3?"^ Zum «Nutten un^l Vergnügen. --------------«^« io ^^^>------------- Frcptag, den 9. März 1621. »>»> —-^— >> >»' "> > ,, , ,^ ,, »— H i st 0 r i s ch e s T a g e b u ch f ü r K r a i n. 'la. März. Haniis Kahianer, Herr von Kahenstein, erobert das „dem Zapolna zugehörige Likawa C1Z28). — 11. Vermählung Marie Loiliseils, Tochter Franz i. Kaisers von Österreich, mit Napoleon, zu Wieu durch Procn« ration. — 12. Herzog Nlwolpl) 4. stiftet die Wiener Universität, auf welcher sich seitdem viele Krainer ausgebildet haben. (i365). — i3. Bey 200 Laudleute auf dem krainifchen Landtage, wo das General-Einnehmer« , ^lntt vergeben wurde. Varoiz von GallenfelZ trug es davon., (1710). — 14. K. Josephs 2. standhafte Erklärung, keine auswärtige geistliche Gewalt mehr in seinen Erbstaaten zn dulden O7U0). — i5. Für die österreichischen Unterthauen äußerst günstiger Handelsvertrag mit der Pforte (iM). — 16. Herzog 2llbrecht 5. voa Österreich stiftet, wid-c» die Verbreitung der Irrlehren, den Ritterorden vom Adler, mit dem Motto: Thue recht und schcue' Nie m a n d e n. (i.z3I). Dle Zeiten. "»lag um di« alten Zeiten nicht, 's hat ja jcde Zeit ihr eigen Gesicht; Schaust du sie frey von Herzen an So wirst du ihr wohl zugethan: Cchaust aber stets in dich hinein, So wirst du ihr oft grämlich sein. Waö innerlich der Mensch mag nähren, Das hat die Zeit heraus zu kehren. Drum ist sie oft in Gefühlen warM/ Dabey an Selbsterkenntnis; arm. Ein ander Mahl ist sie so klar, Vernünftelt alles auf ein Haar, H- Und läßt bey ihren kalten Manieren Das Herz im Leibe fast erfrieren. Zum dritten Mahle ist sie toll, Weiß nicht, was sie fühlen oder denken soll, Ilnd quält sich unter viel Grimassen Sich selbst zusammen- m,h auf-zufaffen, Willst du dabey Gesichter schneiden, So muß dir's Leben fast verleiden; Vlcid nur in solcher Zeit ganz still, Cie find't am End doch was sie will. Meinst aber du, sie soll ein Mahl ruh'n. Damit du mögest dir gütlich thun. Und deiner selbst behaglich genießen; So laß dich's eben nicht verdrießen, Daß du bist kurz, die Zeit so lang, Viel Menschen mitnimmt auf einen Gang, Verstehst du sie recht nnd siehst ihr zu, So läßt sie wahrlich dich in Ruh. A «> g i l b e r t» Kunst-Notitzen. Herr Benesch gab im Saale der philharmonischen Gesellschaft ein großes Instrumental- und Vocal« Concm, ;M »vn'l N' iu demselben ,nehrcre Proben von seiner Geschlckltchkelt sntivlckelts, so glauben wir von den Eigenschaften/ Fähigkeiten und dem Erfolg ein offenes Bekenntniß abzulegen. Des Concertgebers Violin «Spiel .ist vortrefflich. Richtigkeit, treffliche Bogenführung, zarter Vortrag des Eangreichen, und Besiegung nicht gemeiner Schwierigkeiten, große Sicherheit und gefällige Anmuth sind dessen Vorzüge, und diese Eigenschaften geben demselben gegründete Ansprüche auf einen nicht unbedeutenden Rang unter seinen Mitgenossen. Auch in der Composition hat er sich als einen gewandten Tonsetzer bewahrt. Die von ihm gesetzten Variationen winden mit allem. Auf» wand von Kunstfertigkeit von dem Concertgeber vorge« tragen/ und sprach die Zuhörer sowohl in dem mit genialischen Zügen überraschenden Vortrage, als auch «n dem Stoccato, von der höchsten Höhe herab zur Tiefe, an. Lauter Beyfall ward dem Künstler am Schlüsse zu Theil. P..... 2. ' Das Grabmahl Kaiser Maxmilians »., zu Innsbruck in der Hoftirche, ist schon als Idee zwey vorzüglicher österreichischer Fürst«,,, wie erst mit Hinsicht auf Kunst und Geschichte, eine der vorzüglichste!» Merk, Würdigkeiten des Kaiserstaates. Herr I. G. Sch edler zu Innsbruck, rühmlichst bekannt durch sein Kunsttalent, hat eS unter^ nommen, die Statuen jenes Grabmahles, vorstellend die größten Männer des Mittelalcers, so wie vorzügliche österreichische Fürsten im Costum ihrer Zeit, zu zeichnen; und Hr. C. Eichler hat diese Zeichnungen in Kupfer gestochen. Die Sammlung dieser, den österreichischen Künstlerruhm allerdings bewährenden, Kupferstiche erscheint im Kleinfolio-Fonnate auf w?i« ßem Schweitzer « Papier heftweise (jedes Heft enthalt zwey Abbildungen nebst einem Umschlage), in der Wagnerischen Buchhandlung zu Innsbruck auf Sub-cription, die bis Ende Iuny 1621 offen bleibt. DerPreisfür jedes Heft ist 46 KreutzerNeichs' Wahrung. Am Schlüsse der Sammlung folgt eine na» here Beschreibung der Personen, die in diesen Bildnissen dargestellt sind, in deutscher und italienischer Sprache. Die ursprüngliche Bildung der Wipbacher Gegend. (Fortsetzung). Zu den besondern Merkwürdigkeiten dieser Gegend, in natulhistorischer Hinsicht, uttd als unwidersprech-liche" Beweise, daß dieselbe durch das Wasser gebil« det worden sey, gehören die in erstaunungswürdigee Menge vorhandenen Helmin th 0 lithen. Doch die Menge derselben, womit alle Naturalien «Cabinette der Welt hinlänglichst versehen werden könnten, bilden eigentlich die sogenannten Linsensteine, die, von der Größe wirtlicher Linsen bis zur Große der kupfernen Kreutzer, entweder einzeln oder durch Bin» dungsmittel zu ganzen Steinmassen verwachsen, gefun« den werden. Man sieht oft in der Gegend ganze Mau« ern von Steinen aufgeführt, die meistens nur aus Linsensteinen bestehen. Man findet diese Wurmgehause« Verstemerungen allzeit in einer und der nähmlichen Schichte, die Hierlands Kremen heißt. Oberhalb i»k die Schichte vier biS zehn Schuhe dick, zum festesten Steine verhärtet, und ist mehr oder weniger mit ob-benannten Linsen untermengt; unter dieser Schichte liegt unmittelbar eine andere, die mehr gegliederte und unregelmäßige Stemkugeln liefert, die ebenfalls mit Linsen untermengt sind, diese ist nicht so mäch« tig wie die vorige, und unter dieser ftndet man die dünste von zwey lbis sechs Zoll, welche einzelne, doch mit linsenförmig verhärteter Erde vermischte Lin» sensteine gibt. Kommt diese Schichte anS Tageslicht, so verwittert die linsenförmige Erde, und die wirtli« chen Linftnsteine,vom Regen abgewaschen, erscheinen schmutzig weiß, zeigen äußerlich das Gewebe ihrer Structur, und wenn man sie zerbricht, daß sie wirtlich harte Steine sittd. Es ist uns in der Wipbacher Gegend ein Hügel, doch »mr der einige bekannt, dessen höchste Spitze aus Kalkstein bestehet, welcher eine andere Art Helm i n-t holith« n enthält. Diese sind von der Größe des Pfeffers, länglich pomeranzenförmig, von der zarte-stel,^ einsten Srructur, und lass. »sich durch's Zerschlage« der Kalksteine, was bey den Linfenstemen nie angehet, heraus bringen. Wir gaben uns ein Mahl die Mühe, 3o bis H« solcher Niedlicher Körperchen zu bekommen, und haben sie vor sechzehen Jahren dem unsterbliches Herrn Professor B i walb m Grstz, nebst Linsen-sieinen, und einigen von uns gefundenen versteinerten Fischgraten, die derselbe auch für solche ansah, ver« ehrt.Eie werden sich viellnchrdermahlen im Iohannä-um besinden. Noch eine versteinerte Muschel ist uns, w derGegend gefunden,vorgekommen, die sonst rund,und 'Nur. nach der Gegend chres Schlußbandes spitzig zuläuft. In nördlichen Landern hat man eine Menge Ele-phantenzahne, und andere Versteinerungen und Ab-^'ücke aus dem Thier-und Pflanzenreiche, gefunden, beren Originale ihrer Natur gemäß nur in der heißen Zone leben; daraus hat man den Schluß gemacht, baß die Fluch ihre Richtung vom Süden nach dem Norden genommen habe. Wenn mau aber annimmt, daß die Erdachse ehemahls auf der Ebene der Ekliptik senkrecht gestanden, und durch irgend eine Ursache aus ihrer Stellung verrückt worden sey, was einige Astronomen daher beweisen wollen, daß sle eil'. Be, -streben äußern solle, von ihrem alten Rechte wieder besitz >u nehmen, dann wäre obige Erscheinung ohne der Fluch aus Süden erklärlich. Die Gegend aber, von der wir sprechen, tragt unverkennbare Spuren liner Überschwemmung aus Süden. Man besteige jeden beliebigen Abhang des nörd» nchen Gebirgs, von dem man die ganze taltichte Umfassung der Gegend, und das in dieselbe angeschwemmte ^and übersehen kann ; so wird man ncthggedrunge!?, lu gestehen, baß die über den flachen Karst hergeschwemmten Massen an der fast noch ein Mahl so hohen Iu« "schen Alpe anprcllen, und verschiedentlich zurück« seworfen werden mußten, und das; auf solche Arr das ganze Schichrenland dieser Gegend entstand. Denn gleich unter Prawald, wo der N ano sberg ^ hocy, uno Her eingegenliegende Karst aber zu ^^ war, mußte alles auf diesen zurückgeworfen, o auf ih„ a,^h„e„h aufgethürmt werden; je mehr H dle Gegend ausbreitete, desto bequemer konnte ^ auch das durch die Brandung Zurückgeworfene gen,, daher das beträchtlich breite Schichtengebirge, Elches sich von Gotschach fast nach der Mitte ^ Gegend ununterbrochen über Gorz fortzieht, ^'"' bey Zhernizhe, wo sich der Raum etwas ^tlgte, und die Alpe recht steil war, siel wieder das surückgepreilte, sich auf den..Karsl anlehnend. An den zwey angeführten Orten, nio die Massen gedrangb' und an den Karst gepreßt wurden, entstanden recht hohe Schichtenberge. Überhaupt, je höher und steiler die Alpen auf einer Seile waren, desto starker wurds das Abprellen, desto höyz> wo die nördliche Wgnd niedriger wurde, konnte nich5 ein Mahl viel zurückgeworfen werden, sondern wurde meistens an dieselbe angeschwemmt. Nur da, w5 die am Fuße der Wand entspringenden Flüsse denselben weggeschwemmt, oder spätere Einstülpe der Alpe» bedeckt haben, finden Ausnahmen Statt. Ferners ist es oen Wipbachern wohl bekannt, daß das Schwersie auch am weitesten zmnckgeprellr wurde, denn ie mehr «an sich von der nördlichen Alpe gegen den Karst entfernt, desto härter und in d,er Regel stein-ortiger'sind die Schichten, und zwar dergestalc/ daß die gerade dem Karste zunächst liegenden Berge die Hartesten sind. Zu dieser gehört der berühmte Hunds' schwänz (?^ii5fp) von St. Veit, der P r e-sonzhnik, die südlichen Gotschachner, Erse^ l e r, G a m a r i e n s e r, Dore n berg er und G ra« dlschkuter» Rebberge, Eben so merkwürdig ist es dabey, daß allf-diesen härtesten Bergen, wo man oft die zu Stein gewordenen. Schichten mit Pulver her» aussprengen muß, mn die Reben hinein zu setzen, diese am längsten dauern, und einen Wöln geben, der micht nur der be.ste der ganzen Gegend, sondern auch durch seine aromatische Lieblichkeit und ausgezeichnete Geistigkeit mit den köstlichsten der Monarchie um den Vorzug streitet. Um sich einen Begriff 5avon zu machen, ist es hinlänglich die unläugbare Wahrheit swir »sprechen aus eigener Erfahrung) zu bedenken, daß sehr nnttelmäßige Weine aus dieser Gegend in einer gewissen Hauptstadt Illyriens, wo man den Wipbacher micht mag,' nicht selten für die besteh Steyerischen ausgeschenkt werden. So hat man uns diese Tage ver--sichert, daß ein, Hierlands mittelmäßiger Weüi, vor nicht Zar langer Zeit im Großen die Maß zu 9 l.^kr. gekauft, nun in obiger Hauptstadt, wahrscheinlich für einen Lutenbc?ger, zu 36 kr., sage,,.^u sechs und dreyßig Kreutzer C. M. q,1!a injnutz ausge« fchenkl werde; doch hievon vielleicht ein anderes Mahl enschaft, und hinab bis Görz zieht. (Der Beschluß folgc). Glossen. (Aus dem Wanderer). Alle Welt nenne sich unglücklich. Und doch kenne?» M wenigsten Menschen das Unglück. Sie sehen es un- gefähr aus demselben Gestchtspuncte an, wie ein nrnu liches, angstliches Hausmütterchen, die da Zeter schreyt, wenn es um die Wafchzeit regnei, oder der Milchbrey anbrennt/ oder der Kasse!) theurer wird , oder der boshafte Winter dem kleinen Holzstoße mir früher Auszehrung droht. 5, Es ist eimahl eine Zeit gewesen, wo jed^r weniger scheinen wollte, als erw.ar. Das ist jetzt umgekehrt. Der mittelmäßige Student gibt sich für einen Amor aus, der Diener für einen gnädigen Herrn, der karg Begüterte für einen gesegneten Reichen. Wo doch die Leure hinaus wollen !'Sie smd das Conterfel) eines journalistischen Charlatans, der Stümpereyen durch den hoch' klingenden Auöspuch: „Von einem Verfasser, der üb< rigens leicht zu errathen ist", herauszuputzen sucht. Daß doch die guten Leutchens nicht erkennen wollen, das; sie herunter müssen, — wobey sich gar Viele die Beine brechen, und Mancher das Genick! - In gewissen Stücken wird unsere Sprache sehr verfeinert. Wir nennen bereits die Dummheit Naivität, die Lüge Artigkeit, die schrecklichste der Krankheiten eil! galantes Übel. Folgendes Gespräch dürfte als ein Mll« sier der Feinheit im Ausdruck anempfohlen werden. /^. Was sagen Sie! Ihr Herr Vetter ist an einer Vollblütigkeit gestorben? N. So ist's. Mein Herr Vetter war, wie S is wissen, Cassendiener, und ein ganz hübscher raisona? blerMensch, ab^r nur etwas vollblütig. Daher hatte er in« mer einen gewissen Nebel vor den Augen, der ihn hin/ dene, die Cafse des Fürsten von der seinigen zu unter» scheiden. Nach einiger Zeit fand man die Verwechslung. Darüber ward der Fürst so aufgebracht, und' lnein armer Herr Vetter bekam einen solchen Schreck, daß ihm in Kurzem das Blut heftig nach dem Kopfe stieg und ihn in Gottes freyer Luft, vor den Augen einiger tait« send Zuseher , der leidige Schlag rührte. Auflösung des Logogryphs .in Nr. 7. Amme. Emma. Geduckt Hey Hgnstz Alons E0len v, Klei,nmgyf.