Ar. 81. Sonntag den 13. Kovember 1892. XXXI. Jahrgang. MarbllrgkrZkltum Der Preis deS Blattes beträgt für Marburg: ganzjährig L fl., halb-^ jährig 3 fl., vierteljährig 1 fl. bv kr., monatlich 50 ?r. Bei Zustellung kls HauS monatlich 10 kr. mehr. Mit Postversendung: ganzjährig 7 fl., halbjährig 3 fl. 50 kr. und vierteljährig 1 sl. 75 kr. Die Einzelnummer lostet 7 kr. Das rotye Hespenst. Noch ist der Name Ravachols, dieses Scheusals in Menschengestalt, das seine fürchterlichen Verbrechen unter dem Fallbein der Guillotine sühnte, in aller Mund und schon durcheilt die grauenvolle Kunde von neuen anarchistischen Anschlägen in Paris die Welt. Am Vormittag des vergangenen Dienstags, L0 Min. vor 12 Uhr, platzte in der französischen Hauptstadt eine Dynamitbombe im Polizei-Commissariat der Rue des Bons Enfants. Sechs Menschenleben fielen diesem jüngsten Attentat zum Opfer. Die Meldungen aus Paris besagen über diese neueste Unthat, die in der Metropole der Republik ungeheueres Entsetzen hervorrief, folgendes: Am 8. d. M. um V4I2 Uhr vormittags wurde dem Hausmeister des Hauses Nr. 11 in der Avenue de l'Opera die Mittheilung gemacht, dass ein umfangreiches Paket im Halbstock vor der Thüre der Bureaux der Carmeaux-Gesellschaft liege. Der Bureaudiener Garin entdeckte das verdächtige Paket und vermuthete sogleich einen Anschlag, da die Gesellschaft viele Drohbriefe erhält. Der Diener setzte den Hausmeister von seinem Funde in Keuntnis und dieser näherte slch dem unheimlichen Gegenstande vorsichtig, durchschnitt den Bindfaden, der die Hülle, ein Zeitungspapier, zusammenhielt und erblickte einen umgestürzten eisernen Kochtopf. Der beherzte Mann hob denselben auf; er mochte ungefähr fünf bis sechs Kilo wiegen. Garin rief einen Wachmann herbei, während der Hausmeister den Topf am rückwärtigen Ausgange des Hauses niederlegte. Nach kurzer Zeit erschienen drei Wachleute, die den Topf zum Commissariat des Palais-Royal Viertels trugen. Der Diener begleitete sie. Sehr bald nach dem Eintreffen der Wachleute und deS Dieners auf dem Commissariat erfolgte eine Explosion, deren Knall Hundertsach stärker als ein Kanonen-schuss war und auf »nehrete Kilometer in der Runde gehört wurde. Fünf Menschen waren getödtet und ihre Lciber grässlich verstümmelt worden. Der Handelsminister Roche erzählte darüber in der Vorhalle der Deputiertenkammer folgende Einzelheiten: „Die Leichen sehen verkleinert und wie zusammengeschmolzen aus. Sie werden in unförmlichen Stücken zusammengeklaubt. man möchte meinen, dass diese Körpertheile schon sechs Moitate in der Erde gelegen seien. Man zeigte mir den Leichnam eines Polizisten, und ich konnte nicht umhin, auszurufen: Das soll ein Mensch gewesen sein ? Es war etwas Gestaltloses; man erkannte ihn daran, dass in der Hosentasche seine Dienstkarte für Omnibusse gefunden wurde. Den Erscheint jeden Sonntag nnd Donnerstag frtih. Einschaltungen werden von der Berlagshandlung des Blattes und ! Schriftleitung nnd Verwaltung befinden sich: Postgasse Nr. 4. Sprech.! °ür" Emschattunge"n ; stunden ».-vchnsNeit-rS -n allen W°ch°n,°g°n von ll bis >2 Uhr! sind p°r,°ftei^ M°n.N wVrden nichl ^ vormittags. ^ ! gesendet. ' Diener der Carmeaux Gesellschaft erkannte man an einigen Fetzen seiner blauen Livrve, die an'^Fleischstücken hiengen. Ucbcrhaupt waren, wie bei der Explosion des Restaurant Very, in alle diese verstümmelten Körper die Kleidersetzen hineingepresst." Kaum war die Bombe geplatzt, als auch schon Hunderte von den Bewohnern des Hauses, in dem die Explosion erfolgte, mit angsterfüllten Mienen in den Hof stürzten. Die Zerstörung, die sich ihren Blicken darbot, spottet jeder Beschreibung : zertrümmerte Fensterscheiben, zersplitterte Balken, geschwärztes, von klaffenden Sprüngen durchsetztes Mauerwerk, Schutt und zerstückelte Leichname legten gemeinsam Zeugnis ab von den verruchten Gesinnungen wahnwitziger Uebelthäter gegen ihre Mitlnenschen. Ein Wachmann stürzte, insolge des Schreckens vom Schlage getroffen, knapp vor dem Thatorte todt zusammen. Der Vorstand des Pariser Municipal-Laboratoriums, Chemiker Girard, gab an, die gefundene Sprengmaschine, die ihren fürchterlichen Dienst leider nur zu gut verrichtete, sei eine sogenannte „doml)v rvuverssment", eine Umsturzbombe, gewesen, deren Explosion bei der geringsten Lageveränderung erfolgen musste. In der französischen Dcputiertenkammer gab das letzte Verbrechen der Feinde der Gesellschaft Anlass, um der Regierung ihre Schwäche vorzuhalten, der Delegierte Delafoffe stellte sogar den Antrag, die Kammer möge durch ihr Votum erklären, dass sie die Schwäche der Regierung als eine öffentliche Gefahr betrachte. Die weitaus überwiegende Mehrheit der Vertreter des französischen Volkes stimmte jedoch diesem Antrage nicht zu, sondern votierte dem Ministerium das Vertrauen der Kammer. Die Pariser Presse gibt der allgemeinen Entrüstung lebhaften Ausdruck. Die „Libertö" »?ies darauf hin, dass der Ausstand von Carmeaux die revolutionären Leidenschaften auf das Höchste entzündet habe. Man habe Nachsicht und Langmuth geübt, und Alles gethan, um. die Gemüther zu beruhigen. Trotzdem wären die Nachfolger Ravachols von den Ausständischen zu Mitschuldigen erwählt und die Mitglieder des Verwaltungsrathes der Grubengesellschaft in Carmeaux seien ungeachtet aller Zugeständnisse den Anschlägen der Dynamitarden ausgesetzt. Es seien wilde Thiere, die man unbarmherzig niederschlagen müsse. Die Regierung möge empfinden, welch' großen Fehler sie begangen habe; sie müsie Alles thun, damit die Hetzer die Massen nicht mehr so leicht zu derartigen Verbrechen aufreizen könnten. Der „Jour" ver- langte gleichfalls die kräftigsten Massnahmen; nur eine eiscrne Faust könne die anarchistischen Verbrecher niederhalten. Die Radicalen erklären, derartige Verbrechen hätten mit der politischen Parteistellung nichts gemein. Eine in Carmeaux stattgehabte Versammlung der Bergleute erklärte: Die Bergleute wollen nicht die Opfer von Unternehmungen fein, die nur dem Capitalismus nützen können, und verdau,men entschieden die Explosion in Paris, die keinem lci Zusammenhang mit dem Ausstand habe. Der Sozialist Jules Guesde gab eine sonderbare Erklärung im „Gaulois" von sich. Seiner Ansicht nach müsse nämlich der Präsident der Carmeaux-Gesellschaft, Baron Neille, sofort verhaftet werden, dann werde der Urhcl?cr des Anschlages bald entdeckt werden. Der „Jntransigeant" bcschuldiqte Constans, das Verbrechen angestiftet zu haben, um die Rolle als Retter der Gesellschaft spielen zu können. Einige Blätter erzählen auch, es sei in dem Hause der Bergwerksgesellschaft ein verdächtiger junger Mann bemerkt worden, der mit einer stark deutschen Aussprache (aha!) eine Auskunft verlangt habe. Solcher Art sind die Gerüchte, die in Paris und in ganz Frankreich infolge des jüngsten anarchistischen Anschlages die Luft durchschwirren, solcher Art sind die sich durchkreuzenden Vermuthungen. Die Betheuerungen der Sozialisten, dass sie an dem Verbrechen keinen Antheil haben, mögen wahr oder erlogen sein, von dem schwerwiegenden Vorwurfe werden sich diese Feinde der heutigen gesellschaftlichen Ordnung kaum reinigen können, dass ihr beständiges Schüren und Hetzen und ihr trotziger Widerstand gegen die Gebote des Staates den unheilbaren Zwiespalt zwischen ihnen und den Burgeos fortwährend nähren und den catilinarischen Existenzen jene tolle Wuth gegen alles Bestehende einflößen, die in abscheulichen Verbrechen sich äußert. Das Frankreich der Gegenwart gleicht einem Vulkan vor dem Ausbruche; je und je schon kann man das dumpfe unheilverkündende Grollen vernehmen, das der Katastrophe vorangeht. Und jezuweilen dröhnt stärkeres Getöse aus dem furchtbaren Krater, eine Flammensäule fährt aus seinem Schlünde — die Mächte der Zerstörung sind am Werk. Bebende Angst befällt die Sorglosen, ernste Besorgnis die Wachsamen und tiefer Kummer die Wissenden. Blutig sind die Lose, die die verhüllte Zukunft im ehernen Helm schüttelt: das rothe Gespenst durchschreitet die blühenden Gaue eines reichgesegneten Landes und ruft mit wilder Stimme den schrecklichsten aller Kämpfe aus: den Bürgerkrieg. Die Saat ^Nachdruck verboten.) Kopf oben! Eine Erzählung von A. Heckel. (1. Fortsetzung.) Die Kleine hatte nachdenklich zugehört und war dann hingeknieet, um zu beten: „Lieber Gott! mach mich auch todt!" sagte sie, und hatte ihren Brüdern gerathen, dasselbe zu thun, denn es schien ihr ein beneidenswertes Los, im Himmel bei den lieben Englein wohnen zu dürfen. Aber es war durchaus nicht gegangen, trotzdem man sich gegenseitig Mund und Augen zuhielt, um ja fein still zu sein. Und nun sagte der Vater, olles sei todt, nein, wie komisch der Pa heute is^t. Das Kind schüttelte den Kopf, hob belehrend den Finger und sagte putzig : „Wir Kinder nicht todt sein, Pa!" Diese Worte klangen von den reinen Kinderlippcn wie eine höhere Offenbarung, sie erinnerten den Vater an seine Pflicht, riefen ihn zurück ins Leben. Und war denn das Leben gar so dunkel, solang dies Kind es mit ihm theilte, dies Kind mit dem unschuldigen Lächeln und mit den glücklichen Augen? Werden zog es zu sich auf den Schoß, gab ihm Kosenamen und Küsse, dann auf die Todte deutend, sagte er leise: „Arme kleine Waise, Du hast keine Mutter mehr." „Ja, die Mama ist todt", sagte die Kleine und lächelte. ^Warum? Der liebe Gott macht uns alle einmal todt, und dann kommen wir in den Himmel und machen dort Hochzeit." Wie seltsam das Kind religiöse und märchenhafte Begriffe verband! Werden lehnte das Haupt an den Krauskopf der kleinen Gisela und weinte. Die saß ganz still, eS war, als ahnte sie, welche Bedeutung diese Thränen hatten, sie ließ die großen blauen Augen bewundernd über die schöne Mama dahinschweisen, „wann wohl die Englein kommen würden, sie fortzutragen, hinauf in den Himmel?" Sie saßen lange so, aber trotzdem hatte das Kind den Zweck seines Kommens nicht vergessen, denn als Werden, sich die Thränen trocknend, aufstand, sagte es resolut: „Jetzt aber kommst Du!" und im Triumph führte die kleine Gisela ihren Papa zu den Brüdern.--- Es giengen einige Jahre vorüber, für Werden einsam und traurig in angestrengter Thätigkeit. Auch daheiin suchte Werden nach Kräften seine Pslichten als Vater zu erfüllen, aber der weichherzige Mann war nicht geschaffen, die drei wilden Buben und das nicht ininder wilde Mädchen in Zucht und Ordnung zu halten. Er verzog sie, besonders der kleinen Gisela vermochte er nichts abzuschlagen, wenn sie bat und schmeichelte, sie glich so sehr der todten Mutter! Dora aber, eine im Dienste des Hauses ergraute, treue Seele, war zur Erzieherin noch weniger geeignet; sie schlug wohl zehnmal des Tages die Hände über dem Kopf zusammen und jammerte über die „unausstehlichen Rangen." Wenn aber Gisela mit zerrissenen Kleidern und zerzaustem Haare hereinstürmte und lachend rief: „Dora, wir haben Räuber gespielt, ich bin an einem Aste hängen geblieben, da schau, der Riss! Aber schilt nicht Dora, sonst werde ich böse." — da nickte sie dem „unausstehlichen Rangen" liebevoll zu: „Wollens halt flicken, mein Herzblatterl!" „So darf es nicht weiter gehen", dachte Herr Werden. Aber wie nun die Dinge ändern? Die Kinder von sich zu geben, dazu hätte er sich nimmer entschließen können, und ebensowenig, sie der Pflege einer beliebigen Gouvernante anzuvertrauen. Im Dachstübchen der Villa wohnte Margareta Eich; sie war nicht mehr ganz jung, Kummer und Sorgen hatten frühzeitig ihre Spuren in ihr Antlitz gegraben; als alleinstehendes, mittelloses Mädchen erwarb sie sich ihren Unterhalt mühsam durch Stundengeben. — Die Werden'schen Kinder kümmerten sich wenig um die „Dachstubenmamsell", höchstens, dass sie ibr hin und wieder ein Neckwort nachriefen, wenn sie, ein Paket Hefte unterm Arme, an ihnen vorüberschritt. Eines Abends blickten Eckart und L'isela über die Gartenmauer Hinübernach der Allee, da tauchte zwischen den Bäumen Fräulein Eichs schlanke Gestalt auf, sie bog nach der Fahrstraße und kam knapp an dem Standorte der Kinder vorbei. „Schau, Gisel, was für einen Arche-Noah-Hut die Dachstubenmamsell wieder hat!" flüsterte Ecke, sich weit vorbeugend, um dieses Wunder der Modistenkunst besser zu betrachten ; da bröckelte sich ein Stein von der Mauer los und streifte fallend Fräulein Eichs Schulter. Mit einem leisen Schreckensruf griff diese nach der getroffenen Stelle. Wie der Blitz hatte sich Gisela über die Mauer geschwungen: „O Gott! Fräulein, thut es sehr weh?" Fräulein Eich sah in das bleiche erschrockene Gesichtchen, und selbst, wenn eS sehr wehe gethan hätte, würde sie lächelnd und beruhigend gesprochen haben: „Nein, gar nicht, mein Kind." Nun stand auch Ecke neben der Schwester: „Ich habe es nicht mit Fleiß gethan", entschuldigte er sich, halb zaghaft und halb trotzig. „Das weiß ich", sagte Fräulein Eich, „beruhigt Euch, liebe Kinder, ich erschrack nur ein wenig, sonst ist es gewiss gar nichts." Sie schritt dem Hause zu und die Kinder folgten ihr schüchtern auf die freundliche Einladung, doch mit in die Stube zu kommen, und bald entwickelte sich die innigste Freundschaft zwischen ihnen und „Tante Gretchen." Auch die Zwillinge gehörten zum Bunde.--— Und als über Jahr und Tag aus Tsnte Gretchen — Mama wurde, da etnpfieng man sie mit solchem Jubel, wie wohl selten eine Stiefmutter empfangen worden ist. Selbst Dora erkannte ohne Murren die neue Hausfrau an und folgte aber, die aus dem vom Blute der Bürger getränkten Boden aufschicßt, hcistt Zwietracht und Hass, und die Enkel stehen einander wieder drohend mit den geziickten Schwertern gegenüber, um den A^ord der Bäter zu rächen. Die in der französischen Kammer und in einigen Blättern laut gewoideneu Stimmen, die der Regicrung Schwäcke zum Vorwurfe niachten, gaben gleichzeitig der Anschauung des AuS-laudes Ausdruck. Das ängstliche Bemühen der französischen Staatsmänner, die dürgerliche Freiheit selbst dann noch zn schützen und zu achten, wenn von ehrgeizigen Führern der Umsturzp^rtei der offene Aufruhr gegen die Staatsgewatt gepredigt wird — diese Politik der Bäugnis und Zaghaftigkeit kann das ^^and wiederum einmal in einer schlimmen Stunde an den Nand des At?g»undes führen. Zudem ist eine Milde, wie sie das französische Cabinet in dem Falle des Ausstandes in Carmeaux au den Tag legte, übel angebracht, denn es können Dinge geschehen, die das unerl'ittlichste Walten der staatlichen Macht erheischen. Dann aber heiszt es menschlicher gehandelt, wenn die Frevler augenblicklich zur Verantwortung gezogen werden, weil der unerbittliche Ernst eines vernichtenden llrtheilv die Besonnenljeit derer, die ein Verbrechen bei^ehen wollen, noch aber schuldlos sind, wieder in ihre Aeckte einsetzt. War es gestern nothwendig, zehn Menschen« leben zn opfern, so können es morgen schon hundert sein, denn das Verbrechen auch erzeugt Verbrechen. Das röche Äespenst zeigt sich aber nicht nur in Frankreich wiederum auf offener Straße, auch in Belgien geht es leibhaftig um. Aus Brüssel uud Gent liefen Nachrichten von blutigeu Zusammenstößen zwischen der aufgeregten Bevölkerung und der bewaffneten Macht ein. In Belgien entflammt den blntigen Zwiespalt das Verlangen eines Großtheils des Volkes nach dem allgemeinen Stimmrecht. Wer in diesem Lande nicht mindestens 40 Francs an directen Steuern zahlt, besitzt das Wahlrecht nicht. Um Senator werden zu können, muss man an den Staatssäckel sogar eine Abgabe in der geringsten Höhe von L116Francs entrichten. Die unsinnigen Bestimmungen dieses Wahlgesetzes sind die Ursache, dass Belgien seit Jahren eine clericale Negierung besitzt und sie verschulden es, dass heute die freisiunigen Elemente des Landes mit den Socialisten und Radicalen Hand in Hand gehen, um ein und dasselbe Ziel zu erreich-'n. Die Ursachen der inneren Wirren und Unruhen sind verschiedene in Frankreich und Belgien; in beiden Staaten aber gährt es bedenklich und die Regierenden tlmn gut daran, wenn sie die Bewegung aufmerksam verfolgen, berechtigte Wünsche erfüllen, nnberechtigte Begehren zurückweisen und Gewaltthaten unnachsichtig bestrafen. -I- » -i- Aus dem Abgeordnetenhanse. In der Sitzung am 8. d. stellte Abg. Dr. Stein-Wender folgenden Dringlichkeitsantrag: Der Pressausschuss wird aufgefordert, auf Grund der Anträge Foregger, Hanck, Jaqucs, Pacak und Pernerstorfer binnen 14 Tagen tem Hause Bericht uud Antrag über die Reform der Pressgesetz-gebung vorzulegen. Der Antragsteller betonte, dass ein energisches Vorgehen des Hauses in dieser Sache nothwendig sei, wenn nicht diese fünf Pressanträge das gleiche Schicksal, wie die früheren, erleiden. Es müsse endlich einmal in diesen Dingen Ordnung geschaffen werden und der beleidigenden Willkür bei Behandlung deS objectiven Verfahrens, sowie bei der Ertheilung nnd Entziehung der Verschleis^licenz Einhalt gethan werden. Der Antrag des Abg. Dr. Steinwender wurde genügend unterstützt und der geschäftsordnuugsmäßigen Behandlung zugeführt. Der Abg. Di Pauli richtete an die Minister des Innern und des Handels eine Interpellation inbetreff der Verhandlungen wegen der Weinzollclausel. Der Interpellant bezeichnete die Frage der Cisternenwagen als höchst wichtig für die weinbautreibeude Bevölkerung Oesterreichs. Dem Wortlaut der Weiuzottclausel zufolge sei die Einfuhr italienischer Weiue nur in Fässern zulässig. Abg. Dipauli stellte au die Miuister die Frage: Gedenkt die Regierung die über die Clausel hinausgehenden Forderungen der italienischen Regierung abzulehnen, beziehungsweise welche Maßregeln gedenkt die Regierung zu ergreifen, um diese Schädigung uuserer iveiubautreil)enden Bevölkerung wenigstens in etwas gut zu machen? Der Abg. Kaiser stellte folgenden DringlichkeitSantrag: Der Wahlreform-Ausschuss wird aufgefordert, auf Grund der Anträge der Abg. Fürnkranz. Geßmann, Plener und Tilscher iuuerhalb vier Wochen dem Hause Bericht und Autrag wegeu der Änführung directer Wableu in den Landgemeinden und Erweiterung des Wahlrechtes vorzulegen. Der Abgeorduete dct0l?te, dass schou die Namen der von ihm genannten Antragsteller es darthun, dass die endliche Erledigung dieser Angelegenheit nicht blos der Wunsch der einzelnen Parteien, sonderu vielmehr des ganzen Hauses sei. Abg. Dr. Luegcr iutcrpellierte den Unterrichtsminister wegen eines Verbotes des niederösterreichischen Vandesschulrathes, womit den katholischen Kindern daS Sprechen der Kreuzformel in den Schnlen untersagt wurde. Der Interpellant sagte, die Bevölkerung erwarte eine entsprechende Sühne für cas Attentat auf das christliche Bewusstsein. Eine Schulbehörde, die ein derartiges Verbot erlassen konnte, könne und dürfe nicht länger Schulbehörde sein. Da vom Unterrichtsministerium seit der Aufhebuug des Erlasses des Landes-schnlrathes durch den Statthalter nichts veranlasst wurde und es den Anschein habe, als wolle man die Angelegenheit auf die lauge Bank schieben, so richten Abg. Lueger und Genossen an den Minister folgende Fragen : l. Ist der Minister geneigt, genau zu erheben, welche Personen die Schuld an dem Beschlnsse des Bezirksschnlrathes Wien, sowie an dem bezüglichen Erlasse des LandesschnlratheS trifft? 2. Welche Maßnahlnen gedenkt der Minister aus AulasS dieses Falles zu treffen? 3. Ist er nicht der Ansicht, dass der Bezirk»schulrath Wien angesichts dieser Feindseligkeit gegen die Bekenner der katholischen Religion aufgelöst werden soll ? 4. Ist er nicht der Meinung, dass derartigen Eonflicten dnrch die Trennung der Christlichen von den Nichtchristlichen am besten abgeholfen werden kann? Der neue Erzbischos von Olmütz. Eine kurze Meldung des Inhaltes: Olmütz, 8. Nov. Der Kanzler des hiefigen Erzbisthums, Dr. Theodor Kohn, wurde heute mittags um 12 Uhr zum Erzbischof gewählt — rief allenthalben in Oesterreich Ueberraschung hervor und begegnete scll.ist in den Kreisen der Negierung lächelndem und zweifelndem Staunen. So soll der Ministerpräsident Graf Taaffe die im Abgeordnetenhallse lebhaft besprochene Nachricht zuerst mit Lachen aufgenommen und sie als einen „journalistischen Scherz" bezeichnet haben. Der Kanzler Dr. Kolm, dessen Vater Josef Kobn Jude war und sich erst vor seiner Verheiratung mit der Bauerntochter Veronica Kaneschik tanfen ließ, dürfte seine Wahl zum Fürsterzbischof dem Umstände zu verdanken haben, dass eine Einigung der officiellen Bewerber um den Olmützer Bischofssitz nicht erzielt wurde. Diese Eandidaten waren Graf Belrupt ein Deutscher, der als ein vornehmer, überaus duldsamer geistlicher Würdenträger gilt, Graf Potulicki uud Domherr Dr. Hanel. Der Zweitgenannte war der Eandidat der strengeren Observanz im Domkapitel, Dr. Hanel erhielt die Stimmen der Tschechen und der bürgerlichen Mitglieder des Wahlcollegiums. Da keiner dieser Wahlwerber iln ersten Wal)lgange die erforderliche Stimmenmehrheit erhielt, wnrde im zweiten Wahlgange Dr. Kohn gewählt, der im Domcapitel ungewöhnliche Sytnpathien genießt und sich als Leiter und Verwalter der fürsterzbischöflichen Güter große Verdienste zu erwerben wusste. — Der neue Fürsterzbischof willig ibren Geboten: „Schön ist sie nicht", meinte sie oft kopfschültelnd zu sich selbst, „und doch kommt sie mir vor, wie ein guter Engel." Uud wie ein guter Engel schaltete und waltete die junge Frau auch im Hause, wie eiu guter Engel uahm sie sich der ihr anvertrauten Kinder au, pstauzte in die jungen Herzen die Keime zu allein Schönen und Guten; und sie dankten es ihr auch mit der iuuigsteu Liebe. Zwei Jahre ttirften die Werden'schen Kinder ihre Gretchen — Mama behalten, dann kam der Tod ins Haus, der grimme, kalte Tod! Es war wieder im Frühlinge, wie vor fünf Jahren. Werden knieete an der Balire seiner zweiten Fran. Hatte er an der ersten mit leitenichaftlicher L'ebe gehangen, so war ibm Gretcben eine tbeuere Freundin gewesen, unt> er betrauerte sie ti^f. Er dachte daran, wie alles nun wieder so leer sein würde im Hause und was aus den Kindern werten sollte ohne Gretchen — Akama. Da öffnet.' sich sachte die Thür, und wie vor fünf Jahren schlüpfte auch heute etwas hereiu, aber nicht metir so rund, putzig und Nndisch uuvci ständig, sondern im Volldewnsotsein dcS Schrecklichen! Und dies Elwas trug ein ailderes Elwas in weiße Linnen geljüllt, vorsichtig auf den Armen, wie vor fünf Jahren klang die geliebte Stimme seines Töckterchens an des gel'eugten Mannes Ohr: „Kopf oben, Pa! Dn kennst ja den tteinen Bruder noch gar nicht. Schau lier! er hat die Augen von Gretchen ^ Akama!" Die Stimme erstarb im Schluchten. Werden aber nahm den kleinen Sohn anf den Schoß und schlang den Arm um seine Tochter. „Wir haben beide viel verloren", seufzte er schmerzlich. „Ja", war die leise Antwort, „aber der da noch mehr", und sie deutele auf den Nengeborenen, „ich will seine Mntter sein, ja, Pa?" Werden legte beide Hände auf Giselas Lockenkopf: „Gott segne Dich, Kind!" sprach er feierlich. Und Gisela, selbst noch ein Kind, hielt doch ihr Versprechen; wurde der kleine Willy als jüugster im Hause tüchtig erzogen, so brachte ihm doch keines so viele Opfer wie die Schwester. Stundenlang saß das sonst so wilde Mädchen ain Bettchen des kleinen Bruders, unernn'ldlich trug sie ihn auf den Armen hin und her und sang ihm Schlummerlieder. Ja, sie war es gewesen, die mit wat)rer Engelsgeduld den ziemlich faulen Schüler in die 31!ystericn des A-B-C einweihte, damit der arme Junge sich in der Schule uicht so zu plagen brauche. „A!an könnte auf die Krabbe eifersüchtig werden", meinte Eckart einmal in einer seltenen Anwandluug vou Zärtlichkeit. ..Gretcheu — Mama hat uns vergessen gemacht, dass nnsere Nknlter todt ist, ich möchte an ihrem Kinde dasselbe thun", antwortete Gisela ernst. „Wie tragisch!" spottete Ecke, aber er krallte sich das linke Ohr, uud das that er immer, wenn er gerührt war. -I- -I- „Wie gefällt er Dir?" „O, nuendlich! Sieh' nur, welch himtnlisch braunes .Haar er hat." „Werner, welch schöner Name!" „Ach cutzückend!" „Er ist ein Adonis, ein Genie!" So flüsterten eine Schar niedlicher Backsischchen uuter-einander, angehörig der Selekta Fräulein Bergs, und neugierig entzückte Blicke flogen hinüber zu dem neuen Lehrer, der, unbekümmert uin die plauderudeu Mädchen, bei einem in der Nähe des Podinins befindlichen Wandschrank stand, beschäftigt, die darin liegenden Vorlagen und Gypsabgüsse ist Jahre 1845 geboren, war zuerst Professor an der theo» logischen Lehranstalt in Oltnütz, wurde aber schon im jugendlichen Alter Domherr und erwarb sich in dieser Eigens^chaft das unbeschränkte Vertrauen des verstorbenen Cardinals Fürstenberg. Dr. Theodor Kohn ist seit mehr als 300 Jahren der erste Bürgerliche, der den fürsterzbischöflichen Thron von Olmütz bestieg. Die Reichenberger „Deutsche Volkszeitung" besprach diese Wahl in einem Leitaufsatze, in dem es u. a. heißt: „Wer lachte nicht, als er die Nachricht las, dass der altehrwürdige fürsterzbischofliche Stuhl von Olmütz durch die Wahl des Capitels einem „Kohn" eingeräumt wurde? Viele mochten geneigt sein, die Sache für einen schlechten Witz zu halten, aber es ist die pure Wahrheit, ein Träger des schönen nnd lieblichen Namens Kohn bekleidet nun die hohe und wahrlich gut dotierte Würde eines Olmützer Kirchenfürsten, die vor chm ein Landgraf Fürstenberg und vor diesem eine Reihe hochadeliger mld hochgelehrter Herren eingenommen haben." „Wenn die Juden schon in die höchsten Kirchenämter eindringen, wenn sie also in erster Linie dazu berufen werden, in christlichreligiösen Diugen mitzureden, wohin soll es dann überhaupt mit der christlich-idealen, der jüdisch^materiellen direct entgegengesetzten Weltanschauung kommen? Jedenfalls ist der Erzbischos Kohn die neuste österreichische Eigen-thümlichkeit." Die Krise im ungarischen Ministerium ist gelöst. Der Kaiser betrante den derzeitigen Finanzministcr Dr. Wekerle mit der Bilvnng eines neueu Cabinets. Dr. Wekerle nahm den Auftrag an uird wird das 'Lttnisterium auf Grundlage des liberalen Programms zusammensetzen und behält neben der Leituug des Cabinets unter allen Umständen das Portefeuille der Finanzen. Dr. Wekerle weilte am vergangenen Freitag, wie ans Wien gemelvet wurde, länger als l'/s Stunden im Arbeitscabinet des Kaisers, weshalb ver-mnthet wird, dass in dieser Audienz die Grundzüge der von nun an in Ungarn einzuschlagenden Politik eingehend erörtert wurden. Tagesneuigkeiten. (Beinkleider und Orden.) Aus Budapest wird folgendes Geschichtchen gemeldet: „Anlässlich des jüngsten Empfanges der Dl.legiertcn bei Hofe entdeckte ein österreichischer Delegierter, nicht lange bevor er sich in die Festtoilette werfen wollte, zu seiner nicht geringen Ueberraschung, dass ihm seine Orden fehlten. Er durchsnchte seine Koffer auf das Sorgfältigste, durchstöberte seine Effecten, aber nirgends waren die Orden zu finden. Das Fehlen der Auszeichnungen würde nun dem Politiker keine allzugroße Verlegenheit bereitet haben, wenn nicht just zur Zeit die Reichenberger Af-faire sich abgespielt hätte. Vor den entsetzten Augen des Delegierten stieg das „mahnende Knopfloch" des Bürgermeisters von Reichenberg, Dr. Schücker, auf und eine Reihe der unliebsainsten politischen Missverständnisse schien unserem Manne unvermeidlich, ^enn er ohne die ihm verliehenen Decoratioucn bei Hofe erscheinen würde. Nasch entschlossen bestieg der Delegierte einen Wagen und suchte den Ministerpräsidenten Graf Taaffe auf, um ihln den Sachverhalt darzulegen und ihn iiber die wahre Ursache der zu gewärtigenden Schmucklosigkeit seiner Festbrust aufzuklären. „Denken Sie nur, Excellenz", rief der Volksvertreter in verzweiflungS-vollem Tone, meine Frau hat vergessen, mir lneine Orden einzupacken!" — Graf Taaffe, der auch ein wenig präoc-cnpiert schien, erwiderte aber mit milber Gelassenheit: „Trösten Sie sich! Meine Frau hat vergeffen, mir meine Beinkleider einzupacken." Gegenüber dem ernsteren Missgeschick des Ministers sank das kleine Ordensmalheur deS Delegierten znr Bedeutungslosigkeit herab und seiner eigenen Lage vergessend, fragte er ängstlich: „Und waS werden Ep cellenz inachen?" Graf Taaffe, der sich bekanntlich in jeder kritischen Lage zurechtzufinden weiß, erwiderte aber mit dem Gleichmuth des erfahrenen Staatsmannes: „Airdere anziehen." durchzusehen. Die Backfischchen hatten mit ihren Bemerkungen so unrecht nicht, freilich übertrieben sie stark, das ist eben so Backfiscbart. Ein Adonis war Werner nicht; ja, wenn man ihn nicht mit Backfischaugen ansah, konnte man ihn kaum besonders hübsch finden. Das ernste Gesicht mit der stark gebogenen Nase hatte dazu allzu scharf geschuitteue Züge — mildernd und verschönernd freilich wirkten die braunen, tranrigen Augen, das reiche, wollige Haar und der volle, wohlgepflegte Bart. — Ein leises Summen und Surren wie von einem Bienenschwarm, von der dichtgedrängten Gruppe in den letzten Bänken ausgehend, durchzog den Raum uud drang bis an das Ohr des Vielbewundertcu. Ob dieser einige der schmeichelhaften Bemerkungen verstand, war aus der gleichgiltigeu Ruhe, mit der er seiucr Beschäftigung oblag, nicht zu erkeunen. „Es war doch klug von uns, um so viel früher zu kommen, als die Stunde anfängt, so können wir doch unseren neuen Lehrer in Ruhe ansehen. Ach, ihn sehen uild verehren ist eins!" flüsterte eine strohblonde Hopfenstange mit einem schwärmerischen Augenaufschlag. ..Ja", stinlmte ein rundes Ding bei, „aber wo Gisela nur bleibt, was die über ihu sageu wird?" „O die, die war ja ganz wüthend, als sie hörte, der Alte sei endlich einmal abgespielt!" meinte eine Andere lachend. „Begreiflich! er hat sie beispiellos verzogen. Sie durfte in seinen Stuudeu tbun und lassen, was sie wollte, und so that sie alles, nltr nicht zeichnen." „Umso besser fürs Papier", bemerkte spöttisch die strohblonde Hopfenstange, eine der besten Zeichnerinnen. „Nun, mir ist es lieber, jemand hat das Herz auf dem recht-'u Fleck, als dass er a Raphael zeichuet", sagte daS runde Ding sehr anzüglich. (FortseMg folgt.) vor kurzem in Graz als allmächtig galten, und an seiner Spitze steht ein Mann, der als Stadtbaumeistcr, als BaU' leiter deS Rathhausbaues u. s. w. mit der Gemeinde in fortwährenden geschäftlichen Beziehungen steht. Dieser Berein benef nun bisher die Wäblerversammluugen, in denen nach dem Wunsche des Ansschusses ein „allgemeines Wahlcomitk'^ mit unbeschränktem Optionsrecht eingesetzt wurde, das dann, wieder nach dem Wunsche des Ausschusses, Wahlwerbcr ausstellte. Das Volk aber war froh, des selbständigen Suchens nach geeigneten Männern enthoben zu sein, und das verschwindend kleine Häuflein von Wahlberechtigten, das an der Urne erschien, wählte dann meist mit geradezu rührender Ein-müthigkeit die Kandidaten des „allgemeinen Comites", richtiger gesagt des Ausschusses des Wählervereines. Heuer endlich ist die eingangs erwähnte Unzufriedenheit in offenen Aufruhr gegen tie bisherige Wiitschaft übergegangen. Der Gcwerbe-bund, ein äußerst rühriger Verein, der den gri?ßten Theil der Gewerbetreibenden umfasst, beschloss, in die Wahlbewegung einzugreifen. Da der Wählerverein einen Antrag des Gewerlie-bundes, der unter gewissen Voraussetzungen ein gemeinsames Vorgehen bezweckte, abgelehnt hatte, bcricf der Bund eine Versammlung der Wähler aller drei Wahlki)rper ein, um so wirklich aus der Mitte des Volkes den Ausschuss zusammenzusetzen. In dieser Versammlung, von der sich die Partci des Wähleroereines fast gänzlich fernhielt, wurde nach einigen, die s^inanzgtbarung der Gemeinde unbarmherzig kritisiereudeu Reden ein „allgemeiner Wahlausschuss" eingesetzt. Sowohl dieser, als auch der Wählerverein haben ihre Canditatenliste für die am 15. d. M. stattfindende Wahl aus dem dritten Wahlki)rpcr aufgestellt. Neben drei gemcinfamen Bewerbern finden sich für vier Stelleu verschiedene Vorschläge; um diese vier Dkaudatc wird voraussichtlich ein heftiger Wahlkampf entbrennen, dessen Ausgang sich heute noch nickt absehen läsSt. Inzwischen bat der Grmeinderath den Versuch gemacht, durch eine „Ezposv die gegen ihn erhobenen Vorwürfe zu cutkräften, was ibm aber selbst nach der Ansicht befreundeter Kreise in nur sehr geringem Maße gelungen ist. Hat doch ein sehr angesehener Gemeinderath, den man durchaus nicht der Opposition beizählen kann, vor der Abstimmung über dieses „Exposö" zum großen V crdrnße der Majorität erklärt, dass eS nicht geeignet sei, den Vorwurf des plan-und ziellosen Vorgehens zu widerlegen. Hiemit habe ich ein Bild der bisherigen Bewegung geboten, ohne auf die Einzelheiten der finanziellen Unternehmungen, oder auf die am Kampfe in erster Linie betheiligten Persi)nlichkeiten einzugehen. Beides würde den für solche Zwecke in diesem Blatte verfügbaren Raum weit überschreiten. Wer sich dafür interessiert, findet ausführliche Berichte in den Grazer Tagesblättern. Einer erfreulichen Erscheinung sei noch gedacht: Zum ersteu-male betont unsere Gewerbcpartei offen und ausdrücklich den nationalen Standpunkt. Bisher war es ihr zufolge der geringen Auswahl geeigneter Männer „die auch bereit sind ihre Kräfte der Stadt zu widmen", nicht möglich, diesen Standpunkt bei der Ausstellung der Kandidaten durchwegs zn wahren. Die deutschnationale Partei wird sich an den Wahlen im dritten Wahlki^rper nicht officiell belheiligen; umso kräftiger gedenkt sie im zweiten Wahlkörper einzugreifen. Wien, 9. November. (Veruntreuungcu eiues Rechtsanwaltes.) Großes Aussehen erregte hier die Kunde, dass sich eiu angesehener Advocat, Dr. v. Raindl, hente sell'st in der Amtsstube des Präsidenten des Strafgerichtes, Grafen Lamezan, mit der Anzeige meldete, dass er anvertraute Gelder unterschlagen habe. Dr. von Raindl ge-noss den Ruf eines rechtschaffenen, ehrenwerten Mannes und war Anwalt der kaiserlichen Familien- und Fideicommiß-Ver-waltung, Vertreter der Verlassenschaft des Kronprinzen Rudolf und einer großen Zahl von Aristokraten; er bekleidete ferner die Würde des Präsidenten des Kunstvereines, und war Directionsmitglied der Gesellschaft der Musikfreuude. Dr. v. Raiudl kämpfte seit längerer Zeit mit finanziellen Schwierigkeiten, in die er durch die Grüudung der steirisch-croatischen Glanzkohlen-Gewerkschaft in Wien gerathen war. Dieses Unternehmen, das gegenwärtig außer Betrieb ist, verschlang nnge-heure Sunmien, unter anderem auch das Vermögen der (Ge- mahlin des Advocaten. Um seine Gläubiger befriedigen zu können, wandte sich Dr. v. Raindl an bereitwillige Geldgeber, deren Namen — Hescheles, Forst, ^^inke, Schwarz — alles sagen. Ucber die Höhe des von Dr. v. Raindl unterschlagenen Betrages weiß ein hiesiges Blatt zu berichten, dasS Depots im Betrage von IW.OtX) Gulden abgängig sind. Diese Summe soll die Verlassenschaft des vor beiläufig acht Tagen verstorbenen Grafen Philipp von Eavriani darstellen, dessen Vertreter Dr. v. Raindl war. Der Advocat genoss seit zehn Jahren das unbegrenzte Vertrauen seines CUenten, bezahlte ihm die Zinseu regelmäßig aus und besorgte alle, auch die geringfügigsten Hausgeschäfte desselben. Der Tod des Grafen Cavriani veranlasste Dr. v. Raindl zur Selbstanzeige, da er die deponierten Gelder desselben hätte erlegen sollen. Es wird davon gesprochen, dass wohlhabende Verwandte und Freunde des auf seinen eigenen Wunsch in Haft genommenen Rechtsanwaltes die veruntreute Summme bereits ausbrachten, um den Schaden gut zu machen. Dr. v. Raindl soll aus der Haft entlassen werden. ^'Fresen, 11. November. (Wahl der Gemeindevertretung.) Am U). November fand bci uns die Wahl der neuen Ausschüsse statt, die sämmtlich der deutschfortschrittlichen Richtung augehören. Es wurden nämlich gewählt folgende acht Herren: Hrac'nig Fran^, Wrculsclnlr Jgnaz, Dietinger Franz, Sonns Richard, Woch Franz, Sitler Gottfried, Zcppcl; Andreas und Kaiser Gregor. Die Gegner, oder richtiger der Gegner, da nur ein einziger Wahlmaun von der Gegenpartei anwesend war, erhielt 1, sage „ciue" Stimme und — die gab er sich selber! Marburger Nachrichten. (Der neue Ob er lan d e sgeri ch t s - Pr äs id e u t. Der Präsidcnt des ^v^nnde«gcrichteS in Graz, Johann Graf Gleispach, wurde zum Präsidenten des Oberlanc^esgerichtes ernannt. (Silberne Hochzeit.) Verc^ingenen Donnerstag feierte in Kötsch der allgeniein beliebte Schtossverweser von Hansambacher in Pivola, Herr Scherzi, seine silberne Hochzeit. Möge der allenthalben hochgeachtete Mann auch das Fest der goldenen Hochzeit begeben können. (Inkrafttreten der neuen Bestimmungen betrefsend d erZnstellnng von Postan w eisnng en.) Vom 15). November 18!>2 ab werden die dei dem hiesigen k. k. Posttelegraphenamte (Bhf.) einlangenden Postanweisungen und Nachnahmeanweisungen mit den angewiesenen Geldbeträgen den Adressaten gegen Entrichtung einer Bestellgedür zugestellt. Die Bestellung der Anweisungen erfolgt wie bisher täglich zweimal. An Bestellgebür ist zu entrichten: a) für eine einzeln zu bestellende Postanweisung, wenn die angewiesene Summe den Betrag von 2 fl. nicht übersteigt 1 kr.; b) für einzeln zu bestellende Postanweisungen, w.'nn der angewiesene Betrag L fl. übersteigt 3 kr.; e) wenn zu einer und derselben Expedition für einen und denselben Adressaten mehrere Postanweisungen, von denen mindestens eine auf einen 2 fl. übersteigenden Betrag lautet, vorliegen, für diese, bezhw. für die auf den höchsten Betrag lautende Postanweisung 3 kr., für jede weitere dagegeu 1 kr. — Die Durchführung der Bestellung der Anweisungen sammt den angewiesenen Beträgen obliegt der k. k. Poi'^casia in Marburg, l. Es bleibt den Parteien jedoch freigestellt, sich die Abholung der für sie einlangenden Postanweisungen vorzubehalten, in welchem Falle sie die Brieffachgebür von einem Gulden per Mouat, je für einen Monat im Vorhinein zu entrichten haben. Die Behebung der Anweisnngen kann sodann nur dnrch die Adressaten persönlich oder dnrch deren legal Bevollmächtigte bei dem k. k. Post- und Telegraphenamte ?)!arburg (Babnhos) innerhalb der festgesetzte» Amtsstundeu stattfinden. Falls der Ueber-nehmer dem die Anweisnngen ausfolgenden Beamten nicht bekannt ist, so ist letzterer verpflichtet, eine entsprechende Legitimation zu verlangen. Bezüglich dieser Anweisungen erlischt die Haftung der Postanstalt mit der gegen Bestätigrmg stattgefundenen Ansfolgung der Anweisungen an den Adressaten oder dessen Bevollmächtigten. Parteien, welche eine Fachgebür — Aus dieser kleinen Episode geht hervor, wie schlagfertig und geschickt der Ministerpräsident vorgeht, selbst wenn ihm zur Majorität seiner Garderobe nur ein Beinkleid fehlt. Er zieht dann einfach ein anderes in Combination Ja, ja. Gras Taaffe hat immer die Hosen an! (Raubmorde in Belgien.) Den „M. N. N." wurde unterm 6. d. aus Brüssel gemeldet: Seit einiger Zeit hat sich die ohnehin schon erschreckende Verbrecherstatistik in Belgien um mehrere sensationelle Raubmorde vermehrt. So wurden in Brügge vor etwa 15 Tagen zwei alleinwohnende Schwestern von mehreren Unbekannten nächtlich in ihrer Wohnung überfallen, erwürgt nnd ausgeraubt. Von den Thätern hat man bisher keine Spur. Wenige Tage darauf wurde der Gutsbesitzer Sotre de Brixhe aus Vervirrs, welcher in Spaa eine Geldsumme von etwa 30,000 Francs behoben hatte, auf einem Spaziergange in der Umgebung des belgischen Bade Ortes durch 19 Messerstiche ermordet und der ganzen Barschaft beraubt. Auch in diesem Falle hat sich der Mörder bisher wenigstens der Strafe durch die Flucht ententzogen, obgleich die Familie des Ermordeten einen Preis von 10,000 Francs für die Ergreifung des Mörders ausgesetzt hat. Gestern Nachts nnn wurde der dritte Raubmord, diesmal in Antwerpen, und zwar im belebtesten Stadttheil verübt. Zwei reiche Diamantcnhändler kehrten vom „Diamant-Club" in ihre Wohnung zurück, als sie in der Rue de la Province von vicr Strolchen angefallen wurden. Einem der Angegriffenen gelang es, zu entfliehen. Der Zweite aber, Namens Franz Rombaut wnrde, schwer verletzt, von einigen Passanten in seine Wohnung gebracht. Uud schon wieder ist dem Berichte über diesen neuesteu Raubmord die unvermeidliche Phrase angehängt: Vom Thäter hat man keine Spnr. Die Unfähigkeit der belgischen Polizei, die nickt einheitlich organisiert, sondern von den einzelnen Gemeindebehörden nach Belieben verwaltet wird, ist zwar hier sprichwörtlich geworden, sie hat sich aber bisher doch nicht in diesem erschreckenden Licht gezeigt, und man kann der Regierung nicht Unrecht geben, wenn sie die nnsähige städtische Polizei durch eine besier organisierte, staatliche zu ersetzen sucht. (Die Selbstmord-Epidemie), die gegenwärtig in Kopenhagen herrscht, hat drei nene Opfer gefordert. Am Dienstag war ein junges, elegant gekleidetes Paar in einem Hotel abgestiegen. Da die Fremden sich am andern Morgen nicht sehen ließen und auf wiederholtes Klopfen keine Antwort erfolgte, ließ man die Thüre aufbrechen: man fand Beide todt. Der Manu hielt noch den Revolver in der Hand. Wahrscheinlich liegt hier ein Liebesdrama vor. — Eine junge, hübsche Dame, die bei ihrer verheirateten Schwester wohnte, hat sich am gleichen Tage durch einen RevolverschusS das Leben genommen auS Verzweifluug darüber, dass ihr Verlobter die Verbindung mit ihr aufgehoben hatte. Dies ist seit drei Wochen der zehnte Selbstmord! (Von diesen soll bekanntlich der größte Thcil durch einen französischen Kaufmann veranlasst worden sein, welcher mit Mädchen guter Familien Verbindungen angeknüpft uud sie dann, nachdem er ihnen die Ehe versprochen, ins Verderben gestürzt hatte. Ans diese Weise sott cr binnen acht Monaten sechzehn Mädchen ruiniert haben, während er mit weiteren vicrunddreißig Damen in Beziehung stand. Eigen-Aerichie. Graz,?. November. (Zuden Gcmeindewahlen.) Schon seit Jahren herrscht in der steirischen Landeshauptstadt Unzuftiedenbeit mit der finanziellen Gebarung in der Rathsstube. Man wirst dein Gemeinderathe ziel- und planloses Vorgehen, Mangel an Sparsinn, Einführung einer verderblichen Darlehenswirtschaft n. s. f. vor. In vielen Kreisen, namentlich in denen des Kleingewerbes, ist man geneigt, die Ursache dieser bedanerlichen Erscheinungen in der Art und Weise zu suchen, wie bei nns bisher Gemeinderäthe „gemacht" wnrden. Seit einigen Jahren hat der „Wählerverein", eine Fortsetzung des entschlafenen Commnnalvereines, die Gemeinde» wählen gebildet. Der Ansfchnss dieses Vereines besteht größten-thcils ans einer Anzahl jener liberalen Parteimänner, die bis (Nachdruck verboten.) Die Mensur. .Humoreske aus dem Studcntenlebcu von Paul I ahn. In der Mitte nnseres ersindungsreichen Jahrhunderts zeitigte das Stndentenleben auf der kleinen, aber hochberühmten thüringischen Musenstadt Jena an der Saale gar üppige Blüten nnd Früchte. Der Bruder Studio war „Herr des Platzes" und in vollen Zügen genoß cr des „Lebens ungemischte Freude". Die wenig scharfen lNesetze der Universi-tätsgerichtsbarkeit waren anch nicht dazu angethan, einen besonderen Ernst der Situation herauszukehren, und kam ja einmal ein Studio, der's gar zu bunt getrieben, so sorgte der Herr Univcrsitätsamtmann, selbst ein alter Commilitone der ^Ima matsi .Ikvensis, schon dafür, dass des Gesetzes Strenge, mit väterlicher Milde gepaart, den flotten Burschen nicht allzu hart traf. Ja selbst der Karzer war solch milden Regungen unterworfen und wurde als „tnolliger Aufenthalt zum Ulken" charakterisiert und dementsprechend „illustriert". Natürlich erkannten die Musensöhne diese Milde dankbar an, sie nannten den hohen Unioersitätsgerichtshos einfach das "Biergericht", die ehrwürdigen Beisitzer dementsprechend „Bierrichter", cm Ausdruck, der selbst den Bürgern vulßv Philistern sehr geläufig war. Somit wäre alles recht schön gewesen, wenn diese zarte Milde nur auch auf die Mcnsureu ausgedehnt worden wäre; da aber verstand mau leider gar keinen Spass und von den Pedells war keiner so „rklig", wie der sonst gutmütige Obcr-pedell Kahle. Früh und spät war er aus deu Beinen, um die Herrchen „abzufaffen", leider immer nrit negativem Erfolge. Kam es doch vor, dass, als er früh fieben Uhr nach der „Tanne" über die KamSdorfer Brücke eilte, ihm die Herren Eorpsburscheu entgegenkamen: man hatte im Sommer die Gewohnheit, schon früh einhalb fünf Uhr loszuschlagen. Endlich erfuhr unser Kahle einmal ganz im geheimen, dass man am nächsten Montag früh in Wöllnil; mehrere „Suiten" auspanken wolle, sein Plan war demnach gefasst: diesen Tag sollte nnd musste er die Herren in tlagründi erwischen. !>! ?!< -I- Ein schöner Junitag war angebrochen. Schon am frühsten Morgen hatten sich die Herren Corpsbnrschcn in Begleitung des Pankarztes, der Wichsiers und der Corpshunde nach Wöttnitz begeben, um die Ehrenhändel ausznfcchteu. Die Pankauten waren gerade im Ankleidezinimcr olsen neben dem Saale und warfen sich in Paukwichs, während die anderen noch nuten im großen Gastzimmer saßen. Der Wirt nnd die Wirtin waren in der Küche beschäftigt, als die letztere aufblickend die wohlbekannte Figur des Oberpedells Kahle über den Hof schleichen sah. Wohl waren beide an-sangs sprachlos vor Schreck; jedoch die Wirtin warf ihrem Manne ein paar Worte hin, worauf dieser schleunigst verschwand, während sie selbst dem Pedell entgegengicng. „Guten Morgen, mein lieber Herr Kahle", redete die dralle Frau ihu an und zog ihn am Aermel rasch in die Küche rmd von da in die abgelegene Wohnstube. Verblüfft von dieser Ueberrumpelnng wollte dieser eine scharfe Entgegnung loslassen, als die Frau sich ihm au die Schulter hieng und ihn schelmisch anblickend fortfuhr: „Ja, mein lieber Herr Kahle, es ist gut, dass Sic kommen und die heillose Gesellschaft mal am Kragen kriegen, mein Mann ist auch nicht da, der ist nach Roda zum Schweinekanf, wie soll ich arme Frau wohl da Herr werden? Aber nicht wahr, Sic helfen mir armen Frau----ja, aber was schwatze ich da", unterbrach sich die Frau, „Sie werden zunächst Durst haben, lieber Herr Kahle", und fort war sie, unfern Pedell mit gemischten Gefühlen znrücklasiend. Nach Verlauf von zehn Miiulten erschien die FratZ wieder, in der Hand ein großes Glas mit Toppelkümm und eiue Kanne Weißbier tragend. „Hier, stärken Sie sich erst, lieber Herr Kahle, dann will ich Ihnen meinen Plan mittheilcn, wie wir den Herren bcikommen könncn!" .Kahle trank den Kümmel, trank auch rasch die Kanne aus uud bald stand eine zweite vor ibm. Je mehr er aber trank, umso unternehmnngslnstiger wurde cr und als die Wirtin wieder crschicn, fruci er sie nach dem Feldzugsplan. „Der ist ganz eiufach, Herr Oberpedcll^', entgegnete die Frau, „oben im Saale steht in einer Ecke ein mächtiges Fass, in dasselbe setzen Sic sich nnd ich lege dann einen Deckel darauf, wenn dann die Studenten loslegen, brauchen Sie blos anfzustcbcn nnd — die Geschichte kommt in schönste Ordnung!" Armer Oberpedell, Knmmel und Bier hatten deinen Verstand getrübt; nicht cinc Minutc besann er sich, dann stand er auf nnd meinte treuherzig zur Wirtin: „Los, das gebt ausgezeichnet, nur erst oben im Saale!" An der Hand der Wirtiu schlich er die Treppe in den Saal hinauf und wirklich, das Wagestück gelang, umgesehen gelangte er auf seinen Lanscherposten im Fass, erwartungsvoll der Dinge, die da kommen sollten, harrend. Knrz daraus wurde es lebendig im Saale und Kahlen wurde es doch beklomnicu zu Muthe, weil es ja immerhin möglich war, dass irgend eiu ucugirigcr Student den Deckel aufhebeu könnte ilnd dann hätte er sich doch schrecklich blamiert. Aber diese Befürchtuug bestätigte sich uicht. Kahle athmetc denn auch freier auf und horchte aufmerksam nach den Vorkommnissen im Saale. Dabei freute er sich immer mehr und für Briefpostsendungen entrichten, sind von der Entrichtung der Fachgebür fiir die Postanweisungen enthoben. Befreit von der Kachget?iir sind auch die postv restavtv adressierten Anweisungen an Personen, welche in Marburg nicbt ihren ständigen Wohnsitz haben, dann jene Postanweisungen, deren ausnahmsweise Abholung der Adressat in einzelnen Fällen durch ein besonderes Ansuchen sich vorbehält. 2. Die Parteien haben den Empfang der angewiesenen Beträge bei den einzeln zur Bestellung gelangenden und durch die Briefträger auszuzahlenden Postanweisungen auf der Riickscite der Anweisung in Beisein des Briesträgers zu bestätigen und es entfällt die Unterfertigung eines Abgabescheines. An Parteien, für welche täglich eine größere Anzahl Postanweisungen einlangt, erfolgt die Bestellung der Anweisungen mittelst Consignation und in diesem Falle ist der Empfang der Summe der in einer und derselben Konsignation verzeichneten Anweisungsbeträge lediglich auf der Consignation zu bestätigen. Bci den im Amte behobenen Anweisungen hat die Bestätigung über den Erhalt der Anweisungen seitens des Adressaten oder dessen legal Bevollmächtigten auf den postamtlichen Abgabedocumenten zu erfolgen. Zur Behebung des Betrages muss jede einzelne Anweisung, bei consignationsweiser Behebung des Geldes aber jede Consignation vom Adressaten oder dessen legal Bevollmächtigten bestätigt werden und ist in diesem Falle die Unterfertigung der einzelnen Anweisungen nicht erforderlich. Ausländische Postanweisungen hingegen sind auch bei ihrer con-signationsweisen Zustellung oder Behebung Stück für Stück zu unterschreiben. Ausgenommen von den vorstehenden Bestimmungen sind die telegraphischen Anweisungen, die an porto-fteie Behörden, Aemter und Cassen einlangenden, dann die Postanweisungen an Personen der Militärmannschaft, endlich jene an Verhaftete. Bezüglich dieser AlM'eisungen tritt eine Aenderung des bisherigeu Verfahrens nicht ein. Bei den express zu bestellenden Postanweisungen wird in gleicher Weise wie bei den telegraphischen Anweisungen der angewiesene Geldbetrag mit der Anweisung dem Adressaten gegen Bestätigung auf der Anweisung, ohne Einhebung einer weiteren, als der bei dem Aufgabe-Postamte bereits entrichteten Bestellgebür zugestellt. 3. Die Auszahlung der Geldbeträge für die im Amte einzeln oder consignationsweise behobenen Anweisungen, sowie für die durch die Briefträger an die Parteien gegen postämtliche Abgabedocumente bestkllten Anweisungen erfolgt wie bisher bei dem Postanweisungs Auszahlungsschalter der k. k. Post-casse in Marburg. (Vorsicht bei d er Annahme der neuen Zw anzig-Kronen-Stücke!) Am d. wurden die ersten österreichischen Zwanzigkronen-Stücke von der Wiener Münze in Umlauf gesetzt. Dieselben tragen, wie das „N. W. T." witzig bemerkt, die in Oesterreich übliche Umgangssprache, nämlich die Sprache, durch welche das Deutsche umgangen wird: die lateinische. Die Aversseite trägt das Brustbild des Kaisers. Die Rundschrift lautet I k'ru.vc:. l. l). 6. Imp. ^ustr. kex voll. Oal. III. etc. et Nex Der glatte Rand enthält in vertiefter Schrift den Wahlspruch des Kaisers: ViribuL unitiZ. Die Rcversseite zeigt den österreichischen Doppeladler, darüber die Inschrift: XX eorouae ^veoex^ll, darunter: ^0 lÜor. 1892. Das neue Zwanzigkronen Stück erscheint auf den ersten Blick wie ein alter Bekannter und in der That hat es unter den österreichischen Goldmünzen einen Doppllgänger, das österreichische Zwanzigfrancs-Stück. Das Gesetz über die Kronenwährung hat es leider unterlassen, eine durchgreifende Verschiedenheit der beiden Münzbilder anzuordnen und so ist es nur zu wahrscheinlich, das unseren P. T. Gaunern und Schwindlern ein neues Feld reicher und lohnender Thätigkeit durch diese fatale Familienähnlichkeit der beiden Münzen sich eröffnen wird. Der Doppelgänger des neuen Zwanzi^kronen-Stückes trägt sich genau fast wie dieses und die gleiche Größe lässt nicht gleich erkennen, wie tief er unter seinem jüngeren Bruder steht; daS Coursblatt sagt es: um 4 Procent. Das Zwanzigfrancs Stück (— 8 österreichische Goldgulden) ist eine österreichische Handelsmiinze, die zu Zahlungen ans Ausland, zu Zoll- und Couponzahlungen österreichischer Goldtitres verwendet wird. Der Kaufmann, der Fabrikant, der Rentier kennt sie; der Bauer, der Greißler, der Arbeiter, der kleine Gewerbsmann, die Hausfrau — sie im stillen auf die ellenlangen Gesichter der Studenten, wenn er plör^lich aufstieg und die ganze Gesellschaft arretierte. Dabei l)atte er die ersten Commandos ganz überhört, erst als die Worte „Bindet die Klingen" an seine Obren tönten, fand er sich wieder. Jetzt dachte sich Kahle den Moment gekommen, um mit Erfolg einschreiten zu können. Langsam erhob er sich vom Boden des Fasses und eben war er im Begriff, den Deckel wegzuschieben, als sich etwas ereignete, was cr nicht vorgesehen hatte. Nämlich ein Student schwang sich auf den Fassdeckel und ließ sich darauf feierlich nieder, ein Beispiel, dem noch zwei andere folgten. Vorsichtig zog sich Kahle auf den Fassgrund zurück und wartete daselbst geduldig, bis sich die Studenten entfernt haben würden. Aber Kahle musste die unangenehme Entdeckung machen, dass es zunächst keinem der Drei einfiel, vom Fasse abzusteigen. Da machte Kahle endlich den verzweifelten Versuch, den Deckel zum Wanken zu bringen. Umsonst, der Deckel saß wie angenagelt. Nach und nach begann es dann in Kahle zu dämmern, dasS ihm ein schlechter Streich gespielt worden war. Eine Mensur nach der andern wurde abgethan, jedes Commando hörte Kahle, dock sehen konnte er nichts; denn die am Fasse und Deckel befindlichen Oeffnungen zeigten ihm bloS Wand und Decke. Noch einmal machte er einen Versuch herauszukommen, dann zog er resigniert sich auf den Fassboden zuriick. Aber alles hat ein Ende, auch die heutige Mensur. Es wurde endlich still im Saal und zuletzt merkte der unfreiwillige Diogenes, dass auch die drei „Beschwerer" vom Fassdeckel absprangen und weggiengen. Borsichtig entstieg Kahle dem Fasse und gieng mit leisen Schritten znm Saal hinaus nach der Treppe, um unbemerkt das Freie zu gewinnen. ES schien auch zu glücken. Aber in dem Mommt, wo er zur Hofthür hinaus wollte. alle haben sie wohl nie zu Gesicht bekommen. Die Zwanzig-FrancS-Stücke werden zwar nach dem Gesetze über die Kronenwährung nicht mehr ausgeprägt; doch ihre Einberufung wäre kaum durchführbar, da ihr Goldwert ihrem Münzwert entspricht. So werden sie im Umlanf bleiben und zu unangenehmen Verwechslungen Anlass geben. Ein Zwanzigfrancs-Stück sind 9 fl. 54 kr. Ein Zwanzigkronen-Stück sind 10 fl. Wer statt eines Zwanzigkronen-Stückes ein Zwanzigfrancs» Stück annimmt, erleidet einen Schaden von 46 kr., also nahezu 5 Procent. Hier hilft nur aufpassen! Das Zwanzig-Francen-Stück trägt neben der Bezeichnung „20 k'r." noch die Bezeichnung „8 5'I." Darauf achte man und präge dem Ge-dächtnis die Worte der neuen Prägung ein. (Gründungsfest deSMarbu rgerRadfahre r-Clubs.) Dieser strammdeutsche und in sportlicher Beziehung auf einer hohen Stufe stehende Radfahrverein veranstaltet anlässlich des fünfjährigen Bestandes Samstag den 19. d. in den Casino-Kaffeehausräumen eine Festlichkeit, zu welcher mehrere Grazer Sänger ihre freundliche Mitwirkung zugesagt haben. Es sind dies die Herren Fritz Hinselberger, Karl Dall, Alois Tschernko und Franz Hansel, die das vielbekannte Soloquartett des Grazer Männergesangvereines ..Typographia" bilden. Dieselben bringen zum Vortrage: ..Rothröselein" von Abt, „Fein Liebchen bist Du zu Haus?" von Storch, „D' Leiblknöpf" von Bliimcl, „D' GamSlan" von Dr. Bnch-müller, „O das is guat!" von Udel und „Moderne Wanderlust" von Gernerth. Der bestbekannte Bassist deS oben genannten Vereines, Herr Martin Madl, singt folgende Lieder: M. v. Wcinzierls „Lass mich Dir sagen, lass mich Dir singen"; W. Mozarts „In diesen heil'gen Hallen" aus der Oper „Die Zauberflöte"; Otto SchmiedtS „Trinklied vom Main"; I. Schulz-Weidas „Der sterbende Zecher" und Fr. v. Supp<^s „Die Beichte". Die Clavicrbegleitung besorgt Herr Franz Ruhri d. I. Die Zwischenpausen werden durch Musik- und Coupletsvorträge ausgefüllt, wozu die originellen Grazer Schrammeln mit ihrem Coupletsänger gewonnen wurden. Eingeleitet wird diese Festfeier durch eine von Herrn I. Wiesingcr gesprochene Gedenkrede. Den Beschluss derselben bildet ein Tanzkränzchen. Nach all' dem zu schließen, dürste diese Feier, zu d-«? nur Geladene Zutritt haben, eine der besten und gelungensten der bisherigen Unternehmungen des Vereines werden, dem wir wünschen, dasS er gedeihen möge, um noch so manche Gründungsfeier veranstalten zu können. (Alpe nver e in.) Die Versammlungen der Section Marburg des Deutschen und österreichischen Alpenvereines be« ginnen am 16. November und werden, wie in den frülieren Jahren, jeden ersten und dritten Mittwoch der Wintermonate im Casino 1. Stock abgehalten werden ; Beginn 8 Uhr abends. Gäste sind willkommen. (Allgemeine steierm. Arbeiter-Kranke n-unterstützungs-Cassa.) Die Einnahmen der Filiale Marburg betrugen im verflossenen Monate einschließlich deS Cassarestes vom Vormonate 1676 fl. 66, darunter Beiträae der Mitglieder 1092 fl. 04 kr., Beiträge der Arbeitgeber 84 fl. 78 kr. Unter den Attsgaben sind verzeichnet: Kranken'Unter-stützungen 537 fl. 85 kr., Aerzte und Medicamente 135 fl. 88 kr., Spitalskosten 23 fl. 40 kr., AdminiftrationSkosten 33 fl. 50 kr. Cassa am Ende des Monates 480 fl. 59 kr. (Quartett Udel.) Heute abends 8 Uhr findet im hiesigen Casinosaale die Vorstellung des Quartett Udel statt und ist, nach den bisher gelösten Karten zu schließen, ein reger Besuch zu erwarten. Die gewählten Vorträge versprechen einen recht unterhaltenden Abend. Die von dem Quartette heute zum Vortrage gelangende Nummer „Neuester Bauern-kalender" hat, wie bekannt, den Sangwart unseres Männer-gesang'Vereines zum "Komponisten, der dieses äußerst komisch wirkende Tonstück dem Quartet Udel gewidmet hat. Nach dem Concerte findet eine gesellige Zusammenkunft der Männer-gesangvereins-Mitglieder im Casinospeisesaale statt, in deren Kreise auch das Udel-Quartett erschienen wird, um mit denselben einige frohe Stunden zu verbringen. (Vom Süd bahn Hofe.) Am 24. November um 9 Uhr vormittags kommen auf dem hiesigen Südbahnhofe folgende Gegenstände zur licitationsweisen Veräußerung: 4 Pack Feilen, 1 Kiste Wagenfett, 2 Kisten Mineralwasser, kam ein Schwärm Studenten zur Thür herein und als sie Kahle erblickten, schienen sie äußerst erfreut, „ihren lieben Oberpedell Kahle zu sehen, der gewiss in Anbetracht des schönen Wetters eine Spaziertour gemacht habe!" Dabei drückten sie ihm cordial die Hand und zogen ihn halb und halb in die Gaststube, wo er mit Jubel begrüßt wurde. Natürlich ließ sich niemand merken, was Kahle für Pech gehabt nnd dieser nahm an, als er nachmittags mit bedenklichen Schritten nach Jena gieng, dass sein „Ungemach" doch ein zufälliges gewesen sei und beruhigt legte er sich zu Bette. Da gegen 11 Uhr wurde er munter; ein Geräusch vor seiner Wohnung ließ ihn aufstehen und hinaussehen. Da stand im Mondesscheine die halbe Jenaer Studentenschaft und sang: „Kahle kommt. Kahle kommt von Jane, Macht Euch aus, macht Euch auf die Beene". Nun wusste er Alles. Am andern Morgen, als er sich in der Stadt sehen ließ, schrie jedermann Hallo über den Streich und gar lange dauerte es, ehe Kahle es über sich gewann, den Studenten auf die Mensur zu folgen. (Boshafte Folgerung.) „Denken Sie sich, gestern hat man bei Meyer u. Co. eingebrochen." — „Das ist aber bei Meyer'S gar nicht möglich!"— „Warum soll es denn nicht möglich sein?" — „Weil sie so viele Ladenhüter haben!" (Ein neues Lied.) Frau A: Was man doch mit den Jungen für Aerger hat: Fortwährend laufen sie mit zerrissenen Hosen herum! — Frau B.: Ja das ist wahr' Davon weiß ich auch ein Lied zu singen! — Die kleine Ella: Ach Tantchen, bitte singe doch 'mal das Lied von den zerrissenen Hosen. 2 Handmühlsteine, 2 Mühlsteine, 1 Kiste Thonware, z Ajste Apfelwein in Flaschen, 3 Stück Nusspfosten, 1 Kiste Manufactur-ware, 4 Ballen Packpapier, 2 Sack Saathafer, 1 Stück Zahnrad, 2 Eichenbohlen, 1 Wagen mit zwei Räder, 3 Kisten mit Bilder und Uhr, 1 Nähmaschine, 1 Kiste mit Wäsche, 6 leere Kisten, 2 Kisten leere Bierflaschen, 15 leere Fässer, 2 Fässer mit Wein, 1 gusseisernes Schwungrad, 1 Ballen Klopfer. (Das Concert des I. Marburger Zither-vereines), welches vergangenen Sonntag in den Saal-localitäten des Hotels „Erzherzog Johann" stattfand, hatte einen thatsächlich durchschlagenden Erfolg, zu welchem sowohl die tüchtige Leitung des Herrn Weber, als auch im hohen Grade der Fleiß der einzelnen Mitglieder beitrug. Besonders hervorgehoben zu werden verdienen in erster Linie daS Solo des Herrn Weber, „Erinnerung an Ems", von C. I. F. Umlauf. Was Technik, Vortrag und Fertigkeit anlangt, steht Herr Weber unbedingt an der Spitze deS Vereines. Lebhafter Beifall lohnte auch das Spiel des genannten Herrn. In zweiter Linie haben wir das Solo des Frl. Schreiber zu erwähnen. Das „Minnelied" wurde von der genannten Dame in einer durchwegs zusagenden Weise zum Vortrage gebracht. Der Beifall, der Frl. Schreiber gespendet wurde, zeigte hinreichend, dass sie sich in den Marburger Zitherkreisen bereits einen festen und sicheren Platz errungen hat. Den Eingang bildete der Marsch „Transscriptionen" von A. Weber; derselbe wurde höchst gelungen gebracht und auch sehr freundlich allenthalben aufgenommen. Was das Zusammenspiel betrifft, könnte man unseren hiesigen Berein wirklich als Muster für ähnliche Vereine aufstellen. Hierauf folgte als zweite Nummer das Potpourri aus der Oper „Margaretha" von Gounod, das mit lebhaftem Beifallsklatschen begrüßt wurde. Besonders hervorzuheben ist die Guitarrepartie des Frl. Windegger, die, obwohl sie sehr schwierig ist, rein und gediegen zum Ausdruck gelangt. Ii, tadelloser Weise wurde auch die Voles-P^rtie von Fräulein Schreiber zum Vortrage gebracht. Sodann folgte die Concert-röoerie von A. Huber, die mit Lust und Liebe von dem Gaste des Vereines, Frau Alberer, vorgetragen wurde. Das Spiel der genannten Dame wirkte durch den Rhythmus der Vortragsweise ganz eigenthümlich auf das Publicum, wofür ihr auch der gebürende Beifall zutheil wurde. Dasselbe ist von Nummer acht, dem Ländler „DoS san die Rechten" vou A. Huber zu sagen. Auf das erstgenannte Stück folgte daS Quartett „Blüten-träume" (die Damen Kasper, Walzl und die Herren Mtschko und Peter), das auch sehr großen Anklang fand. Aus der zweiten Abtheilung wäre noch besonders hervorzuheben „Krauenblicke" von C. EnSlein, eine Nummer, die durch die reizende Abwechslung des a tompo und ritaräan6o in ungemein anregender Weise auf das Publicum wirkte. Zum Schlüsse sei noch des Marsches von Neitl „Herz und Sinn für Wien" Erwähnung gethan, der, sowie die meisten der Programmnummern, wiederholt werden musste. Im ganzen zeigte der Verein durch dieses Concert, dass demselben auch von auswärtigen Vereinen keine Gefahr, überflügelt zu werden, droht und dass er jetzt durch die tüchtige Leitung des Herrn Weber sicher auf eigenen Küße^ zu stehen versteht. (Handels-Gremium.) Am Abende des vorletzten Freitages fand im Speisesaale des CasinoS eine sehr gut besuchte außerordentliche Generalversammlung des hies. HandelS-Gremiums statt. Der Obmann des Gremiums, Herr Johann Grubitsch, eröffnete als Vorsitzender die Versammlung und begrüßte die erschienenen Gremialmitglieder mit herzlichen Worten, indem er seiner Genugthuung über den zahlreichen Besuch Ausdruck verlieh. Hierauf wurde zur Tagesordnung übergegangen. Herr Grubitsch machte die Mittheilung, dasS der Gremial-AuSschuss beschlossen habe, an den Gemeinderath eine Petition um Gewährung einer Subvention im Betrage von 300 fl. zu richten. Dieses Gesuch finde seine Begründung in folgenden Umständen: Das Handels-Gremium besitze zur Zeit keine geeigneten Räumlichkeiten, um seine kaufmännische Fortbildungsschule und das für den Unterricht in derselben dienende, schöne Warenlager unterzubringen; das Gremium sei aber nicht in der Lage, noch weitere Ausgaben zu erschwingen. Stelle die Gemeinde dem Gremium zu dem genannten Zwecke ein passendes Local zur Verfügung, so sei damit auch gedient, besser entspräche jedoch die Gewährung der Unterstützung den Absichten des Gremiums. — Nachdem der Vorsitzende die voranstehenden Erklärungen abgegeben hatte, beschloss die Versammlung ohne Debatte und einstimmig die Ueberreichung der Petition. — Der nächste Punkt der Tagesordnunfi betraf die Befchlussfaffung über die dem Unterrichts - Ministerium vorzulegenden Statuten und die DiSciplinarordnung für die kaufmännische Fortbildungsschule in Marburg. Der Vorsitzende gab bekannt, dass weder Statuten noch eine DiSciplinarordnung seit dem Scheiden des früheren Leiters der kaufmännischen Fortbildungsschule für diese Anstalt vorhanden waren, weshalb das Unterrichtsministerium die Ueberreichung derselben verlangte. Der gegenwärtige Director der Schule, Herr Alois Sedlatschek, habe Statuten und DiSciplinarordnung entworfen und der Gremial-AusschusS den Entwurf einer Prüfung unterzogen. Herr Grubitsch verlas sodann Paragraph um Paragraph der Entwürfe, die schließlich von der Versammlung einstimmig angenommen wurden. — Zum letzten Punkt der Tagesordnung „Freie Anträge" meldete sich Herr A. Platzer zum Worte, um aufzuführen, dass sich in letzterer Zeit sogenannte Reisende in ^er Stadt herumtreiben, die ein lebhaftes Platzagentur-Geschäft betreiben. Der Redner sagte, er möchte ersuchen, dass die Inhaber der Geschäfte solche Reisende, wenn sie sich vorstellen und Offerte machen, fragen, ob sie die Berechtigung zu derartigem Handel haben. Die Anzeigen an die Gewerbebehörden würden einfach abgewiesen. Es sollte aber in jedem Falle, wenn eine Anzeige vom Gremium erstattet würde, eine Untersuchung stattfinden. Damit nun das Gremium diesen sogenannten Reisenden gegenüber eine Handhabe gewinne, gebe es nur ei« Mittel: Die Chefs der Geschäfte mögen jeden derartigen Reisenden fragen, ob er die Befugnis habe und dann könnte man sich die Ueberzeugung verschaffen, ob die Berechtigung in der That ertheilt wurde. Herr Hruza führt aus, dass ein solcher Reisender sich beständig hier aufhält; er habe ilin auch bereits angezeigt, allein der Angezeigte verantwortete sich damit, dass er angab, er besorge nur die Geschäfte einer Firma. Der Vorsitzende gab bekannt, dass ein solcher Kall ^ben jetzt vorliege. Der Stadtrath habe gesagt, der Betreffende betreibe die Agenturgeschäfte nur für eine Firma. Der Gremial'Ausschuss werde aber nicht nachgeben. Solche Winkelagenten dürften den anderen Kaufleuten das Geschäft nicht verderben, ohne etwas zu zahlen. Es wäre li)blich, sich in solchen Fällen an daS Gremium zu wenden, dasselbe würde ichon dafür Sorge tragen, Abhilfe zu schaffen. Herr Starke! theilte mit, dass ein gewisser Kohn von Zeit zu Zeit in Marburg auftauche, in einem Hotel eine Wohnung miethe And während fünf bis acht Tagen gute Geschäfte — er verkaufe Tuchwaren — mache. Wenn man davon erfahre, sei es bereits zu spät, der Mann sei dann längst schon über alle Berge. Der Vorsitzende versicherte nochmals, es werde in dieser Sache Wandel geschaffen werden und schloss hierauf die Versammlung. (Deutscher Sprachverein.) Am letzten Mittwoch begannen wiederum die Vortragsabende der hiesigen Zweigstelle des deutschen Sprachvereines im Casino-Speisesaale. Es hatten sich viele Mitglieder des Sprachvereines eingefunden, i»ie der Obmann der Zweigstelle, Herr Dr. Mally aus das herzlichste begrüßte, und ihnen die Mittheilung machte, dass neuerdings mehrere Angehörige des Vereines aus demselben geschieden seien, da sie ihren Aufenthaltsort wechselten. Herr Dr. Mally bedauerte insbesondere den Austritt des nach Melk berufenen Herrn Willi Köhler, der wegen seiner geselliaen Eigenschaften ein äußerst schätzenswertes Mitglied gewesen sei. Hierauf ergriff Herr Bürgerschuldireetor Frisch das Wort, um über „Sprachliche Sünden" zu sprechen. Der Bortragende verwies in seinen geistvollen und formvollendeten Ausführungen auf eine Reihe von Sprachgesetzen, gegen die in Wort und Schrift fortwährend verstoßen wird. Seine Warnung, die in Oesterreich gerade so beliebt gewordene Verwechslung des den begründenden Nebensatz einleitenden da und weil mit nachdem zu vermeiden, verdient insbesondere erwähnt zu werden. Der Redner führte auch treffende Beispiele an und lenkte die Aufmerksamkeit auf das Buch des Dr. Gustav Wustmann „Allerhand Sprachdummheiten", sowie auf einige Schriften ähnlichen und gegnerischen Inhalts. — Nach dem beifälligst aufgenommenen Vortrage erfreuten die Herren A. Waidacher, Füllekruß, Koß und Roschger die Gesellschaft durch nieder- und Claviervorträge, die mit unge-theiltem Beifall aufgenommen wurden. (Jagd ritt i» Marburg.) Die Officiere der hiesigen Garnison werden morgen nachmittags eine Schnitzeljagd auf dem südlichen Drauufer reiten. Meet (Versammlung) um 2 Uhr 3() Minuten nachmittags bei der fl. 40 kr. besteuert werden; ein gegenwärtig mit 46 fl. 03 kr. besteuertes Kaffeehaus in einer Provinzialstadt mit 6 Hilfsarbeitern würde 43 fl. bis 144 fl. zu entlichten haben; würde dasselbe in die Classe „elegant" eingereicht werden, so hatte eS 288 fl. bis 330 fl., ja sogar 480 fl. zu zahlen; bei einem Hotel sammt zugehörigem Kaffeehaus, das jetzt 71 fl. LI kr. zahlt, würde die Steuer zwischen 62 fl. 40 kr. bis 249 fl. 60 kr. schwanken. Weiters sei die in Aussicht geuommene Steucrerbohung beim Ausschänke von Bierspecialitäteu und besseren Weinen nicht allein im Interesse der Gewerbetreibenden, sondern auch im I — Losbsn dsg^nntorsakvlnvn: » Interesse des consumierenden Publicums zu widerrathen. Die Bestimmung, dass der Steuersatz bis zum Bctrage eines Drittels der nach den Hi?chstsätzkn entfallenden Stcuerleistung erhl)ht werden könne, wenn in einem Sckanklocale regelmäßig Musik und andere Festlichkeiten veranstaltet werden, finde in den bestehenden Verhältniffen keine Begründung, da die Besitzer solcher ^^ocalitäten olinehin durch ^v^izenztaxen und andere Abgaben empfindlich t?llast,t sind. Hinsichtlich der Einkommen» steuer sei ein progressiver, die kleinen Capitalisten entlastender Steuersatz am Platze. Auch die Bestimmungen bezüglich der Besteuerung der Sodawasscr-ErzeuMng seien ungerechtfertigt, und trägt die Resolution diesfalls einige Aendernngen vor. < ' ! Die Versammlung folgte diesen Ausführungen mit gri^ßter Aufnierlsamkeit. Nachdem' noch einige an dieselben geknüpfte lebhafte Auseinandersetzungen gewechselt worden warni. wurde über Antrag des Herrn Franz Girstmayr den Herren Karl Flucher und Oberingenieur Scheikl für ihre? anfopfernde Thätigkeit im Interesse der Genossenschaft der Dank durch Erheben von den Sitzen ausgesprochen. Die Versammlung wnrde um 4 Uhr mit dem Ausdrucke der Hoffnung geschlossen, dass die Schritte, die eingeleitet werden, um die Interessen der Gast.viNe vor den Ge-, fahren zu schützen, welche die neue G>!s>^l;es-Novelle denselben bringen könnte, zu einem günstigen Ergednisse fül)ren mögen. Deutscher Schutverein. In der Ausschusssitzung am 8. November wurde der Ortsgruppe Aussig für das Rcinerträgnis eines Waldfestes, der Ortsgruppe Langenau für das Ergebnis eines Concertes mit Ball und endlich der OrtsjMlppe Karlsbad für das Erträgnis eines von dieser veranstalteten Kränzchens der Dank ausgesprochen. Der Dank der deutschen Volksbücherei in Vittau für eine Bücherspende, sowie der Bericht übcr die Zuwendung eines gri)ßcrcn Betrages für WeihnachtSipenden, der uns in Berückfichiigung der gegcnwärtigkn finanziell ungünstigen Lage des Vereines von einer unserem Verein wohlgesinnten Seite zukam, wurde zur Kenntnis genommen. Aus diesem Fonde wurden bereits Beträge für Kolleschowitz und Dobrzan in Aussicht genomnien nnd weiters theils für dcu Jndustrialunterricht, thcils für Lchrmitt.l für Palu. Auizer-florutz, Truden und Gereut, sowie für Umbauten in Inner-florutz kleine Beträge aus dem bereits im November des vorigen Jahres bewilligten und noch offenen Credit flüssig gewacht. Sodann gelangten Angelegenheiten der Schulen in Wranowa, Senftenberg und Böhm.-Trübau, des Kindergartens in Kaunowa, Bauherstellnngen in Werschowitz und endlich der Vereinsanstalten in Pickerndorf, Pntzlitz, Pilsen, Jablonetz, Troppau und Eisenbrod zur Berathung und Erledignng. 75.itW Hülben ist der Haupttreffer der Großen 50 kr. Lotterie. Wir machen unsere geehrten Leser darauf aufmerksam, dass die Ziehuug unwiderruflich ain 1. December stattfindet. Briefkasten der Schristleitung. Frau Ti., M. und St., Frl. G., W. und N. in Marburgs Heute können wir Ihnen die erfreuliche Mittheilung machen, dass die,.flotten Tänzer" der schriftlichen Einladung Folge leisten werden. Ob deshalb Hlimen RosenkeUen flicht, Das — weiss man nicht! Herrn Franz «tepischnegg, Lehrer. Wir sind gerne bereit zu bekunden, dass Sie nicht der Einsender des Berichtes über den „Bolksbeglücker in Roßwein^^ sind. M. d. G. Eingesendet. Schwarze, weiße nnd farbige Seidenkoffe von 45 kr. öis fl. 15.65 p. 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November prangten an allen Lottotafeln die Zahlen der Wiener Ziehung 7 SI «2, die Herr Ditrichstein den glücklichen Gewinnern zusandte. 1860 ZL»? der so häufig einlaufenden Anfragen theilen wir mit, dass die Ditrichstein'schen Lottoberechnungen ans keiner Zauberei beruhen. Sowie zu allen Zeiten gelehrte Männer Hypothesen bekanntgegeben haben, so ist es auch heute Herr Ditrichstein, als gröjzter Gelehrter der Gegenwart anf lotto-mathemati-schem Gebiete. Die Summe sämmtlicher Ziehungsresultate, von der ersten Ziehung 1830 bis auf die letzte heutige« Tages, bildet desseu Rechnungsmaterial. Die Negative jener Ziehungsresultate liefern eine Maturitäts-Skala, deren Elemente wieder nach Regeln der Wahrscheinlichkeitslehre zu einsatzfähigen Spielsätzen von Herrn Dietrichstein umgearbeitet werden. DaS ist in Kurzem das System; es ist Volks-wirtschaftlich und mathematisch durchaus begründet und ist die Durchfichrung nicht minder wissenschaftlich. Allein ob nun Zauberei, Gli'lck oder Zufall im Spiele, das ist ganz nebensächlich, die Hauptsache ist: dass die Ditrichstein'schen Combinationen regelmäßig eintreffen, bei jeder Ziehung Gewinnste erfolgen nnd so den vielen Armen zum Wohle gereichen. Es ist anl besten, ohne viel Bedenken einen Versuch zu machell und diese Leistungen zn erproben. Man brancht nur nachstehenden Brief von 3 Zeilen obzusenden und zwar: ..Wohlgeboren Herrn »»». ?t»io t» Luü»p«it! Ersuche höflichst um Glücksnummern. Behufs Postspesen liegen 3 Stück 5 kr. Marken bei" und die Antwort erfolgt franco nnd postwendend. Selbstredend muss noch genaue Adresse des Absenders verzeichnet werden. LüÄtlrolvr V IZI » Ii. 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Hieramts am städtischen Rathhause M melden. Die Fremden, das sind tie nicht nach Marliurg zuständigen Stellungspflichtigcn haben zu dieser Meldung ihre Legitimations- oder Reise-Urkunden beizubringen. Wer diese Meldung, ohne hiervon durch ein für ihn unüberwindliches Hindernis abgehalten worden zu sein, nnterlässt, verfällt in eine Geldstrafe von 5 bis 100 Gulden. Die Nichtbeachtung der Anmeldepflicht, sowie überhaupt der aus dem Wehrgesetze entspringenden Pflichten wird durch vorgegebene Unkenntnis des Wehrgesctzes oder dieser Kundmachung nicht entschuldigt. Gesuche zur Geltendmachung etwaiger Ansprüche auf eine der in den 31, .^2, 3!!u. 34 des Wehrgesetzes bezeichneten Begünstigungen sind mir den vorgeschriebenen Nachwcisungen belegt in den Monaten Jänner oder Februar 1893 bei den zuständigen politischen Bezirksbebörden, spätestens aber am Tage der Hauptstcllung bei dcr zuständigen Stellungs-Commission anzubringen. Ansuchen um die Bewilligung zur Stellung außerhalb des heimatlichen Stellungsbezirkes sind mit den Nachweisen der zulässigen Gründe schon bei der Anmeldung einzubringen und können in einem solchen Falle auch gleichzeitig etwaige Ansprüche auf eine der vorgenannten Begünstigungen geltend gemacht und nachgewiesen werden. Stadtrath Marburg, am 18. October 1892. Der Biirgermeister-Stellvertreter: Schmtderer. VIsQst»^^ ÄSQ lü. Ikovowdor ISV2 smäet bej'V«»'»ÜL^'8 Vitvo in eine 1842 von Gebinden, Wagen, OerSthschaften te. te. statt. Daselbst DerKauf von Wein und Slivovih. vknsr üor I-ioitatio» vo» dis »doiiüs. vs.iUlrss.xURi»x. Die Marburger freiwillige Feuerwehr, sowie jene Herren, welche bei dem Brande nr meinem Magazine so erfolgreiche Hilfe leisteten, dass ein weiteres Umsichgreifen des Feuers verhindert wurde, und denen ich persönlich zu danken keine Geltgenheit hatte, wollen auf diesem Wege meinen besten Dank hiefür entgegennehmen. Karl Wros. Seit ihrer Erfindung und Einführung durch ?. S»rx im Gebrauch Ihrer Majestät der Kaiserin und anderer Mitglieder des Allerhöchsten Kaiserhauses, sowie vieler fremden Fürstlichkeiten. Empfohlen durch Profestor Baron Liebig. Prof. von Hebra, von Zeißl, Hofrath von Scherzer ic zc., der Hof-Zahnärzte Thomas. Wien, Meister in Gotha :c. in Papier, in Kapseln, in Bretteln u. Dosen. — llontx-V1z^o«rt»-S«tk« in Cartons — V1z^osrt!»-S«tk«, in FlaeonS — VoUstt« - V»rdo1 - aiz^ovrta - S«tk«. — Vlz^ovr^-Sstf«. — V1z^ood1»>t.ol sHaarwuchs.Beförderungsmittel). — - Slz^osrt» > — alz^o«rt»-«ll>bcn' (L^rvu^dok.) Heute Sonntag dcn d. M. sinket in den Clublocalitäten des Kreuz t)ofes der erste fsmilien /^benll unter gefälliger Mitwirkung des Quar-tettcs dcr li)bl. Südl?ahn-^^usendung vierteljährig 4 fl. Stt kr. Abonnements können jederzeit beginnen. Probenummern gratis und portofrei. Die Expedition der Osterr. Volks-Zeitung, Wien, >, Schulerstratze l«. Arosso SO I-ottsriv. l-MMW 7Z.WO a empsiehlt 18041 l!sn 13. sdvnllg 8 Ukr Vüol.^'WK 1. Löti. Spatzentratsch. 2. Nentwich. Die Spinnerin. 3. Gernerth. Heiratsantrag. 4. Solovortrag Udel. 5. Wagner Rud. Neuester Bauernkalender. (l. A»fiüyr»»g) 1824 tt. Blümel. D' Leiblknöpf. 7. Maier. Die Historia vom KusS. 8. Käßmayer. Hoff'scheS Malzextrakt. 9. Solovortrag Udel. 10. Koch. Das Männerquartett. ü»r 1. — 3. Reihe fl. 120, die übrigen Reihen 1 sl. Gallerie»- Sperrsitz I st. Entree 60 kr. Gallerie-Entrse 40 kr. Liedertexte l0 kr. Kartenvorverkauf in Vdsos. X»It»adru»a«r'» Buchhandlung, Marburg. Im Valmatinvk'-Ksllsi', RlitringkosNajse Ar. 23 ist von heute ab die 1854 Vt»torIroLo1?»a.IuR gut geheizt und vollkommen separirt für d^s p. t. Pudlicuin geöfsnet. Dieselbe ist auch an geschlossene Gesellschaften zu vergeben. Für ausgezeichnete Kiiche und exquisite Getränke ist bestens gesorgt. 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