Mier Zeitung ————-——SB———— Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag und Sonntag früh. ... . —--- S4rlitl«it*jia »nd verwalt»»«: Preternova »lica ZK. ». Ttlephv» ,l. — Antü»digu»g«» werden in der v»rwalt»irg gegen Berechnung billigst« Seb«lhren entgegengenommen 0»,»««vre,se- Für da« Inland vierteljährig K 14,-, halbjährig K 48.-, ganzjährig K 96.-. Für da« Ausland «tspreche«d» Erhöhung. - Einzelne Nummer» l Krem« Nummer 49 Sonntag den 19. Juni 1921 || 3. [46.] Jahrgang Evolution. Dr. Wirth hat im deutschen Reichstage seine „von der ganzen Welt anerkannt gediegene" Rede gehalten, Walther Ralhenau ist Ausbauminister ge-worden: Deutschland hat wieder einmal kapituliert. Und wie e» noch nach jedem größeren politischen Geschehnis war, so ist «S diesmal wieder. Die Zei-tungen heben sich vom Geschehenen, svorläufig Er-ledigten weg und lassen jene Frage wieder breit in den Vordergrund treten, deren Lösung der Schlüssel der ZukunstSgeschicht« ist: die russische. Zuerst unscheinbare kleine Notizen. Einstellung der vrotverteilung in Petersburg — blutige Un> ruhen. Die Züg« zwischen Petersburg und Moskau werden von Militär mit Maschinengewehren beglei-tet. Kiew wird zu« viertenmale belagert. Im äußer« sten Osten geht der alte Kosakensührer Semjonoff, der schon seit Jahren unter dem Schutze der Japa-ner je nach Bedürfnis aufsteigt oder in die Mot>« ^ golei zurückvcrsinkl, daran, die neue Semjonoff-Re« publik zu gründen. Hinter Japan steht natürlich Frankreich und der VolkSkommissär Tschitscherin protestiert nach London, Paris und Rom. Die Sowjetrepublik ist wieder einmal vor dem Sturze, nur soll dieSmal der Sturz nicht durch die Kanonen ihrer Gegner erfolgen, sondern der Prophet der Bolschewiken, Lenin, ist seine« Programm un> treu geworden und hat sich dem internationalen Kapital verschrieben. Deutsche und englische Banken haben unter »ich und mit dem Sowjetvertreter Krassin in Berlin ver« handelt. Rußland solle planmäßig ausgebaut werden. Bon Lenin ist verlangt worden, die Eowjetregierung in eine Koalition aller Parteien, mit Ausnahme der monarchischen, zu verwandeln. Lenin selbst soll sich demnächst nach London begeben. Die englische Ne- Zleifeskizzen. Pin «lma VI. Jtarlin, Celje. XXIY." Alt Panama «»mm mit mir, Leser, in da« Land de« Gewe« jenen, bevor der G»tt der Zeit mich aus seine Flügel nimmt und «eiterträgt l Wandere über vergesscne Pfade zu zerbröckelnden Kuinen und lic« mit mir die unzähligen Geschichten einer »uhmretchen, seltsamen und »st grausige« Vergangenheit! Di» Trockenzeit — der Sommer »der besser der Winter der Trope«, denn alle« stirbt da, um sofort wieder in neue« Leben auSzubrcche« — war da und ist wieder vergangen und nun regnet e« neuerdings Tag um Tag; nicht ununterbrochen, sondern in kurze», aber unbändigen Gewittergüssen, von drückender Schwüle untklbrochen. Schwärme flirtender Ameisen ««schwirren einen und nehmen Stellung auf Nase und Lippen, kriechen den schweißtriefenden Rücken wie aus schlüpf-rigen Felsen nieder und besuchen all» Grotten in un-serem Kleiderinnern; verdunkeln oft den Ausblick in die Fern« . . . Nicht daß e« In der Trockenzeit nicht etwa auch reg-»et oder die Insekten rasten; — o nein I Aber die starken Nordostwinde veijagen sowohl Wolke« al« auch Insekte« mit größerer Kraft und zeigen den blauen Himmel, der jetzt nur ein grauer Vorhang ist. Da« ist d»her dte Zeit der Au«flüg«. Da fliegen U« Automobile die EabaneSstraße hinau« nach Juan Dia» und nach Alt-Panama. Da photographiere« die Durch-reisenden die Brücke, deu Turm und da» Kasthau« und gierung habe diese Reis« angeblich gestattet unter den Bedingungen: Anerkennung der russischen Schul-den durch die Sowjetregierung, Bereitwilligkeit, diese Schulden durch umsangreiche Konzessionen oder durch Berpsändung der natürlichen Reichtümer zu bezahlen, HeimkehrerlaubniS für alle im Auslande herumzi«. henden russischen Flüchtlinge. Im Widerspruche zu diesen Nachrichten steht eine Meldung der Deutschen Allgemeinen Zeitung, in der behauptet wird, die Organe der Sowjetregie« rung machten den deutschen Sachverständigen bei der Einreise nach Rußland Schwierigkeilen. Es wird vorläufig noch immer ein sehr un« dankbares Geschäft sein, vom Aufstieg Rußlands oder vom Zerfall der Sowjetrepublik prophezeien zu wollen. Di« Ereignisse in der Vergangenheit beweisen, daß eS in Rußland noch immer anders kam, als die Zeitungsschreiber voraussagten. Daß Rußland noch nun fünf Jahren erbittert« stcr Kämpfe, in denen seine wirtschaftliche Stellung immer mehr verfiel, daran geht, wieder auszubauen, ist im LebenSdrange dieses großen Volkes begründet. Daß aber ein Ausbau nur mit Hilfe fremder Technik und ausländischen Kapitales möglich ist, wird jedem, der Rußland einigermaßen zu beurteilen versteht, klar sein. Und daß seine heutigen Führer, die sich die Frontgewohnheiten des Bürgerkrieges abgewöhnen müssen, Hilfe von dort nehmen, von wo sie sie be-| kommen können, von Deutschland und England, daß sie von November 1917 .bis heute umzulernen Gelegenheit gehabt haben, wer wird da« nicht be« greifen? Der Bolschewismus in Rußland ist i« neues Stadium getreten, könnte man sagen, wenn man ganz klar über sein eigentliches Wesen wäre. Die einen verstehen darunter Ideale, die anderen bluti« gen Terror, für die einen ist er vollkommene Ver« ziehen weiter, mit der beruhigenden Ueberzeugung, ihrer Pflicht genügt zu haben. Di« Liebenden fahren jahrein, jahraus dahin, aber ste sehen weder den Turm noch die Brücke. Sie sehen nur sich selbst und da« Rasthaus mit seinen heinrlicheu Zimmerchen . . . ES treffen stch dort im Abenddunkel nicht selten Gatte und Gattin, aber da sie beide auf verbotenen Wegen wandeln, haben ste stch nicht« vor« zuwerfen. Tropenmoral. Ich ging auch nach Alt-Panama, aber im Schuh-lederautomobil, ein langsame«, aber sicher«« Fuhrwerk, da» stehe» bleibt, so lange man will undd»« e« einem ermöglicht, immer allein zu reisen und obscho» sich unterweg« ein braunhäutiger Indianer auf einem Maul-escl erbot, mich zu sich in den Sattel zu heben, ver« lockte mich nicht einmal dies« Aussicht, meiu eigene» Automobil auszugeben. Allerdings hätte ich vom Esel« rücken Hera» einen besseren Ausblick genossen, aber die Herzen der MannSzweibeine hierzulande brennen stetS wie glühende Kohle« und bei einer Schaltc»lemperatur von 83° Fahr, bleibt man jeden« Wärmemittclpunkt gerne ferne. Ueberdie« sind zwei Ejel auf einmal denn doch zuviel de« Guten. So wanderte ich denn allein die Straße entlang, an deren Rand die mageren einheimischtn Kühe weiden, dte inmitten eine» überreichen Pflanzenleben» nur karg-liche «oft finden, denn da« Gra« schneidet wie ein Schwert, die lieblich«» Blüten brennen wie Feuer, die zartblättrigen Kräuter haben häßliche Dorn n und über« all wachsen die Klette«, die durch Schuh und Strumpf hindurch i» da« Fleisch eindringen. Ich kann au» Er» tilgung einer gebildeten Oberschichte, für di« and«r«n die Schaffung ein«r neuen, aber nicht mehr voll»-feindlichen Intelligenz. Frankreich »nd England haben auf jede mög« liche Weis« versucht, Sowjetrußland in den letzten Jahren zu Falle zu bringen. Blockade, offener Krieg, Unterstützung von Rebellionen: die ganze Macht de» internationalen Kapitales stand gegen die RatSrepublik im Felde. Ist sie geschlagen worden? ES scheint nicht, denn England schloß zum großen Verdruß Frankreichs einen Handelsvertrag: es wollte mit Rußland leben, da der Koloß nicht uinzubringen war. Lenin erklärt' Dinge, welche einem Abschwenken gleich sehen — in einem Lande, wo die Herrsch« gewalt angeblich nur durch Terror zu halten ist. Er setzt sich in Gegensatz zu dem Fanatiker Trotzki, der die von ihm geschaffene Millionenarme« in der Hand hat; nach einem fünfjährigen Bürgerkriege dreht er eines TageS das Steuer — und diese« Steuer bleibt ihm, ohne daß er durch den Ruck der Gegenbewegung weggeschleudert würde. DaS bisherige System der Requisitionen — eS war Krieg und Bürgerkrieg — und der Unter« drückung deS individuellen Handels im Innern werde durch abgestufte Naturalabgaben ersetzt werden, sagte kürzlich Krassin einem Vertreter deS Petir Parisien. Lenin habe seine bisherige Taktik geändert und ein politisches Programm entworfen, daS der interna» tionalen Lage und dem wirtschaftlichen Zusammen-bruche Rußlands Rechnung trage. Dem wirtschaftlichen Zusammenbruche; denn politisch ist Rußland noch immer jenen fürchterlich genug, die eS zu fürchten haben. Die Frühjahrs« offensive will noch immer nicht zur Ruhe kommen, obwohl da» Frühjahr nur noch einige Tage zählt. Dann und wann läßt die europäische Angst wieder eine halbe Million russischer Bajonette hinter irgend« fahrnng sage«, daß zvxi davon, verstohlen auf den Sitz gelegt, gegen unliebsame Anbeter sehr Wirkung«« voll sind ... , Alle» ist schwächer, elender in den Trope», alle» außer den Pflanzen; selbst die Hühner legen Eier, deren stch eiaeCeljenser Henne in den Tod schämen würde .. so braun und so klein! Zar Trockenzeit erfolgt die Rcife d«r Baumwolle und die erst grünen, dann braunen Knollen brechen plödlich auf und lassen da« leuchtende duftige Weih hervorquillen. Wie schneebedeckte Bäumchen oder über« reich blühende Kirfchbtum« grüßen ste au« dem Grü», da« nur sie und di« Mimosen>-.rten mit ihren reichen, feurigroten Blüten, die ein dichte» Dach bilden, je unterbreche». Da erreicht auch da« Zuckerrohr seine größte Säße und in den einfachen Mühlen sieht man den braunen Saft in di« bereitstehenden Eimer fließen. An der Tropensonne trocknet der braune Satz — der Zucker — und im großen Kessel wird dir dunkle Saft allmählich — Iamaicaruml Stücke gesponnenen Zucker» werden gege» einen Nagel der Wand geworfev und hierauf so lange gezogen und geknetet, bi« da« Gewinde eine herrliche, goldgelbe Farbe hat. Da schneidet d«r Besitzer e« in kleine Würstchen, legt ste in d«n Palmenstrohkorb eine» Negerkinde« (meist ia natür-liches Menschenfell gekleidet) und schickt die War« zu« Markt. ES schmeckt vorzüglich und sättigt ungemtin, aber seit man mir gesagt, daß viele Leute in di« Hände spucken, um leichter zu ziehen und zu werfen, saug« ich lieber an der Erinnerung daran al« an dem echten Zuckerstück. Seils 3 einer Wand in der Ukraine oder^gtge» Lessarabte n emporrage». Dann und wann schließen-die Bolschewiken mit «ngora eine englandseindliche Verbrüderung und be. drohen über Afghanistan hm Indien. Sie schieben Millionenheere auf den klappernden ruinierten Eisen-bahnen gegen Europa herum hin und her, sie ver-pflegen diese Truppe» und rüsten sie aus ihren er-lofchenen Fabriken au». sie strecken die Hand nach dem schimmernden Prei« der Zarenträume au«, »ach vyzanz, sie erklären die FriedeuSverträge für null und nichtig: Suropa sah bisher ein dunkle« gigantisches Schreckgespenst am ruffischen Himmel, aber da diese« die Waffe auS der Hand legt und kein Gespenst mehr ist, sondern ein Volk, daS nach lange« Krieg, Bruderkrieg und unendlichem Leid mitarbeiten will, da jubelt Europa und die Presse triumphiert: der Bankerott de« Bolschewismus. Italien. Wir bringen im nachstehenden die Aeußerungen eine« italienischen Diplomaten über Italien« Welt-Politik. Wenn seine Ansichten auch von eine« gewissermaßen amtlichen OptimiSmu» gefärbt sind, so entbehren sie dennoch nicht eine« gewissen Inter-cffc«, weil daraus hervorgeht, von welchen Richt« Knien sich die Bestrebungen der italienischen Außen-Politik gegenüber den Nachbarn im Osten nnd im Norden leiten lassen. Die innere Lage Italien« ist auch nach den Neuwahlen ziemlich dieselbe geblieben, da schon in den letzten Monaten in den Jnvenverhältnisse» de« Lande« eine merkliche Besserung und Beruhigung eingetreten war. E» ist nicht zu leugne», daß da« Parlament einen auszcrordentlich starken Emfiuß aus da« polt-tische Leben de« Landes ausübt. ES hat daher die italienische Oeffentlichkeit sehr unangenehm berührt, daß die innerpolitische Entwicklung durch die Arbeit«-Unfähigkeit der aufgelöste» Kammer in großem Maße beeinträchtigt war. Nun wird sich die« aber ändern, denn die neue Sammer zeigt ein neue« Bild und auch in ihrer Zusammensetzung ist eine Aenderung eingetreten. Die Sozialisten erklären zwar, daß sie nicht geschlagen seien, tatsächlich haben sie aber die Zahl ihrer Abgeordneten nicht nur nicht vermehren könne», sondern deren Reihen wurde» im Gegenteil erheblich gelichtet. Da« ist ein Zeichen dafür, daß die Extremisten in Italien immer mehr an Boden verlieren. Wenn die Faschisten ihrerseits die Ueber-treibungen ihrer Straßenpolitik nicht fortsetzen, dann wird sich die politische Situation noch mehr ver« bessern. Daß die breiten Massen der Arbeiter sich von den Extremisten abzuwenden beginnen, zeigt auch die Tatsache, daß sowohl die wirtichasilichen nie die politischen Streik« nicht mehr in dem Ausmaße Folgen der Ueberkultur l . . . In den kahle» Zweigen hängen, «eithi» sichtbar, di« gr,ße», dunkrlbraunen Kester der weißen Ameisen und an manchen »esten steht »an lange, schmale Gräser steifabstehe». Da« sind die Parasiten — die s, viel gepriesenen Orchidee» Südamerika», — aber die ©löten find klein und werd«» an Schönheit Mit «ns«e» Blumen leicht übertroffen. Kleine, geldliche Früchte, die unter den Kamen Kirschen gehen, erquicken den Wanderer, aber find mit unseren Früchten ebenso mu>«rgleich»«r wie die hellroten Pflaumen, di« eine harte Schale, einen Ktesenker». etwa« sauren Saft und hie »nd da tatsächlich etwa« Fleisch haben. Wenn man die tiefgelben Affenpstaumea aufbeißt und Glück hat, dabei keine» bittere» Saft der Schale auf die Zunge 1» erhalten, mag man die beide» Kerne sauge» und stch «iobild«», etwa» gegessen >u habe», aber eigentlich enttäuschen die Früchte der Tropen in der Kegel. Selbst die großen, saftige», gelben Mango», die wie an Schnürt» von den «delformigen Bäumen hingen, haben eioe» Lern, der einem den Mund «u»füllt und von dem man da« faserig« Fleisch mit den Zähnen abreißen muß, wa« einem eine Sammlung Fäden «wischen den Zähnen läßt, die l»«tuwerden dreimal so lange al» der Genuß der Frucht deansprucht. Drum sieht man unter Mangobiumen nur finsterdreinblickende tcute stehen. Auch entsteht >ur Mangozeit ein Hautau»schlag, der Wunden erzeugt, die nicht trocknen oder verheilen dl« die Mango» wieder »«rüber sind. Alle» Tropen» frafeetl «elbblühender Aroma, ein S»ppen»«ltesseru»g<- Tillier Zeitung stattfanden, wie e« noch im Borjahre der Fall war. — D«r Beamtenstreik, der übrigens mit eine« Siege der Stegierung geendigt hat, war schon län» gere Zeit i» Vorbereitung und hat rein wirtschaft-liche Gründe, die mit der Politik nicht daS Mindest« zu tun hatt«»,' d. h. er wurde lediglich durch die Teuerung der Lebensführung hervorgeruf««. Daß er ernste Folgen hätte haben können, wird niemand be-streiten, und e« ist ein Beweis der Festigkeit der Regierung, daß e« ihr gelungen ist, ihn gütlich bei-zulegen. . Was nun die Kammermehrheit anbelangt, wird e« zweifellos dem Ministerpräsidenten Giolitti. der ein sehr geschickter Politiker ist, in kürzester Zeit möglich sein, eine solche zu bilde». Freilich scheint eS ausgeschlossen, daß er mit den Sozialisten regieren wird, vielmehr ist der Eintritt der BolkSpartei in die Regierung wahrscheinlich. Diese kann nicht ge« rade klerikal genannt werde», obwohl sie eine katho» lisch« Partei ist. Klerikal ist jener Teil der Popolari, der mit dem päpstlichen Stuhl gemeinsame Politik «acht. Eine Aenderung der italienischen Politik gegen» über Deutschland durch die Wahlen in dem Sinne, wie e« einige deutsche Zeitungen befürchtete», wird nicht eintrete», im Gegenteil, di« Beziehungen Italien« zu Deutschland werden immer beffer. Italien war und ist immer bestrebt, da« Gleich-gewicht »wischen der Entente und D«utschland auf» recht zu erhalten, und Italien war e« auch, das in den Meinungsverschiedenheiten zwischen der Entente und Deutschland immer die Vermittlerrolle über-nommen hat. Das ist ein unbedingtes verdienst des italienischen Außenminister? Grafen Sforza. Daß Italien gegenüber Deutschland eine versöhn-liche Haltung einnimmt, beweist auch der Umstand, daß sich die italienische Regierung dem jüngsten ftanzösisch-englischen Schritte in Bayern in der Frage der Einwohnerwehren nicht angeschlossen hat. E« war ein Irrtum seitens de« deutschen Reichskanzler« Dr. Wirth, al« er behauptete, auch die italienische Vertretung in München sei bei der bayrischen Re. gierung in dieser Angelegenheit vorstellig geworden. Ohne jeden Zweisel wird eS sich Italien angelegen sei» lassen, die Beziehungen zu Deutschland auSzu-bauen uud zu besser». Den Faschismus, der jetzt und in der jüngsten Zeit so viel von sich reden machte, stellen manche Italiener al« die Folge und da« Erzeugnis der sozialistischen Ausschreitungen hin, als terroristische Gegenströmung gegen gewaltsamen SozialiSmuS. ES ist anzunehmen, daß der Faschismus in seiner heu» tigen Form bald vorübergehen wird. ES gibt zwar in der Kammer eine faschistische Gruppe, aber eS wird ihr unmöglich sein, ein« selbständige Partei zu bilden, da ste Monarchisten, Republikaner und ver» schieden« andere politische Richtungen umfaßt. Die Mitglieder dieser Gruppe werden sich schon in der allernächsten Zeit derjenigen Partei anschließen, die ihrer Auffassung am nächsten steht. So werden die Faschi politisch aufhören und auch ihre Kampf- Mittel, grüßt d«n vorbeigehend«» und} die seidige Wolle de« Poroporo oder Bimbax stiegt au« d«a länglichen Hülsen und hingt stch an Gesicht und Kltider. Eidechs«» husch«» mit leichtem Rascheln durch da» welk« Laub, da« dürr« vra«. Di« Kolibri summen «intöntg, di« großen Schwar»vög«l folg«» den Ki»der» und lösen von ihrer Haut die blutdürstigen Zecken ab. Und wihrend da» Auge dem Flug d<« Tropikvogel» folgt, di« Lian«n beobachtet, die bald al« zähe, glatte Schnür«, bald al« blättrig« Gewinde, bald al» ge» wundene, breite K«tlr» niederfallen, kriechen dl» Rot-liuse still durch di« Strümpfe und bUden eine Repu-blik auf unsere» Beinen, deren Gedeihen wir erst er» kennen, wenn die Ansiedler schon in die Höhlen unsere» Fleische» eingedrungen und ihre rottn Türen weithin sichtbar geworden find. Da heißt «» dann di« Beine mit Alkohol reiben und die Haut drücken, bi« dl« Bewohner die Wohnungen räumen und, wie gerecht, hingerichtet werd«». Im Schuhlederautomobil dauert die Fahrt nach Alt-Panama ,«et Stunde», aber endlich kommt man dahin. Die weißriudlgen Panamabinme, denen da» Land seine» Kamen »erdankt, stehen mitten im hohen Gra« und unter Ruinen. Ueber die alt« Brück« wichst Troptnpstanzwerk und über die einstige» Straße» wan» der» »ur noch Scharen schwär»« Ameisen, jed« ei» grüne» Blatt wie einen Sonnenschirm tragend. Um den Turm und auf dem Turm der alten Kirche, wachse» allerlei Striucher und d«r Gtrand, von Kokol» Palmen und Bananen beschattet, wirkt öd« uad »er» lasse». Die Passatwinde «ehe» durch die Fugen de« Nummer 49 organisationen über dem Lande werden zur Ruhe kommen, dank der Politik de» sozialen Ausgleiche». Wenn man noch hinzufügt, daß die italienisch» jugoslawischen WirtschiftSverhandlungen sehr gute Aussichten für die geoeihliche Fortentwicklung guter nachbarlich» Beziehungen zu diese« für Italien hochwichtigen Land« eröffnen, fo ist da« eine erfreu-liche Feststellung. Die Nachricht, daß ein italienisch-jugoslawischer Bruch wegen verschiedener noch unge-löst«, doch unbedeutender GebietSfragen bevorstehe, war verfrüht. Sogar in der Frage von Fiume wird in Bälde eine völlige Einigung zustande kommen. E« wurde bertit« eine Kommission eingesetzt, wie ein« solche schon in Genua besteht, die durch pari-tätische Vertretung der italienischen und der jugo-slawischen Regierung sowie der autonomen Stadt Fiume die Verwaltung de« Hafen« von Fiume und deS strittige» Porto Barofch übernimmt. Damit wäre eine gewisse Ueb«rl«itung zur Südtirolnfraye gegeben. Denn hier wie dort wurden Angehörige mchtitalienischer Nationen durch die Ver-träge dem Königreiche Italien als Staatsbürger an-gegliedert. Nun gibt eS für Italien keine eigentliche Südtirolersrage. Südtirol ist lediglich au« militä» rischen Vcrtt'id^nngigrüade« annektiert worden. Die italienische Regierung ist von den beste» Gefühlen gegenüber diesem neuen LandeSteil beseelt. E« besteht nicht die geringste Absicht, Südlirol zu entnatio-nalisteren. Wir Italiener verstehen eS einfach nicht, wie man Italien leine solche Absicht unterschieben kaun. Es gibt ja in Italien auch eine französische Bevölkerung im Valle de Osta, die französische Schulen, eine französische Verwaltung hat und ihre französisch« Kultur frei pflegen kann. Dasselbe wird auch jetzt mit Südtirol geschehen. Auf den Einwand, daß die sranzösische Bevölkerung sich dort ihre kul» tmelle Selbständigkeit nur wegen der lateinischen Bruderschaft bewahren kann, ist zu erwidern, daß diese Bruderschast dort aushört, wo die Gr«nz« »e« Landes liegt. Schließlich kam der italienische Diplomat auf da« Verhältnis Italiens zur kleinen Enteute zu sprechen: Mit der Tschechoslowakei, mit der schon im Vor» jähre ein Handelsabkommen abgeschlossen wurde, »»erden jetzt neuerdings in Trieft Wirtschafl«ver-bandlungen geführt. Die Habsburgcrgefchichte in Ungarn hat die ilalienisch.tschechoslowaktfchcn Bezie» hungen noch m«hr vertieft und befestigt. Diese Be« Ziehungen zi«h«n sich noch immer fester und freund-schaftlicher, weil beide Staaten in der Habsburger» und in der Doaaubundfrage gemeinsame Interesses haben. Offiziell ist Italien der kleinen Entente nicht beizetreten, aber eS unterstützt natürlich die Be« strebungen dieses Bündnisses, da si« im große» und ganzen f«in« eigenen sind. Da« zwischen Rumänien, Jugoslawien uud der Tschechoslowakei geschlossene offizielle Schutz» und Trutzbündnis wird auf die Gestaltung der Lage m Südost» und Mitteleuropa einen viel größeren Ein-fluß ausüben, al« man jetzt annimmt. verstreuten, allen Gemäuer« und die schwere» Tr»pe». r,gentropfen verwischen die letzte» Zeichen einstiger Tage uad doch war e« hier «nd nicht im heutige, Panama, wo «ine nru« Kultur «in« alte, «in »euer Glaube «inen alte» anscheinend verdrängten. Ich sag« „anscheinend", denn weder unser« Kullur n«ch unser Glaube stnd in Wahrheit j« durchgedrungen. E» gibt in Panama mehr Zauber«r al« Hexenmeister b«l »»« im MittrlaU«r »nd selbst ei» P»li»eiminn geht ,«m Obeahman, um einen Verbrecher »u entdecke» . . . Die« war die Bucht, die va«c» Kulte» de v-l»„ zuerst erblickte, al« er, «in«n Vtrbiadunz«weg »wischen dem Osten und Westen suchend, auf einem Höhepunkt im Darien stand und sich »or ihm plötzlich da» end» l»se Meer erstreckt». Biell,ich« gerade an der Stelle, an der empor heut« nur di« rote» Krabbe, laufe», schritt V»r »un vierhundert Jahre, Balbsa mit dem Schwerte in der einen «nd der Fahne in der andere» Hand und ergriff vesttz von diesem kaum endeckten Meere i« Name» seine« König« . . . Hier, in diesem Turme, mitte» im Urwalddickicht, sangen di- erste, Mönche ihre lateinische» Lied« a» d«m fremden Strand, suchtin die ersten weißen A,» stedler ihr Gold in den Flüsse», i» den Spalten d« Berge, in de« Hütt»» d« Ei>gebore»«a, al» d« kth,e Wellumsegl« Franci« Drak« — „der abscheuliche S«e-riuber" — wie spanisch« Bücher ihn nennen, dies« Bncht «spähte und landete, um die Kiednlassungen „ plündern uud sodann ein»uisch«rn. Zweimal wurde Alt-Panama wieder aufgebaut, »weimal kameu die Seeräuber in diese Bucht, um den Ort wieder «io»u» Ntmtnur 49 Politisch? Rundschau gnUmb. Aus der versaflunggebenden Versammlung. Ucb«r ten VIll. T«il de» B«rsaffuag»«ntwurseS zielen. Die Annahme diese« Teile« d:r Verfassung war nur insofern? ein Rcflcx der vorgebrachten Parteimeinungen, als die «i»z«l»en Artikel mit wechselnde.- Mehrheiten genehmigt wurden. In der Sitzung vom 14. Juni ist von den Rednern bloß der Zuftizminister Dr. Gjuricc zu erwähnen, welcher bei der Debatte über den IX. Teil der Verfassung ( GerichtSdehiro«») die Errichtung eines Kassation»-gerichtSdofea mit dem sitze in Zagreb unter anderem mit dem Hinweise begründete, daß hiedurch di« Glelchberichiigvng aller drei (slawischen) BolkSstämme manifestiert werden solle. Bei der Abstimmung wurde der IX. Teil ohne Abänderung angenommen, deS-gleichen der X., der den Titel EtaatSwirtfchaft führt. Zu der Sitzung vom 15. Juni wurde der XI. Teil 5e« Verfasfuug»«ntwurfcS (Heerwesen) in Berhand-lung gezogen. Die Sozialdemokraten schickten mehrere Redner vor, welche da« gegenwärtige System, das in sich den Seim zukünftiger Kriege trage, energisch bekämpften und sich für die Schaffung von Volks-wehren mit milizartigem Charakter einsetzten. Im Namen deS Landarbeiterklud« stellte der Abgeordnete BojiSlav Lazic verschiedene Forderungen feiner Partei au die Regierung und erklärte, daß er und feine Gesinnungsfreunde ihr weiter«» Verhalten in der verfasiuuMtdenden Versammlung von d«r Annahme ihrer Forderungen abhängig machen werden. Dar« auf wurde unter groß«, Bewegung deS Haufe« die 'Erklärung verlesen, welche im Auftrage des jago-slawischen Klub« die Abgeordneten Dr. Rebac und Hkulj dem Kammerpräsidenten übergeben hatten. Der Auszug des jugoslawischen Klubs aus der Konstituante. Am 14. Zuni haben die Abgeordneten Dr. Marku« Rebac und Sari skul, im Namen des jugoslawischen Slubs, welchem die slowenisch- und iroatischklerikalen Abgeordneten angehören, dem Präsidenten der verfassunggebenden Versammlung Dr. Ribar eine schriftliche Erklärung übermittelt, m welchem sie ihr Fernbleiben von den weiteren Verhandlungen über die-Versassung zur Kenntnis bringen und ihre Stellungnahme unter anderem wie folgt begründen: »Da kein Zweifel besteht, daß die Abfassung bloß vom serbischen teil« unseres Volkes angenommen wird, so verliert die weitere Opposition ihre fachliche Berechtigung. Deshalb protestieren die Abgeordneten de« jugoslawischen SlubS als aufrichtig« Freund« der politischen und nationalen Einigung gegen die Art und Weise, »ie die Verfassung äschern »nd endlich »anten die B«wohner Neu>Panama «„ et»« geschützter» Stelle uud umgaben den Hafen mit einer »shev Mauer. Der Turm, da» Kloster, die alt»» Hius«r zerfallen langsam und anr da und dort spricht n»ch ein Stein von kühnen Eroberern entschwundener Tage . . . Di« Schatzgräber und Aauberer der Republik aber »tehen htnau« nach den zerstörten Ruinen und suchen in Mvadscheinnächttn, wenn die groben Leuchtkäfer wi« glühende Tropfen durch die Lustschichten sinken, nach vndvrgeneu Schätzen. Münzen, die ein Kreuz elnge-schnitten tragen, sind wunderbar» Heilmittel gegen all»rlei Uebel und heilen besonder» den herabhängenden, ver» b'ldeten Nabel bei vernachlässigten Sindern. Nicht weit von Alt-Panama geht die uralte Jakastrabe durch d»n Urwald gegen E«l»mbi«n nach Ecuador und von dort über die Anden nach E'azco in Peru. Schätze, wie ste die W«lt nie gesehen, wurden über die rauhe Straße a»f Indianerrücken getragen; getragen ohne Murren von Leuten, die tagelang nicht« aßen und nicht« trankin und »«r Soca Tauten. Die stch eine Augenbraue aus-rissen und ste in llnbetung der Sonne zubltesen, wenn ste de» Morgen« plötzlich eine Erhebung erklommen hatten. Wo liegt h«ute noch der O(o|t»i( dieser unge. htBtm Reichtümer begraben? Gellst di» Jnditr wissen e« nicht. DI« Inka — di» gemeldeten Kinder der Sonne — nahmen da« Ge-heimin« mit sich in da« Grab. Tillier Zeitung beschlossen wird, lehnen die Verantwortung für alle Folgen ab und verlassen die verfassunggebende ver-fammlung zum Zeichen des Protestes solange, al» die Spezialdebatte und die Abstimmung über den Verfassungsentwurf dauert. Die Abgeordneten de» jugoslawischen Klubs werden nicht aufhören, für die freie Willensäußerung aller drei jugoslawischen Sprachstämme solange zu kämpfen, bi» sie eine solche Verfafsung erhalten, welche alle drei Stämme in politischer, sozialer, wirtschaftlicher und kultureller -Beziehung zufriedenstellen wird." Im Laufe des lb. Juni hat der jugoslawische Klub an da» kroa> tische und slowenische Volk einen Ausruf heraus-gegeben, in welchem die Gegnerschaft gegen die neue Verfassung und der Auszug aus der Konstituante mit ähnlichen Worten dargestellt wird. Mit dem Austritt dieser Partei besteht die verfassunggebende Versammlung zum Großteil nur noch auS serbischen Vertretern; die zehn kroatischen und die elf slowenischen Abgeordneten, die noch in der Verfassung-gebenden Versammlung verblieben find, gehören größtenteils «ntweder der demokratischen od«r einer ihr wesensverwandten Partei an und können infolge der kleinen Zahl auf den Gang der Verhandlungen keinen entscheidenden Einfluß mehr nehmen. Der Wortlaut der Verfassung. (V. Teil. Der König.) Artikel 4?: Der König bestätigt und promul->giert die Gesetze, ernennt die Staatsbeamten und erläßt militärische Verfügungen nach den Bestim-«münzen de» Gesetzes. Der König ist der oberste Be-feh!«haber der gesamten Wehrmacht. Er verleiht Orden und andere Auszeichnungen. — Artikel 50: 'Der König hat das Recht der Amnestie für politische „nd militärische Verbrecher. Mit der Amnestie werden die Rechtsfolge» der strafbaren Handlung aufge-hoben, aber es können durch sie nicht Erfatzanfprüch« von Privatpersonen für die ihnen zugefügten Schäden beeinträchtigt ««den. Die Amn«sti« kann vor Beginn deS Strafantritte», im Verlauf« der Strafe oder Nach Vollzug de» Urteile» gewährt werden. Die Amnestie kann allgemein fein oder sich bloß auf ein- seine erstrecken. Für die Amnestierung von Ministern st erforderlich, daß hiezu vorerst die Nationalver-fammlung ihre Zustimmung erteile, keinesfalls können ober Minister amnestiert werden, b«vor sie verurteilt wurden Dir König hat da» Recht der Begnadigung. Er kann die zuerkannte Strafe ganz nachsehen, her-absetzen oder mildern. Dai bezieht sich aber nicht ans Handlungen, welche nur durch Privatklage sträf-lich sind. — Artikel 61: Dir König vertritt den Staat in allen seinen Beziehungen gegenüber frem» be» Staaten. Er erklärt den Krieg und schließt Frieden. Wenn da« Land nicht angegriffen und ihm der Krieg nicht von irgendein«« anderen Staate er-klärt wurde, so ist für di« Kriegserklärung die vor-herige Zustimmung der Nationalversammlung ersor-derlich. — Artikel 52: Der König beruft die Rational-Versammlung zur ord«utlich«n oder außerordentlich«» Tagung ein. Er eröffnet und schließt di« Session persönlich mit einer Thronred« oder im Wege deS MinisterrateS mittelst einer Botschaft oder «wer Or« vor nicht allzulanger Zeit ritt «in armer Mann — arm an (Held und irm«r an Verstand — auf seinem Geisteibruder, einem Esel, in da« Dickicht um Alt-Panama und plötzlich sah «r auf urallem Gestein eine Menge alter Münzen liegen. Er klettert« au» dem Sattel und füllte seine Taschen, s« gut e« ging und da der Schatz für ihn zu groß war, begnügte cr stch mit einem Teil und wollte eben fortreiten, al« eine heisere Stimme dicht neben ihm sagte: „Nimm' alleS oder nicht«, denn sonst kann mein: Seele keine Rahe finden!* Statt abzuspringen und den „Vurro' zu beladen, griff der Mann in sein« Taschen und warf alle« von stch, während der Esel, nicht minder erschreckt al« sei» Gebieter, so schnrll e« ging heimwärt«lirf. Ein heftige« Fieber befiel den Mann, der bald darauf starb. Ueber da« Geschick de» Esel« erfuhr ich nicht«, aber die Wahr-heit dieser Geschichte beschwört gerne jeder Staatsbürger Panama«, aber wie sehr man auch suchte, niemand hatte seither weder Schatz noch Seist gefunden. . . Natürlich suchte auch ich nrch dem Schatze, ab.r ich fand nur Nigua«, die .meine Zehen zu bewohnen wünschten; >meisen, die unbedingt wissen wollten, ob jugoslawische« Blut gut schmeckt und Zecken, die mich baten, in meinen Armhöhlen Nahrung nehmen zu dürfen, aber nach einer Weile entledigte ich mich dieser Schätze und fuhr mit dem gleichen Automobil, mit dem ich gekommen, heim. »llerding« mufett ich die Rädcr neu bereifen »nd de» Samen gut füttern, bevor rr wieder laufen wollte. Seite 3 d«r. «owohl die Thronrede al» auch die Botschaft und die Order tragen die Gegenzeichnung aller Mi-nister. Die Order, mit welcher die Sitzungen einer Session geschloffen werden, enthält immer auch das Datum der kommenden Tagung (Einberufung). D«r König kann, wenn e« das StaatSintereffe erfordert, die Nationalversammlung, wrnn si« vertag« ist. jeder-zeit wieder einberufen. Der König hat das Recht, die Nationalversammlung aufzulösen, aber die Auf-lösungSorder muß die Verordnung für die Neu wählen enthalten im längst«» Termine von drei Monaten und die Verordnung für die Einberufung der Nationalversammlung im Termine von weiteren vier Monaten vom Tage der Auflösung der Nationalver-fammlung angefangen. Die Order über dir Auflösung der Nationalversammlung trägt die Gegenzeichnung aller Minister. — Artikel 53: Der König darf nicht zu gleicher Zeit Oberhaupt eine» anderen Staates frin, ohne dzß hiezu die Mtionalverfammlunz ihre Zu-ftimmung erteilt hätt«. W.'liN der König im Gegensatz« zu dieser Bestimmung trotzdem die Kraue eine» anderen Staate» annimmt, so wird da« a!« Ve.-* zichlleistung auf den Thron des Königreiche» der Serben. Kroaten uad Slowenen erachtet. — Ar, tikel 54: Kein Akt d«r königliche» Gewalt besitzt Rechtskraft oder kann ausgeführt werden, wenn rr nicht die Gegenzeichnung des zuständigen Minister« trägt. Für alle königlichen Akte, mündlich oder schriftlich, gegengezeichnet oder nicht, fowie auch für alle seine Handlungen politischen Charakter» ist der zuständige Minister verantwortlich. Für Akte de» Königs al» ^.oberster Befehlshaber de» Heere« trägt ber Kri«gö- "und Marineminister die B'.rantwortuag. (Schluß folgt.) Zweite Jahreshauptversammlung des Schwäbisch deutschen Kulturbundes. Am 5. Jani fand, wie bereit» gemeldet, in ÄarlSdorf im Banal die 2. Jahreshauptversammlung deS Schwädisch-deutschcn Kaltmbanse» statt, die von Äder 2000 Teilnehmern besucht wurde un» einen iu jeder Beziehung zufriedenstellenden und erhebenden Verlaus nahm. Bei der Eröffnung wurde ei« Be-grüßungSschreiben der Matica SrpSka in Novisai verlesen, welche» mit stürmischem Beisall« aufge« nommen wurde. Den Jahresbericht erstattete Bundes-fekretär Dr. Georg Graßl. welcher die Bestrebungen der Kulturbewegung iu einer formvollendeten Rede auseinandersetzte uud an der Hand der Ziffer» da« ständige Wachstum dieser natioual-de»tfche» Organisation frststtllt«. De« Kulturbund« gehören gegenwärtig VJ7 Ortsausschüsse an, von denen stch 89 in d«r Wviwodina (d. i. Banat, Batschla »nd Barania), di« übrigen acht in Slavonien befinden. Für die Errichtnng »euer Ortsgruppen in den übrigen Gebieten de» Staates sind bereit» alle Bor-bereitungen getroffen worden und e» kann in kurzer Zeit mit der Aufnahm« d«r Kulturbundtätigkeit auch in diesen bi»her noch auistäadigen Provinzen gerechnet werden. Der Stand de» Schulwesen» ist, soweit deutsche Mittel- und Bürgerschulen in Betracht kommen, verhältnismäßig zufriedenstellend, minder günstig ist «S mit dem deutschen Volksschulwesen bestellt, da die diese« durch die drohende Verstaatlichung in seinem Bestände gefährdet ist. Nachdem noch mehrere Redner, besonders Jng. Reinhold Heegn, die An« wefenden zum Beitritt und zur regen Mitarbeit aufgefordert hatten und der Grundsatz d«S Bund.S „StaalStreu und volkstreu" hervorgthoben worden war, wurde über Antrag des BundeSsckretär» Dr. Georg Graßl beschlossen, an den Thronfolger« Regenten in Beograd eine Huldigungidepesche ab-zusenden. Ueber den Ort der nächsten ZahreShaupt-Versammlung wird feiuerzeit dir Bunde«au»schuß Beschluß fassen. Ausland. Kandidatenliste de» Kärntner slowenischen Partei. DaS Organ der Kärntver Slowene», der in Wien herauSgegtbeue SoroSki Slaven«, veröffeni-licht in feiner Rummer vom 8. Zuni die Wahl-werber der Kärntner slowenischen Partei. Auf der Liste für die Wiener Nationalversammlung steh«» folgende Kandidaten: Boipernik Johann, Aichholzer Franz. Gastl Anton und Kraigrr Ferdinand. Für den Klagensurter Landtag find 1b Kandidaten »am-haft gemacht, von denen wir nachstehende anführen : Gastl Anwn, Gröblicher Binzenz, Kriegl Franz. Rauter Vinzeuz, Kraiger Ferdinand. Grill Anton und Schleicher Michael. Debatte über den Minderheitsschutz in der französischen Kammer. Bei der Erörterung des FritdenSvertrage« von Trianou In der Sitzung der französischen Kammer Güte 4 wurde bis Sprache auch aus die Klauseln gebracht, welche den Schutz der nationalen Minderheiten in Ungarn und in den an Ungarn angrenzenden Staaten betreffen. Der Abgeordnete Wette: lc lenkte die Auf-merkfamkeit deS Hauses auf die Lage der Banaler Schwaben, von denen er behauptet, daß sie bei den elsäfsisch-Iolhringischen Abgeordneten Protest dagegen eingelegt hätten, daß daS Banat gegen den Willen der Bevölkerung zwischen Serbien und Rumänen aufgeteilt wurde. Dieses Land, da« ehedem bloß von Sümpfen bedeckt war, sei von deutschen Kolonisten, unter denen sich auch 20.000 Bauern auS Elsaß-Lothringen befanden, besiedelt worden. Die Kolonisierung reiche In die Zeit Maria Theresia« zurück. Der Redner protestierte seinerseits gegen die Quälereien, denen die Bauern heute seitens Serbiens ausgesetzt feien, und schloß mit der Erklärung, daß daS Friedensgebäude einstürzen werde, wenn die Minderheiten richt geschützt würden. In einem Zwischenrufe bemerkte der Ministerpräsident Briand. daß der Vertrag talsächlich den Schutz der Minder-heilSrechte vorschreibe; aber damit der Bertrag zur Geltung kommen könne, müsse er ratifiziert werden, dann werde Frankreich auch die AuStührung dieser Vertragsbestimmungen in der Hand haben. In der NachmittagSsitzung hielt Brianv eine längere Rede, in welcher er auch auf die Ausführungen des Abgeordneten Wetterle zurückkam. Er sagte, daß die französische Regierung in den MinderheitSverträgen nicht Mittel suchen werde, um aus die Souveränität ihrer Freunds, der Rumänen, Tschechoslowaken und Jugoslawen, einen Anschlag zu verüben. In einer Erwiderung erklärte Wetterle, daß auch nach seiner Meinung im Bertrage von Trlanon daS Nationali-tätenprinzip nicht absolut zum Durchbruch gelangen konnte, weil eS sonst in Europa nur Staubteilchen von Nationen gäbe. Unter Wahrung diese» G^und-satzeS müsse man aber den einzelnen Minderheiten da« Recht zuerkennen, ihr eigenes Leben in den Staaten zu leben, denen sie einverleibt sind. Nach diesen Worten wlirde zur Abstimmung über den Vertrag von Trianon übergegangen, der von der Kammer mit dem unlängst mitgeteillen Stimmen» Verhältnisse angenommen wurde. Die tschechisch-nationale Abfallsbewegung in der Tschechoslowakei. Der serbisch« Bischof Dositej unternimmt gegen-ivärtig in der tschechoslowakischen Republik Propa-gandareisen, aus welchen er die tschechische Bevölke-rung zum Absall vom römisch-katholischen Glauben und zum Uebertritt in die tschechoslowakische National-kirche, die sich mit der serbisch-orthodoxen verbrüdert hat, auffordert. Die katholischen Zeitungen in Böhmen sind über diese Werbetätigkeit höchst erbittert, er-klären den Bischof Dositej für einen konfessionellen Hetzer und stellen die Frage, was einem katholischen Bischof in Serbien widerführe, wenn er etwa den Versuch unternähme, in Serbien gegen die orthodoxe Religion zu agitieren. Die klerikalen Abgeordneten Dr. Hruban, Navratil und Genossen haben an den Innenminister eine Anfrage gerichtet, in welcher sie den Bischof Dositej de« Mißbrauchs der tschechischen Gastfreundschaft bezichtigen und dessen gewaltsame Abschaffung aus der Republik der hl. Wenzelskrone verlangen. Griechisch türkische Kämpfe. Nach längere? Pause haben die Feindseligkeiten zwischen den Kriechen und Türken in Kleinasien wieder mit aller Heftigkeit begonnen. König Kon-fiantin hat sich noch Smyrna begeben und die grie-chische Flotte bombardiert das türkische Gestade im Schwarzen Meere. Die Griechen bereiten eine große Offensive vor, welche die Kemalisten jedoch ruhig er-warten. Zum erstenmale in der Geschichte werden die Russen an der Seite der Türken kämpfen. Zufolge Vertrages, der am 16. März zwischen Moskau und der Angorarepublik abgeschlossen wurde, hat sich Rußland verpflichtet, den Kemalisten sogleich militä-rische Verstärkungen nach Armenien und an die griechische Front zu entsenden und außerdem die kemalistische Armee mit Lebensmitteln zu versorgen. Wie die bolschewikischen Blätter zu melden wissen, sind die ersten Sowie» der Donkosaken bereits in Trapezunt eingetroffen. Das Ziel der russisch-tür-tischen Vereinbarung läuft zunächst auf die Ber-treibung der Griechen aus Kleinasien hinaus, bezweckt aber letzten Endes die völlige Beseitigung deS frem» den Einflusses in die morgenländischen Angelegen-heilen. Die Ententemächte haben bisher noch keine klare Stellung zum griechisch-türkischen Konflikt eingenommen. Die englischen Kriegsschiffe kreuzen in den türkischen Gewässern, die italienischer. Besatzungen haben sich aus Kleinasien zurückgezogen und sam-mein sich in Konstantinopek. SHwier'g ist der Stand- Cillier Zeitung punkt Frankreichs, welches den Hellenen wegen der Rückberufung ihres Königs Konstantin grollt; immer-hin scheint sich in der französischen Oeffentlichkeit die Meinung durchzusetzen, daß Irotzalledem den Griechen moralischer Schutz gewährt werden müsse. Aus Siaitt uuü lau!). DasParkfeft desStadtverschönerungs Vereines in Maribor erfreute sich lebhaften Besuches und dauerte bis in die fpäten Nachtstunden. Was da an Vergnügungen geboten wurde, war zum Teil schon bei ähnlichen Festen großen StileS Gesehene« : Rutschbahn, Tanzboden, Ringelspiel, GlückS-Hasen, Maibaum u. s. w. Ein hier neues Unter-nehmen, manche Stimmen nennen es das Vorzüg-lichste des Feste«, waren die jungen Lämmer, die an Ort und Stelle ausgeweidet und — nicht ohne vorangegangene Brätelung am Spieß — von den Festteilnehmcrn verzehrt wurden. An anderen leib-lichen Genüssen fehlte e» natürlich auch nicht. In den Zellen wurden Zuckerbäcker-, Ledzelter-, Bäcker-und Selcherwaren, Kaffee, Bier, Weine und andere Erfrischungen feilgeboten, schöne Mädchen verkauften Blumen. Eine Rose konnte man schon für zwanzig Kronen erstehen. Materialisten zogen freilich Schinken-femmeln vor, die man um die Hälfte diese« Geldes erhielt. E n Mitglied der Roten Elf (Mariborer Athletik'lub) holte von der Spitze des hohen Mai-baumes ein Paar Schuhe und zwei Flaschen Weine« herunter. Die Festmusik besorgten zwei Kapellen, unsere Militär» und die längst bewährte Südbahn-werkstältenkapelle. Der Männergesangverein ver-schönte die Veranstaltung durch Vorträge und er-warb sich dadurch ein ebenso großes Verdienst, wie alle anderen, die die mühsamen und große Umsicht erfordernden Arbeiten aus sich genommen, ohne die heitere uud schöne Stunden der Festesfreude nicht möglich sind. Wir erhoffen eine beträchtliche Stär-kung der Kasse unsere« so notwendigen Stadtver-schönerungSvereineÄ. Diebstahl in Maribor. Der Maschinen-techniker Gjaro Horvatit hat seiner Quartiergeberin, der Privaten Elisabeth Scver in der Vetrinjska ulica 14, eine Menge von Gold- und anderen Wert-fachen im Gesamtwerte von 15.148 K entwendet. Vereinsauflösung. Die Lsilbljanaer Lande»-regierung löste den „Deutsche» Theatervcrein' in Ljubljana aus, der bis zum heutigen Tag der Be-sitzer de» Ljubljanaec dramatischen Theaters war. Verschiedene slowenische Zeitungen schrieben auS diesem Aulaße, daß wieder .ein deutsche» Bollwerk" in slowenische Hände übergingen sei, denn statnten-gemäß fällt da» gesamte Vermögen de» Vereines der Krainischen Sparkasse in Ljudljana zu. — Dem Amtsblatte Nr. 64 vom 14. Juni zufolge wurde die „Freiwillige Feuerwehr in Saldenhofen" (Vuze-nlca) aufgelöst, weil ihre Bestrebungen laut amtlicher Begründung mit den staatlichen Interessen nicht in Einklang stünden. Anmeldungen für den Eintritt in die erste Klasse des Staatsrealgymnastums mit deutscher Unterrichtssprache in Ljubljana werden im Sommertermin Sonntag, den 26. Juni 1321, von 9 bis '/,12 Uhr in der Direktion?-kanzlei der Anstalt entgegengenommen werden. Die Schüler, welche wenigstens im lausenden Jahre das zehnte Lebensjahr zurückgelegt haben müssen, mögen sich in Begleitung der Eltern oder deren Stellver-treter persönlich melden und den Tausschein und das FrequentationSzeugnis der letzten Klasse der Volk»» schule mitbringen. Auswärtige Schüler können sich auch schriftlich melden, wenn sie ten Tausschein und daS Zeugnis durch die Post senden. Die Aufnahm»-Prüfung, bestehend au« Religion, Deutsch und Rechnen, beginnt Donnerstag, den 30. Juni, um 3 Uhr. Wechsel in der Kurhausdirektion RogaSka Slatina. Wie wir erfahren, hat am 17. v. M. Herr Direktor Dr. Storch die Leitung der staatlichen Kuranstalt in Rogaska Slatina über-nommen. Dem neuen Direktor geht der Ruf eines hervorragenden Fachmannes voraus und man hofft allgemein, daß daS Bad unter seiner modernen Leitung sich rasch wieder höchster Beliebtheit bei dem Badepublikum weit über die engeren Grenzen des Landes hinaus erfreuen wird. Der girkus Renlow, welcher derzeit in Ljubljana gastiert, kommt demnächst nach Eelje und wird seinen Besuchern einige Adende durch seine ge» lungenen Vorführungen augenehm: Zerstreuung bieten. Die Eröffnungsvorstellung findet Donnerstag, den 23. Juni, hald 9 Uhr abend« statt. Sonntags werden zwei Festvorstellungen, eine um 4 Uhr nach-mittags und die andere um halb 9 Uhr abends, ab- Nummer 49 gehalten. Karten im Borverkause in der Trafik F. Kovcc, Aleksandrooa ulica. vesitzwechsel. Die Apotheke Mariahilf ist in die Hände de» Herrn Andreas Posavec übergangen. Evangelische Gemeinde. Wie schon in der letzten Nummer gemeldet wurde, findet Sonntag, den 19. Juni, die Ordination und feierliche Amte-einsührung de» Vikars Gerhard May in Eelje durch Herrn Senior Fritz May unv unter Assistenz der übrigen Psarrer Sloweniens statt. Der Männer, gesangverein wird in freundlicher Weise künstlerisch dabei mitwirken. Das Bein gebrochen hat sich am ver-floflenen Sonntag der Beamte der kaufmännischen Genossenschaft Dragotin Gobec bei einer Tanzver-anstaltung der JugoslooanSka Matica. Schwurgericht. Der bereits mehrmals vor-bestrafte 40-jährige Albert Beael wir zuletzt Knecht ia St. Jlj bei Mi«linja. Ja der Nacht des 1. Fe-bruar l. I. verübte er gemeinsam mit einem Spieß-gesellen einen Einbruch in die Hütte der 6 l-jährigen Gertrud Zeleznik in St. Jlj bei Velenje und schüch-terte sie mit der Drohung, daß er sie sonst tölen würde, derart ein, daß sie nicht um Hilfe rtes. Er raubte aa» einem Kasten Kleider uno Wäsche im Gesamtwerte von 7150 K und wurde deswegen vom Schwurgericht zu vier Jahren schweren Kerkers ver-urteilt. Die Kronenbanknoten ungültig. Die Banknoten zu zehn, zwei und einer Krone, die üoer Verordnung de« Finanzministerium« au« dem Ver-kehre gezogen wurden, haben nunmehr jede Gältig« seit verloren und brauchen von niemandem mehr an-genommen zu werden. Kleingeld zu 25 Para ist bereit« herge-stellt und soll in Kürze In Verkehr gebracht werden. Der Finanzminister hat die Staatskasse« angewiesen, diese Münzstücke bi« zum Höchstbetrage von 25 Dinar bei einer einmaligen Zahlung anzunehmen. Die Ruhegehälter für Lehrerwitwen und deren Kinder stehen vor einer günstigen Regelung. Da« Unterrichtsministerium hat eine Ber-ordnung ausgearbeitet, die in einigen Tagen dem Ministerrate vorgelegt werden wird. Arbeiterverficherung. Im Ministerium für soziale Fürsorge wurde endgültig eine Berord-nung über die Umgestaltung der Arbeiterversicheruna für den Fall der Krankheit de« Todes oder eine« Unfalls ausgearbeitet. Die Versicheruug der Arbeiter soll von einer besonderen Zentraloerwaltung voll-kommen autonom geleitet werden. Die Beiträge für den Versicherungasond, für Krankheit«- und Tode«» fälle werden zu einer Hälfte die Arbeiter, zur an. deren die Arbeitsgeber entrichten. Ja den Renten-fond für Fälle dauernder Arbeitsunfähigkeit werden bloß die Arbeitsgeber einzahlen mit Rücksicht aus die Gefahren, denen die Arbeiter in ihren Betrieben ausgesetzt sind. Diese Verordnung soll in allerkürzester Frist vom Regenten unterschrieben werden, welcher in den letzten Tagen von seiner Auslandsreise zu-rückgekehrt ist. Die Feuerwehroereine sollen dem neuen Finanzgesetze zufolge mit Rücksicht aus ihren huma-nitären Zweck bei allen Veranstaltungen von der LustbarkeitSsteuer befreit werden. Die Steuer auf Automobile wurde von 600 auf 1000 Dinar jähr-lich erhöht. Für zweispänuige Kutschen werden 200, für einspännige 100 Dinar an LuxuSstener zu ent-richten sein. Gewöhnliche Wagen werde» keinerlei Steuern unterworfen. Sport. Verbandswettspiele. Am 5. Juni fand in Zagreb ein Fnßballwettspiel zwischen der Reprä« sentanz von Slowenien «nd der von Kroatien statt. Die kroatische Auswahlmannschaft siegte überraschend 8 : 0 (2 : 0). Die Führung der kroatischen Reprä-sentanz hatte Heiulein (Gradjanvk!), ein ehemaliger Wiener Spieler, übernommen und in die Gesamt-Mannschaft da« moderne Wiener Spiel eingeführt. Bei der Repräsentanz aus Slowenien fehlte jede« Zusammenspiel, aufgefallen ist in der Stürmerreihe nur Dürfchmied (Athletik Eelje). Die Verteidigung ist ebenso zusammengeklappt, daß auch der von den Teljer Athletikern eingestellte Verteidiger Schalleckec samt dem diesmal ausgezeichnet spielenden Jlirija-tormann Pelan die Niederlage nicht verhindern konnten. Meisterschaftsspiele in Ljubljana. Sonntag, den l2.t>. M., trug Jlirija gegen Svo-boda da« Meisterschaftsspiel der ersten Klasse au«. Jlirija siegte 12 : 0 und ist hiemit Meister von Ljubljana. __>. OST und SUD Illustrierte Wochenschrift der Münchner Neuesten Nachrichten für das Ausland * Sehr geehrter Herr Kollege! Nachstehend etlauhe ich mir Ihnen Inhaltsangabe der letzten Nummer der Wochenschrift „Ost und Süd" zu überreichen. Sie würden midi zu Dank verpflichten, wenn Sie diese Inhaltsangabe ganz oder auszugsweise in Ihrem geschätzten Blatt veröffentlichen würden. Für Übersendung eines Belegexemplares wäre ich Ihnen gleichfalls sehr verbunden und würde Ihnen in diesem Falle gerne auch zeitweise Exemplare meiner Wochenschrift zur Ansicht zustellen lassen. Sollte Ihnen von Zeit zu Zeit ein Tauschinserat erwünscht sein, so würde ich ein solches gegen Einsendung des entsprechenden Cextes in die Wege leiten. Hochachtungsvoll ergebenst Konsul Vr. Otto Pflaum Na 14 1. Jahrgang. S. April 1925 I n h « 11: Die wirtschaftliche Verflechtung der besetzten Gebiete an Rhein und Ruhr mit dem In- und Ausland (2 graphische Darstellungen) Ruhrchronik Die Kanzlerrede Politik der Woche Eine kaukasische Ruhrkundgebung Ein Dokument französischer Kultur Die Ruhrbeset7ung eine Gefahr für die Schweizerische Wirtschaft Eine Frage an Europa Auch Amerika wird leiden Der Papst und die Not im Ruhrgebiet Eine Schweizerin von Apachen beraubt Mustafa Kemal Pasdia Ein arabischer Staatenbund ' Ein internationales Universitätsinstitut in Rom Die deutsche Schule in Kapstadt Glossen von Jenseits des Ozeans Neue Reclambände Frankreich und die Verwerfung des Zonenabkommens durch die Schweiz Der neuernannte jugoslavische Generalkonsul für Bayern Das Deutschtum in Galizien Neue Tuberkulose-Probe Eisenbahn-Spezialwagen (15 Bilder) Deutsche Bank Direkter Güterverkehr Deutschland - Jugoslavien Ist Deutschland exportfähig? Deutsche Märkte und Börse Das Gemeindekind, Erzählung von Marie von Ebner-Eschenbach (Fortsetzung) Abbildungen: Rhein- und Ruhr-Treuekundgebung vor dem Reichstagsgebäude in Berlin Wie Franzosen deutsches Privateigentum „kontrollieren" (2 Bilden Reichskanzler Cuno in München Die Franzosen in Buer (3 Bilder) Skiinner 49 Ztußlands Wirtschastsproötem. Die russische Sowjetregierung ist schon vor riaiger Zeit darangegangen, die radikalen Kamps-f,rmen ihrer kommunistischen Mopie» zu mit« deru und aus wirtschaftlichem ©«biete einen Weg ju beschreiten, der da» an Naturschätzen so reich gesegnete und dennoch bittersten Mangel leidende Rußland seiner ihm zukommenden Stellung in der Weltwirtschaft entgegen führen kann. Lenin ist sein »ielbemerkteS Kompromiß mit dem westlichen und östlichen Kapitalismus eingegangen und hat Verträge für die AuLnühung der für Wald», Bergbau- und Bodenk^nzeffionea in Frage kommenden Gebiete ab« geschlossen. Ueber deren Art und Größe gibt die Ruflisch? Korrespondenz folgenden Aufschluß: In Westfibirien «stredtt sich ein riesige» Wald« gebiet von unzefähr 7b Millioner. Hektar, für dessen Ausbeutung die Konzession erteilt werden wird. Vor« läufig können nur Streifen läng« der Flüsse auS-gebeutet werden, da hier keine Eisenbahnlinien existieren. Wenn man mit einer Zone von je 1b Werst rechl» und links längst der Flußufer rechnet, so er-geben sich 18 Millionen Hektar. Die Waldungen be-stehen hier meistenteils auS Kiefer und Fichte, zum kleineren Teil auS Zeder uud Lärche. Reifholz ist in größerer Menge vorhanden. Man berechnet bei einer KonzeffionSdauer von 50 Jahren die Ge-winnung auf jährlich »ier Millionen Ballen und zweieinhalb Millionen Knbikladen Grubenhölzer in den erwähnten Flußstreisen. Da jedoch der AbtranS-Port dieser riesigen Rohmaterialmassen unmöglich ist, müssen die Konzessionäre an Ort und Stelle holz-»erarbeitend« Betriebe einrichten. Da« würde wieder Errichtung von Eisenbahnlinien nach sich ziehen: 57) (Nachdruck verboten.) Der Australier. Roman von Hedwig Courths-Mahler. .Ach, lieber Gott, was kann ich schon für Sie tun?" „DaS kann »an nicht wissen', sagte er, froh, «eil Dagmar lächelte. Die Herren verabschiedeten sich nun und ent» fernten sich. • • • Eine Woche war vergangen, seit «an Axel von Schönau beigesetzt hatte. Inzwischen war Ralf Jansen fast täglich in Schönau gewesen. Und jedesmal war den drei Damen zumute, als würden ihr« Sorgen leichter, wenn er mit seinem zuversichtlichen Lächeln zu ihnen trat und ihnen über die schwebenden Angelegenheiten. Bericht erstattete. Frau Ellen klammerte sich immer mehr an die Hoffnung, daß Ralf Janfen Dagmar liebe und zu seiner Frau machen würde. Lotte sah ihm ent-gegen wie de» einzigen Lichtstrahl, der jetzt ihr Dasein erhellte, und Dag«ar fühlte, wie sich auS der warmen Dankbarkeit für Ralf Janfen «ehr und mehr ein ehrlich freundschaftliche« Empfinden entwickelte. Jedenfalls merkte Ralf »it einem stillen, heimlichen Glßcksgefßhl, daß er ein gern gesehener , 280.000, 240.000, L'OO.IHK). 160.000, lA'.OOO. SidN, u*w. usw. Wir •■pfchlen folgende loch unver kaufte NMünern zur Auswahl: 71843 72081 78404 83243 84478 88759 98839 4247 8047 12M8 14463 16480 29842 »1736 36481 38770 4480« 49520 Preise der Lote für jede Ziehung: Games Los Dinar 48.- oder Kronen 192.- Halbes Los Dinar 24 - oder Kronen 96.- Viertel Los Dinar 12.- oder Kronen 48.- Achtel Los Dinar. 6.- oder Kronen 24. Gewinnlisten sofort nach jeder Ziehung! Rasche und pünktliche Bedienung,! Bestellungen sind »uz dem ganzen Staate zu richten an die amt). Hauptkollektur der staatlichen Klassenlotterie: Internationale Bank AI Abteilung: Klassen-Lotterie ZAGREB Xikell6eva al. 7. — Gajora al. 8. Telefon 11—19 und 23-08. Jerrespondenien in allen Sprachen. Bestellungen werden nur gegen vorherige Einsendung des Be träges ausgeführt! Kindersitz- und Liegewagen mit Gnmmiräder, Kinderkorbfahrwa-gen, Kinderbetten aus Weidengeflecht mit und ohne Gestell, Leise» körbe, Kupeekörbe, Wische-, Brot-, Obstversand- u. EinkaufkSrbe, Gartensessel, Stockerl und Tische, Kinder-Gartensessel und Tische, Blumenkörbe tu haben bei E. Rauch, Pre-Sernova al. Nr. 4 (Magazin 2. Stock). Neuer Smoking-Anzug su verkaufen. Anzufrage n bei Herrn Alois Pugmeister, Deck ov trg Nr. 4. Anzug ganz neu, gute Ware, ist aus Geselligkeit bei J. Hofmann, Gosposka ulica Nr. 27, zu verkaufen. in bester Qualität zu haben bei Brata Baumgartner Gosposka ulica Nr. 30. Y erkaufe alte Fabrik in der Nähe von Celje, zu jedem Betriebe geeignet. Adresse in der Verwaltung des Blattes. 27114 LUNGENSCHWINDSUCHT! Der Specialist für Lungen- krattkheiten Dr. Pcönik behandelt und heilt häufig Lungentuberkulose. 20 Jahre Erfahrung aus Heilanstalt u. Praxis. Derzeit in Ä. Jurij ob j. später Celje. Polizeihunde Schutz- und -Begleithunde erhalten gediegene Dreuur. Verdorbene Hunde werden berichtigt. Polizeihunde-Zwinger Soitanj. Prima Ri end Dftten (Hüte) sowie allerfeinstes Ultramarin G Waschblau G nur en gros zu haben beim alleinigen Erzeuger F. Turin in Celje. Maschinschreibunterricht nach dem Zehnfingersystem, in Slowenisch und Deutsch, erteilt Frau Fanny Blechinger, Levstikova ul. 1. Mäuse, Bitten, Wanzen, Bussen Eneugung und Versand erprobt radikal wirkender Vertilgungsmittel, für vrclcbe tBglich Dankbricse einlaufen, Oegon Hau»- a. Feld-mSnne 12 If; gegen Ratton 16 K; gegen Russen u. Sehwaben oxtraatarko Sorte 20 K; extrastarko Vanzuntiuktur 15 K; Mottcn-tilger 10 u. 20 K; Insektenpulver 10 u. 20 K; Kalbe gegen MenscbenlSune 5 u. 12 K; Laus-Halbe für Vieh 5 u. 12 K; Pulver gegen Kleider* u. WUscheläuse 10 n. 20 K; Pulver gegen GeflUgelUuae 10 uad 20 K; gegen Ameisen 10 u. 20 K; Versand per Nachnahme. UngssieferrertilgnngsanataU M. Janker, Petrinjaka ulica 3, Zagreb 118, Kroatien, Kleineres Gasthans mit Inventar zu pachten gesucht. Anträge unter „Gutgehend 27120* an die Verwaltung des Blattes. Spezialerzeugung von Stahlrollbalken! Die erste in Jugoslawien! Uebernimmt die Herstellung aller Arten Stahlrollbalken für Neubauten, Geschäfte, Auslagen und Fenster. Jede Bestellung wird ans eigenen Maschinen innerhalb 48 Stunden ausgeführt. Reparaturen rasch u. billig. Bauunternehmern, Kauf-männern und Meistern bedeutender Nachlass. Verlangen Sie Preisofferte unter Bezeichnung des Ausmaßes. Mirko Benio, Zagreb Opatovina 11. , Vertrauensposten oder als Haushälterin sucht gewissenhafte, intelligente Kraft, tüchtig in der Hauswirtschaft; könnte komplette Wohnungseinrichtung beistellen. Anträge unter ,M. S. 27122* an die Verwaltung des Blattes. Tüchtiger, älterer Kommis der auch in der Korrespondenz bewandert ist, sowie ein Lehrling aus gi'ter Familie, der slowenischen und deutschen Sprache mächtig, werden sofort aufgenommen. Adresse in der Verwaltung des Blattes. 27121 Lehrling aus gutem Hause, der slowenischen und deutschen Sprache mächtig, wird im Kolonial - Warengeschäft Victor Wogg, Celje, aufgenommen. herzliches Sebewohl allen geschätzten funden und Heben freunden an/äsalich unserer Uebersiedlung nach Qraz. familie gianchi. Scheidend führen metne Schrift* /sich von diesem Orte forf\ We ick €uch die Xan streife Off vertrieb Spiel und Wert J)'rum schenkt mir zum Angedenken Jfur ein klein „Vergtssmeinnkhf * "Köchin und Stubenmädchen welche mehrere Jahre auf einen Posten verbleiben wollen, werden zu einer besseren Familie in einer grösseren Stadt Kroatiens gesucht. Angebote sind zu richten an: Em. Ebenspanger-ja sin, Bjelovar. Grosse Speisezimmer-Kredenz Plüschdivan und 4 Fauteuils, weisses Gitterbett, einfaches, weiches Bett und ein Nähtischchen, preiswert zu verkaufen. Adresse in der Verwaltung des Blattes. Landwirte, Achtnng! Grosse Erfolge bei Ochsen, Kühe«. Schweinen erzielen Sie, wenn SU zum Futter das Nährpulver Redin des Apothekers Piccoli in Ljubljana beimischen. Drucksachen für Aemter, Handel, Industrie und Gewerbe liefert in bester Ausführung Yereinsbüchdrockerei Celeja, Celje Tüchtiger, selbständiger Beamter Jugoslave, 26 Jahro alt, verheiratet, perfekt in der KasaefÖhrung, Lobn verrechuung und Magazin Verwaltung, sowie in allen anderen vorkommenden Kanzleiarbeiten, sucht Stelle bei einer Bahn bezw. Strassenbau-Unternehmung oder bei einem Bergban. Beherrscht nebst der deutschen auch die kroatische, slowenisch« und italienische Sprache für don Dienstgebrauch vollkommen. (Kann auf Wunsch 50 bis 60 Streckenarbeiter und 1 Aufseher mitbringen.) Gefl. Angebote erbeten unter „Fachmann 27115* an die Verwaltung des Blattes. N eumann & Comp. Naturwetzstein- und Mühlstein-Erzeugung bei KoieTje erzeugt einheimische Wstur^Abxiehsteine für W«rk-zeugo und Rasiermesser ia jeder Form uad Grosse sowie Brocken zu Mässigen Preisen. Für reelle und befriedigende Bedienung ist vorgesorgt. Muster worden ans Verlangen eingesandt. «nleflft ««5 HncnliHtb«! fkrtiMbu^bntdtret .Celeja" in »elft. — IB«ra»t»«t."$cr Schrift!, iter: Tix. Iran, P«rz.