../reihe«!, AttUi, str All».' V I ZwM Miiz St». To««tag, t». J«u I8«8. V». Jahrgang Die Marburger Zeitung" erschein» jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preise — fiir Marburg: ganzjährig 6fl., halbjahug S fl.. vierteljühri^^ I sl. 'lo kr; sur Anstellung in» Hau» monatlich 10 kr. — mit Postversendung: ganzjährig 3 fl., halbjährig 4 fl.. vierteljährig Z fl. Die ein Mal gespaltene Garmondzeile wird bei einmaliger Einschaltung mit 10, bei zweimaliger mit il», bei dreimaliger mit 20 kr. berechnet, wozu für jedesmalige Einschaltung 30 kr. Inseraten-Stempel^etuisir ktinunen. Freuudlicheu Sli«gergruj^! Mit Bezug auf daS unterm I.Mai l8L8 zugesandte Festprogramm und auf Grundlage der vom. geehrten Ausschüsse deS steirischen Sängerbundes bemnnt gegebenen Gesammt-Chöre ersucht der FestauS-' schuß um dringende Bekanntgabe der Anmeldung zu Einzelvortriigen, sowohl beim Konzerte, als bei der Liedertafel, mit Angabe von Titel, Kompositeur und Dichter, so wie um Einsendung deS Textes von den vorzutragenden Chören und zwar bis längstens 1. August 1868. Das Konzert- und Liedertafel. Programm wird sofort nach dem Einlangen der obigen Anmeldungen bekannt gegeben. Gleichzeitig wird ersucht um Bekanntgabe der am GesangSseste sich betheiligenden Mitgliederzahl und wie viele derselben ein Freiquartier wlinschen, damit der WohnungSanSschuß die nöthigen Borkehrungen treffen kann. Auch bitten wir um Anzeige, an welchem Tage und um welche Zeit die geehrten Bereine hier eintreffen. Bon der löblichen Sitdbahn-Direktion ist den am Feste theilnehmenden Bereinsmitgliedern der halbe Fahrpreis auf der Ii. und iii. Wagenklasse fiir die Zeit vom 5. bis einschließlich 9. September bewilligt worden. Die auf Namen lautenden Legitimationskarten werden vom Festausschüsse seinerzeit zugesandt werden. Jene geehrten Bereine, welche die Listen itber den Stand derselben, behiifs Anlegung eines Fest-albumS, noch nicht ausgefüllt hieher gesandt haben, werden ersucht, es umgehend zu thun. Marburg, II. Juli 1868. Dee Aeftausschuß. Für denselben: Dr. D«chatfch, Obmann. G. Stopper, Schriftführer. Die Krsterskraiit vo» ZkeunKirchen. »»« v. «tller. (16. Fortsetzung.) Marilene ivurde von Tag zu Tage verzagter, sav oft stundenlang, die Hände ichlasf in den Schoos zusammengelegt, an einem Raine. rinkM Haideplatz und starrte, als wenn sie einem unbegreiflichen RAtt,sel ihrr» Znnkrn nachdächte, kummkrvoll vor sich hin. gritßle nur niit stttmmem Kopfnicken die Borübrrgeliendeu, und bloß gegen kleine Kinder zeigte sie noch das alte lebendige Wesen. Auch hatte sie l)aufig solch ein kleines Teschöpfchen, daS z«vkijährige kranke Kind ihrer Nachbarin bei sick. dem sie sich mit einer Sorgfalt und Geduld tvidmete. als «volle sir's mit der ganz n Fülle «incr unend« lichen Liebe überschütten. alS sei ihr Herz nicht weit und groß genug jür alle die Zärtlichkeit und Hingebung, die sie ihm erztigen mol^te. Sie trug das Kins stttndenlang unter einem schattigen Naum aus und al,. und iveun es endlich eingeschlummettjchast. die sonst ihre audeltN Empfindungen behetl'scht liatte. Nur dt« Margold und die Eteingöttcritt kannten dcS Mädchens trau-rigrn Gemüthszuftaiid und wußten die cigctttliche Ursache deSj.lbtN. Immer lveiter entsernte sich M^nilenenS Gtfnhl von ihrer Muttcr. immer erbitterter setzte sich in ihrem verzweifelt,dcn Herzen ein grenzenloser Haß gegen die i^bjcheuliche Landbötin fej't. der sie die Hauptschuld an ihrem Unsjlück beimaß — „Ihr Wlllbald" »var ihr einzig Gebet, und wie ein von wüslem tturnlh und häßlichen Götzeniilideitt tl'reini.',ter Altar erhob sich lhr Herz zu onderen Gesühlen. ivnrde ihre Li.lic unter dem Nachhall der vergangenen glücklichen Zcit wirklich das. w.iS sie früher dem jungen Förster nur vorgeheuchelt hatle: das treue E lzo seines eij^enen Herzens, der gleich reine sehnsuchtsvolle '. wo sie dcn verrattienen Geliebten dort ol)en am Altarstrin in schwindtlndsr Höhe auf dem Aste der Weißbuche stehen sali, einen, Racheengkl gleich, dessen liloßer Anblick sie zermalmte, »veil e? it)re vtrlorene Seele nun in ihrer ganzen häßlichen Mißgestalt erkannt hatte. Zur.geschichte des Tanes. Das lättgere VerblcibcI» deS Herrn von Mcysen-bu g in Ron» ist. wie man vo» dort bcrichlct. nach der Vcd.unmurit^ O/slcrrcichS durch den Ptipst fraiillch geworden, obgleich m^ni ihn noch vor Kurzem zum Nachfolger drS Grasen Crivclli habrn lvollte. Dir ftrci'gc PtNt>i in Ronl stellt nicht in Anrede, daß die Ansprache scharf sci jilaildt aber, der Papst habi^ unlcr cien grgrnwärlij,en V.rhältnisscn noch zu milkle ,gesprochen. Diese P^irtei. deren einflußreiche Vertreter »nich im ^-^ialikan sich mehren, wird hoffentlich durch ihre. Leidnischastlichkeit Oesierieich zu jenen Schritten ztvingen, die eS sreiivillil^ zn nnternthmeii sich nicht gt tränt. Die S o m n» e r s l K n n g e n der s ch lv e i z e r j s ch e n V un« d e SV e r s m n> l n n lin^'cn likjgoiiuen. Im Nationolrath hielt Präsi' dent Ltadlin eine iutcr.ssante (Zrösfuuttgsrede. worin er «mf die Verfäs-sung^täulpse d l Schweiz h!N'l'icS und sagtc. sie könnten d r lie'undeu Lchiveizrr Demokratie feinen Mchrgehalt, sondern nur der «schale eine andere Form ij'lien. Großes Äufsrhen errttit das Gesländn ß. wclcheS der Kriegsmiiiisler im gksetz^cbent^en Korp.r d's; Frankreich im vorig.» J^thrr auß.r Slai.de geiresen wür^. den di Utjchen Armeen die SpiKe zu bitten — wegen brr an Landrtv,rratl) qrenzrndcu Nachlässigkeit seinlS Vorgängers (des vollkommen in Ungnide gesallenen Marschalls Rattt>on ) In Folge der lepten Sitzung deS grskjz.jclitnden KörpcrS war in Paus daS Gerücht verbreitet, der Marschall Nicl halie s.ine Entlassung gegkblN. Amtliches« skitS wird dies aber entschieden deslritten; man bedaueit. d.is; dei jlri.j^S minister sich zu einer Sprache hinreißen ließ, welche den doppelt.» Fthler lialte. nicht parlamcnt'Uisch nnd nicht politisch zu sein; aber Nitl. meint die „Französische Korrespondenz", blulit doch Niel, d. i. der uncrseßliche Schöpfer der nenen HeereSvcrf.issutig. Die Macht des Norurtheils. (Schluß) Wir hätten weniger dagegen einzuivcnden. daß sich die Völker manchmal an den Haaren sl.ßken und zerbläuten — sind doch derbt Kopsniisse einzelnen darunter manchmal recht heilsam — hielten wir es nicht sür unanständig. deS Menschen unwürdig und vor Allem: wären nicht die Nachtheile für die Wirhlschast der Völker so groß. Was helfen alle Anstrengungen der Aolkswirlhe. alle Arbeit deS VolkeS.^ alle Werke fleißiger Hände alle Ersparnisse und Güter, die mühsam >m Lauf der Jahre ausgeljäuft werde», wenn ein einziger Krieg sie wieder zerstören kann? Sollen wir nur bloS tesh^ilb arbeiten, nm den Ehrgei-zigen die Mittel zur Befriedigung ihrer Gelüste zu liefern! Soll di« erfolgreiche volkSwtrlhschasiliche Beiregnng der Neuheit nur dazu dienen. Lasten lius der ciittn Seite wegzuschaffen, um neue größere tM ihre Stelle zu setze», soll sie die Produktion nur erhöhen, nm mehr Mittel zur Kriegsühruug zu liefern? — Dazu haben wir Volkömilthe keine Lnst. Wir wollen nicht. dt,ß die Früchte unserer Anstrengungen solcher Gefahr ausglsetzt sind uud müsse» deelialli daS Nebel au der Wurzel angreifen Ist es gelungen. daS am tiefsten fitzende Äornrtheil des Glaubenszwanges nahezu auszurotten, so trird eS auch gelingen, das B^zrurttzeil des po-litischen Fanatismus zu mildern, dessen Aolgeu «veit sichtbarer in die Aus.en stillen. Selbst im gepriesenen Jahre 1648 noch dntfte man es nicht tvajttn. gegen die stehenden Hcere auszutreten, ohne sich der G fahr auszus Ken. mindestens sür sehr überspannt zu gelten. H.utzutage dius man es nngeschent tlzun und ist beieiS im Slande. die Worte angesehener „O hätl' er mich doch da todtgcschosse» wie eine Wildkatze und der elende Müller hälte das Opfer skiner rothln Litste l'lutcud zu seinen Füßen müssen liegen sehen!" ivar der brständi^.e Alageiefrain. so ost sie dieses Angenblicts gedachte. Alier vergebens war dies schinerzliche Sehnen. dikS beständige Wi^de.!?olcli eines nnd deS nämlichen Wunsches; die Liebe, die sie so snrchtlar verleugnet und verratlien, sie straste sie nun dasür durch ein ewig nngestilltes Sehnen, dnrch ein ewig ^liückivältsschauen nach iheem verlorenen Paladieie. In diesem brenn»nden Veri^lülien vcifiel ihr k ank Gemülh. das von seinem Weh wie von seiNtNl letzten Lebeitebals^im zcl)it.'. ans allerhand Scheintröstungen. welche ibnt rlüen Ersttz silr sei» hoffnnngsloses Leben gewäl)rcn sollten. Sie schmüekte die Orte i», Walde, ivo sie einst mit dem Geliebten glüeklich g.ivesen. mit griinen Cphrnfiä'lzku; sie suchte die Blumen, von tenen sie i^'ußte. d^.ß stc ihm liesondeis ivuth lvareu. band sie in Kränze uud Sträuße zusammen nnd legt« diese heimlich Nachts aus seines Baters (^^rab. I.,. bald wgr dieses Giab ihr nuzig^r Freund, dtte anvertraute, mi! dem tie plauderte wie mit einem Lebendln. mit dein sie betete, wie mit einein Engel des Tröste», der ^rliörung. — Die alte Föisterin wrinle oft die hellen Zähren. w(NN sie Morgens hinauskam und den Grabhügel ih»eS Seligen schon ivieder von der guten unbekanttteu Haiid mit srischcn Waldblumen geschmückt fand; doch vergebknö rieth sie von einem zum andnn Menschen im Dorfe, dem sie so v el Vitlie. jo viel zaiten SiilN Ni>d Mitgesühl hätte zutrauen Nlögen. ihr. der titnierden Witwe diesen Trost zn bereiten. Sie wußte Keinen; aber je öftlr sie die frohe Rührnng erlebte, nm so inniger segnete sie dasür die uubeknnnte Peison. um so lebendigerempfand ihr einfaches Hirz den Trost, den eine so vollkommen uneigenuützige Theilnahme gewahrt. So war der Herbst heraugekoiumtN. dieser voizüglichste La'idschastS-maler jür den Odenivald Die Wälder särbten sich mit ihren prächtigsten Farben, und das ganze Gebirge mit snn'n Höhenzügen glich inr Glänze der MorgtN- und Al'endsonne lineni elnziglN mejlen'vciteu Blumengarten, so bunt prangten die wälderbedeckten Bcrge in ihrem br«unrolh'n uud Männer, ja sogar berühmter Generale für flch anführen z« könne«. Sollte es nicht möglich sein, die öffentliche Meinung noch weiter zu bringen?! Als Mittel zu diesem Zweck steht uns nichts, als die Belehrnng durch Presse und Schule zu Geliot. Der Zweikampf, der vor wenig Jahrhunderten noch ein giltiges Rechtsmittel, ist hente unter Erwachsenen ziemlich abgeschafft; in England z. B. würde sich Zeder lächerlich machen und dem Gespötte der Mitwelt aussetzen, wenn er einen Andern zum Zweikampf heransforderte. — warum sollte es nicht grlingen. die-selbe Anschauung auf g^inze Völker zu übertragen. Ist der Zweikampf als Rechtsmittel zwischen Völkern nicht ebenso unsinnig und barbarisch, als zivischen Einzelnen? Sollte es nicht möglich sein, ebenso »vie für diese ein Gericht zv bilden, das über Streitfragen der Völker entscheidet? Man wirft der neuen Zcit ost vor: sie sei Materiell; allein gerade indem sie die materielle Wohlfahrt mehr im Auge hat, fördert sie auch das geistige Lel)ett So ist gerade der ss Viel Verschrieene Materialismus wesentlich gegenmaterialistisch. indem er durch fsrtivührend erleichterte Ve« friediguug der materiellen Bedürfnisse den geistigen Auffchwung ermöglicht, ivie wir denn auch in der That das reichste Füllhorn von Segnungen d.r Humanität und Freiheit gerade dort erblicken, wo im Wohlstand und im Vebagen größerer Bevölkerungsschichten der geeignete Boden für diese edelste» Blüthen der menschlichen Kultur vorbereitet war — Auf Belege für diese Wahrheit braucht wshl nicht erst hingelviesen werden. die Schweiz. Belgien. Holland. England und das jugendlich vor« wärtSstürmende Nordamerika sind leuchtende Beispiele und Vorbilder. Nicht der Materialismus, sondern der stets mißverstandene Idealis' mus hat den größten Theil des Unheils über die Welt gebracht, und dieselbe zum irdischen Jammerthal gemacht. Hätte in Spanjen der gesunde materialistische, auf Arbeit. Erwerb. Gennß gerichtete Sinn der Engländer vorgeherrscht seine Gefilde »vären gewiß ein lachendes, irdisches Paradi-s geworden; der finstere Mönchs' geist aber, seine Cingebnngrn aus einem fanatischem Idealismus schöpfend verwies stets das glück- und freudenbedürftige Menfchenherz an den Himmel, und bedeckte dafür die gesegnete Erde Spaniens und Brabauts mit dem lodernden Scheiterhaufen der Inquisition. Für solche un-sterbliche Berditnste ist ji eben jetzt in unserln aufgeklärten Zagen die Heiligsprechung eines der grausamste» und blutdürftigsten Inquisitoren — des Pater Pedro vou Arbues ersoltjt!" Die VolkSil'irthschast als Förderin des materiellen Wohles, das eigeutlich die Bedingung und Gründl.,ge des geistigen Fortschrittes ist und somit auch l,uf den politischen Fortschritt Einfluß hat. muß des', halb in erster N.^sition selbst schon fast gegenstands« los gewordlU^^ — Von tausend Fcdern. von hunderttausend Pressen sehen wir geivK^ilich mit größtem Pathos gegen Zustande eifern, die längst der Veig^ingenheit angehören und auf die Gegenwart von keinem oder nur geringem praktischen Einfluß sind; dafür aber rührt sich keine pnspurnen. ihrem lichtgrünen und goldenen Blälterschmuck, wobei selbst noch die dnnkclen, einförmigen Andelholzwaldungen einen dem Auge wohl-thätigeu Ruhepunkt in diesem bleudenden. zauberischen Farbenspiel bildeten. Besonders auf der Neuukircher Höhe ist die Aussicht an einrm hellen Herbsttage eine unbeschreiblich schöne und großartige. Zu unsern Füß.n liegt der Odenwald mit seinen Bergen und Thälern. seinen Bächen. Fels-kuppen nnd Burgruinen. ^ Darüber hinaus verliert sich der Blick in's llnendlichc. Die Vogesen. der DonnerSberg. der TaunuS und die Wel« terau. der majestätische Rhein mit den Domen von Worms. Mainz und Speyer erscheinen dem Auge, und weit und schimmernd ivie ei» von durchsichtiger» Silbergewölk bedecktes Feenland öffurt sich die Ebene bis nach Frankfurt hiuuuter. Ab.r wir irolllN uns mit der Beschreibuug dieser himmlischen Ge-glnd Nicht länger aushalten, als eben genügt, um uns den Gegensatz ztvischen der schönen sr.ien GotteSnatnr und dem. vou Verschuldet'M und unverschuldetem Mißgeschick heimgesuchten Mluschenleben zu vergegentvar« tigen; als eben genügt, um uns die Stimmung klar zu machen, in der Wilibald an eincm solchen sonnigen Herbitmorgen dort oben auf der Höhe bei seinem Dorfe stand nnd düsteren Blickes, das Herz vou unsüg« licher Bitielkeit und Muthlosi„teit ersüllt. iu diese herUiche Gotteswelt hiueinstarrtc. oliue auch uur einen tlöstlicheu und erheiternden Eindruck davon zu empf^mgeu. Er war i.m gestrigen Abend im Hurenkränzchen der benachbarten Amtslladt geivesen. wo es zwischen il»m und mehreren jüngeren Beamten, die längst ans seine E>folge bei den hübschen Damen eifersüchtig gewor-dl» waren, endlich zu einem Austritt kam, der ans einem leidenschaft' lichen Wortwechsel zu einem offenen Skaudal sührte. ganz so. wie e» diese Schriibstubenbelden angelegt hatten. Denn wie aus einem Munde schrieen plötzlich, da Willbald seine Beleidiger kurz und würdevoll zurecht-lveisen wollte, dl ei. vier brüske Gesellet^ er habe kein Recht, sich in ihre Gesellschaft einzudrängen, hier herrsche ein seiner gesitteter Ton; wer sich l>ei einer WilddirbStochter. die «rie eine'Zigeunerin dos Land durchstreife. eiU'U ltoeb geholt habe, den brauche man nicht in gebildeten Kreisen zu dulden! Ha»d und keine Lippe, wo et fich »och rechtzeitig «m energische Ber-dammuNl^ ««d Verurthtilnag von Mißbrku-Hen «ad ZnftAnden handelt, durch welche vor unseren Augen die Blüthe eineS ganzen Gkschlecht» geknickt und dem menschlichen Fortschritt tausend überflüsstge Hemmnisse entgegengethürmt werden. Wollen wir auch nicht so weit gehen, zu behaupten, daß die Op-pofitiou nie rechtzeitig komme, da in neuerer 3'it diele ehrenivenhe Männer und Blätter j^egen die Borurtheile und Schäden der Zeit auf» stetreten. so ist eö doch richtig, daß zu wenig in dieser Bczithung geschieht. Die Verbindung zur Aenderung des KorNt,esetzeS in England arbeitete ein Jahrzehnt an der Abschaffung einer einzigen dummen und ungerechten Einrichtung — sollte eS nicht lohnend sein, ein Jt,hrhundert daran zu »enden, um die schlimmste aller Einrichtungen zu btseitigen ? Wir sind überzeugt, es gelingt, wenn alle Menschenfreunde sich die Hand bieten, wenn nicht von Seite frömmelnder Seelcn, sondern von Seite der -rnsten Wissenschaft und des praktischen LelienS die Agitation begonnen wird. _ Stmischte Nachrichte«. (Die französischen Bischöse und die nächste Kirchenversammlung.) Berichten aus Frankreich zufolge dürften die Bischöfe dieses Lanl^e» auf der allgemeinen Kirchenversammlung zu Rom eine gar traurig, Nolle spi l,n. Sie glauben mit dem Papftlhum. daß es d,r Kirche gelingen könne, den neuen Geist zu bezlvin.^cn. sowie die Kirche. einst auch sich geschmeichelt, als sie ihie Vamnrträger in Trienl um sich vetsamm,lte. den protestantischen Irrglauben zu vernichten. Die sranzöflschen Bischöfe werden diesmal fast wiederstandsloS vor dem päpstlichen thron erscheinen, denn sie l^aben bereis alle zur ulttamortanen gähne geschworen, und die Regierung, die auf ihr, Stütze bei den nächsten Wahlen zählt, wird nichts oder wenig thun, ilir.n Elser zu mildern. Umso besser für die menschliche Vernunft. Die VegensäKe zwischen Rilckwärts und Vorwärts wrrden um so ungefälschter her«,ustreten; die Anspiüche einer für immer besiegten Zeit, die Forderungen und Bestrebungcn von Gegenwart und Zukunst fich umso deutlicher von einander abheben Die verblendeten Köpfe, die da glauben, daß eine Versöhnung zwischen zwei ftMdseligen Polen, die sich den »n ihnen innewohnenden Natur» kräften gemäß von einander abstoßen, möglich sei — diese werden erkennen, es wird ihnen aus dem Syllabus entgegcnfchallen, daß es nur Eine katholische Kirche gebe, nur eine Art Katholik zu sein, nämlich die. welche darin besttht, sein H.iupt vor allen Geboten des päpstlichen Stuhl,s zu beugen — diese Gebote mögen fich auf e«ne Glaubens, lehre oder irgend eine weltliche Thätigkeit der menschlichen Gesellschaft beziehen. (Das Großherzogthum Baden), »velches jetzt sein Heer-Wesen, dem Bertrage mit Preußen entsprechend, geordnet, stellt 18 Ba-tailloue Liuieninsanterie, 1ü Schwadronen. 7 geldbalterien und 12 Land-ivehrbataillone. („Die Konsequenzen der Geschichte") überschreibt die Berliner Bolkszeitung ihren Artikel, der an die Unterredung deS gr,ib. v. Beust mit Siiegcr und Palacky anknüpft, dessen Schluß wir zum Nutz und Frommen unserer Leser hier anfül»ren. „Wir schen. heißt e». in der jetzigen Stellung des österreichischen Staates die schweren Konsequenzen der Geschichte, welche die Sünden Oesteereichs vergilt. Wer find die jetzigen Feinde, welche daS große Regenerationswerk Ocfterrerchs am hef-tigstea bedrohen? Es find diksUben, welche die Hosburg als Freunde zu Hilfe gerufen gegen die Freiheit, durch welche sich Oesterreich vor Zwar fand der junge Förster alöbald aus diese entsetzliche Krairkung hin den Beistand aller tvirklich gebildeten uiid anständigen Herren in der Gesellschaft; die Beleidiger, noch dazu dem Subalternstand an:^ehörende Leute, wurden aus dem Saale gewiesen und noch in Willbald'S Gegen-wart deren Ausschließung aus dem Kränzchen einstimmig bcschlof'sen ; aber das furchtbare Wort, und in ihm daS vernichtende Berdammungsurttzeil der Welt, war damit doch vor seinem reizbaren Gefühle über seine Ehre, seine bürgtiliche Stellung gesprochen, und Willbald hätte den Rheinstrom. wie er dort drüben silbein durch die Ebene stutete. durch seine »vunde Brust leiten mögen ^ ditsrn Schimpf würde er doch nicht abgewaschen, dieses glülien^'e Brandmal nimmermehr gekühlt haben! BergebenS kämpfte er mit immer matteren Schläticn seincS verwun» deten Heizens, mit immer schwächeren Bernunstgründen seines erschütterten Geistes zegen die schwarze Dämonenschaar an. die in seinem Blute, seinem Hirne rumorte. Die schrecklichen Erlebnisse und Erinnerungen de» letzten Zeit irälzten sich wie ganze Berge d.S Ot»en,valdes auf skinc Seele, begruben ihn lebendig im Sturze donnernder Granitfelsen, Nicmand ret-tete. Niemand bernitleidete ilzn! Da tag die Welt in ihrem glänzenden Lichte weit ausgebreiitt zi» seinen Füßen, da sah er die friedlichen Wohnsitze von tausend glücklichen Menschen, da rauschte hintcr ihm f»in alter Wald, der treue Freund seiner Jugend, der verschwiegene Zeuge seines kurzen WonnetranmtS. und er war rlender, war verlassen,r und betrogener als je zuvor. Der brave Bater todt durch seine Schuld, die lebensfiohe Mutter von G am nieder-gebeugt durch die nämliche Schuld, und er selber das verachtete, verhol»«!. Opfer grmeinsten Betrugs, ihm mitgespielt von einer verruftnen Wild-diel»Stochter! In diesem furchtbaren Seelenschmerz, wo es schon wieder in seinem Kopfe wie kochend Blei zu glühen anfing, daß er meinte, die Hirndecken sollten ihm anseinander springen, kam ihm wie ein dunkler Prophetenlaut aus einrr unbekannten Geiste»Welt dt»s letzte Wort s.in,s Siateis in den Sinn, welches dichr in der Lache tusprochen« „Man soll sie ausrotten zusammt ibrer Brnl» Und plötzlich wie in einer Tnumellust ergriff der Unglückliche im Moment, wo er'S dachte, auch schon den Vorsatz zur Ausführung! (Schluß folgt.) zwei Jahrzehnten hätte aufrichte«'können. Die Slaven wurden herbeige-^fen. NM das Freiheitsstreben der Deutsch Oesterreicher zu uuterdrückenl Die Kroaten ivurden bewaffnet und gegen l>ie Ungarn geschickt, um die Oktoberlage in Wien zu veranstalten! Die Rnffen mußten Ungarn retten ; die Czechen mußten die Reichsverfaffuug begraben helfen, und über AllkM «vurde Rom und der Klerus herbeigerufen, um die Hände segnend übe? all die Gewaltthaten der Reaktion auszustrecken und um dnrch Konkordate und Dogmen-Wunder das Volk zu blenden nnd in der ginsterniß zu erhalten. Jetzt kämpft der österreichische Staat einen EListenzkampf gegen diese seine ehemaligen Genossen! Wir ivünschen im Namen der Kultur, daß er siegreich daraus hervorgehe; aber daß er so kämpfen, daß er ringen muß mit verzweifelten Mäthten. die ihn leich» mit in den völligen Untergang reißen können, das ist eine That der rä» cheadtn Hand der konsequenten Weltgeschichte." (Ungarn.) Seit zivei Jahren ist in Ungarn der tiefgesunkrne Werth des Bodens dnrschnittlich um 40^»/^ gestiegen, ist der Zinsfuß überall im raschen Fallen begriffen. In allen größeren Provinzstädten bilden fich Kredit'und Gewerbeanstalten, die — keineswegs ermäßigten — Steuern werden mit ein^r früher nie gekannten Pünktlichkeit und Leichtigkeit gezahlt. Am augenfälligsten und überraschendsten aber ist der zunehmende Wohlstand, das Wachsen des Unternehmungsgeistes in der Landeshauptstadt zu beobachten. Die Bevölkerung PcstS hat seit 1'/, J'hren gering gerechnet nm 20"/^ zugenommen, neue Häuser, neue Fa-briken entstehen in übrrraschender Schnelligkeit, mehr als 20 größere Kredit- und Industrie-Unternehmungen sind gegründet, darunter zwei 'sanken, deren eingezahlt,S Kapital je 6 Millionen fl. betragt; das einheimische Kapitat drängt sich in Fülle zu nutzbringenden Anstalten und das frcmde Kapital sucht vertrauensvoll den ungarischen Markt; die Verkehrsmittel können den Anforderungen des Handels kaum ge-nügen; die Aktien sämmllicher Ändustrieunternehmungen stehen hoch und es hat vorderhand nicht den Anscheitl. als ob dieses ungestüme BorwärtSdrängen in allen Zweigen der Bolksdeschäftigung so bald seine Grenzen finden sollte. (I n n s brn ck.) Die Anmeldungen zur gemeinsamen Schützenfahrt nach Wie», die bisher beim Landes Haupschießstande von Tirol eingelangt, beziffern sich aus nahe an siebenhundert Mann. Alle Landesthelle find vertreten, jene, in welchen die Schwarzen gegen den Besuch des Festes gewühlt, am besten. — Mit besondkrer Freude erwähnen »vir, daß auch Wälschtirol. und zwar durch eine stattliche Zahl vertreten wird. Marburger Berichte. (Ein bruch) Bei dem Winzer Georg Peltler in Trennenberg hat am S. Juli Vormittag, wahrend derselbe auf dem Felde beschäftigt tvar, ein Gauner das Hausthor und die Äubenthür aufgesprengt und Kleider im Werthe von 20 fl. gestohlen. (Während des Schlafes desto hlen.) Am 9. Juli Vormittag 10 Uhr verließ der reisende Uhrmacher Ludw^ v. Waldheim aus Graz in Begleitung des Schuster„cseU,n Joseph K. Windisch-Feistritz, um fich nach Marburg zn b.glben. In Schleinitz ward Einkehr gehalten und Ludwig von Waldheim bezahlte die Zeche. Eine Biertelstnnde außer Kötsch fühlte letzterer sich unwohl le^^te sich unter einen Baum unl^ schlief ein. Gtgen 6 llhr Abends erwacht, bemerkte er. daß ihm die Brieftasche und die Reisct.,sche abhanden gekommen und daß sein Ve-gleiter verschwtmden. Der Schaden beträgt 99 fl. 80 kr. In der lvrief' tasche hatten sich 4 fl. 40 kr. befunden, in der Reisetasche: das voll-stäi»di.,e Werkzeug eines lllzrinachers. eilie silberne Uhr, ein Rock. Hemden und Beinkleider. Der verdächtige '^schuitergeselle ist ein Urlauber aus Agratn. (Ocffentliche Borträge.) Der Bortrag ivelchen Herr Markivort am DonnerSt'g gehalten, ivar des Stoffes wegen minder anziehend als der erste. !iesern Etndurck machten nur die Worte über die Einführung der Ehelosigkeit de,.' Priester und über die Bedeutung Luthers für die Mutterspr.'.che. Zuhörer ivaren ungefähr siebzig anivesend. Der dritte Vortrag (am Freitag) ivar von zündender Wirkung, aber die Zuhörer ivare.k leider in geringerer Anzahl erschienen. Herr Markwort wies ziffernmäßig uach. daß Ne Unsitilichkeit gerade dort am häufigsten und stärksten, wo d^r Aberglaube am üppigsten ivuchert. Schule und Turnkuuft müssen Geist. Herz und Elzarakter bilden. So lange aber in Oesterreich der Ausgleich mit den nationalen Parteien nicht zu Stande gekommen, fehle es an! Eintracht — an d^r Bedingung des gemein-jamen und allgemeinen Fortschreitens. ^,S ä n g e rfa h r t.) Zur Sängerfahrt, welche der Männergesang-verein heute nach Leibnitz unternimmt, haben sich fünfundvierzig Mitglieder geM'ldet. (Dantebslder.) Die Vorstellung, welche für gestern angemel-det tvai. ivird am Dienstag stattfinden. Die Darstellung dieser Nitder im Thalia-Theater zu Graz war so zahlreich besucht und erfreute sich eines so allgemkinen Beifalls, daß Herr Hoffmann. aufgefordert, noch zwei Bor-sttllungen zu geben, dirsem Verlangen entsprach und deßhalb verhindert war, gestern in Marburg einzutreffen. Letzte Post. Der Borschlag, welchen die «ugarisch-kroatlschen A»4gleichs. abordnunae« vereinbart, wird von einen Ausschuß derselde« nr. rundlich festgestellt. In Spanien haben fich auch die Karlisten mit der Aortfchritts, partei^nud den gemäßigt Kreifinniaen verbündet. Das deutsche Echtltzenfest in NeV-Bvrk hat begonnen. Geschäftsberichte. Narburg. N. Zuli. lWochevmarktsbericht.) veizen fl. 5.20. Korn fl. 8.25, Gerste st. 0.—, Hafer fl 2.20, Kukurutz ff. 8.Sü, Heiden fl. 8.15, Hirsebrei» fl. 5.—, «rdSpfel fl. 1.40 pr. M^en. Stindfleisch 2S fr., Kalbfleisch 27 kr., Schwein, fleisch luna 26 kr. pr. Pfund. Holz, hart S0" fl. 9.—, 18" fl. 5.15, detto weich 30" fl. 0.—, 18" fl. 8.50 pr. Klafter. Holzkohle» hart fl. 0.K0, weich fl. 0.48 pr. Metzen. Heu fl. 1.20, neue» fl. 1.^-, Stroh, Lager« fl. 1.10, Stten- fl. 0.70 pr. Eeutner. Pettou, 10. Juli. (Wochenmarktsbericht.) Weizen fl. 5.20, Korn fl 3.20, ^rste fl. 0.—, Hafer fl. 1.90, Kuturutz fl. 8.20, Heiden fl. 2.90, Hirsebrei» fl. 0.—, Srdtipsel fl. 0.— pr. Metze». Ri»dileisch ohne Zuwage 25, Kalbfleisch ohne Zuwage 24, Schweinfleisch jung 25 kr. pr.Pf. Holz SS" hart fl. 10.—, dctto weich fi. 7.50 pr. Klafter. Holzkohlen hart fl. 0.50, detto weich fl. 0.45 pr. Metze». He» fl. 1.— Stroh, Lager- fl. 1.--, Streu- fi. 0.60 pr. Centner. Verstorbene in Marburg. Mm i« Marburg. Durch das ehrende Vertrauen des löblichen Theater« und KafiRo-Komitv's zum Nestaurateur und Kafetier gewühlt, mache ich hiemit öffent-lich bekannt, daß ich dieses Geschäft am 1. Juli angetreten habe und erlaube nur. dem ?. I. Publikum zu recht zahlreichem Besuche mich höflichst zu empfehlen. Wie ich seit vielen Jahren alS GaKwirth „zum Jagerhorn" mir die vollste Zufriedenheit deS Publikums erworben, so wird es auch mein unabläsfigeS Bestreben sein, die Kasinogäste zufrieden stellen, wie eS die Ehre dcS elften BergnügungD. und GesellschaftSlokales der Stadt erfoidert. Hochachtungsvoll (397 __Joha«« Vschunder «m 9. Juli: Dem Taglöhner Franz Wabitsch der Sohn Carl, 2'/, I. alt, an Auszehrung. — Dem Wagenkoppler Johann Terschek die Tochter Johanna, 5 I. alt, an Kaisen. — Am 10: Johann Trachitsch, Winzer, 54 3. alt, an Auszehrung. Zur Nachricht Der so außerordentliche Erfolg der Vorstellung deS Herrn Paul Soffmann im Thalia Theater in Graz veranlaßte die Direktion, noch fernere zwei Borstellungen mit ihm abzuschließen; auS diesem Grunde wird die für gestern angezeigt gewesene Borstelluna im hiesigen Theater Dienstag de» >4. Juli stattfinden, und zwar bestimmt und unwiderruflich. (402 (2S8 I, fti« «tapMaiischtr Att! Wv? - Bei .1. Ii«rl, I' Lirvpe. Lr«z»rvor8la6t. Daselbst ist daS „Aremdenblatt", „Jllustrirte". „Fliegende Blätter" und „Marburger Zeitung" znm Lesen oder zur gänzlichen Abnahme zu haben. (403 Die Musikkapelle der ?. ? vriv Siidbahnwerkftcktte wird fich heute Sountag Kachmittag bei der „Linde in Nothwetn produeiren. Zum zahlreichen Besuche macht seine ergebenste Einladung der Pächter (404 Karl Joch. MenlMm Iieinzer kliliiix siuä dabsu bei W'. IlßVlIvtnix. ./ l- »!« »»' bis auf Weiteres geschlossen und bittet Gefertlt^ter d»e geehrten Badebc-^y^ meisten Mineralquellen in der ersten Zeit ihres Gebrauches beobachtet werden, sucher, einstweilen den obern Eingang von der Kärntnerstraße auS zuj Zunächst ist seine Wirksamkeit bei gestörter THStigkeit des Magens hervorzuheben. benützen. ^ ...... ^ ^ "' " - - - - - ^ - - Johann Rohrer, Badeinhaber. Svllerzl üi li'i'leölAinIvr in Vieo, Opemrtng 13. General Agentei der Nähmaschinen der Singer Manu-faeturlng Comp, in New Nork. der größten Rähmaschinenfabrik drr Welt, suchen unter günstigen Bedingungen für Marburg ««d Umgegend eine» sßlveKte» Agenten. Bewerber wollen sich gefälligst an obige Firma wenden. (399 Das Eckgewölbe in der Herrengaffe im Hause Nr. 107 ist zu vermietheu. Anzufragen beim HauSeigen-thümer baselbst. (400 Brennholz und größere Absall-Stücke von Nußholz, noch sür Tischlerarbeit brauch-bar, sind sehr billig zu verkaufen in MeUing, in Holzingers Gafthans (379 Gefchafts'Berlegnng. be. Mein Kommissionsgeschäft (Handel mit getragenen Kleidern) treibe ich von heute an im Staudinger schen Hause in der Post;^affe. Kleider für Herren, wie für Damen liegen in großer Auswahl zum Verkaufe bereit und empfklile ich mich dem verehrten Publikum zur getreuen Briorgung aller Kommissionen. Anna Posch. Marburg. 2. Juli 1868. (390 Edikt zur Einberufung der VerlaffenschliftS-Gläubiger nach Elisabeth Koschuch. Vom k. k. BmrkSgerichte Marbiirg werden diejenigen. wUche als Gläubiger an die Be'lassenschast der am 23. Dezember 1866 mit Hin» terlafsung eineS schriftlichen Testamentes vom 22. Dezember 1865 verstor-benen Elisabeth Koschuch, Keuschlerin von Pobersch, eine Forderung zu stellen haben, aufgefordert, in drr Kanzlei deS k. k. Notars Dr. Franz Radey in der Grazervorftadt M Marburg zur Anmeldung und Darthu« ung ihrer Ansprüche den 28. Juli 1868 Bormittags 9 Uvr zu erscheinen oder bis dahin ihr Gesuch schriftlich zu überreichen, widrigens denselben an die Btrlassenschaft, wenn sie durch die Bezahlung der angemeldeten und liquidirten Forderungen erschöpft würde, kein weiterer Anspruch zu stände, als insoferne ihnen ein Pfandrecht gebührt. Marburg am 10. Juli 1868. Dr. Franz Radey, als 401) k. k. Notar als Gerichtskommissär. Durch seinen hervorragenden Tehalt an Alkalien ncntralistrt er die freie Magensäur» und beseitigt dadurch alle durch diese hervorgerufenen Verdauungsstörungen, zugkich regt er die gesunkene THStigkeit der Magen, uud DarmhSute an, stärkt «no ftelaert die Energie ihrer Oefäffe, befördert dadurch eine geregeltere Aufsaugung der Lymphe uqd bewirkt somit mittelbar eine bessere Ernährung des ganzen Körpers. Aus dem Sesagten folgt nothweudig, daß bei dem Gebrauche dieser Mineralquelle die peristaltische Bewegung des Darmes eine kräftigere wird, wodnrch llnterleibs-Anschoppunaen beseitigt, eventuell verhütet werden. Die große Menge von freier Kohlensäure, welche durch de« Gebrauch dieser Quelle dem Organismus »ugefilhrt wird, vermindert die LenofltSt des Vintes und erhöht somit die Lebensthiitigkeit sämmtlicher Organe. So wird die Thä-tigkeit der Leber angeregt, die Abjonderung der Galle befördert, Stockungen im Wort» adersysteme werden vermindert; da dieser Sauerdrunneu eine raschere vireulatioii des Vlutes hervorruft, erhöht er mittelbar die THStigkeit der Schleimhäute und der Haut. Sine gan» spezifische Wirkung änßert der Preblauer Sause« brunnen auf die Harn« und Sexnalorgane; die Quantität des Harnes wird vennehrt und feine Qualität verändert, indem die Harnsänre vermindert, die bafifchen Produkte vermehrt werden. Was die Sexualorgane anbelangt, fo wird vor Alle« d^ Thätigkeit der erschlafften Schläumhäute angeregt und gestärkt. In großen QnantitSten aenossen, wird durch die bedeutende Menge freier Kohlen« säure ein der Berauschung ähnlicher Zustand herbeigefiihrt. Wirksam ist daher dieser Sauerbmnnen: Bei allen chronischen Katarrhen des Magens, des Darmes, der Lunge«, der Harn, und Sexualorgane; beim (Erbrechen in Aolge von verdauungsschwitt^: beimMagenkrampfe; bei dem so lästigen Sodbrennen, besonders, wenn es durch Mißbrauch von geistigen Getränken entstanden ist; bei chronischen Diarrhöen; bei Erschlaffung der Lungenschleimhaut und dadurch bedingter vermehrterSs^ei»« absouderu^, wie dies vorzüglich bei Lmpdvovm, Vroaodioot»»io und nach vornußß«' gangener orovoditii der Kall ist; bei hysterischen und hypochondrischen Nervenverstimmungen; bei Stocknnaen im Pfortadersysteme; be» Hämorr. hoidalleiden; bei chronischen Sihleimflüssen aus den Sezualorganen; vorzüglich aber bei Erkrankungen der Nieren; bei Katarrhen der Harnblase; l>ei Stein- und Griesbild uug. in welchen letzteren Fällen seine besondere Heilkraft fich vorB^lich bewährt hat und weit nnd breit bekannt ist. Die im k.k. allgemeinen Kraukenhanse zn Wien mit einer Partie dieses Waffers gemachten Versuche (1860) habeii die Wirksamkeit der Quelle im gleichen Sinne destä. tigt uiid uameutlich die fast spezifische Wirkung in Krankheiten der Harnorgane bekräftigt. So wie jede andere Heilquelle ist auch diese nicht leichtfinnig und ohne vorher eingeholten ärztlichen Rath zu gebrauchen. Der Brlinnen eignet fich auch ganz besoiiders mit Milch getrunken zu werden. Sei)r zu empfehlen ist der Preblauer Sanerbruunen als Luzusgettänke. und gibt zumal mit säuerlichen Weinen ('/, Wein, V, Sanerbruunen), je nach Belieben mit etivas Zucker gemengt, ein vortreffliches uud erfrischendes Getränke. (SbS Niederlage bei M. i»l Marbiirg. Schöne neue Wohllmgen mit freundlicher Ausficht, zu 2. 3 und S Zimmern mit Sparherdküche und Holzlege, sind zu vergeben im Hause Nr. 109, Grazervorftadt. der Jahrgang dieses Blattes. Zu kaufen gesucht: 1853 dcr „Gartenlaube." AuSkiinst im Verlag (372 Verantwortlicher Redakteur: Kranz Wiesthaler. Driick iind Bttlag von Eduard Zanschitz in Marbiirg.