WhwwTOtiieet. - Vrok Ftr Laibach: •«Wliatrig . . 8 fl 46 tr. HowMitz. . . 4 „ 20 „ «irrtelMrig . 2 10 „ Äonodi* . . . — „ 70 „ Mit der Post: »«»Mng.............12 fl. <*lWg............. tt „ «hrrieWrig 3 „ Laibachrr Bttt tzustellung tnä HsaS Wticli. SS k., munotl. 9 fr. •tmrine Nummern 6 Ir. Lagblatt. Anonvme ajiittfjcilungcn werben nicht berückstctilun: Manuscripte nicht zurückgesendet. Re-aett»n Bahnhosgasse Vu-. 132'. vxpediti««- & ju s-retes» Bureau: Tongreßplatz Nr. 81 (Buchhandlung von Jgn d. «lein- mayr & Fed. Bambera.) Jnsertiouspreise: Für die einspaltige Petttze' ä 4 Jr., bei zweimaliger ’ schaltung ä 7 fr., Sreiwfa ä 10 kr. Jnsertionsstempel je5( 30 fr. Bei größeren Inseraten und öfterer Einschaltung entspre chender Rabatt. Nr. 109. Freitag, 15. Mai 1874. — Morgen: Johann v. Ncp. 7. Jahrgang. Die freiwillige Feuerwehr. Dem Feuerlöschwesen, diesem so ungemein wichtige» Zweige der öffentlichen Wohlfahrt und des Gemeinwesens, widmet man in der neuern Zeit in allen Ländern, in jüngster Zeit auch in Oesterreich eine ganz besondere Aufmerksamkeit. Lon der richtigen Ansicht ausgehend, daß bei einem Schadenfeuer nur schnelle Hilfe wirksam sein könne, hat man in den meisten großen Städten sogenannte stehende, sestbesoldete Feuerwachen nach dem Muster des pariser Pompiercorps errichtet. Tie Mann-schasten derselben, ausgerüstet mit den nöthigen Ge. räthen, sind in eigenen Wachstuben, die sich in den verschieden Stadtquartieren vertheilt befinden, unter-gebracht. Bei einem auögcbrochenen Schadenfeuer wisd es demnach möglich, in der schnellsten Weise, ohne den öffentlichen Verkehr zu stören, die nötbige Anzahl Mannschaften auf den bedrohten Punkt zu werfen. Da jedoch wegen der bedeutenden Kosten nur größere Städte im stande sind, solche bezahlte Fener-wehrcorps ins Leden zu rufen, so haben sich andere Gemeinden damit begnügt, eine entsprechende Anzahl seslbesoldelcr Leute als Feuerwehrmänner anzustellen, nebenbei aber freiwillige Feuerwehr! ollen aus Der männlichen Einwohnerschast zu bilden. Der bei weitem größte Thal von Städten und Ortschaften ist aber selbst nicht in der Lage, Feuerwehrmänner in beschränkter Anzahl zu besolden, und da man mit der zwangsweisen Heranziehung der erforderlichen Mannschaften zum Feuerwehrdienst nicht eben zuverlässige, tüchtige und opferbereite Kräfte erzielt, so sind biö jetzt an zahlreichen Ortschaften Deutschlands und Oesterreichs, und in jüngster Zeit auch in SJrain, freiwillig Feuerwehren errichtet worden oder in der Bildung begriffen. Diese freiwilligen Corps sind militärisch organisiert uns in den meisten Fällen aus Kosten der Gemeinden ausgerüstet sowie mit den nöthigen Löschgerälhen versehen. In Deutschland und audi hie und da in Oesterreich sind es zumeist die Turnvereine, welche entweder selbständige Feuerwehrcompagnien bilden oder sich bei deren Bildung lebhaft betheiligen. Und gerade diese freiwilligen Feuerwehren, deren Bater der opferbereite, für oaS Wohl des Nebemnenschen ein-tretende Geist, deren Mutter die edle Turnerei ist, leisten das Größte, das Beste! Nie wird eine gebuhlte, noch weniger eine gezwungene Mannschaft mit solchem Eifer, mit solcher Hingebung diefem Berufe fick widmen; denn was vor allem nöthig ist, um in irgend einem Berufe tüchtiges zu leisten, das Hut der freiwillige Feuerwehrmann — Liebe und Begeisterung zur Sache. Diese Liebe, diese edle Begeisterung ist eS, die den Feuerwehrmann niuthig Gesundheit und Leben für seine bedrohten Mitmenschen in die Schanze schlagen laßt, die ihn freudig und ernst die vielen Stunden zur Ausbildung in diesem Berufe, ohne Lohn, ohne Entschädigung zu beanspruchen, opfern, die ihn geduldig eriragen läßt die Anfeindungen der Dummheit und der Anmaßung. Es ist zwar traurig, aber nichts destoweniger die nackte Wahrheit, daß es Städte und Gemeinden gibt, daß es in die-! sen wieder ganze Volksklassen gibt, bei denen Hohlheit und niedrige Selbstsucht so sehr die Oberhand behaupten, daß es schwer hält, die Leute zur Ausübung der einfachen Pflicht der Nächstenliebe zu veranlassen. Bricht da ein Brand aus, so eilt die Masse wohl neugierig auf den Schauplatz des Unglücks. aber zu engherzig und zu selbstsüchtig, um ihren Mitmenschen beizustehen in der Gefahr, schaut sie blöd und glotzig drein und hat nur Hohn und Spott für die wenigen Menschenfreunde, die mutbig das Retmngswcrk in die Hand nehmen. Treten in einer solchen Gemeinde wackere Männer zusammen, um eine Feuerwehr zu gründen, so müssen sie vor allem gewappnet sein mit eiserner Geduld und nur mit dem Bewußtsein ans Werk gehen, daß sic viele Feinde zu bekämpfen, ganze Berge von Lvrurtheilen wegzuräumeif, bittere Erfahrungen zu machen und so manche Täuschung zu erleben haben werden. Sie dürfen nicht der Hoffnung leben, daß ihr edles Streben sofort auch anerkannt und allseitig gewürdigt werde, sie dürfen nicht glauben, ihre Opfer und würden be- achtet und geschätzt, sie dürfen vvwarten, jene I Unterstützung zu finden, die raschen Aufschwung und } reiches Wachsthum bringt; sie müssen gewärtig sein, vom noblen und gemeinen Pöbel, der nicht fähig ist, ernstes Bestreben zu bethätigen oder auch nur zu würdigen, verlacht zu werden, sie müssen von der Ueberzeugung erfüllt sein, daß vielleicht erst nach Jahren heißen Kampfes mit der menschlichen Bosheit und Dummheit ihre Hingebung und Ausdauer für die edle Sache mit Anerkennung und Erfolg belohnt wird. Wenn irgend einer, fo blieb diese Schule bitterer Leiden und Kämpfe gewiß der laibacher freiwilligen JeuMon. Unsere „schlechten Dienstboten." (Fortsetzung.) „Da haben Sie wohl recht, Frau Meier," Klangen die etwas scharfen Töne des Fräuleins Dernburg, „das ist auch meine Erfahrung. Streng «handelt wollen diese Leute fein, sonst werden sie “«müthig. Man muß sich nur ja leine Illusionen l’A "^chen; sie betrachten uns als ihre natür-‘•chen Ftinbe, denen sie nur »othgedrungen dienen, und so ist e6 ja ^hi am besten, das Berhältnis üanz nüchtern auszufassen und seine Rechte streng iu wahren. Ich führe nun schon seit Jahren »tnes Vaters Haushalt und habe mich bei 'c® Grundsätze immer gut befunden. Allerdings limtC; Dienstboten viel wechseln, allein was smiGTÜ"be daran? Man hat den Vortheil, Leute fn XU*e -inreißen zu lassen, und kam. die i? wie efl in diesen theuern ithrn t 2n meinem Haushalte muß über ^"Tropfen Milch unb jedes alte Stückchen Fleisch »tkchknschaft abgelegt werden, und es siel mit nicht ein, das, was für uns auf den Tisch kommt, alles wieder in die Müche wandern zu lassen. Auf diese Weise behalte ich alle feineren Reste zum Thee abends und Mre mit verhältnismäßig wenig Mitteln einen hübschen Haushalt." „Haben Sie aber bei diesen Grundsätzen jemals vonseiten ihrer Veute Anhänglichkeit an Ihre Person und Ihr Haus erlebt ?" fragte jetzt eine Frau, die bis dahin schweigend zugehurt hatte. Sie war nicht mehr jung, aber ihre schönen Augen hatten einen verständnisvollen Blick, welcher Nachdenken über eigene und fremde Schicksale oerneth. „Erlebt die Überhauptjemand heutzutage ?" fragte das Fräulein dagegen, indem ihre dünne Nase sich forschend im ganzen Kreise umherwandte. „Ich nicht", sagte mit einem leisen Seufzer die leidende Blondine. „Nein, wahrhaftig," pflichtete ihr Frau von Breda an« tiefstem Herzen bei, „Anhänglichkeit findet man in unserer Zeit bei den Dienstboten nicht mehr. Früher hatte man seine Mädchen acht bis zehn Jahre, aber jetzt ? Du lieber Gott, jetzt heißt es schon „fa^ge", wenn, sie ein Jahr da sind." . - „Das kommt darauf an", meinte Frau Michae- lis. „Man muß eben nur die alten patriarchalischen Ideen fahren lassen. Die Leute haben begriffen, daß sie keine Sklaven find, und ziehen natürlich unter zwei Plätzen den einträglicheren und leichteren vor. Alle anderen Gesellschaftsklassen sehen ja auch nur auf ihren Vortheil. Warum sollen cs denn die nicht thiin, die es gerade am nöthigsten haben?" „Nun, mehr braucht man wahrhaftig nicht zu hören," rief eifrig die Dicke Präsidentin. „Da sprechen Sie es ja selbst aus, daß wir geradezu auf die amerikanischen Zustände lossteuern, wo man keinen Fleck wegputzt, ohne contractlich d«zu engagiert zu sein." „DaS wäre noch nicht das schlimmste", be« harrte unerschütterlich die fortschrittliche Redacteurin, aber hier erhob sich auch vonseite derjenigen stillen Seelen, die bisher, nur mit Strickstrumpf und Kuchen beschäftigt, andachtsvoll zugehört hatten, ein Sturm gegen sie, dessen Wellen bald hoch gingen. Jenes anziehende Stadium eines Disputes, während welches alle sprechen und keiner hört, hatte schon längere Zeit gedauert, und Frau Michaelis verlor ijn Gedränge so viel Terrain, daß sie ihre nahe Niederlage voraussah. In dieser Nvth beschloß sie, eine Ablenkung zu machen, und rief plötzlich: Feuerwehr i.ich: erspar:. Jhcc Ärüi-dinrg vor oicv Jahren fiel gerade in die Zeit, wo £>ic Wogen deS nationalen Fanatismus am höchsten gingen, wo die Leidenschaften, von gewissenlosen Hetzern geschürt, am heftigsten entbrannten und alles ohne Unterschied, auch die gemeinnützigsten Anstalten, bedrohten und gefährdeten. Doch hat auch hierin, wie in so manchem ändern ein Umschwung zum bessern ftattgefun-ien. Das Organ, das einst feindselig gegen die lai-dacher freiwillige Feuerwehr auftrat, sieht nun selbst feinen Fehler ein und mahnt zur Umkehr. Die Männer, die allen Anfeindungen wacker Stand gehalten, find gewiß bereit, in die dargebotme Hand der Versöhnung einzuschlagen und werden gewiß mit offenen Armen in ihrer Mitte Vertreter aus dem ändern Lager empfangen, welche es Über sich gewinnen können, alberne Vorurtheile abzuschütteln, und epfemuthig einem Vereine beitreten wollen, dessen echt humanes, gemeinnütziges Wirken über allen Zweifel erhoben ist. (Schluß folgt.) PoUnjche Rundschau. Laibach» 15. Mai. Inland. DiePlenarverhandlungen der österreichischen Delegation haben am Mittwoch begonnen und zwar stand auf der Tagesordnung fccr Voranschlag des Ministeriums des Aeußern. Der Bu-getauSfchuß der Delegation zog bereits das Kriegsbudget in Berathung. Bei Titel 8 „Militär-bildungsanftalten" wurde das Erfordernis nach einer lebhaften Discusfion in der Höhe des Regierung?. Anspruches genehmigt. Hierauf wurde die ©erathmtg teS OrdinariurnS ausgesetzt und kam das Extra-ordinarium des Kriegsbudgets in Verhandlung. Die vom Finanzausschuß gefaßten Beschlüsse stimmen in den meisten Punkten mit jenen deS FinanzauS fchuffes der ungarischen Delegation überein. Von den einzelnen Positionen des Extraordinariums, die den Abstrichen de» Ausschusses zum Opfer fiele*, men besonders erwähnt der im Titel eingestellte Betrag von 100,000 fl. für die Ergänzung des noch fehlenden Ausrüstungsmaterials, und die unter Titel 2 geforderten Summen für die Armierung fester Mätze, für die Befestigung des heiligen Berges bei Olmütz und für Küstengeschütze für Pola. Selbstverständlich erfolgten alle Abstriche unter oft fchr lebhafter Opposition seitens des Kriegsministers Zreiherrn von Kuhn. Ucbrigcns wurden einige Posten, darunter jene für die weitere Anschaffung von Werndlgewehren, höher votiert als seitens des ungarischen Ausschusses. Mit scheinbarer Unparteilichkeit hat der ReichS-friegSininifter von Kuhn den Klagen Rechnung getragen, welche von den Delegationen gegen das Lieferungssystem des Consortiums Skene vorge- „Jch berufe mich auf Frau Heyne; sie ist sicherlich auf meiner Seite. Und Sie werden zugeben, meine Damen, daß eine Frau von ihrer Art in solchen Sachen urtheilssähig ist." „Ja", rief ein junge« Frauchen mit einem lustigen Kindergesicht, .Frau Heyne soll sprechen. Denn sie ist nicht nur eine ausgezeichnete Hausfrau mit beneidenswert!) langjährigen Dienstboten, sondern auch — na, wir wissen ja alle, daß man drucken fann, was sie denkt und schreibt." „Ja, ja," hieß es von allen Seiten, „Frau Heyne soll die Sache entscheiden!" Nicht ohne einiges Zögern überschaute die Frau mit den geistvollen Augen, an deren Person ein gc-wisier Nimbus stummer Schriftstellerei haftete, den Plötzlich schweigsam gewordenen Kreis. „Warum sollte gerade ich hierin ein entscheidendes Unheil habenfragte sie dann. „Nun, wir haben einmal jetzt da« Vertrauen zu Ihnen", rief die kleine Frau von Berg. Also sogen Sie uns geschwind, ob Sie auch für die amerikanischen Zustände sind, wie Frau Michaelis." „Da» könnte ich nicht sagen, wenigstens nicht unbedingt" , nahm Frau Heyne da» Wort. „S« schiene mir sehr traurig, wenn die gegenseitige Rei-1 bracht wurden. Vom JO. Apiil an feilte eine neue Organisierung der Armeelieferunzen ins Vrben treten, wobei die Kleinindustrie eine besser gelohnte Beschäftigung finden sollte, als bisher. Befremdens ist« deshalb, saß das unsterbliche Sonfortium Skene dem Baron Kuhn, welcher feinem Eigenwillen mehr folgt als den 'Delegationen, die Absicht mittheilt, in Pest eine große EonfectionSanftalt z» errichten. Dabei fpeculiert der große Tuchlieferant uns kleine Politiker Skene auf die roirthfchaftliche Nothlage Ungarns und stellt sich den magyarischen Chauvinisten als Wohlihäler und Nothhelfev hin, indem er die Betheiligung der ungarischen Industrie bei den Lieferungen in Aussicht stellt. Hoffentlich wird man in den Delegationen die Zähigkeit nicht ruhig hin» nehmen, mit welcher Baron Kuhn an dem Tuchmacher Skene hängt. Aasland. Die Bundesgenossen des EentrumS im preußischen Herrenhaufe scheinen den Kirchengesetzen noch einen letzten Widerstand entgegensetzen zu wollen und die Regierung wird auf der Hut fein müssen, wenn sie ihre beiden Vorlagen unversehrt durchbringen will. Den Hebel gedenken die Junker zuerst bei der protestantischen Synodal-erdnung anzusetzen und wenn sie bei dieser einen Erfolg paben, kommen da» Gesetz über die Verwaltung erledigter BiSthünier und die Declaration zu den Maigesetzen an die Reihe, unterminiert zu werden Die aus Mitgliedern der äußersten Rechten zusammengesetzte Commission für die Synodalors-nung hat in sern vorn Abgeordnetenhaus herübergekommenen Entwurf bereits einige reaktionäre Modifikationen emgefchmuggeli; wenn das Herrenhaus dieselben acieptiert, fo muß da« Gesetz an das Ab» geordnetenhau« zurückgehen. Versuche ähnlicher Art werden bei den Vorlagen, die sich auf die katholische Kirche beziehen, gemacht werden ; die letzte Hoffnung der im Gedränge befindlichen Ultramontanen. ES wird deshalb in der Presse die Erwartung eusgesprochen, daß die liberalen Herrenhausmitglieder sich vollzählig bei den Verhandlungen einfinden; nach einer Aeußerung des Kultusministers ist anzunehmen, daß auch die Regierung nicht verfehlen wird, den allenfalls nöihigett Druck auf ihre Anhänger aus« zaüben. Das „Deutsche Wochenblatt" schreibt: „Die „Germania" macht sich auf ein Rührstück in dem kirchlichen Streite gefaßt, indem sie glaubt, daß nach dem Inkrafttreten der jetzt zustande gekommenen, refpectivc der Erledigung harrenden kirchlichen Gesetze eine Begnadigung der bisher verurteilten Geistlichen eintreten werde. Die „Germania" kann beruhigt fein. Nach allem, was wir hören, bestehen derartige Intentionen nicht, und die einzige Rührung, welche man von Ultramontanen erwartet, ist die- gung und Rücksicht, welche in vielen guten deutschen Familien heute noch Herrschaft und Dienstboten verbindet, gänzlich abhanden kommen sollte. Eine der schönen Seiten des deutschen Familienlebens wäre damit verloren." „Ja, aber bis jetzt wenigsten« ging es damit mehr und mehr abwärts," rief Fräulein Dcrnburg etwas scharf dazwischen. „Wir leben hierin, wie in so manchem ändern, in einem Uebergangszustande", nahm Frau Heyne ruhig wieder da» Wort, „und müssen seine Schatten« feiten ertragen. Aber ich habe die sichere Hoffnung, daß mit der steigenden Bildung der dienenden Klassen, sowie der Frauen selbst, auch wieder Lichtseiten zum Vorschein kommen, von welchen unsere Mütter ebenfalls so wenig eine Ahnung hatten, wie non den vielberufenen Uebelständen unserer Zeit." „Aber das können sie doch nicht in Abrede stellen, daß man früher bessere Dienstboten hatte*, sagte Frau von Breda fast fchwermüthig. „Andere, Frau Präsidentin, bessere schwerlich. Abgesehen davon, daß die Klagen über schlechte« Gesinde in Romanen und Lustspielen des vorigen Jahrhunderte» häufig genug Vorkommen, glaube ich ver-I sichern zu können, baß wir die Dienstboten von ehe j jenige, ;r»im sie irfe.i.'.:ti müibctr, wachen Suaden sie ihrer Kirche zugefügt haben. Man hat für diese Stimmung allerdings einen weniger zarten Ausdruck als das Wort Rührung." Holland leierte am 12. d. da« fünfundzwanzigste Regierung« Jubiläum Wilhelm'« III. Nicht ohne Grund blickt der Nieserländer mit Befriedigung auf die Regierungsperiode feines gegenwärtigen Monarchen zurück, unter welchem die völlige Umgestaltung des itaatlichen vebeue uns die heutige Entwicklung des parlamentarischen Lebens begann. An inneren Kämpfen war diese Periode reich. Der große Streit mit der Curie im Jahre 1853 rüttelte das ganze Land auf und desavouierte zum ersten-mal das damalige liberale Princip der Trennung der Kirche vom Staate fo gründlich, daß das liberale Ministerium dem schonen Wahn zum Opfer fiel. Auch auswärtige Verwicklungen fehlten nicht. Der lufcntburger Handel ist noch in frischem Andenken und der Atchinkrieg droht für Holland eine unver» siegliche Quelle von Schwierigkeiten zu werden. Im ganzen genommen, gewährt aber die RegierungSzeit Wilhelm’« III. ein ungetrübtes Bild constitutioneller Entwicklung, wie sich einer solchen kein anderer Staat während dieser Zeit ungestört zu erfreuen hatte. Die Manie der Pilgerfahrten gewinnt in Frankreich eine Ausdehnung wie noch nie zuvor. Der „Monde“ jubelt: „Es sind nicht nur die großen nationalen Pilgerfahrten, welche die gläubigen Kund« gebungen heroorrufen, in ganz Frankreich, in alle» Diöcefen lebt dieser fromme Gebrauch wieder auf, und die Diöccsanheiligthümcr sehen die Gläubigen herbeiströmen wie in den schönsten Zeiten des christlichen GlaubenSeiferS." Und der „Monde" hat Recht. Die royaliftifchen Zeitungen in der Provinz sind voll von Berichten über die religiösen Kundgebungen zu Lyon, Nantes, La Rochelle u. f. w. Was aber die diesjährigen Wallfahrten von den vorjährigen auszeichnet, ist. daß der Klerus «nfängt, sie geschäftlich auszubeuten. So wird am 17. Mai eine große Feierlichkeit in Aix v Angillon. unfern von Bourges, stattfinden, und die kirchlichen Zeitungen bringen Reclame dafür, worin gesagt wird, die beste Weife, dorthin zu gelangen, sei, sich der Mietfuhrwerke zu bedienen. Der Pfarrer des Ortehat auch sofort alle brauchbaren Wagen der ganzen Umgegend in Pacht genommen und hält sie zur Verfügung der Pilger, jedoch gegen einen ziemlich hohen Preis. „RuSki Mir" veröffentlicht einen Allarmartikel deshalb, weil für preußische Rechnung viel Pferde und Schweine in Rußland aufgetauft würden. Sogar die elendesten Klepper verschmähe die preußische Rcmonte nicht, und der Bezug von Schwarz- malS einfach heute nicht mehr ertragen könnten. Stellen Sie sich eine solche bäuerische Magd in Reet und Jacke vor, die in der Regel mit zur Familie gerechnet wurde, abend« nach dem Nachtessen sich mit dem Strickstrumpfe herein in« allgemeine Fa-milienzimmer fetzen mußte, „um Holz und Licht zu sparen", auf die ungenierteste Weife die Angelegenheiten des Hauses mitbesprach, die Töchter, wenn es hoch kam, „Jungfer Line" oder „Jungfer Mine" hieß und mit den Söhnen zeitlebens auf „Du" stand. Das könnten Sie (nicht mehr ertrugen und befinden sich sehr wohl bei der schweigenden Zurückhaltung, mit der heute Ihr nettgekleidetes Mädchen ins Zimmer tritt, um geräuschlos ihren Dienst zu thun. Daß aber diese« Mädchen, wenn es auS« geht, auch mit einer gewissen Zierlichkeit gekleidet sein will und infolge dessen etwa« Zeit zu ihrer Toilette braucht, da« kommt Ihnen im Vergleiche gegen die „gute alte Zeit“ als Prätension vor." — „Nun, darüber ließe sich allerhand sagen," warf hier Frau Meier ein. „Sie werden doch nicht in Abrede stellen wollen, daß gerade in die» fem Punkte noch sehr viel zu verbessern wäre?" (gortttfrang folgt.) witb beule auf sie ernstliche Absicht, „EcbSw trst" mit kriegerischen Hintergedanke» fabcicicrcn zu nullen. Am Schlüsse heißt e6: „Die Erklärung der massenhaften Ankäufe von Schweinen ist sehr wahrscheinlich, wen« man sich des Inhaltes der Rede erinnert, welche Graf Moltke im Reichstage gehalten hat.“ Dieser warnende Weckruf ist unzweifelhaft ein bedenkliche« Symptom für journalistische Trichinose. Nach dem russischen Strascodex vom Jahre 1866 steht auf den Ueberiritt russischer Unterthanen in den Unlerthanenverband eines anderen Staates Verlust der Standesrechte und Exilierung für ewige Zeiten, im Falle freiwilliger Rückkehr aber — „nur" — Verbannung nach Sibirien. Eine seltsame Gesetzesausgeburt, die mit der Glorie des alexandrini-schen Zeitalters schlecht harmoniert! Nunmehr hat, im Aufträge des E;arS, eine Commission ein Projekt ausgearbeitet, welche den Wechsel des Unterlha-nen-Verhältnisses von geringfügigen Formalitäten abhängig macht und den Freipaß nach Sibirien ganz I, aus dem Spiele läßt. Zur Tagesgeschichte. — Der Barl und der ungarische Kle-t n6. Eine Agitation unter Beut niedetn katholischen Rletul tn Ungarn ist gegen dar Berbot, Den Bart wachsen zu taffe», in'» Werk gesetzt worden. Der Re-dactiou de« .Hon" ist in dieser Angelegenheit eine von dreißig Geistlichen Unterzeichnete umfangreiche Erklärung zugegaigcn, in welcher nachgewiesen wird, daß das Rasieren des Bartes durch temertei kirchliche Gründe geboten sei; außerdem werden darin die Zweckmäßig-(eitSgrüadc angeführt, die für das Stehenlaffe» deS Bartes sprechen. Die Erklärung schließt mit der Aufforderung. daß die ungarischen Geistlichen in der Provinz die Frage thatsächlich erledigen und sich den Bart stehen lassen sollen. — DaS kanonische Alter der geistlichen Haushälterinnen. In der frommen Bilchofsstadt Brixen in Tirol tagte unlängst eine große Priestetconfetenz. Wie dem „I. mitgethcilt wird, ist auf derselben der Geistlichkeit der Diöcese neuetbtngS eingeschärst worden, daß 1. da» Tabakrauchen, 2. der Besuch der Witihshäuset und 3. das Tragen langer Hosen oonfeitc ett Priester wichtige Hindernisse einer gedeihlichen Seelsorge bilden. Da» Tabaktauchen wäre daher zu unierlaffen, der Besuch der Witihshäuset mit selbstverständlicher Ausnahme der „Plaubeistuben* und „katholischen CasinoS" hätte zu unterbleiben, und die schönen runden Waben dürsten nicht länger unter dem Schüssel langer Hosen verborgen bleiben. Um jedoch der hochwüidigen Geistlichkeit nicht bloß Lasten aufzuerlegen, sondern ihr für ihre allseitige Abiöblung unb Emschränkung auch einige Erleichterung )u gewähren, und um außerdem einen Beweis zu geben, baß nicht Tyrannei unb Zwang die maßgebenden Prinzipien bet Dtöcefanregietung seien, — hätte bet Fürst-bischof in feiner unergründlichen Güte und Milde und Hinblick auf die bestehenden Verhältnisse und Bedürfnisse sich in Gnaden bewogen gefunden, daS ka > »ontfdje Alter zur Wibumssähigkeit für geistliche Hau»hiilterinnen von 40 auf 36 Jahre herabzusetzen. Welche praktischen Folgen die Durchführung dieser Punkie haben wird, bleibt natürlich abzuwarten ; vorläufig mag Ud) die Welt begnügen zu erfahren, von welchen sonder-a*et» Dingen nach Brixnet Ansicht ihr Seelenheil ob» ia»ä»9ee scheint. . — Au» ber Zeit bet noch nicht Un- f en a ren. Da» ktakauet bischöfliche Genetalvicatiat >vu. wie es neuesten» heißt, aufgehoben unb mit bet atnomtt Diöeese vereinigt werben, unb man will in •‘«geweihten Kreisen die eigentliche Veranlassung zu tn i* ^oßreqel in der geringen Beliebtheit erblicken, J che bet jetzige Generalvicar de» BiflihumS Krakau, «a *c,i» sich in Rom sowohl, wie in gewissen k ®U etn,tt6tn gewußt hjt. Der wiener Corte-on ent bet .Natodni Listy' erzählt darüber folgcnbe Irrt Warne ein in der Geschichte bet galizischen uud ließ ft i) alle ib6: SnbreaS Mallitfch. — (FortbilbungecurS für bie LolkS» schul lehrer.) Der Lanbesschulrath hat beschlösse», ben Fortbilbungflcut» für BolkSschullehrer in Krain für da« Schuljahr 1873/74 an der hierortige» k. k. Lehrerbildungsanstalt in bet Zeit vom 24. August bis 19. September 1874 abzuhalten, und einerseits die Bezirksschulräte aufzuforbetn, die Lehret nam» Local- uni) Proviuzial-Augelkgellheiteu. Origtaal-LorresZotl-euz. Stein, 13. Mai. (Abnorme Witter» rung. Uebelstänbe.) Ob ce denn überall so regnet unb eine lecart empfindliche Kälte herrscht, wie in unserem Stäbtchen? Im Monate April hatten wir einige recht schöne und warme tage, so zwar, baß wir bie 'Wmtetkleibung schon ablegten unb in Frühjahr»» anzügen herum stolzierten, ohne zu ahnen, welcher garfr'ge Umschlag folgen sollte. Seit bem trüben unb' Haft zu machen, deren Betheiligüng wünfchenSwerth unfreundlichen ersten Mai regnet es mit kurzen Unter-' erscheint, andererseits die Dlrection der Lehrerbildung». dtechuugen fort: wir sind somit m unseren Wohnun< gen, die wegen [euchtet Kalte von neuem geheizt werden müssen, conftutert, auch bie bereits abgelegte Wintetkieibung muß triebet Dienste thun. Die Obstbäume unb Felbfiüchtc erlitten hie unb ba Schaben — unb man hört so manchen Landmann jammernd auetufen: ,Wa» wird noch werden, wenn diese Witterung länget andauern sollte?" Unter der Lanbbevöl» terung treten Propheten auf, bie prophezeien, baß anstatt zur Vorlage eines Entwurfes für bic specielle Organisation de» diesjährigen Fortbildungskurse» auzu» weisen. — (Turnlehrer für bie Mittelschule» Laibach».) Der Lanbesschulrath beschloß, beim hohe» Ministerium für CultuS und Unterricht die Cteietung einet Lehrstelle für das Turnen an den beiben Mittel» schulen, bann bie Lehrer- und Lehrtrinnenbilbungflanftati mit dem Ranze und Gehalte eines UebungS« eventuell ainefbm, • cv V m rrzaytt oatuoet Ivigcnve 00'igen Iaht besichtigte ein seht hoch. SXSr.,1" .«-."-«v.»- »•><”. Samstag, nach eingcitetcnem Monbwechsel nachts eine» HauptlehterS zu befürworten 11 Uht 22 Minuten unb nach ben bereit» überftan- —(Der uelbefer See im Prozeß.) Au» bentn drei Eismännern — Pancratiu», Servatiu» \ Laibach, 11. Mai, wirb wiener B ättern geschrieben: und ÖomfaciuS — diese Witterung sich ändern wirb unb bann lauge Zeit bleibend schöne Tage anzuhoffen sind. Wie bekannt, beftnbet sich in bet Mitte unsere» Siäbtchen» btt sogenannte Klont, ein Hügel ober Hücker, über ben so mancher schon gestolpert unb wo man so manchen Seufzet unb manche Verwünschung zu hören bekommt. Die armen Xhiere besonders werden durch das Uebetführen schwerer Lasten aus da» unmenschlichste gequält; dazu noch die schlechte Pflaste-rung am Platze I Würden diese und ähnliche Uebelstänbe unsere» Städtchen» betfeitigt, wa» schon längst hätte geschehen können, bann würde bie reizende Lage und die romantische Umgebung namentlich zur Som „Der velbeser See, biefe Perle von Ärain, ist betzeit Gegenstand eine» Prozesse». Der Besitzet ber Herrschaft Selbe», Herr Viktor v. Ruard, beansprucht de» ausschließlichen Besitz de» See». Wird vom Gerichte derselbe anerkannt, so ist die, fernere Benützung verelenden See» durch Touristen und durch die Einwohner von Velde» tn Frage gestellt. Der Prozeß ist bereit» eingeleitet unb hat am Montag bie Bet» hanblung stattgefunben. Wir werden seinerzeit da» Unheil bekannt geben. — (Neue» Postamt.) Am 16. Mai 1874 wirb da» k. f. Postamt in Untetbeutfchau, welche» sich mit bem Brief- unb Fahrpostbienste befassen unb mu« ««»zeit so manchen Frrmben anziehen, unb burch telst der täglichen Fußbotenpost zwischen Untttbtutfchou vermehrten Zuzug von Ftemben würbe bet engherzige und Resselihal bie Petbinbung erhalten wirb, in Wuk» 1 Geist auch hier dem des Fottschtme» weichen. I famkeit treten. — (Verkehrtst örungev.) Infolge der au« buittnicn Regevgüffe während der letzte» paar Woche» i* len fast fämmtlide Gewässer in den Alpeuprovinzen au», beldbäbigten die Bahnkörper und verursachten Verkehr»« fiörungen. So ward ei» Pfeiler der Sitterbrücke über die Sulm zwischen Leibnitz und Ehrenhausen unter« tttilt und brach zusammen, die nächstfolgende Dammstrecke rollte ab. An der Herstellung de» Damme» wird eifrigst gearbeitet und fort und fort kommen Bahnlowrie», welche Steinlaste» hinabfchütten, um sür die Bahn eine feste Unterlage z» gewinnen. Die Gewalt deSHochwaffer» war so groß, daß die behauenen Quadern de» eingerissenen Eckpfeiler» auf weite Distanz sortgetragen wurden. Die Züge verkehren seit Dinttag beiderseits bis an die Brücke, an welcher die Passagiere auSsteigen müssen, worauf der jenseit» bereite Zug benützt wird. Ungeachtet Urbeiter zur lieber» tragung des Reisegepäckes bereit stehen, baue« der Aufenthalt doch jedesmal nahezu eine Stunde. Die Holzdrücke bei Wildon, obgleich hart bedrängt, hielt Stand. Dagegen sind vcn Wildon bis 8eLring die Auen und flecket unter Wasser und außer Leibnitz gleichen die nächst der Bahn liegende» Gründe einem See. Eine weitere Beschädigung der Südbahn trat ein zwischen Bruck und Marein im Mürzthale, wo ein gemauerter Durchlaß einzestürtzt ist und ebenfalls der Verkehr unterbrochen wurde. Auch auf der Kronprinz Rudolfbahn mußten zwischen St. Michael-Villach und fllagenfurt die Ausnahme von Personen and der Frachtenverkehr eingestellt werden. Zwischen Bruck und Leoben wurde der Verkehr nach kurzer Unterbrechung wieder eröffnet. Seit dem Mittwoch sind dir Hochwafser wieder im Fallen begriffen. Die Schilderungen de» angcrichteten Schadens sind in vielen Fällen wahrhaft ergreifend. Die einlaufenden Gerüchte, wonach auch Menschenleben verloren sein sollen, entbehren bisher der Bestätigung. In Laibach kamen am Mittwoch die Bohnzüge aus dem Norden mit einer Verspätung von 5 und 3 Stunden, gestern mit einer solche» ton 2'/, Stunden heule von 2 Stunden an — (Überschwemmungen.) Wie man auS Klagensurt berichtet, sind infolge zwölstägigen ununter brochenen RegenS die Flüsse in Kärnten ausgetreten und wurden einzelne Orte bereits überschwemmt. Die RudolsSbahn lst mehrfach beschädigt. Der wiener Postzug vom 12. d. mußte in Knittelseld umkehreu, da der Bahnkörper und die Straße überschwemmt waren. Ferner ist die Strecke Bruck-Leoben infolge eines Wol-kenbruches unfahrbar und kann die Personen- und Güter-ansnahwe vorläufig nur bis Bruck stattfinden. Die 5!aheerungen dieses Unwetters verursachen im Lande eine gedrückte Stimmung, da, nachdem der Frost die Obsternte vielfach geschädigt, nun auch die Heuernte zun, Theil vernichtet ist. — (Eisenbahn TarviS-Ponteba.) Wie die „Klagenfurter Ztg." meldet, hat Se. Excellenz der Hnr Handelsminifier Dr. BauhanS an die kärntnerische Handele» und Gewerbekammer folgende Zuschrift ge-röchlet: „Im Sinne des gleichzeitig dem eisenbahn-technischen Ministerialbureau ertheilten Aufträge« findet bin nächst die technisch-militärische Revision der vcn der Kronprinz Rudolsbahn projectierten Locomotiv-Eis-nbahnstncke von Tarvi« nach Pöntasel statt. Ich setze davon die Handel»- und Gewerbekamwer unter Bezugnahme auf die Eingaben vom 20. Oktober 1873, Z. 647 und vom 23. April 1874, Z. 315, mit der Einladung in Kenntnis, sich an der erwähnten Trace-revision durch Entsendung eine« Vertreters zu beteiligen, welcher sich bezüglich der Zeit und des Ortes de« Zusammentrittes der Commission mit dem Vor. flaedt des eiseubahntechnischen Ministerialbureau», k. k. Hcsraih Ritter v. Pischos, Hierselbst unmittelbar in das Einvernehmen setzen möge." — (Jstrianer Bahnen.) Nachdem nun. wehr die Detail-Tracierung und Projeetversassung der ganzen istrianer Bahn vollendet ist, haben die Bauten seit Beginn dieses Monat» auf der ganzen Strecke ihi en Anfang genommen. Bereit» wupde an einzelnen Lhcilstxecken bei der gelinden Witterung in jenen fflt« genden' während de» Winter» mit 1100 Arbeiter» gearbeitet und dir Bahnhofplaleaux zu Rovigno und Pola hergestellt. Man hat dabei die traurige Erfahrung zu mache» Gelegenheit gehabt, daß die einheimische Bevölkernng, auf deren Unterstützung wesentlich gerechnet wurde, nur für Tageloho-Arbeiten verwendet werde» kann. Der Baudienst ist für diese Bahnen bereit» vollständig organisiert und sind die betreffenden Ingenieure in ihre Stationen abgegangen. Zum Chef-Ingenieur der istrianer Bahn wurde Herr Eommiffär Geißle von der Generalinspection mit dem Amtssitze tu Pisino ernannt und, da die ganze Strecke in drei Sektionen eigetheilt wurde, mit der Leitung der Sec. tionen die Herren Ingenieure Kostliry sür die Section Divazza-Lupoglova mit dem Ämtrsiye in Pinguenle, Millemoth für die Section Lupoglova-Confanaro mit dem Amtssitze in Pisino und Seitz für die Section Confarraro-Pola mit dem Amtssitze in Pola betraut. — (Gefangenhausstatistik.) Mit Ende April l. I. betrug in den Gefangenhäusern der sechs dem grazer Oberlandesgerichte unterstehende» Gerichtshöfe erster Instanz der Stand der Gefangenen 1045 Individuen, wovon auf das männliche Geschlecht 907 und auf das weibliche 136 entfielen. Von der Ge-fammtzahl der Häftlinge waren 354 UnterfuchungSge-fangene und 691 Kerker straslinue im Allgemeinen. Von letzterer Kategorie waren 595 Kerkersträflinge mit einer Strafzeit bis zu einem Jahre und 96 Ker-kersträslinge mit mehr als einjähriger Strasdauer. Im Monat April fanden 217 Häftlinge nach auSgestande-ner Strafe ihre Entlassung, 20 Individuen wurden den k. k. Bezirksgerichten zur Strafausstehung zugewiesen. Schließlich wurden zur Abbüßung ihrer Kerker, strafen abgeliesert in die f. f. Strafanstalten Graz (fiatlau) und Laibach 55 männliche und in die Straf- und CorrectionSanstalt nach Lankvwitz zwei weibliche Sträflinge. Gestorben ist im April bloS ein männlicher Häftling in Laibach. Ausweis über den Stand der Blatternepidemie in Laibach vom 6. bis inclusive 12. Mai 1874. Vom letzten Ausweise sind in Behandlung verblieben 2, zugewachseti, genesen und gestorben niemand, bleiben in Behandlung 2. Seil Beginn der Epidemie wurden 429 Blattern-kranke amtlich gemeldet, von diesen sind 348 genesen und 79 gestorben. 3 m landschaftlichen Filialfpitale sind am 5. d. M. 13 Kranke in Behandlung verblieben, seither sind zugewacksen 4, genesen 4, gestorben 2, verbleiben mit U.d.M. noch 11 Kranke ui Behandlung. Stadtmaqistrat Laibach, am 13, Mai 1874. Witterung. Lai da», 15. Mai. Morgeurvth, starker Reis iu der Umgegend, heiter, Westwind. Wärme: morgens h Udr ■+• 38 , uachmit->agL 2 Udr + 16 3° C. (1*78 + 17-0». 1872 1 22 4, C.) Barometer im Fallen 734 60 Millimeter. Das vorgestrige Tagesmittel der Wärme -j- 11'3*, das gestrige 10 8“, be ziehnngsweise um 2‘8" und 3 0“ unter dem 9tormait; der vorgestrige Niederschlag 0 50 Millimeter, Regen. fingclomnnm ^tcrnöc. Rrn 15. Mai. IIoet*! U len. Mraviag, Kaiser, (Ävoümantt, Liebet, Koster, Krank, Müller, Reisende und Krill, Mini-nisterial Soncipijt, Wien. — B.icber, Priv., Ihajnburg. — Blecher, Paris. — Willner, Ingenieur, Steher. Hotel Elefant. Patz. Forst beamte, Jdria. — Urbanek, Prag. — Potoe'nik, Triest. — Tomazin, k. f. Postmeister, St. (Rmgeu. — Mliili, AmlSdieuer, Adelsberg. — Pol» lat, Fabrikant, Wie». — Pufitfch, Triest. — Lonzar, Monsalcone. — Schwarz, m., v>raz. — Zanchi, Triest. Seitie, Bauunternehmer, Klanza. Hotel Europa. Lauritsch, Nendorf. — Sablar, Großberg. Balrlweher Hof. Äovae' und Dilar, Älteuuiarkt. Wulif, Ochsenhändier, Sefsano. Halwer von Oesterreich. Jtobi, Oberlaibach. Pirc, Nenmarktl. —, Mitterreiter, «tommie, Poffau. Bechordene. Den 13. M a i. Ka-por Zuidersiü, Ärämer. 56 I., Civilspital, Sntkräftuug. — Johann Jeraniii, Schuhmacher-wiiweukind, alt 1 I. 6 SDien., St. PeterSvorstadt Nr. 14b, Fraise». Den 1 4. M a i. Ursula Eermel, MäklerSwilwe, 50 I.» Civilfpiial, Wassersuchi. Lebensmittel Preise in Laibach am 13. Mai 1874. Weizen 7 fl. 10 kr.; Korn 4 fl. 80 fr.; Gerste 4 fl. 20 kr.; Hafer 3 fl. — fr.; Buchweizen 4 fl. 80 fr., Hirse 5 fl. — fr., Kufurntz 5 fl. — fr., Erdäpfel 3 fl. — fr., Fisolen 6 fl. 50 fr. pr. Metzen; Rindschmalz 55 fr., Schweinsett 42 tr., Speck, frischer, 44 tr., Speck, geselchter, 42 fr. pr. Pfund; Eier l2/s fr. er. Stück; Milch 10 fr. pr. Maß; Rindfleisch 30 kr., Kalbfleisch 28 tr., Schweinfleisch 35 fr. pr. Pfund' Heu 1 fl. — fr., Stroh 70 fr. pr. Zentner; hartes Holz 7 fl. — tr., weiches Holz 4 fl. 80 fr. pr. Klafter. Dr. M. Kovti, prov. Stadtphysiker und rrster Ztadtarrt^ wohnt seit 11. Mai 6. I. in der Theatergasse Haus-Nr. 42 ehemals Pichler'fches Haus oder „Weinhalle") im 1. Stock. CvDiuotiüii von halb 9 bis halb 10 Uhr vor- und von 3 bis 4 Uhr nachmittags. (289—2) ■für Urimiioiiii’n! Phospyorpillen gegen (222—3) Feldmäuse, Ratten und Hausmäuse. Vollständiger Ersatz aller ändern Gifte. Diese Phospborpillen erfreue« sich wegen ihrer einfachen Anweiidiuigsart und außerordentlichen Erfolge einer großen Beliebtheit und werde» namentlich bei Feldmäusen mit unglaublichem Erfolge angewendet, worüber Zeugnisse der ersten Oekonomen des Landes vorliegen. <> Schachteln mit circa 700 Stück kosten fl. — 80, 12 .. ., „ 1400 ,. „ „ 1 44, 1 Pfund „ 2000 „ „ „ 1 öl), 5 „ „ .. 6—. ;}u beziehen durch die Apotheke des P. ßirnbaclitT in lilaimifürt. Wiener Börse vom 13. Mai. Ntiuitsfonds. »fititouf 5BCIC. »tcats, 6M.ll)1 R9.20 Mo. Mo. 6ft. in 6116. 74 25 74 SS iofe von 1851 . . . ,i >'7.- V7.5U ^ose von i860, ganjt 105.00, io5.yo Vojc von 1800, ftünft ioy 50 110.-hrämiensch. v. 1864 lbü 75 134 25 lirundüiitl. -Obi., »iebenbärg. Ungarn zu. . 5 , | • Actien. Wolirrn. Jejvunik, Hpchenek. Srvtf m tzg«. v. klciüwa^c » geb. »a»berg in r'aidach. flnglo^anf .... yrctxtamlalt . . . Depositenbank . . . , Escomv'-'Anftalt . , ivrancn *• Bank . . üa>ttel»l'ank......... Länderbankenverein. . ^attoualbanC . . . Oesterr. allg. Bank . Cefi. vanlgesclls. . . Union • Bank . . . Bereinöbank........... tverkehrSbank......... ülföld.Badn . . . . kkarl.Ludwig-Bahn. Kais. Elisabeth-Badu, Rais. thana-Oofeffb. ■ StaatSdahn GÜdvahn . . . 134. 217 . 26 800. I »«• I 00. 4V. ,800 103. I 10 ! 81. |12H. M«. ■ 202 ,202 .18X0 .137 71.75 '75.25 >25 lb4.75 ,f>0 rl7 7. 50; 2 t.-870 3(J 75 50j t,7 — i» 0. j 50.-|20l.-2S|K-2 75 501 11.-601 82 60 — 140. 25 y40.76 — ;203 ~ — — 321 — 50,138.— JMandbrioto. »tib ffl«« äUg. 6ß.1)ob.-|. «sd..«. r:d,taust. 85 40 86. 1‘riorttüts-llbl. i>r.m*j3oief#ü)a6n . Ocst -?tordweftdahn, Siedenbürgcr......... Gta^Iflbaba.......... €?iibb.«©tf.*u öoii.frt. bto. Bou« (»pCt.i 1.0.SO. Irebil . ü. . . Rudolf».?. . . Weulihui i&UkOU.). «ngfb. ioofl.|iltb.®. iVtanff. IUO fl. . Hamburg.............. veubon 10 «f. 6l«L Pari» 100 gtaice . Mümon. 8ai(. Wüiu.lOacalcH. tzr«»c«stüS . . . Prcuß. 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