Macher Zeitnna. Nr. 208. oalbl- »n lr. Mit b« Post ganzj. fi. ,k, halbj. si. ?.«». Doimcrstass, n. September I,l«,«i,«««l»»h,»l« !Og«U«,: I»»l «„^ 1873. Amtlicher Theil. kaiserliches Patent vom ?. September 15M b^AchsrM^'?"^ '". H""^ bcr Abgeordneten lvaülm Im. 7 '^«" Vornahme der allgemeinen Neu- «^ltn und dle Einberufung des Reichsrathes auf den 4. November I87-j. Wir Frau) Hoscph der Erste, K^"^ ^""en Kaiser von Oesterreich; K ?i. ^"^"" ""^ ^°l)mc». König von Dalmatien «ro t.e^Slavolucn, Galizien, Lodomcricn und Illyricn GrM^' ^^'" "'' ^^,erzo« von Oesterreich G oyerzog von T^c.na „nü Kralau; Herzog uon Wngcn, Salzburg, Sleicr, ssärntm, Krain und N f .wn^°.' ^fiirst v°" Siebenbürgen; Marl-Sckl^ ^°^!' H"5°a "°" ^ber- und Nieder. ttM« . ' v°n Modcna, Parma, Piaccnza und Gua-^lla von Auschwitz und Zator, uon Tcschcn, Friaul, ^»usa uud Za.a; gcfilrstelcr Graf von Habsdur ^irol von Kyburg, Görz und Gradista; Fmst Ni. ?/" ""^ ^"'^'' Markgraf vou Obcl- und i?^""^ ""^ " ^'^''"l Graf vonHohcnembs, von ^ ^^. Sonucnberg lc.; Herr von Trieft, woiwn^"^" °"^ der windischen Marl; Groß. wojwod der Woiwodschaft Serbien :c. :c., "»un lund und zu wissen.- Artikel I. "ufgelöst? ^°" ^" Abgeordneten des Reichsrathes ist Artikel II. l»aus sind io^"" ^""°hlen für das Abgeordneten. "°m 2 Ap tt H,^,^" i" Unserer Reiche-Haupl. und Residenz, fundst ^°? ^' September im eintausendachthundcrl-Jahre. '^'»'Un, Unserer Reiche im fünfundzwanzigsten Etren,^? '"-!>' ^«sser m.p. Banhans m.p. ^lum eVh7.^ Glaser m.,. Unger m.'p. 'lly m p. Pretls m. p. Horst m.p. Ilemlalkowski rn. p. «,.«« ^°"° ".'^ 's" b"'? , ,-, 5 «andesgesctzblatt für da« Hcrzogthum Krain. Jahrgang 1873. XIII. Stück. Inhalt«-Uebersicht: ^..3 ' '"°«"^l." Erläuterung dtr ^ 68 und 107 der In' strucl.on zur Nuöfuhr.mg des Wchrgchtze«, belannt «egebeu wirb. Laibach ddo, 25, Juli !«?^. Z. <>5h.i. bclreffcnd d.e i» ssraiu blsiimmtsn Ein,°hlung«. lermme filr die Erwcrbsicuer. Kuubmachuug der l. l. Landrsr^rmig vom 2. «»gust 1573, ^. ? .1' n.A/ /" "^älftou Maw«„u zur Hi.Uauhal.ung v°n UuglNclsfälln, au» Eisenh°hucn bcla.mt gemacht werden. f"''d'"°chui!g drr l. l.>'aubc«rcgirluuq fllr Krain vom !>. August in,.j, ^. du«u, womit eine vom l. l. l.'andeSuMhcid,guna.snnm-stermm augeoldurtt Arndlluuss deß ^3. Punll lU. Alinea 4 ^1! ?«?«,"/"'«^^?^^'Ut°nsche Dic,.ftverhllllui« der Urlauber und Rcscrvistcu (i'. ""'^r"'.N fiir Kraiu vom 16teu August !«?6. Z b^i7, tvonut der rrweilerte Umfaug der Dele-?.^. ^? ". ^/' r<"!?ca"N'eru»ll z.^ Erledigung von Gesuchen um d.e ausn°hm«we,sc Ehebewilliguna uach tz 44 de« Wehr- gcsehcs v°m 5. Dezember 1 «kä bekannt gemacht wird. ^'aibach, am 11. September 1873. Vom l, l. Nedaclione-Vureau des l'anbs«grsehblatte« für das Herzog«hum Krain. Nichtauttlichei Theil. Mit «llerhöchster Entschließung ddo. 6. Juli d. I. haben Sc. Majestät dcr Kaiser einen Veitrag bis zur Maximalsumme von 5>0,00() fl. zu dem UntcrstühungS. fonds für wiener Findellinder, heimatberechtigt in den verschiedenen Bändern der Monarchie, allrrgnüdigst aus der Staatswohlthiitigleilslotlerie zu bewilligen nernht. Mittel« weilerer Allerhöchster Entschließung ddo. 8. August! haben Sc. Majestät anzuordnen geruht, daß mit diesen Zahlungen aus dem Erträgnisse der in den 2. Semester des Jahres 1874 fallenden 16. StaatSwohllhätiglcits. lotterie begonnen werde, falls die vorangehenden Institute lückslchtlich der denselben zugedachten Vetriige ihre volle Bedeckung gefunden haben. Das l. und k. Relthslrlegslninistcrium hat nach gepflogenem Einvernehmen mit den beiden Landesverlhei' digungsministerien angeordnet.- ' 1. Vei der Einberufung der mit 1. Oktober jeden Jahres zur Einreihung gelangenden Rekruten zur activen Dienstleistung ist jener Vorgang zu beobachten, wel-cher im § 29, Punkt 6 der Instruction über das mill, tälische Dienstesoerhiillnis und die Eoibenthaltung der dauernd Vcurlaublen und Reseroemünner vorgezeichnet ist. 2. Die laut § 33, Punkt 10 der Instruction für den 1. September zu den periodischen Waffenübungen der Genielruppe einzuberufenden Reservemänner sind, wenn sie zu dieser Zeit nicht pünktlich einrücken, zur Vercmt» worlung zu ziehen, im Falle ungerechtfertigter Berspll-lung nach den bestehenden Vorschriften zu bestrafen, und haben dieselben die Naffenübung im nächsten Jahre nachzutragen. Alinea 3 der Instruction fällt weg, da das See-minenwesen nunmehr von der Genietruppe ganz in den Ressort ocr Kriegsmarine übergeht. Das l. k. Ministerium des Innern hat im Lln< vernehmen mit dem l. k. ReichSlricgsministerium angeordnet, daß die im Sinne des ß lO des Gesetzes vom 19. April 1872 auszufertigenden Concursausschreibun« gen für einen vorbchallenen Dienstposten ober eine Ve» amlenstelle, lückslchtlich welcher den Unteroffizieren der Vorzug eingeräumt ist, stets mit lhunlichster Ve» schlcunigung dem k. l. Reichelriegsministcrium mitgetheilt und dcr GewcrbungStermin (mindestens vier Wochen) womöglich auf 6 Wochen vom Tage des Einlangen« derselben bei dem Reichslriegsministerium festgestellt »erde. Das Ministerium für LandeSvertheidigung hat die Stalthallereien auf Grund des 8 44 bcS Wehrgesetzes ermächtigt, über die Gesuche um die ausnahmsweise Ve-willigung zur Veröffentlichung vor dem Austritt au« der dritten Altersklasse mit Vorbehalt des Rccurses an das Ministerium für ^andesverthcidigung zu entscheiden. Sonach tritt der Erlaß des Ministeriums für ^andes-oerlheidiauna und öffentliche Sicherheit vom 10. Dezember 1868, mit welchem den politischen panbtsstellen lediglich ein beschränktes Entscheidungsrecht zuerkannt worden ist, außer Wirksamkeit. Die l. k. Landesregierung in Krain hat bem Emanuel Tomsii. Gemeindevorsteher in Tressen, und dem Franz Ruß, Gemeindevorsteher in Hönigftein, für den bei ttöschung des Grandes zu Witschendorf am 12. August d. I. bewiesenen Eifer die belobende An< ellennung durch die l. l. Vezirlshauplmannschafl Nu-dolsswerth auSjprcchen lassen. Zu den Wahlen. Am 7. und 8. d.M. sanden in Böhmen No-tavlenconferenzen behufs Festsetzung der Candid a t e n l i ft e unter Theilnahme der Feubalführer ftatt. Win edles Her). Novelle von Alb. 3! elnh 0 l 0. (Fortsetzung.) hehrere Tage flössen dahin. die stete ^ l°^° Mariens Bitten und schwieg. Aber U'nzen WeU°' das Geheimnis zu verbergen, gab seinem bit Nnr7n, ^^ Unruhe und Unaufmellsamleit, welche "«er. M « schmerzlich berühren mußle. Mit unscg. aufreibender ^ ^" ^''""ch wankenden Gesundheit benehmen ^^<""""« bemerkte Helene daS sonderbare ^- ^war tt^.^ ^" als jemals geliebten Freun. '" hellkr satt s"','"" b" Nosen ihrer Wangen noch oft "ne lra^ aber noch öfter deckle werkte es, d.«n V ?1 !«"ne Gcsicht. Niemand be-Mau beherrschte uwn^?"^ Geisteskraft der seltenen hrem Gusen tobte« "^" "« Schmerzen, welche in «chen. Er sah deutlich»^" °"ein erkannte die Ur-d«s Leben der VaHn r "" .^° schleunigste Hilfe Eugen im Stande sei, st« '"«" lönne und daß nur , Er beobachtete daber »? V^"' "iW. Der scharfe Ns^^zier sorgfältiger als '° lange und glücklich verbor ""es durchdrang das ^°n nach wenigen Tagen " "^tene Geheimnis. ^Marien auf die Spur und erlan«. " ^"e Eugens W'u Marien nich. «^ daher zu handeln. Er suchte eine Gelegenheit, sich un-bemerkt dem jungen Offizier zu nähern. Es gelang ihm noch an demselben Tage, des Gesuchten im Vorsaale habhaft zu werden. ..Aus ein Wort, Herr von Aoau." redete Wallner den jungen Mann an. „Mit Vergnügen, Herr Doctor." Wallner nahm Eugens Arm und trat mit ihm in da« Gibliolhctszimmer. „Hier sind wir ungestört, Herr von Mau." ..Was steht zu Diensten?" »Ich habe schon lange eine Gelegenheil gesucht, um unbcmtllt mit Ihnen reden zu können. Endlich habe ich sie «efunden." ,.So sprechen Sie!" „Zuerst milssen Sie mir eine Flage erlauben, eine 6rage, o,c Ihnen vielleicht jonderbar vorkommen wird, dennoch aber von großer Vedeuluna ist" «Ich bin begierig." „lieben Sie die Baronin?" fragte Wallner hastig. »Ich?" „Ich habe gezeigt, daß ich Ihr Freund bin. Nicht wahr, Herr von ^ibau?" ..Das haben Sie", entgegnele Eugen warm. „Nun denn. so antworten Sie Ihrem Freunde. Lieben Sie die Baronin?" ..Nein. ich schätze und achte sie. ober ich liebe sie nicht." ..Unglückliche Helene", murmelte Wallner vor sich hin. «Helene unglücklich?" rief Eugen. ,.Ia, unfeglich unglücklich, und da« durch Sie," sagte der Nrzl. Der Offizier konnte einen Ausruf des Erstaunens nicht unterdrücken. „Ja, durch Sie," fuhr Wallner fort. ..Kurzstch. tiger, sahen Sie denn nicht, daß Helene Sie liebt? Wo hatten Sie denn Ihre Augen? Die Baronin leidet allein Ihretwegen. Haben Sie niemals bemerkt, wie bleich ihre Wangen, wie trübe und glanzlos ihre Augen? Schon in den ersten Augenblicken des Wiedersehens ge hörte Helrnens Herz Ihnen. Sie aber i« Ihrer blinden Leidenschaft für Marie —" „Was höre ich?" unterbrach ihn Libau. „Woher wissen Sie? —" „Herr von Libau, ich bin Arzt. Glauben Sie, baß das Herz außer dem Bereiche der ärztlichen Wissenschaft liegt? Ich weiß alles. weih. daß Sie Fraulein von Ellmen lieben und daß Ihre Liebe Erhörung gefunden." „Ja. ich leugne es nicht, ich liebe Marie, und nichts soll mich abhalten, sie zu mein« Gattin zu er-wählen." „Marie kann niemals Ihre Gattin werden", rief Wallner bestimmt. „Wer wird mich Hinbern?" »Marie selbst wirb sich dagegen erklären." „Marie? Unmöglich!" _. ..Sie wird es, denn ich glaube nicht, baß sie Ihnen über die Leiche ihrer Wohlthäterin zum «Märe folgen wirb." , ^ ,.„ Eugen fuhr empor. ,Me soll ich das verstehen," fragte er. 1454 Zur Vertheilung gelangte bei den Eonferenzen ein? «2 Sliten starke Flugschrift vo.l Äaion Helfert, welche nachweist, daß das Abgeben der Passivität und der Eintritt in das ReichSparlament ein Gebot der Staats» llughcit sei. ..Die böhmisch! Opposition habe", sagt die Broschüre, «in der letzten Zeit zur Genüge erfahren, was nicht geschehen wäre, wtnn ihre Vertreter in der «rena de« Parlaments für die Vollssache eingestanden wären. Der Einwurf, man dürfe nicht in einem „neugeschaffenen Din^" wic Cisleithanien aufgehen, sei ein Misvcrstänonis. Cisleitdanien sei lein neues Ding. es reiche vielmehr bis in das 17. Jahrhundert zurück. Der Opposilionsbogcn dinf? nicht überspannt werden, sonst breche er. Der Passivität werde bereits von ein'M ge« jährlichen Feinde bidroht, von der Apathie, von der Langweile. Die Wahlreform habe die Lage geändert. Jetzt sei ts Zeit. im Reichsparlament sür die Eigen» berechtigung der Länder zu streiten. Die directen Wahlen seien wohl ein empfindlicher Schlag für die staatsrecht« liche Opposition, allein es ließe sich nicht leugnen, daß ein aus dci directen Pollswahl gebildetes Unterhaus in einem staatlichen Gemeinwesen wie Oesterreich eine liefe Begründung habe. Kein politifcher Kopf könne «inen Staatsstreich wünschen, also bleide nichts übrig, als im Parlament allmäliq den Sieg zu erlangen, wenngleich gegenwärtig cine günstige Aussicht auf die Erreichung dieses Zieles nicht vorhanden sei." — Auf der Tagesordnung steht die Frage über Zu« lässigleit der Eandidaturrn der Staatsbeamten für den Reichsrath. Die „Gr. Ztg." tritt an leitender Stelle jenen Stimmen, welche sich für die absolute Verweisung der Beamleucandidaturen aussprechen, in folgendem entgegen : „Einzelne noch nicht flügge gewordene Politiler, denen die unverstandene Theorie noch wie der Wachtel d«e Eierschale an dem Flaum klebt, versuchen es, gerade diesen Stand gegenüder dcn Wahlen förmlich zu Pl0» scribieren, indrm sie den altconstitutionellen Grundsatz, dem^olge in einem parlamentarischen Staate die Minister die Führer der Majorität sein und darum auch im Parlamente, sei es als gewählte Vertreter dcs Volles oder als eigenberechtiate Lords Sitz und Stimme haben sollen, verleugnen, ihn verleugnen, ohne zu bedenken, daß sie damit ein unbestreitbares Recht antasten, daS Parlament einer der noltMlidigsten Voraussetzungen, um gedeihlich zu wirken, entkleiden und gegen eine ganze Klasse einen Vorwurs schleudern, dcr trohl emzclnen gegenüber gerechtflvtigt sein mag, nimmermehr aber gegen den Stand als solchen erhoben werden darf. Wort« Helden dieses Schlages lcm,ze»chrnn dadurch allerdings nur dic Oberflächlichkeit ibrer eignen politischen B,l« dung und veiralhcti, daß sie, selbst wcnn sie sich auf staatliche Institutionen berufen, die Individunlilät de» einzelnen staatlichen Gemeinwesen nicht zu erfassen oer« mögen. Der Beamtenstand hat eine ganz verschiedene Bedeutung, je nachdem man ihn in tinem Gemeinwesen mit ausgedehnter Selbstverwaltung oder in einem mehr cen-tralisterten Etaale ins Auge saßt. Tort ist er gering an Zahl, untergeordnet in seinen Funclionen, thatsächlich blos ein Werkzeug in den Hündcn lcr lcitenden Kräfte. Dafür lebt nicht allein das Gesctz in dem Bewußtsein allen Parteien und Fractionen, sondern auch dic administrative Routine ist niemanden fremd; selten wird man einen finden, der nicht das vafte Gebiet der Verwaltung in deren Hauplzweigen selbstthätig kennen gelernt. Das gilt insdelonder« von allcn' denen, welche den Ehrgeiz in sich tragen, einstmals im Parlamente eine Rolle zu spie. len. Das Gemtindeleben, das FrieoenSrichteramt und zahlreiche andere Fälle haben ihnen dazu genügende Ge« llegei'heit geboten. Hier ist Beamtenschaft nur in den Zentralstellen oder für mehr mechanische Dienstleistungen zu finden. Dennoch schließt auch hier das Gesetz dic Be-amten der Hähern Branchen von der Wählbarkeit nicht j aus; sie müssen nur zugleich das Vertrauen ihrer Wüh- > ler genießen, und darum müssen sich Abgeordnete einer! Neuwahl unterziehen, wcnn sie ein Amt übernehmen. ^ Ganz anders in mehr centralisierlcn Staaten. Da ist die Beamtenschaft cin wahrer Stand, nicht allein ver» möge der Grö^., der Zahl und seines Einflusses in der Gesellschaft, sondern auch zufolge sfimr historischen Tradition. In ihr concentriert sich meist die administrative Routine, die für die übrigen ein Buch mit sieben Siegeln bleibt; Organisation und Tradition verleihen ihr eine Festigkeit, die sie mehr als alles andere gegen Willkür fchützt und dem einzelnen trotz der bestehenden Subor» dmation die Bildung eines festen Charakters ermöglicht, deS UmstandeS nicht zu gedenken, doß einzelnen Vran« chen, wie dem Rlchterstande, geradezu durch befondere Gesetze volle Selbständigkeit in ihrem WirlungSleise ga« rantiert ist. Machen es in diesen Staaten schon Zahl, Stellung und Bildung der Beamten zur Unmöglichkeit, sie von dem Wahlrechte, dem activen wie dem passiven, auszuschließen, so erheischt das Bedürfnis des Parlament«' rismuS geradezu auch ihre Berücksichtigung bei den Wahlen. Woher sott zum Beispiel das Abgeordnetenhaus ein richtiges Urtheil in administrativen Dingen schöpfen, wenn es absolut verwehrt wäre, auch vertraucnswürdisse und charakterfeste Praktiker in dasselbe zu entsenden? Die Gediegenheit der Vorlage reicht nicht immer auS. sie auch bei dcr Majorität durchzubringen, und daS Institut der Experten ist ein zu zeitraubendes und prccüreS, um gute administrative Gesetze zu schaffen. Ferner, wie foll die Beamtenfchaft von echt conftitutlonellem Geiste durchdrungen werden und parlamentarische Fähigkeit ge» winnen, wenn zwischen ihr und dem Parlamente eine unübersteiyliche Scheidewand aufgerichtet ist? Ministerielle Ordonnanzm reichen da nicht aue, es ßill alich hier der Satz: Vsrda movent, oxoins»««, tradunt. Schließlich kommt aber auck> roch die historische Mission, welche das Beamtenthum in der Mehrzahl der continentalen Staaten erfüllt hat und noch heule zu er« füllen berufen ist, in Betracht; denn es ist nicht zu leugnen, daß dasselbe eincr der wesentlichsten Factoren war, die zu der Entwicklung der modernen Staatsidee beigetragen. Die Geamlcn waren zum großen Theile das Medium, durch welches das Königthum die Herr^ schast dcr Feudalherren gebrochen. deren Verwaltung »bollert hat. Die Beamten waren das Bindeglied zwischen dcm Volle und der Krone. Man crinnere sich nur an die große Umgestaltung, welche Maria Thercha durch die Errichtung der Kreisämter hervorgeruftn. und wem dies zu ferne liegt, der gedenke, daß die Aushebung der Palri» monialgerichle nur durch die Einführung der kaiserlichen oder landessürstllchen Behörden möglich wurde. Das Beam» tenthum »st es darum auch, welches als Bureaukratie vor allem die Feudalen mit ihrem Hasse beehren, und wenn auch das Bürgerthum zu Zeiten gegründete Ursache halte und vielleicht noch hat, darüber zu klagen, diese Mängel können die Verdienste nicht verwischen, die es sich um Heranbildung des allgemeinen Staatsbürgerlhums erworben. Es hieße darum schnöden Undank begehen, wollte man auch nur 60 t'aoto die Wahl von Beamlcn in Bausch und Bogen oerurtheilen, wo Recht und Billiglnt, ja das wohlverstandene Interesse des Parlamentarismus selbst für deren Zulässigleit sprechen. Allerdings wollen wir damit nicht sagen, daß man auch nur vorwiegend, Beamte oder einzelne nur aus dem Grunde, well ft Beamte sind, wähle,, solle. Da« läge nicht einmal "> Interesse des Staatsdienstes; allein man gehe vorurtp' frei a,i die ittcurlheilung, man wäge den Mann l>«^ Wissen, Charakter und politijcher Gesinnung und ^ sich von einer Wahl, die sonst nach allen Msichtspun" rälhlich e> scheint, nicht dadurch abhalten, baß del! Wählende ein Beamte ist. Gerade in schwierigen Vl'"' lionen wird das Voll seine Männer erlennen." Der kroatische Ausgleich. Die Action der Parteien in Kroatien erfühlt ,.P. Lloyd" folgende Kr.lil: . „Bcdeutsam sind die Wandlungen, welche diel"" , schen Politiker selt fünf Jahren durchgemacht habe«. , haben der Regierung Opposition gemacht und dilsei ^ einem VerfassungSlaniftfe verschärft, «berdie Opposili»^ ihre uttersüllbaren Postulate aufglben müssen. Z^ haben die besten Patrioten, die tüchtigste,, 'Mitilel" LandeS, zweimal in fünf Jahren haben sie die V«. düngen der Zusammengehörigkeit Kroatiens und Ung^ die autonome Stellung des Landes, die Interessen H Freiheit, seiner Nationalität, seiner materiellen ^ fahrt gewissenhaft, in den ausführlichsten, minulW^ Unterhandlungen erörtert und die Resultate ihrer«!" gungen gesetzlich zusammengestellt. Heute tritt dil^ fition, welche bisher das AuSgleichSgesctz befehdet 1' ^vor doS Land und erklärt: Wir habcn gewifsclihai'^ ^ prüft, welche Veländerungen wir zum Heile unsel^ . terlandeS an dem AuSaleichSgesetze vornehmen Verhältnis Ungarns und Kroatiens zu schänden w«« Ist doch durch die Revision die bestätigende P"» , gestellt worden, daß cS mchl an dcr VerfassungH wenn in Kroatien nicht gesunde Verhältnisse zum ^" bruch lommm. z« Die fünf Jahre, seitdem daS «luegleictegesc«^ Kroatien wirksam war, die Geschichte der Opp^j, und der Revision dürsten den Wahn vernichten, ^ l l8U8 durch fanatische Mittel in Kroatien verbreitet l"^ »en Wahn, daß dcr Ausgleich nicht zum Heile Kco"" z, zum Heile seiner Freiheit, Autonomie und Na^Ml!> gereiche. Gegen diesen Wahn hat die umonis'ischc^ ^, ve,gebenS angelümpst. Der politische Aderglaube "^. tcte ihre schönsten Bestrebungen. Die Partei, die ^. lcn den Ausgleich in nüchterner Weise zu St.mde bc'^. wirb ihre Ausgabe erst erfüllt haben, wcnn sie oils" sultal wirtlich erreicht haben wird. «p Im Jahre 1868 haben sich begeisterte Ned""^ funden, welche die Vortheile, die Errungenschafle^ NuSgleichsgesetzeS mit beredter Zunge verkündeten. ^ der Reden gelang eS aber bald den oppositionellen ^. menten, nicht nur das Gesetz unpopulär zu machen,^, dern den fanatischen Haß gegen Ungarn gewaltsa^ ^ zustacheln. Die Partei, die heule das Ausglei«^ zu Stande gebracht, hat auch dafür zu sorgen, l>aV.< nicht ein zweitesmal geschieht, daß der Fanat's M nicht zerstöre, was die Staatsweisheit 8^^. der dünkelhafte Chauvinismus untergrabe, was de ^ hcnde Patriotismus aufgebaut. Malanec hat l'el^l<«! Zerstörung begonnen, indem er das neue NuSglcilv zl Verrath genannt hat. Die kroatischen Politiker h"°^! erwägen, was sie darauf zu antworten, wie sieda ^ zu belehren haben. Wenn sie gewissenhast gethan ^ „Die Baronin würde sterben, wenn sie erführe, daß Sie Marie lieben," entgegnete Wallner kalt. ..Helene sterben?" rief Llbau. ..Aber was soll ich thun?" .Diese Frage zeigt mir deutlich, waS ich von Ihrer Hilfe zu erwarten habe." Eugen ergriff den Arm des Doctors. ,Um Gotteswillcn. Sie verlangen, daß ich —" ..Ich verlange, Hirr von Libau, daß Sie der Liebe zu Marien entsagen, daß Sie um Ihret- und Mariens willen daS Leben der Baronin erhalten," sagte der Arzt. ,Aber Marie?" ,Sie wird ohne Säumen einwilligen, da eS daS Leben ihrer Wohlthäterin gilt. Ja. sie wird Sie segnen." Eugen bedeckte das Gesicht mit den Händen. Wall« ner sah an dem Zittern seines Körpers, wie heftig der Kampf roar, welcher im Innern dcs jungen Mannes todte. Endlich nyH tir«r langen, peinlichen Paufe erhob ftch der Offizier. Sein Antlitz war tootmbleich und seine «lugen voller Thränen. ,Ich bin bereit, da« Opfer zu bringen," flüsterte er kaum hörbar, indem er die ihm dargereichte Hand krampfhaft drückte. Wallner schaute voller Rührung in das bleiche Ge« ficht des Unglücklichen. ..Seien Sie e,n Mann. Es mutz ja stin«. sagte er. Eugen hob stolz den Kopf empor. Fast unwillig trocknete er die Thränen, welche m feinen Nugen glänz, ten. »Ade, Liebe und Glück," murmelte er. Dann »andte er ftch zu dem «lrzte. „Ich habe eine Bitte an Sie. Ich vermag nicht Marie mit dem bekannt zu machen, was zwischen uns vorgefallen. Wollen Sie es thun?" „Ja", entgegnete Nallner. Eugen zog feine Brieftasche hervor und öffnete sie. Langsam nahm er ein seidenes Säckchen daraus und drückte es dem Arzte in die Hand. „Sagen Si> ihr, daß ich Sie sende. Zeigen Sie ihr die welle Rose, welche in dem Sackchen liegt. Sie wird Ihnen glauben. „Doch wohin wollen Sie?" fragte Wallner, als er sah, daß Eugen sich entfernen wollte. ..Zur Baronin", entgegnelc Libau, wehmüthig lächelnd. Hierauf verschwand er. Der Arzt entfernte sich gleichfalls, um Marie zu suchen. Er fand sie im Garten. Nachdem er sich über« zeugt hatte, daß niemand in der Nähe sei, trat er vor sie hin. Marie begrüßte ihn achtungsvoll. Wallner faßte ihre Hand. „Ich komme von Herrn Libau", flüsterte er und zeigte dem erschrockenen Mädchen die Rose. ..Von Eugen?" „Kommen Sie in jene Iasminlaube. Dort sind wir ohne Zeugen und nicht in Gefahr, überrafcht zu werden." Nachdem sich beide niedergesetzt hatten, erzählte der Arzt, waS vorgefallen war. Fast athemlos, mit bleichen Wangen hörte Marie zu, das Auge fest auf daS Antlitz Wallners geheftet. Sie schien ohne Leben zu fein. Erst al« der Arzt ihr den Entschluß de« Geliebten mittheilte, löSte sich die Erstarrung, welche sie bisher ulM,^ gehalten halte, in Thränen auf. Starr vor M ^ sehend, schluchzte sie unaufhörlich. Wallner 5""^ längst geendet, noch immer fchaute das unglückliche chen vor sich nieder. ^ > griff ihre Hand. «Hier im Garten können S" Ai bleiben. Gcben Sie mir Ihren Arm. Ich """ nach Ihrem Zimmer geleiten." ,,,ß ^ Fast bewußtlos stand Marie auf und "N'" Wallners Seite die Laube. ^ R Erst in ihrem Zimmer kam sie wieder ) ^ Der Arzt bewog sie. einen Brief an Eugen 5"^/ ben. der ihm die Freiheit zurückgab, die beste" "^ll wünsche für ihn und die Baronin und die Bill« ^»tl sobald alS möglich das Opfer zu bringen, brachte sogleich den Brief an Gugen. ,. hei ^ Dicfer halle ihn kaum gelesen, als er '^eb^ Baronin anmelden und um eine zeugenlose U'" ^W bitten ließ. Helene führte ihn mit einem b"^l, >»" welches ihr fast den Athem raubte, in ihr So"° „ «. er so ost im traulichen Gespräche an ihrer ^ <"' sessen und wo sich jetzt daS Schicksal ihrer Z"'" scheiden sollte. . B' „Ich habe absichtlich so lange gezög"' ^es' liebe, theure Freundin," begann Eugen "w« .^ ..Ihnen Wünsche auSzusprechen, die Ih«r 0" „st"' bedürfen, follen sie nicht für ewig in meiner " stummen." (Fortsetzung folgt.) 1485 d»nn n»d >U?."«l'° >hr°« e°nd.« »°r«,schr,.bm. t«, !»ll« ^ ,,ä? "!? ">°ll'" i>° dm, V°!!l °°,lü„. .,.„.. ^DiTneüeste^lede Castelars am n Er^ dcr dmnals nothwendigen und heil-Ue A ch, KV.sie'^^'^^' bergab; sie, welche Stud um ^ ^'' "lchaft bewahrte, den Lebenssaft, bus die ^ und S:l)illa. wä rend Schrckn,^ "''^""lle.m.a und Gußc und den X nj. 3r^'^ ^'"'^ ^ feufzen Ni«n; si«, Pfuna « /^ ? wurderbarcn OeniuS eine neue Schv^ pst« M s V^"?^" Schoß des atlantischen Oceans Wiis n' i^^^ ""t lhren großen See.Efpeditionen in den 2 e ^,°"°s de» Halbmond zertrümmerte und ver-E r l« d,«^!7 "ttleUandische Meer der See des schaffn ^^!'. ^"°' "ud bann mit den wissen-N°sellans "e b^dcn Hemi. U°^ '""eckte . . . sie, wclche, da sie dem °!°lutltzmus am engsten verbunden schien, die Yebutt "m^'Z ""^ »iepublit in «merila beschützte, und d H'°l«le todl schien, während deVttnabhclnaist ^n N ..^ "^"" ^"'" "hob und, wie Dav d warf u!3^/7 f»«"lc. des OlückeS in den Staub schlm ,^a chr dle In.l.ative am meisten zu fthlen ^^bem^ co.stitutionellen Ideen' vo. liberale. ^'^' ^ Griechcliland erwachte, daß sich d.e s ch u a^7 ". "' ^ern Italiens ergossen Elches n« i?ä. di « l°"' ^ Revolution zeigte - die Ratio-t", unser ^ "^"'" U'Ussen. weil sie unsere Mut-w°r und N ^ ^l"pel ist, weil sie unsere Wiege nothwendig ist d^' ^^"'"' und überdies wcil es ste dem ^ ben d s M^'. ""li°" erhalten bleibe, damit bnoiemus au it « ^ ' °""^'^ "'" Kunst und Witt dem 3 l «^""^'° '°" ^ccht und Forl-""ne Herren D w... "anschlichen Geistes gebe. Ja. repräsentiere., die De-lljatttlandes die n. ' .' ^"erat.on, die Integrität des »lamm oi m Neäi'7' ^'^^' ^'" '" ^ Pro-wer. Ah"' ' a Legierung, dleser Majorität dieser Kam- au«Mv>^« .""^ "'Hl' "°n dieser Stelle aus Ideen l^3-^"'b.e gewissermaßen abstract, theoretisch er-^" zu äußern." ^' ""^ ''""'lch Ideen und ttösun. Politische Uebersicht. " Die Al.^"^"^' ^' September, fischen Min^ "I" Gegenwart des ^der-M/dl <" ^"""" l°" eine Sitzung des Gutachtens st"t, um ein «°ben Wie v rl« . " ° " d <« 9 seinberusung abzu. l"n »egmwär ^ ^ llm^ der gefaßte Vefchluß unter schieden ""?e" 3""l"Sl>erhäMussen sich sehr ent- cv..".^"l jede UamlMllnrufung aus. «lnhe t ist^^^'/lUschen Fuslonsangele-^ichlallinM. m>V^°^"' Bewegung demerlbar. »Ut trett."^,, ^"^' """ das Ministerium dcBro. ^illv s n H « "'^ ^"'.^"' "" lehnen jede l°"«n bst ts oss n,.°^ ^?''^" ^" b^"iglen ^^ ..Journal 5^ m ^" -3^"sp°lt ausgebrochtn. - D«s Staat« s^l." "'^"Ul^cht folgende Note: ,D«' ^Nlch ad hat am 5. Scptcmbcr an Deuljchland w det^"^'^l^^ «"l l50Mill.on n ,/r-lehen w d n^"'^Uicher Einzahlungen aus das U . 1- Scptnnb" ^"«"" ^"" und August, wodurch mil °uf das neue «n,^""" ^ Billiarden 7^5.000 Francs Prämie ha lein, ^^^"slzalilt erscheinen. Die Gold-""" sagt . "^^shung erlitten." - ..PariS-Iour-«roglie officiell ."'^^^»'"ung habe dem Duc de !?"ch«r si«'^"ne D,p^^ ilberreichen lassen, in "«", nachotn, alle v°'V der Besetzung co.'sta-pflichtungtn «füllt widens"""' eingegangenen Vcr- sters beausttagt^"^ "alienlschm HandelSmim. ^. In der am 6. d. s.a,.« c E ° rtes , Majorilä t^""« "." Versammlung der er die RegierungSgewalt allH.il.chmen bereit wäre. Lr verlangte, daß der Negierung oaS VegnabigungSrecht zurückgegeben, fowie Vollmachten ertheilt werden, um gegen t»e Carlisten alle Militärs, die fie nothwendig erachtet, zu verwenden. Desgleichen soll der Regierung das N^cht zuslehcn, im Falle der Nothwendigkeit den Armeestand zu erhöhen, die Gürgcrmiliz zu organisieren und 500,000 Gewehre zu deren Gewaffnung anzulau-sen, durch eme ZwangSanleihe oder auf einem andern Wege sich 400 bis 500 Millionen zu verschaffen, die ausschließlich sur Kriegszwecke dienen sollen, ferner das Recht, die vclfasfungSmäßigen Garantien zu fubpen, dlercn und dle kyunlamientoS und Provinzial-Depu. lationcn abzusetzen, ^in in d.tfem Sinne gestellter Antrag wurde einstimmig mit 108 Stimmen angcnom-lnen. Der Alcalde von Madrid kündigte an. daß der Minister des Innern, das «yuntamiento und die Frei-wllllgcn entschlossen sind, die Ordnung aufrechtzuerhalten und dle Veschlussc der EorleS zu unterstützen. Alle Dcpullertcn von Portorico werden für die Candldatur ^asttlars stimmen. In den EollcS wurde über die Wahl des Präsidenten der Execuliogewall berathen. Castelar wurde mit 133 gegen ,l7 auf Pi y Margall gefallene Sl.mmen zum Präsidenten der <5ltcutioaewall gewühlt. Castelar bcabsichligt zur Vermeidung eines langen Kr.eges eme äußerste Anstrengung zu machen. 15.000 Mann Reserven einzuberufen und 500.000 Mann Mi-lizen zu bewaffnen, um mit oinselben den Kriegsfchau. P?V 'U'lttarlfch zu befehen. Man glaubt mit diesen Maßregeln den Krieg in diesem Winter beendigen zu önnen. Trotz der angeblichen Siege im Norden, welche sich auf unbedeutende Scharmützel reducieren, haben die Eatllsten bisher leinnlei bedeutenden Platz in Gcsitz. — ^..der am 8. o. abgehaltenen Corlcssitzung erfolgte die Mittheilung von dem neugtbildelen Ministerium. Oasjelbe entlpclchl der bereits telegraphisch gemeldeten ttistc, mlt der Abändcrung, daß G.l Berga m.t dem «lrbeits. Ministerium. Delrio mit dem Iustizsterium und der Marmem.mstlr Oreiro inlerim.stisch mit dem Kriegs, mmlsterium betraut wurden. Caslelar erfchien mit den Mln.stern unter Beifall des HauscS und gab ein ^° über die zu befolgende Politit. - Man ver« sichert, d« Regierung werde vor allem eine aus Generalen geblldete O be r-Mil itärj unta errichten, welcher die tzruncnung zu allen mit dem KriegSministerium im Zusammenhange stehenden Aemtern zustehen wird. Die Reorganisation der Artillerie und die lirnennung zu allen Graden vom Oberstlieutenant aufwails werden im Mmisterrallzc erfolgen. Wie aus S l o ck h o l m berichtet wird, ist der neue, auf allgemeine Wehrpflicht und Vesciliguna des jo» genannten liinlhtilulluswlllcS aealttnoete «rmecplan, zu dlssen Vorlegung sich die Regierung im letzten Reichs, tage verpflichtete, vom Department der ilandtSverlheibi. gung beieilS ausgearbtitet, und sind in den letzten Tagen des August Abschriften deSjclbn, den einzelnen StaalS» lälhcn zur Ocgulachlung zugestellt worden. Der internationale medizinische Congreß faßte am fünften SitzungSlagc Beschlüsse übcr folgende Anträge: 1 > DaS jetzige Q u a r a n t ai n e we sen ist uu« hallbar, zunächst well es nicht genügt, um gegen ansto ckende Scuchcn zu schützen, und andetltseils mil bcn «n. sorbcrungen dcS (örwc,bs und des gefammlen Verlehrs in dlrcclcn Gegensatz gerüth. 2. Die Quaranlaine ist zu beschränkn auf die Zeit, welche nothwendig ist zur Revision und Desin-,eclion ocs Schiffes, der Mannfchafl und der Passagiere. Findet sich lein «ranler aus dem Schiffe vor. jo ist dasselbe nach erfolgler DeSinfeclion sofort zur fleien Pralica zuzulassen. Sind jedoch Eholeralranle oder Verdächtige anwefcnd, fo sind diefelben zu isolieren und Schiff fo wie Bcmamiung zu deSinficieren. Für gelbes Fieber und Pest bleiben dle bisherigen Vorfchriflen vor-läufig aufrecht. 3. u. Die jetzt bestehenden Quarantame»Maßregeln sind nach den unttr Punlt 2 angeführten Gcsichlspunllcn fofort abzuändern. 1>. läs ist eine permanente Seuchencommission ins Leben zu rufm zum, Zwecke eine« planmäßigen, gründ« llchcn Studiums der gefammlen Infectionslraliihtitm. ^. Zur Erreichung dieses Zweckes empfiehlt sich die Einberufung einer durch die Regierungen zu befchlckenben internationalen Konferenz. Hiernach lam die Frage der internationalen Phar-malopöe zur Verhandlung. Der Referent fchlügt folgende Punlle vor: Die internationale Pharmalopöe yal nur Mlllel von anerlannter Heilwirlsamleit und dle für dl« Vcrvldnung und DiSpenfation nothwendigen l5xc'plcnllen und «iorrigenlien zu entHallen. Die Phar. malopöe ist in lateinifcher Sprache zu verfafsen, und lamc bcl eventueller Ueberlragung delfelben in andere Sprachen nur dieser ein officiellcr Lharaller zu. sllle BerhällliiSzahlcn und quantitaliven Bestimmungen follcn im dcsadifchin Zahlenfystlme (in metrischen Maßen und Gewichlin) ansgcdrückl sein. Das Opcrat soll längstens ein Jahr «or dtr nüch. sten inlernalionalln Eongnßvcrsammlung zu Etanbt ac» bracht und oel0ffel>llichl jtin. Der nächste internationale Eongreß wird, fall« er jenem Elaborate seine Genehmigung ertheilt hat, seinen ganzen Einfluß aufbieten, daß dle Vestlmmungen deS-selben von den Regierungen der verschiedenen Reiche gesetzlich eingeführt und den ttand^S«Pharmalopöen einverleibt werden. Die Aerzte sind gehalten, ihre Receptur nur nach metrischem Maß und Gewicht abzufassen. Der dritte internationale medizinlfche Congreß betraut daS Präsidium des nächsten internationalen medlzi» Nischen Congresses mit der Velfassul.g der Pharmalopöe. Den letzten Berhandlungsgegenftaud des Congresses blldete die Frage der socialen Stell u ng dcr Aerzte. Von den sechs im Programme ursprünglich ausgestellten Fragen gelangten nul zwei, bclreftcno die Frclzügigleil der Aerzte und den Zwang zur ärztlichen Hllseleislung, zur Besprechung und Enlscheldung. Die eiwühnlen Fra» zen lauten: lt. „Ist dle ärztliche Freizügigkeit wün» schenSwerth, und unter welchen Bedingungen ist sie zu empfehlen?" I). „Gibt rs Fälle, in selchen jeder Arzt vtlhalten wtlden lann, sogleich ärztliche Hllfc zu leisten?" ES gelangten folgende zwe, Resolutionen zur Abstimmung: u. der drille internationale medizinische Congreß empsiehlt die ärztliche Freizügigkeit, jedoch nur siir jene Staaten, in welchen eine gewisse Conformitül der Bor» und Fachbildung und ein möglichst gleiches Maß der Strenge bei den ärztlichen Prüfungen besteht. K. Der dlitte in-lernalionale medizinische Congreh erklärt den gesetzlichen Zwang zur ärztlichen Hilfeleistung für ungeiechl und unzweckmäßig. Mgesneuigkeüen. — Se. laif. Hoheit der Herr Earl Ludwig und feine Gemahlin sind am 6. d. M. von Wien m Tllejt ein-getroffen und im „Holel de la Ville" abgestiegen. Die hohen Herrschaften machlcn Sounlag vvimlllags zu Wagen eine Fahll durch die Sladt und besuchten dann Miramare. — (Der Herr l. l. Feldmalschall» Lieutenant in Penfion Baron SandorMelczer), ehemaliger Adjutant des Herzogs von Reichsstadt, starb in Wien im Mlcr von 73 Jahren. — (Der Congreß der Schuhmacher» meister) wurde Sonnlag vormittags in Men eröffnet, und hallen sich dazu 20() Delegierte eingefunben. Mch den beglühenden Worten dcS Obmannes Wunle folgte die Discussion über die Gründung eines allgemeinen öslerreichisch-ungarischen SchuhmachelverbanbeS. Man einigle sich schließlich zu folgender Ncjolulion: „Als l)aS lmchligsle Mlllel, um die i!age der Schuhmacher zu verbessern, erkennt der Con-greh dle moralijche Hebung des SlandeS. Die unler un« vielfach mangelnde Bildung lann nur dadurch herbeigeführt und geHoden werden, datz durch geregelle Älbellszell und vollständige Aufhebung d« SonntagSaidelt die nöthige Heil zur Forldilbung gewonnen wltd." — (Der Deleg ierlentag der mährisch-schlesifchen F eu erwe h r v e r e in e) verlief in glänzender Weife. Bn den Berathungen waren 35 vereine vertreten. An dem Fcstzuge nahmen 38 vereine theil. — (Großer Orand. ) SamSlag den 0. d. nacht« brach, wie die „Grazer Ztg." beilchlet, in der Brauerei der l Henen „Brüder Rclninghaus" näch,l Graz Feuer aus und wurde der Dachstuhl und daS mtt ungedrofchcnem Oetreibe gefüllte oberste Stockwerk deS an 40 Klafter langen Wirth, jchaflSgedäubeS ein Raub der Klammen. Der freiwilligen Turnerjeuerwehr und der eigenen FabrilSfeuerwehr gelang eS nach großer Anstrengung, eine wnU« Ausdehnung de» Brandes zu hindern. ^ ( Zugentg leif ung.) Am 7. d. hat sich auf der unganfchen Westbahn bei Feldbach ein bcllagenSwerlheS Unglück ereignet. Auf dem über Sumpfgrund ausgejchülte-ten Damm entgleiste ein von zwei ^ocomcllocn gezogener gemischter Zug. von acht schwerverwundclen Passagieren jtalben bereitS vier; mehrere Personen erlitten leichte Ver, wundungen. — (AuS dem Vatican.) Den Behauptungen der Journale entgegen ist die „Ugenzia Stefan»" in der Lage zu melden, baß der Papft, welcher von einem leichten Unwohlsein befallen war, wieder hergestellt ist. — (Greucllt, aten.) Eme Depesche des General-gouverneur« von Indien meldet, daß in Benlulen h« Präsident, Adjunct und konlrvlor ermordet wulden. Paliill-Ntlil, <;l<2» Gilbn-Men»? 73 20. - '"^ Slnols-Aulehru W25). «lml'wlim «68. — <öret>i>-»^ 837.--------^noe» ill !,0. SiU'l!. 1(16 25. - K.l. Mnz-"' cultn. — NapalecnSd'ol 895 Handel und GolkswirUchastlM Vatkath, 10, September, Alis dm> he»«,«,'',! Mci'tteM^ fchienm: Itt Wagen mil Ottreldr. 7 Wagen mit He» »ndH (Heu «5 Zentner. Stroh .j5> Zentner), 28 Wagen und 8 ^'" (13 Klafter) mit Holz, Durchschnitts-Preise. ^s-, «fi. lr. st. tt. st.^ll.^ Wcizcn ftr. Mtzeu , 7 3(i" 8 7 vutter pr. Psunb 4b ^ Koru „ 4 90 b 37 Hier pr. Stuck 2j ^ Oerfle „ 3 60 S 53 Mllch pr. Mah W Hafer „ 2--! 2 20 Rindfleisch prPsl> 26^" Halbfnlch' „ -------j 6 - »talbsisisch „ 34^^ Heido» „ »70 4 25 Schweinefleisch,. Ii! ^ Hn'se „ 3 50 3 77 Lämmernes Pr... 21^" kuturich « 4 40, 4 67 Hahudel Pr. Htilc? - »5 " ErbUpl?! „ 2 30-— Tauben „ ^_ 19^ Lwsen „ 5 «0 — — Heu pr, Zentner >. »5, ^ Erbse« „ 5 70- ^troi, „ -^'^ ssisolm « b20.------- HoIz,lMl..pr^lst. .. ^ <3 Rindsschmalz Psd - 53 - weichis, 22" - - b" Schweineschmal,,, -38-------- Wein. r.'th.,<5w'?r -^l^ Tpecl, frisch, ,. .-34-. weißer „ . - 1»" - nerlluchelt „ — 42j-------- ! Angekommene Fremde. Äm 9, September. z, >»»<«> .-<»»««! KT««>«. Prvqer, Kfm., lind Herlml, «"" Halter, Wie», — Kouow, Ocneralconsul, sammt Frau ui'di^ Mandel und Dragovina, Kflte,, Tricst, — Vricr, Kfm,, "U «««»»-» «5>«-s»«U. Kelbl, Klagcnfurt, Oornil. ZigUi^ — Zbasnil, Cate,;. - Moll und Gröbl, Sladtralh, M«z> ^ Ofenhcimcr, Hdlsm,, und Älaschel, sammt Familie, Tlie?' Pavlit sammt Nichte, Völlcrmarlt, ^ v. Pola, Wien. ,^ »>»««> ««,«>»,». Hutter, Nndolfswerth. - Czap, 3sH — Vosich lind Ni^zu, samntt ^ilcffs, Tiicst, — Vrh, Hleuina", lsi^, !?>«»»,,»«»,». Merher. Vcamte, Möttlinss. Cintiö, ^sw',^, Nl'dtt,, — Peznil, Privatier, sammt Frau, und Powcnil,'s , benmädchen, Graz. — Niglauc, Jurist, Klanrnfnrl. -^ ^, wath. Oeschäftsm., Natschach. - Hofbauer. sammt To«' Uugarn, Suppaln'it, Ritter v. Mosenhof, Obcreinnehmel" Iollamtc, Hörz. ^, ^^^^aGch^ Neohachlunqen in cail»ack> 6!I Mg. 737«. ^-lii.4 windstill ganz bew. .^. 10. 2 ., N. - 734,« ^j 19.« windstill Hälfteb«w. <>" w ., Nb. ^ 734 «4 , -j-'4.4 windstill ,-Hiilfte bew. VllrmlllagS meist brwüllt. Nachmittags theilwcise N^,M rung. Da« Iage«mittel der Wilrme j' ^5 5,", nm «? dem Normale. ^. ^ ilzerantN'ortlicher^Redllcteur: Ignä^ v?Kle'in«laYr ^. W Wir geben hiemit schmerzerfllllt die Nachricht, raß ^ r^ ftlott ssefallen hat. uuscr geliebtes Töhnchsn W heule frilh um '..7 llhr nach längerem Leiden '"' ^ .'». Lebensjahrs zum bessern ^'ebe» abzubcruseli, ^ Das «egiäbnis findct Donnerstag den II.Itp' W lember nachmittags 5 llhr vum Hause Stcrnallee Nr, ^l M auö statt. W i,'aibaä', am 10. September 1«73. » Victor Galli», W Hedwig Gall<>, W als Eltll», W Nörsebesllin ^""'. "- September Die verdeutlichte Bilan, der österreichischen allgemciucu Vllnl im Zxsa.nmenhaüge mit u.rdligercil auSwärliqeu Cmsmeldunacn willst! ^ . ' a° .V 7 . ft'mmend nnd zog eu. lebhafte« Ausgebot der Sp?culatiouswcrthe nach sich. die demzufolge beträchtliche 6urseinb»sze erlitten. Anl^Mmr«-. darunter oorzllglich H>om!in«»'Pfaudbrlejt. behaupteten trotzdem lhre Nollz vom veiflchenen Samstag. » ^ ^ . ^"^ z, Geld W«« Mai- ) l >'""<> 70.- htbrnar-) " ( > U) 6«.5O Iänntr-) ^.,. ^ l ... 7315) 7325 »pnl. i «'lberrente ... 73.^5 73 ^5 l°le. 18W......275.— 277.- " M.......93._ 9350 " ^.......»9,50 100.- " 1«^ i° I«) fi. . . . 107.. 108.- D°m«neu-Pfandtzri,f, ' ^^" jA^ Siebenbürgen ,^ ^ 7^ 7b 75 Ungarn 1 " l . . ?7__ 7750 Dona»l-Uegulierung«.L°se. . . 97'. ^^5 Ung, Eislnbahn-Nnl..... 97^ ^ ' Ung. Prämicn-Anl...... »1b« ^'^ Ni«ner Commnnal-Anlehen . . K5.25 ^'75 Nctie« von Bonken Veld «Zar« »n«l°-Va°t......./77.50 178.5)0 vaulverem.......159.— 161.— Vodencreditanfialt . . . .242-244.— ««du«ft,st . . ... ?ö7.75 33325 Geld V«e Creditanftall, ungar..... 130- 132.— Depofitenbanl...... 85.— 86.- Vscompteanftall...... —._.1<)10 — ftranco-Vanl...... 7?._ 7« „ Haudel«banl..... . 104.50 105.50 Ländcrl-anlenverein ... . II«.— 120.— sialioualbaul...... h««,— 968.— Oesterr. allg. Vanl .... 96.— 97.— Oesterr. Nanlgestllschaft . . . 200.— 201.— Uuionbaul....... 138.— 139— Verem«b°nan.Dampfschiff.«Gesellschaft 53«.— b'l8. ^ «!'s°b«thcWtftl>°hn.....217.- 218 — «l«>btth,V«»hn tkln,««nd»eis« Vtr«t«) . _________ «trbiu»nd«.««rbb«hn V' 2070.-2075-srauz.Iostph-N^ 213—214- ?«,b..«,ero,'Il'ssy.V,^ . ' ^ 140.50 141 50 <»ell» W»re i Lloyd.Gesellsch......483.-48«. > Oefierr. Nordwefibahn ... ^»8,50 2(^4 - ^ > «udolss.Vahn......160.-160 50 i Ttaalsbahn.......337 50 338 50 , Südbahn........177,— 177.50 Theiß-Vahn.......803.- 204.— > Ungarische Nordoftbahn . . . 122.- 123.— Ungarische Ostbahu .... 69.— 70.— Tramwuy.Oesellsch......828.-230.- Pfandbrief». Nllgem. öfterr. Vobencredit . . 100.— 100.50 dto. in 33 Jahren 87.- 87.50 Viationalbanl ö. W.....90,90 91.10 ^ Ung. Vodencredil.....«150 «1.751 Vriorltste» Elisabeth-«. I. Tm. .... 9575 96 - sserd.-Nordb. G......104.50 105 — ßran,-Ioseph-»......102 25 102.50 Tal. «arl-Lubwia.V., 1. «lm. . - ... 103 _ Oefterr. N°rdwest-V.....100.— 100 50 «ttebenburger ..... «8.— 8850 Gt»a»s5ahn....... iIb.„ 19550 selb ^ß0 5'......95.-^ "^ Slldbahu, Von« . , . liM^ ^ Uüss, ONbahu......l!9,W ^' Privatloss. ^' «redlt.V........173." '^^ «„dolfe-V.......13.-^ ^ Wechs.l. ^ Augsburg.......!i4.^ « - Kraiuische Trundenll°fiung«-0blll,atioNt^ Privstuotlerml«: Geld 89H0, «»" ^