'-36 Gründung dec kaufmännischen Lehr-Anstalt OSWWL) und derselben feierliche Sröffnung am 19. Oktober 1834, jur Gedächtnisfeier des allerhöchsten Kamensfestes Ar. Majestät unseres vielgeliebten Landesvaters, in dem hiezu festlich geschmückten Saale der Instituts-Wohnung am St. Jakobs-Platze im Baron Rastern'schen Gebäude Nro. i3g. Laibach, gedruckt bei Joseph Blasnik. 1834. 4 o 4 e) o Einladung, zur Gründung einer kaufmännischen Lehranstalt in Laibach, bei Gele¬ genheit einer allgemeinen Versammlung der Herren Handelsleute, welche am 16. September 1833, im Rathssaale des löbl. Stadt- Magistrates in Gegenwart des k. k. Herrn Rathes und Bürger¬ meisters Ioh. Nep. Hradeczky, und der Herren Magistrats- Räthe Statt gefunden hatte. Vorgetragen von dem Handels¬ stands-Repräsentanten Ferd. Jos. Schmidt. Meine Herren College«! ivvus den Ihnen so eben von dem Herrn kaiserl. Rath und Bürgermeister gütig ge¬ haltenen Vortrag vernehmen Sie, daß die hohe Landesstelle Ihre Wahlen berücksichtigt, und uns drei als die von Ihnen mehrstimmig Bezeichneten zu Repräsentanten des hiesi¬ gen Handclsstandcs dekretirt hat. Empfangen Sie für das uns durch Ihre Stimmen bewiesene Vertrauen un¬ ser» Dank, und die Versicherung, daß wir alles aufbiethcn werden, die Ursachen, die bis jetzt so störend auf die Geschäfte der hiesigen Handelsleute einwirktcn, genau zu erforschen und baldmöglichst zu entfernen, zugleich auch mit Ihrem Zuthun eine Ord¬ nung herzustcllen, die der hohen Landesstclle den Beweis liefern soll und wird, daß es dem Handelsstande voller Ernst sey, sich durch reelcs biederes Benehmen das Wohl¬ wollen der hohen und höchsten Behörden, von Seite seiner Mitbürger aber die vollste Zufriedenheit und Achtung zu erringen. Daß wir rastlos dahin arbeiten müssen, bleibt heilige Pflicht, den ohne wohlwollendem Vertrauen der Behörden, werden unsere Bitten und Vorschläge keiner Beachtung werth gehalten, todt gcborncn Kindern gleich, bei ihrem Erscheinen ohne 1 * 4 weiters der Vergessenheit übergeben. Eben so wenig kann der Kaufmann, der sich nicht durch rechtliches, zugleich seinem Stande angemessenes Benehmen die Achtung und das Zutrauen seiner Mitbürger zu verschaffen weiß, und bemüht ist, auf genügenden Lohn für seine Anstrengungen rechnen. Jeder aus uns soll, ja er muß sogar, wenn er anders auf den ehrenden Namen Kaufmann Anspruch machen will, durch ein solides, dem Stande, in dem er lebt, angemessenes Benehmen sich bemerklich machen. Ich sage er muß sich Achtung erwerben können, und glaube diese Wahrheit im Namen der Repräsentanten wieder¬ holen zu müssen, damit Sie mit uns die Nothwendigkeit eines neuen bessern Weges, den wir zu bahnen bemüht seyn werden, erkennen, und unsere dießfällig keineswegs geringen Bemühungen kräftigst unterstützen mögen, denn, meine Herren College» nur dann, wenn Sie eben so ernstlich wollen, als wir drei, denen durch Ihre ver¬ trauensvolle Wahl für Sie zu wirken die Pflicht auferlegt wurde, kann und wird es leichter werden, Ordnung herzustellen, und besseres Gedeihen unseren Unternehmungen zu verschaffen. Lassen Sie uns daher als Körper ungetrennt zum Guten, zum Bessern wirken, denn jedes einzelne Glied, das durch falsche Ansichten geleitet, die Mitwir¬ kung verweigert, wird, wenn schon nicht ganz das Gelingen unmöglich machen, doch gewiß die Sache aufhalten und erschweren. Eine Reihe von Jahren hat gezeigt, daß das Nichtvorhandenscyn der Hand¬ lungs-Gremien in den wieder acquirirteu Ländern des österreichischen Kaiserthums, wo¬ rin unsere Hauptstadt mitbegriffcn ist, nicht allein den gehofften Vortheil nicht brachte, sondern sogar mehrfach schädlich ward, denn fürs erste kam der Handelsstand herab, er verlor an Kraft sich und andern zu nützen, nicht minder an Muth, in diesem Zu¬ stande nach kaufmännischer Bildung zu streben, und zu zeigen, daß er eines besseren Schicksales würdig sey. Zweitens mußte auch moralischer Seits bald das schädliche Einwirken des genannten Umstandes ersichtlich werden, denn wir stehen jetzt leider schon auf dem Punkte, daß unsere Diener und Lehrlinge, weder zu ihrem eigenen Vortheil sich Hand¬ lungskenntnisse erwerben und die Ermahnungen ihrer Dienst- und Lehrherren anhören, viel weniger diese befolgen wollen. Was kann! was soll! auf diesem Wege in der Folge werden? — Daß die Regierung selbst den üblen Verlauf erkannt und beherzigt hat, er- wcißt sich uns deutlich durch die neuerlich gütigst gestattete Wahl der Repräsentanten, worin wir auch volle Ermunterung zum Selbsthandeln fühlen und bethätigen sollen. Der Zeitpunkt ist da! Soll es wieder gut werden, so muß vom Grunde aus eine neue Einrichtung getroffen, vor allem eine Bildungsanstalt für Handlungs- Befließene gegründet, und so gestaltet der Same wohlbedacht gelegt werden, der zum Stamme erwachsen, uns und unsern Nachkommen gute Früchte liefern, und so¬ mit Segen verbreiten soll und wird. 4<4<4* 5 Jch getraue mich Ihnen meine Herren College« sogar die Voraussage zu machen, daß wir bald, ja im Kurzen die wohlthätigen Folgen dieser Einrichtung er¬ fahren werden, und in dieser frohen Zuversicht rufe ich Ihnen im Namen meiner Herren Mitrcpräscntantcn herzlich zu: Lassen Sie uns mnthig ans Werk schreiten, denn jede Stunde Verspätung wird zum unverantwortlichen Verluste. Zweifeln Sic nicht an der Möglichkeit es bei der hohen Landcsstelle dahin zu bringen, daß unser dießfälliges Gesuch erhöret und unsere Wünsche erfüllt werden, denn ich bin überzeugt, daß der Regierung nichts willkommener seyn kann, als einen Stand, dessen wohlberechnetes Wirken zur Wohlfahrt des Landes beiträgt, nach mer- kantilischer Ausbildung ringen zu sehen. Dabei ist es unglaubbar, daß es in unserem jetzigen Zeitalter noch Menschen geben könne, die das Gegentheil wünschen und einem solchen Unternehmen entgegen seyn könnten. Wie diese Anstalt entsprechend, dabei ohne große Vorauslagen ins Leben gerufen und gegründet werden könne, darüber will ich Ihnen unvorgrciflich meine Ansichten mittheilcn, muß Ihnen aber zugleich bemerken, daß es bloß als ein schwan¬ kender Entwurf angesehen werden möge, der Ihnen meine Herren hiermit zur Bera¬ tung vorgelegt wird, und von Ihrer Einsicht, und nach vereintem Willen des ge¬ stammten Körpers, den bestimmten Namen, Plan und die Grundlage erhalten soll. Als Vorbild wäre die Privat-Erziehungs- und kaufmännische Bildungs-An¬ stalt, die von der k. k. steyermärk'schen hohen Landesstelle im Jahre zu Gratz genehmigt wurde, und dessen bisheriger Leiter und Vorsteher Herr Jakob Franz Mahr ist, zu nehmen. Vielleicht würde selbst Herr Mahr zu einem Tausche sich herbeilassen und in Laibach das Institut zu gründen erböthig seyn, wenn ihm von Seite des hiesigen Han- Lelsstandes bei entsprechenden Leistungen ein jährliches Einkommen von wenigstens dreihundert Gulden fest zugesichert würde; wofür dann Herr Mahr gehalten wäre, unseren Handlungs-Zöglingen alle Sonn- und Feiertage, den für den Hand- lnngsbefließenen nöthigcn Unterricht zu ertheilen, bei der Freisprechung eines jeden Zöglings der Prüfung beizuwohnen, und schon bevor zur Freisprechung geschritten wird, den betreffenden Candidaten das Zeugniß über seine Leistungen ausznstellen. Dabei würde sich für uns, besonders für unsere jungen Leute ein zweiter für Erzie¬ hung und Moralität höchst wichtiger Vortheil ergeben, indem unsere Zöglinge dann den Religions-Unterricht durch den Instituts-Katecheten empfangen. Um besagte Summe zusammen zu bringen, würde es keiner so großen Opfer bedürfen. Wenn jeder hiesige Handelsmann sich herbciließe, einen jährlichen Beitrag von wenigstens zehn Gulden zu leisten, so käme durch eine solche Kleinigkeit etwas zu Stande, was in der Folge unberechenbaren Vortheil, und den Gründern dieser Anstalt Dank und Segen brächte. Was in diesem Institute gelehret wird, ersehen Sie aus den von der hohen k. k. steyermärk'schen Landesstelle na». 25. August i8Zo Zahl i5n6 genehmigten Sta¬ tuten, daß es wirklich gelehrt wird, davon überzeugte ich mich bei meinem eigenen Sobne, der ein Jahr bereits in der Gratzer Erziehungs- und kaufmännischen Bildungs- Anstalt zubrachte. Ein Brief des Herrn Pessiack Suppantschitsch L Kukh. » Stare Joseph. » Stroy Anton « oomp. » Terpinz und Fabriotti. » Smole Michael. » Vogou Leonh. » Wasser Alois. » Walland PH. Jak. Herr Wutsch er Joh. Evang. -» Zwayer Carl. » Kleinmayr Jg. Edler v. » Paternolli Leopold. » Holzer Carl. » Mayer Jakob. I -> Peschka I. » Gressel Joseph. >» Dolcher I. C. » Hohn A. H. » Bernbacher Joseph. » Kantz Joh. Julius. In Folge dieses günstigen Einverständnißes wurde Herr Jak. Franz Mahr von den Handelsftands-Repräsentanten hieher eingeladen, um sich über die weitern Ve- dingnisse zu verständigen. Bei der unter dem Vorsitze des Herrn k. k. Rath es und Bürgermeisters am 27. Dezember i83Z abgehaltenen Sitzung, in welcher Herr Jak. Franz Mahr gegenwär¬ tig war, und sich über die Bedingungen zur Errichtung und Leitung des fraglichen Instituts erklärte, wurde von dem hiesigen Handelsstande demselben als Vorstand und für seine Bemühungen Gulden Fünfhundert Conv. Münze nebst Zwei Gul¬ den Einschreibgebühr und Zwei Gulden Prüfungstare für jeden Zögling zugcsi- chert, und es wurde zugleich bestimmt, daß die Handelsschule am 4. Oktober 1824, zur Gedächtnißfeier des allerhöchste» Namensfestes Sr. Majestät unseres vielgeliebten Landesvaters, beginnen, und die feierliche Eröffnung den darauf folgenden Sonntag statt finden solle. Vorwort. IWie Handels-Lehranstalt zu Laibach erhielt auf Ansuchen des hiesi¬ gen Handelsstandes von der k. k. illirischen hohen Landesstelle cMo. 14. Juni 1854 Zahl 11525 ihre Sanctionirung. > Vor einer zahlreichen Versammlung, und im Beiseyn der Zög¬ linge ward in dem, mit dem Bildnisse Sr. Majestät unseres vielgeliebten Monarchen, geschmückten Saale des Institutes die Feier durch einen Prolog eröffnet, welcher von dem Zöglinge Ferdinand Schmidt vor- getragen wurde. Hierauf hielt im Namen des Handelsstandes der Herr Reprä¬ sentant desselben Ferd. Jos. Schmidt eine der Feier angemessene Rede, dann folgte der Vortrag von dem Vorsteher des Institutes Herrn Jak. Franz Mahr, worauf der k. k. Herr Hofrath Carl Graf zu Welsperg, Raitenau und Primör im Namen Sr. Ex- cellenz des Herrn Landes-Gouverneurs Joseph Camillo Freiherrn von Schmidburg die huldvolle Versicherung aussprach, daß diese neue Lehranstalt, die ihr Entstehen dem lobenswerthen Zusammenwirken des Laibacher Handelsstandes verdanke, und bei fortwährend kräftiger Unterstützung zu schönen Erwartungen berechtige, sich stets des hohen und höchsten Schutzes, so wie auch der würdigen Anerkennung zu er¬ freuen haben werde. Zum Schlüße dankte der Herr kaiferl. Rath und Bürgermei¬ ster Ioh. Nep. Hradeczky den Gründern der Anstalt, Namens der Stadt Laibach, in einer angemessenen Rede, welch' sämmtlichc Vor¬ träge zur steten Erinnerung an diesen festlichen Tag in Druck gelegt wurden. 2 4«4-4« 10 ^4-^ Lrhrvlan. I. Hauptabtheilung. Dreijähriger Lehrkurs für die Praktikanten und Lehrjungen hiesiger Handelshäuser. Die Lehrgegenstsnde des ersten Jahrganges sind: Die Religionslehre, die Calligraphie oder Schönschreibekunst, Bezug auf Waarenzeicken, die Handelswissenschaft, die Merkantil, Rechenkunst, die Correspond enz, die Han¬ dels-Geographie und Geschichte. Die Lehrgegenstänve des zweiten Jahrganges find: Die Religionslehre, die Handelswissenschaft s. Theil, die Merkantil-Rechcnkunft, die Correspondenz mit Bezug auf die Calligraphie, die Handels-Geographie und Geschichte, das Handels- und Wechselrecht, die einfache Buchführung und die Waarenkunde nach vorgelegten Produkten. Lehrgegenstänve des dritten Jahrganges find: Die Religionslehre, die Merkantil-Rechenkunst, die Correspondenz, das Handels- und Wechselrecht, die doppelt italienische Buchführung, die Waarenkunde nach vorge- legtcn Produkten. II. Hauptabtheilung. Zweijähriger Lehrkurs für Zöglinge, welche nicht in Handelshäusern angestellt, dennoch aber für den Kaufmannsstand oder zu einem ihm verwandten hohem Gewerbe des bürgerlichen Lebens bestimmt sind. — Acht und zwanzig Stunden wöchentlicher Unterricht. Lehrgegenstände: Die Religionslehre, vorgetragen vou einem eigends hiezu bestimmten Ketecheten. Die Merkantil-Rechenkunst begreift alle den Handel betreffenden Calcula- tionen nach den vorteilhaftesten Methoden und Abkürzungen, die Geld-, Wechsel- und Waarenberechnungen nebst der Münz-, Maaß- und Gewichtskunde. Die deutsche Sprache in einem höheren Style vorgetragen. Der kaufmännische Geschäfts- und Correspondenzstyl begreift die beson¬ der» Regeln des kaufmännischen Briefwechsels mit den nöthigen Ausübungen beglei¬ tet, die Anleitung zu den kaufmännischen Aufsätzen und schriftlichen Ausfertigungen in den verschiedenen Handelsgeschäften. Haben die Zöglinge alle Theile der Con- 11 torwissenschaft aufgefaßt, so werden Contore unter Anleitung des Vorstehers ge¬ bildet, und in jedem derselben unter angenommenen Handelsnamen ein fingirtcs Geschäft zum Grunde gelegt, damit die Zöglinge sich in den praktischen Arbeiten im Zusammenhänge ausbilden und die Führung so wie den Gang eines Geschäftes gehörig kennen lernen. Die H a n d el s w i sse nsch a f t umfaßt die Lehre vom Handel überhaupt und den verschiedenen Zweigen desselben, die Grundsätze über Werth und Preis der Maa¬ ren, die verschiedenen Arten vom Ein- und Verkauf, und die damit in Verbindung stehenden verschiedenen Zahlungsmittel und die übrigen Grundsätze, welche zur klu¬ gen und richtigen Führung der verschiedenen Zweige der Handelsgeschäfte leiten, nebst der Lehre von den verschiedenen Beförderungsmitteln des Handels. Das Handels- und W e ch s e lrecht. Die kaufmännische Buchführung sowohl einfache als doppelt, italienische mit Ausführung in Beispielen in der Führung der verschiedenen Bücher bei allen Ar¬ ten von Handelsgeschäften. Die Handelsgeographie: Ihr Verhältniß zu der politischen, von der Handels- lage der einzelnen Länder im Allgemeinen und Besonder«, Gränzen und Einthei- luug derselben in Bezug auf den Handel, Flüsse, Comerzstrassen Handelsstädte, Zölle, Produkte und Manufakturen, Einfuhr und Ausfuhr, Transitohandel, Mün¬ zen und Course, besondere Merkwürdigkeiten und Lokalumstände in Bezug auf den Handel, vornehmste Handelshäuser und Addrcssen, wechselseitiger Handelsverkehr und Verbindungen. Die Handelsgeschichte. Sie stellt die Geschichte des Handels von den ältesten Zeiten bis jetzt mit Berücksichtigung der jedem Handel und Volke eigenthümlichen Hülfsmittel und deren zweckmässigen Benützung dar. Die Maaren künde begreift die Anleitung zur richtigen Kenntniß der im Handel vorkommenden Naturprodukte mit den Kennzeichen der Qualität, Verfälschungen u. s. w. dabei ihre Beziehungsorte, Haupt - Niedcrlagsplätze, Abzug u. s. w. Zum Vortrag dient eine Sammlung für die Waarenkunde. Die Calligraphie oder Schönschreibekunst verbunden mit den kaufmänni¬ schen Waarenzeichen. Die Handels- und Gewerbskunde. Geschichte, Litteratur derselben. Natur und Beschaffenheit der Gewerbs- und Handelsrechte. Erlangung, Ausübung, Er¬ löschung derselben u. s. w. Wesonvere Gegenstänve: Die italienische, französische und englische Sprache, das Zeichnen, Musik bei freier Wahl des Instrumentes. 2 * Molos, vorgetragen von Ferdinand Schmidt, Zögling dieser Anstalt. die Rebe sich im Arnothale Auf den Fruchtbaum, ihn umschlingend stützt. Dankbar vor dem heißen Sounenstrahle Seine Frucht mit üpp'gem Laube schützt. So auch wandeln Arm in Arm geschlungen Wissenschaft und Handel eine Bahn, Bringen Licht in trübe Dämerungcn Spenden Segen, wo vereint sie nah'n. Heil! o Heil! der Stadt in deren Mitte Gern Apoll's und Hermes Jünger weilt Treu im Wort und einfach in der Sitte, Freundlich jedes Loos des Lebens theilt! Preis, daß seit dreihundert Jahren Handel sich und Wissenschaft Hier in unfern Mauern paaren Und mit gleicher Hebelkraft, Durch des Friedens mildes Band Eng verschlungen Hand in Hand Fördern, was die Menschheit ehrt: Bildung, die den Geist belehrt, Wohlstand, der den Bürger nährt Und dem Armen Trost gewährt! Aber, soll es nicht veralten Dies Palladium un'srer Stadt, 4*^4* 13 ^-»'->4- Darf der Eifer nie erkalten, Der es uns erworben hat: Jeder muß in seinem Kreise Mit erfinderischem Fleiße Rüstig schaffen, sorgen, streben, Daß ein ewig reges Leben Uns'rer Ahnen schönstes Erbe Nie in Laibach's Mauern sterbe. Gleich der Honigsammlerin, Die vom Blum' zur Blume flieht Und als lohnenden Gewinn Ans den Blütbenkclchcn zicbt Nahrung bei des Winters Frost Für den Wandrer süsse Kost, Balsam sebst, durch den die Wunden Einer siechen Brust gesunden — Bricht des Handelsgeistes Macht Sich durch Fels und Woge Bahnen, Fördert Schätze aus dem Schacht, Perlen aus den Oceancn; Wo er weilt, wird Bildung wach, Fleiß und Ordnung tritt ihm nach Und bepflanzend ferne Küsten Pflanzt er häuslich Glück in Wüsten. O! gesegnet sey das Band, Daß die Völker friedlich paaret Und wodurch der Vorsicht Hand Sie vor träger Ruh' bewahret! Doch dein Leitstern darf allein Nicht der eigne Vortheil seyn, Menschlichkeit muß dich beleben, Bildung dir die Weihe geben Daß die Jugend, nah' und ferne. Wahre Bildung hier erlerne, Dazu sind sie aufgethan. Diese heil'gcn Hallen, Mögen Lernende fortan Froh zu ihnen wallen, 14 ^»4- Heiß für Ordnung, Pflicht und Recht, Gott und Menschen glüben. Daß dem werdenden Geschlecht Schön're Zeiten blühen! NeÄe des Herrn Repräsentanten Ferd. Jos. Schmidt. Hochgeehrteste Herren! einer wichtigen Feier haben wir uns hier versammelt, und mit herzlicher Freude und innigem Danke sehen die Repräsentanten des hiesigen Handelsstandes, in deren Namen ich zu sprechen die Ehre habe, äusser den verehrten Männern, die ihr Stand zu den nächsten Gönnern und Freunden der Anstalt macht, eine Anzahl würdiger Män¬ ner aller Stände in dieser Halle vereinigt, um unsere Freude über ein uns wichtiges Ereigniß zu theilen, unserer Feier eine höhere Würde und Bedeutung zu verleihen, und den Beweis zu führen, wie ächter Humanität nichts fremd ist, was irgend dahin abzweckt, Menschen zn belehren und zu veredeln und wie der wahrhaft Gebildete alles Gute und Gemeinnützige mit Liebe und Wohlwollen umfaßt, ob es auch den eigenen Berufskreis nicht unmittelbar bericht. Und wer unter uns möchte nicht den Tag als wichtig und feierlich anerken¬ nen, an dem einem Unternehmen der Schlußstein gegeben wird, von welchem aus un¬ ter dem Schutze der Vorsehung auf lange Zeiten hinaus Licht und Wärme, Segen und Wohlfahrt sich verbreiten werden. Wem wird es unbekannt scyn, in welcher engen Beziehung der Handel zu Kunst und Wissenschaft, zu Gewerben und Ackerbau steht, welche große Dienste er ibnen leistet, welchen wohlthätigen, ja unermeßlichen Einfluß er auf Cultur der Erde und Gesittung der Völker gehabt hat und baben wird, von welcher Wichtigkeit also auch Anstalten sind, die eine wissenschaftliche der mächtig vorgeschrittenen Zeit ange¬ messene Ausbildung des Handelsstandes bezwecken. Dank dem gütigen Landesvater, der im Laufe seiner drei und vierzig jähri¬ gen milden und weisen Regierung so viele nützliche Anstalten in's Leben rüste. Dank Sr. Erccllenz dem Herrn Landesgouverncur und dem hohen k. k. Gubernio, dein wohl- löbl. k. k. Kreisamte und dem löbl. Stadtmagistrate für die vielen Bemühungen, welche 4<4i4> 15 die Errichtung dieser Anstalt veranlaßten, herzlichen Dank auch Ihnen meine Herren Collegen als würdigen Gründern dieser Anstalt, die mit Gott gedeihen und die er¬ wünschten segensvollen Früchte bringen wolle. Jünglinge und Zöglinge dieser Anstalt, zunächst zu Ihrem Besten ist sie er¬ richtet, zunächst für Sie wurden große Anstrengungen gemacht, manches Opfer ge¬ bracht. Seyn Sie dessen stets dankbar eingedenk, vergessen besonders Sie, die Sie die kaufmännische Laufbahn schon antraten, nie, daß, so lange auch Laibach als Handels¬ platz genannt wird. Sie die ersten seiner Zöglinge unseres Standes sind, welche sich einer gründlichen, allseitig harmonischen Bildungsanstalt zu erfreuen haben. Welcher Vorzüge vor vielen Tausenden, die vor Ihnen waren und gleiche Ansprüche hatten, werden Sie gewürdiget. — Ausgezeichnetes wird für Sie Alle ge- than, aber man ist auch berechtiget, ausgezeichnete Leistungen von Ihnen zu erwarten. Entsprechen Sie unfern Erwartungen allenthalben, bringen Sie in diese, Ihrer Aus¬ bildung gewidmete Halle den Eifer und Ernst, die Lernbegierde und Ausdauer, ohne welche nie Ausgezeichnetes und Großes geleistet werden kann. Und zu diesen Er¬ fordernissen fügen Sie Gehorsam und hohe Achtung vor den Männern, welche es sich zum schönen aber schweren Berufe gemacht haben, Ihren Geist zu bilden, Ihnen Kennt¬ nisse beizubringen und Wissenschaften zu lehren, die, wenn Sie solche sich aneignen. Sie zu ausgezeichnet brauchbaren Mitgliedern der bürgerlichen Gesellschaft, zu Zierden ihres wichtigen und ehrenwerthen Standes machen werden. Allenthalben in diesen Mauern wird Ihr Auge durch Zweckmässigkeit und Gefälligkeit, durch Ordnung und Sauberkeit ohne Prunk wohlthuend angesprochen wer¬ den. Sehen Sie darinnen eine tiefere Bedeutung für sich, Symbole die Sie durch strenge Ordnung, durch geregeltes Verhalten, durch gefällige Sitten, durch Streben nach Klarheit, durch Reinheit des Herzens und Körpers an sich vergeistigen sollen. Dulden Sie auch unbeobachtet nicht den kleinsten Ausbruch von Unarten un¬ ter sich, die jeden Stand verunzieren. Halten Sie Ihren eigenen Beruf hoch, aber fern von Stolz und Eigendünkel, die Niemanden, am wenigsten aber der Jugend zie¬ men, achten Sie jeden andern Stand, auch den niedrigsten, denn jeder ist der mensch¬ lichen Gescllschäft nützlich und unentbehrlich. Sie gehören einer öffentlichen Anstalt an und Vieler Augen sind auf Sie gerichtet, die Tugenden oder Laster, die Fortschritte oder das Zurückbleiben jedes Ein¬ zelnen werden von uns unablässig beobachtet, und unser Urtheil auf das Ihrer Lehrer begründet, kann wesentlichen Einfluß auf Ihre ganze Zukunft baben. So belebe Sie denn von heute an ein neuer Geist, ein freudiger Wetteifer, und bei Demuth und Be¬ scheidenheit strebe Jeder der Vorzüglichste, der Erste zu seyn. Die Laufbahn ist geöffnet, der Kranz hängt am Ziele, beginnen Sie den Wettlauf, und dem Sieger wird der Preis nicht entgehen: Die Achtung aller Guten, ein freudiges Bewußtseyn seines inne¬ ren Werthcs, der Segen des Himmels hier und dort! 16 Wir zollen Ihnen, würdiger Herr Vorsteher, unfern innigsten Dank für die Organisation des Institutes, und obwohl wir in unfern Mauern noch nicht die Gele¬ genheit hatten, uns persönlich von Ihren Leistungen zu überzeugen, so haben wir doch hinreichende Beweise Ihrer kräftigen und einsichtsvollen Leitung, Ihrer unermüdeten Be¬ strebungen mit welchen Sie als Vorsteher und Lehrer die kaufmännische Bildungsanstalt zu Gratz in einem Zeiträume von sieben Jahren leiteten, anderer Seits sprechen für Sie sehr empfehlende Dekrete, welche von hohen Behörden ausgefertiget vollen Glau¬ ben verdienen. Wir bitten Sie Ihren Schatz von Kenntnissen und Erfahrungen unserer jun¬ gen Anstalt zuzuführen und sie mit väterlicher Liebe, aber auch mit väterlichem Ernste und kräftiger, geübter Hand zu leiten, möge Ihnen das schönste Loos dafür zu Theil werden, möge es uns gelingen, Ihnen durch herzliche Zuneigung, aufrichtige Theil- uahme und Anerkennung, Beweise der vollsten Achtung zu geben, möge Sie der Him¬ mel zum Segen dieser Anstalt, noch lange, lange kraftvoll und ungebeugt von der Last der Jahre erhalten. Dank und Segen allen jetzigen und künftigen Wohlthätern unserer Anstalt. Der Wohlthäter von Bildungsaustalten befriediget neben dem leiblichen auch geistiges Bedürfnis, er streut Samen des Göttlichen ausj der zweifache Ernten gibt und umfaßt mit liebendem Arme Himmel und Erde zugleich. Segen und Frieden wobne immer in den Mauern dieser Anstalt, sie scy dem Dienste der Wissenschaft, der Sittlichkeit, der Tugend und der Humanität geweiht. Nortvsgr des Herrn Vorstehers Jakob Franz Mahr. Hochzirverehrende Versammlung! ^V^eine Pflicht als Vorsteher dieser Anstalt gebietet auch mir bei dieser Feierlich¬ keit einige Worte zu sprechen. Welch' eine feierliche Angelegenheit uns heute hier ver¬ sammelt und der Anstalt Ihre hochschätzbare Gegenwart schenkt, wurde bereits von ei¬ nem der Herren Repräsentanten dieses Haudelsstaudcs entwickelt. Forschen wir, welche Regungen und Gefühle die gnädigste Bewilligung zur Errichtung einer Handelsschule auf hiesigem Platze in uns erzeugen muß, so sind es gewiß Ernst, Freude und Hoffnung. Und über den Ernst, der uns heute durchdringt, über die Freude, die uns bewegt, und über die Hoffnung, die uns erfüllt ist meine Pflicht vor Ihnen zu sprechen. 4-^4« 17 Die ehrende Aufforderung des löbl. Haudclsstandes, und die gnädigste Ge¬ nehmigung der k. k. hohen illirischen Landesstclle in ihrem Chef Sr. Ercellenz dem Hochgcbornen Herrn Landcsgouverneur J o seph Ca m i l l o Freih e r r n v o n S ch m i d- burg, bestimmten mich zur Leitung dieser neu creirten kaufmännischen Bildungs-Anstalt. Ich glaube mich auch in diesem Lande des Vertrauens bald würdig zu machen, indem ich die mir obliegenden Pflichten als Lehrer, Freund und Vater für die mir anvertrau¬ ten Eleven zu erfüllen verstehe und genügende Beweise in meinem Vaterlande in Wien fowobl, als auch in der Steiermark, durch eine Periode von fünfzehn Jahren, als ich bei diesem Lehrfache bin, hievon an den Tag legte. Insbesondere ist auch dieser Tag für mich ein Tag des Ernstes, der Frende und der Hoffnung. Zunächst des Ernstes: Tüchtigkeit für das praktische Leben in den vielgcstaltetcn Verhältnissen des Handels und der Gewerbe, ein gewandter und richti¬ ger Sinn, der seine überwiegende Geltung am rechten Orte, und - zu rechter Zeit kund gebe, ist es, was ich vorbereitend oder nachhelfend meinen Zöglingen geben soll. Glcichweit entfernt von dünkelvoller Ueberbildung wie von Leerheit des Geistes, sollen sie einen schönen Mittelweg geführt werden, der bei klarer, und auf das praktische berechneter Erkenntniß, auch das Gcfübl und den Geschmack nicht unentwickelt läßt, wodurch auch das Mechanische und scheinbar Trockene der Geschäfte, Leben und Wohl- gcfälligkcit empfängt. Die Bahn ist gebrochen und Freude beglückt uns am heutigen Feste, denk der Geist der Jugend wird sich entwickeln, um sich selbst zu verstehen und Früchte zu bringen. Anerkannt in ihrer Geltung und geachtet nimmt die Handelsschule schon ei¬ nen ehrenvollen Platz unter den übrigen öffentlichen Bildungs-Anstalten dieser Stadt ein, und es ist zu erwarten, daß sie sich der vielfachsten Beweise der Theilnahme und Freundschaft zu erfreuen haben wird. Und darum darf ich mich auch der zuversichtliche» Hoffnung für das Blühen und Gedeihen dieser Anstalt überlassen. Ich darf hoffen, daß auch sie in ihrem Wir¬ kungskreise eine wahre Pflanzschule der Menschlichkeit feyn werde, die echte und heil¬ same Aufklärung unter den ihr Anvcrtrautcn verbreitet und edle Kräfte für würdige Zwecke in Anspruch nimmt. — Diesem Werke habe ich mich geweiht, und wenn icb wünschen wollte, daß einstens mein Nachfolger dieser Anstalt mich an Intelligenz und Lehrgabcn übertreffen möge, so hoffe und glaube ich doch, daß er mich nicht übertref¬ fen werde, an Liebe zur Sache, die mich mit eindringlicher Kraft auf meinem Bernfs- wege leitet. Stehe ich doch da gleich dem Gärtner, der mit rührender Freude und Hoffnung auf die Entwicklung des Keimes sicht, den er mit eigener, liebender Hand dem Boden vertraut und väterlich gepflegt hat. Besonders aber hoffe ich, daß diese Anstalt auch wohlthätig wirken werde, um das Reich der Sittlichkeit unter meinen Pflegbcfohlenen zu mehren. Ob auch die Moral nicht zu den Lehrfächern gehört, so wird sic doch in einem sittlich ernsten Geiste und in streng gehandhabter Ordnung so 3 4^ 18 gclc-tet, daß ich mit Vertrauen erwarten dürfe, cs werde auch hier die Wissenschaft im Bunde stehen mit milden und reinen Sitten ihrer Jünger, denn jede bildsame Geistes¬ kraft geht ja von oben aus, von dem Vater des Lichtes, der dafür Rechenschaft fordert; darum darf ich mir auch Gottes Segen für das stille Gedeihen meiner Bemühungen um die Bildung meiner lieben Zöglinge versprechen. Ich will die Welt nicht mit schönen oder leeren Versprechungen täuschen, nicht mit Einrichtungen prunken, die nur auf dem Papiere stehen, sondern mein öffentlich gegebenes Wort treu und ehrlich halten, wie es dem Manne geziemt. Ich schmeichle mir auch unter ein Publikum zu treten, das die Verdienste zu würdigen wissen wird, dafür bürgt mir das Streben nach Geistesausbildung, das in dieser Stadt nicht zu verkennen ist, denn wo solcher Männer viele wohnen, wo alles wahrhaft Gemeinnützige schnell erkannt und dann mit Liebe und Ausdauer gepflegt, befördert und beschirmt wird, da muß das Gute leicht Wurzel schlagen und zur schattenden Eiche werden, die noch spätere Jahrhunderte erquickt. Und nun noch einige Worte an Sie, meine jungen Freunde: Der Lehrsaal soll Ihnen weder als ein Tummelplatz noch als ein Ort des Seufzens erscheinen, er ist die Stätte, wo edle Wißbegierde unter dem Schutze eines väterlichen Rathgebers ihren Sitz aufgcschlagen hat. Nicht der Schule, nicht dem Augenblicke, nein, dem Leben müssen Sie lernen wollen. Jetzt müssen Sie lernen, was Sie sieb selbst, Ihren Wohlthätcrn und Stif¬ tern dieser Anstalt, Ihren verehrten Eltern, Jbrcr Familie, Ihrem Stande, Ihren Mitbürgern und dem Vatcrlande werden und scyn wollen; was Sie demnach lernen, müssen Sie recht lernen. Es ist ein Augenblick der Mübe gegen ein Jahrhundert der Reue, die schönste Zeit der Aussaat versäumt zu haben. Der kostbarste Schatz bleibt ewig nur die Zeil, — einmal verloren, kehrt sie nie wieder. Nicht zweimal spendet des Lebens Blüthcn- altcr seine Gaben und von allen seinen Freuden bleibt Ihnen allein, was jetzt schon zu erwerben Sie berufen sind: Nützliches Wissen, männliche Tugend und ein-ruhiges Bewußtseyn! Theilen Sie ja nicht den irrigen Wahn so vieler Jünglinge unser Zeit, daß Sie Rechte zu Vergnügungen und Genüßen anzusprcchen hätten, die nur der Vorbehalt des Mannes sind, der nützlich für sich und die Seinigen den Tag verlebt hat. In der Natur, wie im moralischen Leben ist allenthalben ein stufenweiser Gang erkennbar, durch die Stufenalter des Lebens wandert der Mensch zu dem unbe¬ kannten Jenseits hinüber, stufenweise nur entwickeln sich die Kräfte des Geistes und des Körpers. Und — verweist uns nicht die ewige Güte selbst auf die Wohlthaten einer weislich geordneten Stnfenreihc? Indem sie dem Frühling seine Blumen, dem Sommer die erfrischenden Früchte und dem Herbste den arbeitlohnenden Segen, die Erbeiterungsmittcl in den trüben Wintcrtagcn verlieh? In dieser schöpferischen Ord- 4-4>4> 19 nung findet der nachdenkende Mensch de» Maaßstab, nach welchem er vernünftig froh seyn kann nnd darf. Genießen Sie aber schon als Jüngling, was nur dem Manne ziemt, was werden Sie dann noch zu genießen haben, wenn Sie Männer sind? Lernen Sic den Vorzug reucfrcier, ehrlich verdienter Freuden schätzen, und das Wort eines gediegenen Kaufmanns von achtem Biedersinne beherzigen, der seinem Lehrlinge die Weisung gab: Lerne erwerben, dann genieße. Für jetzt widmen sie Sinn und Gedanken der Vorbereitung zu Ihrer künfti¬ gen Bestimmung und begnügen Sie sich mit den erlaubten und Ihrem Alter geziemen¬ den, begnügen Sic sich mit anständigen und sittlichen Erholungen. So möge denn der Himmel über diese junge Anstalt mit seinem Segen wal¬ ten, damit daraus Menschen hervorgehen an Geist und Herz gebildet, die als gute Staatsbürger der menschlichen Gesellschaft nützlich sich erweisen, daß die verehrten Mit¬ glieder des Handelsstandes im Greisenaltcr noch die segensreichen Früchte ihres Wir¬ tens erblicken, und auch Laibach immer diese Pflanzschule des Handels und die Grün¬ der derselben segne. Schlußrede des k. k. Herrn Raths und Bürgermeisters Ioh. Nep. Hradeczky. ärvls Organ der Gemeinde danke ich Ihnen, meine Herren Mitbürger vom Handels¬ stande, für die thätige Verwendung zur Emporbringuug eines Instituts, welches bis¬ her noch ein dringendes Bcdürfniß unserer Stadt gewesen ist, ohne Ihrer Unterstützung aber nie emporgekommen wäre. Als Freund jedes rechtlichen Mannes, wenn er auch erst in die Mitte un¬ serer Bürgcrfamilie tritt, danke ich Ihnen Herr Vorsteher dieses Institutes für den Eifer, mit welchem Sie dies gemeinnützige Werk beginnen und ich werde mich be¬ mühen, Ihnen nach dem Resultate Ihrer Verheißungen auch gewiß jene Mittel zu ver¬ schaffen, welche zur Aufrcchthaltung der Anstalt erfordert werden. Als Curator der Pflegebefohlenen Jugend erinnere ich Sie, meine lieben Zög¬ linge dieses Handelsstandcs, zum Gehorsam und Flciße, mit der herzlichen Mahnung, daß Sie nie vergessen sollen, welche Wohltbat Ihre Eltern und Principalen durch die Gründung dieser Anstalt Ihnen erwiesen haben, indem Sic durch dieselbe auch Ihren künftigen Wohlstand zu begründen wünschen. Mit diesem Gefühle werde ich, wird der Gemeinde-Vorstand alle Mühe au- wcnden, um für das Emporkommcn dieses Institutes auch fortan die hohe Protection der vorgesetzten Behörden zu erbitten, indem wir als gehorsame Untcrtkan.cn unseres aller- gnädigsten Landesfürsten und Herrn rufen: Gott erhalte Kaiser Franz den i.