" radiert leicht und schnell, ohne das papier merklich anzugreifen oder zu beschmutzen: Blei, Tinte, Tusche, Farben, Druck rc. :c „tzhondrit" (weicher Gummi) eignet sich am vorzüglichsten für fettte Bleistiftzeichnungen. Muster ans verlangen gratis und franko. Grau ist alle Theorie! Kollege Fischer in Haid sagt: „Wie viel schöne Belehrungen geben die modernen Zeichenwerke; will aber der Lehrer für das moderne Zeichnen einen bewährten „Saatzer“, so nehme er getrost die „Stundenbilder von Sterlike und Pischel“ zur Hand. Da ist nicht viel Einleitung, Begründung von Gesichtspunkten usw. Lehrgang, Lehrstoff, Lehrweise werden angegeben und der Lehrer weiß genau, wie er es anzustellen hat, daß die Kinder modernen Zeichenunterricht erhalten.“ II. Auflage. 2. Tausend. Nur gegen Voreinsendung oder Nachnahme. I. Teil 3 K 20 h. — II. Teil 6 K. Voreins, franko. (Nachn. Zuschlag.) Zu beziehen: Fachlehrer Sterlike, Schluckenau i. B., Villa Kumpf. Im selben Verlage: Preistabellen für Rechnen. 3 Tafeln 1 K 50 h. (Voreins.) 1910 (Aezemver). V ä t t Q (7. Jahr.) Aokge 84. für den flbiellungsuimrrlchi Monatschrift jnr Forderung des österreichischen Achulwesens. Bc,ug»gcdahrSK (5 Mark, Beransaeber: SleschSftllche» auSschllcbllch 7Frk.) jährlich. Llnzelnum- an die „Verwaltung der mer SO k. Postsparkassen- titihnlf (f »„ihnrh «lütter skr den Abteilung«. scheck-Konto Nr. 58.213. SUtOOlJ tt. tN $01060). unterricht in Laibach". Jüngling, weil dir deine Knie Noch bey grünen Kräfften blühen, Sey nicht stoltz, gebrauche sie, Schone dich nicht, zu bemühen I A. Tscherning (1642). Geldquellen für den jungen Lehrer. Aus welchem Felsen sollen wir sie schlagen, wer wird den Wunderstab uns leih'n? Diese fragen rücken das Thema in die Sphäre des Unmöglichen. Und doch ersteht es auf realem Boden. Wer um sich blickt, sieht hundert Quellen glänzen; sie führen Edelmetall ins Land, Geld, Geld, Geld ... An den Ufern schleicht indes die Not dahin, ohne auch nur einmal den Blick in die Wässerlein zu versenken. Das Jagen nach den Gütern der Welt kennt zurzeit nur eine Richtung, nur ein Ziel: die Gehaltsaufbesserung. Sie ist nicht allerorts ein Phantom; einige Landtage weichen dem Druck und werfen den „Ewighungringen" einen Brocken hin, aber erst dann, wenn die Teuerungsverhältnisse vorüber sind, die der Erhöhung des Lehrereinkommens entsprechen. Da wir also das Mehr erhalten, sind wir schon im Mehr zur zweiten Potenz mit Bezug auf die Bedürfnisse des Unterhaltes. So hinken wir denn ständig nach, — was Wunder, wenn wir in unseren Forderungen niemals zur Ruhe kommen, was Wunder, wenn wir, kaum erhört, aufs neu die Stimme erheben müssen? Würden die Landesväter sich einmal entschließen, die Lehrerschaft mit einem Ruck in jene Gehaltshöhe zu bringen, die der Gegenwart und zum Teile auch der Zukunft entspricht, es nähme das Bitten und Murren bald ein Ende, denn es bereitet uns wahrlich kein Vergnügen und trägt zum Ansehen des Standes nicht bei, wenn wir immer wieder an die Türen pochen und unser altes Lied anstimmen müssen. Schon lange klingt es nicht mehr rein, Mißtöne mengen sich in den Gesang; schon hört man die schrillen pfiffe des Unmuts. Sie kommen zumeist von den jungen Genossen unseres Standes. Zhnen dünkt es als schreiendes Unrecht, daß alle Berufe mehr Anwert haben als der, der des Volkes höchstes Gut verwahrt, der nach beschwerlichen Studien sich einer aufreibenden Arbeit widmet und nach allen Seiten hin von seinem Wissen und Rönnen Nährkraft spenden soll. Nach einem Leben voll Entbehrungen, denn Lehramtszöglinge kommen nicht aus den Däusern der Reichen, tritt der Anfänger im Lehramte mit der Hoffnung ins Leben, sich nun endlich einmal satt essen zu können, endlich einmal auch seinen Bildungshunger zu stillen, endlich einmal ein wenig am Reich der gesellschaftlichen Freuden zu nippen. Welche Enttäuschung harrt seiner I Der karge Lohn reicht kaum hin, die notwendigsten Bedürfnisse zu decken, geschweige denn den Wunsch nach idealen Gütern zu erfüllen. Die Folge davon sind Unmut und Interesselosigkeit. Das mag die Politiker wenig bekümmern, ist doch der Bildungsstand bei ihnen zumeist Phrase und der polksschullehrer nach ihrer Meinung noch nicht ein sonderlich wichtiger politischer Faktor. Aber uns, die wir auf Fortschritt und Standeskraft bedacht sind, gibt die materielle Sorge mit ihren Wirkungen zu denken. Nicht zuletzt schwächt sie unsere Macht nach innen und nach außen. Wo die Not beginnt, hören bekanntlich die Grundsätze auf; die Not hat die Menschen schon zusammengebracht, aber sie kann sie auch scheiden, wenn die einen etwas erreichen, die anderen hingegen nichts oder nur wenig. Und dieses Ferment verstehen die schlauen Macher recht fein in unseren Stand zu setzen. Sie konstruieren einseitige Gehaltsgesetze. (Ein Teil muß also unzufrieden, mißtrauisch werden. Dieser Teil ist unsere Iungmannschaft. Wollen wir es verhüten, daß sie in einen anderen Kurs gerät, als wie er dem allgemeinen Ziele entspricht, so müssen wir ihr an die Seite springen und in Zeiten, da wir in den Rat behufs Regulierung des Lchrereinkommens berufen werden, nicht bloß an die Lehrer mit Weib und Kind denken, sondern auch an jene, die in jungen Jahren wenigstens einen Teil von dem genießen möchten, was dem Sohne des Patriziers mit vollen fänden vor die Füße gestreut wird. Des Genossen im lockigen Haar wird gelegentlich der Gehaltsenqueten zumeist vergessen, weil er hiebei keine Vertretung hat und von der Sorge um die Familie ausgeschaltet erscheint. Das soll nun nicht so gedeutet werden, als dächten unsere Vertrauensmänner mit Absicht bloß an sich und ihre Altersgenossen, sondern es liegt in der Natur der Sache, daß man Einkommen und Dienstzeit gleichstellt. Auch in unserem Falle hätte dieser Standpunkt Berechtigung, bedeutete unser Gehaltsminimum tatsächlich ein Existenzminimum. Da jedoch dies nicht der Fall ist und die Anfangsbezüge tief unter dem Mindestmaß stehen, so ergibt sich die Forderung, bei künftigen Regulierungen in erster Linie der Iungmannschaft zu gedenken. — Gehaltsgesetze kommen nicht über Nacht zustande, die Teuerung aber schreitet gerade jetzt hocherhobenen Hauptes bis hinaus in die einsamsten Täler; daher erscheint es geboten, dem darbenden Kollegen (Quellen zu öffnen, die sofort fließen, die reichlich fließen. Man denkt unwillkürlich an das große Los. Ach, es will nicht kommen! In jedem Tale gibt es jedoch kleine Lotterien, die als Einsatz nichts erfordern als ein wenig Mühe und geringe (Dpfer an Zeit. — Zunächst die Privatlektionen. Man findet sie allerorts. Selbst in den entlegensten Dörfern gibt es Väter, die auf Musik, auf höhere Bildung, auf Buchführung, auf Briefstil und Manieren etwas Hallen. So manche Mutter weiß feinere Landarbeiten und ein bißchen Kenntnis der Literatur zu schätzen. — Dazu kommt der Erwerb im Schulgarten. Muß denn alles dem (Oberlehrer zufallen? Laßt doch die jungen Amts-genoffen auch Mitwirken; tretet ihnen einen Teil der Arbeit und damit einen Teil des Einkommens ab! Wie sollen sie sich dereinst zurechtfinden, wenn ihnen die Praxis fehlt? Das theoretische Wissen aus der Bildungsanstalt wird nicht einen einzigen Krautkopf zum vollen Gedeihen bringen. Jener Oberlehrer, der zur Wirtin sagte: „Wenn der junge Lehrer die Stunden bei Ihrer Tochter bekommt, werde ich dahin wirken, daß die Kollegen nicht mehr bei Ihnen einkehren!" soll ein abschreckendes Beispiel sein; er hat sich tief erniedrigt, er hat das Standcsansehen geschändet. Wer edel denkt, versorgt zuerst den Kollegen in der letzten Gehaltsstufe und denkt dann an sich. — Sind wir damit zuende? Noch lange nicht. Es gibt Geldquellen, die voll sprudeln, aber nicht offen zutage, sondern im Dunkel des Waldes. Nimm doch die Büchse von der Wand und pirsche durch den Tann l Ein Vogel ist von deinem Schrott getroffen; er raschelt herab durchs Geäst; du besiehst ihn: „Ei, ei, ein seltenes Stück! Ich trage es heim, präpariere es und sende es an die Lehrmittclanstalt N; x Kronen sind mir sicher." Dein Blick fällt auf den Boden. Viel schöne Steine blitzen dir entgegen, Pflanzen von besonderer Art nicken dir zu; du entwurzelst sie sorgsam und trägst sie heim. Dort harrt ihrer das Herbar. Die glänzenden Stücke vom Berge verwahrst du in Schachteln. Alles wandert in die UMt hinaus, alles bringt Geld ins Haus. — In der Nähe des Schub ortes dampft eine Fabrik. Du kannst dir die Abfälle ihres Produktes leicht beschaffen; entsprechend geordnet, zeigen sie den Werdegang des Fabrikats — ein treffliches Lehrmittel I Du bringst es leicht an den wann. — Der alte Herr mit der dicken Brille sammelt Sagen, Sprüche, Märchen; er forscht nach Sitten, Gebräuchen, nach geschichtlichen Daten, wie gerne lohnt er deine Mitarbeit, so du brauchbares Material lieferst I — Die Tageszeitung saugt aus allen Teilen des Landes Stoff; sie will Notizen, Berichte, Artikel. Stell dich in ihren Dienst, ohne deswegen ein politisches Werkzeug zu werden! Sei streng sachlich, genau, und befleiße dich eines guten Stils! Man vermutet hinter Lokalnachrichten den Lehrer und bewertet nach der sprachlichen Fassung den Stand. Zeilenhonorare sind willkommene Ergänzungen zum Gehalt. Ihr Erwerb trägt zu unserer Fortbildung bei. — Auch in das pädagogische Schrifttum darf sich der junge Lehrer wagen. Gar oft entspringt dem sprossenden Geschlecht ein guter Gedanke. Soll er verborgen bleiben, weil er nicht hinter weißen Haaren reifte? — Eine wichtige Rolle spielt die unverbrauchte Kraft in den Vereinen des Ortes. Muffen wir da immer ohne Anspruch auf Entgelt tätig sein? So manche Körperschaft kann sehr leicht das Amt honorieren. Der Oberlehrer stellt den Antrag, der Lehrer zieht den Nutzen. Ich sehe nicht ein, warum ein Sparverein, ein Gesangverein, ein Turnverein, ein Musikverein nicht einen Ehrensold auswerfen soll, wenn Mittel zur Verfügung sind. — So fließen denn die (Quellen reichlich, reichlich auch im kleinsten Dorf. Bietet die Gesellschaft nichts, so ist doch die Natur ein unerschöpflicher Schatz. Aber auch in der stillen Klause läßt sich so manches Geldstück prägen. Man muß nur wollen. Nits, die wir in jungen Jahren nach Nebenverdiensten ausspähten, soll es eine Ehrenpflicht sein, dem darbenden Genossen diesbezüglich Winke zu geben. Darum werden die Leser der „Bl." hiemit eingeladen, die vorstehende Liste möglichst zu vervollständigen. Als Richtungslinie gelte: Der Erwerb muß ehrenvoll fein, er darf dem Ansehen des Standes in keiner weise Abbruch tun. wer ihn solcherart selbst seit Jahren betrieben hat und ihn leicht entbehren kann, lade den Kameraden, der nun zum erstenmale Weihnachten in der Fremde verlebt, zum flammenden Baum und künde ihm als Geschenk die erquickende Mär: „Von jetzt ab können Sie mich als..........................vertreten. Möge Ihnen der Nebenver- dienst wohlbekommen 1" Aragen für die Lehröefäl-igungsprttfnng (WoMsfchul'e). g) »eschichle. 101.) Der geschichtliche Unterricht im Dienste der Charakterbildung. 102.) Wert der Sage für den Unterricht in der Geschichte. 103.) Anschauungsmittel für die Geschichte. 104.) Frauengestaltcn aus der Weltgeschichte als Vorbilder für Mädchen. 105.) Helden des Fortschritts in ihrem Werden und Wirken. 106.) Wertung der einzelnen Verfahren im Geschichtsunterrichte. 107.) Methodische Grundsätze für die Darbietung eines Knltitrbildcs. 108.) Wie wird das Charakterbild eines Herrschers entwickelt? (Beispiele.) 109.) Bildungswerte aus der österr. Geschichte. 110.) Welche Epochen müssen an jeder Schule besprochen werden? 111.) Die Chronik der Heimat als Grundlage für die Weltgeschichte. 112.) Die Entwicklung des Geschichtsbildes „Unser Kaiser". Die Schwierigkeitsskala der Sprachleistungen. Von Julius Rosa, Oberlehrer in Steine. Joröcmcrliung. Gleich zu Beginn des in den „Blättern" eröffneten Kurses für Bürgerschul-Prüsungs-kandidaten wurde eine eifrige Pflege der physiologischen Psychologie empfohlen und hiebei insbesondere auf ein Werk Ziehens verwiesen. Da nunmehr die neupädagogischen Bestrebungen diesbezüglich vom Prüfungstische ins Leben übergreifen und auch jene Leser der „Bl.", die nicht gerade nach einer höheren Punzierung lechzen, im Schrittmaß bleiben möchten, so sei Hiemit den trefflichen Aufsätzen des Herrn Oberlehrers Rosa Raum gegeben. Die aus einem langjährigen Studium moderner Werke resultierenden Darstellungen bieten in kurzer, einfacher Fassung vieles, was die Geister hoch droben bewegt; sie ersparen daher dem Leser Geld und Mühe. Dabei entkleiden sie den Gegenstand des üblichen Tandes und liefern, ohne die strenge Wissenschaftlichkeit in der Sache abzustreifen, brauchbare Sätze für den Unterricht, — Pädagogik im Alltagsgewand. P. Das bei den Rechtshändern in der linken, bei Linkshändern in der rechten Hemisphäre liegende Rindenfeld des hinteren Abschnittes der ersten und zweiten Schläfenwindung ist nach der Ansicht der meisten neueren Schriftsteller, welche das überaus interessante Rätsel der zentralen Sprachströmungen zum Gegenstände ihrer Forschungen gemacht haben, beim willkürlichen Sprechen und Schreiben, beim Sprach-und Schriftverständnisse, beim Lautlesen, Nachsprechen und Diktatschreiben beteiligt. Nur das Abschreiben kann auch noch ohne Mitwirkung des Zentrums im hinteren Abschnitte des (linken) Temporallappens erfolgen und wird eben deshalb in den hier zu bietenden Abhandlung, die sich mit der Erforschung der Vorgänge im „Klangfelde der Sprache“ beschäftigt, nur gelegentlich berücksichtigt werden.1 Wir wollen zunächst auf diese sieben Sprachfunktionen einen orientierenden Blick werfen. Die Tätigkeit der Nervenwellen kann entweder mehr reproduktiv sein, d. h. alte, früher schon vollzogene Akte ohne erhebliche Abweichungen wiederholen, oder sie kann umgekehrt mehr plastisch sein, d. h. vorwiegend neue Kombinationen schaffen.2 Reproduktiv ist die Neurokymtätigkeit z. B. beim Kinde, welches sein durch zahlreiche Wiederholungen erlerntes Abendgebet hersagt, beim Schreiber, der die Worte des diktierenden Rechtsanwaltes „gedankenlos“ zu Papier bringt, beim Schul-knaben, welcher seinem Vater aus einem wissenschaftlichen Werke vorliest, ohne davon etwas zu verstehen. Im Wesentlichen plastisch ist die Neurokymtätigkeit z. B. beim Poeten, der an einem neuen Werke schafft, beim Gelehrten, der die Ideen eines neuen Buches aufnimmt, oder beim Studenten, welcher dem Vortrage seines Professors folgt. Das verständnislose Lautlesen, Nachsprechen und Diktatschreiben sind reproduktive Neurokymtätigkeiten. Beim willkürlichen Sprechen und Schreiben sowie beim Verstehen des Gesprochenen und Geschriebenen spielt das reproduktive Moment zwar auch eine wichtige Rolle, doch tritt bei diesen Sprachleistungen als das Wesentliche noch eine plastische Neurokymtätigkeit hinzu. Dieselbe umfaßt nicht bloß die Bildung, Sammlung und Anordnung, bezw. Einordnung der Gedanken, sondern auch — was ich mit Nachdruck hervorheben will — die sprachliche Formulierung der Gedanken beim willkürlichen Sprechen und Schreiben, sowie die dem Sprach- und Schriftverständnisse vorausgehende syntaktische Zusammenfassung der vernommenen Worte. Erfolgt das Lautlesen, Nachsprechen und Diktatschreiben mit Verständnis, so gesellt sich auch bei diesen Leistungen das plastische Moment zum reproduktiven. 1 Geschieht das Abschreiben aber so, daß die Buchstaben still gelesen und dann wie nach Diktat geschrieben werden, so ist hiebei auch das Sprachzentrum im Schläfenlappen engagiert. Beim nach- malenden Kopieren ist es nicht beteiligt. 3 Sieh: Gehirn und Seele, Vortrag von Aug. Forel, Stuttgart 1907. Seite 25. Das Verstehen des Gesprochenen und Geschriebenen sind Prozesse, die an der Peripherie unseres Körpers mit Sinnesreizen einsetzen und nach dem nervösen Zentralorgane fortschreiten, um hier das wechselvolle Spiel der Objektvorstellungen in Gang zu setzen. Beim willkürlichen Sprechen und Schreiben hingegen beginnt die Aktion im Großhirn mit einer Verknüpfung der Objektvorstellungen zum einheitlichen Gedanken und endet mit mechanischen Bewegungen an der Peripherie unseres Leibes. Das Verstehen des Gesprochenen und Geschriebenen sind also impressive Vorgänge, das willkürliche Sprechen und Schreiben dagegen sind expressive Prozesse. Beim Lautlesen, Nachsprechen und Diktatschreiben entsteht der Innervationsstrom auch durch Sinnesreize an der Peripherie des Leibes und schreitet zunächst zum Zentralorgane; hier wecken die Nervenwellen, wenn diese drei Leistungen nur reproduktiv oder mechanisch erfolgen, lediglich Sprachvorstellungen, wenn sie mit Verständnis vor sich gehen, auch Objektvorstellungen und schreiten alsdann wieder zur Peripherie, um daselbst mit Bewegungen der Sprachorgane, bezw. des Armes zu enden. Das mechanische sowie das verständige Lautlesen, Nachsprechen und Diktatschreiben sind sonach impressiv-expressive Vorgänge. Die drei impressiv-expressiven Sprachleistungen lassen sich hinsichtlich der Schwierigkeiten, welche das Großhirn bei deren Ausführung zu überwinden hat, ganz gut miteinander vergleichen. Maßgebend für diesen Vergleich der genannten dre Tätigkeiten als reproduktive Leistungen sind zwei Faktoren: das Gedächtnis und die Übung. Die höchsten Anforderungen an das Gedächtnis stellt das Diktat, die geringsten das Lesen; und mögen diese Sprachfunktionen mit oder ohne Verständnis erfolgen: das Verhältnis bleibt aufrecht. Wenn jemand einen vorgesprochenen Satz richtig niederschreiben soll, so muß er die gehörten Worte so lange im Gedächtnisse behalten, bis die relativ langsam arbeitende Hand ihr Werk beendet hat; beim Nachsprechen genügt es, die Worte bloß so lange zu merken, bis die weit rascher arbeitenden Sprachorgane ihren Dienst getan haben, und beim Lautlesen unserer Buchstabenschriften ist das Festhalten ganzer Wörter oder Sätze überhaupt nicht unbedingt notwendig. Man kann schon „in den Breiten der Gesundheit“ beobachten, daß manchen Personen das Gedächtnis versagt, wenn sie ein längeres Fremdwort oder einen längeren Satz nachsprechen oder nach Diktat schreiben sollen; das Lesen von Wörtern und Sätzen wird ihnen aber — wofern sie des Lesens kundig sind — immer gelingen. Eben deshalb, weil der geschulte Mensch die Wortklangbilder durch das Lesen mit unfehlbarer Sicherheit reproduziert, schreibt er sich diejenigen Worte auf, welche er zu vergessen fürchtet. Aber auch in Rücksicht auf den zweiten Faktor, die Übung, bleibt die aufgestellte Gradation aufrecht; denn das Lesen üben die Menschen zivilisierter Länder ihr ganzes Leben hindurch und das Nachsprechen spielt wenigstens in der Zeit, in welcher das Kind sprechen lernt, eine bedeutende Rolle; allein das Diktatschreiben wird im allgemeinen nur wenig betrieben. (Schluß folgt.) Schulhumor. 69. Es ist noch Zeit. 1. Schuljahr, 3. Schultag. Lehrer (nach beendetem Vormittagsunterrichte): „Nun packt euere Schulsachen ein! Jetzt dürft ihr nach Hause gehen.“ — Alle Schüler kommen dem Aufträge nach und entfernen sich ruhig, nur der kleine Fritz bleibt sitzen. Lehrer: „Willst du nicht auch nach Hause gehen?“ — Fritz: „Na.“ — Lehrer: „Warum denn nicht?“ — Fritz: „’s is no nit kocht I“ Eingesendet von A. Franke in Mödring. Stundenbilder. 6. Die Steinkohle — ein schwarzes Gold. Oberlehrer Hans Richter in Seiz bei Kammern in Steiermark. Veranschaulichungsmittel: Stücke mineralischer Kohle, eventuell Stücke mit Versteinerungen und Abdrücken, Ammoniak, Teer, Benzin, Paraffin, Desinfektionsmittel, wie: Karbolsäure, Karbolpulver u. a. Abbildung eines Kohlenbergwerkes. Die bisherige Behandlung der Mineralien befriedigt mich nicht. Da erschienen in der deutschen Schulpraxis einige Stundenbilder aus diesem Gebiete vom Rektor Heinrich Mörich in Claustal, in welchen die Mineralien auf moderne Art anschaulich und anziehend behandelt wurden. Da ich nach meiner Lehrstoffverteilung die Steinkohle durchzunehmen hatte, so versuchte ich dieses Thema in der Art Mörichs vorzunehmen und arbeitete mir das nachfolgende Stundenbild aus. A. Einleitung. Welche Farbe hat das Gold? Zu welchen Mineralien gehörtes? Zu welchen Metallen? Welchen Wert hat es? B. Zielangabe. Heute wollen wir von einem schwarzen Golde etwas hören. Was wollt ihr wohl zuerst wissen? (Welches Mineral dieses schwarze Gold ist.) Dieses schwarze Gold ist die Steinkohle. Wir werden nun besprechen: I. Warum wir die Kohle ein schwarzes Gold nennen. II. Wo dieses schwarze Gold vorkommt und woraus es besteht. III. Wie dieses schwarze Gold entstanden ist. IV. Wie dieses schwarze Gold gewonnen wird. I. Warum wir die Kohle ein schwarzes Gold nennen. Die Steinkohle ist für das Erwerbs- und Verkehrsleben von unermeßlicher Wichtigkeit und steht ihrer mannigfachen Benützung wegen nächst dem Eisenerze und dem Steinsalze obenan unter den Mineralien. Durch die Ausbreitung der Dampfkraft und das Abnehmen des Holzes als Heizmaterial sind die Steinkohlen außerordentlich in Aufschwung gekommen. Sie liefern das bei weitem wichtigste und beste Brennmaterial. Ohne sie wäre unser heutiges Fabriks- und Verkehrswesen unmöglich. Sie dienen teils als Schmelzmaterial bei Metallarbeiten, teils zur Erzeugung des Dampfes und zur Gasbereitung. Zum Brennen in Öfen und Kochherden werden aus den staubigen und krümeligen Abfällen Preßkohlen oder Brennziegel, Briquettes genannt, bereitet. Die Abfälle von den gebrannten Steinkohlen, mit Ton und Lehm gemischt, dienen als sogenannte Kohlensteine zu Bauzwecken. Die Steinkohlenasche verwendet man als Düngungsmittel, als Zusatz zum Mörtel bei Wasserbauten und Trockenlegung von Fußböden. Aus den Steinkohlen gewinnt man durch Erhitzen Koks und Leuchtgas. Bei der Leuchtgasbereitung erhält man als Nebenprodukte: Ammoniak und Steinkohlenteer, aus dem wieder viele nützliche Stoffe gewonnen werden, wie Benzol oder sogenanntes Fleckwasser, Nitrobenzol, welches seines Geruches wegen statt Bittermandelöl in der Parfümerie benützt wird, — Benzin zur Betriebsetzung vieler Maschinen z. B. von Automobilen und Motoren — Anilin, zur Herstellung der Anilinfarben, Saccarin zum Versüßen, Karbolsäure als Desinfektionsmittel, Ligroin u. a. II. Wo dieses Gold vorkommt und woraus es besteht. Dieses schwarze Gold kommt in der Erde in ungeheuren Mengen vor und zwar bei uns in Steiermark in Trifail und anderen Orten, in Böhmen, Mähren, Schlesien, Ungarn, Deutschland, Belgien, Frankreich, Rußland, China, Japan, Nordamerika und England u. a. Letzteres Land ist das reichste an Steinkohlen, daher auch der größte Industriestaat. Es findet sich meist in sehr ausgedehnten Bergen oder Flötzen, die gewöhnlich schichtenweise übereinandern lagern. Zwischen den einzelnen Flötzen sind Schichten von Sandstein und Schieferton. Die Steinkohle hat ihren Namen von ihrer steinartigen Härte, sowie von ihrem ganzen Aussehen erhalten, das dem eines Steines sehr ähnlich ist. Sie heißt auch Schwarzkohle, weil sie meist pechschwarz erscheint. Sie ist fettglänzend, abfärbend und spröde und besteht aus Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasserstoff. Eine besondere Art der Steinkohle ist der Anthrazit. Er besteht fast aus reinem Kohlenstoff und enthält nur wenig Sauerstoff und Wasserstoff. Er wird daher oft für Graphit gehalten und auch als solcher in den Handel gebracht. In den Steinkohlengruben entsteht ein Gas, Grubengas, das sich entzündet und, mit der Luft vermengt, explodiert. Das Gas heißt deshalb auch schlagendes Wetter oder feuriger Schwaden. Zum Schutze dagegen müssen die Bergleute eine Sicherheitslampe haben, die nach ihrem Erfinder Davy, Davysche Sicherheitslampe genannt wird. Manche Kohlenlager und Schutthalden brennen aus. Das Grubengas entsteht durch die Zersetzung der Steinkohlen. Mit den Steinkohlen sind die Braunkohlen verwandt, von denen sie oft äußerlich schwer unterschieden werden. Die Braunkohlen enthalten mehr Sauerstoff und Wasserstoff und sind oft nicht so schwarz, sondern bräunlich, daher man sie auch Braunkohlen nennt. III. Wie dieses schwarze Gold entstanden ist. Die Steinkohlen waren wie ihre Verwandten, die Braunkohlen, in ihrer Jugend keine Steine, sondern lebende Bäume, Kräuter und Schlingpflanzen, welche vor unendlichen Zeiten unsere Erde bedeckten. Die Pflanzen, aus denen Kohlen entstanden sind, waren hauptsächlich Farnkräuter, Berg-lappgewächse, Schachtelhalme, Siegel- und Schuppenbäume von riesiger Größe. Vor vielen tausend Jahren sind nun diese riesigen Wälder und ausgedehnten Torfmoore untergegangen und im Schöße der Erde begraben worden. Gewaltige Überschwemmungen und Erdumwälzungen führten mächtige Lager von Gesteinsmassen herbei und setzten namentlich Schlamm auf die untergegangenen Wälder ab. Auf der Sand- und Schlammasse aber wuchs eine neue Pflanzenwelt hervor, die abermals verschüttet und mit Sand und Schlamm bedeckt wurde, welcher Vorgang sich oft wiederholte. Die hundertfältig übereinander gepreßten Stämme wurden in der langen Zeit ihres Begrabenseins durch teilweise Zersetzung und durch den Druck der darüber liegenden Schichten, unterstützt durch die Erdwärme, durch den Abschluß der Luft und durch die Wasserbedeckung in steinharte Kohlenmassen verwandeln, während Sand- und Torf schlämm sich zu Sandstein- und Tonsteinschichten erhärteten, welche den Steinkohlenflötzen zwischengelagert sind; Pflanzenabdrücke, die man gefunden hat, beweisen ihre Entstehung. Auch viele Tierreste findet man in den Kohlenlagern. Man sollte die Steinkohlen daher eigentlich zu den Pflanzen und nicht zu den Mineralien zählen. Stein- und Braunkohlen waren den Alten schon bekannt, wurden aber dem Namen nach nicht von einander unterschieden. Die Chinesen kannten die Steinkohlen schon seit undenkbaren Zeiten. IV. Wie man dieses schwarze Gold gewinnt. Hier seht ihr das Bild eines Kohlenbergwerkes. In manchen Gegenden liegt die Kohle unmittelbar unter der Bodenkrume. — Nach Wegräumung derselben tritt sie zutage und wird durch Sprengung und Losschlagen gewonnen. Eine solche Gewinnung ist sehr einfach und billig; wir nennen einen derartigen Betrieb Tagbau. Nur selten kann die Kohle im Tagbau gewonnen werden, gewöhnlich liegen ihre Plötze tief unter der Erde. Der Bergmann muß ein senkrechtes, tiefes Loch graben. Er nennt dasselbe einen Schacht. Ist er auf die Kohle gestoßen, so gräbt er wagrechte Gänge, die Stollen heißen. Durch Sprengung gewinnt er im Stollen die Kohlen. Damit Schacht und Stollen nicht einstürzen, sind sie gewöhnlich mit Holz ausgezimmert, manchmal auch gemauert. Um die Kohlen aus dem Bergwerke zu schaffen, sind Aufzüge vorhanden, welche die kleinen Kohlenwagen, Hunte genannt, aus dem Schachte heben. Das Wasser wird durch Pumpwerke an die Oberfläche befördert. Die Bergleute brauchen zu ihrer Arbeit Brecheisen und Schlegel, Krampen und Schaufel sowie eine Grubenlampe. Zur Auszimmerung benötigen sie Säge und Hacke. Ihr Gruß lautet: „Glück auf!“ Die Bergmannszeichen sind zwei gekreuzte Schlegel. Wir sagen, die Steinkohle wird bergmännisch gewonnen. (Sollen die Schüler eine klare Vorstellung über die Gewinnung der Kohle und der damit verbundenen technischen Anlage erhalten, so ist unbedingt der Besuch eines Bergwerkes nötig. Bild und Wort vermögen hier nicht die richtige Anschauung zu bewerkstelligen; daher wurde dieser Teil so kurz besprochen.) C. Zusammenfassung. D. Konzentration. Für den Aufsatzunterricht ergeben sich als Themen: a) Warum wir die Kohle ein schwarzes Gold nennen, b) Wie die Steinkohlen entstanden sind, usw. Für den Unterricht in der Naturlehre: Einfache — zusammengesetzte Maschinen, Rolle, Hebel usw. Für den Zeichenunterricht: Schlegel, Brechstange, Schaufel, Grubenlampe usw. Für den Gesangsunterricht: Bergmannslied. Schulhumor. 70. Aus einem Schüleraufsatze: „.... Graf Radbot stieß ins Horn und schmetterte den Bischof aus dem Bett heraus. Dieser sagte voll Freude: An solche Mauern halte Dich ....“ Eingesendet von J. Pazelt. Konferenzthemen. Hlorvenierllung. Es hat sich seit der Eröffnung dieses Abschnittes gezeigt, daß für die Bezirkslehrerkon-serenzcn, Hauskonferenzen, Lehrerversammlungen und bei Prüfungen die in den „Bl." ausgestellten Themen verwendet wurden. Daher sei die Folge fortgeführt. Ein Mitarbeiter tut noch ein übriges: Er sendet die Skizze behufs Ausführung eines in F. 51 gestellten Themas ein. Diese Art Ergänzung sollte Nachahmer finden. Auch steht es den verehrten Leserinnen und Lesern frei, die nachfolgende Liste zu bereichern. Nur muß hiebei eines beachtet werden: Es werden lediglich Originalbeiträge erwünscht. 45.) Was kann von den gegenwärtig herrschenden Neuerungen für unsere Schulverhältniffe (gemeint sind die Verhältnisse im Schulorte oder im Bezirke) verwendet werden? In welchem Maße, in welcher Weise? 46.) Bericht über das Buch .... (eine. moderne pädagogische Schrift). Was fällt als brauchbarer Gehalt ab? (Wenn dieses Thema auf alle neuerschienenen Werke durch eine Wahl von Referenten bezogen wird, kann der einzelne mit allem, was die Schulwelt bewegt, vertrant gemacht werden, ohne viel Zeit, Mühe und Geld aufzuwenden.) 47.) Die erziehlichen Vorteile im Abteilungsunterrichte. 48.) Welche Übelstände unseres Unterrichtswesens führen zu Oberflächlichkeit im Wissen der Schüler. 49.) Was wurzelt den Lehrer im Volke ein, was macht ihn als Mitglied der Gemeinde stark? Die Ökonomie Im Abteilungsunterrichte mit Zeit und Kraft. (3. Thema in den „Bl.“ Folge 51, S. 605.) Gliederung. I. Einleitung: Allgemeines über die ungeteilten Schulen und den Unterricht an denselben. II. Kern: ökonomisches. 1. Die Konzentration. 2. Die Stoffauswahl. 3. Die Einschränkung der formalen Stufen. 4. Die Stillbeschäftigung. 5. Die Vorbereitung auf den Unterricht. III. Schluß: 1. Schlußbemerkung. 2. Anempfehlung von einschlägigen Schriften. 3. Leitsätze. Leitsätze: 1. Eine Unterrichtseinheit, die für alle Abteilungen Stoff bietet, ist zwecks Zeitersparnis gemeinsam durchzunehmen. 2. Der Lehrstoff beschränke sich auf das für das Leben Notwendigste. 3. Die formalen Stufen sind dem Gegenstände entsprechend anzuwenden; sie dürfen also nie über einen Leisten geschlagen werden. 4. Die Stillbeschäftigung sei: a) gut vorbereitet, b) gelegentlich stofflich auszudehnen, c) bestimmt, kurz, deutlich gestellt, d) durch Unordnung in den Requisiten nicht gehemmt, e) durch Stich- proben zu prüfen, f) bei gemeinsamem Interesse aufzugeben. 5. Die Vorbereitung ist nie zu umgehen; sie sei nie mangelhaft. Lehrer und Volk. Nit kränkn, Herr Lehra, bals net is, wia’s sollt Die notwendigste War hat An niadrign Zoll. Ös seids koa Figürl, Mit den d’ Herrschaftn spieln, Ghörts unsa, wia koana, Mit Herzbluat und Willn. Und lernts Ös’n Leutn Fürs Vaterland lebn: Viel bessa wia’s Nehma, Sagt’s Sprüchl, is Gehn. So gebt’s! Und is dena Von Dank z’weni Red — Nit kränkn, Herr Lehra, ’s is Enka Schuld net 1 Originalbeitrag von Hans Fraungruber. Etwas von der Kunst des Sehens. Von Schulrat Fr. Polak. (Schluß.) 8. Was bedeutet die Übersicht über alle unterrichtlichen und erziehlichen Maßnahmen? Verbindung ist Begründung, und Zusammenhang ist Erklärung. Übersicht erwächst durch die planmäßig gewonnene Einsicht. Als ich den Pastor von Bodel-schwingh bei einem Besuche der großartigen Anstalten bei Bielefelde fragte, wie er sich in dem Gewirr von Bedürfnissen, Pflichten, Schöpfungen und Anforderungen zurecht fände, da meinte er: „Ich habe sie alle nach und nach werden sehen, darum ist mir ihr Wesen und Wirken klar und gegenwärtig. Die genaue Einsicht in das Werden des Einzelnen führt endlich zur Übersicht und Herrschaft über das Ganze.“ Wohl haftet zunächst das Auge des Kindes an dem Einzelnen mit Liebe. Der Bildungs- oder Wachstumsdrang aber strebt weiter, will Zelle zu Zelle gesellen, bis endlich das ganze Zellgewebe fertig ist und überschaut wird. Alle Bildung gipfelt in dem Zusammenhänge und in der Begründung der Vorstellungen. So wird sie endlich zur Weltanschauung. Das Leben im Ganzen und der beherrschende Überblick über das Einzelne wird immer das Bildungsziel sein. Bei den Herbart’schen Formelstufen folgt darum auf die Stufe der Klarheit in der Einzelerfassung der Zusammenschluß mit verwandten Stoffen und endlich die Zusammenfassung zum System. Zusammenfassung ist immer der Schluß der methodischen Lernarbeit wie Selbsterziehung das Ergebnis aller erziehlichen Bemühungen. Der Bildungsweg ist ein Aufstieg zur Höhe. Anfangs ist der Blick beschränkt. Nur einzelnes sieht er. Gleichsam mit verbundenen Augen geht’s von Staffel zu Staffel. Immer mehr Gegenstände tauchen auf. Immer weiter und breiter wird der Gesichtskreis, immer vollkommener das Bild, immer kräftiger und umfassender der Blick, immer größer die Herrschaft über das Ganze, bis endlich die Höhe erstiegen und der beherrschende Rundblick über das Ganze und alle Einzelheiten gewonnen ist. Da führen wir die Kinder von einem Lernstück zum ändern, von einer Übung zur nächsten. Eine Vorstellungsmasche lehnt sich an die andere. Aber noch sind die Augen gehalten, so daß sie weder die Wurzeln der Tiefe noch den Zusammenschluß der Höhe ganz sehen und verstehen. Die bunte Außenseite der Erscheinungen freut sie mehr als die Zusammenfügung zu Ganzen. Die Bildung würde aber Scherbenwerk und zerstreutes Totengebein sein, wenn nicht nach und nach der Zusammenhang immer enger, der Blick immer weiter und tiefer würde und endlich zur Herrschaft über den gesamten Besitz führte. Auch die erziehlichen Maßnahmen nehmen denselben Weg des Wachstums. Wenige und faßliche Vorschriften machen den Anfang. Durch fleißige Übung werden sie Gewohnheits- oder Lebensbesitz. Mit den wachsenden Bedürfnissen des Lebens und mit den vermehrten Beziehungen mehren sich die erziehlichen Maßnahmen und werden auf jeder Entwickelungsstufe zu einem geschlossenen Pflichtenkreise. Diesen zu überschauen, die einzelnen Pflichten im Zusammenhänge zu erfassen und in alle sich mit Verständnis und Liebe hinein zu leben, so daß sie der Ausdruck des eigenen freien Willens werden, das ist das letzte Ziel der Erziehung — Selbsterziehung! Eine Übersicht, d.h. Beherrschung, muß das Ende, nicht aber der Anfang der unterrichtlichen und erziehlichen Arbeit sein. Es ist darum Unnatur, ja ein Verbrechen an dem kindlichen Wesen und Werden, den Unterricht mit Übersichten und systematischen Stoffgerippen und die Erziehung mit Verlesung sittlicher Vorschriften, gleichsam der Kriegsartikel, allzu zeitig zu beginnen und dadurch beides langweilig und unfruchtbar zu machen. Hineinleben und hineinlernen sollen sie sich nach und nach. Vom Einzelnen geht der Weg zur Vielheit, vom Einfachen zum Zusammengesetzten, von der Einsicht zur Übersicht. Wer die „Sichten“ recht versteht, der ist ein gottbegnadeter Lehrer und Erzieher. Wem sie noch fehlen, der bitte mit dem Propheten Elija: „Herr, öffne mir die Augen, daß ich sehe!“ Anregungen für die Lehrmittelsammlung. Gegeben nach einer Besichtigung des Schulmuseums in Passau anläßlich der XI. niederbayrischen Kreislehrerversammlung vom 8. bis 10. August 1910 von Marie v. Kominek. Man spricht so viel von Lehrmitteln; die Kataloge bringen zahlreiche Offerte reicher Sammlungen verschiedenster Art. Herrliche Bilder grüßen aus den Schaufenstern der Verlage; eines nur mangelt: das nötige Geld, all das Gewünschte zusammenpacken zu dürfen und fortschaffen zu können hinaus ins einsame Dorf. Da sinnen wohl viele von Eifer durchglühte Lehrer, wie etwas zu beschaffen wäre, das Nutzen bringt und dabei die pekuniäre Frage so ziemlich beiseite läßt. Und manche gucken von Schule zu Schule in die bereits bestehenden Sammlungen und notieren eifrig solche Zusammenstellungen, die dem praktischen Leben besonders förderlich sind. So bin ich denn auch mit Bleistift und Heft durch die Säle des Schulmuseums zu Passau gewandert und habe eifrig notiert, was meine flüchtige Feder zu halten vermochte. Darüber folge ein Bericht. Im kleinen Dorfe hämmert der Schmied, ringsum liegt Eisen. Wie kam dieses in seine jetzige Form ? Eisensteine finden sich fast in jeder Schule; ich glaube, jedwede Eisengießerei (in Passau die Gb. Welz, Wernstein, O. Ö.) liefert Eisenarten, rein und mit Rost, Eisen I., II. und 111. Schmelzung und die verschiedenen Gußstücke. Wie entsteht das Hufeisen? Können wir selber nicht zusehen, ei, so schenkt der Schmied die vier Stücke, um ebensoviel bitten wir auch den Schlosser und die Frage nach der Entstehung des Schlüssels ist beantwortet. Der Nagelschmied liefert drei Proben, drei auch der Spengler und wir können den Kindern sagen, wie Nagel und Rohr gemacht werden. Wozu braucht man Rohre? In höher organisierten Schulen interessiert das Gasrohr. Wir sammeln Retortengraphit, Gaswasser und zeichnen selbst die nötigen Tabellen. Gas beleuchtet in den meisten Städten das trauliche Heim, beim Scheine der Gaslampe arbeitet so mancher Schüler. Da liegen Papier, Buch, Bleistift und Feder. Genug 1 Welche Fülle von Anschauungsmaterial I Ein Setzkasten im kleinen ist sogar als Spielzeug zu haben, Matritzen und Clichös verschenken große Druckereien. In Passaus Nähe ist die große Papierfabrik (Erlau a. d. Donau), deren liebenswürdiger Leiter Fichtenstoff, Cellulose, Karton-, Umschlag- und Affichenpapier sandte. Die Bleistifttabellen von Hardtmuth sind bekannt; der Graphit aber erinnert an die Schmelztiegelerzeugung in Obernzell a. d. Donau (Ver. Akt. Ges. Saxinger u. Ko.). Da gibt es Rohprodukte, Halb- und Ganzfabrikate und Schmelztiegel in Miniatur; ich selbst besitze das kleine Modell eines Zimmerofens in Graphit als Reiseandenken. Die Tabellen von der Entstehung der Stahlfeder muß ich nicht erst erwähnen. Und wo Kinder in der Schule sitzen und lauschen, da guckt die Sonne hinein durch hohe Scheiben, durch Glas. Haben wir nicht im Vaterlande selbst (Eleonorenheim in Südböhmen) die großartigen Glasfabriken, könnten nicht auch wir den Entwicklungsgang eines Trinkbechers, Gläser geschliffen auf Sand, Stein und Holz, Überfanggläser, erhalten ? Haben nicht auch wir Lehrer, die mit kunstverständiger Hand aus Lehm und Gips einen Ofen bauen, wie ich ihn in Passau gesehen? Vom Glas zum Porzellan ist nur ein Schritt; eine neue Interessensphäre eröffnet sich dem staunenden Kinde! Aus der Fabrik der Firma Lenk in Passau-Rosenau, die uns auch in Wien entzückt, wurde gepreßte, geschlemmte und rohe Kaolinerde geschickt, roher, fein gemahlener und geschlemmter Kaolinsand; roher, gemahlener und gebrannter Feldspat und Quarz, flüssige Porzellanmasse, die Entwicklungsstadien einer Tasse und Untertasse (geglüht, geformt, gebrannt, bemalt und glasiert), ja sogar eine Figur in einzelnen Stücken, dann zusammengesetzt, geglüht, gebrannt, bemalt und glasiert, fesselte die Aufmerksamkeit. Eine Masse wird gebrannt; haben die Kinder nicht Ähnliches schon gesehen? Flugs einen Ziegel geholt; ich glaube, die Ziegeleien in Uttendorf-Helpfau bei Braunau würden gern gegen Bezahlung der Spesen ungebrannten Ziegel, Biberschwanz, Ziegeltasche und handgeschlagenen Backstein senden. — Nun für Mädchen ein interessantes Kapitel, das Thema „Wie entsteht die Leinwand?“. Ich habe nachfolgende Gegenstände bis 8/< m Höhe ausgeführt gesehen und denke, daß nach genauer Zeichnung jeder Tischler imstande ist, wenigstens die Bestandteile zu liefern; das Zusammensetzen aber sei Sache des kundigen Lehrers, so Webstuhl, Haspel, Spulrad, Flachshechel und -riffel, und sogar ein aus Reisig und Lehm selbst verfertigtes, niedliches Brechhaus. Bei der Großmutter und sehr oft noch bei der Mutter hört das wißbegierige Kind das Spinnrad schnurren und sieht den schneeigen Rocken- Von größeren Anschauungsstoffen steigen wir hinunter zur gütigen Natur selbst, die die Rohstoffe liefert; schauen wir ins Pflanzen- und Mineralreich und treiben wir etwas GeologieI Welch reizenden Anblick bieten lebende Pflanzen auf Torf und Moor, solche mit Samen, die an den Kleidern haften — Stoffproben werden gezeigt —, Windblütler, Pflanzen aus der engeren Heimat, solche in Wehr und Waffen. Nun zu den Mineralien ! „Was uns der Innkies erzählt“, betitelt sich eine Sammlung und die Details zeigen, wie Kalk zu Kalksand wird, wie ihn das Wasser benagt, wie er zur Gartenbildung verwendet wird. Kalkarten, dessen Verwitterungsproben, Granit und durch Wasser zersetzter Granit sind leicht zu haben. Wasser zernagt auch den Quarz. Salzkrusten verdunsten, Lösungen schlagen sich nieder, Teile werden verkettet, neue Steine entstehen. Tropfstein, Kalktuff und bunter und grüner Sandstein werden doppelt neugierig betrachtet. Die Ackerkrume wird aus Granit; es entsteht Lehm und tief drinnen in der Erde wird die Kohle. Der Wind wirkte einst auf die Steine, das fließende Wasser benagte sie und Passaus (der Heimat) Hügel im einstigen Entstehen werden beschaut in bemaltem Gips. Von vergangener Zeit findet man auch Versteinerungen. Und nun schauen wir mit unseren „Großen“ in den Schmelzofen der Erde. Das Feuer wirkt; den Beweis bilden Kohle, Schlacke, Porzellanerde und Lehm ; die Erde zittert und bebt, Schwefelasche und Lava werden gezeigt, schließlich wird die glatte und zusammengeschrumpfte Erde selbst verfertigt vorgeführt und die Gebirgsbildung erläutert. (Gebratener Apfel!) (Diesmal in Knetmasse.) Schnell ins Gebiet der Physik! Da gibt es selbst angefertigte Lehrmittel! Ein Elektroskop in Form einer Flasche mit Kork und Draht, eine Säugpumpe aus Lampenzylindern, durch Kork zusammengesetzt und mit Ventilen aus an Draht am Korkheber befestigten Kugeln. Das Wasserrad von Segner — ein Lampenzylinder mit Korkstöpsel und Eprauvettenstückchen. Hebel, Pendel und ein Telegraph, der seine Abstammung aus Zigarrenkistchen nicht verleugnet. Das Interessante jeder Sammlung ist der historische Teil, namentlich wenn die Modelle selbst verfertigt sind. Aus Moos, Sand, Lehm, Stroh und Reisig entsteht ein germanisches Wohnhaus mit Stall (ein hölzernes Roß guckt heraus) und Scheune; der Ziehbrunnen und der Mahlstein wurden nicht vergessen. Ebenso zierlich, noch interessanter ist die römische Festung mit der befestigten Mauer, den Papierzelten, den römischen Zinnkriegern und dem inneren Kastell; alles ist aus Gneisbröckchen, Moos, Sand und Kalk ausgeführt. Eine mittelalterliche Festung und eine ebensolche Stadt sind aus Modellierbogen zierlich gefertigt. Sehr schön waren einzelne Geschichtsbilder von Wachsmut in Leipzig, z. B. Raubritter überfallen einen Kaufmannszug, Belagerung einer Stadt, eine Meisterbeförderung aus der Zunftzeit, Lagerleben aus dem 30 jährigen Krieg. Bus dem Cehreralbum. 41. Sie hat Freier in Menge gehabt, weil sie Geld in Menge besaß. Und doch blieb sie dem Berufe treu. Weuu die Ferien kamen, zog sie über Land, in die Welt hinaus. Und da sie heimkam, brachte sie einen Schatz von Bildern und Erlebnissen mit. Mit vollen Händen teilte sie dann aus. Wie freuten sich die Mädchen ihrer Klasse I Sie war glücklich dabei. Ob sie es an der Seite eines Spekulanten auch geworden wäre? Trost. Gestorben ist der Sommer; die Blumen sind verdorrt und nur noch trockene Halme bricht hie und da der Nord. Die Blüten, die mit Sorgen mein Auge sonst bewacht, Vergänglichkeit! Dir sterben sie über eine Nacht. — So welkt in meinem Sinnen wohl manche Blume auch, die ich gepflegt mit Treue im frischen Lenzeshauch. Doch Trost: wenn sie vertrocknet, wie auf der Flur das Gras, malt mir dann doch der Winter noch Blumen an das Glas. Originalbeitrag von Eman. Ad. Horejschi. Stoffe für den deutschen Aufsatz. Eine Sammlung von Aufsatzthemen mit Winken, Erläuterungen, Plänen, Musterbeispielen und Anregungen. Von Emil Förster. 3. 5.) Aus der Heimat. Die Heimat wird bereits in der 3. Volksschulklasse behandelt; von ihr wird ausgezogen, oft aber wieder zu ihr zurückgekehrt, wenn in den höheren Klassen fremde Länder besprochen werden. Der Unterricht in der Heimatkunde sollte mit größter Gründlichkeit betrieben werden; denn wer seine Heimat gut kennt, liebt sie auch. Erfahrungsgemäß haftet nun besonders das im Geiste, was man niedergeschrieben hat. Deshalb sind Aufsätze über heimatliche Stoffe notwendig und empfehlenswert. Was das Thema betrifft, so ist es angezeigt, ein ziemlich engbegrenztes zu wählen. Themen, wie: Mein Heimatsort, Mein Heimatland, Mein Vaterland u. dergl., sind zu weit; die Schüler wissen nicht recht, worüber sie sich eingehender aussprechen sollen, und leicht wird der Aufsatz zu trocken. Bessere Ergebnisse dürfte man mit folgenden Themen erzielen: Mein Heimatsort, vom Berge X gesehen. Mein Heimatsort, von der Bahnstrecke aus gesehen. Ein Gang durch meinen Heimatsort. Mein Heimatsort im Winter. Unser Dorfbach (Dorfteich usw.). Unser Bahnhof. Die Schulverhältnisse meines Heimatsortes. Unsere Schule. Unsere Kirche. Unser Friedhof. Womit sich die Bewohner meines Heimatsortes beschäftigen. Wie das und das entsteht. Im Museum. Die Straßen meines Heimatsortes. Unser Marktplatz. Die elektrische Straßenbahn. Auf unserm Postamte. Im Stadtparke. Die Fabrik unseres Ortes. Die Mahlmühle unseres Ortes. In unserer Apotheke. Unser Spritzenhaus. Geschichtliches über meinen Heimatsort. Unser Kaiser Josef-Denkmal. Andere Denkmäler. Die Sage von .... Die Umgebung meines Heimatsortes. Die Aussicht vom Berge X. (Nach den Weltgegenden geordnet.) Stoff für vorbereitende Übungen: Ein Berg erhebt sich, steigt empor, schützt einen Ort gegen . . . ., ragt empor, reicht in die Wolken. Eine Ebene dehnt sich aus, breitet sich aus, dacht sich ab, zieht sich hin, erstreckt sich, neigt sich, hebt sich. Ein Tal zieht sich dahin, dehnt sich aus, erstreckt sich, trennt Berge, windet sich, bricht durch, schneidet ein, dringt ein, erweitert sich, verengt sich, steigt an, senkt sich, mündet. Ein Fluß entspringt, hüpft den Berg hinab, stürzt über Felsen, bricht sich Bahn, durchbricht ein Bergland, schlägt seinen Weg ein, eilt dahin, bespült die Ufer, verheert das Land, überschwemmt es, befruchtet es, tritt in die Ebene, treibt Gewerke, trägt Fahrzeuge, dient als Verkehrsmittel, schleicht dahin, kriecht dahin, verläßt den Talgrund, mündet. Ein See (Teich) liegt im Tale, ruht am Bergfuße, bespült ihn, schlummert, schläft, lächelt, glänzt, blickt hervor, ziert, schmückt. Das Meer ist bewegt, aufgewühlt, geht hoch, wallt, wogt, schäumt, brandet, zischt, tost, rast, tobt, zürnt, droht. Eine Ortschaft liegt, ruht, lagert, lehnt sich an, breitet sich aus, dehnt sich aus, steigt empor, senkt sich, zieht sich dahin, erstreckt sich. Auch Stoffe für Briefe findet man auf diesem Gebiete, z. B.: Ein Schüler, der übergesiedelt ist, beschreibt in einem Briefe an einen Freund seinen neuen Wohnort. Er vergleicht den neuen Ort mit dem alten. Brief an einen Freund mit der Einladung zum Besuche und der Beschreibung des Weges oder des Ortes, wo die Begegnung stattfinden soll. Einladungsschreiben mit genauer Angabe des zu benützenden Zuges. (Fahrplan zur Hand 1) Einladungsschreiben mit Angabe dessen, was dem Besucher im Orte gezeigt werden wird. (Die Sammlung wird fortgesetzt.) Lebensbilder. 8. Geheilt. Eine Weihnachtsgeschichte von Ernst Jungmann. Lehrer Friedbert Sacher ging ganz in seinem Berufe auf, ohne jedoch in Gesellschaft anderer von seiner Berufsarbeit je Erwähnung zu tun. Denn, wenn der Fleischermeister am Stammtische nur von seinen geschlachteten Kälbern und Schweinen, der Arzt bloß von seinen Patienten, der Bürgermeister ausschließlich von den Gemeindeangelegenheiten und der Lehrer nur von den Streichen seiner Rangen oder von der zukünftigen Stellenbesetzung spräche, so langweilte sich doch bei einer derart einseitigen Unterhaltung jeder am Gespräche beteiligte Zuhörer. — Der Inspektor hatte bereits bei der ersten Inspektion vor sieben Jahren sofort erkannt, welch fleißiger und begabter Mann Sacher war. Und im öffentlichen Leben tat es ihm keiner von seinen vier Kollegen gleich. Er war ein ausgezeichneter Klavierspieler und Sänger; überdies hatte er sich durch sein von der Mutter — einer vielbelesenen, gemütvollen Frau — anerzogenes weltmännisches und doch so bescheidenes, liebenswürdiges Benehmen, ferner durch seine Mitarbeit in gemeinnützigen und völkischen Vereinen äußerst beliebt gemacht. Weit entfernt davon, als „ein fescher Kerl“ zu gelten — der er in Wirklichkeit war *— bestrebte er sich, immer und überall den Eindruck eines wohlanständigen, gebildeten, offenen, ehrlichen und biederen Menschen zu machen, kurz: ein echter Lehrer zu sein, dem wohl nichts widerlicher war als Heucheln und Kriechen, Wetterfahnenpolitik, Empfindlichkeit, Zank und Streit, der aber doch — auch wenn es zu seinem Schaden war — seiner guten Überzeugung jederzeit Ausdruck verlieh. So fühlte sich Sacher recht zufrieden und glücklich in seinem Berufe, wenn nur das nötige Kleingeld nicht so knapp gewesen wäre. Wie willkommen waren ihm daher besonders zu Beginn seiner Berufstätigkeit einige Hausstunden, ä 60 h 1 Wenig, aber besser als nichts, dachte Friedbert. Selbst der reiche Glashüttenbesitzer Gradbach, dessen zwölfjährige Tochter Sachers Klasse besuchte und durch drei Jahre bereits Klavierunterricht bei ihrem Lehrer genoß, zahlte nicht mehr. Frau Gradbach sah damals den jungen, artigen Lehrer immer gern zu ihrer Ella kommen und war äußerst liebenswürdig gegen ihn. „Man kann ja nicht wissen“, meinte die „weitblickende“ Mutter eines Tages. „Ella wird keinen Schulmeister heiraten“, brummte der Vater. „Das sind ja bloß Hungerleider und Nichtstuer. So viel wie ein Lehrer verdient bei mir jeder Glasbläser.“ Aus diesem Grunde durfte wahrscheinlich Gradbachs Sohn Julius nicht, wie er ursprünglich wollte, Lehrer, sondern mußte über Wunsch seines Vaters „Bezirksrichter“ werden, obwohl Julius nicht die mindeste Lust zum trockenen Jusstudium besaß. Auch Ella sollte „etwas Besseres“ werden. Sie war ein gewecktes und talentiertes Mädchen, das mit Achtung und Liebe zu ihrem Lehrer emporblickte und gleichsam jedes Wort von seinen Lippen las. Sie gehörte zu jenen Kindern, nach denen einem Lehrer bange wird, sobald er sie verlieren soll. Ein Jahr später kam sie aufs Prager Konservatorium. Herr Gradbach war nun der glücklichste und zugleich eingebildetste Vater im Orte. Seit dem letzten Frühjahre trug er die Nase noch etwas höher: Er war Bürgermeister geworden. Der Lehrer Sacher hatte längst nichts mehr in Gradbachs Hause zu suchen; waren doch die beiden vor der letzten Gemeindewahl wegen verschiedener politischer Anschauungen aneinander geraten. Mit dem Gruße „Junger und unerfahrener Deutschtumsretter“ und dem Gegengruße „Alter Schul- und Lehrerfeind“ schieden die zwei .... Der Himmel trauert über zwei Menschen, die im Bösen auseinandergehen .... Da geschah etwas, was dem Herrn Bürgermeister die Nase um eine Oktave tiefer rückte. Unter dem schlechten Geschäftsgänge der letzten zwei Jahre hatte Herrn Gradbachs Glasexport derart gelitten, daß er nach langem Hin- und Herrechnen den Konkurs anmeldete. Gleichzeitig verzichtete er „aus Familienrücksichten“ auf die Ehre, des Ortes Oberhaupt zu sein. Ella berief er vom Prager Konservatorium, wo sie eine der hoffnungsvollsten Schülerinnen war, ab, da er die Mittel für das kostspielige Studium nicht mehr zu erschwingen glaubte. Julius konnte sich ja teilweise durch Privatstunden weiterhelfen, wenn auch eine Unterstützung seitens seiner Eltern unbedingt nötig war. Die Familie Gradbach lebte nun während einiger Jahre in stiller Zurückgezogenheit und ließ sich äußerst selten in der Öffentlichkeit blicken. Nur als der Gesangverein, dessen wackerer Dirigent Lehrer Sacher war, ein Konzert veranstaltete, bat Ella ihren Papa so lange, bis er dem Drängen seines musikliebenden Töchterleins, das vor drei Jahren schon als niedliche Knospe von der Musikschule heimgekommen und jetzt zu einer wunderlieblichen Rose aufgeblüht war, nachgab und mit Frau und Tochter das Konzert besuchte. Dieses gefiel allgemein, besonders aber einer Zuhörerin, die mehr auf den wackeren Dirigenten als auf den Vortrag der Lieder selbst achtete. Über der Familie Gradbach schien ein Unglücksstern zu stehen: Hochschüler Julius kam eines Tages vorzeitig auf Weihnachtsferien. Er hatte beim „Bummel“ der deutschen Studenten auf dem „Graben“ in Prag einen wuchtigen Stockhieb über Wange und Auge erhalten, so daß letzteres einige Tage völlig zugeschwollen war. Auch Ella traf das Ungemach. Sie strauchelte auf dem Eise und fiel mit einem halbunterdrückten Schrei so unglücklich, daß sie sich nicht wieder erheben konnte. Drei galante Herren eilen hilfsbereit herbei und tragen die Ohnmächtige in deren nahe gelegene Wohnung. „Ein seltener Gast“, denkt Frau Gradbach, als Lehrer Sacher, ohne anzuklopfen, mit zwei Begleitern eintritt. Der Student sitzt mit verbundenem Kopfe auf dem Sofa, Herr Gradbach hingegen beim Schreibtisch und schreibt .... Der schnell herbeigerufene Arzt stellt einen glatten Schienbeinbruch fest, der erst nach Wochen geheilt werden könne .... Am Vormittage des heiligen Christabends — genau drei Wochen nach Ellas Unfall — ist Lehrer Friedbert Sacher mit den Vorbereitungen für die Heimreise beschäftigt. Es klopft. Herein I“ „„Guten Morgen, Herr Lehrer! Darf ich Ordnung machen?““ „Bitte sehr.“ Es war Friedberts Hausfrau, ein freundliches Mütterlein, das gern auf einen Scherz einging. „„Sie fahren auf Weihnachtsferien? Ich dachte, Sie bleiben diesmal hier ....““ „Warum?“ „„Darum““, und zeigt dabei auf eine zierliche Nippsache, die ein junges Liebespaar darstellt. „„Fräulein Ella geht schon im Zimmer herum““, fährt die gute Frau fort. „Freut mich.“ „„Mit dem Konkurs ist’s auch nichts. Das Geschäft ist zu halten. Der Herr Gradbach ist zwar manchmal ein stacheliger, aber doch ein grundehrlicher Mensch. Da werde ich wohl am längsten Ihr Zimmer in Ordnung gehalten haben. Denn ’s Heiraten geht wohl gleich nach Neujahr los?““ „Ohol“, lacht Friedbert. „Zuerst müssen sie mir eine Braut verschaffen.“ „„Aber Herr Lehrer!““ „Und zweitens das Geld zum Leben. Die paar Kronen reichen kaum für mich allein, viel weniger für zwei.“ „„Da bringt die Braut welches mit.““ „Wäre ganz schön und nicht zu verachten. Ich denke aber immer, eine Frau soll von ihrem Manne und nicht der Mann in dieser Beziehung von seiner Frau abhängig sein. Das letztere würde mir ganz und gar nicht gefallen.“ „„Nun, im schlimmsten Falle sind ja Sie auch noch da; man sieht es ja Ihrem hübsch eingerichteten, behaglichen Zimmer gleich an, daß sein Mieter nicht eine Kirchenmaus sein kann.““ „Sehr schmeichelhaft, Frau Gaber. Es klopft wieder. Der Briefträger. Er bringt ein zierliches Brieflein. „„Von ihr““, meint Frau Gaber, schelmisch auf den Strauch schlagend.---------------- Eine Stunde später befindet sich Lehrer Sacher auf dem Wege zur Familie Gradbach. Seit Ellas Unfall betritt er heute zum erstenmale wieder das Haus, obzwar er sich unter der Hand täglich nach Ellas Befinden erkundigt hatte. Im Zimmer sind bloß die Eltern anwesend. „Herr Gradbach wünschten mich, wie der Brief sagt, zu sprechen.“ „Ja“, gibt dieser ernst zur Antwort. „Wir stehen bei Ihnen in tiefer Schuld und wissen nicht, wie wir Ihnen für Ihre aufopferungsvolle Hilfe danken sollen.“ Frau Gradbach drückt, mit Tränen in den Augen, dem Lehrer die Hand, während ihr Gatte warm fortfährt: „Übrigens möchte ich Sie, Herr Lehrer, noch bitten, das zwischen uns Vorgefallene von dem „Deutschtumsretter“ zu vergessen. Sie haben eigentlich recht.“ „Wir hätten uns schämen müssen", erwiderte Sacher bescheiden ablenkend, „wenn wir Fräulein Ella nicht beigesprungen wären; ein Dank für unsere Pflichterfüllung ist also ganz überflüssig, Herr Gradbach. Aber ich bitte auch Sie“, setzte Sacher fort, „meinen Vorwurf Ihnen gegenüber als nicht gemacht zu betrachten.“ „Ich gebe zu, über die Lehrerarbeit falsche Ansichten gehabt zu haben. Für den Laien ist es schwer, Plage, Ärger, Mühe und Fleiß eines Lehrers in der Schule richtig zu beurteilen. Oft sieht man ja den Lehrer erst dann als arbeitenden Menschen an, wenn er seinen Arbeitskreis auf das örtliche Vereinsleben ausdehnt. Und gerade Sie, Herr Sacher, haben mir das Gegenteil von dem bewiesen, was ich früher über die Arbeit eines Lehrers dachte. Wie schön war das letzte Konzert Ella hat viele Tage davon geschwärmt. Wieviel Mühe gaben Sie sich wohl beim Einüben I Der Obmann sagte mir, Sie hätten den Gesangverein auf die jetzige Höhe gebracht.“ „O, bewahre“, wehrte Friedbert. „Ja, ja, Herr Lehrer,“ stimmte Frau Gradbach bei. „Ella, die seit drei Tagen außer Bett ist“, fuhr der Fabriksherr fort, „wollte aus der Volksbibliothek etwas zu lesen haben. Wer ist Büchereiverwalter ? — Sie I Ich meldete mich vor einiger Zeit beim Schulverein als Mitglied an und schickte den Betrag für die zugestellte Karte an eine falsche Adresse, denn ich wußte nicht, daß S i e Kassier seien. Überall arbeitet Herr Lehrer Sacher mit und überall hört man, daß er nicht entbehrt werden könne.“ „So schlimm ist’s nicht, wie es Herr Gradbach angeben.“ „Vielleicht noch schlimmer. — Also nochmals unseren herzlichsten, aufrichtigen Dank, liebwerter Herr Sacher.“ Dabei schüttelte Gradbach dem jungen Lehrer dankbar die Hand. Der Himmel freut sich über zwei Menschen, die einander verzeihen. „Bei den anderen zwei Herren haben wir uns schon bedankt“, fügte Frau Gradbach hinzu. „Und wenn Sie nicht wissen, wo und wie Sie den heutigen Weihnachtsabend verleben werden, dann kommen Sie zu uns.“ Und es war um Friedbert geschehen. Er hatte sich seine Braut erzogen, sie errettet und war ihrer würdig geworden. Wodurch ? Durch Männlichkeit und ein kraftvolles Wirken. Ratschläge für die Vorbereitung zur sürgerschuttehrerprüfung. 32. Worvemerknng. Die zahlreichen Zuschriften über die Erfolge am Prüsungstische mahnen mich an die Fortsetzung des Abschnittes. Unsere Anleitung hat wieder so manchem das wertvolle Dokument gebracht. Sollten nicht noch mehr den Schritt wagen, wenn er bisher vielen trefflich gelang? Muß als Lohn für das Studium immer allfogleich ein fetter Posten in Aussicht sein? Streben sollte nicht zur Streberei werden! Wer mit Lust an seiner Fortbildung arbeitet, empfindet jeden Tag als reichliche Entschädigung für die Mühen. Um den materiellen Erfolg braucht uns nicht bange zu sein; er hat sich noch immer eingestellt. Hinausstrebend zu höherem Wissen, führen wir unser Amt und damit unser Standesansehen hinan. Wenn dieser Gedanke einmal alle erfaßt, dann haben wir uns ohne Statut und Normen jene Lehrerbildung erworben, die der Zeit entspricht. a) Pädagogik: Wer sich mit Ziller näher bekannt machen will, lese in seiner „Allgemeinen Pädagogik" nach. Ist auch der Unterrichts- und Erziehungsplan des Meisters für unsere Verhältnisse nicht oder nur zum Teil anwendbar, so muß demselben als einein ungemein geistvoll gegliederten Organismus dennoch volle Aufmerksamkeit gewidmet werden. Mangelt es an Zeit, so ziehe man Frvhlichs Buch „Die wissenschaftliche Pädagogik" in Betracht. Hinsichtlich der formalen Stufen nach Ziller sei die in dem Bande 1904, 1905, 1906 der „Bl." ans Seite 129 —142 befindliche Abhandlung in Erinnerung gebracht. — Themen: 56. Worin unterscheiden sich Herbart und Ziller? — 57. Tniscon Ziller und die moderne Schule. — 58. Die wissenschaftliche Grundlegung für den Unterricht nach den formalen Stufen im Sinne Zillcrs. — b) Deutsche Sprache: Die Methodik des Sprachunterrichtes befindet sich dermalen in einem Gärungsstadium. Über die modernen Bestrebungen geben einzelne Aufsätze in den „Bl." Aufschluß. Sommert folgt ihnen zwar nicht durchwegs, trotzdem muß für den Prüfungszweck seine Methodik in erster Linie empfohlen werden. Es ist übrigens gut, hübsch fein im Mittelmaß zu bleiben, denn es dürfte.uns bei der Reform im Sprachunterrichte so ergehen wie bei jener des Zeichnens. Rud. Hildebrands bekanntes Buch „Vom deutschen Sprachunterrichte" ist unbedingt anzuschaffen. Themen: 54. Worin äußert sich der moderne Realismus? (Es sind einschlägige Werke anzugeben.) — 55. Welche Neuerungen haben sich seit Kern in der Methodik des Sprachunterrichtes ergeben? — 56. Wie sind die Grundsätze Hildebrands im Sprachunterrichte zur Geltung zu bringen? — c) Geschichte: Bis zur neuesten Zeit I Inder Bildungsanstalt blieb dieser Zeitraum aus; er hätte zur Politik des Tages hinübergeleitet. Mayers „Geschichte Österreichs" wird wegen des kulturhistorischen Gehaltes jedem Prüfungskandidaten empfohlen. (Verlag Braumüller in Wien.) — Themen: 51. Die Konstitution in Österreich. — 52. Die Folgen des Jahres 1866 für die innere Entwicklung Österreichs. — 53. Die Weltlage im Jahre 1848. — d) Geographie: Weiter ausgreifende methodische Schriften als die bisher genannten findet der Studierende in den Aufsätzen Prof. Hergets: „Bücher für den Tisch des Lehrers." F. 73 der „Bl." auf S. 1251 und 1252. — Alle in den „Bl." erschienenen Aufsätze über den erdkundlichen Unterricht sind nachzulesen. Ein diesbezügliches Verzeichnis enthält die im Erscheinen begriffene Schrift „Der heimatkundliche Unterricht im Dienste der Volksmohlfahrt". (Verlag der „Blätter für den Abteilungsunterricht".) Themen: 44. Das begründende Moment im erdkundlichen Unterrichte. — 45. Die Erdkunde als Konzentration für die Gegenstände des Unterrichtes. — 46. Kartenlesen und Kartenverständnis. — e) Kulturgeschichte: Hinsichtlich der Methodik sei auf das in Folge 78 unter Zahl 227 besprochene Buch „Methodik des Unterrichtes in der Naturgeschichte" von Dr. E. Witlaczil verwiesen. Man wird mit der Anleitung sein Auslangen finden. — f) Aaturleljre und Wathe-matilr laufen nach den Unterrichtsbriefen von Prof. Ludwig in Komotau. — g) Für das Zeichnen wurden die Unterrichtsbriefe von Prof. Rodt wiederholt empfohlen. Das arme Kind. (Ein Zeitbild.) Der letzte Schultag vor Weihnachten war zu Ende. Fröhlich stürmten die Kinder hinaus auf die dicht beschneite Straße. Das war ein Jubel I Vergnügt sah der Lehrer seinen Schutzbefohlenen nach. Plötzlich aber verdüsterten sich seine Züge. Er verfolgte mit seinem Blick ein kleines Mädchen, das, unberührt von der Heiterkeit der übrigen, langsam durch den Schnee stapfte. „Armes Kind!“ meinte er, als er heimging und die Tür hinter sich schloß. Ja, der Lehrer hatte recht; das Mädchen dort war ein armes Kind. Die Mitschüler waren schon weit voraus, das kleine Mädchen folgte langsam nach. Wie schwer kam es ihm an, auf dem glatten Schnee zu gehen. Wie angenehm war es doch vorige Woche! Da konnte das Mädchen mit einem schmucken Schlitten in die Schule und nach dem Unterrichte heimwärts fahren. Aber gestern waren viele Leute ins Haus gekommen und hatten die Pferde, den Schlitten, den Wagen und viele schöne Sachen fortgeführt. Der Vater hatte ihnen lachend zugesehen, während die Mutter drinnen im Zimmer krank im Bette lag. Und wie sie, die Grete, ins Zimmer gekommen war, um die Mutter zu fragen, wer die Männer seien, weinte Mama bitterlich und sagte: „Arme Greti!“ Und abends hatte dann der Kutscher mit dem Vater einen Streit und ging zornig fort; und die Köchin sagte: „Dein Vater kommt noch ins Kriminal!“ „Was das nur sein mag, das Kriminal?“ Unter diesen und ähnlichen Gedanken kam die kleine Grete endlich zu Hause an. ln der Küche saß die Großmutter; die war halb gelähmt und schaute teilnahmslos vor sich hin. „Wo ist der Vater?“ fragte die Kleine, nachdem sie freundlich gegrüßt hatte. „Was weiß ich,“ war die mürrische Antwort. Schüchtern trat nun das Kind in das Krankenzimmer ein, um die Mutter zu sehen. Wie erschrak es aber, als es Mamas bleiches Antlitz erblickte 1 „Was ist dir, Mama?“ rief Grete in heller Angst. „Nichts, mein Herzchen; ich warte nur mit Sehnsucht auf deinen Papa. Schau, mein liebes Kind, daß du ihn findest. Sage ihm, er soll geschwind zu mir kommen!“ Grete lief, so schnell sie ihre Füßchen tragen konnten. Ihr erster Gang war ins nächste Gasthaus; dort hielt sich ja Papa gewöhnlich auf. Richtig war er wieder dort. Beinahe ungestüm lief sie auf ihn zu und richtete die Botschaft aus. „Das hat Zeit,“ gab der Vater zur Antwort. Sage der Mutter, ich komme, wenn meine Tarockpartie zu Ende ist.“ „Komm gleich mit, lieber Papa,“ flehte das geängstigte Kind. „Mama sehnt sich nach dir.“ „Ich komme, wenn ich Zeit habe,“ herrschte er das Kind an, „und du geh jetzt nach Hausei“ Noch einmal machte das Kind einen schüchternen Versuch, den Vater zu überreden. Da sprang dieser wütend auf und griff nach seinem Stocke, um es zu züchtigen. Aber die anderen Gäste fielen ihm in den Arm. Weinend lief das Kind fort. * Ein herrlicher Weihnachtsmorgen war angebrochen. Frischer Christschnee bedeckte Feld und Flur. Allüberall begegisete man fröhlichen Leuten. Eine hehre Feststimmung war eingezogen in den freundlichen Markt. Nur ganz draußen am Ende des Ortes, da weinte ein Mädchen bitterlich an der Bahre seiner Mutter. Im Nebenzimmer zählte ein Herr im eleganten Salonanzug das Geld seiner Frau, das ihm als Zehrung dienen sollte für eine weite, weite Reise............ Richard Birbaumer. Randbemerkung zur Folge 72. i) Warum, wie und was soll der Lehrer lesen. (Eine Entgegnung zur Randbemerkung des Herrn Fr. Buckbauer.) In Folge 68 und 69 der „Blätter“ gab ich meine Ansicht über das Lesen kund. Das war meine „persönliche“ Meinung, ein Rückblick auf die Bücher, die „mir“ bekannt und vertraut sind. Wie einer „Persönlichkeit“ immer Fehler anhaften — Menschen sind wir ja alle —, so kann auch eine „persönliche“ Meinung Irrtümer enthalten. Ich bin jedem Berufsgenossen, ja, jedem Menschen, zu Dank verpflichtet, klärt er mich über einen meiner Mängel auf. So danke ich auch dem Herrn Fr. Buckbauer für die freie Äußerung seiner Ansicht. „Lehrer, lest wenig!“ sagt Herr Buckbauer. Dem stimme ich vollauf bei. Ich lese sehr viel, das ist ein großer Fehler. Ich wollte denn auch meinen Berufsgenossen mit meinen Ausführungen in Folge 68 und 69 nicht sagen: „Geht hin und tut desgleichen,“ nein, jeder soll frei wählen, was ihm zusagt, jeder soll seine Bücherei nach Maßgabe seiner Zeit und nach seinen Geldmitteln einrichten. Das „Oftlesen“ betone ich jederzeit. Ich rate dem Leser, das Gelesene in Schlagwörtern und Auszügen festzuhalten, ich rate ihm, den Faden des Gelesenen fortzuspinnen. „Ein Buch, das uns nicht anregt, wieder und wieder zu lesen, ist des Lesens nicht wert; es ist nicht würdig, daß der Lehrer dafür seine mühsam erworbenen Groschen auslegt,“ sagte ich wörtlich und daran halte ich jederzeit fest. „Tagesschundromane“ las ich nie, ich empfehle sie niemandem. Zu dieser Art von Literatur zähle ich alle Romane mit den vielversprechenden Titeln, wie: Das Geheimnis des Burgverließes, Die Lebendigbegrabene .... Daß ein „Gebildeter“ solche Bücher nicht liest, ist so selbstverständlich, wie das tägliche Waschen und Ankleiden. Ernst Georgy, Eduard Pötzl, Marie Ebner von Eschenbach, Berta Baronin Suttner (daß ihre Bestrebungen Utopien sind, weiß ich; leider ist jedoch vieles im Leben nur Ideal, trotzdem oder gerade deshalb anstrebens-wert, so z. B. ein ganz vollendeter Charakter), Franz Rosen, Ludwig Ganghofer, Chia-vacci in einem Atem mit der wirklichen Schundliteratur zu nennen, erscheint mir bedenklich. Ich behaupte ja nicht, Ganghofers Romane z. B. enthielten alles, was der strebende Lehrer braucht; ich halte jedoch jederzeit daran fest, daß man an junge Menschen nicht dieselben Forderungen stellen kann wie an alte, erfahrene. So wird jeder junge Lehrer in seinen einsamen Stunden — der vorsichtige Lehrer hat deren viele — sich gerne an Pötzl, Georgy, Ganghofer ergötzen, indes ihn „schwere Lektüre“ ermüdet und einschläfert. Der Landlehrer hat in seiner Dorfeinsamkeit keinen größeren Genuß als die reine Freude an der Natur; diese hebt und belebt Ganghofer mit seinen meisterhaften Schilderungen. Wenn ich offen und ehrlich bekennen soll, sage ich: „Ein Ganghofer-Roman mit seinen Naturschilderungen ist mir lieber, tausendmal lieber, wie „Der grüne Heinrich“ von Gottfried Keller.“ Damit will ich jedoch nicht sagen, man solle Keller nicht lesen. Herr Buckbauer verweist auf Ibsen, Hauptmann, Zola, Tolstoi „Worte dieser Männer sind Religion“, sagt er und er hat von seinem Standpunkte aus auch gewiß recht. Zolas „Zusammenbruch“ hat mich tagelang gefesselt. Dann fiel mir ein anderer Band dieses Mannes in die Hände. Welcher es war, weiß ich nimmer; das aber weiß ich noch, daß ich ihn, nachdem ich etliche Seiten gelesen habe, mit einem ehrlichen Pfui! weglegte. Zwar gehöre ich dem „schwachen“ Geschlechte an, eine Zimperliese bin ich jedoch nicht. Ich habe Tolstoi gelesen. Noch heute blättere ich gerne in seiner „Auferstehung“, wenngleich ich sie wiederholt gelesen habe; niemand wird mich jedoch davon überzeugen können, Tolstois „Kreuzersonate“ sei für den Bildungsgang eines Menschen von größerem Werte, wie z. B. Die Berliner Range von Ernst Georgy. Ich wähle mit Absicht diesen krassen Gegensatz, die Bücher, die von dem Werdegang eines übermütigen Mädchens erzählen und das Buch, welches uns Frauen zu tiefstehenden Wesen stempelt. Der junge Lehrer, die kaum flügge gewordene Lehrerin: beide werden gerne zu den tollen Einfällen der Lotte Bach lachen — Jugend und Lachen sind ja unzer- trennliche Begriffe, das Alter und der Ernst kommen ohnehin so rasch; dem jungen, unberührten Menschenkinde rauben jedoch Bücher, wie „Die Kreuzersonate“ den heiligsten Glauben, den Glauben an die Frauenehre. Einsamkeit und Bücher bedenklichen Inhaltes — für den jungen Leser ist mancherlei bedenklich, was dem erfahrenen Leser kein Kopfzerbrechen verursacht, kennt er doch den Lauf der Welt — können dem jungen Leser gefährlich werden. Ich wollte in erster Linie die „jungen“ Berufsgenossen beraten. Herr Buckbauer meint: „Wir Österreicher haben noch besondere Pflichten: wir haben zu sorgen, daß unsere Dichter uns nicht Fremde bleiben.“ Dieser Ansicht bin ich auch; darum empfahl ich seinerzeit: Anzengruber, Rosegger, Bartsch, Greinz, Hamerling, Kernstock, Saar, Samhaber, Krobath, Fischer, Pichler .... Daß meine Bücherei alles Lesenswerte umfaßt (sie bot mir die Anhaltspunkte), glaubte ich ja selbst nie; darum würde es mir leid tun, meinte man, nur das sei zu .berücksichtigen, was ich empfohlen habe. Zum Schlüsse eine Anregung: Wie wäre es, wenn wir „Blätterleser“ uns zusammenfänden, Auszüge über gelesene Bücher verfaßten und dieselben an den Herausgeber unserer Zeitschrift sendeten? So hätte dann jeder Lehrer nach den Mitteilungen der „Blätter“ einen wertvollen Ratgeber für die Beschaffung von Büchern. (Die Schrift-teitimg ist mit dem Vorschläge einverstanden »nd stellt gerne einen Raum von etwa zwei Seiten in jeder Folge zur Verfügung. P.) Hildegard Rieger, Lehrerin in Trifail-Vode, Steiermark. Spracbtmricbtigkclteii der Scbulspracbc. 33.) Auf den Wahnhof. Versteht man nun unter Bahn-Hof den Platz, auf dem die Schienen laufen, oder das Gebäude, niemals kann der Reisende mit Recht sagen, er gehe ans den Bahnhof, weil 1.) das Überschreiten der Geleise streng verboten, 2.) weil das Erklettern des Daches von einem Bahnhvfgebäude zum mindesten gefährlich ist. Mit dem „auf" ist also in keinem Falle etwas anzufangen. Welches Vorwort soll dann gebraucht werden? Das hängt von der Auffassung des Terminus' „Bahnhof" ab. Meint man das Haus, und das ist ja unser Ziel, so muß es heißen: Ich gehe (begebe mich) in den Bahnhof, nach dem Bahnhofe, zum Bahnhofe. Später bin ich „im Bahnhofe", niemals aber ans demselben. De Tante aus dr Stohdt.1 * Dr klejne Poldl, dar2 hont3 geguckt Wie de Tant aus dr Stohdt is ogeruckt!4 Kej5 Oughe wandt’r ob vu ihr, Es kom’n olles so vornahme0 für. An Morghen schlich sich dr Junge sugor Ei ihre Kommer;7 wos nohm ar wohr?8 Es log au Bette dr Tante ihr Koup,9 Doch offn10 Tischl Hoor und Zoup11 Und au12 Wosserglose wor ihr Gebieß. — Dos gob dan Jungen förmlich en Rieß.13 Glei wor ha wiedr zor Kommr naus14 Und lief zor Motter und rief dortsch15 aus: Nej, Motter, nej!16 Die städt’schen Damen Die giehn ju ausanander zu nahmen I“17 Erklärung: 1 Stadt, 23 der hat geschaut, 4 angekommen, 6 kein Auge, 6 vornehm, 7 Kammer, 8 was nahm er wahr? 0 Kopf, 10 auf dem, 11 Zopf, 12 in dem Wasserglase, 13 das gab dem Jungen förmlich ’nen Riß, 14 gleich war er wieder zur Kammer ’naus, 15 dort, 10 nein, Mutter, nein, 17 die geh’n ja auseinander zu nehmen. Eingesendet von R. Hauptmann. * Aus der Unterhaltungsbeilage jmn Haidaer Wochenblatt; Verfasser: W. Ernst. Mundart: Haida-böhmisch-Laipa'sch. Die Ulechselretic. Zur 16. Krage. (Schulsparkassen ober nicht?) 9. Urteil. Hildegard Rieger, Lehrerin in Trifail-Vode, Steiermark. Ich bin der Ansicht, daß der Lehrer seine Schüler jederzeit zum Sparen anleiten soll; für die Schulsparkassen kann ich mich jedoch nicht erwärmen. Möglicherweise verhielte ich mich anders zu der Sache, wenn ich sie praktisch durchgemacht hätte, oder — wenn ich nicht in einem Industrieorte wirkte, wo die Leute kommen und gehen. Wir mußten einst wegen der Anschaffung von Heimsparkassen Umfrage halten und da machten wir unangenehme Erfahrungen. Das verleidete mir die Sache insoweit, als ich mich am liebsten vor Geldsammlungen hüte. Mein Vorurteil hindert mich jedoch keinesfalls, die Kinder doch zum Sparsinn zu erziehen. Ich verweise eben auf die Postsparkasse, lasse mir die Büchel zeigen, Zinsen berechnen, lobe die neuerworbenen Zuschüsse .... Das Naschen suche ich nach Möglichkeit hintanzuhatten, indem ich die Kinder auf Obst verweise, dessen Genuß ja bekanntlich gesundheitfördernd ist. Das Sparen von Seite der Kinder scheint mir manchmal sogar bedenklich, wenn ich sehe, wie halbwüchsige Buben und Mädeln jeden Handgriff und jeden Schritt bezahlt haben wollen. Man läuft förmlich Gefahr, vor so einem Dreikäsehoch als Schmutzian dazustehen, greift man nicht sogleich in den Beutel. Nun, ich tue es trotzdem grundsätzlich nicht, es sei denn, ich lohne mit einer Schreibfeder, mit einem Apfel. Wir Menschen sollen ja hilfsbereit sein, und am besten steht uneigennützige Hilfsbereitschaft dem Kinde an. Zur 17. Krage. (Soll bas Ausfällen von Blanketten verschiebenster Art im Unterrichte betrieben werben ober nicht?) 13. Urteil. Schulleiter Josef Glanner in Oeynhausen, N.-Ö. Ich gehöre seit acht Jahren zu den Blankettfexen und Tagdieben, bin aber stolz auf meine Fexerei und Dieberei, denn ich fexe und stehle in und von der ohnehin karg bemessenen Zeit eines Einklassigen nur wenig, rühme mich aber doch, einen praktischen Erfolg aufweisen zu können; denn der Postmeister bat mich eines Tages um Auskunft, wie es komme, daß sich jetzt die Leute ihre Postdrucksorten selber schreiben. Wie betreibe ich nun diese „geist- und wertlose“ Ausfüllung von Drucksorten. Im letzten Schuljahre bekommt jeder Schüler eine Sammelmappe. Dieselben dürfen aber nicht nach Hause mitgenommen werden, sondern bleiben, wie die Schönschreibhefte, im Schulkasten liegen. In „Schönschreibstunden“ wird nun immer je ein Exemplar ausgefüllt u.zw. in beiläufiger Reihenfolge: 1. Brief (z. B. an den Schneider, einen Anzug anzufertigen). 2. Postkarte (Anfrage des Schneiders, bezügl. Zeit des Maßnehmens). 3. Postbegleitadresse (Schachtel mit Kleidern). 4. Rechnung des Schneiders. 5. Postanweisung (Einsendung des Geldbetrages). 6. Postkarte mit Antwort (durch Schneider Adresse von einem Weinhändler erhalten. Anfrage an denselben um den Preis). 6. b Antwort des Händlers. 7. Frachtbrief (Faß Wein). 8. Erlagschein (Geldsendung für Wein). 9. Quittung über erhaltenen Geldbetrag. — Diese ausgefüllten Sammelmappen bleiben bis zum Austritt des Schülers in der Schule. Ist die Zeit desselben da, so bekommt er mit dem Entlassungszeugnisse auch die Mappe, wobei ihm ans Herz gelegt wird, geradeso wie das Zeugnis auch die angefertigten Drucksorten als Heiligtum zu betrachten, so daß er im Falle der Notwendigkeit dieselben als Vorbild benützen könne. Und der Erfolg? wird mancher Kollege fragen ? Als Kollege Buchsbaum in unseren geschätzten „Blättern“ den Schuß gegen die Postdrucksorten abfeuerte, fühlte ich mich wohl nicht getroffen, aber verwundet und schleppte mich zu einigen meiner ehemaligen Schülern, um mich zu überzeugen, ob mein Vorgang wirklich ein Schlag ins Wasser gewesen sei. Ich: Guten Morgen, Herr Weber, ist der Adolf zu Hause? Weber: Nein, er ist eingerückt 1 Ich: Wissen sie nicht, ob er die Mappe mit den Drucksorten noch hat? Weber: O ja, Herr Lehrer, die liegen im Kasten gut aufgehoben und die gebrauche einstweilen ich, wenn ich auf der Post etwas zum Fortschicken hab’. Ich hob den Kopf schon höher und begab mich zur Auerin. Dieselbe Frage wie oben. Auerin : D’ Maridl ist in den Dienst und hat die Drucksorten mitgenommen. Ich ging noch zu ein paar Parteien, hörte dasselbe oder Ähnliches, war dann sofort gesund und mit mir zufrieden, denn ich wußte nun bestimmt: Ich habe doch keine Fexerei und Tagdieberei betrieben. Zur 18. Krage. (Soll der Lehrer mit seiner Klasse aufsteigen ober mehrere Jahre in derselben Klasse bleiben?) 5. Urteil. Rudolf Ritter, Lehrer in Komotau. Ich hatte in jedem meiner fünf Volksschuljahre einen anderen Lehrer. Nur in der 5. Klasse sah ich den Herrn wieder, der uns durch das zweite Jahr geführt hatte. Wie ein alter Bekannter kam er uns vor. Uns allen mochte wohl die Freude aus den Augen leuchten, als er das Zimmer betrat, denn gar freundlich und liebevoll begrüßte er uns. Kannten wir ihn doch so gut I Wir mochten wohl nicht mehr so ganz dieselben sein, hatten wir uns doch seitdem anderen Lehrern anpassen müssen. Aber e r war noch der Alte. Derselbe freundliche Ernst, derselbe ermunternde, lobende, aber auch strafende Blick. Da war es nicht notwendig, daß er uns erst gestalten mußte, wie er uns haben wollte. Frisch und freudig schritten wir ins Schuljahr hinein. Kein Zagen, kein Strafen, denn wir kannten ihn ja. War das aber immer so? O gewiß nicht. Der neue Lehrer kannte uns nicht so schnell, wir verstanden ihn nicht sogleich. Freilich, zum Schlüsse waren wir gute Freunde. Aber nun nahm er auch wieder Abschied. Das neue Jahr brachte uns einen neuen Lehrer. Dieser Gedanken erinnerte ich mich sofort beim Lesen obiger Frage. Und was ich als Schüler unbewußt gefühlt habe, als Lehrer lernte ich es verstehen: Ein Lehrer möge die Jugend geleiten vom ersten Schultage bis zum bedeutsamen Schritt ins Leben. Dann kann er seine Schüler ganz verstehen, ihre Fähigkeiten, sittliche Veranlagung und häuslichen Verhältnisse ergründen. Und der Knabe, das Mädchen, die einst schüchtern sich dem Lehrer nahten, sie werden jetzt dankbar die Hand jenes Mannes erfassen, der sie durch acht Jahre sorglich geleitet, gelehrt und geliebt hat. Und er selbst kann sodann mit zufriedenem Stolze die Früchte seiner mühevollen Arbeit schauen. Er ist belohnt. Und nun eilt er, mit frischem frohen Mute die Kleinen zu empfangen, um auch sie hinaufzuführen zum Leben .... Stoffe für die Stillbeschäftigung. 4. a) Das Kapitel Hauptwort. Aufgaben: Schreibt 1. was wir von Haustieren bekommen, 2. was wir auf dem Felde ernten, 3. was wir kaufen müssen, 4. welche Tiere ihr schon gesehen habt, 5. was man alles auf einem Baume sehen kann (z. B. Äste, Zweige, Schwämme, Birnen usw.), 6. welche Tiere man im Winter sieht, 7. welche Tiere man im Winter nicht sieht, 8. was unsere Haustiere fressen, 9. wovon die Tiere des Waldes leben (Oberstufe!), 10. welche Dinge man beim Baue eines Hauses braucht, 11. welche Ackergeräte ihr daheim habt (für Landschulen!)! 12. Die Gegenstände der Volksschule. 14. Die Namen der umliegenden Dörfer. 14. Die bekannten Länder(namen) und deren Hauptstädte. 15. Namen von Flüssen. 16. Je fünf Hauptwörter, die mit B und P, mit G und K, mit D und T beginnen, aufschreiben. — Jede der angeführten Aufgaben kann nach Belieben ergänzt und umgeändert werden; so wird es z. B. bei vielen Aufgaben passen, die Wörter im 4. Falle der Einzahl mit dem bestimmten Artikel oder auch, z. B. bei der 4. und 11. Aufgabe, mit dem unbestimmten Artikel im gleichen Falle anschreiben zu lassen. b) Das Kapitel Eigenschaftswort. Aufgaben: 1. Aufschreiben der Farbennamen. 2. Wie kann der Mensch sein? (groß, klein, krank, gesund, fleißig, faul usw.). 3. Eigenschaften eines guten Kindes. 4. Eigenschaften eines schlechten Kindes. 5. Besondere Eigenschaften von Tieren (Oberstufe). Hund — treu, Fuchs — schlau, Katze — falsch usw.) Pädagogische Splitter. 42. Auch im Lehrfach gibt es solche, die anderen auf den Zahn fühlen, ohne zu bedenken, daß sie selbst kein Gebiß haben. 43. Bildung und Einbildung stehen im umgekehrten Verhältnisse. 44. Manche Ansichten in der Methode gleichen Bleistiftspitzen, die sehr leicht abbrechen, wenn nur halbwegs aufgedrückt wird. 45. Manch Neues ist nur denaturiertes Altes. 46. Ein Strohkopf kann weniger leicht erwärmt, jedoch leicht entzündet werden. Theodor Tauber. Für das Stammbuch. 7. Der glücklichste unter den Menschen ist der, welcher sein Glück am besten kennt und am tiefsten davon durchdrungen ist, daß das Glück vom Unglück nur durch einen hohen, unermüdlichen, menschenfreundlichen und mutigen Gedanken getrennt ist. Aus „Weisheit und Schicksal“ von Maeterlinck. Ilse. Erzählung von Karl Kuratko. Weihnachtsnacht im Walde! Tiefes Schweigen! Heilige Ruhe! Die Tannen glitzern im Monden-lichte; die Äste beugen sich tief unter der Schneelast. — Da knackt ein Zweig, die blitzende, flimmernde Masse gleitet zur Erde. — Und dort, dort regt sich etwas Schwarzes im Geäst. — Ein Rabe ist es. „Kroh, kroh!“ erschallt sein heiserer Ruf. Heute hat er sich manch fetten Bissen geholt. Als er satt war, bummelte er ein bißchen über die Zeit. Seine Frau Gemahlin ließ er zu Hause warten. Auf dem Heimwege packte ihn die Furcht; er übte rasch eine zarte, beschwichtigende Begrüßungsrede ein. Da überfiel ihn die Nacht und Freund Rabe konnte den heimischen Wald nicht mehr erreichen. Allein mußte er sich ein Ruheplätzchen suchen. Im Schlafe drückte ihn das Gewissen und — der volle Magen. Er träumte schwer. Seine schwarze Frau erschien plötzlich. Sie riß den Schnabel weit auf und hüpfte immer näher. Jetzt! „Kroh, kroh!“ schrie vor Schreck der Rabe und wachte auf. Er saß allein auf dem Aste und seufzte vor Erleichterung. Dann steckte er den Schnabel noch tiefer in das dunkle Gefieder und schnarchte beruhigt weiter. — Am Waldessaume erscheint ein Füchslein. Es läuft merkwürdigerweise nur auf drei Pfoten. O, weh! Reinecke, wo hast du dein viertes Pfötchen gelassen? — Jetzt ruht er aus. Ja! Sich auf drei Pfoten ehrlich durch das Leben schlagen, ist nicht so leicht, zumal bei den teuren Fleischpreisen! Vor einem Jahre war es, da saß er, gerade wie heute, am Waldesrande und schielte zum erleuchteten Waldschulhause hinüber. Neugierig sprang er damals auf den Holzstoß vor dem Fenster und konnte nun in die Stube sehen. Dort stand ein glückliches Menschenpaar vor einem Tannenbaum. Es feierte die ersten Weihnachten im eigenen Heim. Dann setzten sich beide an den Tisch. Darauf duftete es gar verführerisch nach gebratenem Fisch. Der Duft stieg auch dem Füchslein in die Nase. Heute noch schnalzte es mit der Zunge, wenn es daran dachte. So hatte sich Reinecke Appetit geholt, und auf dem Heimwege war er dann in die verdammte Falle geraten, die er doch trotz der duftenden Lockspeise so lange gemieden hatte. Für den Leckerbissen mußte er seine Pfote bezahlen. — Eine dicke Träne kollerte ihm in den Schnautzbart. Wehmütig sah unser Füchslein zum Monde hinauf und der, der lachte es gar noch aus. Grimmig fletschte Reinecke die Zähne, schnappte nach ihm und bellte heiser in ohnmächtiger Wut. Der Mond, der konnte leicht lachen. Die ganze Nacht am Himmel herumkutschieren und nie Not leiden: das ist keine Kunst. Wär’ er ein Fuchs mit drei Pfoten und grimmem Hunger im Magen, dann würde ihm schon das Lachen vergeh’n! — Das Fenster leuchtet auch heuer wieder, und das Füchslein kann die Neugier nicht lassen. Hopp, sitzt es auf dem Holzstoß und drückt die Schnauze ans Fenster. Diesmal ist kein Weihnachtsbaum zu sehen. Kein Braten sendet den süßen Duft in Reineckes Nase. In der Stube schlummert alles; nur die Uhr ist wach und spricht fortwährend mit sich selber, damit sic nicht einschlafe. Doch halt! Dort bei dem großen Bette steht ein zierliches Körbchen. Darin regt sich etwas. Ein Kindlein ist es. Füchslein duckt sich erschrocken nieder. Vor ihm wird es heller. Eine leichte Gestalt schwebt ins Zimmer. — Noch platter quetscht Reinecke die Nase an die Scheibe. — Im blauen Duftgewande, mit silbernen Sternen besät und einem Krönlein auf dem Kopfe, nähert sich das holde Wesen dem Körbchen. Jetzt ist es bei der Wiege und beugt sich leise, leise auf das kleine Mädchen herab, das dort ruht, und haucht einen Kuß auf seine Stirn. Das Kind öffnet die Augen. Es sind große, braunglänzende Märchenaugen. Jetzt schlingt cs die Ärmchen um den Nacken der lichten Elfengestalt. Das Krönlein erstrahlt im magischen Lichte und die dunklen Augen glänzen feucht in unergründlicher Tiefe. — Dann fallen die Ärmchen auf das weiße Linnen und die Traumäuglein schließen sich wieder. Leise tritt die Elfe zurück und spricht mit süßer Stimme: „Welches Menschenkind die Märchenkönigin küßt, das stirbt im vertrauenden, seligen Kinderglauben an das Glück.“ Zischend erlischt im Zimmer das Nachtlicht. Reinecke sieht nichts mehr. Der grimme Frost beutelt ihn und im Magen knurrt der Hunger. Schnell springt das Füchslein vom Holze, senkt die Schnauze und trabt nachdenklich dem Walde zu. * Siebzehn Jahre sind verrauscht. Aus „Klein-Ilse“ ist ein schlankes Mädchen geworden. Das Gesicht von dunklem Haar umrahmt, ist zahrt und schmal. Nur die Augen sind unverändert geblieben, die unergründlichen, braunen, träumenden Märchenaugen. Ilse entschlüpft dem Schulhause, das sich in der heißen Mittagssonne dehnt, daß die Schindeln knistern und krachen. Im Walde ist es kühler. Hier liegt das Lieblingsplätzchen. Es ist eine Moosbank zwischen hellen Birken und dunklen Tannen, an der murmelnden Quelle, die immer neue Geschichten von unterirdischen Welten zu erzählen weiß. Hier träumt es sich gut. Ilse faltet die weißen Hände hinter dem Kopfe und lehnt sich weit zurück, so weit, daß ihr Blick durch das Laub der Birken zum Blau des Himmels eilt. Die Sehnsucht tritt nun in die Märchenaugen, die brennende Sehnsucht nach unbekanntem Glück. Das Bächlein murmelt eintönig, die hohen Farnkräuter schwanken, die Birkenblätter lispeln heimlich, — ein leises klingendes Raunen und Rauschen geht durch den Wald. — Der Traumgott kommt und zaubert. .. Ilse ruht allein im Walde. Da erschallt Rüdengebell. Rosse stampfen und wiehern. Immer näher kommt die wilde Jagd. Allen voran fliegt auf schneeweißem Zelter — der Märchenprinz. Jetzt springt er vom Rosse und beugt huldigend das Knie vor Ilse. Er hat seine Märchenprinzessin gefunden .. . Das Knistern eines zertretenen Zweiges stört den Traum. Erschrocken fährt Ilse empor. Vor ihr steht ein sonnverbrannter Jüngling, groß und schlank, wie der Märchenprinz. Da sinkt der Zauberschleier von ihren Augen. Verwirrt erhebt sie sich, ein glühendes Rot huscht über die Wangen. Der Fremdling zieht, sich vorstellend, den Hut und entschuldigt lächelnd seine Störung. Er hatte sich — verirrt. Ilse führt ihn in das Schulhaus zum Vater. — Es war der erwartete neue Lehrer. * Der Märchenprinz kam wirklich und nahm ein scheues Herz gefangen. Bei der murmelnden Quelle war es, im Waldesschatten, auf der Moosbank; da schloß er zum erstenmale Ilse in die Arme; da fühlte er einen zarten Körper vor Glück erschauern und zwei tiefe, braune, unergründliche Märchenaugen leuchteten ihm in Liebe entgegen. — Tage des Glückes folgten. — * Der Winter schlug wiederum die Erde in starre Banden. Vor dem Schulhause streiten sich zwei dunkle Vögel um einen Bissen. Es ist Herr Rabe mit seiner Frau, ln zarter Sorgfalt läßt sie ihren Gemahl nimmer allein reisen. Jetzt erheben sich beide und streben in schwerem Fluge den fernen Bergen zu. Vom Fenster folgen den Vögeln zwei träumende Augen. Im Lehnstuhle sitzt Ilse. Sie ist noch zarter geworden. Die Wangen sind schmal. Die dunklen Augen, sie strahlen so düster im blassen Gesichte. — Zwei Jahre sind verflossen. O, wie bald endeten die Tage des Glückes! Er mußte fort. Wie schwer, ach wie schwer war der Abschied im Walde, auf der traulichen Moosbank, beim murmelnden Bächlein! — Dann kamen die Briefe, — es waren glänzende Sonnenstrahlen. Doch sie wurden seltener und seltener und endlich blieben sie aus. Bange Furcht wühlt im Herzen, traurig, sehnsüchtig eilt der Blick ins Weite, zu den fernen Bergen. Dort weilt er. Hat er so viel Arbeit, daß er auf Ilse vergißt? Ist er krank, so schwer krank wie sie — aus Sehnsucht? Die Eltern ahnten die grausame Wahrheit, doch sie schwiegen. Er liebte Ilse. Gewiß! Da kam die Versetzung und die Versuchung nahte in Gestalt einer reichen Bauernwitwe. Sie streckte die Hände nach dem stattlichen Jüngling und lockte und lockte und ... Zwei Gestalten stritten sich um ein Herz. Hier schauten sehnsüchtig große Märchenaugen aus einem blassen Gesichte, — dort zwinkerten gierige, kleine Äuglein aus feisten Backen heraus. Hier winkt eine zarte, schlanke Elfengestalt, dort ein pralles, überstarkes Weib. — Wie das Gold blitzt, wie die Äuglein verführerisch zwinkern. Klirr! Kling! — Blinkendes Gold, Goldl — Die Märchenaugen werden trauriger und trauriger, dann verblassen sie. — Das Gold siegte! * Leise breitet die Christnacht den Mantel aus und umhüllt die Natur mit ihrem Dunkel. Ruhe, süßer Friede herrscht überall! Im Schulhause sind die Lichter des Weihnachtsbaumes verlöscht. Die Eltern schlummern schon. Ilse allein kann keinen Schlaf finden. Fiebernd glänzen die dunklen Traumaügen im Mondenlichte und die Lippen bewegen sich leise, wie im Gebete: „Mit dem Lenze, mit den tausend erwachten Blumen und Liedern wird auch er kommen und mich holen. Wie damals beim Abschied wird er mich umfangen und nie, nie mehr lassen. Mein, mein lieber Märchenprinz! ...“ Heller wird es im Stübchen. Im blauen Gewände, mit silbernen Flügeln und güldenem Krön- lein schwebt die Märchenkönigin zum Bette. Sie neigt sich und haucht einen Kuß auf die blassen Lippen. Zwei schneeweiße Arme schlingen sich um ihren Nacken. Ein verklärtes Lächeln huscht über Ilses Kindergesicht; noch einmal leuchten die dunklen Traumaugen auf, — dann schließen sie sich für immer. In ungetrübtem, vertrauendem Kinderglauben an das Glück ist die Seele ins ewige Märchenland enteilt. Der Lenz hat den Winter bezwungen. Die Quelle murmelt wieder ungehemmt ihre eintönigen Lieder. Das Farnkraut fächelt im Winde. Die Blätter der Birken zittern. Die dunklen Tannen raunen geheimnisvoll um Ilsens Lieblingsplätzchen. Sie sind heute nicht allein; darum das Rauschen. Auf der Moosbank verbirgt ein gebeugter Mann das Gesicht in den Händen. Zwischen den Fingern perlen Tränen hervor und wehes Schluchzen durchzittert den Körper. Wenn der Lenz ins Land zieht, muß der Kranke zu diesem einsamen Plätzchen pilgern, wo er das Glück fand und — ach, so bald begrub. — Garten- und Blumenpflege im Dezember-Jänner. Es kann noch rigolt, gegraben, gedüngt werden; Erdmagazine und Komposthaufen umgraben, mit Jauche begießen. Die Winterschutzhüllen sind nochmals zu prüfen, auszubessern, zu ergänzen; bei verschiedenen zarten Pflanzen ist während des milden Wetters zu lüften, damit sie nicht verfaulen oder verstocken; ständige Bewachung ist unerläßlich. Vom Frost gehobene Pflanzen sind baldigst wieder anzudrücken oder frisch zu pflanzen; sonst sind sie verloren. Nadelhölzer leiden unter dem Schneedruck; abklopfen, Zweige am Stamm anheften. Die Überwinterungsräume bedürfen ebenfalls besonderer Aufmerksamkeit; viel lüften, auch bei ganz niederen Wärmegraden (1—2 Grad Kälte noch); nur muß trockene Witterung und reine Luft herrschen. Faulendes und schimmelndes Gemüse, auch Blätter und Wurzeln, und Obst immer sofort entfernen. — Obst soll nicht auf Stroh gelagert werden ; Obsthorden sind dazu am praktischesten, sie können übereinander gestellt werden, dürfen aber nicht gestrichen sein. In gedielten Räumen gleich auf den gut gereinigten Boden nicht zu dick übereinander schichten, möglichst gleichbleibende Temperatur 5—8 Grad, trocken und dunkel, Sonnenlicht schadet. Sehr geeignete Zeit zur Schädlingsbekämpfung, wenn noch nicht geschehen: Rinde reinigen (Abfall soll nicht auf den Boden fallen, muß verbrannt werden), Leimringe klebfähig erhalten, Kalkanstrich (Kalk und Lehm gemischt) anbringen oder erneuern, Brutstätten der Blutlaus mit verdünntem Karbolineum auspinseln, Raupennester abbrennen, solche sind auch in Hecke, Zaun und Gesträuchen aufzusuchen. Gute Ernährung des Baumes ist ebenfalls Schutz bezw. Vorbeugung gegen Ungeziefer, deshalb kräftig düngen. — Alle nicht mehr gebrauchten Geräte und Werkzeuge sind zu reinigen, auszubessern, trocken aufzubewahren, die Eisenteile bestreiche man mit geschmolzenem Fett oder Harz oder mit Petroleum. Dem Winter draußen setzen wir Frühlingsfreude im Zimmer entgegen durch Heranziehen der duftenden Blüten von Blumenzwiebeln und Winterblühern in Töpfen, auf Gläsern und Schalen. Reichlich bewurzelte Blumenzwiebeln werden nach und nach wärmer gehalten (nicht sofort in größere Wärme bringen). Maiblumenkeime müssen dagegen sofort viel Wärme haben. Feuchtigkeit und Wärme sind Hauptfaktoren, um mit den Treibgewächsen schöne Erfolge zu erzielen. Alle Zimmerpflanzen sind vor starken Temperaturschwankungen und Zugluft gewissenhaft zu bewahren. Man treibe auch abgeschnittene Blütenzweige von den frühblühenden Gehölzen und Obstsorten, erst im Wasser halbwarm aufgestellt und dann im Wohnzimmer ans Fenster gebracht, öfters mit dem Be-stäuber besprengt, erfreut uns das allmähliche Schwellen, Aufbrechen und Entfalten der Blütenknospen wochenlang. An kalten Abenden alle Gewächse von den Fenstern abrücken. Unter der Bevorzugung der Treibpflanzen dürfen die übrigen Zimmergewächse nicht leiden und vernachlässigt werden. Größere Wärme ist fast allen schädlich, Palmen z. B. nicht wärmer als 8 bis 10 Grad. Trockene und faulende Pflanzenteile entfernen, kein Ungeziefer aufkommen lassen. Die leeren Balkons und Fensterbänke bieten im Winter einen unschönen Anblick, den wir freundlicher gestalten können durch Kasten, die mit kleinen, gutgewachsenen Fichten oder Tannen bepflanzt sind. Diese bedürfen keiner Pflege und bleiben bis zum Frühjahr grün; die im Sommer in dem Kasten gebrauchte Erde kann verwendet werden. Größere Fichten in Kübeln auf dem Balkon aufstellen. Diese Nadelholzpflanzen bieten gleichzeitig den Vöglein, deren wir nun gedenken müssen, gern besuchte Tummel- und Futterplätze, willkommene Abwechslung in das ruhige Winterleben bringend. Auch an anderen geeigneten Orten stellen wir für die Vögel Futterplätze her, halten diese schneefrei, streuen öfters geeignetes Futter und bieten an geschützter Stelle in auf warmen Steinen aufgestellten Näpfchen Trinkgelegenheit. Besonders die kleinen Meisen sind dankbar für Unterstützung in der Zeit der Not. Speckschwarten, halbe Nüsse an Fäden aufgehangen sind Leckerbissen; einen Weihnachtsschmaus bereiten wir ihnen durch das Aufhängen des Fest-Gänsebraten-Gerippes, das sie blitzblank putzen, indem sie selbst die kleinsten Fleischteilchen abzunagen verstehen. Ihren Dank werden sie durch unermüdliche Ungeziefervertilgung abstatten. J. C. Schmidt. Briefkasten. Infolge meiner Erkrankung war ich in den letzten zwei Monaten gezwungen, mich im Süden anf-znhalten. Da ich die Zeit nach Möglichkeit mit Seefahrten ausfiillle, so konnte ich in den einzelnen Küstenorten hinsichtlich ihrer Eignung zu einem Kuraufenthalte während des Winters Studien machen. Im nachfolgenden will ich meine Ergebnisse mitteilen. — Nervöse können den ganzen Winter hindurch an der Küste von Abbazia-Lovrana verbringen. Ist auch das Wetter nicht immer so, wie man es wünscht, so läßt cs doch fast jeden Tag Spaziergänge im Freien zu, wenigstens solche auf dem herrlichen Strandwcge, wo man das Spiel der Wellen betrachten und sich an der kräftigenden Meerluft laben kann. Abbazia bietet Zerstreuungen aller Art, ohne daß deswegen tief in den Säckel gegriffen werden müßte. Die Fahrt mit der Straßenbahn von Lovrana nach Abbazia kostet 50 h, im Abonnement pro Monat 8 K. Schon die täglichen Konzerte der Kurkapelle lohnen den Ausflug. — Für Katarrhe der Lunge und des Kehlkopfes empfehle ich im Jänner und Feber Lussinpiccolo u. zw. die geschützten Stellen im Hafen und jene in Cigale. Gleich bei der Einfahrt sieht man links ein stattliches Gasthaus. Eine Karte von mir sichert 20% Nachlaß und aufmerksame Bedienung. Der Wirt ist ein Deutscher. Ich bin in der Lage, auch in anderen Herbergen Nachlässe zu erwirken. — Tiefer nach dem Süden vorzudringc», halte ich mit Rücksicht auf die lange Reise und die eigenartigen Ortsverhältnisse nicht für angezeigt; es erscheint auch nicht geboten, denn Lussin ist milde. Schmerkranke sollen nicht aus ihrem Heim; sie finden die Pflege nirgends so wie beim Hausmütterchen. Und Pflege ist eben ein Hauptfaktor. — Ein längerer Aufenthalt in Arbe ist nicht zu empfehlen. Es fehlt an Komfort, Gesellschaft und Kommunikationen. Die kroatische Küste wird im Winter von der Bora arg mitgenommen. Sehr günstig sind die Brionischen Inseln gelegen; allein sie bilden dermalen nur einen Sammelplatz für die Begüterten. Wer nicht gerade aus Seelust erpicht ist, wähle Görz zum Winteraus-enthalte. Görz ist mild, bietet Spaziergänge in reichstem Maße und auch gesellschaftlichen Anschluß. Man kann in der Stadt billig und dabei gut leben. — Bezüglich weiterer Auskünfte wende man sich unmittelbar an mich. Briefe bis auf weiteres nach Lovrana. Ich werde von Fall zu Fall an dieser Stelle Ratschläge für Erholungsbedürftige erteilen, denn im vieljährigen Samariterdienste habe ich mir ein ziemliches Maß Erfahrung gesammelt. — A!ezirksschnki»spcktor A. W. in A.; Das Inspektor«!, bei dem der Schulmann fast ausschließlich Schreiber sein muß, ist eine Einrichtung, die auch den kräftigsten Mann zum Falle bringt. Tag um Tag an den Tisch gefesselt, Tag um Tag im Hader mit Parteien und Schulfeinden, dazu die Mühsale der Fahrten, die hundert verschiedenen Geschäfte. Nicht wahr, das hat uns die Jugend und die Lebenslust genommen? — Lehrer K. Z. in II.: Ihr Erzählerton klingt gut. Aber nicht zusehr in die Breite gehen, mein Teuerster; sonst leidet die Sache 1 — Lehrer It.I. in W.: Das Persönliche mußte ich streichen; die Menschen vertragen nicht zuviel eigenes Glück. — Der Lehrer-Dichter Kranz ISisvachcr ist krank, arbeitsunfähig und lebt daher in großer Not. Es ist Ehrenpflicht der Lehrerschaft, dem armen Kollegen zu helfen, indem seine Werke verbreitet werden. Alles Nähere durch die Hosverlagsbuchhandlung H. Dieter in Salzburg. — Lehrerssra» ZS. H.: Ein löblicher Entschluß, am Todestage der Mutter alljährlich 3 K für das Südheim zu spenden! Er sollte Nachahmung finden. — Kachk. K. in Z.: Daß Sie in Ihrem Kreise die Angriffe zu glätten Mühe hatte», muß mich wundern, nachdem doch alles so unnatürlich dick aufgetragen ist, daß man Absicht und Verdrehung ohneweiters merkt. Die Zukunft wird die Verleumder und ihre blinden Nachbeter ganz bedeutend ernüchtern. Allerdings ist es indes entmutigend, wenn man nun Jahr um Jahr sich hcrumschlägt und den Klatsch jedesmal bis zum letzten Worte widerlegt, daß es noch immer einige gibt, die ihm Wert beimessen. — Lehrer H. Ik. in /».: Es freut mich, daß Ihnen die „Bl." den ersehnten Posten gebracht haben. Wer noch stellenlos ist, melde sich! — Iiach Wien: Sie laden mich zur Mitarbeit bei der neuen Jugendzcitschnft ein. Soll das eine Ironie sein? Ich bin froh, wenn ich endlich einmal etwas loswerde, um mich ausschließlich meinem Berufe, d. i. der Lehrerbildung, und den „Bl." zu widmen. Wäre nicht der Rummel losgegangen, ich hätte das andere mit Beginn des neuen Schuljahres abgegeben. — Art. K. It. in St. H.: Unter den vielen Zustimmungen finde ich auch Ihren dichterischen Erguß. Einige Verse hinken zwar ganz bedenklich; aber sie sind inhaltlich voll Treue, und das ist mir lieber als die blinkende Form. — Lehrer K. Sch. in L.: Wiederholt habe ich vor der Anschaffung großer Sammelwerke, zumal wenn sie in Lieferungen erscheinen, gewarnt. Lassen Sie sich nicht ein; das Ratenzahlen wird zur Plage. Und nun gar eine „medizinische Behandlung in Lieferungen"! Du, lieber Himmel, wozu soll das führen! Der Arzt muß Sie sehen und kennen; sonst sind Sie für ihn nicht der H. Sch., sondern nur ein homo, dem man ein allgemein geltendes Rezept sendet. Sind Ihre Nerven rebellisch, so pilgern Sie ins Südheim. — Hbk. W. in H.: Wenn ich einmal all der Lasten entledigt bin, wird das Erscheinen der „Bl." geregelt werden, so daß sie immer vor dem Beginne des Monates erscheinen, für den die Rüstung gilt. Bei der furchtbaren Überbürdung mußte ich eben den Augenblick erhaschen, wo und wann er zu erhaschen war. So mancher Leitartikel ist im Wartesaal des Bahnhofes oder auf der Ofenbank des Dorfwirtshauses entstanden. — Direktor Ii. Hh. in W.: Der landwirtschaftlichen Fortbildungsschule soll in den „Bl." die vollste Aufmerksamkeit gewahrt bleiben. Wir brauchen praktische Pädagogik, eine Schule, die uns dem Volke näher bringt und unsere Hoffnungen im Volke verankert. Wenn wir nicht von unten auf mit Macht drängen, so werden wir niemals was Rechtes erreichen. — Lehrerin L. K. in H.: Der Abschnitt „Die Lehrerinehe" muß geschlossen werden; es harren andere wichtige Fragen der Erörterung. — Sr. K. W. in H.: Schönen Dank für Ihre Ratschläge! Sie zweifeln, ob ich die Ruhe lange ertragen werde. Gewiß! Man würdigt sie nach Jahren des Kampfes. — Höl'. Ii. Z. in St.: Die Erwiderung wird kommen. Aber nicht gleich so böse werden! Man muß auch das Kontra vertragen. — Lehrer K. H. in St.: Inder diesmaligen Folge der „Ratschläge für die B.-P." ist eine methodische Anleitung vermerkt. — Lehrer W. K. in M. (Sachsen): Der Export nach Deutschland freut mich umsomehr, als man sonst an päd. Literatur schwer etwas über die Grenze bringt. — Schlkt. L. K. in Ii. Bei Kt. a. b. W.: Ihre Schnurren haben mich in der Zeit des Krankseins sehr erheitert. Ich danke Ihnen für die Medizin. Demnächst sollen sich die Leser an dem Humor ergötzen. — Leyrcrssran in Schlesien: In der Darstellung am Schluffe des Briefkastens finden Sie die Antwort aus Ihr anonymes Schreiben. Übrigens hat mich Ihr Vertrauen gefreut. — Lehrer A. W. in L.: Die Zeitschrift erscheint in Langensalza. — Iirl. Ii. W. in K.: Sie schreiben: „Wer das Beste will, muß oft das Bitterste kosten." — Ja, mein Fräulein, war es denn je anders? — Aach allen Seiten: Herzlichen Dank für Zurufe und Wünsche auf Genesung! Sie schreitet fort, freilich nicht derart, daß ich wieder in alle Sättel schlüpfen kann. — An Südheimangelegcnheiten hat auf die Dauer meiner amtlichen Beurlaubung über meinen Antrag Herr Fachlehrer Karl Sekora in Klagensurt die Leitung übernommen. Die Gesuche sind an die Verwaltung des Lehrerheimcs in Lovrana zu richten. — Kine Wille an den Weihnachtsmann: Über Anregung des bekannten Schulmannes Direktor Josef Ambros wurde im Südheim ein Unterstützungsfonds gegründet und nach mir benannt. Ein sinnreiches Geschenk! Ich habe bestimmt, daß der Fonds jenen Gästen des Lchrerheimes zugutekomme, die nach der Ansicht des Arztes noch länger, als ihre Mittel reichen, im Süden weilen sollte», um genesen in die Heimat zurückzukehren. Zweien ist bereits die Wohltat zuteil geworden, d. H. sie erhielten auf 14 Tage freie Station. Der Fonds braucht Stärkung. Ich richte daher an die Leser der „Bl." die herzliche Bitte, seiner beim Wcihnachtsbaume zu gedenken und entweder an die „Bl." oder an den Verwalter des Fonds, Herrn Schulleiter F. Hiecke in Lovrana, Spenden zu übermitteln. Sie werden in den „Blättern" gelegentlich verbucht werden. — Zur gefälligen Kenntnisnahme: In Folge 80 kennzeichnetc ich das Vorgehen der mich seit Jahren verfolgenden Clique. Am Schluffe vermerkte ich: „Man muß auf die Fortsetzung tatsächlich begierig sein." Sie ist gekommen und hat alles bisher Dagewesene überboten. Die Angriffe waren derart, daß ich mich trotz der Gegenvorstellungen des mich behandelnden Arztes entschloß, den Weg der gerichtlichen Klage zu betreten. Ich ging dem besorgten Doktor ganz einfach durch und setzte mich mit meinem Rechtssreunde in Verbindung. Allerdings hatte ich den Ungehorsam schwer zu büßen, denn durch die Unterbrechung der Kur war ich physisch wieder ganz hcrabgekommcn. Darum konnte und durfte ich mich mit der Angelegenheit weiter nicht »lehr beschäftigen; ich überließ sie der bewährten Einsicht meines Rechtsfreundes, des Herrn Dr. Otto Vallentschagg in Laibach. Knapp vor Ablauf der Klagefrist fragte ich mich bei ihm an, wie die Sache stehe. Aus der diesbezüglichen Antwort greife ich in allgemeiner Fassung folgende Stellen heraus: „Sie müßten die Kosten Ihrer Rechts-Vertretung, der Informationsreisen usw. auf jeden Fall, die Kosten der von Ihnen beantragten Zeugen möglicherweise auch dann aus Eigenem tragen, wenn Sie, was ich voraussetze, in dem Prozesse als Sieger Hervor» gingen; denn nach meinen Ungezogenen Erkundigungen besitzt die Gegenpartei kein Vermögen und werden daher die Kosten des Strafprozesses uneinbringlich sein. Sie haben sich allerdings bereit erklärt, dieselben bis zur Höhe von 1000 K zu übernehmen; allein dieser Betrag würde bei weitem nicht ausreichen. Es würden wiederholt Beratungen und Konferenzen erforderlich fein, wozu selbstverständlich auch noch die Kosten der Verhandlung vor dem Gerichte usw. hinzukämen. Die Führung des Prozesses könnte Sie also selbst bei g ü n st i g e m Ausgang materiell ruinieren. (Es müßten nämlich mindestens 30 Zeugen vorgeladcn werden; die Prozeßkosten beliefen sich auf 5000 bis 6000 K. P.) — Es fragt sich nun, ob dieser Schade, der Ihnen sicher ist, mit dem Erfolge, den Sie im Falle eines Prozesses erreichen könnten, in einem entsprechenden Verhältnisse steht, und ob nicht andere, vielleicht noch wichtigere Erwägungen zum Schluffe führen, von einem Strafprozesse abzusehen und die Angelegenheit in anderer Weise zu ordnen. — Ich muß Ihnen aufrichtig gestehen, daß ich mit Rücksicht auf den krankhaften Eindruck, den Sie mir bei Ihrer letzten Unterredung machten, hinter Ihrem Rücken bei Ihrem Hausarzte über Ihren Gesundheitszustand, insbesondere auch in der Richtung Erkundigungen einzog, ob der Arzt ohne schwere Nachteile für Ihre Gesundheit die Führung eines Strafprozesses zulasse, eines Verfahrens, das nicht nur an und für sich mit seelischen Aufregungen verbunden ist, sondern auch in geistiger und physischer Beziehung Anforderungen stellt, die einen gesunden und kräftigen Körper voraussetzen. Leider fiel das Gutachten Ihres Hausarztes dahin aus, daß er vom Gesundheitsstandpunktc sich ganz entschieden dagegen aussprach, Sie allen diesen Aufregungen, die ein solcher Prozeß zur Folge hätte, auszusetzen. Ihr Hausarzt erklärte wörtlich, daß Ihr Zustand nervöser Überreizung ein derartiger ist, daß er es für absolut unzulässig hält, daß Sie sich den Aufregungen eines Prozesses ohne ernstliche dauernde Schädigung des Organismus aussetzen könnten. — Endlich leitete mich bei meinem Gutachten auch die Rücksichtnahme auf völkische Belange. Es würden jedenfalls im Strafprozesse Angelegenheiten zur Sprache kommen, die das in Grenzländern ohnehin gefährdete Deutschtum schädigen könnten und die besser im inneren Kreise verschlossen bleiben. Ich meine damit interne Angelegenheiten, die es bei allen Parteiorganisationen und Vereinen gibt und deren Aufdeckung allein schon dem Gegner nicht nur Gelegenheit zu Angriffen, sondern auch zu direkten Schädigungen geben könnte; selbstverständlich sind darunter nicht die gegen Sie erhobenen persönlichen Angriffe gemeint und die denselben zugrunde gelegten tatsächlichen Umstände, sondern Angele-gcnheiten rein völkischen Charakters. Diese meine Ansicht wurde durch das Gutachten von Vertrauensmännern, die ich darüber befragte, vollinhaltlich bestätigt. Es wurde mir von verschiedenen Seiten, u. zw. von sehr vertrauenswürdigen Personen (die schriftlichen Belege habe ich in meinen Händen) versichert, daß bei der Führung des Prozesses mit Rücksicht auf die erhobenen Anwürfe jedenfalls Angelegenheiten in den Gerichtssaal und in die Öffentlichkeit hineingezcrrt werden könnten, deren Behandlung dem Deutschtum in unseren Grenzländcrn ganz entschieden Schaden bringen würde. — Der Umstand, daß die Anwürfe aus slowenischen Blättern entnommen wurden, sowie der gehässige und nicht genug zu tadelnde Ton derselben machen auf mich den Eindruck, daß es sich in diesem Falle viel weniger um sachliche Gründe als um persönliche Nebenansichten handelt. Ist es schon verdammenswert, daß deutsche Männer von Deutschen in solcher Form angegriffen werden, so ist es durchaus nicht zu rechtfertigen, daß man die Angriffe gegen Sie losließ, ohne sich früher über den Sachverhalt in objektiver Weise versichert zu haben. Es fragt sich, soll man der Erfüllung dieser Nebenanfichten durch einen Prozeß noch mehr Nahrung zuführen? Ich habe wiederholt meinen Klienten in Fällen, wo sie mit Recht gegen Angriffe einen Prozeß dieser Art hätten anstrengen können, wegen der Unsicherheit des Ausganges und der damit verbundenen Kosten und Aufregungen von der Führung eines Strafprozesses abgeraten, insbesondere, wenn es möglich war, gegenüber den Angriffen vor einem anderen Forum zu reagieren. — Was die Angriffe gegen Sie anlangt, so ist der sensationellste Teil bereits endgültig geordnet, da die einzig und allein kompetente Strasbehörde ausgesprochen hat, daß gegen Sie nicht das Geringste vorliegt. Ebenso ist durch eine diesbezügliche schriftliche Erklärung die Angelegenheit für Sie vollständig erledigt. Insoweit es sich um Vorwürfe handelt, die Ihr Berufsleben betreffen, so wird es ohnehin Sache Ihrer Vorgesetzten Behörde sein, im Wege einer Disziplinaruntersuchung die Angelegenheit klarzustellen, und Sie werden dann Gelegenheit haben, sich dort zu rechtfertigen. Soweit es sich um Angriffe auf ihre Beziehungen zum Deutschen Schulverein handelt, können dieselben im Wege eines Schiedsgerichtes zur Austragung gelangen. (Es liegt bereits eine Erklärung des Deutschen Schulvereines vor, die die Angriffe als ungerechtfertigt bezeichnet und u. a. bestätigt, daß ich die Gehaltsaktion der Gottscheer Lehrer mit allem Nachdruck gefördert habe. P.) Die Zustimmungskundgebungen und Sympathiebeweise der verschiedenen Lehrervereinigungen, die Ihnen in Ihrer Angelegenheit zugekommen sind, sind Beweise dafür, daß man in Ihren Berufskreisen Ihnen volles Vertrauen schenkt und den Wert der Angriffe entsprechend ein« zuschätzen weiß. — Endlich kommt noch eine Erwägung hinzu, die für meine Anschauung spricht: Ein Strafprozeß gegen Zeitschriften würde nicht den Schuldigen treffen, da nicht der Redakteur der Verfasser der Artikel ist. Bei der Verpflichtung des Schriftleiters zur Geheimhaltung ist es ganz ausgeschlossen, den eigentlichen Artikelschreiber ausfindig zu machen. Sie haben in dieser Richtung ohnedies genug getan, indem Sie in Ihrem Blatte1 ausdrücklich den Aufruf erließen, es möge sich derjenige offen melden, der gegen Sie die Angriffe richtete, damit Sie mit ihm direkt abrechncn können. Dieser Aufruf blieb unbeantwortet. Der Grundsatz, daß man auf anonyme Briefe nicht reagieren soll, niuß auch in dem Falle richtig bleiben, wenn in den Zeitungsblättern derartige ungedeckte Angriffe erhoben werden. Alle diese Argumente und 1 „Laibacher Schulzeitung" Augustnummer 1910. Es wurde eine Prämie von 50 K ausgesetzt. P. noch mehrere, die ich, um nicht weitschweifig zu werden, nicht anführen will, bestimmen mich, Ihnen den Rat zu erteilen, die Idee, einen Prozeß zu führen, anfzngebem Nachdem die Zeit drängte und ich mich mit Ihnen wegen Ihrer Reise nicht in Verbindung setzen konnte, so habe ich Ihrem Aufträge gemäß, demzufolge Sie mir die Austragung dieser Angelegenheit ganz nach meiner Wohlmeinung überließen, gehandelt, indem ich, wie oben erwähnt, verschiedene Erknndigungen einzog und die Vertrauensmänner befragte. Inzwischen ist auch die Frist zur Überreichung der Strafanzeige verflossen und Sie sind vor eine vollendete Tatsache gestellt, was ich allerdings in dem Falle unterlassen hätte, wenn es mir möglich gewesen wäre, mich noch früher mit Ihnen zu beraten; doch hätte auch in diesem Falle mein Rat nicht anders gelautet. Ich hoffe, daß Sie mein Schreiben in besserer gesundheitlicher Verfassung antreffen wird, und verbleibe.. Ich habe mich verpflichtet gefühlt, vorstehende Darstellung den Lesern der „Bl." zur Kenntnis zu bringen. Da nach allem ein Prozeß ausgeschlossen erscheint, habe ich die gesamte Angelegenheit einem Ehrenrate unterbreitet. Derselbe wird sie in allen Teilen gründlich untersuchen. Sobald die diesbe-züglichen Verhandlungen abgeschlossen sind, werde ich an dieser Stelle einen umfassenden Bericht erstatten. Es muß Klarheit geschaffen werden, damit die Leser erkennen, welchen Angriffen heutzutage der ausgesetzt ist, der im Dienste des Gemeinwohles wirkt. Kleine Mitteilungen. 240.) Hause,idzüngige Mörder. Unter diesem Titel bringt die „Österr. Volkszeitnng" eine zeitgemäße Betrachtung, der wir einige Stellen entnehmen. Es heißt u.a.: „Jeder von uns hat schon einmal im Leben etwas von der Mordgewalt des „Geredes" zu spüren bekommen. Wenn es auch nicht immer gleich der ganze Mensch ist, der von dem Tratsch zu Boden gerungen und gelötet wird, so sind es doch oft Teile unserer selbst; eine schöne Regung, ein liebes Gefühl vielleicht über diese hinaus, oft unser ganzes Innenleben, unsere seelische Existenz. Ja, man empfindet ihn als Mörder, den Tratsch, oder besser gesagt, als langsam hinmordenden Giftmischer. Aber diese ganze Ekstase des Abscheues und des Verwünschens ist nur ein Paroxismns, der, wie jeder leidenschaftliche Affekt, in Erschlaffung endet. Nur die ganz starken Naturen finden daraus wieder zu der ersten Regung ihres verachtungsvollen Stolzes zurück; die anderen brechen nach diesem Anfall in sich zusammen. Es folgt die Resignation. Dabei ist es interessant, so ungeheuer interessant, was man erzählt, daß die Leute gar nicht merken, daß es böse, daß es sogar tödlich ist. Ob sich nur einer der vielen klar darüber ist, daß er Mordschuld auf dem Gewissen trägt? Jene Mordschuld, die zu den erbärmlichsten Verbrechen zählt, weil dabei zahllose gegen einen einzelnen stehen." 241.) Wintersport. Die „Pädagogische Warte" in Nadel a. d. N. ermuntert die Lehrer hiezu, indem sie schreibt: „Bei der Pflege des Eissportes halte man sich vor allen Dingen an die Jugend. Bei den abzuhaltenden Eisfesten veranstalte man Jugendkunstlaufen — wenn auch nur in bescheidenen Grenzen — und wenn möglich auch Jugendschnellausen und setze hierbei tunlichst wintersportliche Geräte als Preise ans. Durch die Pflege der Jugendlaufen wird auch am besten dem sonst so häufigen und mit Recht viel beklagten tollen, sinn- und zwecklosen, ja direkt schädlichen Herumheben der Jugend und schulentlassenen Jugend auf dem Eise Einhalt getan und das Laufen in nutzbringende Bahnen geleitet. Und diese Jugendlaufen seien nicht nur für Schüler höherer Lehranstalten, sondern auch insonderheit für die Bürgerschüler und -schülerinnen sowie für die Fortbildungsschüler; denn da der Eislauf der billigste Wintersport ist und bleiben wird, so ist und bleibt er auch dadurch zu gleicher Zeit der populärste. An die Lehrer, vor allem an die Turnlehrer sowie die den Eislauf Betreibenden richte ich die Bitte, möglichst oft mit ihren Schülern und Schülerinnen die Eisbahn aufzusuchen; prächtig eignen sich dazu eine Turnstunde und die freien Nachmittage. Und sollten auch mal 1 bis 2 Stunden ausfallen, so schadet das nichts; im Gegenteil: die frische Luft und die nervenstärkende Bewegung auf dem Eise bringen neue Kraft in den jugendlichen Körper, der am anderen Tage desto freudiger an die ernste Arbeit in der Schule geht. Aber auch der Fortbildungsschullehrer (und der Lehrer an der Landschule I D. Sch.) verschmähe es nicht, seine jugendlichen Freunde zum Schlittschuhlaufen anzuhalten und begebe sich ab und zu an Sonntagen mit ihnen hinaus auf die Eisfläche, ihnen selbst mit gutem Beispiel vorangehend; Dank und Zuneigung sind ihm gewiß." 242.) pem Wcrfcumbetm ins Stammbuch: Unter den Giftpflanzen ist eine, die keines Samens und keines Keims bedarf, die auch aus Nichts entstehen kann wie die Schöpfung Jahwahs (Jehovas); das ist die Verleumdung. Sie braucht nur einen guten Boden; dann erzeugt sie sich aus Nichts. Otto Ernst. Durch Lachsen uub Thüringen von Schule )u Schule. 11. In der (SeiltcöOurfl des städtischen Dorfes. „Ei, ei, ein Herrschaftsschloß auf weitem Plan, umgeben von Gartenbeelen und Büschen! Ein seltener Anblick!" „„Nicht doch! Das ist die Schule des Ortes."" Man kann sich unsere Verwunderung denken. Ein vornehmes Dorf zwar, aber immerhin ein „Dorf". Welch einen Prachtbau hatte es sich als Tempel der Bildung geschaffen! Mit seiner breiten Heldenbrust trat das Schulhaus kühn an die Straße, trotzig mit hocherhobenem Haupt, einem mächtigen Turm, der den Bau in Hälften schied. Wir gingen über die Treppe hinauf, gelangten in einen lichten Gang und bald in das Klassenzimmer des Leiters. Ein Saal, in dem die Kunst ihr Zelt aufgeschlagen hatte. An der Vorderseite war zwischen zwei prächtigen Gemälden, Darstellungen von Szenen aus der Bibel, eine Christusstatue angebracht. Pult und Lehrtisch konnten sich auf dem geräumigen Podium ausbreiten; links stand eine drehbare Tafel, rechts ein schöner Kasten für die Lehr- und die Lernmittel. Die Bänke erschienen mit einer beweglichen Lehne versehen; der Pultdeckel war breit, etwas geneigt. Das Grün des üppigen Schulgartens fand im Schulziinmer einen Widerschein: die Wände waren nämlich in lichtgrünem Ton gehalten. Ein wohltuender Anblick! Alles verriet Sauberkeit, Gediegenheit, eine besondere Würde, die den Gast allsogleich gefangen nahm. Wie mußte in solch einem Raume, wo die Kunst aus allen Teilen lugte, der Unterricht wirken! Wir waren in die Religionsstunde geraten — die erste Stunde, also die Zeit, da das Gemüt der Schüler sich in voller Frische auftat. Der „Lehrer" leitete den Unterricht mit einem „selbstverfaßten" Gebete ein; es betraf den Tag und die Lektion. Sodann ließ er eine Pause eintreten, auf daß der Geist sich sammle und ganz dem Gegenstände der Betrachtung sich zuwende. Ich benützte den freien Augenblick und wandte mich an den neben mir stehenden Pastor mit der Frage: „Ist das Regel, daß der Herr Lehrer den Unterricht in der Religion erteilt?" „„Gewiß! Ich wohne dem Unterrichte lediglich bei, um entsprechend anzuschließen, wenn ich die Schüler für die Konfirmation vorbereite."" Als ich später den Kollegen fragte, wie er sich zu dieser Einrichtung stelle, meinte er, es bedeute für den Stand und den Unterricht unendlich viel, daß die Religionslehre als solche dem Lehrer in die Hand gegeben sei. Die Verbindung mit dem Elternhause werde umso inniger und viel Erziehliches flösse aus den Betrachtungen in der Neligionsstunde, vieles, was sonst durch den übrigen Unterricht nicht apperzipiert werden könnte, weil es an der Konzentration fehlte, sobald der Gegenstand vom Pastor erteilt werden würde. Dem Lehrer falle mehr das bildende Moment, dem Pastor das Dogma zu. Das zeigte sich alsbald in der Durchführung. Johannes der Täufer und Jesus wurden als Menschen mit den edelsten Eigenschaften vor die Angen der Schüler gestellt. Eine geschickt hergezaubertc Situation brachte die beiden Gestalten mitten in die Schar der Zuhörer. Wie da der Mensch gewordene Sohn Gottes vor den Augen der Schüler emporwuchs, wie es immer mehr und mehr um ihn erstrahlte, bis ein göttliches Licht sein Haupt umfloß und beredte Worte ihn aus dem Kreis der Erdenpilger zu Himmelshöhen hoben 1 Die Absicht war klar: Man betrachtete Jesus als Menschen und zeigte mit der Vorführung seiner Persönlichkeit, wie sehr er sich durch die höchsten Tugenden auszeichnete, so daß er vermöge derselben zur Göttlichkeit emporwallte, aus der er gekommen war. Besonders klar lag dieser Gedanke in der Schlußermahnung des Lehrers: „Strebet Jesu nach! Ihr werdet ihn zwar in seiner Vollkommenheit niemals erreichen; allein wenn Ihr nur den Willen habt, es ihm gleichzutun, so seid Ihr ihm schon wohlgefällig." Die Lektion war von außerordentlicher Wirkung. Viel trug dazu auch der jeweilige Hinweis auf die Statue und die beiden Gemälde bei. Die Gestalt, an der die Betrachtungen hafteten, stand eben vor uns. Die Statue bekam Leben, die Bilder zogen als Szene in die Seele; es war eine Art Suggestion vor sich gegangen. Feierliche Stille trat ein, als der Lehrer geendet; ein tiefer Blick aus den glänzenden Kinderaugen kündete, wie sehr der Unterricht die Gemüter ergriffen hatte. — In der Stundenpause verriet mir der Kollege, daß in Sachsen die Art der Erteilung des Religionsunterrichtes zurzeit ein Streitkapitel bilde. Die eine Partei erblicke im Heilande nur Gott, die andere einen von Gott gesandten, zur Göttlichkeit gewordenen Menschen. Es sei fraglich, welche Auffassung dem Wesen und dem Zwecke des Unterrichtes mehr entspreche. Im dogmatischen Sinne erscheine Christus als Gott, dem ein Mensch niemals nachstreben könne, weil diesem die göttliche Sendung fehle; in der Auffassung, wie er, der Lehrer, sie habe und im Unterrichte zur Geltung bringe, werde Jesus als Mensch eingeführt und allmählich zum göttlichen Jdealbilde gestaltet. Der Amtsbruder meinte, es finde sich in der ganzen Weltgeschichte keine Persönlichkeit, die gleich Jesus als Träger alle menschlichen Tugenden in höchster Vollendung an den Tag gelegt hat. Darum konzentriere sich das ganze Erziehungsproblem auf diese Gestalt, darum stünde in Deutschland die Religion im Mittelpunkte des Unterrichtes; darum müsse sie aber auch vom Lehrer, der alle übrigen Gegenstände vorträgt, tradiert werden. Würde man der Lehrerschaft den Religionsunterricht abnehmen, so entzöge man ihr eine wichtige Stimmungsgrundlage und jenen Gegenstand, der einen nieversiegenden Born erziehlicher Faktoren birgt. Die Staatsregierung belasse daher den Religionsunterricht als solchen im Plane der übrigen Gegenstände; sie neige jedoch nicht der modernen Richtung hinsichtlich des Verfahrens zu, sondern wünsche die Auffassung im konfessionellen Sinne? Die Schule zu P. war achtklassig, hatte aber nur vier Lehrer. Also wieder das System des Halbtagsunterrichtes I Mit Rücksicht auf die Jahreszeit wurden beide Abteilungen auf den Vormittag zusammengezogen. In der Klasse des „zweiten" Lehrers fiel mir sogleich der Stundenplan auf. Er war von hübschen Handzeichnungen umrahmt u. zw. von Zeichnungen, die typische Feldarbeiten in der Umgebung des Schulortes betrafen. Das Kind wurde also auch in der Schnlstube immer an seinen künftigen Beruf erinnert. Es war „freier" Aufsatz. Die Schüler durften während der Anfertigung desselben fragen, wie man dieses oder jenes Wort schreibt. Dadurch wurde den Fehlern vvrgebcugt. — Der Kollege erlaubte, daß ich mir seinen Lehrmittelkasten etwas näher besah. Da fand ich nun gar wertvolle Dinge. Zunächst fiel mir eine „Klassenbücherei" auf. Die Schüler brachten ab und zu Geldspenden; mit denselben wurden Bücher aus der neuesten Literatur beschafft; als erstes Werk fand ich einen Band Rosegger vor. Ob der Waldpoet in allen Schulen seiner Heimat ein Plätzchen und gar ein Ehrenplätzchen hat? — Sehr interessant war die Sammlung von Situationsbildern zu den verschiedenen Lesestücken. Sie zeugten von der Kunstfertigkeit und der feinen Auffassung des Lehrers. Er war nämlich ihr Schöpfer. Wie wenige unseres Standes sind so pinselgewandt, um auch nur die aller» 1 In jüngster Zeit ist diese Meinung vom Kultusminister Dr. Beck als Norm verkündet morden. einfachste Vorstellung auf die Papierfläche zu übertragen! Daran scheitert die moderne Methode im Zeichnen. Jene, die sie pflegen sollen, sind nicht imstande, ihr Krücken zu leihen; sie sind selber lahm, ungelenk und sollen andere zum Gehen bringen. — Die Arbeit des wackeren Amtsbrndcrs zn P. lehrte mich auch ein anderes: Er ließ nach der Behandlung eines Lesestückes die Phantasie der Schüler im Konstruieren der Situation, die der Begebenheit zugrundelng, frei walten und kam erst nachträglich mit der Darstellung, wie er sich dieselbe dachte. Sowie sich die individuelle Auffassung bei der Vorführung neuer Seelenbilder subjektiv äußert, weil jeder Mensch ander Apperzeptionsmassen mit sich führt und daher dem Eindrücke eigenartig begegnet, ebenso findet auch die Gestaltung einer Szene im Geiste der verschiedenen Schüler auf verschiedene Weise statt. Wer kennt nun die Schüler der Schule in P. besser: der Lesebuchfabrikant N. oder der Lehrer des Ortes? Die Antwort ist klar. Das Lesebuch brauchte daher in P. kein Bildchen zu haben, an dem man sich ergötzt, auf das die Amme zeigt, wenn der Säugling rumort, sondern die belebende Darstellung kam hinterher, kam durch die Hand des Lehrers, kam als Vorstellungsresultierende aus den Köpfen der Schüler. Durch das Mittun der Kinder war die Skizze entstanden u. zw. Teil um Teil, bis sie den Entwurf zum Gemälde abgab. Daheim flössen Farben hinein — und groß war das Entzücken, wenn der Lehrer mit dem Kunstwerk kam, an dem die Kleinen mitgewirkt hatten. So war im Verlaufe eine ansehnliche Galerie von Bildern geschaffen worden. Sie barg reiches Denken, tiefes Empfinden und so manches Dokument einer regen Phantasie. Bodenständiges Illustrieren! Unter diesem Schlagworte hielt ich die Arbeit des Lehrers in der vierten Klasse zu P. fest. — Mit Wehmut sah ich zur Stätte zurück, von der ich mir noch so manches wertvolle Stück hätte mitnehmen können, als der Herr Inspektor zur Weiterreise mahnte. Drunten im üppigen Talboden lag eine Schulidylle; dort waltete ein Jünger Jahns; er sollte uns was ganz Absonderliches in der edlen Turnerei vorführen. Dorthin rollte unser Wägelchen auf vielfach gewundener Straße durch die frischbctauten Fluren, durch Obstgärten und an zierlichen Hänschen vorüber. Wie Lcrchengezwitscher im Morgensonnenschein klang es aus dem Busch, in dem ein vornehmes Landhaus, die Schule, sein Fähnlein flattern ließ. Mädchen führten gerade einen Neigen auf; sie hüpften trällernd uns entgegen. — Die landwirtschaftliche Fortbildungsschule in Österreich. 6. Ihre angestrebte Reorganisierung nach modernen Bedürfnissen. Ein Vortrag für ländliche Fortbildungsschullchrer und Teilnehmer des Bildungskurses am landwirt. Universitätsinstitute bei Prof. Dr. Paul Gisevius in Gießen, abgehalten am 27. Juni 1910 im Sitzungssaale der Provinzialdirektion zu Gießen vom Kursisten Franz Chudoba, Bürgerschullehrer in Pilgram (Böhmen). (Fortsetzung.) Ein gut Stück Arbeit hat nun unser Gießner Kursleiter Herr Professor Dr. Paul Gisevius geleistet, da er den wichtigen Teil der Berufskunde für Lehrer geschrieben hat1 und ich zögere keinen Augenblick, dieses Werk für unsere Fortbildungsschulzwecke als eines der wichtigsten zu nennen, nachdem dieses Buch dem Lehrer die beste Anleitung gibt, wie er durch einen sehr anschaulichen, an die im Volke lebenden Begriffe anknüpfenden Unterricht das vorher genannte berufliche Interesse des Schülers wecken und erhalten soll. Dazu gesellen sich unsere Kursusdemonstrationen, unser kleines naturkundliches Praktikum im Laboratorium, das wir ebenfalls unserem Herrn Kursleiter, als dem grundlegenden Einführer in den praktischen Fortbildungsschul-betrieb zu verdanken haben. Und nun würden wir noch ein instruktives Werk für die Heranbildung des Landwirtes zum guten Gemeinde- und Staatsbürger sowie auch zum verständigen Volkswirte und Mitmenschen brauchen, wozu uns die Erfahrungen des täglichen bürgerlichen und volkswirtschaftlichen Lebens hinreichenden Stoff bieten. Dieser Stoff muß von Beispielen als Anschauungsmaterie ausgehen und aus dem täglichen Leben des Schülers und seiner Häuslichkeit geschöpft und auch ethisiert, d. h. mit Sittenlehre verknüpft werden. Mit bloßer Gesetzeskunde (Aufzählung von Ämtern und Paragraphen) und trockenem Theoretisieren ist uns da nicht geholfen; solcher Lehrbehelfe haben wir mehr als genug. Einen schönen Anfang mit dem Ethisieren der Bürgerkunde und Volkswirtschaftslehre machte Direktor Kälker in seinen Büchern: Praxis der ländlichen Fortbildungsschule (3 Bde.) und Fache in seinen Büchern „Aus dem Leben für die Schule“, „Gesetzes- und Volkswirtschaftskunde“. Bei Kälker liest man im III. Teile der Praxis schön ethisierte Artikel: I. Aus der Bürgerkunde: a) Wie der Staat die Landwirtschaft fördert; b) wieder Staat die Landwirtschaft stützt; c) Pflichten gegen den Staat; d) von den Steuern und dem Heeresstande; e) Gesetzgebung des Landes und des Reiches. — II. Aus der Volkswirtschaftslehre: a) Preisbildende Faktoren des Weltmarktes; b) die Selbsthilfe des Landwirtes; c) Vereinsleben, der Segen des Bauern; d) Geld und die Spargenossen-schaften; e) Hilfe des Landmannes bei Unglücksfällen. Und so dürfte ich das Hauptsächlichste gesagt haben, was die Grundpfeiler der Berufskunde im Fortbildungsunterrichte bildet. Diese Berufskunde muß unbedingt zur Grundlage unserer Unterrichtsarbeit in der Fortbildungsschule gemacht werden. In der nächsten Woche kann zur Berufskunde ein passendes Lesestück ausgesucht werden (auch mit ethischer Richtung), woran wieder eine Rechen- oder Stilübung angefügt wird, die im inneren Zusammenhänge mit dem Berufsthema steht und ein einheitliches Ganzes bildet. So verfährt der Lehrer in seinem zwanzigwöchigen Winterkurse (November bis einschließlich März), bis er in den drei Jahresturnussen die ganze Naturkunde nach der hessischen Einteilung (Bodenkunde, Pflanzenbau, Tierzuchtlehre) samt den wichtigsten Partien aus der Bürgerkunde und Volkswirtschaftslehre mit angeschlossenen Rechen- und Stilübungen absolviert hat. Es setzt sich sonach die ganze Unterrichtsarbeit des Lehrers und des Schülers aus konzentrierten didaktischen Einheiten zusammen, die als starke apperzipierende Vorstellungen die weitere Selbstbildung des Schülers ermöglichen und nach ihrer Anzahl den geistigen Produktionsfond und den sittlichen Wert unserer Zöglinge ausmachen. (Schluß folgt.) 1 „Die landwirtschaftliche Naturkunde, ein Leitfaden für ländliche Fortbildungsschulen“, von Prof. Paul Gisevius, Verlag Emil Roth in Gießen. Arbeitsplan für den Jahrgang 1911 der „Glätter". Im Verlaufe des Jahres 1910 hat sich ein Zuwachs von ständigen Abschnitten ergeben, so daß deren Zahl auf 36 angewachsen ist. Demnach werden von jetztab nachfolgende Kapitel in Rücksicht zu ziehen sein: 1. Leitartikel. (Standesfragen, Neuerungen auf dem Gebiete des Schulwesens, Lehrer-wirken und Lehrerpersönlichkeit.) — 2. Hauptartikel. (Wissenschaftliche Pädagogik,. Reformen von weit-tragender Bedeutung; ab und zu die Biographie des Verfassers unter Beigabe des Bildnisses. Daraus ergibt sich ein Stück neuester Geschichte der Pädagogik.) — 3. Die Wechselrede. (Ein Spezifikum der „Bl.". Für 1911 sind neue wichtige Fragen in Vorbereitung. Die Leser können Verhandlungsstoffe einsenden. Um Urteile über die jetzt aufliegcnden Themen wird gebeten.) — 4. Durch Sachsen und Thüringen von Schule zu Schule. (Die Schulreife wird sich durch den ganzen Jahrgang 1911 ziehen. Reicher Bilder- schmuck in Vorrat.) — 5. Die landwirtschaftliche Fortbildungsschule in Österreich. (Ein überaus wichtiger Abschnitt, der Heuer neu hinzugekommen ist. Leiter: Obl. Wamprechtsamer in Gröbming.) — 6. Abhandlungen. (Kleine Aufsätze, Vorschläge. Entgegnungen, zeitgemäße Betrachtung«!.) — 7. Stundenbilder, jedoch nur solche, die eine Neuerung zeigen und nicht rczeptenmüßig abgesaßt sind. Es wird auch immer die Beigabe einer Erklärung für das Lehrverfahren gewünscht. — 8. Für Elternabende. (Einschlägige Stoffe sollen anregend und richtunggebend wirken.) — 9. Erzählungen aus dem Schullebey (Ein Abschnitt, der seitens der Leser lebhaft begrüßt wurde.) —10. Lebensbilder. (Sie sollen dem jungen Berufsgenossen als Exempel dienen. Es wird um Beiträge gebeten.) — 11. Ratschläge für die Vorbereitung zur Bürgerschullehrerprüfung. (Der Abschnitt ist zwar ziemlich erschöpft, wird aber noch nicht abgeschlossen, weil nunmehr Durchquerungsfragen gestellt werden sollen.) — 12. Fragen für die Lehrbefähigungsprüfung. (Der Kandidat soll eine bestimmte Umgrenzung kennen lernen.) — 13. Aus dem Tagebuche eines Übungsschullehrers. (Moderne Pädagogik in aphoristischer Darstellung.) — 14. Das Lehrerheim im Süden. (Bisher hieß der Abschnitt „Für das L. im S." Da es vollendet ist und seine Aufgabe erfüllt, soll nurmehr Wissenswertes über seinen Betrieb usw. mitgeteilt werden.) — 15. Kleine Mitteilungen. (Sie sind eine Auslese aus den verschiedensten Fachblättern.) — 16. Lesefrüchte. (Beiträge der Leser über Kraftstellen aus modernen Werken.) — 17. Gedenktage. (Von Folge 85 an werden sie wieder regelmäßig angemerkt erscheinen.) — 18. Lose Gedanken. (Was einem gerade einfällt und nicht lang und breit behandelt werden will.) — 19.) Des Lehrers Takt und Schliff. (Ein vielbegehrtes Kapitel, für das noch reichlich Stoff vorliegt.) — 20.) Randbemerkungen-(Sie bedeuten die Resonanz im Kreise der Leser.) — 21. Gedichte. (Es gibt unter uns so manches poetische Talent. Man scheue sich nicht, gut abgemessene Verse einzuschicken.) — 22. Schulhumor. (Er soll die Lektüre würzen. In erster Linie wird nur Originelles, allgemein Packendes ausgenommen. Beiträge erwünscht.) — 23. Sprachunrichtigkeiten der Schulsprache. (Ein Abschnitt, der schier unerschöpflich ist.) — 24. Der freie Aufsatz. (Es werden für jeden Monat passende Themen samt der Gliederung angegeben werden.) — 25. Bodenständiger Unterricht. (Der Abschnitt wird im Jahrgange 1911 seinen Abschluß finden.) — 26. Erziehungsreformen. — 27. Der kranke Lehrer und das kranke Kind. (Ständiger Mitarbeiter Dr. Leo Wolfer, emerit. Universitätsassistent.) — 28. Aus dem Lehreralbum. (Ein Blick in den Spiegel. Er wird vielleicht manchem nicht gefallen; allein er bessert.) — 29. Garten- und Obstbau. (Laufende Anleitungen.) — 30. Praktische Rechenauf-gaben. — 31. Konferenzthemen samt Gliederungsskizzen. — 32.) Monatrüstung. (Stoffsammlung aus den „Bl.") — 33. Stoffe für die Stillbeschäftigung. (Ein neuer Abschnitt, der so manchem Lehrer im Abteilungsunterrichte aus der Klemme helfen kann. Um Beiträge wird gebeten.) — 34. Ratgeber. (Stellenvermittlung, Angabe von Lehrmitteln, Antwort auf die verschiedensten Fragen.) — 35. Briefkasten. (Plauderecke, Sammelstelle für Wünsche und Beschwer.) — 36. Beurteilungen. (Unbrauchbares wird nicht erst erwähnt; es ist nicht der Druckerschwärze wert.) Wir blicken nach dieser Zusammenstellung auf eine reiche Fülle von Stoff zurück, sehen aber eine noch reichere sich vor uns austürmen, wenn wir erwägen, daß viele Abschnitte erst in letzter Zeit eröffnet wurden und nun zu reger Mitarbeit führen dürften. Die „Bl." werden somit an Umfang zunehmen müssen. Dabei ist jedoch eine Preiserhöhung ausgeschlossen, denn der Zuspruch steigerte sich gerade in den letzten Monaten derart, daß bei pünktlicher Einhaltung der Bezugsbedingungen ein Aufschlag unnötig erscheint. Möge jeder treu zur Gemeinde halten, in der wir nunmehr 7 Jahre zum Wohle der vaterländischen Schule wirken und in der wir mit neuer Kraft das 8. Jahr der „Bl." beginnen. Vertrauen hat uns zu-sammengesührt, Vertrauen wird uns binden trotz Gezeter und unlauterer Fehde. In dieser Zuversicht entbiete ich Gruß und Dank in alle Gaue. Glückauf für 1911! — Das Inhaltsverzeichnis und der Sachweiser für 1910 erscheinen mit Folge 85. — P. Herausgeber und verannvorUtcher Äubolt <1. Peerz. Druck non Josef PavUcek In »ottjchee methodische Schriften von sind. £. Peerz. (Bezug durch die Verwaltung der „Blätter für den Abteilungsunterricht“ in Laibach.) 1. 230 praktische Rechenaufgaben, wie sie das Leben bietet und das Leben braucht. Von Dengg-Peerz. — a) Ausgabe für Lehrer, geb., 1 K 20 h. — b) Ausgabe für Lehrer, geheftet, 1 K. — c) Ausgabe für Schüler (Oberstufe) 20 h. 2. Das Zeichnen nach der Natur in der Landschule. 3. Auflage. 7. Tausend! — a) Violett geb. mit weißer Aufschrift 2 K. — b) Geheftet 1 K 50 h. 3. Lehre sparen ! Ein sozialpädagogisches Unterrichtsbeispiel. 2. Auflage. Vom k. k. Ministerium für Kultus und Unterricht angekauft. Preis 40 h. 4. Der heimatkdl. Unterricht im Dienste der VoBkswoIhfahrt. Eine sozialpädagog. Studie. Preis 1 K. 5. Anleitung zur Ausarbeitung von Prüfungsthemen. Mit Beispielen versehen. Preis 40 h. 6. Kreuz und quer von Schule zu Schule. (Eine Wanderfahrt durch das österr. Alpengebiet.) 2. Auflage. — Elegant gebunden 2 K, geheftet I K 50 h. 7. Talaufwärts von Schule zu Schule. (Eine lustige und lehrreiche Schulwanderung.) — 3. Auflage. Reich illustriert, mit der Ergänzung „Talabwärts von Schule zu Schule“ (Die Wanderung nach 7 Jahren) versehen. — Elegant gebunden 3 K, 8. Die österr. Schulaufsicht. (Organ des Reichsbundes der österr. Bezirksschulinspektoren.) Preis 4 K jährlich. — Monatschrift. 9. ,Blätter für den Äbteilumgsunterricht<. (Monatschrift zur Förderung des österreichischen Schulwesens.) — a) 1., 2., 3. Jahrgang (1904, 1905, 1906) als Buch in 3. Auflage erschienen (geheftet) 4 K elegant gebunden 5 „ b) 4. Jahrgang (1907) als Buch in 4. Aufl. erschienen (geheftet) 3 „ elegant gebunden 4 „ c) 5. „ (1908), in Heften zu haben 4 „ d) 6. „ (1909) 6 „ e) 7. „ (1910) 6 „ Alle Jahrgänge in einem Bande 25 K. Verlag von Aug. R. Hitschfeld, Sternberg (Mähren). ^ehrstoff-Derteitunst (mit Stundenplan) für die erste Klaffe einer zweiklasstgen ober für die Unterstufe einer etnklassigen geteilten Volksschule mit drei Schuljahren, von denen das erste Schuljahr die erste Abteilung, das zweite und dritte Schuljahr die zweite Abteilung bilden. Die Lehrstoff-Verteilung für das erste Schuljahr kann überhaupt von jeder Schulkategorie als Klassenbuch (Wochenbuch) benützt werden. Die Lehrstoff-Verteilung bezieht sich auf die von den hohen k. k. Landesschulräten für die ersten drei Schuljahre durch die Normallehrpläne vorgeschriebenen Unterrichtsgegenstände : Deutsche Unterrichtssprache, Rechnen, Schreiben, Zeichnen, Gesang, Turnen und weibliche Handarbeiten. Vom (Oberlehrer )oh. <£. Hruby, preis broschiert K 1, geb. K 1*20, porto (0 h. Jas vierte Schuljahr. Lin Wochenbuch; Stoffverteilungen und meth. Anleitungen. 208 S. preis brosch. 3 K, geb. 3 60, von Konrad Lidam. Kinuus ins Streit. Zweite Holge des vrilchenstrauß. 100 ausgewählte Deklamationen fiir Schulfeste und Schülerausflüge, nebst einem Anhang von Gedichten für Weihnachten und Neujahr, patr. feste, den Schuischluß und den damit verbundenen Festlichkeiten, gesammelt und geordnet von goh. wotke. 212 5. preis brosch. K i’60, geb. K 2. Ausführl. Prospekte, event. 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