!2ä7 Kamst.'lg den 2tt. Juni 1835. Nie rothe Delle. (Pildcr aus dem Seclcdcn in Mahrchen und Sagen.) (Fortsetzung.) ^)er Großoheim war heiterer, als gewöhnlich, er hall« Plane entworfen, wieder ein Mal nach langer Zeit aus dem Bezirke der Stadt, ja sogar des Landes sich hinaus zu begeben. Es sollte eine kleine Reise zur See unternommen werden. In der That, ein kühner Gedanke für den alten, stillen Mann; gewiß trieb ihn hierzu kein Eigennutz, auch nicht Veränderungssucht, sondern lediglich Theilnahme, herzliches Wohlwollen für mich Undankbaren, der ich mich schon so weil über den lieben Alten erhaben dünkte. Er wollte mich auf meiner ersten Ausflucht in die Welt begleiten, mit dem Schatze seiner Erfahrung mir zu Hülfe kommen; in tiefer Aussicht suhlte er sich wohl und frisch. Nicht so ich, es quälte mich dieser seltsame Lebensmut!), mich ängstigte diese träumerische Geschäftigkeit; doch die freunde, denen wir uns anschlössen, drangen heiler und thätig in den Alten, auf meine Gegenvorstellungen wurde nicht geachtet, es sollte der Tag der Abreise be-stinimt werden. Dazu war jedoch der Oheim nicht zu be»'/gen, er zögerte und zagte. Unterdessen wurden Anstalten zu einem kleinen Festmahle getroffen, die schönsten frischesten Austern waren angelangt, ich brach« te die Schüssel nach alter Sitte herein, sie vor den Oheim setzend. Er ergriff meine Hand, mit ängstlich bewegter Stimme, was er den Zästen zu verbergen strebte, that er die gewohnte Frage; ich gab ihm, wie immer, die gewünschte Versicherung, da erhob er mit schneller, freudiger Bewegung sein Glas, indem er rief: «Nun, Freunde, wenn denn Alles schon fertig Und gerüstet ist, so laßt uns morgen mit Gott.unsere Neise antreten.« Die Genossen freuten sich nicht wenig, als sie diese Worte vernahmen, sie schlugen herz» haft in die dargebothene Rechte des Oheims, und Frohsinn und gute Laune wurden allgemein. Nur ich konnte in die laute Heiterkeit nicht einstimmen , mein Gewissen war beladen, ich hatte zum ersten Male drn guten Oheim belogen. Doch freilich, wer konnte wohl dem geringfügigen Umstände ein besonderes Gewicht zuschreiben? Bei Oeffnung der ver, dämmten Austern, die doch ein Mal in dieser Oeschich. te eine wichtige Nolle spielen, hatte ich allerdings etwas entdeckt, was nicht dahin zu gehören schien j nämlich in einer der Schalen fand sich, statt der Auster, eine glänzende, dunkelrothe Perle, die ich als Men Fund zu mir steckte, und weiter nicht viel mehr daran dach. le. Jetzt, da ich mich allein fand, und mein Gewissen, wie gesagt, mir Vorwürfe machte, höhlte ich sie wieder hervor, und der Himmel weiß weßhalb, sie erschien mir jetzt bedeutungsvoll und äußerst wichtig. Die Rothe war mir besonders auffallend, ich hatte wohl von gefärbten Perlen gehört, doch von keiner, die eine so dunkle und entschiedene Farbe zeigte,- es mußte wohl gar ein kostbares Stück seyn, und wer konnte mir über ihren Werth bessere Auskunft geben, als der Oheim? Mit der geheimnißvollen Muschel in der Hand wollte ich wieder in das Zimmer treten, doch hielt mich ein unerklärliches Gefühl zurück; es waren die fröhlichen Blicke meines Oheims, sein lautes und heileres Gespräch, was mich zurück bannte, und doch wußte ich nicht weßhalb. Der Abend ging dahin, es war schon ziemlich tief in die Nacht hinein, als ich nach ängstlichem Suchen endlich den Moment fand, meine Entdeckung mitzutheilen, und ich that es mil den plötzlich ausgcstoßeutn » 93 < Worten: »Oheim, ich habe i'n der That etwas gefunden, was nicht zu den Austern gehörte." Er sah mich an, sichtlich erbleichten seine Züge, langsam und zitternd legte er die Dose auf den Tisch. »Was, mein Sohn, was hast Du gefunden?« Ich zeigte noch in der Schale befindlich die geheimnißvolle Perle. Er wandte sein Antlitz schnell ab, seltsam zuckte es um die hohe Stirn, ein Streiflicht siel auf die Wange und Mund, sie wliren krampfhaft verzogen, mit beiden Händen bedeckte er sein Haupt, und ich hörte ihn tief und aus voller Brust seufzen; nach einer Pause.winkte er mir, das Zimmer zu verlassen. Am Morgen wußten es schon die Freunde, daß der Oheim nicht reifen werde, daß er krank geworden sei. Als er mich zu sich bescheiden ließ, fand ich ihn, wie ich ihn gestern Abend verlassen hatte, die N^cht war ihm schlaflos dahingegangen, vor ihm auf dem Tische lag noch die Muschel. Er winkte mich zu sich auf einen Stuhl, und blickte, ehe er ein Wort sprach, mich lange an; seine Miene war, obwohl kummervoll und leidend, doch nicht abschreckend wie gestern. „Du wirst wohl wissen wollen Wilhelm," hob er endlich an, »weß-halb ich meinen Willen, hinsichtlich der Abreise, so plötzlich geändert habe, denn mein Unwohlseyn leiht für jetzt noch keinen hinreichenden Grund; doch wird eg bald mit mir schlimmer werden. Ja, mein liebster Sohn, erschrick nicht, wenn Du «rfährst, daß wir uns bald auf immer trennen werden. Eine Stimme, die nicht täuschen kann, spricht zu mir durch diese Perlt, sie verkündet mir meinen nahen Tod, und ich habe mich in Ergebung zu fassen gesucht, obgleich mich anfangs die Bothschaft der fernen Freundinn, da Du mir sie gestern so unerwartet brachtest, nicht wenig außer Fassung brachte. Du warst der Zeuge meiner Schwäche, sei es jetzt meines Muthes und meiner Entschlossenheit, mit der ich dem Unvermeidlichen entgegen gehe.« Mit diesen Worten bath er mich, ein Buch, das er mir genau bezeichnete, aus der Bibliothek herüber zu bringen. Es befand sich in einem für gewöhnlich sorgfältig verschlossenen Schränkchen, und enthielt, da der Alte es öffnete, den Titel: »Der Wassergeister und Ondmen Wesen," und unterschiedliche Art, so wie über deren Wohnung, Zusammenkünfte und besondere Handthierung , so weit solche zur Kenntniß gelangt. Daß der seltsame Großoheim dergleichen seltsame Vü» cher haben mußte, war ganz in der Ordnung, ich verwunderte mich auch hierüber durchaus nicht, nur begriff ich nicht, welche Beziehung die Schrift zu der jetzigen Stunde, zu der vereitelten Abreise, und endlich zu der Muschel mit der rothen Perle haben könne. Während diese Gedanken sich bunt durch einander in meinem Kopfe jagten, blätterte er in der altenSchrift, und ein wehmüthiges Lächeln zuckte um seine Lippen, indem er die hier und da zerstreuten, seltsamen Abbildungen aufschlug, wo Gestalten, halb Fisch-, halb Menschenleib, zwischen durch wunderbare Mädchenkörper, gehüllt in den goldenen Schleier ihrer mähr-chenhaft üppigen Locken, sich im Gemische von fabelhaften Mecrblumen und Seekräütern zeigten. Der alte Autor, der daS Werk mit undenklichem Fleiße zusammengestellt, war auf dem Titelblatte im Bilde zu schauen, und zwar in der Stellung, wie er aus einem einsamen Klippenriff kniend, umgeben von den überall auftauchenden Ungeheuern des Meeres, seine Hände im Gebete zu einer in den Wolken schwebenden, heiligen Jungfrau empor hob. «Wie haben sich doch unsere Väter," begann der Oheim, »zwecklos abgemüht, jedwedes liebliche Wunder der Natur zu erklären, es in Form und Regeln zu bringen, und zwar in solche, die ihnen für ihre gc« wohnliche Lebensuerhältnisse passend und geläufig ira-ren; läppisch zugreifend, zerbrachen sie dann die seinen Spiele, die zarten Dichtungen, mit denen sich alles Lebendige schmückt, wie der Schmetterling mit dem duftigen Farbenstaube, wie die reife Frucht mit dem zarten Schimmer. Hier ist nun in klägliche! Fächer eingetheilt das freieste Geschlecht, das vielleicht aus den Händen der Schöpfung hervorging; Unförmliche, aben» teuerliche Gestalten sollen klar voc's Auge bringen, was nur den entzückten und schwärmenden Sinnen in dem flüchtigsten Abbilde erscheint, allein dann auch stets über alle Vorstellung hinaus seltsam und überraschend. Dennoch ist mir der alte Autor in seiner naiven Derb, heit lieber, als die kalte lieb- und glaubcnlose Weis« der Neuern. Mein eigenes Leben, theurer Sohn, i>t Dir ein Zeugniß, wie wir, Trotz unserer Weisheit, in bösen Krieg gerathen können mit dem Neiche deK Wunders, und wie es uns öfters überwältigt, und will im Kampfe untergehen. Die Alten räumten in ihrer Kindlichkeit freundlich dem Mährchen einen Platz ein neben ihren gewohnten Gebräuchen und Verrichtungen; sie wußten wohl, sie konnten es nicht entbehren; dafür bewies sich ihnen nun das belebte Element nach seine« Weise erkenntlich, es liebkoset? ihnen, und im Waffe« sah ein Chor muthwilliger Zaubermädchen, aus den Wäldern kecke Faune dem einsamen Wandler entgegen. Bei uns ist es um Vieles übler, wir können uns nicht so frei und unbefangen dem lieblichen Wunder ergeben; wie seltsam muß Einer sich heut zu Tage geberdcn, der in's Wunderbare überzugehen sich entschlossen hat! Mit einer wohlgekräuselten Perrücke, in einem nach neuen Mustern gemachten Nocke, mit Stock uno De. gen geht er seiner neuen Bestimmung entgegen, sein Herz klopft fieberhaft, er athmet ängstlich, denn in ihm lebt die ganze süße Schönheit seiner Göttinn; dann aber fällt sein Blick auf Hut und Degen, auf Tabacks- - 99 - dose und begleitendes Mopschen, und er erschrickt hef« tig, daß er in diesem Anzüge erscheinen müsse. Es wird laut in seiner Seele, und die zwei Naturen ge. rathen in Streit; der wohlangesehene Bürger der freien Reichsstadt, der nur an das glaubt, was Staat und Kirche verlangt, disputirt mit dem wunderlichen, kindlichen Mährchenmenschen, der an Alles glaubt, wo« von Staat und Kirche sich nicht träumen lassen. Muß nicht der Arme, in diesem Zwiespalte begriffen, nothwendig eine wunderliche Figur machen? — Wie die grotesken Tänzer des Theaters auf der Rückseite ebenfalls eine zweite Vorseite zeigen, doch eine mit jugend. lichem Antlitze in rosenfarbenem Kleide und süßer Miene, und abwechselnd dann in plötzlichen Sprängen bald den allen, steifen, bald d«n jungen, beweglichen Mann zeigen, so gcberdet sich derjenige, welcher heut zu Ta« ge dem Wunder anheim fällt. Doch genug des Vorworts,' höre nun meine Geschichte selbst.« «Erlasse mir die Beschreibung unseres Schiffbruches; es ging dabei so elend und entsetzlich her, wie Du es bei der Aufzählung von ein Dutzend andern Schissbrüchen schon zur Genüge wirst gelesen haben. Ein Theil der Mannschaft rettete sich kümmerlich auf Bretern, ein anderer ging mit dem überfüllten Bote unter, mich nahm ein mitleidiger Camerad, ein tüch« tiger Schwimmer, auf den Nucken, und eS gelang uns, den Strand einer kleinen Insel zu erreichen, die in ziemlicher Entfernung uns entgegenwinkte. Sie schien unbewohnt, doch hatte sie ein freundliches, heileres Ansehen. Wir gingen bald an's Geschäft, Früchte zu sammeln, verzehrten diese in gemeinschaftlicher Mahlzeit, und wählten uns dann ein Lager aus, daS, so gut die wenigen Mittel, die uns zu Gebote standen, es zuließen, unter Bäumen am User aufgeschlagen ward. Ein armer Schiffbrüchiger, der sich in sein Schicksal ergeben hat, der dem Himmel für das nackte Leben dankt, das die Wellen ihm gelassen, braucht sich nicht vergebens nach Schlaf zu sehnen; wir schlummerten bald in das Land glücklicher Träume hinüber. Es mochte in der Mitte der Nacht seyn, als ich plötz« lich erwachte, in dem Bewußtseyn, als riefe mir Jemand. Sogleich richtete ich mich auf, mein Blick suchte den Gegenstand, den ich dicht vor meinem Lagcr wähnte; doch ich sah kein lebendes Wesen — Alles um mich her war still und im herrlichsten Mondglanze leuchtend. Nie hatte ich noch eine so wundersam herrliche Nacht erlebt. Ein weißer Schimmer lag über dem Meere, das in seiner klaren Stille sich endlos vor mir ausbreitete, vom Silberglanze überschüttet, standen die Blumen des Ufers, und leise wankten ihre Kelche zu der fiisternden Musik der nahen Wellen, über meinem Haupte standen die breiten Fächer der Palmen unbeweglich still, nur hin und wieder schwankten sie, und die dunkeln Blätter glänzten im Monde.« (Fortsetzung folgt.) —------o------ Vas Marokkanische syeer. Da baS Reich von Moghrib-ul-Aksa (Marokko) nichts von seinen Nachbaren zu befürchten hat, so erfüllt die in demselben aufgestellte bewaffnete Macht selten einen andern Zweck, als die Aufrechthaltung der innern Ruhe und die Beischaffung der öffentlichen Steuern. Im gegenwärtigen Augenblicke besteht die marok« kanische Armee aus 15—16,000 Mann, von welchen ? — 8000 Neger in der kaiserlichen NesidenH einquar-tirt sind. Die kaiserliche Leibwache besteht aus 5500 Negern, welche zu Meknäs garnisoniren, ferner aus einer gleichen Anzahl von Ludajas oder Arabern der großen Wüste, und 2000 berittenen Negern, welche in Hütten bei Marokko und der Umgegend lagern. Fas (Fez) und andere größere Städte werden durch Burger» Milizen bewacht. Die Seehasen, mit Ausnahme von Suira und Assi, welche regelmäßige Garnisonen haben, sind dec Bewachung ihrer eigenen Einwohner, oder vielmehr einer Art von Nationalgarden überlassen, welche zu Ronden verpflichtet sind, ohne jedoch ihre Provinz je zu verlassen. Das Artilleriecorps besteht auS etwa 2000 Mann; die kaiserliche Seemacht zählt gegen 1500 Mann, welche, wofern sie nicht zum Kreuzen vereinigt werden, in die Häfen von Tetuan, Tan» ger, El-Araish, Saleh, Rabatt und. Suira vertheilt sind. Diejenigen regelmäßigen Truppen, welche in den kaiserlichen Residenzen Dienste thun, erhalten 1 bis 4 Deniers täglichen Sold und jedeS Jahr zwei Hemden, zwei Paar weite Beinlleider, einen Kaflan von rothem Tuch, und eine blaue Mütze. Die andern Truppen erhalten keinen Sold, und müssen sich ihren Unterhalt als Taglö'hner verdienen. Zu gewissen Jahreszeiten sind sie so glücklich, sich von abgefallenen Obste zu nähren. Sie erhallen eine kleine Entschädigung, wenn sie einen fremden Gesandten oder Consul zu escortiren haben, oder als Courriere in eine entlegene Provinz geschickt werben. Hät der Sultan beschlossen in's Feld zu ziehen, so vereinigt er alle regelmäßigen Truppen, welche man in den Garnisonen entbehren kann; jeder Mann er» t-ält 12 — 20 Dollars, jede Frau eines solchen 2 — 3 Dollars, dieß ist alles, was sie bekommen, der Feldzug mag noch so lange dauern. Sofort besielM er den Statthaltern der verschiedenen Provinzen, eine gewisse Anzahl von Milizen, je nach dem Verhältniß der Bevölkerung, auszuheben. Diejenigen Einwohner, wel, che nicht aufgeboten werden, müssen das Land h/bauen 100 für diejenigen, welche ausgezogen sind. Wird die Aushebung nicht auf alle Provinzen ausgedehnt, so müssen diejenigen, welche davon verschont bleiben, für jeden Mann, den sie hätten stellen sollen, l6 Schilling bezahlen, und überdieß die Armee mit Pferden, Waffen «nd Munition versehen. Der Obergeneral behandelt im Allgemeinen seine Untergebenen mit großer Milde; der marokkanische Soldat ist wegen seines Muches und Gehorsams bekannt; im Angriffe ist er ungestüm. Stößt er jedoch auf ruhige Gegenwehr, so befällt ihn Furcht, er verläßt seine Abtheilung und betrachtet den leichtesten Unfall «ls vom Himmel gesendet. i Das Kaiserthum Marokko hat 24 feste Plätze, in «velchtn regelmäßige Truppen garnisoniren; allein die Werke dieser Plätze sind schlecht angelegt, und bi< Batterien so ungeschickt placirt, daß nicht einer derselben «inen» Sturme europäischer Truppen widerstehen könn-<». Das Zeughaus befindet sich zu Saleh, und hier sind auch die Werfte für die Marine. Am Schluss« tes läten Jahrhunderts bestand des Sultans Seemacht «us 10 Fregatten, 4 Briggs, 11 Schaluppen und 19 Ranonenböten, welche mit 6000 Mann trefflicher See» Soldaten bemannt waren. Heutzutage ist sie ceducirt auf 3 Corvetten zu 40 Kanonen, und 12 Kanonenböte, nelche in den Meerbusen von Burebegg, Lukkos und Montil stalionirt sind. Nur wenige Marokkaner verstehen so viel vom Seewesen, daß sie als Seeoffiziere gebraucht werden können; wenn daher der Sultan See. leute braucht, so ruft er sie aus Europa herbei, wo sich immer welche finden, die in seinen Dienst treten , weil sie wissen, daß sie trefflich bezahlt und gut behandelt «erden. ^___^^ Nas Oeueste unv Dnteressanteste im Gebiete ver Runst mw Ingultne. ver U,änVer« unv Völkerkunde. Ein englischer Missionär auf Neuseeland ist jetzt damit beschäftigt, mitten unter den Wilden dieser Insel eine Vewahranstalt für die Kinder des jugendlichsten Alters nach der Art einzurichten, wie sie auch bei uns täglich mehr in Aufnahme kommen. Die erhalte, nen Resultate haben zu der Ueberzeugung geführt, daß solche Anstalten mehr als jede andere geeignet sind, die vortheilhafteste Wirkung auf die Sitten der Wilden zu üben. Die von Herrn Matthews zu Kaitata gegründete Anstalt hat den erwünschtesten Fortgang, und ist ein abermaliger Beweis, was Menschenliebe im Ver» eine mit Ausdauer vermögen. In der Nacht des 28. April eröffnete sich auf dem Felde bei St. Jean be Port, an der spanischen Gränze, zwischen der Landstraße und dem Flusse Lanshi-dar eine Kluft, welche etwa 200 Fuß im Umfange hat, und 25 bis 30 Fuß tief ist. Auf dem Boden befindet sich Wasser, und wenn man Steine hinein wirft, st,igc eine Menge Schlamm an die Oberfläche. Ein Nachbar versichert, daß er in dieser Nacht durch einen Knall erweckt worden sei, den er für einen Kanonenschuß ge» hallen habe. Keine Spur läßt vermuthen, daß der Fluß Ursache dieser merkwürdigen Erscheinung sei. Aus London schreibt man, daß in England (0. h. wohl auch London) das Studium der deutschen Sprache imm«r allgemeiner wird. Es gibt nämlich eben so vi«I» Damen als Herren, welche Deutsch verstehen, und merkwürdig genug, kommen die Engländerinnen im Sprechen und Schreiben unserer Sprache in der Regel weiter als die Herren. Die meisten Hofdamen sprechen geläufig Deutsch, anderseits viele Mitglieder des Parlaments, unter denen sogar Mancher, wie Sinclair in Deutschland erzogen worden ist. Das Journal ll«5 cnnnol5»2Nix:8 usuüllc!» gib, ein sond.rbares, aber wie es heißt, untrügliches Mittel an, Fruchtbäume gegen Raupen zu schützen. Man soll da, wo der Stamm sich theilt, eine Erdscholle legt« und befestigen, wonach die Raupen auf d?n höä sten Aesten abfallen, und die von unten kommende- bei der Scholle sogleich wieder umkehren würden. M a ch r i O t. Da mit dem Schlüsse dieses Monates die Pranumeration auf die Laibacher Zeitung für das erste Semester zu Ende gehet; so werden sämmtliche ?. ^.Herren Pvänumeranten, nelche mit chrem Pränumerations-Betrage noch »m Rückstände sind, ersucht, selben chessens be-tlcktigen zu wollen, weil man sich sonst genöthiget sehen würde, kein Exemplar ohne AlUicipa-tion abliefern zu können. Gleichzemg werden auch alle diejenigen löbl. Bezirks« und Herrschaftsgerichte, welche sich mit ihren Emschalcungs-Beträgcn gleichfalls noch im Rückstände befinden, höflichst ersucht, selben ehestens berichtigen zu wollen. Lalbach im Juni i855. Neoäcteur: ^r. 5'av. Meiurich. Verleger: Kgnai M. Evler v. Altlnmayr.