Ar. 32 Z>onnerstag dm IZ. Hctober 1892. XXXI. Zahrgang. Mmburger Zeitung Der Preis deS Blattes beträgt für Marburg: ganzjährig K fl., halb-!! tthrig 3 fl., vierteljährig 1 fl. 50 kr., monatlich 50 ?r. Bei Zustellung ^ ms HauS monatlich 10 kr. mehr. Mit Poswersendung: ganzjährig 7 fl., halbjährig 3 fl. b0 kr. und vierteljährig 1 fl. 75 kr. ^ Die Einzelnummer kostet 7 kr. Aeßcralk brandett's im Innern. W.is bedeutet wohl ein Monat in der Weltgeschichte! So wenig, wie ein Tropfen im Ä^eere. Und dennoch köiluen in der kurzen Zeit von dreißig Tagen Veränderungen vor sich gehen, die in ihren Folgen von einer unberechenbaren Tragweite sind. Das ist schon gar oft dagewesen und wir können eben je^zt ein ähnliches Beispiel vorweisen. Als wir vor etwa vier Wochen an dieser Stelle bemerkten, dass Europa im tiefsten Frieden lebe und auch am politischen Horizont kein Wölkchen bemerkbar sei, da dachten wir nicht, dass in der kurzen Zeit von einem Monate allerlei bedeutende Ereignisse auf innerpolitischem Gebiete vor sich gehen würden, die schon damals ihre Schatten vorauswarfen, aber von Niemand beachtet wurden. Die äußeren Angelegenheiten der Volker haben sich allerdings nicht verändert und der mit dem Aufgebote aller Kräfte so wohl behütete Friede ist auch heute noch nicht bedroht; ihn können wir nach den glaubwürdigen Versicherungen bewährter Staatsmänner für eine unbestimmbare Reihe von Jahren als gesichert betrachten. Allein um die innere Eintracht, um die Erhaltung von starken, zielbewussten Regierungen handelt es sich heute und da scheint es, dass mehrere der letzteren in diesen eben vergangenen Wochen starke Erschütterungen zu erleiden hatten, die schon deshalb nicht gleichgiltig betrachtet werden können, weil der Friede besser von starken als von schwachen behütet wird. — Vor einem Monate also, da weilten noch die regierenden Staatsmänner auf ihren Landsitzen und ließen sich's wohl sein — ihre Stellvertreter lenkten die einzelnen Staatsschiffe, so gut es eben gieng, weiter und wo sich etwa ein Loch zeigte, da wurde es rasch verstopft, damit Niemand aus seiner Sicherheit aufgeschreckt werde. Alles gieng wie am Schnürchen und die gewissen Politiker, welche immer das Gras wachsen hören, meinten schon, man könne sich für Heuer auf eine sehr langweilige, politische Saison gefasst mcicheu, denn es mangle an jeglichem Sensationsstoff für die nächste Zeit. Ihre Vorhersage sollte nicht in Erfüllung gehen. Die alten Schäden, welche früher nothdürftig ausgebessert wurden, sind eben jetzt neuerdings aufgebrochen und sowohl in Deutschland, als auch in Frankreich und Ungarn kommen innere Gebrechen zum Vorschein, so dass wir uns auf allerlei un:-angenehme Ueberrasctzungen gefasst machen können. Blicken wir einmal zuerst nach Deutsch la nd. Dieses Reich wird von der immer gleich großen Fürsorge um das zarte Pflänzchen des Friedens in allererster Reihe in Anspruch genommen und dorthin richten sich auch stets die Blicke aller Völker des Welttheiles. Unter diesen Umständen ist es begreiflich, dass gerade von dorther stets der Ruf nach Heeres-reformen erhoben wird, in den dann so ziemlich alle anderen Reiche, und nicht blos die des Dreibundes, einstimmen. Was wurde in Deutschland in den letzten Jahrzehnten seit 1871 nicht alles umgestaltet, verworfen, erneuert und wie viele ^ Erscheint jede« Sonntag nnd TonnerStag friih. Einschaltungen werden von der Berlagshandlung deS BlattcS und ^ ^ allen größeren Annoncen-Expeditionen entgegengenommen. SchlusS ^ Schriftleitung nnd Berwaltung befinden sich: Postgasse Nr. 4. Sprech. ^ für Einschaltunge»! Mitwoch und Samstag Mittag. - Offene ^stunden desSchnftleiters an allen Wochentagen von 11 bis 12 llhr Reelamationen sind portofrei. Manuscripte werden nicht zuriick» vormittags. I gesendet^ Millionen Mark sind nicht bereits auf die Erhöhungen der Heereslasten verwendet worden! Und noch immer hat diese fieberhafte Thätigkeit kein Ende erreicht. Abermals wird nuu eine Reform geplant, deren Hauptpunkte darin bestehen, dass das deutsche Rekruten-Contingent zur Einstellung in die Feldarmee auf etwa eine Viertelmillion Soldaten erhöht werde und die Dienstpflicht für die Infanterie auf zwei ^ahre — anstatt der bisher giltigen drei — herabgesetzt werden solle. Wie die geehrten Leser wissen, datiert diese Frage nicht von beute und hat schon lange vorher zwischen den verschiedenen Parteien zu den heftigsten Controverscn geführt. Als Grund der erstgenannten Maßregel, nämlich der Erhöhung des Heeresstandes werden die fortdauernden Reorganisationen der französischen und russischen Armeen an« geführt und beigefiigt, dass Deutschland möglicherweise einmal von zwei Seiten zugleich angegriffen werden könne und auch für diesen Fall sich vorbereiten müsse. Das ist ganz richtig und das deutsche Volk sieht in seiner Mehrheit auch ein, dass es diese Opfer für die Erhaltung seiner Macht und Einheit bringen müsse; es könne nach den bereits gethanen Anstrengungen doch nicht auf halbem Wege stehen bleiben und in die Gefahr einer dann nicht mehr gut zu machenden Versäumnis gebracht werden. Was ferner die zweijährige Dienstzeit betrifft, so haben, nach ihrer anfänglichen Neaation, seither schon viele hervorragende deutsche Militärs die Möglichkeit, auch in zwei Jahren die Truppen vollkommen ausbilden zu können, zugegeben, aber selbstverständlich wieder nur unter der Voraus-se^ung, dass dann auch der Stand der abrichtenden Unter-ofsiciere vermehrt werde, weil diese Jnstrncteure selbstverständlich bei der Kürze der Lehrzeit ihrer Truppen auch nur eine geringere Anzahl gründlich abz^urichten vermöchten. So lauten die Gründe, die officiöserseits für die Vorlage ins Feld geschickt werden und die auch die Anhänger der Regierung als richtig anerkennen. Dagegen stehen die Con-servativen einerseits und die Demokraten andererseits auf einem wesentlich verschiedenen Standpunkte. Bei den ersteren gibt eS nun einmal nichts anderes, als die drei jähri g e Ausbildung der Truppen und schon nach dem Regierungsantritte Wilhelms l. kämpften sie mit aller Entschiedenheit für diese Auffassung. Immerhin wäre es aber möglich, dass sie nun infolge der sachlichen Aufklärungen und insbesondere nach den oberwähnten Argunienten hervorragender D!ilitärs ihre Opposition mildern und für die Vorlage stimmen werden. Was aber die Demokraten betrifft, so haben sich dieselben bekanntlich der Regierung gegenüber niemals besonders liebenswürdig gezeigt. Früher waren sie allerdings aus Griinden der Volksentlaftung stets für eine Herabsetzung der dreijährigen auf eine zweijährige Dienstzeit eingetreten; nun sie aber sehen, dass ihr Wunsch nur durch eine Vermehrung der Truppen zu erreichen sei, verzichten sie lieber auf ihren alten Wunsch. Da soll nun der, überdies infolge eines Competenz-Conflictes bedrängte Graf Caprivi mit seiner schwankenden Politik durchkommen! Die Haltung der National^Libcnilcn ist unentschieden, — die Blätter stettur foriivahlcnd Vergleiche zwischen dem alten und neuen Curse au, die stets zum achtheile des letztere» ausfallen, — die dem Altkanzler ergebenen Zeitungen haben sich ebenfalls in den Streit gemengt, - luiz es besteht ein Zustand, wie er gewöhnlich vor einem b«'^ deutenden Ereignisse eintritt. Da entsteht denn die Frage, ob diese Krise, ohne schwere Opfer zu fordern, an Deutschland vorübergehen wcree! Man spricht neuerdings von der Regierungsmüdigkeit C^puvis, von dem bevorstehenden Sturze Euleuburgs u. s. w. — was daran wahr ist, das werden wir ja bald sehen. Nur Eincs inag hiec noch hervorgehoben werden: fällt Caprivi, dann k)at das Centrum seine mächtigste Stütze verloren; niuss aber Eului-burg abtreten, in welchem Falle (5aprivi auch wieder dic Ltelle des preußischen Ministerpräsidenten überuel^nien wiirde, — dann ersteht für die clerikale Partei eine neue Blüle'^eit. l^eduld also, — wir werden ja in Balde die Enl.vicklung vor Augen haben. In Frankreich herrscht trotz der immer deutlicher hervortretenden, nunmehr auch auf daS wirtschaftliche lÄel)ict hinübergreifenden „Entente" mit RusUaud eine allg>..neine Unzufriedenheit und sogar Beunruhigung üder di? durch die Vorfälle zu Earmaux eingetretene Ägiration der Radikalen. Unsere Lestr haben letzthin von dem Stande der Gruk?cn-Angelegenheit Kenntnis genommen; seither sink« Tri'npcil nach Carmaux gesendet, die Erl^itteruug ist aber beideisuts nicht gcriuger geworden, so dass die j^olgen dieses Zwischenfalles höchst gefährlich werden können. Das Schlimmste an der Sache ist, dass das Ministerium selbst sich bezüglich dieser Angelegenheit in zwei Lager gespalten hat ; die ge.näsiigten Mitglieder desselben sind nämlich dafür, den von den Socialisten so sehr gehassten Direetor des Bergwerks zn Carnianx in seiner Position zu unterstützen, während die radikal grsinnten Minister nach den Wünschen ihrer Parteimitglieder dessen Entlassung fordern. So hat auch dieie alte Geschichte, deren Bedeutung vor wenigen Ül^onaten niemand erfasste, eine gat,z gewaltige Ausdehnung angenommen. Wenn wir endlich einen Blick nach Ungarn, dem dritten der obcitierten Länder thun, so sehen wir mit Bedauern, dass dieses Land neuerdings wieder von der Li?sung seiner alten kirchlichen Fragen in Anspruch genommen wird, ja dass die letzteren ganz in den Vordergrund des Jnteresies getreten sind. Diese Angelegenheiten, deren nähere Beleuchtung wir nnS eventuell für eine spätere Zeit aufl'ewahren miissen, haben bereits zur Folge gehabt, dass der Kultusminister Graf ll.sa ky seine Entlassung anbot, und diese nur über Andrängen seiner Parteigenossen im Ministerium wieder zuriickzog. Anch die Leute jenseits der Leitha hätten also der interessanten und aufregenden Ereignisse genug zu erwarten; einstweilen aber sind sie noch hochbefriedigt von der Friedensbotschaft, die in Budapest verkündet worden war. — Aber das ist nicht zu verkennen: Ueberall „braudelt" es im Innern! ^Nachdruck verboten.) Kerbstnebet. Bon A. Her. Er sah die gelben Blätter an, die zwischen dem Grün der Bäume hervorleuchteten und es fiel ihm ein, dass es Herbst sei. Ueber dem Fluss wallte der Nebel und nur in undeutlichen Umrissen erkannte er die Schiffe, welche vor Anker lagen. Ein eigenthümliches Gefühl der Traurigkeit beschlich ihn, eine Wehmnth durchzitterte sein Herz, ein sehnsüchtiges Ver-^ langen nach der Gegenwart lieber Menschen erwachte jetzt in seiner Seele. Er wandte den Kopf und ließ die Blicke prüfend im Zimmer umhergleiten, aber seine Augen fanden nichts, was sein Wohlgefallen erregte. Eine möblierte Stube, wie es viele giebt, mit einem verblichenen rothen Sopl)a, einigen Stühlen, einem Tisch mit einer Decke, welche Spuren jahrelangen Gebrauchs aufwies, an den Wänden einige Bilder in grellen Farben, alles so steif nnd uubcschreidlich nüchtern! Nirgends eine Erinnerung an Vergangenes, das mit seinem eigenen Leben verknüpft war. Ob die Menschen, welche vor ihm hier gewohnt, in diesem Räume gelackt, geweint, gelitten hatten, ob sie gliicklich, um glücklich gewesen, was wusste er davon und was gieng es ihn auch an? — Wenn doch nur eiu einziger Sonnenstrahl dm Nel?el durchbrechen nnd ins Fenster einströmen wollte, aber es blieb undurchdriuqlich grau. Die Sonne wäre ihm wie ein guter Freund erschienen, der manche Begebenheiten seines Lebens kannte, der ihn getröstet nnd anfgeheitert hatte. „Sonne, scheine mir!" rief er aus, aber sie schien nicht, und es überkam ihn die traurige Gewissheit, dass in seinem Leben überhaupt die Sonne nicht mehr scheinen würde, nämlich jene Sonne, welche die Menschen Glück und Freude nennen. Nebel, nichts als Nebel, die ganze Zukunft grauer Nebel. Er kniete am Boden nieder und schickte sich an, seinen Koffer auszupacken, denn heute erst war er — ein Ofsicier a. D. — hier eingezogen. Unter anderen Dingen gerieth ihm ein Kochbuch in die Hände; seine Mutter hatte es ihm geschenkt, wie er eben Lieutenant geworden war, noch lag das Lesezeichen bei „Rührei" zwischen den Seiten. „O! wie glücklich bin ich damals gewesen, die ganze Welt war mein nnd keine Schwierigkeit schien mir unüberwindlich!" Und wie er jetzt im Koffer weiter stöberte, bemerkte er ein vergilbtes Zeitungsblatt. Er entfaltete es und las: ..Meine Verlobung mit Fräulein Luise von Hofen beehre icb mich hiermit ganz ergebenst anzuzeigen. Emil Wohlhausen, Hauptmann im X. Regiment." — Diese Zeilen waren es gewesen, die einst sein Leden vernichtet hatten. Die ganze Vergangenheit erwachte in seiner Seele, reihte sich zu Bildern zusammen, welche die Geschichte seines Daseins illustrierten. Deutlich sah er ihr schönes Prosil, er hätte es zeichnen können und fuhr mit den Fingern in der Luft herum; in (bedanken hielt er sie im Arme und schwebte mit ihr im Tanze einher, süße, hinreißende Walzerti^ne drangen an sein Ohr und sie lächelte ihn holdselig an. Können Franen so lächeln und dabei nichts im Herzen fühlen? Hätte er es ahnen können, dass sie ihn nicht liebte, dass hinter diesen blauen Augen, die ihm wahr erschienen wie der Himmel, sich nur ein seelenloses Nichts verbarg? Er bemerkte es wohl, dass lin anderer ihr Aufmerksamkeiten erwies, aber ihm lächelte sie nie und deshalb glaubte er auch .... Mein Gott, wie kurzsichtig wir Männer immer sind! Er wollte sich erllären, morgen, zwischen ihm und der Er-süllung seiner Absicht lag blos noch eine einzige Nacht. Wie schnell sie vorübergeht, eine Nacht! Er weichte zuweilen auf und sah nach der Uhr, die Zeit schritt vorwärts und eilte dem Tage entgegen. Es hieß nicht mehr morgen, es hieß hente. Man brachte ihm eine Depesche, welche die Erkranknng seiner Mutter meldete. Er musste abreisen, aber das Glück würde ihm nicht entfliehen, es war nur eine aufgeschobene Hoffnung. Er blieb mehrere Wochen an das Krankenbett seiner Mutter gkfeffelt und an einem schönen Tage — er wusste es noch so genau, die Rosen dufteten, er liebte, er hoffte — da kam die Zeitung und in derselben stand ihre Verlobung mit eincm anderen, jeneln anderen! Warnm lächeln die grauen, wenn sie nicht lieben? Warnm lächeln sie so süß, so berückend, so bezaubernd, warum spricht aus den Augen enie Welt voll Liebe? ..Ah!" er seufzte tief auf. Er hatte dann den Abschied genoinmen, das Leben war ihm verleidet, er suchte Zersttenung in Reisen, die ihn in ferne Welttheile führten, er salz viele schöne Frauen, lackte nnd scherzte mit ihnen, aber von Herzen liebte er keine mehr. Nack langen Jahren führte it)n die Sebnsucht in die Heimat zurück. Und nun war er da in einer großen Stadt, einsam, verlassen; er füblte, dass er für die andern ein Fremder geworden sei; theilnahmslos ranschte der Strom des Lebens an ihnr vorüber, während er abseits stehen blieb. Er griff nach seinem Hut; er musste hinaus ins Freie und Luft schöpfen. Wie er in den Flur biuaustrat, öffnete sich die gegenüberliegende Thüre und auf der Schwelle erschien eine Dame. Seile ^ Marburger Zettnnq Nr. 82, 13. October 1892 Aus dem slovcnischen Lager. Am ver^i^n^cnen Sonntag fand in ^^aibacb .^u Ebren deS A!'i^el.'idnetcn Soctcc ein Fcstdankctt flmt, an dem mehr al« Personen thcilnahmcn, die Blnte der slovenischen Inlc1li.^ctt.'>. wie man versichert. Der Rejchsr.itt>s.idgeordncte Dr. ^-crjancic fiihrtc dci dem Festmadle den und übcriVid Soetec als Ebrcn^^eschcnk der slevenis^hen Nnion ein s^oltcues Lchreil.'zeuci. Soetcc dedankte sich nnd dctontc, dass die alte slooenische Partei lidcral im walnen Sinne des Wortes dleidcn w^ri^e. In anderen Flieden wnri'c.^eqm die vom Bischof Iiiissia c^eschaffcne kaldolische Sloveneup^nlei polemisiert. Der Rltcktritt des krainischen Landesprästventeu. Was lan^'ie oorl^ergesedeu nnd oorberl^csaüt wurde, nun isl'ö Erei.^niS: Baron Winkler, der ^.^audec-prasideitt Krains in pensioniert und dccoriert worden. Mit Baron Winklcr ist ein Mann ans dem Antte <^cschiedcn, dem es mit d^r „(^lcich-dercäui^^un^^" im Sinne eincr vcifebltcn Politik sUir Ernst N'ar, weswegen denn die Deutschen dcs denachdarten j?ron-landes genn.^ nnd üdcr.^enn.^ zu kla.',eu Ursache hatten, cils di>! „Acra Winkler" in Krain von den Slov.'nen gepriesen n'urde. — ^^um Nachfolger Winklers wurde Baron Hein, ein in Nlarourg bekannter polilischer Beaniter, ernannt. Es nvue nnissig, ii^er die .^ukiinftigcn (^^».schcbnisse in .'iirain und das Schicksal rcr Dcnlschcu Betrachtul'^^cn an^'^ustellen, die nur den Wert von VcrnlUthlln.jen oder im dest^n Falle den frommer Wilusche l.'eanspnicheu könntcn, das ader nnlss liente dclont iverden. ^ass die Verdienste der lilicriüen Partei l^c-ziiglicl) des Niicltritt.s Winklcrs auf eines Daumcnna.^els Flache Plal^ finden kennen. Wenn die freisinnigen Blattcr keineswegs erincingeln werden, den neuesten llrsolg Plener-scher Weisl?cit mit vielem Behagen .^n verzeichnen, so nltlss idncn entgegengehalten werd.'N, dass sie geioalrig irrten, als fie Piazaks Niiettritl,zu eineni Siege der '.'i^-elalen anfl?auschtcn. sie nun kliigcr geworden sind? Die Reichsrathswahl in der inner« Wien ist vollzogen. Dr. Krouawetter, der lZrzdcniokrat nnd angedli^e ilietler der (^^csittnng, gieng, wie cs ooransznselien war, ^^ns den: am vergangenen Montag stattgcl?adtcu Wal)lkampfe als Sieger hervor. Seine Gegeneandidaten, öi. W o l f sdentsch-national) und Freiherr v. Vi ttlngl)of-Schell (christtich-social), erlnelten von Z2<» adgegel^eiieit Slinnnen 76, ItiU.') Stinlmen. Der Anwalt du'Jneen wird demnach »oieder inl Adgeordnetenhanse erscheinen nnd Israel mag Freuden-fe'''i)suua, die Bcset'^nng des Agrann'r crzbischöflict)en Stuhles, auf den: die Knrie nur einen Kro- , a'.cn selien möchte, ist noch in der Schwede und dazu konnnt in ler^ter Stn.udc noch eine neue jtnndmachnng des Klerus, ! die sehr iibel vermerkt wird, nämlich eine Denksän'ift, die voin ' Täusch'en ihn scine Augen, sah er eine Fata Morgana, war sie cs wirklich? „F-ränlein von Hosen", stamunlte er verwirrt, denn in Neiem '«!Ulg>ndl?ck halte er ginz vergessen, dais sie tie Frau eines andern war und dessen Nanicn fiil'rte. Eine t^ni'.kle Rollte verl'reitcte sich ans lbrem (.!^csichte, die ^v^ippen ofsnettn sich und ein Nuf der Vcrwnndcriuig drang huvor. ,.Sie sieht doch noch sel'r juug aus", dacl'te er. Sie t?licd zi?gernd Neheu, dann reichte sie ihin die Hand. ..Ich frene nlich, Sie wiederzn'eben. wollen Sie vielleicht — Sie hielt innc und legte unentschlossen die Finger ans die Thili klinke. „Wenn ich Ibnen tnune Anfwartui'g machen darf?" sagte er, und daiul Naudeu sie plöt'^liw in ihieni Wohn.zinuncr. Es wedle ihn ganz heiniailich an, er sali Blnuu'n uns'reifende Nippessachen, ti^'>er gan^e )1l'anm cnilnclt zahlreiche (I'rinue-ruugen au Vergangenes, freilich l'atte kr gerl-e gewnsst. vd diese Ver.',angcnheil ilw (^''^liiek gelnacht? Seine Bliäc fielen auf Wol^lhausens Bild, das iilcr deni Sopha hieii.;, cr scih hart und sireng aus, lu^d wie lr unu i» il)ren Ziigen lesen wellt, nnd ihre Augen sich trafen, da lencht.te ans den i!'>rcn eine tiefe Wel'muth hervor, und cr las in denjell'eu eine g.n' tranrige l^e'chichte. Fast txitte er sie luit ihreni Vornamen genannt, eiii nn-endliches ^^.>l'ikletd. eine nnendliche Tbeilnahme erfiillten ju^t sein Herz. Der Eingang znni?!ebcnzimmer war mit eiueni l'raunen Vorhang verhiillt, gewiss barg sich hiuter deutsell'eu Wol'l? bansais Heiligtlmm, jeden Augcnl.'lick kounte cr erscheinen und jedenfalls ncigte cr zur Eifersucht. Schien cs doch dcm Eindringling, als richteten die ?Ingen des Bildes sich mit einem Ansdruet des.s-^asses auf ihn. „Gestern war mein Geburtstag", sagte sie. Und dann Graner Domkapitel dcm Fiirst-PrimaS von Ungarn überreicht wurde. Es haudelt sich um den Wnnsch der Regiernug lmd des Königs, dass der Primas einen Thcil des JahrcS in der ungarischen Hauptstadt residiereu uud dass für Pest, wo kein Diözesan-Bischof seinen Aintssitz hat, ein erzbischoflicher Geueral Vikar ernannt werden soll. Gegen beides wendet sich di'^ Denkschrift des Graner Elzkapit.ls, und zwar mit einer Schärfe der Sprache nnd des Tones, welche das Mass des Freimuthes überschreitet. Auf Grund einer Vereinbarung mit dem danialigen Erzadt, jet;ign, Fiirst-Primas Vaszary war eine Ki)uigliche Eutschliesinng erfolgt, welche das Kultus-mluistcriulu anwies, in der Donations-Urkundc, die dcm Fürst.Primasnud dcsscnNachfolgernansgcl!clltwird,den Wunsch und die Erwartuug des Moncircheu auszusprechen, dass der Primas während des Auseuthalts des ^^iaisers und Köuigs in Pest iu der Wintersession des Reichstages in der Hauptstadt Pest stäudig residiere uud dass siir die Zeit seiner Abwesnihcit von d''r HlNiptstadt daselbst ein slank'igcr erzbischöflicher General-Vikar bestellt werde. Diese Eulschlief^nng wird als ein Eingriff iu die Freih.'it der Kirche bezeichnet, und der PiimaS wird 'aufgefordu't, den Befehl des Königs nicht znr Kenntnis zn nehmen. Die Denkschrift des Kapitels richtet aber ihre Spitze anch gegen den Prinias, der beschuldigt wird, Vcrletzniigen der Eanones nicht nnr schweigend hingenommen, sondern gcradezn gebilligt zu haben. DaS Grauer Domcapitel gicng aber uoeh weiter, indcni cs seiue Denkschrist ohne Weiteres in der Pressc veröffentlichen lieft. Ein Beweis, wie sehr auch in Un.'>aru das Selbstgefül'l des Clerns gewachsen ist. Der Staatscisenbahnrath hielt ,iln 10. d. M. unter dcm Vorsil'>c des Haudel'ZmiuisterS Ma'-qnis Bacgnehem ci!,c Plcnarsil;uug ab. Die Abgeordneten Heilsberg nnd Dr. Nuß äußetten sich gegen den von der Geueraldirection da- österreichischen Staatsbahnen eingebrachten Antrag beziiglich der Aendcruugeu der Tarif-bestiminnngcn für dcu Persoueu- nnd GepäckstranSport. I^cr Antrag n'nrdc jedoch augeuoinmcn nnd infolge dessen wird voin l.Noveinber a'i der Fa li rk a rt en st em p el neben dem Zoncnfabrpreis eingcdoben ; auch werden die Preise fiir Separat-wagen nnd Jahreckarteu er!?ölU.Ein Antrag des Handcls-miuisteriums betreffs gewisser im Interesse der Mühlcn-iudustric zu treffenderMaßn^ibmenwurdc gleichfalls angenommcu. Der denischc Kaiser in Mien. . Und so rnfen denn heute Millionen tlener Oesterrcichcr uud schritt sie geschäftig nach einem Schrank und holte Wein, Gläser n'.id Kiichen hervor. ..Nicht wahr, Sie machen mir die Freude und trinken ein Glas Wein?" und sii' sah ibn so bolcseli.i an wie damals, die ll.iuen Aug-.« leuchtete«, sie warcu noch immer schön, nur so unendlich traurig, es sprach Kuunner kius dcuselben. Er riette niit dcm Kopse und nahm einen Aulauf, nni zu sagen: Ihr Herr Geinahl — aber die Worte blieben ilnn in der .siebte stechen. Er ist schuld, dass sie so traurig ist, nnd er ballte die Fanst und lies; sie dann schwer auf den Tisch fallen. Sie s.ih ihil veriouni'crt an uud reichte ihin Kuchen. ?!ebel, nichts als Nebel, ganz grau wallte cs vor dcul Fenster. Er bätte gcrli nach ihreu Kiudern gefragt, aber er n'usste nicht, vb sie wel.-'.^c habe; er sah keine Bilder, keiue Spielsach'.'n, keiiie Schulbücher, nicl^ts, ivas an' di>:'^Inlvescnbeit von solchen schliefen liesi. Vielleicht hatte sie Cöbne, die iin Eadcttei.colps erzogsn U'nrdcn. Seili ^^^las war vollgeschentt. sie hob das ibr«?, neizte ih,n d.is l^^^esicht etwas zu und lies; dauu die Kelche zn-saninlenkiingcn. „Ihr Wohl!" Jbre Stimme zitterte. ,.Anf gute Nachbarschaft; ich wohne nebenan uild bin hcnte erst eingezoaeii." „Ab!" Sie erschrack ordciitlich nnd setzte das C'^las so hestig ans den Tisch, dais der Wein überstoss. Seine Blicke wanderten jetzt wieder zu Woblhaus^us Bild hiuübcr. Sie bcnicrktc cs un^' sagte: „Es sieht ihm aber nicht schr ähnlich." „Doch, cs ist sehr äl)nlich!" verseifte cr mit .''Deftigkeit. „So hart, streng und herzlos hatte er immer ausgeschcu. Ungarn dcm kaiserlichen Freunde und Bundesgenossen ihres erhabenen SonveränS aus tiefster Seele ein freudiges, herzliches Willkommen zu." Zur inneren Politik Italiens. Der frühere italienische Finanzminister Eolombo hielt in Maitand am Freitag in einer z.ihlreich besuchten Versamm-lnng, welcher aucd mehrere Senatoren und Deputierte, Vertreter der Behörden und altdere hervorragende Bürger der Stadt beiwohnten, eine Wal)lrede, in welcher cr seinen Rücktritt damit begründete, das« er angesichts der geforderten neuen Ausgaben für Heereszwecke nnd der verlangten nenen Steuern seinen dem ^^ande gegenüber eingegangenen Verpflichtungen nicht habe untreu werdcu wollen. Die einzige große Frage für Jtalieu sei die Finanzfrage. Er sei der Meinnng, dass binnen drei Jahren Ersparnu.'^cn von 25) bis 30 Millionen inl Kriegsbndget und v-'n W bis 49 Millionen in den anderen Budgets vorbereitet werden nmsstcu. Er frage, ob angesichts der durch die Bedürfnifse geschaffenen Lage Italien im Verhältnis znr Bevölkeruugszahl gri)i^ere Ausgaben für militärische Zwecke anfwenden müsse, als Oesterreich-Ungarn. Die Elsparuugcu nmssten durch cinc organischc N.form der Ariuee l)crbeig>.führt werden. Zur Frage der Parteibildung übergehend, führte Eolombo ans, Fortis habe die Flagge einer Ncubilduug der Parteicu aufgcrollt, wclchc alle Mitglieder der ^^iiiken zu ciuer neucn Partci verciuigen solle. Fortis wolle oen ceutralistischen Staat und verwerfe das Programm der Ersparungen. Derselbe sei bereit zn neuen Steuern, wenn nene Militäransgabcn solche nothwendig lnachten. Anch cr (Eoloinbo) wolle eine Uingestaltnng der Parteien, von denen dcm Programm der Socialdemokraten ein conscrvatio:lil.'erales Programm entgegengestellt würde. Wenn Italien die dasselbe nicht intcrcssierendc Politik auf-g.be, werde sich daS ^^and der Restaurierung der Finanzlage n'idlneu köuuen. Er wolle eiiicu Staat, welcher die individnclle Initiative nnd möglichste Freiheit der localen Verwaltung achte. Eoloinbo fragt schließlich, ob die Rcgicrnng die Allianz annehme, die ihr von Fortis iu ciuer Kammersilznng vom N.Jttni d. I. angeboten sei nnd die ans Ncgicrnngsprincipien bcrnhc, welche fiir ihn nud seine Partci unannchmbar seien. Davon werde die Haltung seiner Partei abhängen. Er werde ail dem alten Prograinm festhalten. —^Die Rede wnrde sehr beifällig anfgenomnlcn. Tagesneuigkeiten. (Ein freies Lebcn führen wir.) Welches Unheil das Lesen von Ranbergeschichten in jngendlichen Köpfen anricbti^n kann, zeigt wiederum ein Vorfall, der in der Stadt Ni.^sscl in Ostprenßen gegenwärtig daS Tagesgespräch bildet. Dort hatte sich namliel), wie die „K. Allg. Ztg.'' schreibt, cinc ans sechs Köpfen bestehende „Räuberbande" znsammen-gethan; nachdem ihre Mitglieder — sämmtlich schulpflichtige Burschen — den „Eid" geleistet, gingen sie am Sonuabend früh allen Ernstes darau, die Stadt Rössel an vicr Stellen in Brand zn stecken. Ein vou ihnen angezündeter Statt auf deul dortigen Aug <' branute vollständig ab; die in den .'i)intergebäudeit der Apotheke nnd eines KanfmannS angelegten Feuer wurden rechtzeitig entdeckt nud gelöscht. Auch ein von der „Räuberbande" in der Mül)lcnstras^e in Brand ge-sclztcS HauS wurde gerettet. Wie sich später herausstellte, hatten sich die Bubcn „verschworen", die ganze Stadt abzu-breuuen. Dein Schwörcndcn wnrde vom „Hauptmann"' ein Revolver ans die Brust gcse^t und iin Falle des Eid-brnchs, das heißt wenn Einer das Vorhaben vcrrathen würde, der Tod angedroht. Zwei der Jungen sind schon zur Haft gebracht. Sie waren in den letzten 14 Tagen nicht mehr zn Hause gewesen, l)attcn schon frül)cr in Korfchen einen Fleischer bestohlcn Uiid dcn Raub unter sich gethellt. (E i n M enschenkenne r.) Als Ludwig X VIll. einmal Whist spielte, erlaubte sich sein Partner, der mehr Spieler als Höfling w.ir, die Bemerkung, dass Majestät nicht zweckmäßig iuvitiert hätten. Der König bestand aufs hartnäckigste Wie ist es Jhneu denn die gauze Zeit über ergangen?" fragte er sie dann. „Damals, als wir uns zum letztenmal sahen, blühten die Rosen nnd jctzt" — sie schlvieg uud starrte in den dichten Nebel hinaus. ,.Es liegt viel zwischen dcm Einst nnd Jetzt." Fast hätte er l'illzugefü..!t: Mciu Glück und das Deine. „Sie reisten damals so plötzlich ab nnd kainen nicht wieder", lncinte sie. „Meinc Mntter erkrankte." „Ihre Ä^ntter! Ich wnsstc nicht, da's es der Grnnd war", Nlid dann n'andte sie sich hastig ab, so dass er il)r Gesicht nicht sehen tonnte. Einige Secuudeu später bat sie: „Erzähleu Sic nur doch von Ihren Reisen", nnd sie hielt die Lider gesenkt. Er entsprach dicseni Wnnsche, er schilderte seine Erleb-nisic iu fernen Vändcrn, seiue Al'entener, seine Eindrücke, cr malle alles Schölle, das er gesehen hatte, init lebhaften Farben aus nnd zum Schlnsie seuszt.^' er: „Es geht doch nichts über die Heiinat! Eine heiße Sebnsilcht führte n?ich zurück, aber ich bin zur Ueberzcngnng gekommen, dass ich anch hier das bin, was ich in Znkunft immer sein wcrde: Einsam nnd ganz vcrlasscu!" Seiu Seuszer fand riu Echo. „Es gelN Jbucu so wie mir. Oft muss ich iveiueu, dass ich kcin liebes Gesicht um Nlich sel)e, dass sich Niemand iu nieincr Nähe bcsindet, der n ich vcrstcht, niemand, dcni ich mein Herz ausschütten kann, niemand, der niich tröstet, ivenn ich tlaurig b!u. Ich kenne viele i.iute Vl'enschen, sie koinmcn nnd gehen nnd sind freundlich ltnd n'ohlwvllend, aber ini iniicrsten Wesen bleibt inan sich frentd nnd jeder leidet für sich." „Und Ihr Herr Geniahl?" stieß cr hervor. Nr. 82, 13. October 1892 darauf, dass er allein die richtige Karte ausgespielt habe und die um den Tisch stehenden Höflinqe schwiegen in tiefster Ehrfurcht. Da trat Talleyrand in den Saal. Sofort rief ihn dcr Ki?ttlg zu sich und sagte „Sic mögen entscheiden, ob ich im Unrecht l)in." „Sire", eutgegncte der dniibmte Diplomat ohne jcdcs Bedenken, „erlauben Sie, dass ich s.ige, Sie sind ittl Unrecht/' „Wie'', rief dcr König erstaulit aus, „Sie urtheilcn so schnell, und wissen noch gar nicht, um ivas es sich eigentlich handelt." T.illcyrand aber entz^egnctc: „Wenn Eure A^ajestät nicht Unrecht hätten, so wiirden die Herren hier nickt schweigen." (Eine alte Sitte.) Der Ort Egmating (OL'er-baycrn) wür vor .'iiur^cm i'cr Schauplatz ciucs Hadcifclt'-treibcus, ildcr das jetzt Miluchmer Blätter ^el.^eiides de-richteu. An dem Tlel!.'ctt l)elhciligten sich wenigstens W0 Mann, welche in drei Altheilungen in Egmating nnter fiirchterlichcm Värm, nnier Schimpfl'rorten uud Äl'feucru oon Schilssen Nachts halb ein Uhr cin.^0l^en. Dcr Rotte oovaus ritten ^zwei „Signalisistcn''; dcr ,'jng bewegte sich hinter dcr Schloßmaucr entlang einem crhödtcu Weizenacker zu, wo alsbald d.iS eigcutliche, ganz uralten Sitten eiilsplcchcui^e Haberfcldtrcibcn begann. Die Ortsbewohner versuchten in tie Kirche einzudringen, nm zu lärUcn, fanden aber das Schloss der slirche mit kleinen Steinchcn gcfiUlt, und nachdeur dieses Hindernis deiseitigt, stellte sich heraus, dass vou zwei Ü^locken die Sträuge ganz, von dcr dritten zur Hälfte dnrch-geschnitten waren, so dass ulit lelzterer nur notl)dü'.ftig geläutet werden konnte. Das ^^äuten machte die Habcrer noch trotziger, so dass sie mehrere scharfe Schiisse In den Ott hinein abgaben. Nach Beendigung des Treibens, welches eine Stunde dauerte, sprachen sie uoch deu Schlussreim: ..Das nächste Mal treid'n ma in Zorneding und Glo, aber da wart ma, nacha fahr'n ma mit da Boh", uud verzweigten sich mit den Sammelrufen „Eurcpa, Nnszlaud, Schnellfeuer, Pulver und Blei" nach vier Richtungeu. Der Haupt^usaiumeu-kunftspla^ war dcr Keller in Egmating, welcher eine Viertel' stunde vom Ort entfernt liegt. (Wie eine Sängerin zum „Stern" wird.) Die in Paris so beliebte Ehanteusc ^.^jvette Gnitbcrt hat einem Brüsseler Journalisten auf sein o^esuch um e.uige Mit-theilungcn iiber ihre ',?aufbahn folgenden originellut Brief gesandt: „A!ein Herr! Sie wiluscl'en das Recept. das ich entdeckt habe, um ein „Stern" zn werden. ?Neiu Gott, das ist hijchst einfach. Zuerst verlangte ich einen ^v^ouis fiir dcn Abend. Man gab ihn mir. Dann 4 veuis .... nran gab sie mir! Dann ll)----man gab sie mir!! Dann -A). . man gab sie mir!!! Dann .... mau gab sie mir!!! Daun 35 ... . man bot sie mir an! Herr Dntarre ist's, der Dircctor deS Slleazar d'Ete in dcn (5hamps Elvse^s, dcn man aufsuchen muss, um sich ein kleines Blrmi)gen zu sanimelu. Mcine Eolleginncn mögen nur lsingehcu; vou ^ bis 4 Uhr ist er zu sprechen. Sie scheu, dass ich meiu System gan', enthülle und dass es dnrchaus nicht verwickelt ist. Mau muss nur zn fordern wageu; ich meincSthcils bin nicht schüchtern. Ferner nehmm Sie ein Paar schwarzer Handschuhe, abcr sehr lange; dahiucin steckeu Sie zwei große Ärme, ebenfalls möglichst lang, und laffen sie nachlässig hcrabbanmcln . . . Gebrauchen dürfen Sie diese laugen schwarzen Arme nur wenig: cs ist nuuöthsg, sie zu ermüdcu. — Danu machen Sic, untcr Anderem, ein sehr gelangweiltcs (Besicht, uud das Publicum, das sehr gutmüthig ist, denkt: „Ad, das ist wirklich ein allerliebstes Frauchen; es ist schrccklicb gclangweilt, dieses ivrauchen, und dennoch kommt es uud singt uns was vor. Das ist wirklich sehr nett!" — Ferner müssen sie auch richtig näseln; wenn mau durch die Nase siugt, spart mau die Kehle; so ist wenigstens das gewonnen .... Äcan mnss an Alles denken. — Seine ^^^icder studieren braucht man nicht — der Souffleur ist ja da — ebensowenig braucht uiau sie zu verstehen; das ist Sache des Publicums. Sodaiui mn?s nran bisweilen im Verse innehalten, ^n der Eomcdie Frant^aise nennt mau das Kunstpauscu; man achte möglichst darauf, dass die Pause kein Wort cntzweihackt; geschicl^t es aber dennoch, so l)at cs auch nichts zu bedeutcu. Kurzunr: es gebort gar nichts dazu, als ein wenig LUugbcir, und selbst da<^ Sie wurde rotl), lehnte inr Stuhl zurück u:id schloss einige Secunden die Augen. Er betrachtete sie und bemerkte einzelne weiße Haare, die wie silberne Streifen aus dem goldenen Bloild lx'rror-schimmcrtcn. „Ich bin nie verheiratet gewesen", sagte sie leise, „nrein Brmltigam starb wenige Tage vor dcr Hochzeit infolge eines Sturzes mit dem Pserdc." „Wie!" rief er auS. „Einsam und allein lebten Sic üicr, ich dott, währeud wir gliictlich l?ätten sein köuncn! ' Er rückte den Stuhl zu ibr heran uud ergrisf ihre Hand, „vlnsc! Ich habe Dich gclicbt!" ^>u ihrcn Augen staudeu Thräncu und sie stüstertc: „Wir sind nicht mehr jung!" Sie trauerte uui d.n Früt)ling, der vorüber rvar. ..Unsere Hcrzcn sind uoch juug". versetzte er mit wcicher Stimme. Und ticinn legte er seine Haud auf il)r Haar und sagte: „Weine doch nicht; ich liebe Dich vou ganzem Herzen und ich will Diä) ^nls dcn Händen tragen, dass Dn ^leinen Augeublick in Deinem Veben mehr traurig bist." „Ich möchte Ihucn etwas sag.n, aber Sie dürsen mich nicht ansehen." Er wandte dcu jiops uud blickte in den Nebel hinaus, abcr dicscr schien ihni uicht nichr so uudurchdringlich, denn cr vermeinte binter dcnr graucn Schleier das ^>;enchtcn der Sonne zu crspäl?cu. „Ich bin- Dir innncr gut ^.ewescu", sagte sie. Bci dicscn Worten trelNe cr sich blitzschnell nin, abcr cr konute ihre Ailgcu nicht scl)cn, dcuu sie luclt sie auf ein Körbchen mit ?!stern gerichtet, welches vor il)r stand. „Wie Du uuu dainalS so plötzlich abreistest und nicht wiederkamst, ohne dass ich dcn wahren Grund ahnte, dachte Marburger Zeitung vielleicht nicht. Aufgeränmtheit, Ruhe, das ist Alles. Den Direetoren versichern, dass mau „mit Talent üverbürdet" ist, darin liegt Allcs. Daun grüs?t man, lächelt und geht fort. Tausend Eomplimentc, lieber Herr. Dvette Guilbcrt." (Neues über die Eholera.) In einer zahlreich besuchten ^Versammlung des Wiener medicinischen Doetoren' Eollegiums hielt, wie die ,.N. F. P." berichtet, Montag abends der Profesior der Hygiene, Ober-Sanitätsratl) Dr. Max Grnber, einen Bortrag über nene wissenschaftliche Forschungen beziiglich der Cholera. Er ging von dcr ätiologischen Bedentrmg des Elwlera'Bacillns aus, dcr arrsschlicß-lich an die Dejecte gebunden sei, setzte die Schwierigkeiten dcr bactcriologlschen Untersnet-nug au>^unandcr und gab ein Nesume der ucucren Untersuchungen, namentlich betreffend die Schut^impfnng gegen i ie Cholera. Dabei erwähnte er, dass Paris uud Berliu durch die groszirtige Einrichtung bezüglicher Anstalten die ln seinl'nr Institute in Wiur angestellten Forschungen leicht überkzoltcn. Insbcsondcrs ycineiken^öwert seien Bersnche, in welchen bereits crkr.niktc Tbiere durch Ju-jectioll mir dcm Scrum eiucs immnnisierten Thicrcs geheilt wnrden. Praktische BedeuUmg hat die in seinem Vaboralo-rinni nachgewiesene Giftigkeit von Bier uud Wciu für Eholera-Bacillcn. Um jcdoch einem Äkis'Zbrauche init alkoholischen Getränken vorzubeugen, fiigt Professor Grnbcr hinzu, dciss die Wirksamkeit derselben gegen Bacillen an den Sänre-get)alt gebunden sei, nnd zwar genüge schon z. B. eiu zehnfach mit Wasser v.r^ünter gewölmlicher österreichischer Wcin, nm die ihm absichtlich zu^eset^teu Eholera-Bacilleu iu einer Biertel« stnude abzntöttell. Die Ansäncruug dcs Wasiers sei fiir Orte, wo k(in uuverdächtigcs Wasser zu habeu ist, von groszer Bedeutung. Jedoch sei die constante Aufnahnre vou freier A^ineral-fällre uichr ullbeventlich; cs einpfeble sich die Berwerrdnng von inl Organismus leicht verbrennlichen organischer! Säureu. Zunl Beispiel genüge '/z 'Lrainm Eitronensaure. für eincu Viter Wasser, um absichtlich ^ugcsel;tc Cl)olcra-Bacillen binnen fünf üliinuten abzntödten. Ebenso reichen ::() Eubic-Eentinutcr geioobulicheu Tischesiigs (mit 3' 2 Perceut Zäurc) fiir eineu ^^iter verdäehtigcu Wassers aus (was besonders für die ärztliche Almenpraxis von Wichtigkeit sei.) Gelegeutlieli tadelte Professor Grnbcr die Berschwendung vou De-cinfections-Mittelu au Orten, wo ein Verdacht auf Eholera al)solut ausgeschlossen sei. Dcr Bortra.iende wies dabei deutlich aus Wieu hin uud erklärte cs für uutsios, schou iclzt Eauäle, Aborte u. s. w '^u desinnciereu. 5)ics habe bereits jetzt so wcit gcfiihrt, dass die betreffenden Fabriken den Bcstellnngur nicht uachkonrmeu tonnen. I^ie Eholera entstehe nicht aus Schmnt; und Fänlnis, wie dies frül)er grnndlos angcuommeu wurde ; nur bei aus-gebrocheucr Eholcra und iu Fälleu, iu welchen der Verdacht einer Verschleppung der Ebolera begründet ist, sei zir dcs-iusicicren, aber dauu iu ausgicbi.^^cr Weise. Zum Distaiijritt Wim- Berlin. Eiuer dcr dcutscl'ieu Distan;rciter äutu'rte sich einenr Mitarbeiter dcs „Wiener Frenidenblaltcs" gegenüber riber seine Erfahrnngen bci dcnr Distanzritte und uamentlich über die Ursachen dcs grotzeu Unterschiedes, welcher sich in der Dauer dcs Nlttcs zivischen deu deutschen uird osterreictuschcu Offieiercir crgcbcu l'abe, iu folgender Weise: Er iries znuäct)st auf die bekannten Terrain Unterschiede von büben ulid drübeu lün. Die Deutschen haben — so sagte er — die lct',teit ^iv^i Drittel dcs We.^es in bergigen ^.V>egcnden zuriichziilegeu gebabt. Unsere Pferde aber, die aii Berge absolllt nietu gcw ö!?ul sind, be-ganneu in einein Moinent gegen die Schwieri.ckeiten anyi-kämpien, iu welchen sich bci ibncn schon die Müdigkeit ein-zristcllen begann. Es ergab sich z. B. fiir mich, sobald ich österreichischen Breden crrciel't h.utc uud selbst schou iu Sachsen von Bautzen an, die Nothwcubigkeit, luiudestens hundertuial ain Ta.^e abzusil;cn uud das Pferd zu sühreu. An jeder Stelle, wo e^? bergab gieng, mnsste ich das Pferd im Sei ritte fül)ren, überall, wo es bergailf ging, musste ich inr Trab reiten; das klingt sonderbar, ist abcr dadure-l? zu erklären, d.i!s ^ie Pferde bcinl Hinabsteigen viel leichter eriniidcn, als leim Answärtsgehen. D.^licr kanl cs auch, dass ich nie ini ich, dass ich Dir glcichgiltig sei. Von Anraug au haticn die Eltcrir dieBewerbilngeu desan^erii begünstigt nnd bestiirnrten niich, itm zn erliören." Sie se:>s',le. „In allen diesen langen Ialireu habe ich stets aii ?ich gedact)t'^, uud sie driiekte ibr l^'>esicht iir die Asteru dineiii. ./I^l'eine ^v'riis. ! Ül^cin vicbling!'' Dcr Ncbcl zcrriss, das Vicht flutctc durch das Fenster herein, goldene Straelen Mitteilen anf dcm Fnnbedcu, schienen iu ilu' Gesicht uud w.irfeu einen glauzentcn ^chimiuer über dasselbe. — Sie schlug die Augeu ut ilun aus nn^ in ibnen spiegelte sich ihre Sccle wieder, eine Fülle vou Viebe iurd Hingebung. ..Aus Dcincu «"ue^cu strahlt dcr Frübling !'' rics cr aiZs und schloss sie in seine Arnie. .,<>'>eschwnnden sind tie :^!ebe!, wolü ist cs .Herbst nm uns, aber ein sonui.^er, verheißender, gesegneter Hcrbst!" Aiypnotitlerl. ^ Wcuu cs nur Denjenigen beschicden ist, selig zu werden, die da nicht gesel'^en babcu uud doch glanben, so babe ich blutwcuig Au^^sict?t, jcnials zu dcn Seligen '^u gehören. Ich bin nämlich skeptisch bis ari die Finaeispit'/u nnd begegne allen ucueu Erseheiuungen anf dcni Gebiete des ösfentlichen '.^ebew?, ob sich diese uuu auf Kulist, Wissenschast oder das allgenieinc Wokl beziehen, mit groncm ^.Itisztraucn. Da aber, wie ich, ohne nubescheiden m sein, beinerken deirf, bisber rveder das allgemeine Wotil uoch die schonen Künste und Wisienschaftcn nnter nteiuem Skeptizismus gclitteu I?abcu, so kanu ich Au-spruch darauf erhcb'U, dass mir diese kleine Untngend nachgesehen werde, um so mehr, als Niemand so sehr daruuter leidet, wie ich selbst. Seite 3 Schritte geritteu bin; wo ich im Schritt vorwärts zu kom-meu genöthigt war, sass ich eben ab — iibcrall sonst ging es iui Trab. So liabe ich denn auch mciu Pferd z. B. eurch olle Städte am Zügel geführt. Aber iu dcm Terraiil^mter-schiede liegt nicht dcr einzige und nicht einmal der Haiipt-gruud der Zeitdiffereuz zwischen dcn coucurrierendcn beiden groszen Gruppen. Dieser ist vielmehr in der ganz verschietellen Aufstelluug der Programme zu suchen. Die osterrelHischeu uud uugarischcu .Herren habeu sich ooin Anfange vorgeuom-mcn. täglich solange zu reiten, als es nur irgendwo an.,.ht. Sie h.ittcn keine bestiminte Nachtstationcu in Aussieht .ie-nomur.u, rastttcu so ivcuig als möglich, göuutcn sich absolnt keine Ruhe uud hatten lediglich das Ziel — Berlin — im Ange. Anders die dentschen Officiere. Sie hatten sich inehr über die coenirtell zu beziehenden 'Nachtquartiere oricilliert und eiu grot'?er Theil der Berliner Herreir hat jeden Taa regelrechte Nachtruhe gehalteu. Die Schuelligkeit ivar -- so sagte dcr Osficier — beidersüts die gleiche, abcr die Pansen wareu bei dcn Dcntscheu bei Äcitein gri.''!?cre. Uebrls,ens möchte ich noch auf eiucu Puukt hiuwuscu. lluS (dcn Dcutschcu) rvar cs verboteu, iu Bcglcituug v.'u Eauivagcu uud anderen Wagen zu reiteu; die Oesterreicher sali ich dagegen bei unsereu Bcgegnuugcu ost iu solchcr Be^lutnug, die iu der Nacht von nicht zir nnterschatzcndcr Wichtigkcit irar, da die Wageulaterncn dem Reiter die Wege belenchtttcn. Dcm sei nuu aber wie ihin wolle, fest stclU, dass nebcu deu '>'eistrttigcu dcr Oesterreicher auch die unsrigeu, be-deuteud größer siud, als mair cs aufangs anzluiehinui gewagt li^Ute. Ich l)abe — fuhr dcr Osficier fort — dcn Fchler in der Anfstelluug nuscr^s Prograiniues bald gemerkt nnd ticser Einsicht habe ich cs zu verdanken, dass cs inir gelnngen ist, unter den Allerersten ineilicr Üameraden ans ^^^icl zn toinincn. Ich habe, als ich gcur rkt hatte, dass cs nach dciu nrspriing-Irchen Progranilne nicht recht vorwärts geheii werde, luir ein eiirzi.^csiual genächtigt, allerdings ans^-jiebig, das heißt Stunden, und zwar in Nienres. Ich innsste das tlzun, weil mein Pferd L^olik bekani. Dann aber bin ich höchstens noch andertheilb Stuueen, ztuneist uitr eine lialbe Stnnde, i'i einenr der ivcitercu Orte luciner Nbute geblie!?eu. Ich bin vou Nielnes am 3. Octodcr, uiu halb fünf Ubr früb, forrge-rittcn uud legte mit nur kurzcii Uuterdreehnngeu deii Kiloiueter laugcu Weg vou dort nach Wien in einer Tonr zurück". Die letzte Tt)eilstrceke vou Stoekeran nach Florids-dorf zuin Ziele, in der Vange von Kilometer, le^i-e ich iu einer Stuude 3 '^Niu. pirüe-t — ciu Beweis, dass inein Pfcrd :ioch durchaus frisch rvar. Unangenchin fririnich nnd ineinc.^talnera-den waren irn letzten'.U^onrezite die zal?lreichen Ehaussec Auf-fchiittlnigeu kurz vor dcm .'^^iele; diese Scliotterstciue lhaten uusereu Pferdeu recht rveh. Der deutsche Osficier ist g.iu'> eutzriekt vou der Liebenswürdigkeit uud Znvorkoniineuheit der österreichischen Bet'ördeu. Iu Prcnßeu, so erzählt er, habe nran nirgends einen Geu-dariucu oder soustwie eincu eigeus für die dnrckkoinmerrdcu Neitcr anfgcstelltcu Wachposten gesellen, an den mau sich mn Ausknnft hätte weudeu föuueu. Iu Oesterreich aber wurden die Reiter überall anf dcu Straßeu lutd iu dcn Städten von Gcudarntcn erlvartct, welche ihucu, selbst ohue gefragt zu wcrdcu, deu Weg rvicsur. Die deutscheu "ilfsiciere passierten die österreichische Grenze, oline auch nur angehalten '^n werden. In Böhiueu war die tschechische Bevölteruug ebenso lie'.'ensrvürdig als die deutsche; allerdings bereitete cs iu ulaucheu Orteu Schwicrigl'eitcu, sich zn verständigen. iLinmal — so crzäblt der deutsche Osficier — wollte iech gerne Wasser babcrr, wurde aber uichr verstaudeir und innsste, da ich rnich uicht anfb.ilteu wollte, c>bu^' Wasser davourciten. Der Einpfang in Wien eirrent und crl^cbt nns Alle. !^ie Wiener Ta.ie wcrdcir nns in steter, bester und srenudlichster Eriuuerilng bleiben. Sämmtliche deutsche O'sici-re spreeben .luch ihre vollste, uuciugcstränkte Bcwundcruug übcr die groi?.irtigcu cavalle-ristischcu 'v^cistnugen der Officiere des dstcrreiechi'ch-uugarischen Heeres ails. Uuter Diejeniaeii aber, lo.lche dieie ineine Untugend ac'.adrzu irr Harnisch bringt, gc!>ort rinier Hansaru I'r. Sclling, eiu aus der neuen ^^chnle bervorgeqal,guier '.Liediciner. Was kann auch eiit :^lr'^t mit einer 'l'atiemin anfaugeu. die ibiu sagt, dass sie au die alteu '.^^ciltet uie^-t inel?r uud au tie ucnen nocl) niebt s,Uinbt^0 versnchte er seinerzeit cinuial, al-7 dcr Hvpnotivinns in die '^>:ode kan,, inich 'von' dessen ^.l.^lacht und .''^'.illiafr 'gi nber'^cn.ien — vergei^ciis. Ich aut-wortetc iluu nur mir den klrssl'chcir Ge'ten :es Unglaubeus, -"tlu >!oosschüttclu u.'d dcui Ach'cluieten. Da geriet!) der ^octor in t)cllcir -»orn. „Nnn gut, Gnädi e", rics er crle.^t. „da Sic nicbt glauben wollen, bevor 5ie gesedeu baben, so sellen ^ie selien —" „Ja, abcr wo, wann, an wenl. lieber .Herr Doctor?'^ fragte iel) spöttisch. „Hier. Sogleich. An ciir^r beliebigen Person. — Rufen 5ic vielleicht Il)re ^iochiu." Ich kliugelte. lUrite trat ein. '.!.ltUiie Köchiu bieß nainlich :veder Auue, Pepi, uoch Katbi, wie das eigentlich ibre Schnldigkeit gewesen wäre, aber da sie andere, bedeulende Vor'^üge besaß, so trng ich ihr diesen fleinen Verstoß gegen den giiteir >illchcnton nicht weiter nach. So zum Beisviel verstaiid sie die >iunst dcs Salzens iu erster ^^^inie — keine vor uud keiue nach ihr hat es verstanden, darin das su^to iniliou zu treffen. Aniicrdem aber kannte ich sie als ein stilles, sanftes Geschöpf, das deu Versuchungen dcr 'v^icbc und dcs.>törbclgcldes rlnzugäuglich schicu. Sie war sechüchtern an der Tbiir stehen geblieben. Der Doctor betrachtete sie eine Weile anfnierksanr, dauu lächelte cr befriedigt. ..Sel;cu Sie sich!" rief er ihr zu. Ulrike warf ciueu schüchtern fragenden Blick auf dcn Doctor itird danu auf mich. Seite 4 Eigen - Gerichte. /Cilli, 1l. October. (Schadenfeuer.) Heute vor-mittag^Z um 11 Ubr brach in einem nächst tem Gasthofe „Zum Mobren" befindlichen Winschaftsgebäute Feuer aus; al^daid stand das Object, in welchem sich reichliche ^uttcr-vvlläide befanden, in Flammen und es war die Haupt-allsgade der mit anerkennenswerter Raschheit unter dem Cl.'mmando des Feuerwchrhauptmanns Herrn Eichbcrger und dessen Stellvertreters Herrn Julius Rakusch am Brandplatzc erscblcncnen Feuerwehr, den Brand auf das eine Object .^u localisieren und das zweite größere, in unmittelbarster Nahe d^S brennenden Ol^jectes befindliche Wirtschaftsgebäude, welches ebenfalls mit Futtervorräthen gefiillt war, zu retten, was den unermüdlichen Anstrengunc^en der braven Feuerwehr, welche nl?er ausgezeichnete Geräthe verfügt, auch nach kurzer Zeit gelang. Die verbrannten Futtervorräthe waren Eigenthum des Gastwirtes .^'^errn Anton Skobcrne und sollen versichert gewesen sein. Die «schuldtragcnde an dem Brande hat sich in der Person der 72jährigcn Gemeindearmen Marie Wockanschegg aus der Gemeinde Umgebung Cilli der Polizei selbst gestellt; dieselbe gibt an, sie habe die That aus Verzweiflung de» gangen, weil sie vom Armenvater der Umgebung Cilli, Jobann Suppanz, mit ihrer Bitte um Unterstützung schnöde und barsch abgewiesen worden sei. x. V Mahrenber.1, 1l). October. (E in e s en s a ti on el le Ehren beleidigungs - Berhand lun findet Montag, den 17. d. um 9 Uhr vormitt.igs beim hiesigen k. k. Bezirks-geiichte statt. Der Klöger ist eine bekannte, namentlich in seinem Streben nach Auszeichnungen sattsam bekannte Persönlichkeit des Bezirkes. Dieser „Knopfloch Candida!" fühlte sich durch den Vorwurf der nationalen Feigheit und die Behauptung, „dass er nach Auszeichnungen strebe", in seiner Ehre gekränkt und forderte den Beleidiger Herrn Josef Schober in Mahrenberg vor's Gericht. Herr Josef Schober tritt für seine Behauptungen den Beweis der Wahrheit an, und so wird denn diese Perhandlung ohne Rücksicht auf den Urtheilsspruch reinigend wirken in der Sphäre jedweden Stttberthums. Wien, 6. October. (Internationale Hengsten-schau.) Schon Samstag, den 1l>. d., fiildet die Eröffnung der II. internationalen Hcliastenschau auf dem eigenen Aus-stellungspla^e der VI. Scction ini k. k. Prater statt. Die Anmeldung zu derselbe« ist äusserst zahlreich uud wird sich auch das Ausland in heroolragendem Mane betheiligen. In der Kategorie der englisci^en Vollblutbengste finden wir unftre ersten Bollblutzüchter. Der Gestütsschlag «Halbbluthengstcl weist bei W edelgezogene Hengste aller Nassen und Schläge auf und zwar: englische und orientalische Vollbluthengfte, Original Oldenburger, Original Hanoveraner, Original Mecklenburger, Original Ostfriesen, ja sogar Hengste aus Holland, ferner Trakehner:c. In dieser Kategorie haben die destrenommierten Züchter des norischen Gebietes (Ober-t)sterreich, Steiermark, Salzburg und Kärnten) die auserlesensten Crenrplare der so doch geschätzten Reinzucht des kaltblütigen Pferdes zur Ausstellung angemeldet. Bemerkenswert erscheint die Thatsache, dass sogar Clpdestaler aus England in dieser Kategorie angemeldet sind, bekanntlich Tbiere von ganz colossalen Dimensionen und großer Kraft. Die diesjährige Hengstenschau wird somit eine in ihrer Art einzige Schaustellung nicht nur für den Fachmann, sondern auch für das große Publicum bildut. Diejenigen Züchter aber, welche Hengste für Zuchtzwecke erwerben wollen, werden die seltene Gelegenheit finden, in leicht zugänglicher Weise solche beschaffen zu können und sei noch hinzugefügt, dass, wenn auch das k. k. Ackerbau-Ministerium voraussichtlich eine beträchtliche Anzahl von Hengsten anzukaufen gedenkt, die Hengstenbesi^er in ihrem Berfügungsrechte über ihre Hengste durchaus nicht beeinträchtigt sind, und dass sich das k. k. Ackerbau-Ministerium kein wie immer geartetes Borkaufsrecht für Hengste vorbehält. Wie bereits gemeldet, ist mit der Hengstenschau auch eine Borführung von verkäuflichen LuxuSpferden zum Zwecke der Beschaffung des Bedarfes an solchen Pferden für die Wintersaison in Aussicht genommen. Die !i^^uxuspferde-Ausstellung Marburger Zeitung findet jedoch nur in dem Falle statt, als es überhaupt der Raum, welcher nur eine beschränkte Anzahl von Pferden gestattet, verfügbar sein wird. Zellnitz, 11. October. (Der Wahrheit die Ehre.) Unsere freiwillige Feuerwehr war nicht, wie der Berichterstatter des Brandes von Slemen behauptet, die letzte auf dem Brandplatze. Wir kamen mit der im gefüllten Zustande befindlichen Spritze gut eine halbe Stunde früher an, als die Gamser Feuerwehr und hatten im Bereine mit der (ohne Löschrequifiten) dort schon ein^^etroffenen wackeren Pickerer Feuerwehr, geführt von deren Hauptmann-Stellvertreter, bereits zweimal das Nebengebäude der Villa „Marida" bespritzt, bevor die Gamser Feuerwehr mit der Spritze angerückt kam. Die Zellnitzer Feuerwehr-Mannschaft hat wacker mitgearbeitet bis das Feuer gedämpft war, mithin keine Gefahr mehr bestand. Ihr geschätztes Blatt ist demnach, was uns betrifft, falsch berichtet worden. Marburger Wachrichten. ^(Postamt St. Veit.) Mit 15. October l. I. tritt das von Neukirchen in die Ortschaft St. Veit bei Pettau verlegte Postamt in Wirksamkeit, welches sich mit dem Brief-und Fahrpostdienste, dann mit dem Postsparcassendienste zu bef>zssen hat und mit den t. k. Postämtern Pettau und St. Andrä in Leskovetz, durch eine wöchentlich sechsmalige Fuß« botenpost in Verbindung geselzt wird. (Schaubühne.) Herr DirectorGalotzy hat den hier schon vortheihaft bekannten jugendlichen Operetten-Tenor Herrn Maurice Conrad für die hiesige Bühne gewonnen. Derselbe tritt heute in der Straus?'schcn Operette „Eine Nacht in Venedig" als Barbier Caramello auf. (Die Neblaus und ihreVerbreitung im Bezirke Marburg.) Dass wir die Reblaus im Bezirke Marburg schon längere Zeit haben, ist unseren geehrten ^^esern und besonders den Weingartenbesitzern leider sattsam bekannt. Ucher das Auftreten dieses Rebenschädlings können wir nun folgende interessante Daten mittheilen: Zuerst wurde dieses Ungeziefer in Trankovetz, Gemeinde St. Jakob, im Weingarten der Dominikaner gefunden. Dieser Weingarten, sowie mehrere andere Besitzungen der Umgebung sind bereits vernichtet. Dann wurde die Reblaus in Slateueg im Weingarten des Pfarrers Rantascha von St. Georgen in W.-B., später in Wachse nberg im Weingarten deS Dechants Flek von Jahring, dann in St. Peter im Kirchenweingarten und im Weingarten des Kirchenpro^stes oder Zechmeisters, und jetzt zuletzt in der Gemeinde Pößnitz Hofen in den Weingärten des Stiftes Viktringhof amtlich constatiert. Als die Rcblaus auftrat, da wollten die frommen Herren es nicht glauben, und wenn einige auch so vernünftig waren und das für die Weingärten so verhängnisvolle Dasein des Schädlings anerkannten, so wollten sie es aus grundsätzlichen Rücksichten nicht gelten lassen. Sie sagten einfach, es gebe keine Reblaus; die ganze Sache sei ein Schwindel. Ein clerikal-nationaler Herr in Marburg, der sich zu den Gescheiteren rechnet und bei landwirtschaftlichen Gesellschaften u. s. w. gerne sein Licht leuchten lässt, wollte anfänglich das Vorhandensein der Reblaus ebenfalls nicht gelten lassen. Da wir stets mit gutem Rathe behilflich sein wollen, können wir nicht umhin, an die frommen Herren die höfliche Anfrage zu richten, ob es sich nicht empfohlen hätte, beim Katholikentage in ^^aibach auch über Mittel zur Bekämpfung der Rebsaus zu berathen. Die Reblaus ist der Teufel, der die Weingärten holt. Sollten die Sprüche, die seinerzeit bei Teufelaustreibungen so energisch wirkten, ihre Kraft nicht auch jetzt bewähren, um den Wein-garteuteufel auszutreiben? —oder kann man nur unsichtbare Teufel austreiben? (Ein unangenehmer Achsenbruch.) Am 1l). d. fuhr ein schwer beladener Bierivagen der Brauerei Reininghaus über den Burgplatz, als plötzlich die Achse brach und sämmt-liche Fässer auf die Erde kollerten. Glücklicherweise ereignete sich dabei kein ernsterer Unfall und wurde nach einiger Zeit der Schaden angesichts einer binnen kurzer Zeit angesammelten Menschenmenge gut gemacht. Nr. 83, 13. October 1892. (Sonntagsruhe.) In der Herrengasse geriethen am letzten Sonntag vormittags zwei Landleute in Streit und kam es auch zu Thatlichkeiten, denen ein Wachmann leicht ein Ende gemacht hätte, wenn zur Zeit des lebhaftesten Verkehrs an Sonntagen vormittags ein solcher auch die Herrengasse begehen würde, so aber wurde der Kampf in Gegenwart zahlreicher Zuseher fortgeführt, was den Verkehr hemmte. — Ein Kämpfer hatte den andern schon an ein Hausthor gedrängt und war eben im Begriffe, auf sein Opfer loszuschlagen, als ein Bäckerjunge zur Unterstützung des Bedrohten herbeieilte und durch einen Scblag mit der Bretzenstange, welche dabei zerbrach, den Grimm des Angreifers und seiner Begleiterin auf sich lenkte; die letztere drohte mit dem Regenschirm und eine Flut von landesüblichen Schimpfworten folgte dem rasch verschwindenden Jungen. Dieses Intermezzo verschaffte dem Bedrängten Raum und Zeit zur Flucht und dem Feinde blieb nun ebenfalls nichts übrig, als abzugehen. lEin Pfiffikus.) Vor einigen Tagen übergab ein Einjährig-Freiwilliger des hiesigen Dragoner-Regiments einem Dienstmann des Instituts „Express" den Betrag von 2fl.60kr. mit dem Anftrag, er mö.^e ein Telegramm in der Stadt aufgeben. Hiefür habe er l fl. W kr. zu bezahlen, der zweite Gulden gehöre ihm für den Gang. Der Dienstmann steckte aber den ganzen Betrag ein, in der Meinung, der Auftrag» geber werde ja nichts erfahren, wenn die Depesche auch nicht abgeschickt werde. Da aber der Auftraggeber keine Antwort auf sein Telegramm erhielt und auch der Dienstmann nicht mehr zurückkam, forschte der Freiwillige nach und erfuhr, dass gar nicht telegraphiert wurde, weshalb er gegen den pfiffigen Mann die Anzeige erstattete. (Evangelischer Gottesdienst.) Sonntag, den 16. October, wird hier in der evangelischen Kirche kein Gottesdienst stattfinden. (Schwer verletzt.) Im hiesigen allgem. Kranken-Hause befindet sich seit 4. o. der Winzer Franz Domitter mit einer schweren Verletzung am Kopfe in Behandlung. Wie wir in Erfahrung brachten, wurde der Verletzte in der Nacht des 3. d. vom städtischen Lendhüter auf der Lend liegend gefunden; er blutete au 5 einer klaffenden Kopfwuilde und war besinnungslos. Drei Lendarbeiter, die dem Bedauernswerten die Wunde beibrachten, wurden noch in derselben Nacht von der Polizei erforscht und dem Gerichte eingeliefert. (Die Marburger Schlachthausbau-Frage in einem neuen Stadium.) Der einzig passende Grund zum Baue eines Schlachthauses wurde bekanntlich von Herrn Julius Pfrimer aus dem Grunde erworben, um ihn der Stadtgemeinde zu sichern, weil voraussichtlich in dem Falle, als der Ankauf dieses lKrundes durch einen Dritten erfolgt wäre, die Stadtgemeinde im Bedarfsfalle nur mit Opfern in den Besitz desselben hätte gelangen können. Herr Pfrimer beantragte nun, dass dieser Grund von der Stadtgemeinde übernommen werde. Dieser Antrag hat die Frage des Schlacht-Hausbaues wieder in Fluss gebracht und allem Anscheine nach geht sie einer günstigen Lösung entgegen, weil in der Zwischenzeit eine ganze Reihe von Gegnern der Errichtung eines Schlachthauses sich bekehrt hat. Die bei nur einigem richtigen Verständuiss dessen, was man durch das Schlacht-Halls erreichen will, gairz unverständliche Besorgnis, dass durch die Erbauung des Schlachthauses der Fleischmarkt Be-einträchtungen erleiden und die Speckbauern vertrieben werden könllten, hat größtentheils einer richtigeren Auffassung Platz gemacht. Dazu hat wohl auch »vesentlich daS Resultat der eiugeleiteten Umfrage bei Stadtgemeinden, die Schlachthäuser besitzen, beigetragen. Dieses Umfrage-Resultat spricht mit den beredtsten Worten mid Ziffern für die Niitzlichkeit eines Schlachthauses. L. k. (Wieder ein Bicycle-Diebstahl.) In der Nacht vom 9. zum 10. d. kam eine Gesellschaft von Radfahrern von einer Spritzfahrt heim und begab sich in das Cafö Tegetthoff, in dessen Vorgarten die Fahrräder gestellt wurden. Als nach Mitternacht die Radfahrer aufbrachen, fehlte ein Fahrrad, u. zw. ein Niederrad mit Hohlgummireifen. Schon tagS darauf kam eine Winzerin von Zweinig zur Stadt und erzählte, dasS sie am Vortage früh um 4 Uhr auf der „Ja, ja, setzen Sie sich, es geschieht Ihnen nichts," sagte ich ungeduldig, denn die Sache begann mich zu interessieren. Sie gehorchte. Nun trat Doctor Selling auf sie zu und führte die bekannten Bewegungen aus. Ich bemerkte mit Erstaunen, lvie Ulrike immer unsicherer vor sich hin blickte, sich dann im Stuhle zurücklehnte und nun wie unter einem unwiderstehlichen Zwange die Augeu schloß. „Sie schläft", sagte der Doctor befriedigt, „überzeugen Sie sich selbst, gnädige Frau. Wünschen Sie vielleicht, dass ich einige Fragen an sie ricbte? Eine so gute Gelegenheit, Herz und Nieren Ihrer Köchin zu prüsen, finden Sie so bald nicht wieder", fuhr er scherzend fort. Ich war näher getreten -- in der That. Ulrike schien fest zu schlafen. ..Aber lieber Herr Doctor — ein so stilles, harmloses Geschöpf —was hätte die wohl zu verbergen! Sie könnten sie höchstens fragen, wie sie mit ihrer Stelle zufrieden ist?" Der Doctor stellt: die Frage. Ich blickte gespannt auf Ulrike, die mit geschlossenen Augen ohne sich zu rühren im Stuhle saß und nun die Lippen bewegte. ..Zufrieden?" enviderte sie ganz deutlich, „zufrieden? Na die Person möcht' i seg'n, die mit so an Plitz zufrieden wäret. A so a aufblasene Gans wie meine Gnädige aue is, sollt' sich eh' lieber ausstopfen lassen, bevor als sie sich an urntlich's Mad'l ins Haus nimmt. A so a Wirtschaft! Da soll't Alles nur recht sein und noblicht hergeh'n, aber derweil schaut vurn und hinten nix außi. Ja 'n ganzen Tag in dö Zimmern mit den langen Schlepp umaradln, dös kann s', aber wann s' amal zufällig a Nähnadel in d' Hand kriagt, so kunlit i parier'n, dass s' nit waß, ob in'r beiln Oehr oder beim Spitz einfädelt. Na, lni derbarmt nur der arme gnä' Herr wann i eahln net manigsmal rein auS Der-barmuis a Hematknöpfl annahen thät', sie lassert 'n so umgehn wia an Pülcher von der Burgmusik. Und wann s' m'r no manigsmal in d' Kuchel kummt, rein derschlag'n kunnt i s', dö g'scheckate Gredl. Da möcht s' bald wissen, was 's Fleisch kost und was der Butter. Ah ja i wier ihr's glei auf d' Nasen binden! Was glaubt s' denn, dass i mit die zehn Gulden Lohn und drei Gulden Nachtmahlgeld auskumma kunnt? A so a Haus, lvo eh Alles eing'spirrt is, die Strafhölzln a!" Hier lachte der Doctor laut auf. Ich aber war wie vom Donner gerührt. War das Ulrike, die sanfte, stille, ehrliche Ulrike? Mein Glaube an Köchinnen — war ich doch erst kurze Zeit verheiratet — begann zu wanken und von da bis zum Zweifel an Nlrike's Keuschheit war nur ein Schritt. „Haben Sie einen Liebhaber?" frug nun der Doctor auf meine Veranlassung weiter. Dass hypnotisierte Personen höhnisch lachen können, hätte ich mir niemals träumen lassen. .,Na, schenir'n! A so a tepverte Frag'! Wann mei Franzi nöt allweil in unserer Gasi'n z' thuan hätt'. glaub'nS', i haltet's da aus? Dös iS ja eh no S' anzige Glück, dass die Gnädige nix bort und nix siecht wenn's ihre lange Nas'n in die Büacher einisteckt oder mit d' Händ' und Füaß Glawihr spült. Da kann nacher mei Fran^l auffi allf an Sprung — 's letztemahl war er bis um a Elfe in mein' Kammerl, aber n'x hat's g'mirkt. dö dumme Gredl. Na, und lvann's a 'lvas g'mirkt hätt', z' sagen hätt' sa si eh nix 'traut — denn wenn unserans reden wollt' —" Bei den letzten Worten Ulrike's n.ar mein Gatte eingetreten. „Genug, genug, lieber Herr Doctor!" rief ich heftig, „Ich glaube schon an den Hypnotismus, an Alles, was Sie wollen — aber erwecken Sie dieses schändliche Geschöpf — rasch, sofort!" Mlt eineln, wie ich zu bemerken glaubte, etwas boshaften Lächeln that der Doctor, wie ich geheißen und in einer Weile war Ulrike, zwar etwas ermüdet und betreten mn sich blickend, aber sonst ganz wieder das sanfte, stille Geschöpf von ehedem. Aber ich hatte einen tiefen Blick in ihre schlvarze Seele gethan. „Gehen Sie hinaus! herrschte ich ihr zu. Sie gieng, blickte mich aber, des rüden Tones unzewohnt, mit schüchternem Erstaunen an. „Und nun, gnädige Frau, habe ich Ihnen die Macht des HypnotiSlnuS aä oeulos demonstriert — allerdings nur theilweise, da dnrch Ihr Eingreifen der interessantere Theil der Demonstrationen, die Suggestion, unterbleiben musste. Und darin eben liegt die Heilkraft. Um also auf Ihre neuralgischen Schmerzen zurückzukommen ^ wenn Sie mir gestatten wollen, Sie in hypnotischen Schlaf zu versetzen." „Gewiss liebe Ada", meinte mein Gatte eifrig, „ich stimme dem Herrn Doctor bei — Du brauchst ja nichts zn fürchten — ich werde dabei sein —" Ich warf meinem Gatten einen vernichtenden Blick zu. „Nein, nein, lieber Herr Doctor", sagte ich abwehrend, belnühen Sie sich nicht. Sie haben mich zwar überzeugt, aber um einen hohen Preis — diese Ueberzeugnng kostet mich eine Köchin, eine Köchin, die zu salzen versteht! Ich hasse den Hypnotismus. Kehren wir lieber zu dem Opodeldok unserer Väter zurück; ich verspreche mir zwar nichts davon, aber um so mehr verspreche ich mir von den Seebäderll, die ich nächsten Sommer zu gebrauchen gedenke." Mit dieser kühnen Wendung schloß ich die dieslnalige ärztliche Consultation. (Oesterr. Vlksztg.) Nr. 82, 13. October 1892. Suche nach einer von ihrem Manne verlorenen Uhr sowohl diese, als auch ein stark beschädigtes Fahrrad auf der Leiters-vCrger-Straße nächst dem Tunnel gefunden habe. Die bierilber .eingcleltcte Nachforschung ergab nun, dasS dieses Fahrrad .ebon zenes ii't, taS aus dem Borgarten des Cafe Tegetthosf »entwendet wurde. ^Das neue Postgebäudc) wird von den hiesigen Bauunternehmern Baltzer und Kiffmann ausgeführt werden. Den genannten Herren wurde die Ausführung des :Baues am 11. d. übertragen. (Straßenbeleuchtung.) Die Beleuchtung von städt. Petroleum-Laternen in der Magdalena-, Kärntner- und Grazer^ Dorstadt, nebst Welling wird für die Ztit vom 1. Jänner 1893 bis Ende 1895 ausgeschrieben. Näheres ist aus der betreffenden Kundmachung de« Stadtrathes zu ersehen. (Jahrmarkt in Spielfeld.) Am 17. d. M. findet in Spielfeld ein Jahr- und Viehmarkt statt. (Ein sauberes Pärchen.) Äm 11. d. vormittags wurde aus einem hiesigen Hotel ein junges Pärchen, das man wohl für Hoch^eitsreisende halten konnte, von der Polizei ausgehoben. D«^ Anlass hiezu war ein von Klagcnfurt eingetroffenes Telegranun, mittelst drsscn dieses Pärchen eines Brillantenring-DiebstahleS verdächtigt wurde. Da der gesuchte Ring bei den Verdächtigten auch gefunden wurde, wurden dieselben dem Gerichte eingeliefert. Die EScorte machte nicht wenig Aufsehen; das Paar hatte sich als „Eheleute Klein" im Hotel gemeldet; sie sagten, sie kämen aus der Schweiz und führen nach Agram; sie scheinen Juden zu sein. TischlergtuossrnschaftS-Bersammlung. Bericht der Delegierten über den Genossenschafts-tag in Pettau. Der Vorstand der Genoffenschaft, Herr Franz Eisl eröffnet die zahlreich besuchte Versammlung, und bringt den Erlass des StadtratheS Marburg vom 22. September l. I. Zl. 15242, betreffend vie Reinhaltung der Wohn- und Arbeitsräume der Hilfsarbeiter zur Verlesung und ersucht die Mitglieder, oie Wohn- und Arbeils-räume aus Anlass der drohenden Cholera-Gefahr besonders rein halten zu wollen. Zur Berichterstattung über den stattgehabten Genossen-schaststag in Pettau nahm Herr Jgnciz Jakobitsch das Wort und bemerkte, daft es anzuerkennen sei, dass der Gewerbcvcrein der Stadt Pettau es sich angelegen sein ließ, zur Steuergese^z-Vorlage Stellung zu nehmen; er habe zu diesem Zwecke einen Genossenschaftstag ausgeschrieben, da anzunehmen sei, dass in Pettau bei der kleinen Anzahl von Gewerbetreibenden kaum darauf zu rechne» gewesen wäre, dass dieselben einer so wichtigen Aufgabe gewachsen wären, während andere Städte, denen viel bedeutendere Kräfte zur Verfügung standen, diese Arbeit scheuten. Zu wünschen wäre es gewesen, wenn eine General^Debatte stattgefunden hätten, wodurch die Verhandlungen verständlicher geworden wären. Erschienen waren bcilänsig 180 Delegierte aus Kärnten, Krain und Steiermark. Herr Michael M a r t sch itsch eri)ff-nete die Versammlung am 2. October 8 Uhr ftüh mit der Begrüßung der Anwesenden. Herr Ornik wurde zum Vor-isitzenden, ferner wurden zwei Schriftführer und die üblichen Beisitzer aus den betheiligten ^^ändern gewählt. Der Vorsitzende stellte der Versammlung den Vertreter der Regierung, wle den Herrn Bürgermeister der Stadt Pettau vor, welch letzterer die Versammlung mit herzlichen Worten begrüßte. Hierauf wurden mehrere Telegramme und Begrüßungsschreiben verlesen, durch welche sich auch mehrere Reichsraths' abgeordnete entschuldigten; hierauf wurde Herrn Heller als Referenten daS Wort ertheilt, der die Artikel 1—15 zur Verlesung brachte, worauf derselbe dann bekannt gab, dass vom Einberufungs-Comitv die §§ 11, 13, 28, 33, 37, 53, 55, >()1, l)3, 68 und 84 zur Abänderung vorgeschlagen wurden. Es wurde beantragt^ im K 3 den Punkt 5 wegzu-laffen, da die Bestimmungen desselben Missbräuche befürchten ließen. Zu ^ 5 meldete sich Herr Altziebler zum Wort und stellte den Antrag, diesen Parograph ganz zu streichen, da durch denselben das ohnehin blühende Pfuscherwesen noch mehr gefördert würde. Herr Krain er ans Marburg, wie mehrere Delegierte sagten, man möge nicht engherzig sein, wie die Regierung selbst, da es nicht anzunehmen sei, dass von der Begünstigung, die der § 5 enthält, von Seite der Steuerbe-meffungS-Commiffion ein zu großer Gebrauch gemacht werden würde. Der Antrag des Herrn Altziebler wurde aber .angenommen. Zu K 11 ging der Antrag des Referenten dahin, dass der 2.4 Procent Zuschlag zu entfallen habe; dafür sei aber .eine fixe Hauptsteuersume festzustellen. Angenommen. Zu ^12 wünschte Herr Denzel aus Marburg, dass die Steuercommiffionen auf die Bezirkshauptmannschaften einge-ttieilt werden sollten. Mit Rücksicht auf die erhi)hten Kosten wurde dieser Antrag jedoch abgelehnt. Bei der Berathung des § 13 wurde der Antrag des Referenten auf Theilung der Steuercommifsion in Handels-und Gewerbetreibende abgelehnt und der Antrag des Herrn Sirainer in folgendem Sinne angenommen : Die Steuercommission habe zu bestehen aus dreiviertel der Gewerbe-treibenc^en und auS einviertel der Handelskammer und Finanz-bcamten. Herr Jgnaz Jakobitsch aus Marburg stellte den Zusatzantrag, es hätten auch schon bei den erstmaligen 'Wahlen die Wähler des 3. Wahlkörpers Stimm- und Wahlrecht. Herr Krainer beantragte, dass die projectierten indirectrn Wahlen für die Steuercommiffionen durch oirecte Wahlen zu ersetzen seien. Der Antrag wurde angenommen. 8 26. Herr Denzl beantragte, es sei den Mitgliedern der Steuercommission, die nicht bebördlich Angestellte sind, ein Taggeld nebst Reisespesen zu gewähren. Angenommen. 28. Es wurden vom Referenten engere Abstufungen der Stenertarife beantragt, und zwar solle die niederste Slnfe 'nnt 1 fl. bemessen werden. Angenommen. Mardurger Zeitung ^ ^ 32, wodurch Producentcn von GewerbSwaren, die mit fremden Producten derselben Gattung Handel treiben, bei erheblichem Umfange des letzteren Geschäftes auch als Händler zu besteuern wären, wurde abgelehnt, da ja ohnehin der Erzeuger schon besteuert ist. ^ 33 Punkt e würde dahin zu ändern sein, dass Lehrlinge überliaupt nicht zu besteuern sind, da dieselben während der ersten Jahre einen Entlang verursachen, den sie im letzten Jahre oft nur halb decken. Wciters wurde der Zusatzantrag eingebracht, Hilfsarbeiter im Alter von über 55 Jahren gar nicht zu besteuern, da deren Leistung in Folge des Alters nicht mehr den Ansordernncicn entsprechen könne und die Besteuerung solcher Arbeiter sehr drückend zu nennen wäre, da anzunehmen ist, dass manche derselben hie-durch der Arbeitslosigkeit verfallen müssten. ^37. Herr Denzl beantragte, es sei überhaupt die Pferdekraft eines Motors gleich einer menschlichen Arbeitskraft in der Besteuerung gleichzustellen. Ein Zusatz-Antrag lautete, es sei jedoch nur bis einschließlich 5 Pferdekrästen eine menschliche Arbeitskraft in Rechnung zu bringen. Angenommen. Im ^ 53 wurde die Mitwirkung der politischen und Finanzbehörden abgelehnt; dieser Paragraph möge gänzlich entfallen. Im 55 wurde die Vernehmung von Auskunftspersonen und Sachverständigen abgelehnt; der Paragraph habe gleichfalls wegznbleiben. ^ 61. Es wurdenBeschlüssegefasst.wonach die Contingent-commision in Wien nicht vom Finan.>minister ernannt, auch nicht vom Herren- und Abgeordnetenhaus gewählt, sondern durch directe Wahl auf Grund der Landtags-Wahlordnuug zu berufen sei, und zwar solle dieselbe aus 24 Mitgliedern bestehen, welche aus den verschiedenen Kronländern zu wählen wären. ^ 63. Beschlüffe über die Erhöhung oder Verminderung der auf die einzelnen Bezirke entfallenden Contingente sollen durch einfache Mehrheit der Stimmen gefaßt werden können. ^ 68. Recnrse betreffs der Steurrbemcffung sollen bei der Steuerbemessungscommission in erster Instanz erledigt werden können, weil anzunehmen ist, dass durch ein solches Verfahren schneller .^nm Ziel zu gelangen wäre. ^ 84. Die Bestimmungen, wonach die Verpächter rines Gewerb es für die dem Pächter bemessene Steuer haften sotten, wurde abgelehnt, weshalb der K zu entfallen hätte. Bei Fortsetzung der Berathung um halb 2 Uhr Nach-mitlags, wobei in erster Linie der Herr Reichsrathsabgeordnete Dr. Foregger, der bereits im Laufe des Vormittag» angekommen war, der Versammlung vorgestellt und von derselben herzlich begrüßt wurde, gab Herr Dr. Foregger bekannt, er sei Mitglied der SteuerberathungS Eommiffion, nnd sei dal)er mit großem Interesse der Verhandlung gefolgt; er hoffte auch, fi'lr die Forderungen des Genossenschaftstages einstehen zu können, da dieselben keine einschneidenden Verneinungen der Steuergesetzvorlage, sondern nnr unwesentliche Aenderun-gen einiger Paragraphe bezwecken ; er wilnsche, dass derartige Genoffenschaftstage auch in anderen Kronländern abgehalten würden, um dem Verlangen der Steuerträger den nöthigen Nachdruck zu verleihen, jedoch sollte dies in kürzester Zeit geschehen, solange die SteuerberathungS-Eommission noch in der Generaldebatte sei. Es wurde der Antrag eingebracht und auch angenommen, die Negierung möge Experten aus dem Gewerbe-stande einverusen. Die Stututen über die Altersversorguna der Kleingewerbetreibenden, beziehungsweise auch der Witwen und Waisen derselben wurden zur Vorlage behufs Genehmigung an das k. k. Ministerium angenommen. Aus dem fachmännisch sehr gediegenen Referate des Herrn Kaspar war zu ersehen, wie wohlthuend und leicht durchführbar eine Altersversorgung für die Gewerbetreibenden wäre und es bleibt nur zu wünschen übrig, dasS die Bemühungen'des .Herrn Referenten das nothwendige Jntereffe finden mögen. Der altbekannte Wunsch der Gewerbetreibenden auf Trennung der Handels- und Gewerbekammern wurde in Form einer Resolution verlesen und angenommen. Herr Krainer auS Marburg interpellierte den anwesenden Reichsratbs-Abgeordneten Dr. Forcggtr, welche Stellung er als Mitglied deS StenerauSschusseS zur Frage der Progreffion der Personaleinkommenstenerprocente zu nehmen gedenke, ob er insbesondere geneigt wäre, im Ausschüsse dahin zu wirken, dass die größeren Einkommen auch in entsprechender Weise zur Gteuerleistung herangezogen werden. Herr Dr. Foregger erwiderte in ausführlicher Weise und sprach sich namentlich für eine mindestens zehnprocentige Besteuerung des großen Einkommen der Eouponabschneider aus, während die Einkommen aus industriellen Unternehmungen allenfalls zu berücksichtigen seien. (Beifall.) Weiters wurde beantragt, genossenschaftliche Bezirksverbände trotz mehrmaliger Abweisung wieder anytregen. Angenommen. Zum Schluß wurde noch der Antrag auf Drucklegung des VersammlnngSprotokollS eingebracht und der VerschleisS an die Genossenschaften zum Selbstkostenpreis beantragt. Angenommen. Die Genossenschaften werden ersucht, sobald als möglich den Bedarf drm (^ewerbeverein in Pettan bekannt zu geben. Es wurden dem Präsidium und dem EinberufunaS-Comite die üblichen Danksagungen ansgesprochen, worauf um halb 5 Ubr nachmittags der Genossenschaftstag geschlossen wurde. Der Berichterstatter schloss seiu Referat mit den Worten: ..Ich glaube, einen ausreichenden Bericht über mein Wirken in Pettau geliefert zu haben, und spreche die Hosfnnng auS, dass die dort gefassten Beschlüffe auch höhere« OrteS zur Durchführung gewngen mögen." Herr Jgnaz Jakobitsch regte schließlich den Beitritt zum hiesigen Gewerbeverein an. worauf die Versammlung um halb 11 Uhr vom Vorsitzenden geschlossen wurde. Sonntag den 9. d. wurde Morres Volksstück „Ein Regimentsarzt" vor einem sehr gut I»esuchteu, bei'allslustlgen Hause gegeben. Unser Theaterpublicum hatte an diesem Abende zum erstenmalc Gelegenheit, den nunmehrigen Director unserer Bühne, .Herrn Galotzy, als Schauspieler kennm zu lernen. Die Leistung des Künstlers als Regimentsarzt Trost rechtfertigte denn auch den guten Ruf, der ihm vorangezogen war, in vollem Maße. Das sichere und verständige Spiel des Herrn Galotzy, der mit seinen mimischen Mitteln klug hauszuhalten versteht und am richtigen Ort und im rechten Augenblicke mit ganzer Kraft einsetzt, täuschte auch über die im Großen und Ganzen nicht gerade mustergiltige Gesammtaufführung hinweg. Herr Hernfeld that zwar als Nelke seine Schuldigkeit, doch gieng er bisweilen zu weit und machte aus einem treuherzigen Einfaltspinsel einen glaubhaften Dummkopf. Die Gallerie war dem Darsteller allerdings dankbar, die minder lachlustigen Znschauer hätten aber mit dem Dichter gewünscht, dass der Künstler dem Geiste seiner Rolle gerechter geworden wäre. Frl. Rolf verkörperte die reiche .Herrin auf Schloss Frauenthal nicht immer glücklich; ihre Elotilde war bisweilen wirklich gar zu nichtssagend. So oberflächlich dürfen gerade derartige Rollen nicht aufgefasst und wiedergegeben werden. Die Künstlerin konnte sich an diesem Abende Herrn Lee zun« Vorbild nehmen, der den Bauer Trost fast tadellos gab. Diese Leistung war neben der des Herrn Gvlotzy zweifellos die vollendetste der Vorstellung. Auch Frau R ei du er gefiel unS als Trost's zanksüchtige Hälfte manchmal recht gut. Herr Hartig leistete als Jntri-guant Annehmbares, desgleichen Herr Svobodaals Werthen-stamm. Der Trauenfels des Herrn Wolf war in der That unausstehlich fad, doch entsprach dieser Emdruck diesmal der Rolle. —- Schließlich noch ein Wort an die Regie: War eS wirklich nothwendig, die Bauerntölpelei im zweiten Akte so widerlich als möglich darstellen zu lasseu? Derartige Scenen sind nichts weniger als geeignet, den Geschmack des großen PublicumS an ästhetischen Dingen zu verfeinern, und gelten denn hen^e Schillers Worte über die Bedeutung der Bühne als einer moralischen und, fügen wir hinzu, ästhetischen Anstalt nicht mehr:' Dienstag, den 11. d. M. verkündete der Theaterzettel die Aufführung einer Neuheit. „Das alte '^^ied", ein Schauspiel in drei Anfzitgen von Felix Philippi, ist ein Drama nach modern^ französischem Muster: Die leichtsinnige Frau eines Ehrenmannes ver^usst eheliche Treue und Pflicht im Umgänge mit einem gewissenlosen Lebemann. Der Vorwurf ist, wie man sieht, keineswegs neu; der Verfaffer besitzt jedoch genug dramatische Gestallungskraft, uur die alte Geschichte ergreifend zu schildern, dem „alten Liede" eine feffelnde Begleitung zu erdichten. Auch sind die Charaktere des Stückes gut gezeichnet: der gerade, durch und durch ehrenwerte Rechtsanwalt mit dem blinden Vertrauen eines Kindes, die sinnlich-gefallsüchtige Tochter des Künstlers, die in der Stunde der Entdeckung ihrer Schande kein Hehl macht aus ihrem Empfinden, Hedwig, die unschuldige Tochter einer schamlosen Mutter, die reine Schwester einer Verlorenen — alle diese Gestalten haben lebenswahre ,'jüge; ihr Fühlen und Venken, ihre Tugenden und Schwächen sind menschlich. Da die Handlung des Dramas gleichfalls glücklich ersonnen und wirksam aufgebaut ist, so wird es eine gewisse Wirkung auch dann noch ausüben, wenn seine Rollen nur beiläufig verkörpert werden, wie es auf unserer Bühne der Fall war. Eine vollstätldig abgerundete Leistung war nur die des Frl. A. Niedt als .Hedwig. Im ersten Acte war an der Darstellung der Künstlerin gar nichts zu tadeln, im zweiten Aufzuge hätte sie etwas aufmerksamer sein sollen; dann wäre der Ausdruck des stummen fürchterlichen Widerstreites zwischen Liebe und Dankespflicht noch lebendiger und ergreifender geworden. Frau Reidner gefiel als die „Nowaken" mit Recht; sie spielte die Alte mit abscheulicher Natürlichkeit und fand stets die richtigen Töne, um die grenzenlose Niedrigkeit der darznstellenden Gelegenheit-macherin treffend zu kennzeichnen. Wir ki^nnen auch Frl. Negrini, die die Anna recht gewandt und glaublich verkörperte, die Anerkennung nicht versagen, doch müssen wir es auf das allerschärfste rügen, dass die Darstellerin im ersten Aufzuge mit den Anfangsversen eines gemeinsten Gassenhauers die Scene verließ. Wir glaubten nicht recht gehört zu haben und erwarten bestimmt, dass ähnliche Kraflleistungen in Hinkunft unterbleiben werden. Der Dr. Cornelius deS Herrn Reidncr litt, obwohl die MaSke gut gewählt und das Spiel stellenweise einwandfrei war, an den astk)matischen Zufällen, die die Leistungen dieses Künstlers leider charakterisieren; auch gieng das Geberdenspiel im zweiten Aufzuge nach ter schrecklichen Entdeckung weit über das Maß des künstlerisch Schicklichen und'—Wirksl'men hinaus. Herr Reidner möge sich erinnern, was Hamlet thut, als er eine noch viel grässlichere Wahrheit zu hören bekommt: er gestikuliert nicht wild mit den Armen in der Luft; er fährt sich nicht verzweifel mit den Händen ins Gesicht: die ungeheuere Kunde machet ihn fast erstarren. Die eine.Hand aus die Brust gepresst, die andere gleichsam abwehrend ausgestreckt, mit weitgeöffneten Augeu auf daS unsichtbare Gespenst schauend: so durfte auch Herr Reidner die niederschmetternde Erkenntnis aufnehmen. — Frl Rolf fand sich mit ihrer Rolle hin und wieder ganz gut ab; im zweiten Auszuqe gab sie der Charakterlosiakeit ihrer Leonie, ihrem Leichtsinn und ihrer Gefallsucht beredten Ausdruck; im dritten Aufzugespielte sie in der letzten Sceue lobenswert, nnr vergass sie, dass man nicht mit eniporgehobenen Armen stirbt. Dadurch verdarb sie die SchlusSwirkung. .Herr Wolf war auch an diesem Abende als Dr. Nikolai unausstehlich fad, doch passtc es nicht zu dem Charakter iciuer Rolle. LeonienS Frage, warum sie eigentlich Rahden <^Hr. Stettner) liebe, fand nn Zuschauerra^ime ledhastcn Widerhall; so abgeschmackt seilen die Verführer nicht aus, welchen sich Frauen vom Schlaae eiuer Leonie ergel'en. — Herr Svoboda gab den Staatsanwalt, Frauleiu B. Niedt die Minna ansprechend. —äov. Scitc 6 Marvurqer Zeitung Nr. 13. October 1892 Wtiliiiruf an die weinbantreibende Vevölkerung des z^'andes. Seit der H.indbat'iliu^ der itcilicnischcn Wnn'^ollclanscl wird laut und all.^cllu''u tie cihol'cu, dass die hicduvch dc-qiuistiqte Mussrneiiifubr it^ilicnlschcr Äeinc unftre n heimischen Weinbau sch^it^i.icn werde. Diese (i^efahr ii't d.i und sie ist ^iros;, wenn ihr die Hände in den Schoss lec^t; sie wird aber kleiner, wenn il^r ^zu-sammenlialtet nn^ (tuch wckirt. Tri.'l; der stukeu ^infiibr itcilienischer Weine, die leider nl cillen aiidelen Pri'lfnngcn noch über nnZ qckoinnlcn ist. werden nämlich tie Handler unseren steirischen W.'in dennoch tial^en inlisien; denn der italienische Wein l^at kcin: S^inre und kein Aronia, mus'? dciher notti>rcndi.^cr Wüse mik den: nnsrigen verschnitten wcidni. Helltet also an c^nteu Pleisen sest, die Euch die Selbst-crkialtutt<^ zur Pflicht niacht, uno l.isSt Cuh weo.'r durch Vor-stelluni^cn noch Eiuschilchternu.^en .'^u einer allzubillit^en Abgabe unseres steirischen Weines drängen! l>^raz, iul!^clodcr Der Verein Si'ldmark. Deutscher Schutverein. ^^n der '^lnHschnsSsitzung am -l. ^Detober wurde der ^'raucnortsqruppc ,'iuctnlautel für da^? Er^^ebnis eiue-Z in Geuleinschast niit der doiti.^en Ätannerorl^Zgruppe veranstalleteu Volksfeste^, ebenso deu ?^rlc^gruppen Porschuitz und '.'uttenbcrg für das Reiuerträ^^nis veranstalttter Volksfeste, soivie der i^rts<^ruppe luid 5^-rauenorls.irurpe (t^^er für ein^ >^peude anlasslich des i'asclbst ab^^elialteneu Orts.^ruppenla<^es und endlich der (^enieinte '.Vkarbllr.^ für die Ersolqun.^ der ans der Marbur^^er Sparcasse Iudiläumsstiflun.^ deliobencn Zinsen der Dank ans^iespro^t^eü. Der Dank der l^emeiiide Swoietiu für die ^-lüssigniachnn.^ einer Schulbaunnterstüt'^nng un^ jener der l^^eineinde ^v^ienfeld für eine Suboention, weiters der Bericht des Herrn Prof. Dr. v. öirauS über deu am Septenlber ftattgeliadten >Irlsgrnppenta^ in (5gcr, ferner über seine Neise nach Asch, Pilsen, Kannowa ilnd Pra.^. sowie über seine Interventien in der An.ule^eulieit des ron der (>^cmcindc ttoni.'il. Wunbcr.;e qe.^en den Beflan.^ der Vereins-schnle in Werscliowit'^ versuchten Hautfireiches, loobei derselbe über die Einzell)eiten auf die iu tieser ''lu^^ele^^eulieit erschienenen und der Sachlage entsprechenden ^^,eltuii^^sl'crichte l^iuwies, eudlich der Bericht des Herrn Dr. Gros^ ü'.'cr die Schllleinweihung ili Put;lir„ sowie ül'er seinen Vesnch iu Brannbnset), Plülippsber^^, Wittuna und Nütschau wurden .^'.'.r Kenntnis ^^eiioininen und ini Lliischlnsse au deu let^tereu Bericht wurde für deu Zchnlban in Pnl>lil; ein .'größerer Betrag in Alissicht genomluen. Nach Beratlning von Tchiil-, bezw. jiiindergarteuangeleqculieit'n in Brininlit;, ^^riedeck und Doinschale gelaugte eine Neihc von Angclegcnlieiren der Vereins-anstalteu iii ^viebenau, Wraitowa, ^>^ipnlf, Iabloitet;, Böhm.-Schninbnrg, jiöniggrat',, 5t. Egidi, ^'^-reiberg, Pcuvloiv, Bohin.'.Trül'au und Noscha .uir Erledignng. Biewer lisicht'S. (n r e s u!tdl)eit s p fl ege d e s H an d U' erke r s.) Eiue Unsitte ist das i^ssen wischen der Arbeitszeit in deu Pausen el)ue vorl'erige giündliche Steinigung der Hände und Ausspülen tes Ä^undes. Wenn uiau beobachtet, tvie B. Metallarbeiter ilne Bespernialilzeit mit den gesedwärzten Häudeu, dcreu ^^iuger.ibdrüeke sich ani renchten Brote bilden, mit all dcni bieran l?astcutcn Staube und Schmul^e ein-nehinen, lann uiau sich eine Bori'telluug inachen, welche Menge Stoffe, die der 'I^kagen nicht verdaueu kann, diesun n einein ^VU^re wobl .'>ugefül)rt wcrl^en luag. Dies kanu der l'^rund zur Krankheit werdcu. In Werkstätten, wo sich durch Dielten, Schleifen, Sägen und dergleichen Materialstaub bildet, ist das K'el^ren mit feuchten Sägespänen dringend zu einpfU)lcn. Der -^etirbursch.'. welchein die Säuberung des Arbeitslocales o!?llegt, ist strengsteiis anzuhalten, nicht nur den ^)!ingpla;^, sondern auch die Neben- nnd Sackgassen des Rannle» grülidlich ans.zukeluen. Scharf ist daranf zu sehen, dass in den ^Winkeln nicht Neste der Mabl'.eiten, Wnrstl)äutc, Knochen, fettdnrchdiäukte Wickelpapiere, Obstscl)aleit, Kerne und dergleichen liegen bleiben, welche einen güi'stigcu Boden für 5iiankheitskei>ne bilk'en fi)nneu. Z-ür Erneuerung der ^^^uft ist in den Werkstätten, besonders wen»i sie ebenerdig liegen, zu soigen. Das soll wcuiglteus in deu Bcspcrpauseu uild wal)rcud d^r Mitta.^sruhc diirch Ocffueii der Fenster s-eschelien, dass die ^v^ust durchziel^t. Be^üal'ch genügeuden Tageslichtes in den Werkstätten ist t^äusig iu glöszeren Städten ein Uebclstand ul oerzeichiien. (5's gim Tischler- und Sedlosserwerkstatten, auch iioch andere, u'elcde, obivohl zur Halste uliter ter Er^e gelegen, die ohnedies niedrigen Fenster unter einer ttriiste von SchiNiU; fast verborgeii l)aben. Ist das nicht eine '^Versündigung ain 'Angenlichte? Ist kein Wässer da? 'Andere Werkstätten sind in vorinaligeu Stallungen, Schuppen nud dergleichen untergebracht ui»d cii>c geringe Auslage ki)nnte hier eiii schönes Oberlicht erini.^glichen. (5s ist eine nnabiveisbare Pfliäit, für die lÄesulidl?eit der Arbeiter alles zu tbuu; aber der Arbeiter versäuine nichts, was ihin diesbezüglich obliegt. Kunst und Schristtlium. iltle in diesen Besprechungen entlialtenen Werke nndZeitsclirlftcn sind durch ?ki. Zialtenbrttnner's Buchl>andlunq zu bezieljen. Inhalt dür Riencr ^^»ansfrauen-Aeiluni; ??r. 4V. Die qnte alte Zeit, Ren'^'e -tratosch. (^jesiUile. Pon ^'aliqauer. Vereins' iiachrichteil. ^raqekasten. (5orn'sp0iideiiz der Nedaetion. Einqcsendct. Acrzllichc Briefe. Antiv^'rlen der Nedaction. ?^ur .vanS und Ki'iche. Speisezettel für ein biirqerlicheö Haus. Herbsimvden. Pon «. Affi«!'s. Albnnl der Poesie: Mensclienlvc'. '-von ^^-ranz Wvlsf. Der Iäc^er. Avn >tlNl Pitlick. Näihsel Zeitnnq. Zchach.^'ititniisi Nedil^rt von Tr. S. Gold. Es reqnct. i!ivn ^?l. Fella. ^enilleton^ Zwischen Hinimel und Erde. Eine Neiseski^^ze von Jenny Rio?tei!nllilln> .liileine Tlieater-plcuidereien. Von Benjanlin Tchier. Inserate. Piei>^ lialbjäf)r. sl. 1^.50. 5»liiule und Haus. Zeiischnft für ^ördernnji der Erziehung , nnd des Unterrichten, .ver.^liöfiet^ebeil l'on Ednard Ivrdan. Inhalt: Ter !. allt^enieine österreichische Lehrertaq Eine t^edcnkrede. Znr Eiziehunq Schn'achsinuij^er. Änö dein Taqel'nel)e einer Mutter. Die Bleichsucht lind ilire Behandlnnq. V^n Einil Wichluanu. ?lnö der .'«tiilderwelt: .>tinderivorle. Gesepliche Bestiiniunntien: Ter Wir-snng^^kreis des L^n^'schulrathes. Beurthcilnn^^eil: t. Werke für die Insiend: Tie bauende Thieriuelt. Pon Dr. F. .^lnauer» Oesterreich» llnczcirn und das .>>ans ^'i^tibsburq. Pvn Tr. Moriz Hoernes. — 2. Werte für Erivachseiie: .liivenes ^lun suknus. Bon Dr. Sitnsnlund Heuler. Adrian Baitn's allgenieine Erdbeschreibnut^. Bon Dr. ?^ranz .veiderieli. Sprechhalle: Mittheilniii^en n. Ansknnfte. Allerlei Wissens' wertes. Der schlverste .^'tanipf. ^.>ivvelle von E Peschkan. Ten Grvsien für die Kleinen: Ter Herbst. Cchwiilbchens ?lbschied. BonFober. -»!>«>>!> Eben geht uns die erste Nniiimer des nenen Jakirganqes von ..Acbcr ^and und Mcer" «Tenische Berlars Anstalt in Stuttgart) zn, deren Inhalt an Teit und ^llnstrationSschnittck ein so reichhal liger nnd vielseitiger isl, dass sie niisere ivärniste Anerkennnng verdient. Es frenl uns nnlionu'hr, das hier anssprechen zn 'önnen, als die in Wien erschienene ./.Itene Iltnstrirte Zeitnng", die liisher schon inhaltlich, textlich wie bildlich, iasl «lanz niit „Ueder Land nnd Meer" identisch lvar, nnnniehr vollständig »nit dieser Zeitschrift vereinigt wnrde. Tie Abonnenten der ..^^ieneii Ill.istrirten Zeitung" iverden bei diesem '.'lrraiigciiicnt nach jeder Richlnnji geivinnen, denn keine dentsche ,'icitschrift ist dein Wandel der Zeitströinnngen nud deS Ge« schniacks Niit gleichem l^Uück und gleichem (^K'schirk begegnet ivie „tteber Land und Meer". Mit denl weltlnännischen Takte, der seine Leitnng ans^zeichnet, hat cS sich stets von allen Uebertreibnngen fern gehalten, isr aber zugleich init offenetn. klnliem Auge allein nenen Lebensfähigen grsol^st und hat anch den speeiell österreichischeil Ber-hältniskeii stets l'esondere Achtniig geschenkt, nni seinen Leserkreis daniit bekannt zu machen. To ist „Üeber Land nud Meer" iinnler das erste dentsche tlnterhaltnngSlilatt gros;en Etiles gc^iel'eu. ' iroliiit die vor einigen Tagen aus den« Wochenbette gekoininene Witwe Atuseg mit Z Kinderii in der drückendsten Notl?lage. (5's berrscht in dicsein Falnilienkreise eiu niiausgese^lcr Maiigel an Nal)ruug. Infolge dessen ist die ihren jüngsteti Spiös^lilig säugende Nl'iitler znin Skelett al?acinage,t. Es läfst sich denken, tvie viel Naljrnng der Spri)s;ling blkoniint nnd welcheii Wert dieselbe hat. Illiilch kann aber nicht gck.'ust werdeu. Diese Äkittl)cilung wird gc-wifs etle Frauen beiniuiuen, deu Artneu Hilfe zil driugeu. Verstorbene in Marburg 2. Oetober: Neid Anianda, Schnhmacherineisterstochter, Monate, .'ikaiserstrasze, Tarineatarrh. 4. Oetober: Stradner Anna, Private, Jahre, Faliriksgasse, Lnn-gentubercnlose. i). Letolier: Rudvlfine Reich, Bahnniagazinsanfsehers Tochter, 5 Wochen, Windenanerstrabe, Magen- nnd Tarineatarrh. — Meringer Adele, Fassbinderstochter, ^ Tage, Flösiergasse, Fraisen. — Kieser Maria, Photographenstochtei', t» Wochen, Schillerstraße, Fraisen. ti. Oetober: Cepe Josef, Taglöhnerssohn, i) Monate, KäriUnerstrasje, Luugencatarrh. 7. October: Uuiek Bernhard, Tienstinagdssohti, Monate, .^lärntner« strasze, Zehrsicber. Mitthciiuiigcil aus dem Publicum. ^ln vissiges F>attsmlltel'. Ziir Regelung nnd Ansrechthal-tnng einer gnteii Berdaiinng enipsiehlt sich der Gebrauch der seit vielen Jahrzehnten bestbekannten echten „M o l l's Seidli^vPulver", die bei geringen .kosten die nachhaltigste Wirknng bei Berdaunilgs-beschiverden änszern. Original Schachtel 1 sl. ö. W. Täglicher Bersaudt gegen Post-Naetniahine dnrch Apoth. A. Ä'io l l. k. n. k. .Hoflieferant Wien, Tnchlaiiben i>. In den Apotheken der Provinz verlange man ansdrnrklich Moll's Präparat init dessen Schnb'narke und Ilnterschrift. Gttldcn ist der Haupttreffer der grossen .')() kr. Lotterie. Wir luacheu unsere geel)rten ^vV'ser daranf auflnelkfam, dass die Ziebuug bereits ain U'). Octol'cr stattsindet. T'er Dampfet „S io i e r l a n d" l cr cd Star ^^inie" iu Äulwerpen ist laitt Telegraiuin an» !!Dctober woblbel)alten in Philadelplna einaekomlnen. All-'s ivolN an Bord. l n tt e s e It d e t. ! Verllauung88tö>'ungsn, .^ettix?sn k- <7Z .« ."Vussipriilili^n nivt!i(!ilN»Llier ^ulin'itiitt'n mit Iiekotnit'rem nn^exveullet ^vir«l. Lc'ttc'-Iiceil »m October Wicu: 7^'., 7^. >4, !?4. Lausbrunnen. ! I«N.»Ävir<;solKÄ.Lb Bollständiges glit erl^alteiics Puinp-wert ist scl)r billig '>il veilaufeii Auskiiiist Toiitgasse ! Eiupf^l)le mich ziitn Krauleinl'chtteiden mit feinstem T'rolcrmesser. Joses Scinttto, .Haiiptplal', i!. 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R.1KI» ^ tZog^»a.v. l.itor t!. !><>rttj oc^lit, gari^ntiert reinor (!e8l:liilMt:li,t'viue u. l'eiustu (^uulitäd dei ltttiniitt l'.x Iiin'i ö'/.^ülnx; Aardurx a. v. 1.0'> 1.7t> 1.7.'> I.8>^ ')__ Nr. 82, 13. October ü)tacdurg:? Zeitung Die ^a8okii^8tsio!<6t'ei Mkawlins iVivustti befindet sich uilll 8io!i /tir /Vttt'erti'zuiik; ^'Uli 8trümpl'6u. 80vl«zn. 8eInüt6i'Istt« ohne Laugenüberschuß oder scharfe Ingredienzien. krslökt M»l ersllllt llie Krkönsleit »lrr Kant, «erfemert «sen Teuli. (I)lL!-IKIS».lLkSS 'MU enthält keine Wirnen, keine Mben, keinen Syrup. Iiadvn in allen Lpeoerei - kesoliäkten. beseitigt alle Hautunreinlichkeiten und wirkt in allen Fällen do1vl»e»ü unü »arOx«»ü »nt üt« I'unotton Äar Entgegen fast allen anderen Toilette-Seifen »d»o1nt«17u>»oliaai.tv!^-IlOtt auch bei A taAtäxliolieu» vedranolie, Rel« VorjeMges Ottern, keine gesprungene Äaut oder a-rethete /^ändc <> Unentbehrlich für die Damen-Toilette. Ihrer Milde wegen zum Waschen der Lauxlwxo unü icinasr, serner auch r; Periouen mit L.u>»sr«t «nixünÄUolior Lkut ärLtUvU vrvptoklon. Noertng's Seife mit der ^ulc ist bei billigstcui itj»nir, nur S0 kr. ^ pro Stilcl. . ^ ^ ^ die öeke Seift der Welt. ?lls Kennzeichen ist jedem Stilck «chter vosrwK'» s«1t» unsere Schtlhma, Wk Das beste fiir allc Fleischspeisen, Käse, seirie das Beste zur Vercitul>g vt?« Senssaucen ist „^riws. 2e1i^öi2sr?Mssiik" von KiOö Klotor Ad <^ampLvr 6er v«»» Anwefpen liifvvt nsek ^««zsorlc unö k^kilsäslpkis (^oue. von 6er dottsu Ii. k. Oesteir. Uegieruuß. ^nskunkt vrttikilt ltt^rkitvilliplst 6is 198 .RsÄ T-zz-z^Ls" in Nivn, IV.. 17. 8 TeillM AM- venu LckaLlUvI uiiä ^'edes I^'ulver.^. Rloll'» Lc-lnitiisiikrkv uncl vntersokritt tr«xt. IlloU'» Setültt»-?al.v«r kiiuä tür ^laxsenlöiämnis t?ill unüdeill «itlieilSii von llLii kritttiFencisr uvU Uis Verllaul^Nt^ktlilUitztcvit stsi- jzernlter VVnkunt^ unä al» milde aullötiendeii Glitte! t>vi Ltutilvei-stopsuus; »Uen äl-sstiLciisn l'ur^tttivs, 1'iIIvn, Ijltterwttv86ru eto. vor/.u^ivkeu ?rst» üsr Or1xl!»»1-Lvl»»odtv1 I ü. I cl«'r» vor lolLzl^- wenn .sed»; I^Ik»selis LIall'U Leliut^mkrlie und mit dar lilsii'Ioml,» MoU" verseUIosson ist. Moll « I'ra.u-dra.ilntvvi» UQÜ ZSkIr 'kt ein n»msntlieti als sodme^. !?nllende ^inreil)uns? l)?! (ilit'dvl'i't'iki8tn und dv»« »iidvk'eii ^vij^en von l^r-Ielii^nnt«'k» Vc>IIvi<^lui^ lür Kinder i^den ^Itvis nud i^l vvneiisene, sieliert diest-« l^lnl'd^vk^'^s«,'' die terners (iesundenkkltun«; der i?!ll,ne und verliütet /iilnif-elnner?!. Pi-ei8 ller mit /<. ^ol!'8 Lokut^markk versekenen ssla8vl^e tl. —.60. l>si A.. MoU, ^potdoksr, k.u. I<. I'uetiwuden i) l)A8 k'. I. k'udüvum ^virll gktieten, »uZllriieldieli NIoll's f^säparat ?u verlangen unä nur 8olelie an7unel^men, «elvlie mit I^l)l.I.'8 Teliutzmarlis und l^nter8okrift vvr8ylivn sind. >liii'I>ui'^'.- ^övls. ^V,'. ll Dsräa^s, llorie. lUIli: liiunidnn.1»? .1. ivusitt^li-il^Iunill, .1 ud eii Inii'^: !>(Inll«'»'. Knittel leid! ül. /inver-^k)'. .Vi'cNl. l'.-üun: I!.'!iilndk. liud- I( t'r t,!) u r ^'! I^lu v ^Vi>oll>. Zum put',ctt (ohne Biirstcn wiä^scni ^ oder cinfcttcn dcS ^^cdcrs an wrrk. Pferdrytschirr, Waycnltdrr ^ :c. wodtU'ch müde, wasserdichte sowie ^ lanciere Tva^^daucr cvieicht wird, sind ^ I.' Vendit*s in St. BalcMin^ N.'!'ist. patcnlirie Cvfindnngcn nu-! tldertroffen, al'S: ^ sowil' das wasserdichte l.eliernatlrung8fett welche nicht nnr seit Jahren dci den g l- i) lNen Tral, '5p rtlnIte r ne!nnu 11 .-lc. tailn dcim k. n. l. "I^iilitar, sondern l auch dci üaistrlichttt Ljalieitrn iu^ '^)carslällcn in Belweiiduilq teinuull.l '.'I lleini^^e.^ ^-aln'ikat in siere.-.Uua^irn! I. Vendik in St. L^alcntin.j Depots l)ei solqenden .verren .'^tausleuten : In Marburg bei A. ZNartin^^und Äotasek, sonne in allen größeren ^^rten der Monarchie. Marnttng vor Kättckung. ?A.xis»o. Ciln.^c Tansclid ^iilo nnacbeflelc ^ BrDchi'lrcn, <'irl)stcs Formal, I'iidsches satinirleS Papier l00 Kilo L fl.. l Kilo l0 kr» l^inlvickelpapiere ol^ne Drucl, ,'Format l Kilo !<» kr. dei Ed. Mansch'!', Nf'lr. iL. üralik.t. ^blirsln^k frischen illld ^ittroctncten Bllunen mit nud ol)nc oder Bilder- schrift l^'cschricdenen Schieiien. brokt Answllhl iroikentr hr'linit. I^leinsvlinster, Posl.^asse Nr. '.).^lar'.'nr.^. VIeine Lvlireidstude deünÄet sioli von^et^t ad ?öZ'öttIi.oK2trZ.S2ö 42 ZM" ii» Il»A»sv ?rolrii». "VF i.;7i Eduard Steinlier'). /^Ioi8 tioinig^ 1!au- uild (ndanteriv-i^lxznZ^Ioroi verkansl l,i2^ krillUlmli in ,,rvs;ltr Answalil 2U dilliAsten kreisen. Tie Gralilaternrn werden sitqen mänilie (^'tliiilir auol^rlic!»tn. ^Ofenschirme, .^iohlcnstänver, Wasch^iarniturcn, :^scnvor-sähe, Vadcwannen. Vade-ftülUe NN!» Sit;wannen sowie »U!e Arten <.'slgasse, Marbur^^, Post.vlsse 4. Seite 8 Marburger Zeitung. Nr. 82, 13. October 189?. Z. 17513 Kundmachung 1706 Die Beleuchtung dcr städtischen Petroleum Latemen wird für die nächsten 3 Jahre d. i. vom 1. Jänner 18W bis Ende December 1895 an die Concurrknten nach dem Offertantrage in den folgenden Stadtgebieten überlassen: in dcr Magdalena-Vorstadt mit 50 Laternen in der Kärntner- „ mit 24 „ in der (Ärazer- „ mit 6 „ und in Mclling .... mit L0 „ Zusammen . mit 100 Laternen. Die Bedingnisse sind in dem Vertragsentwurfe bei dem Stadtrathe einzusehen. Die Offerte k»)nnen fi!r einzelne oder mehrere Stadtgebiete formulirt werden und sind bis 31. October 18^2 Hieramts bei der Stadtcasse einzureichen. Stadtrath Marburg, am 8. October 1892. Der Bürgermeister: Nagy. Danksaxunx. Für die zahlreiche Betheiligung bei dem Leichenbegängnisse des nach kurzer Krankheit selig entschlafenen Herrn tzonducteur der k. k. priv. Südvahn t/Zk. sogen wir hiemit den innigsten Dank, besonders dem hochw. Herrn ?. Elek für die ergreifende Grabrede, dann dem geehrten Lehrkörper der Haushaltungsschule. 1703 Marburg, 11. October 1892. Die trauernd Linterblieöenen. Philharmonischer Verein Marburg. Die L^orprodsQ do^Liivv» vo»»srstax äs» 13. ä. Ll. und werden weiters jeden Dienstag und Donnerstag von 8 Uhr abends i an im Burgsaale abgehalten. Gesangskundiqe Herren und Damen werden hiemit freundlichst zum Beitritte als ausübende Mitglieder eingeladen. Beitrittserklärungen werden an den Probeabenden entgegengenommen. Keiratsantrag. Witwer in den Vierziger Jahren mit Kindern. Besitzer einer Realität von M Joch, Haus zc. in Untersteiermark, sucht eine passende Lebensgefährtin, .?5 bis 45 Jahre alt. mit einem Barvermögen von mindestens 800 fl.. welche Lust zur Land-Wirtschaft hat. Briefliche Anträge womög. lich mit Photographie unter >. an die Berw. d. Bl. 1K98 KrvLSk 50 Xi'kv^ki''l^vttsri«. 7S.W« empfiehlt I!sooi>»xiio und k ' I ' l ' I ' I ' I ' I ' Ivos. ! l I und ? Katholischer ! Keimats-! Kaltader. 1 I I l I 1 s All gl^oßes Gesillästslolal wLt u»vl»rorv» Ecklocal, gegenüber der jetzt im Bau begriffenen neuen Kirche, Tegetthoffstraße, in welchem durch circa 30 Jahre hindurch das Eisengeschäft von F. Halbärth betrieben wird, ist ab 1. Jänner 1893 zu vergeben. Anfrage bei C. Walenta, Tegetthoffstraße 3, Marburg. 1660 1?. Ä. AI. ÜQÜst 1Q SpivIkislS üor M M MMt stall, '.u >!öufcr und Vcikäufer höflichst eingeladen sind. 1688 Karl Neubauer, Gemeinde-Vorsteher. Einzi g echter P^Ieisck-Lxti'sei in einzen Portio nen ^ 8 Kreuzer bei: vvsinfeviionZ-^ppsl'ste aller .^rt licft-rt l l>.', 4 Allitkgksellschiist f. Wilskrlntiiniit». kis- u. Hninugsanlagkil I., Svliv»rzivQl>vrx»tr»»»« 6. 90 Kr. 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