l^lo. 35. H, ' 1788. Laibachcr Zeitung, Donnerstag den 28. August. Mehaöia, den 8. August. "a Schuß Brod s und einen großeu TM der Zelter, Bagage lmd Kessel von De Vins, Wallach Illy^ Reisky und Würtemberg. Wir haben betrachtlichen Verlust denen 152 Mann starken Kommando haben wir noch keine Nachricht wo es sich hingezogen hat. Ein anderer Schwärm ist gegm unser Kommando in dcr Vettranischm Hö-le gerückt, wo man heute stark Kanoniren hört ; wir haben dort 1 Bat. von Brechainville, 1 Kompagnie von Wal. Illur. Reg. und einen Ingenieur Qbcrlieut. mit dcr nöthigen Artillerie stehen , hoffen also , daß dieser Posten die Feinde zurück-' treiben werde. Uebrigens stehen die Türken heute noch in Schuppaneck^ und Altorsowa. Am 7. dieß brach noch vor Tagesanbruch cin Schwärm von mehreren tausend Türken (die Zahl kann noch nicht bestimmt werden) bei Schupanek in den Banat ein, fiel mit der dieftm Volke gewöhnlichen Wuth, über eben genanntes Schuppanek und die Orte Alt-Or-sova, Toplecz, Tuffio und Coromill her , steckte diese Ortschaften in Brand, und richtete eine grauliche Verheerung an. Der in Schuppanek gestandene Dreißigst Waaren Beschauer konnte mit genauer Noth sein Leben retten, mußte die unterhabende Kasse und seine eigenen Habschaften im Stich lassen und flüchtete sich nach Mehadia. Unsere in dortigen Gegenden vertheilten Truppe« widersezren sich dem ungestümmett Anfall der Feinde mit jenem uner-schrokcncn Muthe, der bisher über/ Haupt die tapfern Oesterreichs so rühmlich ausgezeichnet hat, mußten ab?r der Uebermacht weiche« und sich allmählich zurükezichen, bcl welcher Gelegenheit der Feind einige , von unseren Kanonen erbeutete. Der Verlust an Mannschaft war von beiden Setten verhaltnißmäßig gleich, und kann von keiner Seite bis izt bestimmt angegeben werden. Indessen hatte die Ankunft der ans den verwüsteten Ortschaften Gestüchteten das Lager bei Mehadia allarmirt. Der Kommandirende Herr General, Graf von Wartenslebcn , rückte sogleich mit einer hinlänglichen Anzahl Mannschaft gegen den Feind, und wandte sich bei seinem Marsche so, daß dieser unvermuthet zwischen zwei Feuer kam. Wie die vorher, zum Weichen gebrachten unsengen Truppen davon Nachricht erhielten, rückten sie mit neuer Wuth gegen den Feind , der von allen Seiten angegriffen und von seinen Schiffen abgeschnitten, izt eine so gänzliches Niederlage erlitt, daß der Wahlplaz mit todten und bleßirten Türken be-dekt wurde , und nur wenige von^ ihnen in die Waldung hier und da zerstreut stiehen und sich verbergen konnten. Die durch sie von uns eroberten Kanonen ( 13 an der Zahl, wie angegeben werden will ) und die. Proviantwagen mit Brod wurw« ihnen wieder abgenommen, und noch dazu ihre Kanonenschiffe und verschiedene Kriegszeichcn von den Uns-rigen erbeutet. Schreiben aus dem Feldlager ob Peschania, vom 11. August. Belgrads Schicksal scheint sich nunmehr einer baldigen Entscheidung zu nähern. Morgen ruckt von dem hier versammelten Corps D'Ar-mce Joseph II. , Lacy', das ganze Hauptquartier, der General - Staab 7 ungarische Regimenter und 7 Grenadier Bataillons , leztere 2l Bataillons mit ihren Brigadiers nach Surdock ab um mit der zugleich abmarschirenden beträchtlichen Kaval« lerie und-^Reserve Artillerie bei Surdock über 1?ie Donau zu setzen, und sich den isten zu Oppowa mit dem Corps d'Armee von Pansowa zu ver« Augen, auf dem jenstitigen Boden allda Posto zu fassen , die Türken, so alldorten kampiren, nach Belgrad ;u verjagen , und sodann die Vestung bon bee untern Geite der Wasser-stadt anzugreiffen. Wir bleiben «ndessen noch auf unseren Platzcn hier, sind blos deutsche Regimenter beisammen, noch zimlich stark und beträchtlich, unter dem Kommando des Feld;eugmeister' Baron Gemmingen , und warten so lange hier, bis obiges vereintes Corps von Op-powa die Herren Ottomanen nach Belgrad verjagt, und sie veranlaßt hat, ans Verzweiflung einen Ausfall oberhalb der Sau auf uns von Belgrad aus zmvaqen, wo wir so^ dann unsern teutschen Mull) und Tapferkeit zeigen, sie über die Gair nach Belgrad zurückjagen, ihnen auf den Fuß über die Sau nachsetze,,, oberhalb Belgrads jenseits der Sau Posto^ fassen, lind von oben die Belagerung ebenfalls begünstiaen werden-. " Wunderbar ist's doch , daß zu der letzttrn Expedition lauter teutsche fürgewählt sind , die ein uralter teutscher schwäbischer Ritter anführt. Bis i6ten dieß Werdens gerade ZO^ Jahr daß wir Belgrad erobert haben, uud bis i6ten wird es vcr-' muthlich zu einem hitzigen Gefecht kommen, welches für oder wider lins stattlich entscheiden , und uns den Anfang von Belgrads Belagerung zuwcKebringen wird. Aus dem Lager bei Portschen lss der Wallachey, enthalt der Hermannstädter Kriegsbothe folgendes Schreiben vom 2. d. M. Unsere Freywiliigen versäumen keine Gelegenheit dem Feinde aufmlauern, und Abbruch zu thun. Zwischen dein 13. und 2O. v. M. sielen sie zweymahl aus einem Hinterhalte einige , feindliche Haufen an, und erlegten jedesmahl bis 90 Mann. Auf gliche Weife geriethen sie am 20. auf 3O der ansehnlichsten Spahi , wovon 2c> auf dem Platze blieben, einer gefangen wurde, und nur die 9 übrigen durch die Flucht nach Zin^aren entkamen , wo nun bis 8QOO Mann der feindlichen Macht versammelt sind. Dcm ungeachtet haben unsere Truppen in diesem La-gcr Ruhe. Der Gen. Pfefferkorn ist nun selbst zugegen und hat die zweckmässigsten Anstalten getroffen. Es ist nicht ;u zweifeln, daß die Feind-, denen unfer Posten sehr wichtig ist; die Absicht haben, uns anzugreiff?« und zu verdrängen^ Wir vernehmen daß sie noch täglich Verstärkung voll Widm erhalten, und sogar Landete von Krajova, Karakul »md andern Orten hcrbeynöthigeu, um ihre Menge zu vrrgrössern. Sichern Nachrichten zu Folge soll Dubitza wirklich übcr seyn. Wnd alle Donnerstag auf dem Platz N. 135. in dn von Klemmm,^ schcn Buchhandlung a^egebw. Kletnmayer,