für Vaterland, Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. Nedigirt von Leopold Kordesch. «M^ HO. Samstag den 31. Mär; FS^FO Von dieser Zeitschrift erscheinen wöchentlich zwei Nummern. Dinstag und Tamsina. Der Preis des Blattes ist im Comptoir aanzjähria 3 n l,„lü« jährig i fl. 30 tr. Durch die Post ganzjährig 4 fi., hlllbjähria 2 fl. C. M.' » « ^ u ^ n. ya.!,- Der Scharfrichterkuecht. Er.uihlllng von Georg Sand» (Fortsetzung.) II. «^er Tag neigte sich dem Ende zu; schon war es dunkel geworden und M o ln ar noch nicht zurückgekehrt. In gränzenloser Unruhe harrte die Frau der Heimkunft ihres Mannes entgegen und in der höchsten Unruhe trat sie von Zeit zu Zeit zum Fenster, sah die spärlich erleuchtete Gasse entlang und eilre dann wieder zur Thüre, um zu horchen, ob sie nicht die Tritte des Gatten oder des voraus eilenden Hundes vernehmen würde. Was ihre Besorgnisse am heutigen Tage zueist angeregt lmd so gewaltig gesteigert hatte, war einem besondern Umstände zuzuschreiben. Einer der höhern Beamten und Molnar's Vorgesetzter, mit dem sie in vertraulichen und freundschaftlichen Verhältnissen gestanden, der sich aber seit einiger Zeit i„ etwas auffallender Weise von ihnen zurückgezogen harre, war heute zwei Mal bei ihr gewesen und hatte dringend verlangt, mit Molnar zu sprechen. Auf die auch beim zweiten Besuche gegebene Antwort, daß ihr Mann noch nicht von der Jagd zurückgekehrt sey, hatte sie eine große Betroffenheit an dem Manne wahrgenommen, und wenn sie auch nicht vermochte, sich diese Umstände klar zu machen, so waren sie doch nur zu sehr geeignet, die Frau zu verwirren. Ihre Angst und Pein brach endlich in Verzweiflung aus, als die Uhr vom nahen Thurme 10 schlug und ihr Mann noch nicht eingetroffen war. Sie schrie auf vor Entsetzen, als sey es nun gewiß, daß ihr Mann todt, und sie begehrte jetzt, daß Alles im Hause hinaus solle in Wald und Feld, den Verunglückten zu suchen, vielleicht lag er irgendwo verwundet und war außer Stande, den Heimweg zu finden. Sie selbst wollte hinaus, und nur mit Mühe war sie zu bewegen, daheim zu bleiben; aber sie ließ ssicht ab, bevor nicht einige Männer gedungen waren, um Nachforschungen anzustellen. Molnar's Vorgesetzter hatte früh am andern Morgen abermals sich erkundigen lassen, ob der Nendant zu Hause sey und auf die Nachricht, daß derselbe nicht heimgekehrt, hatte er im Beiseyn mehrerer anderer Beamten die Bücher und die Casse, die Molnar zu führen hatte, untersuchen lassen; es ergab sich, was man schon seit einiger Zeit vermuthet, ein nicht unbeträchtlicher Cassendefect. Es schien nun unzweifelhaft, daß Molnar entweder die Flucht ergriffen, oder wohl gar sich entleibt haben möchte. Man stellte ,etzt auch von Seite der Behörden Nachforschungen an; es wurden nach allen Richtungen Boten ausgesendet und Anstalten getroffen den etwa flüchtig Gewordenen einzuholen. Gegen Mittag aber kam die Meldung, der Rendant sei unfern der großen Eiche im Walde todt gefunden worden. Molnar lag mit zerschmetterten Haupte da und ein langer Knüttel, der aber schon zu anderem Gebrauche ge-dienr hatte und mit dem die That vollführt worden seyn mußte, lag neben der Leiche, wenige Schritte davon das noch geladene Jagdgewehr. Bei näherer Untersuchung ergab sich ferner, daß Börse, Uhr und einige Ringe, die Molnar zu tragen pflegte, geraubt waren. Der Leichnam wurde aufgehoben und ncbst der Keule und Jagdflinte zur Stadt gebracht. Von Seite der Behörden wurden Anstalten zur Ermittelung des Thäters getroffen; es erging eine allgemeine Aufforderung, zur Habhaftwerdung des Mörders mitzuwirken, und Jedermann wurde ersucht, die Spuren, die zur Entdeckung des Thäters führen könnten, anzugeben. Noch an demselben Nachmittage erschien der Scharfrichter bei dem Gerichte und meldete, daß am Morgen zuvor Molnar mit seinem Knechte Johannes eine Strecke neben einander gehend gesehen worden sey. Der Knecht habe sich dann zwar von demselben getrennt und sey in die Scharfrichters zurückgekehrt, allein spät am Abend sey der Hund des Ermordeten nach der Scharfrichterei gekommen, habe sich winselnd zu dem Knechte gesellt uud »polle trotz dem, daß der Knecht ihn stets fortweise und ihn sogar mißhandle 1tt2 slch nicht von ihm trennen. Auf weiteres Befragen, ob er vermuthe, daß der Knecht der Thäter seyn könne, äußerte der Scharfrichter, daß er eine solche Vermuthung schlechterdings nicht habe, um so weniger, da er wisse, daß der Knecht eine unbegränzte Verehrung für Molnar hege, denn derselbe habe ihm vielfache Wohlthaten erwiesen, und namentlich sey es Molnar's Verwendung zuzuschreiben, daß dem Knechte die Hälfte der Zuchthausstrafe erlassen worden. Im Übrigen halte er den Knecht für einen braven und ehrlichen Kerl, von dem er nun und nimmermehr glauben könne, daß er die That verübt habe. Die vom Scharfrichter anfangs erwähnten Umstände erschienen dem Richter aber doch von solcher Bedeutsamkeit, daß er die sofortige Vernehmung des Knechtes anordnete. Johannes erschien vor Gericht. In dem ersten Verhöre, welches er zu bestehen hatte, benahm er sich besonnen und ruhig und zwar in solchem Grade, daß es dem Richter auffällig wurde; er antwortete auf jede Frage mit großer Bedächtigkeit, kurz und nur so viel, als gerade nöthig erschien. Der Richter erkundigte sich über das Verhältniß, in welchem Johannes zu Molnar gestanden, und er berichtete mit aller Offenheit und einer großen Innigkeit, was Molnar alles für ihn gethan und wie er sich demselben zu großer Dankbarkeit verpflichtet gefühlt habe. Hierauf ließ sich der Richter den Inhalt des Gesprächs, welches die Beiden Tags vorher auf dem Felde geführt hatten, mittheilen und richtete noch mehrere Fragen an I ohan ne s , .die dieser alle so beantwortete, daß sie dem Richter keineilei An-Haltspuncte darboten. Endlich fragte der Richter: »Wann und von wem hast du denn die erste Kunde erhalten, daß Molnar ermordet gefunden worden?" Johannes stutzte einige Secunden und schien verwirrt. Nach einer Pause erwiederte er: »Die ganze Stadt spricht ja davon.« Das Vorgefallene, sprach der Richter, ist erst seit wenigen Stunden ruchbar geworden und es ist gar nicht anzunehmen, daß du nicht wissen solltest, aus wessen Munde du die Nachricht zuerst vernommen. Ja, ich erinnere mich jetzt, sagte Johannes, daß ich auf der Scharfrichter?! davon habe sprechen hören, und es war Herr Göbel selbst, der, als er aus der Stadt heimkam, seiner Frau die schreckliche Geschichte erzählte. Der Richter befragte nun Johannes, womit er sich, seit er Molnar auf dem Felde verlassen, beschäftigt und ob er sich von der Scharfrichter?! nicht entfernt habe. — Er sagte aus, daß er seinem Tagewerke nachgegangen, daß er zur Mittagszeit, am Tage zuvor, sich zur Stadt begeben, nach kurzer Zeit zurückgekehrt und dann die Scharfrichters! nicht verlassen habe, bis er hierher abgeführt worden sey. Der Richter schloß hier das erste Verhör und kündigte Io -hannes an, daß vie lange sein Ausgang ' zur Mittagszeit gedauert haben mochte. Johannes bewohnte eine Kammer in einem Häuschen, welches abseits vom eigentlichen Wohnhause lag, und da war er fast stets sich selbst überlassen, denn auf der Scharfrichterei war es überhaupt nicht Sitte, sich viel um Andere zu kümmern; wenn Jeder seine Pflicht getreulich übte — und Johannes war fleißig und pflichttreu — so ließ der Eine den Andern ruhig gewähren. So viel stellte sich indessen unzweifelhaft heraus, daß Johannes zuvor zu verschiedenen Zeiten auf dem Hofe der Scharfrichterei gesehen worden war, schweigsam und arbeitend wie immer. Im zweiten Verhöre, welches Johannes zu bestehen hatte, fragte ihn der Richter: Du hast also durch deinen Herrn die erste Kunde von der Ermordung Molnar's erhalten? Ja, antwortete Johannes. Dein Herr aber behauptet, mit dir gar nicht gesprochen zu haben, nachdem er aus der Stadt zur Scharfrichterei zurückgekehrt. Das ist wahr, aber ich habe es, an der Thüre horchend, gehört, wie Herr Göbel es seiner Frau erzählte. Was veranlaßte dich denn, an der Thüre zu horchen? Ich sah den Herrn in großer Hast und aufgeregt aus der Stadt kommen; da dachte ich, es müßte etwas Besonderes geschehen seyn und war neugierig, es zu erfahren. 103 Der Nichter war überrascht, denn auch dieser Umstand, der ihm einen Anhalt bieten sollte, um Licht in der Sache zu erhalten, war durch die Aussage des Knechtes ziemlich oder fast ganz beseitigt. Der Richter legte hierauf dem Johannes die Frage vor: ob denn die Nachricht von dem schrecklichen Tode eines Mannes, der ihm ein solcher Wohlthäter gewesen > nicht einen tiefen Eindruck auf ihn gemacht habe, weßhalb er sich nicht nach den näheren Umständen des Mordes erkundigt und ob er nicht das Bedürfniß gefühlt, mit Jemanden darüber zu sprechen? Johannes erwiederte darauf: Als ich ander Thüre hörte, wie mein Herr drinnen erzählte, was geschehen war, dann ausrief: ,die arme Frau, die armen Kinder!" dawar mir es ganz erschrecklich zu Sinnen und ich musite heftig weinen. Vor Schmerz und aus Furcht, man möchte mich meiner Thränen wegen verspotten, ging ich auf meine Kammer und hc.be diese nicht verlassen, bis man mich abgeholt hat. Was dachtest du aber, als an dem Abend der Hund zu dir kam? Den Hund habe ich groß gezogen, er kennt mich noch und er ist öfter zu mir auf die Scharfn'chterei gekommen. Aber der Hund soll sich an diesem Abende ganz anders, wie gewöhnlich, bewiesen haben; ist dir das nicht aufgefallen ? Anfänglich glaubte ich, der Hund sey vielleicht auf der Jagd angeschossen oder gebissen worden; deßhalb untersuchte ich ihn. Als ich aber nichts fand, da jagte ich ihn fort, weil ich den Hund nicht daran gewöhnen wollte, bei mir zu seyn. !/ ,^. ^. ,l!,-.!/ „ ( F « rtsetzune, folgt.) Neise - Erinnerungen in Krain. Von Heinrich Costa. Wir entnehmen die nachfolgende Besprechung eines vaterländischen Werkes dem »Wiener Zuschauer," und bemerken, daß dasselbe im Verlage der »Laibacher Zeitung" zu haben ist. Durch die Revolution wurden die Interessen der einheimischen Literatur so sehr in den Hintergrund gedrängt, daß das Publikum einestheils sie fast ganz aus den Augen verlor, und anderntheils die Production des vergangenen Jahres völlig in Stillstand gerieth. Aber unter den wenigen wissenschaftlichen Erzeugnissen verdienen die genannten »Reise-Erinnerungen" wärmere Beachtung. Krain und Kärnten sind, obgleich außerordentlich reich an Naturmerkwürdigkeiten und ethnogrophischen und historischen Denkmälern, doch wenig gekannte und durchforschte Länder. Herr Costa, in Krain heimisch und daher sehr gut orientirt, hat mit seinem Reisewerk in Krain der Literatur, ein ebenso willkommenes Geschenk, als mit seiner früheren „Geschichte des Freihafens von Trieft« und andern Erzeugnissen seines Dilettanten-fieißes gemacht. Er theilte seine, nach den verschiedensten Richtungen von Laibach aus, vorgenommenen Ausflüge so ein, daß das Ganze ein Bild von Ober-, Inner - und Un-terkrain, also eine allgemeine Landesübersicht gibt. Im gleichen Grade des Landes, wie seiner Geschichte kundig, beginnt er mit einem Umrisse der letztern, und führt uns dann zuerst Laibach vor, das sich in neuester Zeit nicht bloß verschönt hat, sondern auch viele nützliche und gesellige Einrichtungen erwarb. Zu diesen gehören der, durch eine Ermunterung des Erzherzoges Johann entstandene Gewerbsverein, das Museum, der historische Provinzialverein, das mit 70,000 fl. erbaute Casino, das mit 77,000 fl. hergestellte Zwangs-Arbeitshaus, das großartige Coliseum, dessen Baugrund von 5376 Quad. Klft. die Landstände der der Stadtgemeinde gegen einen geringen Kaufpreis überließen , die Erweiterung des botanischen Gartens u. a. m. In . Kärnten und Krain, wo Slaven und Deutsche als Ureinwohner anzunehmen sind, kommen auch die Ortsgründungcn und ihre Namen bald diesen, bald lenen zu, daher oie Ermittelung des Ursprunges und die Namensdeutung großen Schwierigkeiten unterliege, und, wie es bei Gratz der Fall ist, von beiden Theilen Ansprüche darauf gemacht werden. Mit dem Namen »Laibach" geht es ebenso. Costa sagt uns, daß die Deutschen ihn Laubach deuten, während ein gelehrter Slave ihn von Ljubljana herleitet. Hier ist nun eben der rechte Ort, Sprachforscher noch auf ein drittes, in der Etymologie der österreichischen Ortsnamen waltendes Element, auf das celtische nämlich, aufmerksam zumachen, von dem in Innerösterreich, gerade wie in Niederösterreich, mehr als man vermuthet, in den Namen der Berge, Flüsse und Ortschaften, zurückgeblieben ist. So ist z. B. das celtische »Klagen", d. i. Morast, mit dem deutschen »Furt" in dem Namen Klagen fürt, zu einem auf ursprünglich celtische Ansied-lung hindeutenden Eigennamen verbunden. Man möge daher in Fallen, wo das Deutsche und Slavische zur Erklärung von Ortsnamen nicht ausreichen, auf das Celtische Rücksicht nehmen. Wie wirr in Krain die Sprachverhaltnisse zusammenlaufen , und wie tief oft die Ursprungsquelle verborgen ist, mag von unzahligen Beispielen Loitsch darthun, welches krainisch Logatez und Logaz heißt, und das Longaucum des Schönleben, also römischer Abstammung ist. — Auf seinem Ausflüge nach Innerkrain, führt uns Herr Costa über Oberlaibach, das Nauportus der Alten, und über Loitsch nach Plan ina, wobei er bemerkte, daß die neue dahin-führende Landstraße, durchgehends eine Kunststraße und unschätzbar für Reisende und den Verkehr ist, da man vorher den unwegsamen, unermeßlichen Birnbaumwald, die Alpes Julia, pussiren mußte. »Bewunderungswürdig," sagt er, »ist in diesem Theile Krains die Wasserbewegung. Das Land »zerfallt hier, der Laibacher-Planhöhe gegenüber, in drei »Abstufungen, deren erste die Thäler von Zirknitz, Schnee-»berg und Poik Hochebenen, und das Unzthal eine mittel-»hohe Ebene bilden, während die Fläche bei Oberlaibach »und über Laibach hinaus zur dritten Abstufung gehört. »Jede dieser Abstufungen gibt ihr Tagsgewasser ui'terirdisch »an die nächste ab. So stießt der Unzfiuß, der von Mau-»nitz, Zirknitz und Poik den Zufluß erhält, bei Laase in unterirdische Sauglöcher, und kommt nach mehrstündigem ver-»borgenem Laufe, 50 Klafter tiefer, bei Oberlaibach und itM - »Freudcnthal als Laibachfiuß wieder zum Vorschein." Auf dieser Wegstrecke begegnete er den sogenannten »Schlitclern.» Schlitten mitten im Sommer? Damit ist ein Bauernfuhrwerk der einfachsten Art, dort zu Land gebräuchlich ui,d naher beschrieben, gemeint. Über den Rhein, sagt Tschudi, schlicrete man mir Lasten." Nun folgr die Darstellung der reizenden Gegend von Klein Häusel und der dortigen Ritterburg und Grotte, dann von Planina, der Grotte von St. Kanzian und der Stammburg der Haasberge. Aus der Kau ziangrotte stürzt der Fluß Iesero, der beim Ablaufe des, bloß eine halbe Scunde entfernten Zirknitzer-sees hoch anschwillt. Diese Tropfsteinhöhle dürfte dem Besuche Reisender sehr zu empfehlen seyn. Er geht hierauf zur Beschreibung des Zi rkn i tzersees (I^e«i8 I^i^su«) und der Ad elsbergergrotre über, aus der er von den, dort gefundenen vorweltlichen Thierüberresten, den Kopf und die Kinnladen eines, wie behauptet wird, unbekannten Säuge-thieres erwarb. Das mitgetheilte Inschrifrenverzeichniß der Besucher dieser merkwürdigen Höhle reicht bis !2l3 hinauf, ein Beweis, daß wenigstens ein Theil derselben frühzeitig bekannt, und, da seM ein ganz mit Stalaktit übergösse-ner Leichnam sammt vielen Menschenkuochen darin sind, auch wahrscheinlich als Zufluchtsstätte gegen Verfolgungen, oder als Rauberaufenthalt bewohnt war. Von Adelsberg (Markt und Burg von K. Karl Vl. i. I, l722 um 80,000 fl. erkauft, und zur Anlage des Karster Hofgestüts verwendet) reis'te Costa dem Karste und der Veste Lueg zu, von welcher er einen anziehenden historischen Nachweis, und eine Abbildung bringt. Vom Karst, kramisch Gabrik, bestimmt er die Zuglinie, und nennt ihn »das entfleischte Kalksteingerippe einer ausgebrannten, oder richtiger, ausgeschwemmten Landschaft," fügt aber hinzu, daß im Grunde die Bora Ursache der Kahlheit dieses Landstriches seyn dürfte. Nachdem man in alter Zeit der Bäume ihn beraubt hatte, trug die Bora die Erdschichte davon, und ließ den kahlen Fels zurück. Nur an Stellen, wo ihr Zugang durch Bergvorsprünge etwas gehemmt wird, besteht einige Vegetation, und dort, iu diesen Vertiefungen, Doline oder Ogradi genannt, baut der arme Landmann ein wenig Getreide. — Der Verfasser führt uns demnächst in das Wiftb achthat (gleichnamig mit dem heutzurage Eisaktyal benannten in Tyrol) dessen höchstmerkwürdige Eigenthümlichkeit die Kakerlaken oder Albino's sind, von denen er bemerkt, daß sie zu rüstigen Menschen heranwachsen, folglich die Meinung, daß sie auch im höhern Alter Schwächlinge bleiben, durch die dort gewonnene Erfahrung widerlegt ist. Das Schloß Wivbach ist S i g.-mund von Herberstein's, des berühmten Reisenden und Gelehrten, Geburtsstätte, und im Markte ist der Baum-kircherthurm, eine Besitzung des ausgezeichneten Andreas Baum kircher, denkwürdig. Von den jütischen Alpen sagt der Verfasser, daß sie, obgleich eines der merkwürdig-sten Gebirge der Monarchie, doch uneigentlich Alpen genannt werden, da bloß der einzige Punct derselben, der Schneeberg, 5332 Fuß erreicht, und sie keine zusammenhängende Gipfel, keine Gräre haben. Dieses Gebirg, heißt es weiter, steige ans dem Isonzothale schroff empor, und bilde, bis zum Schneeberg an Croatiens Gränze, eine ununterbrochene Hochterrasse von mehr als 22 Stunden Länge, deren größte Breite von Dornegg über den Schneeberg hin l O, von Wip-bach gegen Oberlaibach 8 Stunden beträgt. Der nördlich gelegene Hauptzug hänge mit dem Ielouza — Plateau und Terglou zusammen. Der Schneeberg bei Laas sey, obgleich er die Aussicht fast über ganz Krain, über einen Theil von Croatien und die Inseln darbiete, doch weniger als der N a-nos, die äußerste Spitze der jütischen Alpen, besucht. Allein vom Nanos wird doch auch bemerkt, daß er wegen seiner betanifchen Schätze und der dort in außero, deutlicher Größe getroffenen Hippuriten , endlich wegen der Aussicht über einen großen Theil von Krain, Istrien, Friaul und das adriatische Meer, des Besteigens vorzüglich werth ist. Auf hundert Meilen weit dient er den Schiffern im aoriatischen Meere zum Wahrzeichen auf ihrer Fahrt nach Triest, y^ de,rl er 5 Postmeilen inner Landes entfernt ist. (Schluß fc>lgt.) l Laibacher Schaubühne. Der Nuf, taß uns der k. k. Hofschauspi.ler Herr Ludwig Löwe mit einigen Gastspielen beehren welde. bat sich aerechtfertlget. Nir lahen den vom Himmel Gesendeten am 21. März als Garrik in Vristol, am 22. als Co rre g c, i o. am 23. alsHamlet und am 2^. a!s F i e s c o. In allen seinen Darstellungen stand »r da als ein vollendeter Mime, als cin Gott in seiner Kunst. umbrauset von einem endlosen Heifallesiulme, und überschüttet mit Blumenkranz««, welche Liebe. Hochachtung und Ver» ehrung ihm wand, unv in der Emfinduna böckster Ertale drin vollende» ten Meister zuschickte, den Kranz seines Lebc.,s zu verschönern- Wohl waren dieß Abende des Hochgenusses! dock sie rauschten den Trunkenen vorüber, als wären solche nur ein schöner Traum, Die schönen Tage vonAranauez sind nun zuEnde! Hie5ei müssen wir bemerken, daß auch die Mitglieder unserer Vühne an diescn übenden in ihren Leistungen nicht zurückgeblieben sind; denn wir erinnern uns mit Vergnügen des Hrn. Polinger (Thomas Hil»), der Frl. Poling er (Hara) und deb Hrn. Rott (William Lyrv. Hild's Neffe ^ in Garrik. der Frl. Dur° mont lMaria. Allegri's Frau), des Hrn. Heulet (Michel Angelo). des Hrn. Rott tGiülio Romano), des Hrn. B a u d i s cv lOitavio), der Frl. Lößl (Lölestine) inlZorreaio, und abermals des Hrn. Po! inqer (König von Dänemark), der Frau Rose „schön (die Königin), so wie der Frl. Posinger (Orh.li,,) in Hamlet, und