^N?MO'     I^ro. XIX.                        'WW
kaibacher                    Zeitung. «
''- ^^^^    ^?"     den 14. Mai.
S«s van Gand vom 5. April.
Zergangenen Sonntag, den zten April/ wurden 5 Offiziere, die nebst einem Kadet ausser dem Fort spazie. ten giengen, als sie zwischen Stadts-'Herberg und dem Fort St. Anton gekommen waren, durch die auf dem .Hocldik stehende kais. Wache (oder ewige aus dem Dorfe Aesenncedc kommende bcwafnele kais.Soldatcn) wtt einigen Muskctelckugcln begrüßt,! davon einige keine 2 Fuß vorgedach-ken Herren niederfielen, so daß es cil^ wunder ist, das keiner von ihncn ^erwundcc oder gctödtct worden. Hchdem unser Komandant (Prinz ><"ill)elm von Hessen) hiervon benachrichtigt worden, hat er vor erst uen Untermajor hinausgesandt, um Erkundigung cinzu;iehn, zugleich ?bcr auch ersagten Offiziers aufgelegen, dievon eine schriftliche Erkla. ^^ aufzusehen,woraus man schließt °aß unser Kommcndant dafür Sor-A .tragen wolle, daß dergleichen Ho-'^'/"ten auf unserm Territorio nicht lnehr vorgehen.
>            Haag vom 14. April.
Der regierende Fürst von Wal-deck ist gestern Abends allhicr an-!gckomm<n und in dem Gasthofe zum Parlament von England abgestiegen.
Gestern hieß cs, daß der Friede zwischen dem Kaiser und Holland sicher und schon so gut wie unterzeichnet sei. Eine so erfreuliche Nacbricht müßte aber zuerst in unscrcr Gravcnhaagsc Kourant stc-bcn, und dicse sagt"bloß, daß der Friede wahrscheinlicher, als der Krieg sei, und daß die entscheidende Nachricht aus Paris zu erwarten stehe, welches iht der Mittelpunkt der großen Unterhandlung sei.
Aus Oesterreich ben iz. April.
Dem Brcntanoischen Freikorps sind gestern Befehle zugefertigt worden , seinen Marsch, ohne bei St? Polten zu warten/ fortzusetzen.
Merhaupt Mm  die Kriegsrüstungen gan;   ununterbrochen fort. Vorgestern   wurde  ein  beträchtlicher  Rckrüttntransport   nach den Niederlande abgcschikt. Dem drit-tetl   Bataillon    vom   Regiments Preiß, und Tcutschmeister ist O^d« re zum Aüfbruche nach der Niederlanden zugefertiget worden. Diese Bataillons und noch einige Regimenter sollen in Linz nähere Be/ fehle erwarten.     Starke   Munitionsporte gehen nach Böhmen ab/ woselbst beträchtliche Fruchtmagazine angelegt werden.     Es gehet allhier  die Rede, daß nach Ankunft einiger Kouriers aus Petersburg / Paris und Brüssel an ei« nen Vergleich mit  Holland nicht mehr gedacht  werde, indem  die Generalstaaten  dem  kaiserl.  Ultimatum nicht beigepflichtet  hätten, noch weniger be^ingnißweise in die Scheldefreiheit/ Uiberlieftrung von Mastricht und Dependenzen:c- wil-llgcn würden.     Seitdem bemerkt man häuftqe Konferenzen  zwischen dcm    französischen   Bothschafter, Marquis von Noailles  und  dcm preußischen Gesandten, Baron von Niedescl,  mgleichcn/ daß sich der rußische  Gesandte,   der   englische Minister,  wie  auch   der dänische Geschäftsträger, öfter als  jemals zn   dem  Fürsten  Hofstaatskauzler begeben.
Indessen, obschon die Antwort des k. k. Hofes auf die letzten hol-lälDischen Vorschläge schon über acht Tage erstattet ist, und ma!i .leicht vorsehen kann, daß oie Republik Holland die gänzliche freie
Schiffahrt auf der SHeN^D wie diesfalls darauf bestanden wird, nicht zugeben dürfte, so erwartet man dennoch, ehe das Schwerdt noch aus der Scheide gezogen wird, zuvorderst die Rückkunft eines vor beiläufig 7 Tagen nach Petersburg abgeschikten Kouriers, sammt der Genehmigung des diesseits entwor/ fenen gemeinschaftlichen Opera< tionsplans, für den Fall, wo der Krieg durch Einmischung fremder Mächte allgemein werden foltte.
Vreda den 6. April.
Heute sind wiederum 2 Sch'^ von Dclft mit metallenen Kanonen, Mörsern und Haubitzen all/ hier angekommen, welche zur De-fensionslinie, ringsum diese Stadl bestimmt sind. Das Kampenient unsrer Truppen auf der Heide bet Oosterhoudt soll gewiß sein. Indessen haben die gewöhnlichen Mr^ lichen Mänouvres hier schon ihren Anfang genommen , welche vor^ nämlich die Husaren, Kuiraßttts und Jäger von dem Korps ^^ Rhcingrafcn von Salm täglich w" vielem Lobe machen. Diesen Naa/ mittag wurde hier ein Huffar vo" 'bcmcltcn Korps militauisch beM den, unter dcm Zulauf einer Men Menge von Menschen, da in 0" ser Stadt eine solche stattliches che noch niemals gesehen wo^cn' Von dem braven Major von ^" rike war das Kommando des,^c itaschcmcnts bei dicser BegrabM^ idcm Prcmierlicutenant bcl oe iHuffarenkorps^ Hrn. von B^u
^e. zu Bro'lnevo aufgetragen; der "cichnam ward durch Hussaren in chrer vollen Uniform getragen, wel» u)cn eine große Anzahl anderer Huffaren in Begleitung verschiedener Hrn. Offiziers, als des Ritt. wcisters von During, Lieutenant vvn Hcsberg:c folgen. Die nnli« tairischen Zeichen des Verstorbenen lagen auf dem Sarg; die gewöhn-! llchen drei Salven beim Nieder-j senken der Leiche wurden imeister-« nch erekutirt.                                      !
Taglich kommen hier Transporte von Pferden aus Polen für dieß Korps an, ingleichen auch gewordene Mannschaft aus Deutschland; Ach sind wieder 2 Schiffe mit Montirungen für dasselbe angekommen.
Regenspurg den 20. April.
Das brentanoische Freikorps ist Mbereits zu Lmz angekommen, und Ae man vernimmt, wird die crstc ^Vision desselben gegen dcn 23tcn ^eß in der Gegend von Suau-"Uig erwartet.
Au< Franken den 23. April.
..Sicherm Vernehmen nach sind ?le kaiserl. Requisttoriales wcgen ^s Durchmarsches des Brenta-"olschen - und Uhlancnkorps durch ^'.ese Kreißlande, bereits vor ci-"lgen ^agen eingelanget.
Vermischte Nachricht. „ Der Kaiser besucht noch immer zum öftern das allgemeine Kran-
Ikcnhaus zu
'tern Besuch hörte er von dcr Direk-D !tion, daß der daselbst als KranM kenwärtcr sich befindende UrrcsiantD Bolza seine Geschäfte sich fthr thäM tia und lmermüdet angelegen  seitM lasse; sogleich befahl der Monarch« ihm die Fesseln abzunehmen,  untW ^ihn lnit einem monatlichen GehallW ^von 20 fi. als ordentlichen KrankM lwarter anzustellen,  aber mit deM Einschränkung, vor dem Ende seiW ner Strafzeit, die noch  8 Jahre dauert, keinen Tritt vor das Haus hinaus zu thun. — Eine sehr nüz-liche Einrichtung, welche fast bei allen Armenanstalten vergessen worden ist, ist zu Wien auf kaiserl. Befehl gemacht  worden.      Nach derselben sollen allen Bürgern und Handwerkern,   welche   ohne   ihr .Verschulden in  Armuth gerathen sind,  zur Erhaltung und  Beförderung ihres Gewerbes 320 si. aus dcr Armenkasse vorgestrckt werden, welche   sie  erst   nach   verbessertem Gcrwcrbe wieder zurnkbezahlen dürfen. — Die Aufhebung der Francs aner zu Inspruk ist nun wirk-» lich beschlossen,   und ibre Kirche wurde am ntcn gesperrt.     DaS Kirchen und   Klostcrgebaude wird dem Hccrn von Alberti übergeben welcher  die  Direktion  über   das daselbst anzustellende Gcneralstmi> narium für  Tyrol übertragen be< kommen   hat.     <^eder  aufgeklarte Patriot freut sich über dich Verwandlung  eines  Klosters in  eme Pflanzschule, welche von den glük-! lichsten Folgen für den Staat sein ! kann. — Der ungarische siebenbur-
Zische Adel hat laus ^dlcr Menschenliebe die Kinder dcr bei der,, Wallachenrebcllion ermordeten Vä-' ter und Mütter unter sich ver-j theilet, und sorcn für ihre Erzieh hun.q/ und verschiedene edeldetlkcn-! de Gutsbesitzer haben sich mitein-' ander vereinigt, ihren Unglüklichcn! Mitbürgern wieder aufzuhelfen, und. ihnen zur Wiedererbauung ihrer Häuser und zur Wiederherstellung der verwüsteten Grundstükc die erforderlichen Kapitalien vorzustre-ken. Diese thatige Menschenliebe, mit den Wohlthaten, welche der gütige Monarch so reichlich den verunglükten Familien, zutheilen l^ßt, lindert den Jammer der Un-Zlüklichen.. deren Güter und Freunde ein Naub jener Unmenschen wurden.
Da der am i. März für die 2 Kuratbcnesizien Pletrowitsch und Sachsenfeld im Cillierkrcise, dann das am Trojanerberge gelegene Vikariat St. Gotthard abgc« haltene Konkurs fruchtlos abgelaufen; so wird derselbe neuerdings am 7. künftigen Monats Iuny zu Sittich abgehalten werden.
Dafür die erledigte Probstey und Pfarr Kreug in Karnten der Konkurs auf den.23. Mai bestimmet ist;
So wird dieses in der Absicht bekannt gemacht, damit sich die
dazu kustlragende am gedachten Tag in alldortig Fürst dischöfi. gurggischen 3imtskanzlei einzuftn-den wijsen mögen.
Todtenverzeichniß.
Nro. 38 in Gradische, den 2. dem Hrn. Nlk. Mörkh s. S. alt 4 Mon-
Nro. 70 in Gradische, den 2. der Valentin Rcwull, alt 72 Jahr»
Nro. ls7 an alten Markt den 2. dem Michael Rosina s.S-alt l Jahr-
Nro. 25 hindern Ballhaus den 4» dem Andr. Kragot s. S. Noth tauf-
Nro 81 bei St. Jakob, den 5 - Hl' Ignatius Edler v. Hubenfeld, alt 4" ls2 Jahr.
Nro. 67 hindern Schloßberg, den 5 der Ioh. Martschon, alt 50 IM.
Nro. s i auf dcr unten Polana, den 5. der Georg Ieunicker/ alt 44 Jahr.
Nro. 63 in Krakau, den s. den» Prümus Thaliner s.T. alt 14 Tas»
Nro. 194 an Plaz, d. 6. Hr. 3^-Georg Bcncdikti s. T. alt 7 3s4Z'
Nro. 63 auf der Polana, den.^ dnn Franz Wißenthaler sein Meld, in 5 8ten Jahr.
Nro. ,3 auf 5er Polana, den »' dem Jak. Kastcliz s.W- alt > 8 Ia^'
Nro. s4 an der Noßengassen, "^ 9. Maria Brößerin, alt 66 Iadr.
Nro. 49 auf der untern Polana den 9. der Lorenz.Brizl, alt 55 Iayl'
Nro. 241 in der Spitalgaße/"^ 9. die Elisab. Nicherin, als 7o2ayr.
Gedruckt in der Kleinmayrischen I-Oe.Gubernial- und landschaftl.
Buchdruckerei, im Gersonischen Hause ^. ia. in der Kapu-
zinergasse/ wo die Zeitung alle Voimstag zu haben ist.