^ ZUM Mutzen imd Vergnügen. — ,«« ^s) ^—--------- Freytag, den 5. October 1821. Historisches Tagebuch für Krain. ' "ctober. Das österreichische Officiercorps, nach Einnahme des Laibacher Schloßberges, auf der Schitßstatt be-t wirthet ^i«i5). — 7. Fürst-Bischof von Brixen, ein Graf von Kinugl in Üaibach (1707). — 8. Reiche Wem-fechsung (i^in^. — y. Stiftung oes Frauenklosters Münker.dorf (,5ao). — ,c>. Negulirung der Pfarreyen il den österreichischen Erbauten il^än t^te."— Sie treibet, alle Gewerbe. — Ih-, re,Schu^M^ Schmiede, Sattler, Tischler u. f. w. ge^' nießenim ganzen Staate den Vorzug, und es gibt im Allgemeinen keine Geschäft, in^welchem sie,«icht tie besten Arbeiter eine Gemeindeschuls zur Erziehung der Kinder, wo jedes nach seinen Fähigkeiten Unterricht und seine künftige Bestimmung erhalt. Der Überfluß aller Erzeugnisse der Harmoniter wird zum Besten der Gesellschaft uer« kauft. Jeder Handwerlsmann handelt dabey, als gälte es ihin allein, und der erhaltene Preis der ber« kauften Gegenstände wird in die Casse der Gesellschaft geschossen. Überhaupt aber ist jeder Person ihr eigenes Geschäft angewiesen , das mit Ordnung betrieben wirb. Selbst Kinder sieht man außer der Schule nicht müßig.; alle erfüllen ihr Tagewert mit Freude. Alle Reisenden stimmen darin überem, dos; nirgends eine solche Ordnung und Liebe zur^ Arbeit angetroffen werde, wie unter den Harmonuern, und daß man durchaus keines jener Laster unter ihnen bemerke, die fo vieles Unglück in andern bürgerlichen Vereinen erzeugen. Auch darin stimmen diese Reisenden überein, daß Harmony das Paradies in der Wildnis) sey,'—die Oasen Lybiens, wo sich der Wanderer erquicke. — l^' Da unter den Harmonitern Alles Gemeingut ist, so leben auch alle für Einen, und Einer für Alle. Wer Schuhe braucht, geht zum Schuster und erhalt sie, und wer einen Hut, braucht, erhalt einen Hut. Nah» rungsmittel werden eben so jeder Familie abgeliefert; Salz und andere Artikel desgleichen. Fleisch wird von den Schlachtern geliefert, und das Vieh dazu aus der Gemeindeheerde genommen. Hanf, Flachs und andere Gegenstande werden vom allgemeinen Vorrathe jeder Familie nach Bedürfniß gereicht, und keine leidet Mangel. Die Gaben des Himmels kommen Allen ohne Unterschied zu. Keiner ist gezwungener Diener desAndern aus Noth, sondern aus einer innern Überzeugung, daß sie Alle — Kinder Eines Vaters sind. — Beym Zusammentritte der Gesellschaft brachte jedes Mitglied seine Habe zum Besten des ganzen Ver» eines dar.' Der Reiche theilte seine Überfluß mit dem Armen, und beyde traten in gleiche Rechte ein. Tritt eines 5> der Mitglieder aus, so erholt es bloß die Summe zurück. Diese Verordnung hat darin ihsi^ Grund, daß alle Dienste und, Arbeiten, w.-lche die Harmoniter einander leisten, um der Liebe, und nicht Istn^es Geldes willen geschehen'; dahev sie auch keinen AnspruH auf irgend eine Belohnung oder Vergütung ihrer Dienste machen können. — Wie sehr übrigenS alle Mitglieder von dsr Herrlichkeit ihrcr Anstalt überzeugt sind, geht daraus hervor, daß m 17 Jahren nur wenige Personen ausgetreten, und auch sogleich wiede» durch andere ersetzt worden sind. Das große Geheimniß, das diesen merkwürdige« Verein begründet, ist in den Lehren unserer Rcligion enthalten : — „Liebet euch unter einander wie Bruo^r." „Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" u. s. w. — Es ist eine in Christo gegründete Einheic, und scheint für die Ewigr'eir gebildet. Ihre Überzeugung, den rechte« Weg gewählt zu haben, ist so innig, und der Glaube an ihre Erhöhung so fest, daß sie schon ü, dü",?r Welb den Vorgeschmack eines himmlischen Lebens genieße». Sie betrachten sich als das Vorbild der Zeiten, welche dem Menschengeschlechte in kommenden Jahrtausenden zu Theile werden sollen. Und, wahrlich, wenn matt ihre Grundsatze aus dem rechten Gesichrspuncte betracht tet, so kann man nicht umhin/sie als die glücklichsten Bewohner dieser Erde zu betrachten. Sie leben in Friede und Emtrachr unter einander. Neid und Arg^ wohn sind ihnen fremd. Geih und Wucher wohnen nicht in ihren Hütten, und die Güter der Witwen und Waisen lasten nicht auf ihren Gewissen. — Die Stunden, in welchen unzählige Bewohner dieser Erde in Armuth und Elend schmachten, si'nd ihnen unbe? kannt. — Welch ein Zustand, wenn ganze Nationen eineS solchen Reiches theilhaftig werden könnten! -- (Die Fortsetzung folgt). Geschichtliche Denkwürdigkeiten. (EmUntcrhaltungsblatt für jedenStand und jedeZAlter> Alonzo. (Fortsetzung). Endlich legte sich das Gewitter, der Donner und die Winde hömn aus, den Be^gzu erschüttern; das Was« ser der Ström« sioß milder schnell und brausete nicht mehr rings umher, und Alonzo fühlte den Balsam des Schlafes durch seine Adern schleichen ; aber — ein schrecklicheres Geräusch, als das Brausen de5 S'' ms, tönt« ihm in die Ohren »,nd erschreckte ihn, al^ ,. '«in-schlafen wollte. Dieses.Geräusch, gleich dem Reiben der Kiesel-steine, kam von einer Menge Schlangen *) her, welken die Höhle zum Znfiuchlsorte diente. Das ganze Gewölbe war damit angefüllt, lind in einander geschlun-2«n/machten sie in ihren Bewegung»!', dieses Geräusch, waches Alonzo erkanine, Sein entkräfteter Muth er-^g, sein Blur erstarrte vor Entsetzen; kaum wagte er ^lhein zu schöpfen. Er glaubte, sie um sich herum krie, Heil oder über seinem Haupte hangen, oder zusammen» se^ollt auf ihn losschießen zu sehen. Wenn er sich aus d" Höhle heraus schleppen wollte, zitterte er, aus ^urchl, uncer seinen Handen oder unter seinen Trirten tliies dieser gefährlichen, kriechenden Thiere zu drücken. Vor Schauer und Entsetzen unbewcglich, von tauend ^desgefahren umgeben, brachte er die längste Nachr '" «inem schrecklichen Todeskampfe zu; in grauenvoller ^eh'lsucht, das Tageslicht wieder zn sehen,' machteer s'ch, wegen der Furcht, die ihn fesselte, Vorwürfe, und ^""gte,obgleich vergebens, alle seine Kräfte an, die-^ Schwachheit zuüberwinden. DerTag, welcher zu däm« ^rn begann, zeigte ihm, wie. gegründet sein Schrecken '"ar. Er sah wirklich alle die Gefahr vor sich, die er """uthct hatte; er sah sie noch fürchterlicher. Hier Wußte er sterben oder entfliehen. Mit großer Mühe sam-^It« er die wenigen Kräfte zusammen, die ihm noch übng blieben; langsam stand er auf, krümmte sich, !^hte seine Hände auf seine zitternden Knie, und ging ^ dieser Stellung aus der Höhle, so entstellt und so bl°ß, tv^ ei„ Gespenst aus feiner Gruft hervorkommen '^loe. Der nähmliche Sturm, welcher ihn in die Ge-^hr gestürzt hatte, rettete ihn auch; denn die Schlan-^" hauen sich so sehr gefürchtet, als er selbst, und ^/ß ist der angebohrne Trieb aller Thiere, baß sie auf-b"en schädlich zu seyn, sobald sie sich in Gefahr besmden. Ein heiterer Tag tröstete die Natur für die Ver, Leerungen der Nacht. Die Erde war gleichsam einem > Klapperschlangen. Schiffbruche entkommen, und zeigte ill-erall !>:? lavgn übrig gebliebenen Trümmer. Waloer, die den Abend zuvor sich bis zu den Wolken erhoben, waren gegen die Erde gebeugt; andere schienen sich noch vor Schrecken zu sträuben. Hügel, welche Alonzo nntec ihrem grünen Schmucke an einander hangend gesehen hatte, waren nun zu Klüften aufgeplatzt, und zeigten ihm ihre zerrisseneil Seiten. Alte, aus der Würz?! gerissene Bau» me, von der Hohe deS Gebirges herabgestürzt, die Fichte, der Palmbaum, der Caobo, die Ceder, laZen zerstreut hin und her auf der Ebene ansgesireckt, und bedeckten dieselbe mit ihren zersplitterten Stammen und mit ihren zerschmetterten Zweigen. Abgerissene Felsenslücke bezeichneten die Spur der Ströme; der tieft Raum zu ihrem Laufe war mit einer schrecklichen Anzahl zah-mer,grausamer, furchtsamer und wilderThiere besetzt, welche überschwemmt und von dem Gewässer wieder her« ausgespien worden waren. Iiidessen war dieses Wasser abgelaufen, und ließ di< Wälder und die Fluren bey den Strahlen des anbrechenden Tages tvieder aufleben. Der Himmel schien mit der Erbe Frieden gemacht zu haben, und ihr, zum Zeichen seiner Huld und seiner Liebe, zuzulächeln. Alles, was noch athmete, sing wieder an, d«s Lebens zu genießen. Die Vögel und die »vilden Thiere Hatten ihre Furcht vergessen ;denn die gesHwmde Vergessenheir der Ungläcksfälle ist ein Geschenk, welches die Natur ihncn gegeben und den Menschen versagt hat. Obgleich das Herz des Alonzo von Furcht und Schmerz inederge-schlagen war, so empfand er doch eine Regung der Freude; nber da er aufhörte, für sich selbst zu fürchten, zit« terre er für seine Gefährten. Er erhob seine Stimme, und sein lautes Geschrey rief ihnen zu; seine Allgen suchten sie vergebens; er sah sie nicht mehr, und der Wiederhat! allein antwortete ihm. „Ach!" ^ ief er, „meme Wegweiser, weine Freunde, eS ist um sie geschehen! Ohne Zweifel sind sie umgekommen, und ich, w55 wird aus mir werden?" Bey diesen Worten glaubce der Jüngling, er würde von einem unv?rmc-dlichen Unglück verfolgt, und verfiel wieber in seine vorige Traurigkeit. Zum größcen Unglücke fand er die Lebensmittel nicht mehr, die sie mitgenommen hatten, und durch seine Enrlraftung spürte er erst, wie sehr er sie nöthig tMe. Die Natur ersetzte diesen Mangel. Die M a n^ gle«, die Banailas tmd die Oca Omaren sein« Nahrung. So weit als fein Blick nur reichen konnte, suchte er bewohnte Orte. Er sah keine Svuren davon; s,in Muth war erschöpft. Endlich entdeckte er einen zwischen ;w?y Bergen gebahnten Fußsteig. Die Dunkelheit dieses Weges, wo über feinem Haupte schwebende Felsen dem Lichte kaum einen engen Durchweg ließen, erschreckten ihn gar nicht. Der innere Trieb, der ihn nach einem Orte zu ziehen schien, wo er seines Gleichen zu finden hoffce, beschleunigte' seine Schrille, und machte ihn gegen Müdigkeit unempfindlich. Jetzt kam er aus diesem tief hineinziehenden Fußpfad heraus, und er< blickte eln hier und da mit Hurten und Heerden be< decktes Feld. Nun erst höhlte er wieder au» freyer Brust Athem, hob di> Hände gen Himmel unt5 dankte ihm. Ein laut"5 Geschrey weckt? ihn aus seinem Dank» chsbethe. Eine Schaar bewaffneter Männer stärke auf ihn zu, und umringte ihn. Ihr Lächeln war grausam, ihr Blick hastige Gierigkeit. Alonzo reichie ihnen die Arme. „Indianer," sagte er, „ich bin ein Fremdling; «b?r ein Fremdling, der euch liebet. Habet Mitleiden mir mir, da ich von Iederman verlassen bin." Bey diesen Worten wurde er gebunden , -das Freudengeschrey ward nsä> starker wiederhoblt, und die Wilden fährten ihn in das Dorf. Die Weiber gingen aus den Hütten ynd hielten ihre Kinder an der Hand. Sie umringten den Pfahl, an welchen Alonzo gebunden ward, und tie Männer verließen ihn, von ihren Weibern bewacht. Alonzo sah bald , dasi er unter ein Volk von Menschen^ fressern gerathen war. Indem man ihm die Hände band, hatte man ihn qanz entkleidet. Ein traurige« Vorbotho seineS Schicksals! 3c horte, wie die in dem Dorfe hin und her zerstreuten Wilden einander z,t dem Feste »inluden, und die Freudenge''ange der um ihn herum-5 anztnden Weiber verhehlten ihm nicht, was vorgehen sollte. „Kinder.", sagten sie, „singet, enere Väter sind auf e'ne glückliche Beute gefallen! Singet, ihr Zollet dem Feibe beywohnen!" störung der Haüsgerarh^', Kleiber tc. herrühre, ei kann dieß aber nicht seyn, da man ihn auch anfbel! höchsten Bergen Amerika's, der At^en SicilieN? und selbst auf dem Meer,, bemerkt. Nuß-iesque in Amt« rika hat kürzlich untersucht, und gefunden, daß er aus erdigen Theilen, vornehmlich aus Thonerde besteht. El glaubt, er bilde sich chemisch in der Lmr durch die Ver^ bindung der darin enthaltenen Grundstoffe verschiede» ner Luftarten. In einem verschlossenen Zimmer seht sich jahrlich i/5 bis i Zoll nieder, der durch den Drück auf ,<6 Zoll reducirt wird. ?ln offenen Onen setzen slH^ in hundert Jahren 6 bis »2 Zoll dieses Luftstandes üb. Kreisrunde Sägen. InEngland, und jeht auch schon in einigen deutsche« Fabriken, hat man kreisrunde Sagen. Es kommt bey die< sen hauptsächlich darauf an, daß sie einen großen Durch" messer haben,da man sonst nicht Zut mir ihnen sägen kann. In Brunellä Fabrik in London sind welche von 78 Fuß in» Durchmesser in denWertssätten ^u Batersea, bey London, ist das gewöhnliche g Fuß. Von sieben Fuß Durchmesser hat H a k s eine in Paris errichtet, um Hol; zu eingelegt ten?lrbeiten zuschneiden. Diese Große zeigte sich aber als zu gering, uno er hatte, um mit ihr arbeiten zu könnet», viele Schwierigkeiten zu überwinden. Vertheidigung des Großhändlers Simon, daß er keiö Jude ist, wie man ihn allgemein nennt. Herr Simon ist kein Iub! an Feyertage« Nichts zu verkaufen, ist der Juden Brauch, Er aber öffnet seine Niederlagen Für bares Geld an hohen Festen auch. G Gedruckt bey IgnazAloys Edlenv. Kleinmayr.