Nr. 6.__________ Samstag, 9. Jänner 1909. 128. Jahrgang. Zeitung NaoMirin 30«. lM>!äIir!n 15 K, Im No.ttur.- <,a»zjähli,i ""' l)a!l>inl,l!n „ >l. Nur d>e Züstelluiis, ,»!, .pa»« nni^jähri« 2 li. - Instr. Dir »Lniliaciier Zeitiiiiss» rrlcheinl lcisslich, mi! Vllisüahmr brr Voü»- und sfeiertage. Die Administration lisfinbet sich Milwziüstrusic Äir 20; die Medattion Miüoüi^sllllsie Äir. 20. Sprechstunden der Rrdalliu» von « bis ll) Uhr vlirmitlasss, Uüfranlielte Brirse werden nicht angenommen, Manuskripte nicht zurückgestellt. Telephon-Nr. der Redaktion 52. Nichtamtlicher Geil. Die neuen französischen Unterseeboote. Ein militärischer Berichterstatter schreibt der „Pol. Korr.": Nachdem kürzlich das neue Unterseeboot „Emcraudc" vom Emeraudetyp (:Z00 Tonnen) und die drei neuesten Tauchboote „Pluviüsc", „Ventosc" und „Germinal" vom Pluvi^selyP (400 Tonnen) ihre 700 Meilen-Versuchs- und Vergleichs" fahrt von Cherbourg nach Brest-Düntirchen und wieder nach Cherbourg zurück ohne jeden Unfall ausgeführt hatten, war die französische Tagespresse des Lobes voll über die Ergebnisse. Jetzt kommt nun aber die Fachpresse mit rein sachlicher Prüfung der Resultate und bedauert, daß die öffentliche Meinung durch schöngefärbte Berichte über die Leistungen jener Unterseeboote wie überhaupt über den heutigen Stand der Untersecbootsfrage in Frankreich irregeleitet werde. Damit sei der Sache nicht gedient. Zunächst müsse festgestellt werden, das; die vier Boote nur mit einer Schnelligkeit von acht Knoten gefahren feien, während ihre Höchstleistung zwölf Knoten erreichen solle; in dieser Geschwindigkeit müßten nach den Probefahrten und den Vorräten an Brennmaterial die mit Dieselmotoren ausgerüsteten Boote vom Emeraudetyp 2000 Seemeilen und die mit Dampfmaschinen ausgestatteten Tauchboote von, Pluviüsetyp 1000 Meilen fahren können. Also schon unter diesem Gesichtspunkt sei die 700-Meilenfahrt von Cherbourg keine namhafte Leistung und höchstens als die erste Etappe aus einer Reihe sich allmählich steigernder Versuche an-zuseheu. Dazu komme, daß jene Probefahrt bei ganz ruhigem Meere stattgefunden habe, nur etwas Nebel habe die Boote aufgehalten und die Fahrt verlangsamt. Die Kritik knüpft daran die Bemerkung, daß überhaupt in der französischen Marine bisher zu wenig geschehen sei, um die Unterseeboote auf triegsmäßige Leistungen und uuter Verhältnissen des Ernstfalles zu erproben. Zwar seien ja die Voote gegen früher erheblich vergrößert und ihr Deplacement von 200 auf jetzt 400 Tonnen gesteigert, wodnrch auch die Untcrkunftsräume der Besatzung wesentlich verbessert wurden, aber die Anforderungen und die Proben seien damit nicht gewachsen. Versuche von über Tagesdauer und bei schwierigen Wettcrumständcn seien bis jetzt überhaupt noch nicht vorgenommen; mit anderen Worten, der Standpunkt zu Zeiten der kleinen Boote vom Morse- und Sir^netyp aus den Jahren 1tt98 bis 1902 sei fast noch unverändert. Und doch müsse man heutzutage von den Unterseebooten etwas ganz anderes fordern, als daß sie sich nur vor den eigenen Häfen auf die Lauer legen und die Ankunft des Gegners abwarten. Der Kommandant eines Unterseebootes müsse jeden Winkel im Fahrwasser des Kanals genau kennen, er müsse Tag und Nacht bei jedem Wetter unterwegs bleiben, er müsse den Feind aufsuchen, die Geschwader begleiten können usw. und dementsprechend müsse die Bemannung in harter Arbeit herangebildet werden. So geschehe es bei anderen Marinen. In Amerika hätten kürzlich die fünf neuesteu Boote vom Octopus- und Vipertyp bei Schneegestöber und 10 Grad Kälte die Fahrt von Newyort nach der Chesapeate-Bay unternommen; Havarien seien zwar vorgekommen, aber trotzdem seien die kleinen Fahrzeuge u on ungünstiger Bauart ohne fremde Hilfe zur Ausgangsstation zurückgelangt. Ebenso konnten in Italien die drei Boote vom Glaucotyp (nnr 150 Tonnen) mit eigener Kraft von Venedig nach Spezzia fahren, und bei der englischen Marine haben in diesem Sommer fünfzehn Boote vom ^- und Ii-Typ (200 Tonnen) fast ohne Unterbrechung vierzehn Tage lang an den großen Geschwaderübungen teilgenommen. Der Unterseebootbau macht im großen und ganzen in Frankreich nur geringe Fortschritte. Er wird aller Wahrscheinlichkeit nach in nicht mehr ferner Zeit von England aus seiner führenden Stellung verdrängt sein. Das kommt hauptsächlich daher, daß es bei der französischen Marine an einigenden Gesichts» punkten für den besten Typ fehlt. Von den 38 vorhandenen reinen Unterseebooten (»lmnmllrii,« i'i-o I>i-<>ill<'i>1 <1it«) hält man nicht mehr viel, höchstens werden die sechs Boote vom vorerwähnten Eme-raudetyp ihres größeren Tonnengehaltes wegen für brauchbar gehalten. Das Hauptgewicht wird auf die Tauchboote (^ul»,>n'i«il)I<^) gelegt, von denen nach den Mitteilungen des obersten Marinerats insgesamt l>9 gebaut werden sollen. Davon sind heute 5)0 vorhanden; die zuletzt fertig gewordenen sind die oben genannten Boote vom Pluvi<'»setyP. Auf Stapel liegen zurzeit die 10 Tauchboote aus dem Bauprogramm 1906/1907, die fast genau so wie die Pluvi<»sebootc weiden sollen, und vier Voote ganz verschiedener Modelle in der Größe zwischen 5>5iN und s)'50 Tonnen. Es handelt sich nun noch um die fünf «,ll»,ll<'i'«j!.»1<>tt, die im Etat 1907/1908 bewilligt wurden, aber bis zur Stunde noch nicht in Angriff genommen worden sind. Von ihnen heißt es, im Marinerat könne man sich nicht über die Pläne einigen. Während einige Mitglieder die Probesahrtsergebnisse der obigen vier Modellboote vergrößerten Typs abwarten möchten, verwerfen andere diesen Gedanken, weil diese Boote nicht vor Ende nächsten Jahres dienstbereit werden. Sie for-dlln den schon lange empfohlenen Bau sogenannter LeuiUewn. Der verdächtige Brief. Aus dein Russische» des P o t a p e n l o uou Ac'ldschcv Uustiüc'v. (Nnchdriick uerbulen,) Herr und Frau Pilouskij saßen am Mittagslisch und warteten auf die Heimkehr ihrer Kinder, die mit dein Kindcrfräulein Anu^a zur Eisbahn gegangen waren. Der Hausherr war etwas verärgert. Er bc> gann daher in sarkastischen, Tone allerlei Fragen aufzuwerfen, nie die, ob vielleicht das Kinderfräulein zu bestimmen habe, wann gegessen werden solle, oder wann das Fräulein wohl sich einmal an pünktliche Tischzeiten gewöhne und weshalb denn eigentlich der Anu^a die neue Uhr geschenkt worden sei? Frau PilonSlijs fettes, würdevolles Gesicht nahm einen vielsagenden Ausdruck an. Einen Ausdruck, der den Hausherrn stutzig »nachte. „Was ist los?" frug er und sah seine Ehehälfte voller Neugierdc an. „Was soll lös sein? Mir scheint, als ob unser Fräulein etwas vorhabe." „Was vorhabe?" „Ich weiß nicht. Es ist nur eine Vermutung von mir", anUvorlele sie und wandte sich zu dem Samovar, dessen Wasser zu singen begann. „Das ist nun so deine Art. Anspielungen, ohne zu sagen, was eigentlich los ist." Ärgerlich knurrte der Hausherr die Worte vor sich hin. Er war, wie schon gesagt, mißgestimmt, weil er heute nicht zu dem gewohnten Spielchen zu Kosubovs gehen konnte. Dort war der Jüngste an Masern erkrankt, weshalb der Hausarzt, der morgens vorgesprochen hatte, ihn verwarnt halle. „Es^ ist zu dumm," brummte er weiter, „als ob das so gefährlich wäre. Der Junge liegt doch sicher oben in der zweiten Etage. Außerdem werden sich mir doch die Krankheitserreger nicht anhaften." Er redete sich immer mehr in seinen 1'lrger hinein. „Du irrst, wenn du glaubst, ich mache nur Anspielungen," ließ sich Frau Pilonskij vernehmen. „Die Sache ist außerordentlich ernst. Ich fürchte -" „Na?" „Ich fürchte, daß Anu^a die Absicht hat —" „Welche Absicht?" „Die Absicht — — fortzugehen." „Alle Wetter!" rief der Hausherr und rückte mit seinem Stuhle. „Du glaubst? Das wäre ja heiter! Aber woraus schließt du denn das?" „Je nuu," meinte sie achselzuckend, „ich denke, die Tante steckt dahinter. Ist dir nicht ausgefallen, daß diese in der letzten Woche schon dreimal hier war uud außerdem bereits zweimal geschrieben hat? Das war doch sonst nicht — heute ist schon wieder ein Brief von ihr da." „Und du denkst, es handle sich um eine neue Stelle?" „Natürlich doch! Es kommt hinzu, daß sich ihr Wesen verändert hat. So etwas Zerstreutes, was sie früher nicht an sich hatte, bemerkte ich in den lettten Tagen." „Aber Kind, du siehst zu schwarz. Icyt wo die Kinder sich so an sie gewöhnt haben! Wie wär's, wenn wir ihr eine Zulage gäben? Wenn ich an den Trubel denke, damals, wo wir ohne Gouvernante waren. Und ehe eine neue gesuuden ist — —" „Fatal wäre es wirtlich." ^ „Schlimmer als das! Wo hast du den Brief?" Er nahm das in einem groben Umschlag steckende schreiben, daS mit ungeübter Hand an Auu^a adressiert war. „Du hast recht. Er ist von der Tante." In seinem, wie in ihrem Kopfe stieg gleichzeitig der Gedanke auf: Wie schön wäre es, jetzt den Brief lesen zu können. Dann wäre man alles Zweifelns enthoben und wüßte, wie die Sache liegt. Wenn man ihn unbemerkt öffnen könnte? Der Hausherr schnitt bedachtsam die Spitze seiner Zigarre ab und betrachtete angelegentlich das Deckblatt. Frau Pilonskij aber drehte an der Spiri-lusflamme des Samovars. Beider Blicke mieden einander. Im Korridor wurde es laut. Das Geräusch zur Erde geworfener Schlittschuhe klang in das Füßegetrippel. Mit hochroten Wangen und leuchtenden Augen stürzten die beiden Kinder, der achtjährige Knabe und das sechsjährige Mädchen, herein. Hinter ihnen folgte das Fräulein. „Nun aber marsch zu Tisch!" rief der Vater, defsen gute Laune beim Anblick der fröhlichen Gesichter wiederzukehren begann. Die Kinder und Anu^a nahmen Platz. Letztere berichtete lachend, wie ungeschickt sich das Töchterchen angestellt habe, und nichts an ihr oerriet, daß sie irgend welche Fortzugspläne hege. „Es ist ein Brief für Sie da," sagte die Hausfrau und blickte forschend die Angeredete an. „Ein Brief?" frug Anu^a, während eine leichte Nöte ihr blasses, anmutiges Gesichtchen färbte. Die beiden Gatten warfen einander verständnisinnige Blicke zu, obschon sie wußten, daß Anu^a jedesmal verlegen wurde, wenn etwas gesprochen wurde, was sie anging. Das Fräulein nahm das Schreiben und legte es, ohne es zu öffnen, mit den Worten: „Ah, von meiner Tante!" neben sich. Daß sie sich nicht getraute — so legte es das Ehepaar aus — den Brief zu lesen, war Ursache eines erneuten Blickwechsels. lSchluh folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 6. 48 9. Jänner 1909. Gcschwaderuntcrseebootc, das heißt solcher Boote, die imstande sein sollen, den Linienschiffen überallhin zu folgen und demgemäß auch größere Gefechts-aufgaben zu lösen. Tie sollen ein Deplacement von 700 bis 800 Tonnen, eine Schnelligkeit von 20 Knoten über Wasser und einen Aktionsradius von 2000 Seemeilen haben. Politische Uebersicht. Laibach, 8. Jänner. Das Deutsche >vorrespondenzbureau meldet, daß zwischen den deutsch-böhmischen und den übrigen deutschen Abgeordneten in Angelegenheit des böhmischen Landtages Veratungen stattgefunden haben, wobei die Christlichsozialen erklärt haben sollen, daß sie die Forderungen der Deutschen in Böhmen im vollen Umfange unterstützen werden, jedoch für den Ausgang der voll den Deutschböhmen eingeschlagenen Politik keine Verantwortung übernehmen können. Aus Konstantinopel wird gemeldet: Der Boy-kott gegell österreichische Waren und den Österreichischen Lloyd dauert fort, doch merkt man, daß an einigen Orten die Opposition der an dem Aufhören des Voykotts interessierten oder unter demselben leidenden Elemente zunimmt. In einzelnen Fällen gelingt es auch durch energisches und drohendes Auftreten oder durch Geldgeschenke die Ausladung und den Transport österreichischer Waren zu erlangen. Gerüchte, daß gewisse Elemente der Kaminer, darunter die Albancscn, gegen den Voy-kott auftreten sollen, haben bisher keine Bestätigung gefunden. Zu Ende des vorigen Monats wurde in Kairo mit großer Feierlichkeit die erste afrikanische Universität eingeweiht in Gegenwart des Khedive, der von dem gesamten Kabinett umgeben war, aller Diplomaten und höheren Würdenträger. Während in der bisherigen Universität El Azhar das Studium des >loran, der arabischen Sprache und dcr Philosophie den Vorrang hat, sollen an der neuen europäischen Universität islamitische, französische und englische Literatur den Hauptlehrgcgcnstand bilden. Die Idee einer ägyptischen Universität in Kairo ging von dein verstorbenen Führer der ägyptischen Nat'ionalpartei Mustafa Kamel Pascha aus. Er wollte eine rein islamitische Universität, die einen ausschließlich mohammedanischen Charakter in religiöser und Politischer Hinsicht haben sollte. Der Führer der Nationalisten erblickte in der Gründung dieser Universität ein Mittel für die Propaganda der Natioualistcupartei. Diese Idee mußten die Nachfolger des Mustafa Kamel Pascha aufgeben, als das koptisch orthodoxe Patriarchat Z0.000 Mark zu dem Gründungsfonds beisteuerte. Die neue Universität ist, so schreibt man der „K. Z.", einstweilen noch ein Anfang, obwohl sich bereits am ersten Tage der Vorlesungen lil)0 Studenten Haben immatrikulieren lassen. Aus Teheran wird gemeldet: Die Ncgicrungs-druckcrci veröffentlicht einen neuen Abdruck von der Proklamation vom 2^. November v. I., durch den die Verfassung aufgehoben wurde. Die Ncuveröffcnt-lichung trägt die Unterschriften von A8 hohen Geistlichen, was als neuer Beweis für die Tätigkeit der Reaktionäre angesehen wird. Wie ein Londoner Blatt erfährt, Hal Buchanan, der als Spezialbcvollmächtigter nach Caracas gesendet worden ist, um die Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen den Vereinigten Ttaaten und Venezuela anzubahnen, sich befriedigend über den Fortgang der Verhandlungen mit der neueu Legierung in Venezuela geäußert. Tagesnemgtciten. — sZur Netämpfung des Nebelsj hat, der „Um- schau" zufolge, Sir Oliver Lodge eine Erfindung gemacht, mittelst der er die Nebelwollen durch elektrische Entladungen vertreibt. Die Elektrizität wird in die Ncbelatmosphäre dnrch eine Anzahl von Scheiben ge> leitet, die sich am oberen Ende langer Masten befinden. Der Strom wirkt direkt ans den Nebel, der nnler der elektrischen Einwirkung dnrcheinandergewirbelt wird nnd schließlich zur Erde niedersinkt. Vei einem Expert ment im Freien in Liverpool erreichte man nun mil emem dieser elektrischen Masten eine Klärung der Atmosphäre in einem Umkreise von über 20 Metern Durchmesser. Für den Eisenbahnverkehr sollen die außer, ordentlichen Vorteile dieser Art Nebelbetämpfnng schon jetzt erwiesen sein. — vergiftete Ncujahrötarteu.) Ein Pariser Sammler besitzt ein kleines, nnr wenige Blätter starkes Album. Darin befindet sich eine Serie von Visitenkarten Napoleons IN.; denn der Kaiser antwortete regelmäßig aus alle Nenjahrswünsche, die er erhielt, durch die Übersen-dung seiner Karte. Nun zeigen aber die Visitenkarten, die das Datnm des Jahres 1868 tragen, eine auffallende Weiße und einen Glanz, der zu der natürlich vergilbten Farbe der übrigen Karlen ans früheren oder späteren Jahren einen merkwnrdigenGegensatz bildet. Diese kleine Besonderheit hat ihre eigene, seltsame Geschichte. Es scheint nämlich, als verdanken die kaiserlichen Karlen vom Jahre 1868 ihren unverwüstlichen Glanz einer be-stimmten Art von Firniß, einer Arsenverbindung, die von dem damaligen Hoflieferanten der Tuilcrieu er» funden war. In eben jenem Jahre hatte ein alter Sol» dat in der Provinz als Erwiderung auf scineu Neujahrs» gnlß vom Kaiser eine solche Visitenkarte erhallen. Er war darauf so stolz und so gerührt, daß er das glatte Papier über und über mit Küssen bedeckte. Und die Folge war, daß er plötzlich erkrankte. Der herbeigerufene Arzt machte nach peinlicher Untersuchung des Patienlei, die Entdeckung, daß dieser das Opfer der beginnenden Vergiftung geworden war, woran das Arsenik der tai. serlichen Karte die Schuld trug. Der Vorfall wurde dem Kaiser in diskreter Weise hinterbracht und so er» folgte daraufhin das Verbot, sich in Zntunft des gefähr. lichen Stoffes bei der Herstellung seiner Visitenkarte zu bedienen. — Wie man ein hohes Gehalt bekommt.) Von dem kürzlich verstorbenen Direktor des Brüsseler Konser-vatorinms Francois Gevaert wird folgende hübsche Anekdote erzählt: Gevaert befand sich in Gent, als der Direktor der schönen Künste, der seine Ernennnng zum Nachfolger von F^tis in der Teilung des Brüsseler Kon-servatoriums vorgeschlagen hatte, selbst zu ihm kam, ihm das Amt cmznbieten. Der Direktor war jedoch sichtlich verlegen. Nach langen Umschweifen setzte er endlich Ge-vaert anseinander, daß sein Gehalt ein klein wenig nied-riger sein sollte, als das seines Vorgängers. „Fülis", sogte er, „hatte massenhaft Schnlden/und um ihn aus seiner schwierigen Lage zn befreien, halle man ihm so besonders günstige Bedingungen zugestanden. Verstehen Sie?" „Vollkommen," sagte Gcvaert trocken. „Ich ver. stehe vollkommen. Sagen Sie also dem König, das; ich eben so viele Schulden machen werde wie F^tis . . ." Gevacrt erhielt dasselbe Gehalt wie sein Vorgänger. Freilich hielt er sein Versprechen nicht: er hcil niemals Schulden gemacht . . . — lDie vicrzehnstölkige Kirche.) Natürlich wurde sie im Lande der unbegrenzten Unmöglichkeiten errichtet, »nd zwar in Piltsburg. Eine dortige Kirchengemeinde besitzt einen großen Bauplatz im Zentrnm der Stadt und wußte nicht, ob sie auf dem teueren Grundstück eine nene .Kirche errichten, oder es lieber verkanfen sollte. Man hat schließlich einen vortrefflichen Ausweg getroffen, der einerseits die Kirche sichert, anderseits den Wert des Grundstückes zur Ansnützung bringt. Es wird jetzt dort ein großer vierzehnstöckiqer „Wolken-ki atzer" ansgebant, der eine große Anzahl von Läden nnd Bureaux, aber cnich eine Kirche enthalten wird. Die Fassade wird das Bild eines gotischen Doms haben, die Kirche selbst wird das Zenlrnin des Gebändes oktu-Pieren nnd von Bureaux und Läden umgeben sein. — Bei dieser Gelegenheil sei erwähnt, daß eine preslN)le» rianische Gemeinde in Newyurk mitten in der Eity, am unleren Broadway, einen IA0jährigen nicht mehr benutzten Friedhos besitzt, für den ihr von Grundstück-Händlern bereits bis zu 4,0 Millionen Kronen geboten wurden. Da die Mitglieder dieser Gemeinde sasl nur Millionäre sind, so wurde bisher jedes Angebot ab-gelehnt. — Daktericn auf Papiergeld.) Ganz so gefähr» liche Kranlheitsträger, wie der Volksglaube annimmt, sind die Geldscheine doch nicht, das hat das Unter» snchnngslaboralorinm des Newyorler Gesundheilsamtes festgestellt, wenn auch nicht zn lengnen isl, das; sie Mikroben genug beherbergen. Diese scheinen aber ziem-lich ungefährlich zu sein, denn eine Impsnng von Meerschweinchen mit den gefundeilen Bakterien hat keinerlei nachteilige Folgen für die Impflinge gehabt. Die Anzahl der auf Banknoten gefundenen Bakterien ist ja allerdings riesig. Schon vor einigen Jahren wur> den einmal Untersuchungen vorgenommen; damals fand man anf sanberen Banknoten durchschnittlich ^?ü0, ans beschmutzten durchschnittlich 73.000 Bakterien. Jetzt ist Warren W. Hildilch, vom Shefsield-Laboralorinln sür Bakteriologie und Forschung zn ?)ale, zu ganz anderen Nesnltaten gekommen, welche Scientific American ver-ösfentlicht. Er hatte die Banken nnd Eisenbahnfassen aufgefordert, ihm die schmutzigsten Banknoten zum Zwecke der Untersuchung einzureichen. Dies geschah auch und er fand anf ihnen durchschnittlich 142.000 Bakterien pro Schein. Die niedrigste Differ betrug 14.000, die höchste 586.000. Sonderbarerweise machten sich auf der verhältnismäßig saubersten Note 405.000 Aal-terien breit, während die dem Aussehen nach schmutzigste nnr 38.00s) beherbergte. Ein notwendiger Znsamnlen-hang zwischen Schmutz nnd Bakterien scheint demnach nicht zn bestehen. Die junge Exzellenz. Roman von «teorg Hartwig. (53. FortschMlss.) sNachdrucl verboten.) „Ich sinke schon!" rief Eva drollig, ihren Samtrock an beiden Seiten graziös auseinander spreizend und sich fast zur Erde neigend. „Nicht wahr, folch ein Knix wäre eigentlich wert, geinalt zu werden?" „Vortrefflich!" fagte Herr von Lücken, Beifall klatschend. „Schade, daß morgen nicht getanzt wird", rief Eva mit übermütigem Lachen. „Darf mau wenigstens beim Souper lustig plaudern? Wen geben Sie mir denn zum Tifchnachbar, Exzellenz? Oh, bitte, sagen Sie's mir im voraus, damit ich nicht überwältigt.werde." Sie hatte ihre kleine Hand einen Moment auf seinen Arm gelegt, als müsse diese Berührung ihren Wunsch wirksam unterstützen. „Staatsgeheimnis!" sagte Herr von Lücken, Evas Hand nehmend und leicht an seine Lippen führend. „Aber für diesen Gnadenerwcis will ich mich einer Indiskretion schuldig machen: Den aller-ältesten Würdenträger habe ich Ihnen zugedacht!" „Barmherzigkeit, Exzellenz!" rief Eva, ein allerliebstes Erschrecken geschickt nachahmend. „Womit habe ich solche grausame Belohnung verdient?" „Und wenn ich selbst dieser verschmähte und geschmähte Ritter wäre?" fragte der Hofmarfchall in heiterer Spannung. „Exzellenz sprachen von dem allerältesten, aber nicht von dem allerersten Würdenträger." „Ah, richtig!" sagte er, von dieser Antwort höchlich befriedigt. „Sie unterscheiden sehr gütig von der Iugendhöhe Ihrer Jahre aus. Dafür sei Ihnen einer unserer Löwen, und zwar der edelsten Nasse zugeteilt, Herr von Garner." „Charmant!" rief Eva vergnügt. „Und Lena? Aber was frage ich! Die denkt ja doch nur an ihren Koleman. Was gilt ihr ein anderer Sterblicher! Exzellenz", flüsterte sie, ihr rosiges Antlitz vertraulich zu ihm emporhebend, „unter uns gesagt, ich bin schrecklich neugierig auf diesen Kolcman." „So?" Er sah in ihre vielbewunderlen, veilchenblauen Augen, deren Iris ein seiner schwarzer Strich umrandete, und sagte scherzend: „Wenn Graf Wechting diese Tatsache ahnte, würde er die Flügel der Morgenröte nehmen, um sich zu stellen. Meine Tochter kommt; ich darf mich also zurückziehen. Probieren Sie Ihren .Unix nur weiter — er ist entzückend." Er verließ das Himmer. Die jungen Mädchen bestiegen den Wagen. Der Himmel hatte in der Nacht seinen ersten Schnee gesandt. Ein leichter Frosthauch war darüber geglitten, also daß die lautlos rollenden Gummiräder auf der blitzenden Fläche keinen Eindruck hinterließen. Nach halbstündiger Hin- und Herfahrt hielt das Coup^ vor dem Portal eines schmucklosen Gebäudes, dem Wohnsitz der Prinzessin Adelheid. In der Eingangshalle befand sich linker Hand eine hohe, braungebcizte Tür, an welcher ein Briefkasten angenagelt war, darunter eine Visitenkarte: Amalie von Witzbach. Helene zog die Glocke. Fast augenblicklich wurde die Tür geöffnet und eine hagere, zum Ausgehen angekleidete Dame sprang lebhaft über die Schwelle. Trotz des Straßen-anzuges trug sie eine blaue Brille über der Nasenwurzel, und die unter dem Nadmantel hcrvorgestreck-ten Hände arbeiteten rastlos an der Vollendung eines grauen Etrickstrumpfes. „Ah, Sie sind's, meine liebe Lücken!" sagte Fräulein von Witzbach stark gedehnt. „Ich erwartete Ihre Hoheit die Herzogin Adelheid, welche die Gnade haben wollte, beim Vorübergehen an meiner Tür zu läuten." „Dann bedauere ich außerordentlich, Ihnen zu so ungelegener ^eit meine Freundin Eva von Sol-den vorstellen zu wollen", sagte die Baronesse mit leichter Handbeweguug nach ihrer Begleiterin. „Macht nichts, liebe Lücken — kommen Sie nur herein. Die Lustheizung ist bei uns seit gestern nicht in Ordnung, darum ist es so kalt in der Halle." Fräulein von Witzbach hatte die Tür geöffnet und ließ die jungen Damen in ein Gemach treten, dessen schönster Schmuck der Sonnenstreif war, wel-chcr quer durchs Fenster fiel und längs des Fußbodens hinhuschtc. „Sprich recht laut, Eva", raunte die Baronesse dieser vorsorglich zu. „Wie nannten Sie Ihre Freundin, liebe Lük-ken?" fragte Fräulein von Witzbach mit erhobener Stimme. „Eva von Solden bat um die Ehre, Ihnen vorgestellt zu werden!" „Ah so! So, so!" Die Stricknadeln klapperten weiter, „von Soldcn? Ja, ich erinnere mich. Ist der Vater nicht Offizier, liebe Lücken?" „Ja wohl, Oberst!" (Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. K. 49 9. Jänner 1909. Lolal- und Provinzial-Nachrichten. Rrainischer tandtag. Vierte Sitzung am 8, Jänner 1909. Vorsitzender: Landeshauptmann Hosrat Franz von « nklje. Regicrnngsverlreter: l. k. Landespräsident Theo-dor Freiherr von Sch>uarz und f. k. Vezirlshanpl» n.an» Karl Graf K ü »l i g I. Schriftführer: Landsch'aflskonzipifl Ich. 8tarja. Der krainische Landtag trat am 8. d. vormittags zu seiner vierten Sitzung zufammen. Der f. l. Laudesprä» sidcnt Freiherr von Schwarz wurde beim Betreten des Saales von den uat.-forlfchrittl. Abgeordneleu !»il Abzug- und Pereat.Rufen sowie mit Pfiffen empfangen. Nachdem Nuhe eingetreten war, ergriff Laudeshalipl-mann von ^ nklj e zu der Mitteilung das Norl, daß der lrainische LaiideSausschnß anläßlich des Allerhöch» sleu Regierungsjlibilänms Seiner Majestät des Kai» sers am 30. November v. I. deln Monarchen seine untertänigsten Glückwünsche dargebracht und ihn der nnwaudelbaren Treue des Herzogtums Kram versichert habe. Auch teilte der Landeshauptmann die überaus gnädige Antwort Seiner Majestät des Kaisers in deren Wortlaut mit und lieh schließlich der Überzeugung Aus» druck, daß trotz der vielen Zwistigleiten, die die Tages» politil zeitige, die Vande, die das Herzogtum Kram mit der habsbnrgischeu Dynastie sowie mit der erlauch-ten Person des Kaisers vereinigen, ewig andauern wer. deu. Die Abgeordneten nahmen die Mitleiluug des Landeshauptmannes stehend und mit lebhaftem Beifalle zur Keuntnis. Der Landeshauptmann gedachte weiters der Erd» bebenkataslrophe, von der die Bevölkerung in Süditalien betroffen wurde, und erbat sich vom Landlage die Er» mächtigung, die Teilnahme des krainischen Landtages in geeignetem Wege nud au zuständiger Stelle zur Kennt» nis zu bringen. (Beifall.) Das Protokoll der letzten Sitzung wnrde ohne De° batte genehmigt, worauf Landespräfident Freiherr von Schwarz das Wort ergriff, um die neugewählleu Abgeordneleu zu begrüßen sowie dem Landtage eine er. spriehlichc Tätigkeit zu wünschen. Die nalional-fort. schriltlichen Abgeordneten halten sich, bevor der Landes» chef zum Worte gelaugen konnte, unter stürmischen, gegen den Landespräsidenten gerichteten Proieslrnfen aus dem Saale entfernt. Im weiteren Verlaufe der Sitzung erfolgte die An» gelubung der neugewählten Abgeordnelen ans der all. gemeinen Wählerklasse und aus der Städlekurie, wor» aus die Ergänznngswahlen in den Landesaus» schuß vorgenommen wurden. Da die Abg. Dr. Ku» ster 5 i « und Iakli 5 ihre Mandate als Laudesaus» schuhbeisitzer, bezw. Ersatznlann niedergelegt hatten, wareu zwei Landesansschnßbeisitzer und zlvei Ersah» manner zu wählen. Aus der allgemeinen Wählerkurie wurde mit 9 Stimmen zum Landesansschußbeisitzer Abg. Professor Iare, zum Ersatzmanne ebenfalls mit 9 Stimmen Abg. Oberlehrer R a vuil a r , aus dem ganzeu Haufe zum LandesanSschnßbeisitzer Abg. Dr. Pcgau mit 44 von 46 abgegebeneu Stimmen, zum Ersatzmann mit 43 von 46 abgegebenen Stimmen Abg. Mandelj gewählt. Die Wahl der Mitglieder des Disziplinar» nusschusscs ergab folgendes Resultat: aus dem Großgrundbesitze Freiherr von APfaltrern, aus der Kurie der Städte und Märkte Abg. Planlani aus der Knrie der Landgemeinden Abg. Dr. Krek; aus der allgemeinen Wählcrklasse Abg^ Iarc; ans dem ganzen Hause Abg. P o g a o n i l. Zu Ersatzmän» uern »ourden geloahll: aus der Kurie des Großgruud° besitzes Abg. Graf Margheri; aus der Kurie der Städte und Märkte Abg^ Dr. Triller; ans der Kurie der Landgemeinden Abg. Dem5ar; aus der allgemeinen Wählerllasse Abg. Dr. Zajee; ans den, ganzen Hanse Abg. Iakli^. In den P e t i t i o n s a u s sch u ß wurden be» rufen: ans der Kurie des Großgrundbesitzes Abg. Frei-Herr von Schwegel; ans der Knrie der Städte uud Märkte Abg. P i re; aus der Kurie der Landgemeinde» Abg. Ko^ak; aus der allgemeinen Wählerllasse Abge-ordneter D i m n i k; aus dem ganzen Hause die Ab» geordneten Dem^ar und Ravnikar. Iit den L e g i t i m a l i o n s a u s sch n ß umrden geu.'ähll: ans der Knrie des Großgrundbesitzes Abgeord» neter Freiherr von Rech bach; aus der Kurie der Städte und Märkte Abg. Plan tan; aus der Kurie der Landgemeinden Abg. Pogaönil; aus der allge» meinen Wählerllasse Abg. Dr. Zajee; ans dem gan» zen Hause die Abgeordneten Dr. Pcga u und I a r c. Landeshauptmann von k n k l j e setzte das Haus iu Kenntnis, daß von verschiedenen Gerichten das An» suche» mn Ansliefernng der Abgeordneten Dr. Lainpe, Dr. Pegan, Snpan^i^,' Tnrl, Dr. Krek und Dr. Vil» fan gestellt worden sei. Über Antrag des Abg. Dr. K u -ster«i<"- »vurde in, Anschlüsse hieran ein Immnni» tätsausschuß gelvählt, dem nachstehende Abgeordnete an» gehören: ans der Kurie des Großgrundbesitzes Abge» ordueter Freiherr Dr. Burn; aus der Kurie der Städte uud Märkte Abg. Dr. Vilfan; aus der Kurie der Landgemeinden Abg. Mandelj; ans der allge° meinen Wählerklaffe Abg. Matja5i5; aus den« gan» zen Hanse die Abgeordnelen Dr. P ega» und tt o b i. Der Landeshauptmann teilte hierauf mit, daß 15 Driuglichleitsanträge vorlägen, die der Reihe uach zur Verhandlung gelangen müssen; er nnterbreche also die Sitzung bis 4 Uhr nachmittags. Abg. Dr. Triller stellte noch an den Landes-hanptmauu die Anfrage, ob es ihm bekannt fei, daß die k. k. Laudesregierung die laudschaslliche Burg ge» wissermaßen mit Gendarmerie habe umgeben lassen und diese in der Tonhalle, im Realschulgebäude und noch in einem Hause uutergebracht habe, Weilers ob er es mit der Würde des Landtages vereinbar sinde, daß dieser im Schalten der Bajonette versammelt sei. !.A»danern» der Tnmult, lärmende Zwischenrufe.j Landeshauptmaun von « ulI je erklärte, er habe wohl darauf zu sehen, daß iu der landschaftlichen Burg und in deren nnmiltelbarer Umgebung nichts geschehe, was sich im Gegensatze znr Sachlichkeit der Landtage» Verhandlungen befände; aus sonstige Maßnahmen stehe ihm jedoch leine Ingerenz zu. Vor dem Verlassen des Saales wnrden seitens der nalional'sortschritllichen Abgeordnelen abermals heftige Schmährnfe gegen den Landespräsidenteu laut, in d>V anch die Galeriebesucher einstimmten. Letzlerer Umstand führte zu einer erregten Auseinandersetzung zwischen dem Abg. Dr. K n st e r i5 i <"- und einem Teile der Ga» lerie, weil Abg. Dr. Küsters diese wegen unbefugter Einmeugung zur Nuhe verwiese» halle. Die Sitzung wnrde nachmittags um halb 5 Uhr wieder ausgenommen. Das Wort erhielt Abg. Dr. ku» ster^i? zur Stellung uud Begründung eines Dring» lichkeitsantrages, wornach das Gesetz vom 9. März 1^'79 in der Richtung abzuäuderu wäre, daß der Landes» ausschuh lünslighin 4 Vertreter in den l. t. Landes» schulrat zu entsenden hätte. Ein zehngliedriger Schnl» ausschuß sei mit dem Auftrage zu wähleu, einen dies-bezüglichen Gesetzenlwnrs auszuarbeiten und darüber binnen 48 Stuudru mündlich Bericht zu erstatten. In Begründung dieses Antrages sagte Abg. Dr. .^ u st e r » 5i<"-,, zu wiederholleumairn von zustimmenden Ruseu unterbrochen, er müsse selbstverständlich zunächst von jenem Geschehnis sprechen, wodurch die ganze Ossent» lichkeit im Lande aufgewühlt worden sei, von der ganz überraschenden und überflüssigen Ernennung des drillen Landesschulinspeltors für Kraiu. Die bisherigen zwei Landesschulinspeklorcn hätten stets gewissenhaft ihre Pflicht erfüllt, wie denn anch schon früher ein einziger Landesschulinspellor sein Amt gewissenhaft versehen habe. Die Ernennung des drillen Landesschul in spellorS sei eine Vergendnng von Staatogeldern, gegen welche im Namen der Steuerzahler ans das enlschiedenste pro» testiert werden müsse. Wenn 15.000 Deutsche einen eigene» Landesschnlinspektor haben müßten, so müßte» uach diesem Schlüssel sür die Slovene» in Steiermarl 16, sür die iu Kärnlcu 4 Landesfchulinspelloren bestellt werden. Die Regiernng habe durch die Ernennnng die Erregung, die sich nach dem 20. September noch nicht gelegt hatte, ungeheuer gesteigert. Seien etwa die beiden slovenischen Landesschuliuspelloren parteiisch dem denl» schen Schulwesen gegenüber vorgegangen? Redner müsse ihnen das Zeugnis geben, daß ihr Vorgehen außer» ordentlich lnlant gewesen sei, so kulant sogar, daß er sich öfters habe fragen müjsen, ob diese Kulanz nicht schon gar an Parteilichkeit streife. Die Ernennung des dritten Lnndesschulinspettors invulviere eine schwere Beleidigung des slovenischen Volles, zumal sie hinter dein Rücken der slovcnischen reichsrällichen Delegation ei folgt sei, obwohl die frühere Zeulralregieruug stets versichert habe, daß Veränderungen im nalionnlen Besitzstände nur im Einverständnis mit den betreffen» den Nationalitäten Plav greifen dürften. Die Ernen» niüig bedeute serner eine Brüslierung des Landesschul» rates, der entschiede» zuvor hätte gehört werde» sollen. Dies sei deshalb, nicht geschehen, weil sonst die slove» »tische Öfsenllichleil anfmerlsam gemacht worden wäre »nd weil die slovenische reichsrätliche Delegation die be» stehende Absicht vereiteil hätte. Die Hanplschnld treffe die gewesenen Minister Marchet uud KorylowSli. ,gar von verläßlicher Seite sagen lassen, Freiherr von Schwarz habe von der Ernennnng abgeraten; indes entbinde ihn dies durchaus nicht von der politischen Ver» aniworllichleit. Wir benötigen einen Landeschef, der solche beleidigende Vorkommnisse zu verhindern imstande ist; der jeweilige Landeschef sei gewissermaßen der Füh» rer des politischen Lebens in jedem Lande. Den Lan-deSpräsidenlen treffe aber noch eine persönliche Veranl-worllichleit, weil er als Vorsitzender deS LcmdeSschn!- rales nicht dessen Willensmcinung gehört habe. Es sei jc. möglich, daß ihm von Wien aus strenges St ill schwel» gen auferlegt worden fei, aber darauf hätte er vor» stellig werden follen, daß er denn doch mit den maß« gebenden Faktoren und mit dem autonomen Landes» schnlrate in Fühlung treten müsse. Das sei die geseh» liche Verpflichtung des Vorsitzenden des Landesschul. rales, und weil ihr Freiherr von Schwarz nichl nach» gekommen sei, so habe er das Gesetz verletzt. Wir wer» den daraus unerbittlich uuserc politischen Konseqnenzen ziehen. — Abg. Dr. ^uster^i« bezeichnete die Forderung ans vier Vertreter des Landes im Landesschulrate als das Minimum, das die Regierung konzedieren müsse. Das Land sei bisher im Landesschnirate gerade lächerlich gering vertreten gewesen, obwohl es riesige Tchullasten zu tragen habe. Der Antrag aus Vermehrung der Man» date wäre heuer anch ohne die Ernennung des dritten Landesschnlinspeltors, wenn auch vielleicht etwas später eingebracht worden. Redner verlangte von der Regie» rung die Respektierung der aulunomen Rechte und die Vorlage des zu beschließenden Gesetzentwurfes zur Aller, höchsten Sanktion. (Lebhafter Beifall und anhaltendes Händellatschen.) Landespräsident Freiherr von Schwarz, von Prolestrufeu seitens der national.sorlschrilllichen Abge» ordneten nnterbruchen, die hieraus den Saal verlassen, ei klärte folgendes: Der geehrte Herr Vorredner Doktor Knstei>i6 hn< eine neue Theorie von der Verantwort» lichseit des Landespräsidenien gegenüber den Parteien nnd dein Landlage eittwiclelt. Die Anssührnngen sind zwar sehr interessant; aber ich vermisse hiefür jede Grundlage in den bestehenden Versassnngsgesetzen. Was den Vorwurs der Gesetzesverletzung aus dem Grunde an» Icmgt, weil ich vor der Ernennuug des dritten Landes» schulinspektors den Landesschulrat nicht gehört habe, muß ich diese Neschuldiguug entschieden zurückweisen. Ich habe das Gesetz nicht verletzt! Die gesetzlichen Be» stimmnngen über die Zusammensetzung des Landesschul» rales enthalie» nämlich keinerlei Bestimmungen dar» über, daß über die Ernennnng eines Lnndesschulinspel» tors vorher der Landesschulrat sein Votum abzugeben habe. In der Sache selbst habe ich die Ehre, folgendes zn bemerken: Die seit längerer Zeil in Frage stehende Einennung eines dritten Landesschulinspeklors in Krain ist lediglich aus sachliche Erwägungen zurück» zuführeu; einerseits war hiefür der Umstand maßgebend, daß die zwei beim hiesigen Landesschnlrate bisher syste» misierten Laudesschulinspekloren, von denen der eme für daS Gebiet deS Vollsschulwesens, der andere für jenes der Mittelschulen bestellt ist, infolge des enormen Anwachsens der Agende» einer Entlastung um so drin» gender bedurften, als die AuSgestallung des Volksschul» wcsens trotz der in den letzten Jahren gerade ans diesem Gebiete in intensiver Weise entfalteten Tätigkeit noch lange nicht zum Abschlüsse gelangt, eine fortschreitende Zunahme der Geschäfte daher mit Sicherheit zu gewär» tigen ist; anderseits wurde mit der Trennung der Schul» aussicht nach nationalen Gesichtspunkten, wie dies be« reits in der Mehrzahl der Länder durchgeführt ist, die besten Ersahrungen gemacht lind namentlich ließen die in dieser Richtnng im Küstenlande erhielten Resultate die erwähnten Maßnahmen i» dem nichl ausschließlich von einem Vullsstamme bewohnten benachbarten ^lrain als besonders nachahmenswert erscheinen. Abg. Gangl befürwortete die Dringlichkeit des Antrages des Abg. Dr. Kustei>i(- mit der Begründung, daß alle öffentlichen Vertretungen demolralifiert wer» den müssen. Die lrainischc Landesregiernng nehme dem Vollsschnlwesen gegenüber einen sehr bequemen Stand» Punkt ein, in deni sie sich volle Macht zueigne, aber leine Verantwortlichkeit tragen wolle. Dem Lande, das dnrch seine finanziellen Mittel das Voll bilden helfe, stehe sicherlich auch die Entscheidung über Schnlange» legenheiten zu. Doch müsse auch die Vertretung der Lehrerschaft entsprechend vermehrt werde», weshalb er emen diesfälligen Zusatzanlrag stellen werde. Abg. Iarc brachte eine Resolution ein, »vor» nach sich der Landtag dem vom Landesallsschusse erhöbe» nen Proteste gegen die Ernennung des dritten Landes» schul Inspektors anschließe, weil diese Ernennung nicht in den tatsächlichen Verhällnissen begründet sei lind weil sie die erdrückende Mehrheit der Bewohnerschaft Kraini, beleidige. Der Kampf zwischen Föderalismus nnd Zen» tralismus schneide um so liefer ein, als der Zentralis» mus sür die Slovene» Germanisieiung bedeute. Der l,aiuische Landesschulrat sei in seiner gegenivärligen Zusammensetzung ein totes Kind; er habe kein Herz für die Bedürfnisse der sloveuischen Bevölkerung, aber auch leiue Initiative. Redner erklärte unter Verufnna. auf statisl.sche Dateu des Iahrrshauptberichtes über den Stand deS Vollsschnlwesens in Kram. daß dem Laubes» schulrale jedweder Siun sür den Fortschritt der Be» völkerung abgehe; der Landesschulrat sei auch der größte Feind der slovenischen Nationalität, denn er habe ein doppeltes Maß für dir dentfchen und sür die skvenischen Schulliuder. Auf je eine deutsche Schule entsallen nur 150, aus je ciue slovenische Schule hm» gegen 225 Kinder. Redner bezeichnete den Bezirlsschul» Inspektor Peerz als einen Agitator für den Deutlchen Schulvereiu sowie sür die Südmark und beschäftigte stch sodann mit der Tätigkeit des bisherigen BezirlSschnl' inspeltors Belar, der in, ganzen 4 öffentliche »no 7 Privatfchnlen mil elwas über 1000 Schulkinder zu inspizieren halte, während beispielslveise m d"' Ä"<'^ des NezirksschulinspellmS für die Vez.rke lra bnrg und RadmaunSdors 70 Schulen m,l ,.?.""" 5i"wcri, Laibachcr Zeitung Nr. rade die kroatische Sprache angesichts der Annexion Bosniens und dcr Hcrcegovina für unsere Techniker von der weittragendsten Bedeutung. In den Jahren 1871 bis 1873 hätten in den beiden untersten Real» schulklassen sluvenische Parallelablciluugen bestanden-sie seien aber später aufgelassen worden. Die erste Klasse habe im Jahre 1900 73 Slovenen und 44 Teutsche, die siebente Klasse nach sieben Jahren nunmehr > I Slo» Venen und 12 Deutsche gezählt. Diese pädagogischen Miß» erfolge hätten sicherlich darin ihren Grund, weil das gesetzlich gewährleistete Anrecht jeder Nation auf Sehn-len in deren Mullersprache außer acht gelassen werde. — Redner besprach die sanitätswidrigen Unterknnsts» Verhältnisse des Gymnasiums in Rndolfswcrt, gegen die absolut keine Abhilse zu erreichen sei, Weilers die gleichen langjährigen Verhältnisse des I I. Staatsgymna-sil'ins in Laibach; für das Gymnasium mit deutscher Unterrichtssprache hingegen seien sofort genügende Geldmittel vorhanden gewesen nnd da habe man auch scgleich eine Parallelklasse errichtet, obwohl die vorge» schriebene Anzahl von 50 Schülern nur durch Privat, schülerinnen habe erreicht werden können. Weitcrs habe man für die vermehrte Stundenanzahl im Dcutschcu an den slovenischen Gymnasien leine Bedeckung gehabt, während sich eine solche für den dentschcn Tchuliuspeltor sofort habe finden lassen. Abg. Iare bezeichnete die Ernennung dieses letzteren als unbegründet und über» flüffig, wobei er auf dessen Qualifikation gar nicht ein. gehen wolle. Was soll denn Landesschnlinspetlor Velar inspizieren? Die beiden deutschen Slaatsgymnasien wohl nicht, da ihm die Kenntnis des Lateinischen und des Griechischen abgehe. (Rnf: Man wird eben noch einen Inspektor ernennen! Heiterkeit.) Eine Entlastung der Landesschnlinspekloren Hubad und Levcc bedeute dessen Ernennung ebenfalls' nicht. — Wir muffen gegen den verknöcherten bnreankratischcn Zentralismus »ml allen Kräften ankämpfen. Lebhafter Beifall.) Abg. Dr. Triller erklärte, er wolle nicht mit dem Landespräsidenten polemisieren, denn diefer eri» stiere nberhanpt nicht für ihn. Aber er wolle sich mit dcr Laibacher Realschnle befaffen, die eine wahre Vrnt. statte des flovenischen Renegatentums sowie des deutsch, nationalen Ehauvinismns abgebe. Wenn es nicht ge. länge, den deutschen Landesschnlinspektor dahin zu dräu-gen, wohin er gehöre, so werde er ohne Zweifel auch an die Realschule als Vertrauensmann der deutscheu Partei eingeschmuggelt werden. Die Laibacher Real» schule, die im vorigen Schuljahre 277 Slovenen und 2 i«'') aus dem gauzen Hause die Abgeordneten Dr. Lampe, Ravnikar , Dr. P e g a n , I a r c, Dr. Triller und Dr. E g e r. Vor Schluß der Sitzung brachten die Abgeordneten Dr. Oralen und Genossen cine Interpellation, be. treffend die Inteilung des Landesgerichtsrates Einspie» ler vom Bezirksgerichte in Laibach znr Abteilung sür Strafsachen, ein, in welcher Zuweisung ein Altenlal des Deutscheu Volksrates auf die gesetzlich gewährleistete Unabhängigkeit dcr Richter zu erblicken sei. Die nächste Sitzung wurde vom Landeshauptmanne auf deu 9. Iäuuer um l<) Uhr vormittags anberaumt. Aufrus! Herzerschütterud sind die Berichte über die Erd» beben latastrophe, von der über 24 Städte nnd Dörfer in Sizilien und Kalabrien heimgesucht wurdeu. Über loo.000 Menschen fielen am 28. Dezember v. I. der Katastrophe zum Opfer, eiu Unglück, das sich wohl lanin die lebhafteste Phantasie ausnialeu kann. Städte und Dörfer, Kirchen, Paläste und .Hütten, ja ganze frucht» bare Landstriche an der Meereslüfte sind für immer eiu-gestürzt nnd versunken. Die ärmsten der Armen aber, die zurückgeblieben sind, erwartet die bitterste Not, das grüßte Elend, falls ihnen nicht bald eine ausgiebige Hilfe zuteil wird; denn sie sind ohne Dach, ohne .Hab und Gnt, dem größten Elend preisgegeben. Hunger nnd Krankheit sind die schlimmsten Begleiterscheinnngen, wenn nicht diesen Unglücklichen möglichst bald ge> holfen wird. Hunger nnd Krankheit appellieren somil hier an das Mitgefühl des Kulturmeuscheu. Die ganze zivilisierte Welt ist ob dieses gräßlichen Unglücksfallcs von tiefem Mitleid ergriffen, insbeson-dere aber wir, weil uuser cigeues Unglück vom Jahre 1895 nns lehrt, welches Elend eine solche Katastrophe hervorruft. Das gefertigte Hilfskomitee zweifelt nicht daran, daß jedermann, an den wir uns wenden, feinen Kräften ent» prcchend gern helfen wird; es handelt fich ja um das Werk der menschlichen Nächstenliebe, welche leinen Nationalitätenunterschied kennt. Wir sind überzeugt, daß jeder von uusereu Landslenlen an Ort nnd Stelle den Verunglückten in Süditalien gerne helfen würde. Dieser Wnnsch bleibt leider unerfüllbar. Mit vereinten Kräften jedoch ist es möglich, Hilse zn bringen, wir bitten daher dringend nm Geldnnterstützungen! Jede Gabe, auch die kleinste, ist uns willkommen. Gütige Spenden übernehmeil unsere Herren Kas» siere Gabriel Piccoli, Apotheker, k. u. t. und päpstlicher Hoflieferant, Wiener Straße Nr. 4, und I. E. Nö.qer sen., Armcnrat uud Hausbesitzer, Ambroxplatz Nr. 2. Bürgermeister Ivau Hribar Obmann. Dr. Franz Zaleschini, Baumeister I. Obmannstellvcrtreter. Michael Lutanc Edler v. Savenburg, k. n. t. Oberst i. R. 14. Obmannstellvertreter. Gabriel Piccoli, Apotheker I. Kassier. I. (5. Nösser sen., Hansbrsitzer II. Kassier. I. N. Nögcr jun., Direktor der Hauptagentschaft der „Gcnerali" I. Schriftführer. Johann PetlovZel, Fachlehrer i. R. II. Schriftführer. Komiteemitglieder: Prof. Funtet; Handelsmann Grassi; Dr', iiu'6. Ienko, Primarius; Kanonikus Dr. Karlin; Handelsmann Lillc.q; Handelsmann Pcrdan; Handels» mann Tcncnie; Magistratsrat Dr. Zarnil. — m Hand» n.'erkerheime (Komenstygasse) eine Weihnachtsfeier, anf deren Progranlin sich zwei Gesangsnnmmern, zlvei Tambilraschenchöre, eii,e Ansprache sowie ein dreiaktiges Schanspiel (kv. (^ii-il, inincli mu^ül'l:) befinden. Ein» , trillsgebühr 1 K, 80 l>, Nl» 1, nnd 40 I>. — sTanzkriinzchcn.) Der Unlerstütznngsverein der Arbeiter nnd Arbeiteriiinen der hiesigen Tabaksabrik vcranstallet hente abends im großen Saale des Hotels „Union" ein Tanzkränzchen, bei den, die Musik von» Orchester der Slovenischeu Philharmonie besorgt wird. Der Reinertrag ist für den Kranlennnterslütznngsfonds bestimmt. — Beginn um 8 Uhr abends; Eintritts» gebühr 1 K, für Mitglieder M» >,. " lMnosscnschastoiucsen.j Die l. k. Landesregierung für Krain hat die abgeänderten Statuten der Gehilfen» versammlnng der Genossenschaft der Schneider, Schnei» derinnen, Hutmachcr, Kürschner und Handschuhmacher in Laibach genehmigt. —r. " lIndustriclles.) Über Ansuchen der Herren Dit» r i ch und K rap,^ iil Ober»^i^ka un, die Erteilung der Banbewilliguug eiuer Geflügelzuchtanstalt i>, Ober^i^la findet am 1l. Iän>,er 1909 nm 9 Uhr vormittags die lommissionelle Verhandlnng an Ort nnd Stelle statt. Hiebei wird ein Staatsbantechniler der k. l. Landes» regiernng interveniere!,. —r. * iWcitenhillcrsche Mädchcllausstcuerstistunq.) Die Friedrich von Weitenhillersche Mädchenansstenerstistnng für das Jahr 1908 im Iahresertrage per ll2 Kronen ist zu verleihen. Anspruch auf diese Stistuug haben Franen, »uelche »ouhlerzogen sind, von armen Eltern abstammen und sich im Jahre 1908 verehelichten. Aspi-ranlinnen anf diese Stiftuug habeu die mit dem Trauungsscheine, den> Arinnts» n>,d Sillenzengiiisse be« legten Gesnche bis zn», 1. Febrnar 1909 bei der l. k. Landesregierung i» Laibach einzubringen. —1°. — lTodcssall.j In der Nacht znm 4. d. M. ist in Radmannsdors der dortige pensionierte Oberlehrer Herr Josef T h u m a im Alter von 70 Jahren Plötzlich ge» ftorben. Das Leichenbegängnis hat am 5. d. nachmittags stattgefnnden. ll. — sDas Adclsbergcr Talonorchcstcr) veranstaltet morgen in den Lokalitäten des Hotels „National" in Adelsbcrg ein Konzert, woran sich das Lustspiel „Nnpu-lv!,r" von R. Milrnik sowie ein ^anzlränz» chen anschließen. Negilln nm 8 Uhr abends; Eintrilts» ^ gebühr 1 l<. Das Reinerlrägnis ist den, Fonds znr Er» '^ bauung eines „Sokolsti Dom" in Adelsberg gewidmet. , Laibacher Zeitung Nr. 6. 51 9, Jänner 1909. — ^Selbstmord.) Hcute vormittag hat sich in sei-ner Amtstauzlei Herr Finanzrat Dr. Joan Vi r a k er» schussen. Was do» ausgezeichnete!,, stets pflichttreuen Veamten, der sich in allen Vekciunleulreisen der groß. ten Wertschäluinss erfreute, in den Tod getrieben hat, ist vorläufig unbekannt. Theater, Kunst und Literatur. ** Philharmonische Gesellschaft. Zweiter Kammermusilabend am 6. Jänner 1909. Die Kammermusik ist eine Klippe für Komponisten, ein Prüfstein fürs Publikum, denn sie wirkt nur durch die reine Vedeutuug des Inhaltes. In einer kleineren Stadt bilden daher die Kammermusitabende den edelsten Sammelpunkt für die gebildeten Musikfreunde und es ist ein großes Verdienst des Konzertmeisters Herrn G erst n er um das Musikleben der Stadt, daß er es mit seinen gleichgesiunten Mitwirkenden durch Vo harrlichkeit und hingebende Kunstbegeisteruug verstand, die Zahl der Freunde der intimen Kunst zu uermehreu und das Interesse für sie in weitere Kreise zu tragen. Ein ehrendes Zeugnis für den ausgezeichneten Nuf, den die Kanttnermufitvercinissnng in der musikalischen Welt genießt, ist die Anerkennung, die ihr von be» rufcncr Seite zuteil wird, ist die erfreuliche Talsache, daß hervorragende Tondichter bei ihren Vorführungen mitwirken. Wir haben bereits die Mitwirkung des jüngst ernanuten Ehrenmitgliedes der Philharmonischen Gesellschaft, des Komponisten Dr. Wilhelm Kienzl, gewürdigt, dem das Publikum in herzlichster Weise seine Sympathien zum Ausdrucke brachte. Doch auch die liebenswürdigen zwei Werke des Tondichters: das Adagio für Cello und Klavier, op. 69, und das Klavier, trio, <'i>. l3, eroberten sich rasch die Herzen der ^u» Hörer. Das Trio mit dem Motto: „Leben ist Streben" isi ein Iugeudwerk des Komponisten, voll sinnlicher Freude, frei pulfierenden Lebens uud echt jugendlich, feurigen Überschwanges. Mit einem schwermütigen Ge» sang des Cellos beginnt düster der erste Satz, um in dramatischer Entwicklung durch leidenschaftliches Vor» wärtsdrängen und muligen Kamps !u hoffnungsreichere (Gefilde geführt zn werde». Der Satz ist lräftig'und kühn ausgebaut, dabei klar uud bestimmt in der ^orm. Das Hauptlhema wird in immer neuen (Gestaltungen im ersten und letzten Satze, in rhythmischen und modulatori. scheu Veränderungen vorgeführt. Meislerhaft ist die Durchführung nnd der Nüclgang zum Thema. Das Scherzo fliegt reizend und anmutig prickelnd in raschem ^luge dahin, um Sammlung in einer sanften, gemütsvollen Kanlilene des Trios zu fucheu. Den Glanzpunkt des Werkes bildet jedoch das gefaugvolle Adagio, in dem fich die drei Instrumente in poetischer Einheit zusammenschließe!!. Von inniger Empfindung uud Woune des Tons dnrchweht, bietet es den Streich» Instrumenten Gelegenheit zur Entfaltung der Eigen» heiten ihres Eharakters. Das finale zeugt von erregter Spannung und Siegesgewißheit der unverbrauchteu Lebenstraft. Wie der erste bietet der letzte Satz dem Pianisten in der brillant geschriebenen Klavierslimme eine schwere Ausgabe, die Dr. Wilhelm K i e n z l mit Temperament, Schwnng und männlicher Energie meisterte. Herr Kou-zcrlmeister G e r st n e r (Violine) und Gesellschaftsleh. rer Herr Nuduls Paulus teilten sich in Ehre des großen Erfolges eines schönen Werkes, welches nns nur lebhast bedanern läßt, daß Meisler Kienzl ihn nicht weiter auf dem Gebiete der intimen Kunst folgen lieh. Das Adagio für Eello und Klavier, l'i>. 69, dem der Goethesche „Trost in Tränen" als leitender Ge» danke zugrunde liegt, ist ein von edlem Wohlllang ge« sältigles Gesangstück mit einem Mitlelsatz von leiden» schafllichem Charakter in kräftiger Steigerung chroma» lischer Alkordfolgen. Dankbar nnd sanglich für Eello geschrieben, übte es, von den Herren Paul u s und Dr. Kienzl vorgetragen, großen Eindruck. Der Abend wurde mit dem Streichquartette, «i>. 12, vo.n Meudelssohn-Narlholdy, zur Erinnerung an die am 3. Februar folgende NMjährige Wiederkehr seines Geburtstages eröffnet. Mendelssohns charakteristische Physiognomie findet sich in dein Werke, das sich dnrch Klarheit und Logik des musikalischen Gedankens und Beherrschung der Form auszeichnet, am glücklichsteu in der reizenden Eanzonelta ausgeprägt, die in leicht» beschwingte Elfeumusil — Mendelssohus Spezialität -^ dustig und zart dahinschwebl. Von den Herren Hans G e rstner , Alfred Iags ch i tz , Theodor Ehri. stoph und Rudolf Paulus zart und stimmungsvoll ausgeführt, sand das anmutige Werk lebhaften An» klang. Als Solistin des Abends erfreute die begabte junge Sängerin Fräulein Stephanie Handl die Zuhörer mit dem Vortrage von: „Freundliche Vision" von Strauß, „Wanderers Nachtlied ^ und II" von F. Schubert, „Ein Traum" vou E. Grieg uud ualürlich der unvermeidlichen „Verschwiegenen Liebe" von H. Wolf. Links und rechts liegen im Hugo Wulfschcn Lie» derkataloge die köstlichsten Perlen, die noch keine Hand berührte. Warum daher immer uud immer dasselbe Lied voll allen Sängerinnen bevorzugt wird, ist schwer zu erklären. Ähnliches gilt von der „Freundlichen Vision" von N. Strauß, die säst auf keinem Liederprogramme fehlt. Robert Franz, Jensen n. a. ältere Liederlom. ponisten sind beinahe neu geworden, so selten werden sie gesungen. Wir haben länger kritisch dei der Wahl der Lieder verweilt, weil wir über ihren Vortrag nur Rühmendes berichten können. Fräulein Haudl besitzt einen weichen, biegsamen Sopran von heller Klangfarbe, der trefflich geschult ist. Die junge Dame sang die Lieder mii zarler, inniger Empfindung uud der ver-ständigen Ansfafsnng einer echt musikalischen Natur. Hiebei gehl auch eine feine, durch deutliche Aussprache unterstützte Zeichnung der Einzelheilen Hand in Hand. Die Begleitung besorgte tresslich ihre Lehrerin Frau Nebeuführer. Fräuleiu Haudl fand nach jedem Lied rauschenden Veisall und gab das reizeude Lied „Auf leisesten Sohlen" von Dr. W. K ienzI zu, das sie über stürmisches Verlangen, vom Komponisten beglci» tet, wiederholen mußte. >1. — (Aus der deutscheu Theaterlanzlei.) Heute gelaugt der humorvolle Schwant «Ganz der Papa» vou Mars und Desualliöres, Deutsch von Max Schönau zum zweiteumalc zur Ausführung. Am Montag wird zum dritten^ nnd letztenmale in der dies» jährigen Spielzeit «Die Walküre» gegeben werden. Als «Wotan» gastiert der Opernsänger Theo Werner von den vereinigten Bühnen in Graz. Am Mittwoch und Freitag gelangen als sensationelle Neuheiten das ans< gezeichnete Lustspiel «Die Licbc wacht» und die beste Operette dieser Saison «Der Licbcswalzer» von Ziehrer zur Anfführung. — (Aus der slovenischen Theatcrkanzl ei.) Morgen Sonntag wird nachmittags um 3 Uhr der Schwant «VolotuliLt», abends die Oper «li-adau» n«> vL3w» zum drittcnmalc gegeben werden. Dienstag und Donnerstag geht die komische Oper «Girosl«>Giroflä» von Charles Lccoq als Novität in Szene. Die Oper bereitet Masseucts Oper «Werther» und A. Foersters «6nlLnMi Lluvöok., das Dramenversoual das Schau-spiel «Simone» von Catulle dc Nion nnd das Lustspiel «Die Liebe wacht» von R. dc Flcrs vor. — (Programmäuderung des morgen statt, findenden Konzertes der Philharmonischen Gesellschaft.) Statt der auf dem Programme stehen-den Symphonie spirituelle von A. Hamerit gelangt Ios. Haydns Londoner v-äur«Sinfonie in vier Sätzen zur Aufführuug. ^ l„I^ ul>l.i „ „ «lii Xv on.") Iuhalt des Iännerhesles: I.j Rafael M i r l: Verlorene Lieder. 2.) Vojeslav Mole: Ein Gebet. 3.) Ivan Eankar: Die Schnld. 4.) Nata^a: Lied. 5.) Dr. Josef To-min 5 ek: In der ewigen Stadt. 6.) C. Golar: Zwi-scheu Getreide und 'Ähren. 7.) Dr. Ivu 5 orli: Allein. 8.) Dr. Karl H i n t er l e ch n e r: Die sluvenische wissenschaftliche Organisalion nnd unsere Universitäls» frage. 9.) G. Koritnil: Vom Ufer wälzt fich der grüne Strom. 10.) Ivan Lah: Ein Grab. N.) Rus-in i r: Der Beruf. 12.) L. Piuta r: Satura. 13.) Voje-slav Mul<>: Ananke. 14.) Podlimbarski: Die Erzähluug des Ivan Polaj. 15.) Petru^ta: Da5 Giab an der Straße. 16.) Vojeslav M o l.'>: Sunnenlied. Die üblichen Rubriken lBücherneuheilen, Musik, Thea. ter, Unter Revuen, Allgemeine Rundschau) entHallen Beiträge von Dr. Joses T o m i n 5 e t, Dr. V. F o e r » st e r , Dr. Zba 5 uik, Dr. Ianku Lokar , Vojeslav M o l 5 l>. a. — s„Wiener Mobc."j „Wenig aber leuer." Mit diesen Worten leitet die französische Korrespondentin der „Wiener Mode" einen Pariser Vallmodeudericht ein, und, als sollte gezeigt werden, daß die Wienerinnen plastischer sind lind der herrschenden Mode anch „billig" beilommen können, veranschaulicht diese beliebte Fami» lienzeilschrist in ihren Spalten eine Fülle reizender Mo» delle für Nalltoilelten, Kostüme, Eislauf», englische und Haustoilellen mil all den dazu nöligen Details. Der Handarbeitsteil bringt unter anderen Vorlagen auch die sl» sehr beliebten gehäkelten und gestrickten Umhüllen, das „Boudoir" sehr interessante Lektüre und gute Unterhaltungsbeilagen. Großmutter, da liillt nichts, du kommst mit »^^l auf die Schlittcnpartie. Und wir sorgen schon, das; Wl!M on dich nicht erkältest. Wir wickeln dich ganz warm '" Deckn ein nnd dann nehmen wir eine Schachtel '^^^ Fays echte Sodener Mineral > Pastillen mit — die ZM^M fehlt nämlich nie bei unseren Ausflügen im Winter v^z'^ ""^ ^" ^^ srhen, auf die lann man sich verlassen. M^M Wir erkälten uns nie und auch du wirst frisch und V gesund heimkommen. Fays echte Sobener lauft man W'M für li 1 25 pcr Schachtel in jeder Apotheke, Drogerie ^A»^ oder Mineralwasscrhandlnng, weise aber Nachah» WW mungen mit Entschiedenheit zurück <5034) 2—1 Generalrepriisentanz für Österreich'Ungarn: W. Th. Guntzert, ^Vlen, lV/1, Große Neugasse Nr. 17. Verstorbene. Am 7. Jänner. Leopold Verftovsel, Dienerssohn, 3 Monate, Schießstättgasse 15. Pneumonic. Am 8. Jänner. Maria Temec, Besitzerin, 67 I,, Ra-dehlystraße N, Oareiuoms lllcii. Im Garnisousspitale. Am 7. Jänner. Alois Nirsa, Zugsführer, 25 I,, >u-^iu», 8Lliticä,emiv. — Martin Er^rn, Kanonier, 22 I., Cai» buncul. und Blutzersetzung. Im A i vi I sp i ta l e: Am 3. Jänner. Franz Longer, Befitzerssohn, 1 Tag, ^tewt. pulm. — Franz itoniina, Nrbeiterssohn, 8 I., Ivt»-uu» trllumlltieu». Um 5. Jänner. Franz Podlogar, Schneider, 37 I,, ^londuullun «ldllltuH. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. Seehöhe 306'2 m. MillI, Lufldrlicl 736 0 mm. "ü" "L"ü?N7 ^23^^0^^7schwllch """Mnee 9 U^Ab^ 78^-2 ^0-0 windstill 9.1 7"Ü7'F. 7L7-"1> -0-b!'SSO. schwach » l 26'? Das Tagesmittel der gestrigen Temperatur -0'7°, Nor» male -2 7°. Seismische Berichte und Beobachtungen der Laibacher Erdbebenwarte sfirssn'mbr! l>oil drr iirai», ^pnrlasjs IX!)?), (Ort: webäude der k. l. Staats'Oberrealschule.) Lasse: Niirdl.Breite46" 03'! Östl,Läücie von Greenwich 14'31'. Die Äodenunrnhe hat von s,sstcrn anf heute leine Veränderung erfahren. Qammiwaren werden teurer. Wir hören, daß zufolge der konstanten Preissteigerung des Kohgummis sämtliche Gummiwaren-Fabriken gezwungen Bind, die Preise ihrer Erzeugnisse zu erhöhen. (01) Kinematograph Pathè (früher Edison). I *!-<»LL f-;im in vom 0. bis 12. Jänner 1909: 1.) (JaunerBtreicho (komisch). — 2.) Zigeuner]iehe (Drama). — 3.) Ferienkolonie (Naturaufnahme). — Skiop-tlsohe Bilder: 1.) Laibach mit den Karawanken; 2.i Die TriglaverHeen; 3) Ursprung der Wurzner Save; 4.) Der erste Triglaversee. — 4.) Die neueste Pariser Polizei (komisch). — bT) Die Strandräuber (Drama). — 0.) Eile mit Weile (komisch). Dberstleutnant Innaz Lehrer gibt tief fl'schi'ltlerl im rincnrn und im Nnmen seinrr Töchter Ehlbia und Marie die tiefbelrübende Nachlicht von dem Hinscheiden seiner innissstgcliel'ten Gattin, rrspcltiue Mutter, der Frau Vllllie iityrcr lltb. Hlling. Sie starb nach langem, schmerzvollem Leiden, versehen mit den heil. Sterbesulrainenten, am i). d. M. nm 12 Uhr 10 Mi», nachts ,m -'i2. Lebens« jähre. Das Leichenbegängnis findet Montag den I'. d. M. um halb 3 Uhr nachmittags vom Trauer» Hanse Vahnhofgasse Nr, 13 ans statt. Die heil. Zrelcnnussr wird Dienstag den l2 d. M, nm 9 Uhr vormittags in der Kirche z» Maria Vcrlnndigung gelesen »oerden. Laib ach, den l). Jänner 1W9. Brrrdigungsaiistlltt ssr. Dobfilrl, für «üifcii imb 9iobcu in ollen ÜJSrcisl««.«:«, foivic fletg baö Knicpe in tdjtoorjcr, luriftcr «. forbißcr Soirionlflhhlft lsikllll tfklitkl*22T«i 35U''^^ „Henueberg-Seide«' do,. K 1 3ö* bid K 24-»0 pet WcUx. - Sranfo unb frboii tenoUt OKIUBIMOUIIM. m*~~l**^Jr^pn SJfcrtn (u) 4~] Laibacher Zeitung Nr. 6. 52 9. Jänner 1909. Musica sacra in ber 5>omsiird)c. Sonntag, bcit 10. Jänner um 10 lU)t Locf)amt: Missa in honorem s. Friderici Don -3°I1'I 9ic.sDcru, ©rabualc Benedictus Dominus Don Slntou ^oerftcr, Dffertovium Jubilate üoo Don Caspar ^iblin^cr. §tt öer $faötpfarrlthrd?c Lt. §atioß. Sonntag, ben 10. Jänner (ct[tcr ©onntat] nad) ber ©rfdjetimnfl bc^ ^)crr») unt 9 Ufjr §ürf)amt: Missa in honorem s. Cae.ciliae in G-dur Dull 5lb. Statin, &xa* bualc Benedietus Dominus Dult Slitton ^OCl"[tcv, Offcr-tortittn Jubilate Deo Don 9Mc3. Angekommene lfremde. Hotel Elefant. Nm ?. Jänner. Exzellenz Aaron Schwessel; Dr. Pollal, Kammerstenograph; Faß-Bclssnai, Inqemeur; Stark, Fichmann. Herichmanu, ^leufeld, Sommer, Hulowsly, Winter, Neuroth. Rüschla, Felix. Simel, .^tarpsel,. Polatschel, ttflte., Wien, — Schwiiigmschlis;, Betriebsleiter, Meran. — Schollmayer, Guts besitzer, Schnccbera. — Ulnterow, Lehrer; Auqelifcld, Nfm.! Pollal. Ingenieur, Trieft. — Dieinert, Obcrii,ssenieur, AmMuiss. — Mauer. Private. Klassenfurt. - Svoboda. Privat Vrüüu. Fischer. Kfm., Budapest. — Tr. Hoieuar, Laudtagsabgcordnet>,r, Gurkfeld. — Äcnun Aftfultrenl, l, k. Kämmerer. Kreutz Landestheatcr in Laibach. 57. Vorstellung. Ungerader Tag. EamStag, den tt. Jänner: Neuheit! Zuln zweitenmal Neuheit! Ganz der Papa (1.0 ru» «. ?«.I»Ä,) Schwan! in drei Alteil von Anton» Mars und Maurice Pesvalliiir.es. Deutsch von Max Tchoenau, Anfang um '/,« Uhr. Ende um '/4W Uhr. Von der Raiserjutiiläums fesfaustjabe der Caibacher Zeitung ===== Dom 2. Dezember 1908 == sind, solange der Vorrat reicht, noch Cxemplare zu haben in der Buchhandlung lg. u. Kleinmayr & ^ed. Bamberg und in der fldminiftration der saibacher Zeitung, preis i K, Gefertigte gibt im eigenen und im Namen ihrer Tochter Olga allen Verwandten, Freunden nnd Velannten die tiefbctrnbcnde Nachricht, daß ihr innigstgeliebter Gatte, bczw. Vater, Herr Franz Seemann Glashilttcnverwalter gestern den 7. d. M. um 8 Uhr abends nach kurzem, schwerem Leiden, versehen mit den heil. Sterbesakramenten, im 57. Lebensjahre gottergeben verschieden ist. Das Leichenbegängnis findet Samstag den 9. d. M. nm 4 Uhr nachmittags vom Sterbehause auf den Ortsfriedhof statt. Die heil. Seelenmesse wird Montag den 1!. d. M. nm 9 Uhr vormittags in der hiesigen Pfarrkirche gelesen werden. Der tcnrc Verblichene wird dem frommen Angedenken empfohlen. Sagor, am 8. Jänner 1909. Veronika Seemann, Gattin. Infolge Erhöhung der Fracht von seiten der k. k. priv. Südbahngesellschaft sehen wir uns veranlaßt, den Preis per 50 Kilogramm Trifailer Stückkohle um zwei Heller zu erhöhen. 2~2 Genossenschaft der Kohlenhändler in Laibach. l^onäitolel uncl Kaffee Wo» M. IM emplieblt täglick lriscke WOOll nurecnr /t.ra.pmX MhpUp auf riprSnhlp (4.)(J3j 1 Ü — ] U Kurse an der Wiener Börse (nach dem offiziellen Kursblatte) vom 8. Jänner 1999. Li? notierte» inlrsc licrslch,» sich in Krunemucilinmn, Tie Notirriüiss sämllichor Alticn und der «Diuerse» Lose» versteht sich pci Slült, I > W ^ioten «Febr, ?lu«,) per Kasse......9S Vb «' >5 4 8»^ ö, W, Silber («pril-vli,) per Kasse......97 — S7 20 l8«l,er Slaatslose 58'75 2l2 75 l8!!4 94^0 det<° per Ultimo , , 4»/„ S4 20 »4 40 vest, Investitillns-Ntut»', steuer- frei, Kr, p« »asse 3'/,°/« 83 80 S4 — Eisenbahn» Vtaaisschuldverschrtlbuugen. «Ilsabetl, ^al», i, G,, steuerfrei, zu loaou fl, , , , 4"/„ — — —'— Franz Iustph-lUahn, in Silber ,div, öt,> , , , b>/<"/„ liS'50 !17 5« Valizische llarl Ludwig-Vahn er. 5>/<»/n , 4LS'— 429'— dttto Ialzburn Tirol »',>!>. 400. W«<> u, 10 N0«»Uronen 4"/, 95 40 »6 40 Elisabeth Äahn U00 u, 3000 M. 4 ab >«)"/„......115 15 116 15 Elisalielh-Vahil 400 u. 2000M, 4"/„........114 55^15 55 sserbinands-Nordbahn , Silber, 4"/« , 95 — «6 — Unn .WalizBahi, 2l)«> fl, S, 5"/„ U>2 N" 103 »„ dctto ^00 u, 500^» li »'/,"/n 85 30 »6 !iN Vorarlderaer Nahn Em, 188l (div. Et,). Silber. 4"/„ , 95 60 9« — Staatsschuld der Länder der ungarischen Krone. 4"/n unss, Ooldrcnte per Kasse . 109'35 10955 4",« delto per Ultimo 109 »u 109 50 4"/» una,, Rente in ttroncnwöhr,, steuerfrei, per «asje . . 90.95 9! 15 4"/„ delto per Ultimo! W!»« !>1«0 3'/,"/„ detto per Kasse > «0 55! »l'75 Una, Prämienanleihe 5 ino sl. l»4ü5<»»25 detto k 50 fl, !«4 25 188 25 Theiß,-Nea,-Lose 4°/„. , . , 14" - l44 -4"/n ung, Grund 'tl-Obliss, , »2 >5 93 1» 4"/n lroat, », sla Grundentl. Obligationen . . , . 93 50 94 50 Andere löffentl. Anlehen. Nosn, Landesanlehün sbiv,» 4"/» 88 25 9025 Nosn. herceg, ltisenb, Landes- Vlülehen lbiu,> 4>/,"/<, , . W'30 97 30 5"/n Donau Nea,-Anlehen >8?8 ,03^0 104 20 Wiener Verlehrsanlehen 4«/<, , 94 — 95 — detto 1900 4"/„ <»4 2« 95 2!» Nnlehen der Stadt Wien , , i«, 50 102 — detto sS, oder O) 1874!i2, l» 1ii2 10 detto (1N9l).....93^30 94 »<» bett» (Gas» u, I. ,8!»8 , 95 15 96 15 detto (Eltltr) v. I, 1!»00 95 25 »6 li5 detlo (Inv, A,! b, I, 1902 9» 85 95> «.', detto v, I, l90» , . . »5 3„ W 05 Vürsenbau Änlchen verlosb. 4°/„ 95.5« 96 50 Russische Etaatsanl. v. I. 97 75 Vula. Staats-Hypothelaranlehen 189«......«°/n II« 75 119 75 Veld Ware Vulg, Staats «oldanleihe «N0? f. 10« «ronei,. . 4'/,"/° b»^ «7 7l. Pfandbriefe usw. Äudeiilrebit. allss. österr,, i» 50 Jahre» vcrloÄbar , 4"/« 94 10 !»!> >0 Vöhm, H>,vo!h,lc»l!., verl. 4"/» «6 — l!0 W Zentral,.^ob,.Kred,.Äl,,üslerr,, /,"/n >»li — — — etto 65 I, verl, , , 4"/« 96 50 U? 5,0 Kred,.I»st,,üst<>rr,.f,Verl, Nnt, u, öffe»tl,?llh, «at, ^ 4"/n 9425 »5 l>5 Landesb, b, «öniar, Galizien u, Ludom,, 57>/2Ir!!>, 4"/<> 95 25 96 25 N, österrLandes-Hhp, «ust, 4"/,. "6 50, 97 00 bettu inll, 2"/«!l ««^! «" «ü detto »-Schlllbschverl, »'/,"/« «» ^ 8!» 25 delto verl.....4«/„ W-25 97-2!» Oeslcrr, una Nanl, 50 Jahre verl,, 4»/„ ü, W, . , . »7 üO 98bu delta 4°/„ »ronen W, , . W 75 9i»,75 Spar!,. Ersteöst,60 I. verl. 4°/« «»'— »00 - Eisenbahn Prioritäts-Obligationen. Oesterr, Nordwestbahn 200 fl. E- 103 25^104 2b 2!aat«bahn kou Fr, , , , - 390 — 397 Lüdbahn 5 3"/„ Jänner Juli ü0» ffr, sper St) , , , 26» - li«5 -Tüdbahn il 5"/„ 20« sl, S,° W. N6'90 1,7 <»n Diverse Lose. Donau Neaul-llosc 109 ll, 250 b» 256 ü(> Serb,Präm,-«lnl,v,1«0ssr,2"^ «» «! U5 50 Unverzinsliche liose. Äubap, Vasilila lDumbau) 5 fl. i»'eb 2165 ! Kreditlose ,00 sl...... 4S9 —479 — Elaru Lose ^0 fl. ll,.Vt, . . 142 — 152 — Ofener ^ose 40 fl...... 225— -' Palfty iiosc 40 fl. «-M. . . l95 - 205- Roten Kreuz. üst. Vcs. v.. IN fl. bi'— l»ü — Roten «reuz, una. Äes. v,. 5 fl, 26 60 2« 60 «udolfLose l0 fl...... «« - 70 - Salm Uose 40 sl, «,-M. . . 23Ü — 245 — Tüll. , I. 1874 479'— 489 — Gew. Sch,d, 3"/„Präm,-Schuld, d, Vobenlr,-Anst, Em, ,889 67'- 7i>— Altien. TsanSportunternchmilNsstn. Aüisia Trftlü.ler (tilenl!, 500 sl, 2295 — 2305 — Viih»l!!chl> vturdbnhn 150 sl. ,! '.<»»— 40 — V!!icht>rhraderlti!b,i>N0fl,», M, ,2800 — 2808 - del!« llit, N> !M! fl, p« Ult, 1036 — «043-Douau-Dampsschiüahrts-ttles,.1,, l, !, pliv,, 500 II, «,-M, , «!»2 — 905 — Ll!i.-Node«bacherlki!enb,<0NNr. ',39'- 542'-- Ferdinand« Nordb. iU00sl.NM. 4955 — 4990 — ttaschau Oderbersser (tisenbahn 200 50 liloyd. üfterr, 400 Kronen , , 3'»» 4l>< — vcl>err,Norbwcs!l'ah».^0Nfl,S, 44 2l, 442 25» betlo lit, l!) 20« II, Sp Ult, "«40— 44.!' — Praa-Iuxerltisenb, WOsl, abäst, 2!^— 216- Ntaatseijeüb, ^00 fl, E per Ult. 66»'75 669 75 Tüdbahn 200 », T, per Ultimo 10050 10l 5<» Lndnosbbeutiche Nerbindunasb, 200 fl, « W..... 397 50 401 50 Transportssesellschafl. Internat., N-O., 20» jlronen . , , 110— 120 — Unaar, Westbahn (Raab-Graz! 2ua sl, V....... 406 — 40» — Wiener llolalb,-Alt,-«es, 20« fl. 200— 2U5 50 Vanlen. ' Analo Ocsterr, Vanl. 120 fl, , 28? — 288 — Uanlvercin, Wiener, per Kasse —'— — — detto per Ultimo 501 75 50275 ?'odenlr,-«nst,,aNa,üst,30N«r, 102«— ,029 — ^entr. Aob Klebbl.üst , 200f>. 526— 527 — lrrebitanslall siir Handel und Vew.. 320 «r,. per ttasle . — — — — dctto per Ultimo «15 50 «>6 50 Nreditbanl, una. allss,. 200 Kr, 716— 717 Depositenba»l, allg, 2l)0 sl. . 455 — 456 — Eslompte - «esellschast. nieder- österreichische, 400 »sooen 567 — 571 — Niro u .ttassenu, Wr., 20<>fl. 445— 448 — Hnpothelenbl,, üst,. ^00«r. 5«/„ 284— 288- Länberbll»l,öst, 200 fl.,p. Kasse — — — — detto per Ultimo 419 «5 420 25 «Merlür.. Wechsslftnb.Altien. Gesellschaft. U0N fl. . . . 5!>2 — 596 — Oesterr-unaBanl, <400ssroncn 1727 — ,?»7 — Unionbanl, 20« s!..... 518- b>9 Uülonbllnl, böhmische, ,00 fl. . 245— 24« — «ertehrsbanl, allss., 140 fl. , 33?'— 337 50 «eld Warc Indnstriennte» »ehmunssen. Nauaell'llichafl, all^m, öslerr., »00 Vrsixer «ohlenbergbau-Gesellsch, >«<> sl........ «95— 705 — Eisenbahnverlehrs-Vlnst,, österr,. >0N fl........ 39N — »,2 - Eilcnbahnw.'Lelhn.erNs, loofl, 19^5« 700'50 »(tibemühl», Papirrlabril nnd Verl,.«elellschaft. lüc> sl, , 177 - i«0 — llleltr-Ors. alla usterr. ^0Nfl. 893— „4- ltlrlil. ajes.. intern., MN sl, , — — ... — «tleltr, Vlltien «Ncs., vereinisste . 8N8 — 2,8 — Hinterbrraer Palr-, ^ü„bh,- u, Met. ssa^ril. 400 Nrunen . 976— 980 — Liesinaer Brauerei »00 sl. . . 820 - 28» — Montan Wes. öst, alpine. «00 sl, 626 50 6-<4 50 «Polbi Hütte», Tiea^nnfistahl- F,«lt, Wesrlüchnst, 200 fl, 4lN — 4,8 — Praaer «tisenindustlieacscllschllfl 200 fl........ 2374 — 2»8ll — Rima - Muranl, Salao Tarjaner (tilenw <«» fl..... 514 - ill- Sal'mTarj. Lteinfohlen tNN fl, 571 — 573 — «NchIüne»nn!,l.,Pavir,'f,2N0fl, 303— »0K — »3chuk„l!-a., AG, fiir Pl'lrol, Industrie, 5<>!> jssone» , 425'— 4»2'— »Sleyrermül,!», Papiersabril u, Perlan^eslllschast , . , 430— 4»5' — Tr!!ai,er «uhlenw. Ocs, 70 fl, 27850 «75 — Türl, Tabalreaienes, 2«o Fr, per Nasse....... -- — — di-tto per Ultimo 308 — »99'— Wasfens.-Mes,. österr,. ,00 sl, . «04— no?'— Wiener Bauaelelllchasl. ,00 fl, ,38'— ,,8 — Wienerberaer Zienelf. «lt, «es, «65 - y«« — Devisen. llurze Lichte» und Schecks. Amsterdam....... 198 8<»» «9905 T»ni!che Banlplahe , , , , ,1705 ,«725. Italienische Banlplähe . . . «5 27 95 40 lionbo»........ 22Ü65 239 !>N Pari«......... :,5 45 !'b.U0 St. Peteribnr«...... 250 5« »bl - Zürich und Vasel..... 9ü 8? 95 50 Valuten. Dnlaten........ ,, z« ,14« 20-Franlrn Stüclc..... 19 09 19 ,l 20 Marl S!>!!