^52> Kamftag den 26. December 1829. < Nn vas wohlthätige Vublicum in Naibach. T^ngeachtet der ansehnlichen Beiträge, die die wohlthätigen Bewohner der Provin-zial-Hauptstadt Laibach dem Armeninstitute angedcihen lassen, sind die Kräfte desselben doch nicht zureichend, um dcr sich sichtbar mehrenden Anzahl von Armen auch nur die nothwendig? sie Unterstützung zukommen lassen zu können, daher die Armeninstituts-Commission bei der Annäherung des neuen Jahres das wohlthätige Publicum Laibachs auf die Noth so vieler leidenden Mitmenschen, und auf die hier eingeführte löbliche Sitte, sich der sonst gebräuchlichen Neujahrswünsche durch Erlaß karten zu entheben, und den dafür einkommenden Betrag den hierortigen Armen zuzuwenden, mit der angelegentlichsten Bitte aufmerksam macht, daß es dle bei jeder Gelegenheit bewiesene werkthätige Theilnahme an dem Bestände des dasigcn Armcnvereins auch jetzt bei dem heranrückenden Jahreswechsel durch häusige und ergiebige Abnahme der Erlaßkarten zu beurkunden nicht unterlassen wolle. Diese Erlaßkarten können von heute angefangen im Comptoir des Armeninstituts-Cassicrs, Herrn Leopold F.rören te ich, gegen den gewöhnlichen Erlag von 20 kr. für die Person, ohne jedoch der gewohnten, bisher so rühmlich bewiesenen Großmmh der wohlthätigen Stadnnsassm Schranken zu setzen, erhoben werden. Die Namen der Neujahrs-Gratulanten werden in gedruckten Verzeichnissen der Zeitung beigelegt, und dcr eingegangene Geldbetrag wird besonders bekannt gemacht werden. Von der Armeninstttuts > Commission zu Laibach im December 1629. , Khre Augen. Echön ist schön die Farbe der Cyane In der lorn - und blumenreichen Ali, Herrlich prangt im kurzen Zrühlingöwahne Auch des Märzenveilchens schillernd Blau, Uno auch du Vergißmeinnicht daneben Elrcchlst von Anmulhrcitzen sanft umgeben. . Lieblich spielt das Feuer der Eapphiere Au5 der Edelsteine Morgenland, Und der Dom am lichten Sternreviere, Der den Mantel um die Erde spannt, Ist so hehr, so wunderschön zu schauen, Kündet Hoffnung, Liebe und Vertrauen. Schön mag allcs dieses, herrlich, prächtig, Herzbezaubernd, magisch mag es seyn. Doch es wirkt, und herrschet nicht so mächtig, Als der, engelvolle Zauberschein, Der auL deinen blauen Augen strahlet, Und den Himmel mir auf (5rden malet. ^ Mädchen! deiner Sonnen Zauberblicks, ^ Spiegeltafeln der Zufriedenheit — i Zufluchtsport im trüben Mißgeschicke — h. Und Symbole der Beständigkeit — r Können, wenn sie lächeln, Wunder wirken t In deS Ürkenlebens Schmerjbezirken. l Ja, wo deine Wunderkräfte walten», A Finden Grazien sich liebend ein, « Die begeistert Iubelreigcn halten, ^ Und Vergnügen allen Gästen beu'n, R Deines hiininelvollei, Blickes Siegen r Müssen alle Seher unterliegen. l In der azurblauen Kugelrunde k 3iuhet meines Herzens höchstes Glück, l Meine Muse fühlt die Schäferstunde » In dein wcnilevollen Augenblick, W Wenn sich deine Vlicke mit den meinen » Gleich geliebten Brüdern froh vereinen, l . P...«. ^ -------^--------- Ver Goelsteinfthmuk inr Morgenlanve. - Die Edelsteine sind im Morgenland e für die Wö'lker von ganz anderer Wichtigkeit als im Abend- lande. Dort ist der Edelsteinschmuck so nothwendig zur magisch.bezaubernden Würde eines orientalischen Despocen im Auge des sclavischen Volks, und die Dia-, manten am Turbane, die Karfunkel am Degenknopfe, der Edelsteinthron, und das mit Rubinen und Perlen gestickte Zelt sind in der Meinung des Unterthanen so unzertrennlich von der Person seines Beherrschers, daß sie wie ein Zauber auf jeden seiner Gegner wirken. Diese werfen sich sogleich in den Staub, sobald sie ih-' ren Obern im Edelsteinschmucke erblicken. Der Letztere ist für seine persönliche Oberherrschaft so unentbehrlich als ein schlagfertiges Heer. Man sieht hieraus, daß der Edelsteinschmuck im Morgen lande auf die Untergebenen eine Zaubergewalt ausübt. Edelsteine sind Lichtsammler und schmückten sonst die Tempel und Götzenbilder der Hindus. Als aber diese geplündert wurden, zierte man damit, besonders mit Rubinen, die Throne der Beherrscher und die Häupter dieser. Im Morgen lande treibt man daher einen ungeheuern Lurus mit Edelsteinen, wovon die Abendländer nur einen schwachen Begriff Haben. Alles hierin übertraf jedoch der Pfauenthron der mogo-tischen Kaiser am Ganges, der durch ganz Asien gepriesen und beneidet wurde. Dieser Thron, der von Diamanten starrte, stellte einen Psau mit offenem Schweife aus Gold und Edelsteinen vor und Nadir Shach ruhete nicht eher, als bis er sich 17Z9 in seinen Besitz gesetzt hatte. Wenn sich derShach von Per-fien bei feierlichen Gelegenheiten zeigt, so erblickt , man ihn mit Edelsteinen, und Perlen bedeckt, um die Augen zu blenden. Derpai-nur und Kochinur d. h. Ozean des Lichts, Verg des Lichts, heißen an seinem Kleide die prachtvollsten unter den Edelsteinen, welche seinen Ruhm im Morgen lande gewaltig .vermehren. Als der Engländer Her-Porter im Jahre 1818 in Teheran, der gegenwärtigen Residenz des Shachs von Persien, Fe t-Ali yc werden. Schleichhändler an den Ufern des Rheins berechneten die Zeit, wann diese Leiche an den Rhein kommen könnte. Sie ließen daher einen Sarg von Blei machen, kauften eine Berline und nachdem sie auf solche des Marschalls Wappen malen lassen, kamen sie, wohl verkleidet, den Sarg und die Wände und Polster des Wagens mit englischen Waaren gefüllt, bis ungefähr zwanzig Stunden von der Gränze,^ die damals der Rhein noch bildete. Die Schleichhändler wurden überall mit Auszeichnung empfangen und behandelt, und man beeifer-te sich, dem vorgeblichen Adjutanten und seinem Begleiter, aus Achtung für den Todten, die größte Gastfreundschaft zu erweisen; der erste Adjutant des Marschalls war aber noch so von tiefem Schmerz durchdrun« gen, daß er alle Einladungen zu zahlreichen Dinös und Supös ausschlug und allein zu speisen wünschte, um die Erkundigungen über die Details von dem Tode des Helden Seitens der Ofsiciere zu vermeiden, weil deren Erzählung die noch nicht verharrschte Wunde nur aufreis-sen würde. «Verschonen Sie m,ich!« rief er mit Pathos aus: «ich fühle mich noch viel zu sehr gebeugt, um darüber mich in ein ausführliches Gespräch einzulassen. Alles, was ich Ihnen sagen kann, ist, daß ihn die Kanonenkugel in die Seite getroffen hat.« So gelangte der Adjutant bis an die furchtbare inquisitorische Zolllime des Rheins. Ein Courrier hatte hier schon die Nachricht von dcr Schlacht bei Lützen und dem Tode des Marschalls überbr.ichc, und daher hoffte man undurchsucht durchzuschlüpfen. Aber der Zo.ldirector, äußerst streng in Erfüllung seiner Pflicht, erklärte dem Adjutanten., so heilig ihm auch die sterblichen Ueberreste d.es Marschalls wären, so müsse er doch darauf bestehen, daß er einem von dem Gouverneur des Orts dazu beauftragten Officicr höheren Ranges den Schlüssel zu dem Sarge einhändige, damit dieser sich von der Angabe überzeuge, und ihm darüber, zu seiner Legitimation, eine Bescheinigung ausstelle. Der Schleichhändler war darüber, als eine EntHeiligung des Todten', sehr entrüstet, und schrie mit Heftigkeit: »Es ist ein Gräuel ohne Gleichen! Aberder Obergeneralsoll diese abscheuliche Entweihung erfahren. Lieber laß'ich mein Leben, als daß ich den mir anvertrauten Sargschlüssel aus den Händen gebe!« Einige rühmten den Muth und die Anhänglichkeit des Adjutanten i Andere sahen darin nur einen lächerlichen Eigensinn; die Zollbeamten ahneten einen Betrug. Aber der Adjutant trug doch endlich durch seine Keckheit und seine Drohungen den Sieg davon, indem er von der höheren Behörde den Befehl ertrotzte, daß dcr an^ gebliche Todte undurchsucht passiren könne. W Den'Schleichhändlern würde ihre List auch gelungen seyn, wenn nicht der Wortwechsel mit dem Zolldi-rector, und die Beschwerden über solchen bei seiner vorgesetzten Behörde eine Verzögerung von acht und vierzig Stunden verursacht hatten. Die wahre Leiche des Marschalls war in kleinen Tagereisen abgeführt worden. Sie traf eben in Kassel (bei Mainz) ein, als die Pseudoleiche kaum auf der Mitte der großen Schiffbrücke war. Der wahre Adjutant erhielt davon Kunde, er beschleunigte seinen Transport und holte seinen schamlosen Kopisten an der Zolllinie ein. Hier suchte er seinen Vorläufer auf, prügelte ihn tüchtig durch und trug dann daraufail, ihn festzuhalten und Sarg und Wagen genau zu untersuchen. DU, Man öffnete den Sarg und auch die Wände und Kiffen des Wagens. Es fanden sich überall eine Menge verbotener Waaren. Jetzt im Gefängniß fühlte der vorgebliche Adjutant erst wirtlich dcn vorgespiegelten Schmerz über den Tod des Marschalls, denn er hatte dazu sehr erhebliche Gründe; es wurden nicht nur alle Waaren sammt dem bleiernen Sarge und der Berline confiscirt, sondern er kam auch mit seinem Begleiter «nd Helfershelfer auf die Galeeren. ^/^izM^ Merkwürdigkeiten aus eineinH^ieto^lon AHalakka an einen Nwelt^M--^ Ds Malakka. Mittwoch den 3. Juni 1829 werden vor der Wohnung des Hrn. M. A. L. öffentlich an den Meistbietenden verkauft werden: Kutschen, Pferde, Hausgcräthe, goldene und silberne Effecten, nebst folgenden Sclaven: Januar, ein guter Koch; A so r, Leibjunge; Freitag, Wascher; Louis, Schneider und geschickter Maurer; Mina, Hausmädchen mit sechs Kindern; Flora, Hausmädchen mit vier Kindern; Portia, Hausmädchen, Näherinn und Thee-schenkcrinn; Phöbus, ein Kutscher mit zwei Pferden nebst seiner Tochter Sa ima; Sulkan, Stalljunge, Mit seiner Frau; Mawar, Köchinn, Wäscherinn, Leib- und Hausmagd, mit ihren Kinder^; Iunius, Stalljunge und Läufer, mit seiner Frau; Helene, Küchenschrank - Aufseherinn; Diana, Wäscherinn, Näherinn und Strickerinn; ,N oskam, Ausseh er über das Geflügel und Läufer; Pamela , The,eschenkerinn, Haushälterinn und Zuckerbackerinn; Francina, Leibmädchcn und feine Näherinn; Minerva, Auf- >« ") Malakka oder Malana ist die Hauptstadt der asiatischen Halbinsel Indiens, jenseits des Ganges. Die Stadt ist auch der Sitz eines katholischen Bischofes. seherinn der Gänse; Geduld, Gärtner und Stall'-junge; Thalia, complettc Hausmagd, mit ihrem Manne; Pluto (Hocka), Pseifenträger. O u t e r U i t t. Man empfiehlt folgenden Leim zum Kitten des Glases, Porzellans lc.: „Die Gartenschnecke hat an dem Ende ihres Körpers ein Bläschen, das mit einer fettartigcn und gallertartigen weißlichen Materie gefüllt ist. Wenn man diese Masse herausnimmt, und zwischen zwei Körper bringt, sie mögen auch noch so hart seyn, und diese Körper in allen ihren Theilen genau in Berührung setzt, so leimt sie dieselben so fest an einander, daß, wenn sie mit einem Hammer in der Folge wieder zerschlagen werden, sie häusig an einer andern Stelle brechen, als an derjenigen, an welcher sie mit dieser Masse zusammengeleimt wurden. Man hat einen in zwei Stücke gebrochenen Feuerstein von der Größe einer Mannsfaust auf diese Weise zusammengekittet, und mit aller Gewalt gegen einen Pflasterstein geworfen. Der Stein sprang in viele Stücke, hielt aber an den zusammengeleimten Flächen die ganze Gewalt des ihn zerschmetternden Wurfes aus. Es versteht sich, daß man diesen Leim trocken werden lassen muß, ehe mau ihn einer Probe aussetzt. O u r i o s a. Dsr englische Arzt und Schriftsteller Moore pfleg/ te zlt sagen, daß zwei Dritttheile der Einnahme der Aerzte laicht von wirklichen, sondern von eingebildeten Kran-keN kämen. Ein reicher Tuchhändler aus Wiltshire hatte lange Zeit den Brunnen zu Bath getrunken, als ihm einfiel, auch den von Bristol zu versuchen. Er ei>-bat sich daher vom Doctor Moore ein Empfehlungs-Schreiben an einen Collcgen in Bristol. Aus Langeweile oder Neugier öffnet er es unterwegs und sind^ folgende Beschreibung seines Falls: „Mein Herr! Der Ueberbringer ist ein reicher Tuchhändler aus Wiltshire, ziehen Sie so viel Vortheil hieraus als Sie können." Dieses Schreiben bewirkte einevollständigeKur; der Pacient kehrte direct nach Hause zurück. Man will jetzt die merkwürdige Beobachtung gemacht haben- daß die jungen Affen weit mehr Verstand haben als die Erwachsenen. Je mehr Körperstärke der 25ffe erlangt und je älter er wird, desto mehr vermindern sich seine Verstandeskräfte. Nevacteur: ^r. kav. Keinrich. Verleger: Mnaz Al- SMr v. Ulkinmaur.