Slsveniens Blatt. Verantwortlicher Redacteur: Frani Polük. ^ RR Dienstag dcn RT September «^ch^. zcH' Erscheint jeden Dienstag. Abonnement in loco halbj. l st. ganzj. 2 fl. Vei Postversendung halbj. 1 fi. ^ lr. gan^j. 2 si. 30 kr. ttonv. Münze. Die Nevolution im Jahre R848. ^Fortsetzung.'! Die Ausbildung dcr Sprachen nahm um so mehr zu, als man ihnen von Seite der Regierungen Hindernisse in den Weg zu setzen versuchte. — Richt die eigentliche Ausbildung, soll es gesagt sein. Nein. Der Drang nach ihr nahm zn; die Folge dessen, daß die angeborne Sprache verstärkt reihte, daß der Abgang dcr Sprachkcnnt-«iß dem Nebel gliech ober dem sich die Strahlen der Morgeusonnc brechen, dcr das Licht vrrdun-kelt um dessen Theile durch das Dunkel brusierhc-beudcr und schöner gefärbt eiufallen zn lassen. Die uuterdrücktcru Nationen träumten ihre Wiedergeburt, wie die alten Völker das Elysium als Rückkehr dcr goldenen Zcit; cs fielen ihnen nicht die Schwierigkeiten eines Bewegnngsuiiternehmens, nicht die Blutbäder dcr Ausführung ein; — der Zauber ihres Ideales rieß sie hin, als würden sie hoffen, daß selbst die Leichen dcr gefallenen Krieger anfstehen werden, um an dem Feste ihrer siegenden Brüder Theil zu nehmen. ^ Doch woher die Kraft sich zu rühren, wenn die Hände gebunden sind, wenn mit wenigen Ausnahmen der Gebildete sich an fremde Sprache und fremde Bewegungen gewohnt hat, wenn der unempfindliche StaatSdicncr und der Soldat nur auf Dienstes-vorrückung und Orden baue», uud wenn im Geweinen Manne der Sinn für die Nationalität bereits nahe am Keime erstickt ist, wenn er es als Geistesverwirrung oder gar als halben Hochver-nüh hält die Sprache seiuer Väter zu vertheidigen, — und sich glücklich fühlt noch in den ihm zugänglichen Lauten sich ausdrücken zu dürfen. Wenn ein Staat auf den Federn einer Gc-dankenpolizei nnd einer von dcr übrigen Menschheit isolirten Kriegsmacht ruhig schlafen zu können wähnt, so länscht er sich; — sind die Seelen unnatürlich in sich selbst zurückgedrängt so wächst ihre Thätigkeit. — Die Erklärung dessen ergiebt sich auS dem alltäglichen Leben; so sind'Weltweise immer elgene Menschen gewesen, die sich in vielen Beziehungen dem gewöhnlichen Leben entfremdet bleiben; — oder dcntlichcr; das Gemüth des Zuschauers wird durch eine bloße Zeichnung mehr erhöhet, denn dnrch eine Illustration; Fragmente erhöhen cs mehr, denn größere Gruppen; je entfernter von der Allgemeinheit je versunkener ist der Geist in das Einzelne. — Doch genug hievon. — Die Regierungen wußten sich beim Ausbruche dcr Volksbewegungen nicht zu helfen, weil die Bcwegung nicht, wic sie dachten, eine singulärc, sondern eine allgemeine, weil sie nicht, was sie als Höchstes dcr Revolution ansetzten, eine materielle, sondern eine geistige war. Sie suchten Hülfe, und fanden sie in ihren feilen Söldniugen nicht. Zum Beispiele: das österrei-chische Militär rückte nach Ilalirn in der Meinung dcrt, wie schon geschehen, unter Verzchrung vou Etappen nnd Zulagen ein Paar Wallgraben mitzumachen; — hingekommen stieß eS aus große Schwierigkeiten. — Es erschien der Ruf vom Hau-je: pDort ist die Revolution!" — ,Wcr revol-tirt?" — ,Der Zeitgeist" war die Antwort. ,W o ist dieser verfluchte Zeitgeist; wenn wir mit Italien fertig sind, wir er-schiessen ihn! — Für euch ist er nicht sichtbar; er hat keinen Orden, kei-nen Säbel; — er ist ein reiner Geist!" — Wenn eine bedeutende Anzahl des Militärs den Zeitgeist nicht erfasscn konnte, um so weniger tonn» te man solches von der Polizei, oder den als Regel zahlreichen Schreibmaschinen der Rcgicruug erwarten. Der Titel k. t. Rath war dcr Beweis dcr adcligeu Herkunft; der Vetterschaft oder Schwägerschaft mit einem höhern Neferrenten; ei-ner Schürzeubrqünstigung; der Heuchelei oder der Spionrrie. — Doch schonend! — Die Verlegenheit der Regierungen kam von daher, weil diese die Wünjche des Volkes nicht kannten, und in dem Augenblicke keine Helfer wußten. — ,E i< ne ga n z andere Zeit — und k e i n e A r-mce!" schrien mehrere Perücken. ,Wo ist Jemand, der unS hülft? —Dcr Bescheidene schwieg — Andere wa» ren unbrauchbar. Fortsetzung folgt.) - 42 - Oesterreichs Neugestaltung. Vor mehreren Jahren als nach dem cosmo-politischen Oekonomen jene Schule welche sick die nationalle nennt, jene Schule, welche den Zoll-verem ins Leben setzte in Deutschland zur Ausnah' me kam, zündete der Funcke der Nationalität in allen Volkern; seit mehreren Iahreu gab sich schon das Streben kuud, die Ketten die Unnatürliches aneinander geschmiedet zu zerbrechen. Schöne Träume wurden inner der vier Pfähle von den sogenannten Nationalökonomen geträumt, recht so als ob es galt die berühmte deutsche Natur — die Träumerei — der Welt vor Augen zu stellen. Zwar lst der Führer dieser Parthei bei Kufstcin von seiner eigenen Hand zur Sühne des bereits sehr verbreiteten Eosmopolitismus gefallen, da der Züüdstof außer seiner Berechnung in ganz andern Völkern das nationalle Lebeu erweckte. Es waren nehmlich die verschiedenen slavischen Stämme und die Ungarn, die die Nothwendigkeit der von ihm gepredigten Lehre wahrnahmen, einsahen, daß ohne thätiges Streben nach nationallem Leben die Nation ihrem Untergänge ihrer Sklaverei entgegen gebe; weil man doch die Lehre der Trans-substantiation für ganze Nationen nicht gelten lassen könnte. Jener Gründer dieser sogenannten national« len Schule, jener, welcher nach eigenem Ausspru-chc sein ganzes Vermögen zur Erforschung und Be« grüudung seiner Grundsähe opferte, wollte mit dem ausgebildeten Slsteme den Deutschen seinen Stammcsgcnoffen ein Geschenck, welches ihnen zum unermeßlichen Nutzen gereichen sollte, aus dem fernen Nordamerika, dem es so gut bekommen haben sollte, überbringen — aber leider das Sistem hatte zwei Schneiden — die haarspaltenden Deutschen halten bald hcr.nlsgcklügelt, man müße das nationalle Sistem gleich den Engländern für die thenre Heimath benutzen, hingegen das cos-mopolltische — die Träumerei — des Sistems auf fremde Völker anwenden; kurz es galt mit einem psifigen Streiche das Sistem in seiner Reinheit nach seiner doppelten Seite anzuwenden, nno hie» mit alle Völker, die um deutsche Lande gercihct sind, zu absorbiren, vorzüglich aber galt es das Kaiser-lhum Oesterreich ins deutsche Joch zu spannen; cin Versuch, den die famose Frankfurter Versamm-lung uoch immer obwohl vergeblich in Angriff nimmt. Denn eben jenes von den Deutschen zu idrer Prosperität ms Leben gesetzte Sistem wurde auch von den übrigen Nationen.zu ihren Heran-blühen gewählt. Zwar haben die Franksurter die die bündigsten Beweise des deutschen Anspruches auf unsere Länder geliefert, die noer unserm schlichten Verstände nicht einleuchten wollten. Und vor nicht gar langer Zeit schien es wirklich ob Oesterreich dem Wellenschläge der Ieit erliegen, und dem nächst besten dem es darnach lüftete, der ein Paar deutsche Fräsen leyertc, zur Beute werden sollte. Jedoch Oesterreich steht und stand fest in seinen slavischen Nationen, die jetzt nunmehr auch ihren Antheil an der Glückseligkeit der Welt ver-langen, durch die Oesterreich einer Neugestaltung entgegengeht. Das absolute Oesterreich hat unter jenen Na-tioncn einen Cosmopolitismus erzeugt, durch den es möglich war uuter Auweuduug eisernen Gewalt äuseinandcrstrebcnde Theile' zu verbinden, dieser Cosmopolilismus genährt durch die „l^. livo Philosophie der Neuzeit ist auch der Vindfa-den, der noch die im Kampfe begriffenen Nationalitäten Oesterreichs dem Hcrrscherhanse erhält, und dauernd erhalten wird, sobald die Eonse-quenzcn der erlangten Freiheit in ihrer größten Ausdehnung auf einzelne Individuen sowohl als ganze Volksstämme angewendet werden, sobald jede Bevorzuguug eines gcwißen Volksclc« ments der Bewcguug der Neuzeit zum Opfer gefallen und alle Völker in Sprache und Verkehr in ihre ursprünglichen Rechte gesetzt sein werden; in dieser Beziehuug war selbst das himmlische Reich des Absolutismus „China" gerechter als Oesterreich; da dort alle Gesetze iu den Hauptmundartcn den verschieden sprechenden Volksstämmen gegeben, und ihnen so Gelegenheit verschafft wurde, ihre Rechte ihre Pflichten kennen zu lernen; was leider in Oesterreich nicht der Fall war, wo in der sogenannten Geschäftssprache von den Bedürfnissen des Volkes ganz abgesehen, uud eiu Wust unnützer Akten aufgehäuft wurde. Durch die bc-lebeude Neuzeit soll auch diesem papierncn Zeitalter cin Ziel gesetzt, und den Nationalitäten Rech-nuuss getragen werden, wodnrch aber nebst dem bestandenen Deutschthum und Magyariömus und theilwcisen Italianiömuszwei Volksclcmente nencs Leben bekommen müßen, nehmlich das slavische und romanische. — Die coustitutionclle Regie-rungsfonn eines Staates bedingt es, daß sich alle Bürger an der Gesetzgebung und Erfüllung der Bürgerpflichten betheiligeu, soll der Staat wohl berathen, und dauernd und fest nach Innen und Außen sein. Dieser allgemein anerkannte Sal) hat aber zur Folge, daß den einzelnen Staatsbür-gern alle Regierungsakte zur Kenntniß kommen müßen, um jeden derselben über die getroffenen Verfügungen in die Lage zu setzen, diesen sowohl nachzukommen, als auch durch Presse uud iu an-derer Form seine Einwendungen und Verbeffe-rungsvorschläge aubringen zu können. — Es kann sonach keinem Zweifel unterliegen, daß in einem mit unterschiedlichen Volksstämmcn bewohnten Staate, die erlassenen Gesetze in allen üblichen Volkssprachen hinausgegebeu werden müßen, und daß bei den einzelnen Volksstämmen ihr nationalle Sprache alö Geschäfts- und Verhandlungssprache 43 - angenommen werden müsie, — weil sonst die Möglichkeit der Ausübung der constitutioncllen Rechte für einzelne Individuen entfällt, und sonach die constitutioncllc Freiheit eine Cbimäre, und nur gc-wiße bevorzugte Classen uud Stamme ein gewisses Vorrecht, eine Herrschaft, welche denselben zu überlassen nie bcabsichtet wurde, ausüben würden. Nach diesen Grundsatze aber mnsi in den slavi> schcn Provinzen die Geschäfts- und Verhandlungssprache die slavische werden, weil sonst die slavi-schen Stämme die Segnungen der constitutloncl' lcn Freiheit gar nicht genießen, und einer Frak-tion stets znm Opfer fallen könnten, welche dieselben zu beliebigen Zwecken zn gebrauchen im Stande wäre. Um daher jedem Separatgelüste zn begegnen und die Integrität des Staates zu wahren muß den einzelne Staatsbürgern die Ausübung der constitntionellcn Rechte zugänglich gemacht werden, nnd jedes Staatsbürgers Pflicht ist es, zur Heranbildung des Volkes beizutragen. Jeder Ab» weg, den man von diesen Gebothe des Naturgesetzes einschlägt, bringt bedenkliche Folgeil nach sich, und dürfte in Zukunft im Stande sein Oesterreich zur Zersplitterung, zugleich aber auch zum Verfalle, und mit selben ganz Deutschland in den Strudel der Tyrannei zu reißen. In dem wohl» verstandenen Interesse der einzelnen Völker muß es daher sein, jedem Stamme seine ursprünglichen Rechte nicht zu verkürzen, sondern jede Bevorzugung von sich entfernt zu hallen, uud Brüder« lichteit und Gleichheit walten zu lassen, weil sonst leicht die Gefahr im Strudel der unsinnig hcraus-bcschworlicn Zeit unterzugehen lhre Kräfte über« steigen könnte; ich will hier nur den von Seite der Ungarn übermüthig angefachten Sprachen und Be-vorzugungskricg erwähnen; nur leise Schleswig« Holstein berühren. Fortsetzung folgt.) Provinz und Nationalität. Während sich die Freiheit von Oben entwickelte, will sich die Luft von Unten krampfhaft zusammen ziehen, — nachdem schon die Landtage und Provinzen mehr zu einer historischen Bedeu-tnng herabgekommcn waren, snchen sie gewisse Reaktionäre in ein frisches Leben rückzurufen. — Garantirt,sind die Nationalitäten — nicht aber die einzelnen Scheidewände der mittelalterlichen Provinzen. Der Kaiserstaat ist nach den organi» schen Gesetzen untrennbar; eS ist daher dejjen Konsolldirung nothwendig; — durch die Konsoli° dirung erlöschen aber die Sonderintcressen cinzel' ncr Landschaften, da alle zusammen ein Einziges monarchisches Staatsoberhaupt, und einen einzigen mit diesem mitwirkenden gesetzgebenden Körper haben. Was soll der Fortbestand der Pro- vinzen für Früchte tragen? — Er kann höchstens das Andenken an die ritterlichen Fürsten, und an die Masse, die ihnen von Fall zn Fall zu Gebo-the stand, erhalten. Eine solche Bestimmung wä-rc theuer; der, der sie vrrlangcte wäre übel be« rathen oder bösartig, wenn man bedenkt, daß gewisse Provinzen für eine selbständige Provin-zialverwaltung unverhältnißmässig klein sind, uud, was uoch wichtiger ist, daß durch Provinzialschran-keu nothwendig die Nationalitäten leiden müßten. So ist der Slovene unter 4 Gnbernien ansässig, und niergend ist er der einzige, während doch das ganze slovcnische Volk geographisch beisammen liegt, uud unter Eine politische Administration leicht zusammengefaßt werden könnte. — Wird man in der halbslovenischen Stciermark die Land' tage und das Guberninm bloß in deutscher Spra» che vcrsehcu, oder wird man die slovenischc Spra« che einführen? Wäre es für die Deutschcu mcht freundlicher, ihre Verhältnisse juntcr sich allein zu regeln, und uicht Völker anderer Sprachen als Mitrichter zu gebrauchen? — Die Provinz wird ihren Verfechtern keinen Danck wissen, sie ist todt, — sie ist znm zweitenmale gestorben durch die Zugeständnisse in den Märztagen. — Es erscheint so« mit die Aufhebung der Administrativ »Provinzen und die Einthcilnng des Staates nach Völker« schaften, oder nach Völkerschaften getheilten Krei« sen nothwendig. Eine alte Prophezeiung. In den verschiedenen Gegenden Oberkrains, zumal um Krainburg herrschte eine alte Prophezeiung: Wenn St. Martin von Krainburg rückt, werden fürchterliche Kriege anfangen; sie werden sich zn einem allgemeinen Vetter- oder VertilgungS» kriege steigern; von der Mündung der Save in die Donau — aus wird sich eine schlummernde Männer-Kraft entwickeln ; die Manner werden aufstehen , Frieden vermitteln, und es werden dann glückliche Zeiten für die wenigen Ueberblicbencn sein. St. Martin, die Pfarrkirche, welche knapp dicßseits der Savebrücke stand, wurde in den letztern Iahvzehenten des vorigen Ialnhundertes abgetragen, und au der Gränze der Gemeinde Strauche wieder erbaut; um jene Zeit begann die französische Revolution, welche zeltweise gehemmt noch fortdauert, und uun in eine allgemeine europäische Gähruug übergegangen ihre Krisis und ihr Ende erwartet. vGroßc Vernlchtnngskriegc werden am Zcycr-felde (tt<>i'«K<» z»«»!>«') zwischen Lack und Krainbnrg, durch einen zwischen vielen Völkern abgeschlossen werdenden Frieden ein glückbringendes Ende sin-den" — sagt eine andere, in jenen Gegenden tur-sirendc uralte Prophezeiung. - 44 - Verbindet man die beiden Prophezeiungen uild blickt man hin auf die Gelüste der Germa-licn nach unsern schonen Gauen und Gewässern, — vielleicht werden solche an dem geräumigen, ebenen Zeyerfelde, das schon im Mittelaltcr mit deutschem Blute gedüngt wurde — ihr Ende sin» den! — Verschiedene Nachrichten. P e st. Vine jüngst erschienene politische Flugschrift enthalt folgende Zeilen, di< wir deshalb wiedergeben, weil sie ein grelles Licht auf die ungarische Politik wcrfeu: „Man kann nicht zwei Herren auf einmal dienen. Seien Sie also, Herr König! .König von Ungarn und wohnen Eic in Ofen. Das befiehlt Ihnen die Majestät des Voltes. Wenn Ihr Hof eine verständige Politik verfolgt, wird er Ihnen rathen, Ihrem Kaiscrutel zu entsagen--------(klauben Cic mir, es geht. In Rom, in Konstantinopel, in Paris hat man schon dcrglei« chcn Titel verschwinden sehen. Von diesem kleinen Oesterreich, dem Umstürze nahe, werden sich einige Fragmente mit Teutschland vereinigen. Nicht dort hinauö ist Ihre Zutuuft; indeß, wenn Sie sich den Interessen Ungarns hingeben, werden Sie eine schönere Zukunit haben, als irgend ein Monarch der Welt. Seit drei Jahrhunderten strengt man sich an, uns zu Ocsterrcichcrn zu machen: es gelang nicht, und wird nie gelingen. Wenn die Umstände, die auf unö lasten, sich nicht ändern, wenn sie selbst den Rath der Vernunft von sich stößt, rann unsere Nation vernichtet werden; daß wir aber je Ocstcr« rciclicr werden, das kann nie geschehen. Wenn sie sich also entschließen, den Ungarn die Hand zu reichen, nicht wie bis jetzt, als unnatürlicher Vater, sondern so wie ein guter Va-icr, und diese Hand festhalten, dann werden Eie einen politischen Schritt thun, wie Mctternich's grauer Kopf nie einen gedacht, und einen Schritt, den die Ungarn bei ihren dankbaren Herzen bis zur fernsten Nachkommenschaft zu würdigen wissen werden." — Ielachich soll bereits in Grosikanischa eingezogen sein. In das Krasfter Komitate sind mehrere tausend Serben kricgsgcrüstct eingedrungen. Der türkische Pascha in Belgrad soll dein tommandirendcn General der Krafter Grenze die Anzeige von dem bevorstehenden Freischaarenzuge zur Hülfe der Raizen mit dem Bemerken gemacht haben, daß er denselben nicht werde verhindern tonnen. Der kommandirende General Appell hat hierauf die walachischen Gränzer an die serbische Gränze beordert, diese öffneten aber ihren Stammgcnosscn die Reihen. Uebcrall Mißstimmung, Verdächtigung und Hoffnungslosigkeit! N. Z. Nusiland. Im I^Iontt^ui- Locales: Vorgestern fand das Fest der Verbrüderung der Ncu-städtlcr Nationalgardc mit der von Hof, von Treffen und Nassen fuß, und zwar in der Waldung der Herr« schaft Wördl, gleich ober dieser Statt. Der Hinmarsch geschah von Neustadt! aus in militärischer Ordnung unter Begleitung der Musik; die blau - weiß « rothe Fahne wurde vorgetragen. Die Anzahl der Garden und der uu-mittclbar eingeladenen Gäste dürfte sich auf 300 oder etwas mehr Personen belaufen haben. Die Gesellschaft war schön; im Ganzen die Unterhaltung sehr angenehm und dem lobcnswcrthen Endzwecke entsprechend. Insbesondere both der Herr Herrschaftsinhaber Vincrnz Freiherr v. Schweiger in seiner bekannten Leutseligkeit und der Vorliebe zur Nationalität Vieles auf. — Toaste wurden auf das Wohl Seiner Majestät, dieser unter Absingung der Volks-Hymne, aus das des „Ielachich" und des „Na« detzky" unsers verehrten Herrn Krciohauptmanns u. s. w. Nllt lauten .^Ilivin'»" getrunfcn. Wir können unö in die Bekrittelung einzelner Thatsa« chen einer stark angewachsenen Gesellschaft nicht einlassen; Eines hätte, als der beschränkten Räumlichkeit, dcr Kürze der Zeit und überhaupt dem Zwecke eines gegcscitigcn Vc-fanntwcrdcnö und Annähcrns nicht entsprechend -— ganz, oder doch zum Theile unterbleiben können, — d. i. der oft widerhohltc Gesellschaftstanz „die Quadrille." Die Nationalgarde von Hof, <)0 Garden stark angekommen, verdient wegen dcr bereits ganz vollendeten Adjustirung eine besondere Erwähnung. Die Garde von Nassen fuß rückte, wie man mim« kelle, wegen einer klcinörtlichen Reibung des Herrn Kommandanten Pibcrnik mit den dortigen Honoraziorcn, et» was spät ein, dcr Herr Veziikscommissar Raab, voraus anwesend ging ihr jedoch entgegen und führte sie in seinem gewohnten Phlegma und der Bescheidenheit vor. Der Herr k. k. Gubernialrath und Kreishauptmann v. Laufen stein hat dem hiesigen Nationalgardcfonde die großmüthige Spende eines Beitrages von 50 fl. gewidmet, wofür dcr ergebenste Dank achtungsvoll dargebracht wird. Nationalgarde - V erwaltun gsrath. Neustadt! am 9. September 1848. Beiträge für du- l'i^aten werden l'i.r in ti, von Haus zn Haus gesammelt werden; die Z". '>'. Außen-Wohnenden wollen solche unmittelbar der Redaction dieses Blattes zukommen machen. Für die Eroaten ist ein Betrag von 2 fl. von einem Prie-sier unter dem Motto: ^i-jjnl«1 ^njallaln" zugekommen. Neustadt! in Illiricn. Druck und Verlag von Maria Tandlcr