1?" Kamstag den 25. A^rtl 183Z. V5rnuclfeicllichkclt »ach weiland Sr. kaiferl. königl. Apostolischen Majestät St. Petersburg. ^)ie nordische Biene vom 5. April enthält folgende Beschreibung dcs Trauergoctesdienstes, ,vel» cher am 26. März auf Veranstaltung Sr. Excellenz deS kaiserl. österreichischen Botschafters Grasen von Ficquelmonl für Se. Majestät den höchstscligen Kaiser Franz I. in der katholischen Pfarrkirche zu Sl> Katharina in Petersburg gehalten worden ist: uDonnclstag den 26. März wurde ein feierliches Seelen, amt für Se. Majestät den Kaiser von Oesterreich, Franz I., in der katholischen St. Kalharincnkirche gehalten. Die österreichischen Unterthanen waren nicht die einzigen, welche dieser Trauerfeierlichkeit in tiefen Schmerz versenkt beiwohnten, indem sie den Verlust eines gerechten, biedern und gütigen Monarchen beweinten, der- stark im Unglück und bescheiden im Glück, ein wahrer Vater der Völker gewesen, welche iie Vorsehung Seiner Sorgfalt anvertraut halte j — alle wohlgcsnniMl Freunde dcr Wahrheit, der .Ordnung und der Ruhe in Europa haben dem Andenken Franz I. einen aufrichtigen Schmerz geweiht, indem sie für Ihn, inbrünstige Gebete zum Allmächtigen schickten. Uns Russen vorzüglich wird das Andenken dieses Monarchen, des standhaften Freundes Rußlands und dcS getreuen Bundesgenossen Kaiharina's, PauIS, Ale, randers und Nicolaus, unvergeßlich seyn, der an dem denkwürdigen Bündnisse Theil genommen halte, wo- durch Europa und die ganze civilisirte Welt von einem unterdrückenden Joche befreit und die Grundsätze der christlichen Moral, der Wahrkeit und der Ehre, als die Grundlage aller Politik, sowohl in den innern als auswärtigen Angelegenheiten der europäischen Staaten erklärt wurden. — Der Trauergolicsdienst für den erlauchten Verewigten wurde mit der angemessenen Pracht und Würde gefeiert. Das ganze Innere der Kirche war schwarz ausgeschlagen; mitten im Schiff der Kirche erhob sich auf einer Estrade ein Tempel, dessen Kuppel von zehn Säulen getragen wurde; in diesem Tempel stand der Sarkophag, mit dem Kaiser« mantel bedeckt, auf dem die Krone und das Scepter lagen. An den vier Ecken der Estrade standen vier Statuen, wclche die Gerechtigkeit, die Klugheit, die Kraft und die Mäßigung darstellten, und auf d'-r Kuppel des Tempels das Sinnbild der Religion. Am Gesimse des Tempels waren die Wapen drr Königreiche und Provinzen, welche die österreichische Monarchie bilden, angebracht. Die Estrade war von reichen Ean-delabcrn umgeben, von denen eine unermeßliche Mcnge von Lichtern strahlte. Ein bläulichtes Feuer brannte in den zwischen den Säulen des Tempels hängenden Lampen, so wie in den rings umherstehenden Opferschalen; die daraus von Zeit zu Zeit emporsteigenden' Flammen, die bald wieder erloschen, erinnerten inmit» ten der Denkmahle irdischer Größe an die vorüderge, hende Gebrechlichkeit dcs menschlichen Lebens. — Um den Sarkophag standen auf der Estrade zwei Stabsoffiziere, zwei Hauptleute und zwei Lieulenanls, sammt» lich vom Grenadierregimeiu Kaiser Franz 1.,' am Fuße dcs Eatasalks acht Unteroffiziere und am Eingang der Kirche zwei Unteroffiziere desftlbcn Regiments. — Gegen ic) Uhr füllte sich die Kirche mit den zu dicser 66 < Trauerfeler eingeladenen Personen, den Mitgliedern des diplomatischen Corps, einer großen Zahl hoher russischer Staatsbeamten vom Civil und Militär und den österreichischen in dieser Hauptstadt sich aushaltenden Unterthanen. Alle Anwesenden trugen tiefe Trauer; die Generäle und Offiziere, welche österreichische Or-den besitzen, waren damit geschmückt. — Außerhalb der Kirche zu beiden Seiten und gegenüber längs dem Trottoir der Newskischen Perspective war das Grenadierregiment Kaiser Fra n; I., das von Narwa ein» gerückt w.ar, um der Ceremonie beizuwohnen, in Pa. rade aufgestellt. Nach 10 Uhr erschien der österreichische Botschafter, Graf von Ficquelmont; er wurde von dem Regiment mit den militärischen Ehren empfangen und der Commandant desselben überreichte ihm den Dicnstrapport. — Gegen li Uhr begann das Seelenamt, wobei das Requiem von Mozart von den ersten Künstlern der Hauptstadt ausgeführt wurde. In dem Augenblicke, wo das Gebet für die Seelenruhe des Verewigten gesprochen wurde, gab das Regiment bataillonsweise drei Gewehrsalven, und als der Botschafter «ach beendigter Ceremonie zurückfuhr, wurden ihm neuerdings die militärischen Ehren erwiesen.« —-------»^.------------- Die Siah Vusch. Von diesem Stamme, oder den vermeintlichen Abkömmlingen der alten Macedonier, hat bereits Lieu» tenant Burnes einige Nachricht mitgetheilt. Weitere Berichte über denselben, von einem Mufti, welcher unlängst erst durch die Gegend reiste, in welcher diese Leute leben, finden sich im Bombay Journal der asiatischen Gesellschaft, aus dem wir nachstehende Einzelnheiten hier mitthellen. Die Siah Pusch, welche der Mufti einen Aus, bund von Reiz und Schönheit nennt, sammelten sich um ihn und bewunderten besonders sein Pferd, da die. ses Thier in ihrem Lande kaum dem Namen nach- be« kannt ist. Ihre Kleidung besteht aus Ziegenhäuten und daS Haar hangt ihnen lang über die Schultern herab. Sie trinke« Wein sowohl als Wasser, und setzen sich niemals auf den Boden, sondern stets auf Stühle. Sie beten steinerne oder hölzerne Götzenbilder nen Theil des Wassers einsauge, so tauchte er einige Nattern bis an den Hals «in, und legte andere ganz unter Wasser. Nach einiger Zeit zog er sämmtliche Thiere heraus, und fand nun, daß die erstern, deren Kopf nicht unter Wasser gekommen war, keine Zunahme an Gewicht zeigten. Es ergab sich also hieraus, daß die übrigen ganz untertauchten Nattern Wasser zu sich genommen hatten. Zugleich bemerkte er, daß die «ganz im Wasser liegenden Schlangen-den Mund stets Hssen hielten, und man nahm an ihrer Kehle ganz deutlich jene wellenförmige Bewegung wahr, welche man bei, andern Wirbellhieren während des Trinkens sieht. Die Nattern trinken auch Milch, sollen aber «inen Abscheu vor dem Weine haben, obschon Plinius das Gegentheil versichert. Der blinde Reisende, Holman, erzählt von d«n Heuschrecken am Cap der guten Hoffnung Folgendes: Eines Tags kamen wir über eine beträcht« liche Strecke zwischen Somerset und Nukirk, die mit jungen Heuschrecken bedeckt war, welche von den Vau-«rn (vaet gailgürs) Fußgänger genannt werden, weil sie noch zu jung smd, um sich noch ihrer Flügel bedie, »ien zu können. Ein Mann aus Somerset sagte mir: „Unser Dorf ist in den letzten dre, Tagen von Heu. schrecken heimgesucht worden. Sie flogen in so dichten Wolken, daß manche Leute kaum von einem Ende des Dorfes zum andern kommen konnten; die Strohdacher einiger neuen Häuser wurden von denselben ganz und gar weggefressen. « Die Handelsmarine Großbritanniens, dle der Kolonien mit eingeschlossen, zählt gegenwärtig ungefähr 2^,50cl Fahrzeuge mit beiläufig 4 60,000 Seeleuten. Der gesammte Tonnengehalt der eingetragenen Schiffe beträgt ungefähr 2,650,000 Tonncn, und wenn man, Takelwcrk und Verprouiantirung eingerechnet, die Tonne im Durchschnitt nur zu 10 Pfund Sterling anschlägt, so ergibt sich eine Summe von 26,500,000 Pf. Sharaven- unv Domonzimen-Aralli. (gewunden uon (3. W,) II. Charade. (Drcisy lbig.), Die ersten zwei Sylben. Wenn Nachts der Vollmond in den Hehe» bttnlet, llnd oben wallt in geisterglcichcr Nub, Und Liebchen vom Valcon dem Liebsten lvinket / Dann ruft sie ihm die Erste» mahnend zl?» (^'8elläcl,l»lt, l>l.>ul.l: xnl-l^l>l«>8lut/.lll>i; (!UlCl152