poStnina plsLsns v xolovini. Kinzelne Hlummer 1.5V Pio. Nr. 9. Erscheint jeden 1., 10. und 80. 13. (88.) Jahrgang. Organ der Gottscheer Deutschen. Bezugspreise: Jugoslawien: ganzjährig 30 Din, halbjährig 15'—Din. D.-Oesterreick: ganzjährig 6 Schill., halbjährig 3 Schill. Amerika: 2 Dollar. — Deutsches Reich 4 Mark. KoLevje, Areitag, den 20. Wärz 193 t. Briefe ohne Unterschrist werden nicht berücksichtigt. — Zuschriften werden nicht zurückgestellt. — Berichte find an die Schriftleüung zu senden. — Anzeigen-Aufnahme und -Berechnung bei Herrn Carl Erker in Kočevje Der Grundpfeiler der Familie. Die „Deutsche Zeitung" in Celje hat in ihrer vorletzten Nummer einem längeren Berichte Platz gemacht, in dem einer seinen Unwillen darüber äußert, daß der Bürgermeister einer unserer süd¬ lichen Städte den dort sich ungescheut breit ma¬ chenden wilden Ehen an den Leib rücken will. Man sollte, so meinte der Verfasser des Berichtes, lieber katholischerseits die bisherige Strenge der kirchlichen Ehegesetzgebung mildern, die Unauf¬ löslichkeit der Ehe beseitigen und die Eingehung einer zweiten Ehe gestatten, wenn in der ersten Ehe Zerwürfnisse, Roheit, Not, Geisteskrankheit, Kinderlosigkeit und ähnliches vorkommen. Wir hätten gewünscht, daß die Deutsche Zeitung selbst diesem ihr übermittelten Berichte ihren eigenen Standpunkt, wenn auch nur kurz, beigefügt Härte. Betrifft es doch einen so wichtigen Gegen¬ stand, daß über ihn die Leser nicht im unklaren gelassen werden sollten. Wir nehmen an, daß die Deutsche Zeitung, die ja auch hierzulande gut be¬ kannt ist, es uns überlassen wollte, zur besagten Notiz Stellung zu nehmen. Und der Standpunkt der Katholiken zu der Ehefrage ist folgender. Nach Gottes Anordnung ist die einmal gültige geschlossene und vollzogene Ehe unauflöslich und bleibt es, solange Mann und Weib leben. Bloß durch den Tod des einen wird der andere frei. Der Schöpfer selbst war es, der dem Stammvater der Menschheit die Frau zusührte und über sie das „Wachset und vermehret euch sprach und hiemit das Ehebündnis begründete. Was also Gott verbunden hat, soll der Mensch nicht trennen," sind Christi eigene Worte. Von ihm stammen auch die folgenden: Wer immer sein Weib entläßt und eine andere nimmt, der begeht an ihr einen Ehebruch. Und St. Paulus schreibt: „Denen, die zur Ehe ver¬ bunden sind, befehle nicht ick, sondern der Herr, daß sich Vie Frau vom Manne nicht trennen soll; wenn sie sich aber getrennt hat, soll sie unver¬ heiratet bleiben oder sich mit dem Manne ver- söhnen." Diese von Gott gewollte Unauflöslichkeit der Ehe hat die Kirche durch alle Jahrhunderte als unabänderlich verkündet und nie hierin ein Zugeständnis gemacht. Mögen Juden, Prote¬ stanten, Konfessionslose, mögen alle Staaten der Erde die Ehetrennung und Wiederverheiratung erlauben, vor Christi Richterstuhl ist eine solche Wiederverheiratung doch nur ein Ehebruch. Die Unauslösigkeit der Ehe ist von größter Wichtigkeit für die einzelnen Familien und das Gemeinwohl. Sie ist die notwendige Voraus¬ setzung der wahren Liebe der Gatten unter sich; sie allein bietet die Bürgschaft, daß die Eltern ihre Pflichten gegen die Kinder gewissenhaft er- füllen, sie ist der notwendige Grundpfeiler der gesellschaftlichen Ordnung und Wohlfahrt. Daß da und dort die Unauflöslichkeit als schweres Joch empfunden wird, mag zutreffen. Doch da heißt es Opfer bringen und aus den Gnadenmitteln der Kirche die Kraft zum Aushalten schöpfen. Wo unleidliche Verhältnisse herrschen, erlaubt übrigens die Kirche die Trennung von Tisch und Bett, aber niemals die Trennung des Ehebandes. Mit der mancherorts eingeführten Zivilehe und der staatlich erlaubten Ehetrennung und Wieder¬ verehelichung hat man noch überall schlimme Er¬ fahrungen gemacht. So äußerte sich der gewesene Präsident der Bereinigten Staaten Amerikas, Theodor Roosevelt im Jahre 1895: „Die Leichtig- keit der Scheidung ist ein Verderber für ein Volk, ein Fluch für die Gesellschaft, eine Bedrohung des Heims, eine Quelle des Unglücks für Ver- heiratete und ein Anreiz zur Unsittlichkeit — ein schlimmes Ding für die Männer und ein noch schlimmeres Ding für die Frauen." Und wieder: „Wenn wir das nicht tun, was die Katholiken mit ihrer Gesetzgebung, dann ist Amerika ver¬ loren." Der berühmte deutsche Rechtsgelehrte von Savigny antwortete, als ihn einstens eine Ne¬ gierung fragte, ob die Zivilehe einzuführen wäre, folgendermaßen: „Die Regierung scheint für die Zivilehe zu sein; ich bin für das Gegenteil. Ich bin Protestant, aber ich kann nichts dafür, daß mein Resultat mit der Lehre der katholischen Kirche stimmt. Und der Jurist von Oppen erklärte seinerzeit in der preußischen Kammer: „Durch das strenge Ehegesetz wird hin und wieder der ein¬ zelne, durch das laxe ein ganzes Volk unglücklich." Und noch eines. Überall wo Umsturzmächte, wie jetzt in Rußland, an der Arbeit sind, wird unter den ersten Einrichtungen die Unauflöslichkeit der Ehe als abgeschafft erklärt, und damit die Lockerung aller sittlichen Bande eingeleitet. In der Rückkehr zu den katholischen Grundsätzen allein liegt das Heil der Familien. Die „alte Straße". In der „Gottscheer Zeitung" vom 1. März war in einer Zuschrift aus Graz von der „alten Straße" die Rede, die von Ribnica aus entlang des östlichen Randgebirges des Reisnitzer Beckens verläuft, beim Kumetzlein aus der bisherigen süd¬ östlichen Richtung nach Süden abbiegt und im Kofler Fuhrweg, dem sogen. Goischochweg" durch die Kofler Gräscher ihre Fortsetzung nach Kobarje- Koflern findet. Der Verfasser der Grazer Zuschrift meint, daß die alte Straße von Koblarje-Koflern weiter wahrscheinlich in gerader Richtung nach Stara cerkev-Mitterdors zu verlaufen wäre, also auf der Linie Koblarje-Koflern—heutige Kofler Straße— Steigäcker — Putrsch Garten —Hauptplatz von Stara cerkev-Mitterdors—Friedhof—Mlaka-Kern- dorf—Tratten—Corpus Christi-Kirche—Stadt. Diese Annahme dürfte unzutreffend sein, denn auf dieser ganzen Linie ist nicht die geringste Spur einer ehemaligen Straße, wie es die alte Straße ist, vorzufinden. Die alte Straße war nicht etwa ein Feldweg, sondern eine richtige Straße im vollsten Sinne des Wortes mit solidem Unterbau, auf beiden Seiten mit Bruchsteinplatten eingesäumt. Wo die Terrainverhältnisse (zum Ausgleich des Niveaus) es erforderten, war der Straßenkörper mit Steinen untermauert, wodurch ein gleichmäßig verlaufendes Straßenniveau erzielt wurde — dies alles kann man am Goischochwege, besonders gut aber auf der Teilstrecke am Fuße des Kumetzlein noch beobachten. Die Straße war ungefähr fünf Meter breit und war sogar mit Prellsteinen oer- sehen. Es besteht kein Grund zur Annahme, daß die Straße südlich Koblarje-Koflern in einer minder soliden Weise oder gar nicht ausgebaut gewesen wäre. Dies müßte aber der Fall gewesen sein, wenn die Straße tatsächlich zwischen Koblarje und Stadt so verlaufen wäre, wie der Verfasser des Grazer Artikels dies annimmt, weil heute keine Spuren von einem Straßenkörper mehr auf dieser Linie vorzufinden sind, es wäre denn, daß nach Auslassung der Straße der Straßenkörper weg¬ geräumt wurde. Eine solche Annahme wäre aber sicherlich zu weitgehend. Meiner Ansicht nach kann die Straße von Koblarje weiter nur auf der durch die heutige Straße übers Köfele zur Bahnübersetzung nörd¬ lich der Station Stara cerkev vorgezeichneten Linie verlaufen sein. Allenfalls käme vielleicht auch noch der Fahrweg durch Unterhändlern (südlicher Teil von Koblarje) gegen Geschwend hiefür in Betracht. Die weitere Fortsetzung gegen die Stadt zu haben wir aber in der heutigen Landstraße zu suchen. Wann und von wem die alte Straße gebaut wurde, müßte wohl durch Sachverständige noch feststellbar sein. An dem noch sehr gut erhaltenen Teilstück am Fuße des Kumetzlein dürfte diese Feststellung noch am ehesten möglich sein. Ich erinnere mich noch sehr gut, daß meine Großmutter, die 1910 achtzigjährig gestorben ist, ost erzählte, daß in früheren Zeiten einmal die Post durch Koblarje auf der alten Straße ge¬ fahren sei. Sicherlich haben wir in dieser alten Straße den einzigen und ältesten fahrbaren Ver¬ kehrsweg zwischen Ribnica und unserer Stadt vor uns, auf der auch unsere Vorfahren ins Land gekommen sind. Die heutige Straße über Loschin— Schweinberg—Niederdorfer Boden muß erst spät nach der Besiedlung Gottschees gebaut worden sein, weil diese Straße noch heute im Volks- munde — im Gegensatz zur alten — die „neue" genannt wird. Bei dieser Gelegenheit möchte ich noch auf einen anderen alten Verkehrs- und vielleicht auch Handelsweg aufmerksam machen, den nur die Kofler (vielleicht auch die Mitterdorfer), aber auch diese nur vereinzelt kennen, daher bald ganz in Vergessenheit geraten wird. Es handelt sich hier allerdings nur um einen Fußsteig, vielleicht Säu- merweg, der am Fuße des Kumetzlein von der alten Straße, von der oben die Rede war, ab¬ zweigt und in der bisherigen südöstlichen Richtung der alten Straße quer durch das Kofler und Mitterdorfer Staudach nach Malagora-Malgern führt. Dieser Weg trägt den Namen „Hufna- steig". Aus der Namensbezeichnung darf gefolgert werden, daß seinerzeit die „Hufnare" (Topf- und Tonwarenerzeuger aus der Reisnitzer Gegend) diesen Weg zur Verfrachtung ihrer Ware auf den Markt von Novomeško über Malagora—Starilog benützten, wobei sie Tragtiere verwendet haben dürften. Dieser Weg muß seinerzeit viel benützt worden sein, denn er ist sehr stark ausgetreten. Heute ist er nurmehr durch Ortskundige feststell- bar, weil er sehr stark verwachsen ist. Dr.Kr. Aus Stadt und Land. HoLevje. (Die Volkszählung) beginnt, wie wir schon mitgeteilt, am 1. April und werden dabei nicht nur alle Bewohner, sondern auch alle Häuser und Grundbesitze, alle Haustiere, alle Fruchtbäume und Bienenstöcke gezählt werben. Auch der vorjährige Ertrag der einzelnen Frucht¬ gattungen und die angebaute Fläche wird anzu- Zeile 2. geben sein. Wichtig ist für uns besonders auch die gesetzliche Best mmung, daß jeder frei und ungehindert seine Nationalität und Muttersprache bekennen kann. — (Hauptversammlung des Gott» scheer Lesevereines.) Die diesjährige ordent¬ liche Hauptversammlung des Gottscheer Lesever¬ eines fand Montag den 16. März 1931 um halb 5 Uhr nachmittags im Büchereizimmer statt. Der Obmann begrüßte die zahlreich erschienenen Mit¬ glieder auf das herzlichste und nach Verlesung und Genehmigung der Verhandlungsschrift der letzten Hauptversammlung erstattete er den Tätig¬ keitsbericht über das abgelaufene Vereinsjahr. Dem Tätigkeitsberichte folgte der Bericht des Säckel- wartes. Auf Antrag der Rechnungsprüfer, der Herren Adolf Fornbacher und Alois Krauland, wurde dem Kassier die Entlastung erteilt. Dem darausfolgenden Berichte des Bücherwartes ent¬ nehmen wir, daß im Laufe des Jahres der Zu¬ wachs an Büchern 545 Bände betrug, so daß der derzeitige Stand der Bücherei nachstehender ist: Romane, Novellen usw. 2172 Bände, 411 Werke wissenschaftlichen Inhaltes und 412 Jugendbücher, zusammen also 2995 Bände. Die durchschnittliche Bücherausgabe betrug rund 300 Bände an jedem Ausgabetage und wurde die Bücherei von 98 Le¬ senden benützt. Der Bericht des Bücherwartes wurde mit Beifall zur Kenntnis genommen und wurde dem Bücherwarte Herrn Franz Rom der Dank der Hauptversammlung für seine uneigen¬ nützige und aufopferungsvolle Tätigkeit ausge¬ sprochen. Zum nächsten Punkte der Tagesord¬ nung „Neuwahl des Ausschusses" beantragte Herr Amtsleiter Alois Kcauland, daß der bisherige Ausschuß in seinen Ämtern belassen werde, und zwar: Obmann Dr. Hans Arko, Stellvertreter Dr. Georg Röthel, Schriftführer Franz Hriber, Stellvertreter Josef Kcaker, Bücherwart Franz Rom, Stellvertreter Josef Schober, Säckelwart Viktor Petsche, Stellvertreter Wilhelm Wolf. Der Antrag wurde stimmeneinhellig angenommen. Im „Allfälligen" beantragte der Bücherwart, allen jenen Gönnern und Freunden des Lesevereines, die der Bücherei leihweise Lesestoff zur Verfügung stellten, den Dank der Hauptversammlung aus¬ zusprechen. Auch dieser Antrag wurde mit Bei- fall angenommen. Nachdem sich niemand mehr zu Worte meldete, schloß der Obmann die Haupt¬ versammlung mit dem Wunsche, daß der Gott- scheer Leseverein auch fürderhin blühen und ge¬ deihen möge. — (Die Doppelprimiz in Spodnji l o g (U n t e rl a g,) welche Mittwoch den 25. d. M. gefeiert wird, verspricht bei Halbwegs günstigem Wetter ein großes Gottscheer Familienfest zu werden, an dem alle Pfarreien des Ländchens vertreten sein werden. „Es ist nicht alle Tage neue Messe", sagt der Volksmund und tatsächlich sind es seit der letzten neuen Messe im Unterland schon über dreißig Jahre her. In Unterlag selbst ist es das erstemal. Und daß zwei Brüder am gleichen Tage neue Messe halten, hat sich bei uns auch erst einmal zugetragen, und zwar bei den verstorbenen Pfarrern Alois und Anton Kremer, welche 1887 am gleichen Sonntage in Mitterdorf Primiz hielten. Wie wir vernehmen, kommen zum Ehrentag ihrer Söhne auch deren Eltern aus Cleveland herüber. — (Gebetsopfer für die national und religiös Unterdrückten) sind für das Fest des heil. Josef allen Gläubigen vom jugoslawischen Episkopate anempfohlen worden. Gemeint ist da¬ bei die unsäglich geknechtete russische Bevölkerung und die nationale Minderheit Italiens. — (51 richtige Räts.elauflösungen) sind der Schriftleitung des Gottscheer Kalenders bis 1. März zugekommen und fielen die ausge¬ setzten Geldpreise bei der am 5. März erfolgten Verlosung folgenden Personen zu: Mine und Greti Rom in Hrib-Büchel 1 (1. Preis 100 Din), Matthias Springer in Nove lazs-Hinterberg (2. Preis 75 Din) und Heinrich Lampeter in Dolga vas-Grafenseld 77 (3. Preis 50 Din). Die Be¬ träge wurden den Gewinnern postfrei zugesandt. Die Namen der übrigen Preisrätsel-Auflöser bringt der nächstjährige Kalender. Neue Rätselaufgaben nimmt dankend entgegen die Schriftleitung des Gottscheer Kalenders. — (An unsere geehrten Kalender- Mitarbeiter I) Stets dankbar sind wir für Aufsätze, die dem Zwecke unseres Jahrbuches dienen: Väterglauben, Heimatliebe, Muttersprache, Familiensinn, Familienpflege, Erziehung zu sör- dern. Willkommen sind uns ferner Pfarr- und Schulchroniken, Gedichte, Erlebnisse und humori¬ Gottscheer Zeitung — Nr 9. stische Erzählungen. Alle Einsender bitten wir um Geduld, falls wegen Platzmangels ihre Kalender¬ arbeilen etwas warten müssen. — (Die lehrreiche Lebensgeschichte) von „Zlatica" könnte man auch betiteln: „Die Seife in allen Lebenslagen". Seife ist ein Ma߬ stab der Kultur. Wie Zlatica durchs Leben geht, mit Zlatorogseife als Lebensbegleiter, wird be- sonders unsere Leser interessieren. Klara cerkev (Mitterdorf). (Der erste Vieh- und Jahrmarkt), welcher sonst auf den 5. April fällt, wird Heuer am Osterdienstag den 7. April hier abgehalten werden. Wie bisher, erwartet man auch Heuer an diesem Tage einen lebhaften Verkehr. — (Die Hauptversammlung) des Mit- terdorfer Spar- und Darlehenskassenvereines findet am Palmsonntag den 29. März um 3 Uhr nach¬ mittags beim Obmanne Georg Petsche mit fol¬ gender Tagesordnung statt: 1. Verlesung des Protokolles der letzten Hauptversammlung, Iah- resbericht des Vorstandes und des Aufsichtsrates über den Geschäftsgang im Jahre 1930. 2. Prü¬ fung und Genehmigung der Jahresrechnung. 3. Neuwahl des Vorstandes und des Aussichtsrates. 4. Allfälliges. Sollte zur angesagten Stunde die zur Beschlußfähigkeit nötige Zahl von Mitglie¬ dern nicht anwesend sein, findet eine halbe Stunde später eine zweite Versammlung mit der gleichen Tagesordnung statt und wird diese bei jeder An¬ zahl gegenwärtiger Mitglieder giltige Beschlüsse fassen. Der Vorstand. — (G e st o rben) ist am 14. März nach lan¬ gem Krankenlager der verwitwete Häusler Franz Bartelme aus Gornje Lozine 27 (Oberloschin) im Alter von 79 Jahren. Spodnji log (Unterlag). (Kapellenein- weihung.) Die schöne, neue Ortschastskapelle, welche die hiesige Familie Ruppe Nr. 21 errichten ließ, wird am Ostermontag (6. April 1931) die Weihe erhalten. Die Kapelle ist ein Meisterwerk der Baukunst und gereicht unserer Gemeinde zur Zierde. KoLevska reka (Rieg). (Winters Ab¬ schied.) Der rauhe Geselle hat bei seinem Ab¬ schiede noch zeigen wollen, was er kann. In den letzten Tagen gingen Kälte und Wärme, Regen und Schnee nebeneinander. Samstag den 7. d. M. und am folgenden Sonntage regnete es. Der Regen fror aber gleich zu Eis, so daß die Bäume bald wie Glasluster aussahen. Da aber die Eis- last immer schwerer wurde, begann bald ein all¬ gemeines Brechen und Krachen. Die schönsten Obstbäume stehen jetzt wie Krüppel da, ohne Wipfel, ohne Äste. Der Schaden ist unberechen¬ bar. Aus dem Walde war zwei Tage hindurch ein furchtbares Sausen und Krachen zu hören. Besonders in den Buchenwaldungen liegt alles kreuz und quer, aber auch im Schwarzholze sieht man manche Fichte oder Tanne ohne Wipfel. — (Die Hauptversammlung) des Spar- und Darlehenskassenvereines fand am 5 März statt. Aus dem Berichte des Vorstandes konnte man entnehmen, daß auch im abgelausenen Jahre die Kasse in jeder Hinsicht Fortschritte gemacht hat. Der Geldverkehr betrug Din 2.355.231'39, der Einlagenstand erreichte die Höhe von Dinar 1,132.995 96, der Reingewinn betrug 18 967'68 Dinar, wovon ein Teil zur Abschreibung des In¬ ventars verwendet, der Rest aber dem Reserve- fonde zugeschrieben wurde, der Din 49.325 89 beträgt. Manina (Stockendorf). (Schule.) Seit Weih¬ nachten wird an der hiesigen Schule kein regel- mäßiger Unterricht mehr erteilt. Fräulein Schul¬ leiterin Vera Krištof hatte um eine Stelle in der Dravska banovina angesucht, kam jedoch nach Stara lipa bei Vinica, der dortige Lehrer mußte aber die Stelle in Planina (Stockendorf) annehmen. Der neue Lehrer unterrichtete nur einige Stunden und begab sich wieder fort. Dieser Wechsel der Lehrkräfte, welcher leicht hätte vermieden werden können, gereicht den Schulkindern zu Schaden um so mehr, da vielleicht bis Ende des Schuljahres kein Unterricht sein wird. Fräul. Lehrerin Krištof unterrichtete hier länger als zwei Jahre mit größter Gewissenhaftigkeit und bestem Erfolge insofern dieser bei einer Zahl von 57 Kindern zu erreichen ist, so daß die Kinder auch wieder in ihrer Muttersprache lesen und schreiben können. Sie sahen ihre Lehrerin deshalb ungern scheiden. — (Der heurige Winter) hat ebenso seine Eigentümlichkeiten, wie der des Jahres 1928/29, der wohl der kälteste seit 100 Jahren, während der vorjährige am wärmsten und schneeärmsten Jayr-ang X.II. war. Trat vor zwei Jahren erst im Februar die grimmigste Kälte ein, die am 11. auf 27 Grad sank, so fiel Heuer im Februar der meiste Schnee. In der Nacht vom 13. auf den 14. trat so hef¬ tiges Schneegestöber ein, daß alle Wege stark verweht waren und erst nach mehreren Tagen sreigelegt werden konnten. Im Laufe des Monates erreichte der Schnee einen Höhe von 1 Meter, in den höheren Lagen, wie aus dem Friedensberge, Skcill und Sporeben gegen 150 Meter. Sonntag den 8. März war der Schnee so gefroren, daß die Wege ganz ungangbar waren und ans den Dörfern fast niemand zur Pfarrkirche kommen konnte. Am 11. fiel wieder Schnee, vielleicht der letzte im heurigen Winter, der Frühling erwacht aus seinem Winterschlafe. äkril (llnterskrill). (Von der Schule.) Unser Gesuch um Bewilligung einer deutschen Abteilung ist an die Bezirkshauptmannschaft ab¬ gegangen und wir hoffen, daß es das Unterrichts- Ministerium günstig erledigen wird. Im Jahre 1888 wurde unsere Schule errichtet und die Un¬ terrichtssprache war bis zum Jahre 1919 die deutsche. — (Großer Frostschaden.) Der Frost, der Heuer unsere Gegend heimgesucht hat, hat uns derartigen Schaden an den Obstbäumen verur¬ sacht, daß er für viele Jahre nicht gutzumachen sein wird. Siebzigjährige Leute körnen sich nicht an ein derartiges Naturereignis erinnern. Es sind ganze Eisklumpen an den Bäumen gehangen. Vielenorts hat es die Bäume niedergerissen. Es schaut so aus, als wenn Granaten eingeschlagen hätten. — (Todesfall.) Vergangene Woche starb hier eine Frau im Alter von 80 Jahren, die in ihrem 75. Lebensjahre zum letztenmale heiratete. Ihr Mann, ein Köhler, namens Tischau, der auch schon über 80 Jahre alt ist, ist nun einsam und verlassen hier geblieben. — (Wildschweine.) Es war am 8. und 9. b. M., da konnte man von weitem mehrere Wildschweine bemerken, die aus dem Walde vor den herabfallenden Eisklumpen geflüchtet waren und sich nun auf einer Wiese aushielten. Die Lage im Walde war auch für sie zu schrecklich; es gab ein lautes Krachen und Stürzen von Bäumen und unaufhörliches Getöse der herunter- fallenden Eisklumpen auf die mit einer Eiskruste bedeckte Schneemasse. Uavne (Eben bei Morobitz). (Todesfall.) Am 9. d. M. starb Herr Johann Michitsch Nr. 5 in seinem 73. Lebensalter. Der Verblichene war viele Jahre in Amerika und kehrte erst im Vor¬ jahre in die Heimat zurück. Es war ihm also gegönnt, in der geliebten Heimaterde zu ruhen. Er ruhe sanft I Hraz. (Verein Gottscheerland, Haupt¬ versammlung.) Am 7. März fand hier die Hauptversammlung unseres Vereines statt. Der Obmann Prof. Dr. Othmar Herbst begrüßte die zahlreich Erschienenen und erstattete nach Ver¬ lesung der Vorhandlungsschrift der vorjährigen Hauptversammlung den Tätigkeitsbericht. Das abgelaufene Jahr wäre, so führte der Obmann unter anderem aus, für den Verein in¬ sofern auch von größerer Bedeutung gewesen, weil in diesem Jahre das Gottscheer Heimatland die 600-Jahrfeier seiner ersten Besiedlung beging. Viele Gottscheer aus der grünen Steiermark (etwa 70 Mitglieder) wären Zeugen dieser Jubelfeier gewesen und hätten ebenfalls durch ihre Anwesen¬ heit beigetragen, das Fest zu erhöhen. Die hi¬ storische Feier sei in jeder Hinsicht eine würdige gewesen, die schön und klaglos verlief. Dies sei insbesondere dem rührigen Festausschüsse zu ver¬ danken. Einen schönen und festlichen Verlauf habe auch das Festbankett genommen. Die gehaltvollen Reden prominenter Persönlichkeiten über das Geschick des Gottscheer Landes und seiner Bevöl¬ kerung seien sicherlich nicht' ohne Eindruck auf die anwesenden Vertreter jugoslawischer Behörden gewesen. Sowohl hieraus, wie aus der ganzen Haltung und der Wesensart der Bevölkerung konnten die Regierungsvertreter entnehmen, daß unsere Landsleute als ein loyales Völklein ebenso bereit sei, an der Weiterentwicklung des neuen Reiches mitzuarbeiten, wie die übrige Bevölkerung, nur müsse man ihm auch einige Freiheil gönnen in der Ausübung seiner kulturellen Errungenschaften und kulturellen Bestrebungen. Das Gottscheer Ländchen sei durch seine 600- Jahrfeier bekannter geworden als ehedem und es werde in Hinkunft sicherlich das Ziel mancher Reisenden und Forscher bilden, die Land, Leute und unsere Mundart kennen lernen wollen, was Jahrgang XIU. Gottscheer Zeitung — Nr. 9 Seite 3 namentlich in finanzieller Hinsicht für das Ländchen nur zu begrüßen wäre. — Freudig berühren alle Stammesgenofsen die von der jugoslawischen Regierung endlich bewilligte Errichtung von deutschen Schulklassen sowie die Errichtung einer deutschen Lehrerbildungsanstalt. Gerade dieser letztere Moment sei von ganz außer¬ ordentlicher Bedeutung, da hiemit den deutschen Minderheiten wieder Gelegenheit gegeben werde, aus ihrem Bolke Lehrer heranbilden zu lassen. Wenn die im Auslande lebenden Gottscheer etwas für ihre Landsleute daheim tun können, so mögen sie vornehmlich trachten, nach Maßgabe ihrer Mittel behilflich zu sein, daß Priestern und Lehrern aus ihrem Volke der Studiengang ermöglicht und er¬ leichtert werde. Der Obmann führte weiter aus, daß die in Öfter- reich lebenden meist schon vor vielen Jahren sich ansässig gemacht habenden Gottscheer allmählich dem Aussterben entgegengehen, denn ein Nach¬ schub aus der Heimat wäre nicht mehr zu erwarten und unter den gegenwärtigen Verhältnissen auch nicht recht möglich. Der Nachwuchs dieser Golt- scheer spreche aber nicht mehr die Mundart der Gottscheer, käme mit der alten Heimat kaum in Fühlung und sei nicht mehr als eigentliche Gott¬ scheer zu bewerten. Dies dürfe aber die bestehenden Vereine nicht bange machen, denn es sei nicht Zweck der Gott- scheer Vereine, neue gottscheeische Sprachinseln zu gründen, sondern es wäre ihnen vielmehr daran gelegen, daß die Landsleute dahum auf ihrer Scholle ihr Volkstum erhalten können und daß ein aufrichtiges freundschaftliches Verhältnis und gegenseitiges Verstehen zwischen beiden Nationali¬ täten stets möglich wäre. Die Gottscheer im Aus¬ lande werden ihrer Stammesgenofsen daheim stets in Liebe gedenken, aber sie müßten auch ihrer neuen Heimat ihre volle Liebe, Treue und ihr gesamtes Wirken widmen. — Der Obmann dankte zum Schluß noch den Mitgliedern des Ausschusses für ihre treue Mit¬ arbeit, so insbesondere den beiden Schriftführern Herrn Rechnungsrate Schneider und Herrn Of¬ fizial Dragan, dem Zahlmeister, Herrn Landesbe¬ amten Michitsch, dann dem Herrn Gend. Bez. Leiter Drennig für die künstlerische Ausschmückung des Vereinsbuches, dem Herrn Polizeioberkom- missär Dr. Jaklitsch für sein Wohlwollen, das er den hausierenden Landsleuten entgegenbringt. Ferner ersuchte der Obmann die Mitglieder, die Familienabende womöglich regelmäßig zu be¬ suchen, um im gegenseitigen Gedankenaustausche unser Volkstum neu zu beleben. Nach Erstattung des Tätigkeitsberichtes der übrigen Ämtersührer sprach in warm fühlenden Worten Herr Oberstleutnant Eppich dem Obmanne den Dank aus für seine Tätigkeit im Vereine. Die anschließende Neuwahl ergab gegenüber dem Vorjahre keine wesentliche Änderung. Wieder¬ gewählt wurde zum Obmanne und dessen Stell¬ vertreter Prof. Dr. O. Herbst bezw. Oberstleutnant P. Eppich. Nach Erledigung des offiziellen Teiles der Hauptversammlung blieben die Mitglieder wie üblich noch lange in gemütlicher Unterhaltung bei¬ sammen. Landwirtschaftliches. Über Milchnutzung. Von Wilhelm Fürer. (Schluß.) Was die Verwertung der Milch durch Her¬ stellung von Butter anbelangt, sei folgendes ge¬ sagt: In der Milch ist das Butlerfett in der Form zahlloser, winzig kleiner Tröpfchen verteilt. Diese steigen bei ruhigem Stehen der Milch, weil leichter als die sie umgebende Magermlich, in die Höhe, die Milch rahmt auf. Die Entrahmung in Schaff.ln und anderen Gefäßen geschieht langsam und unvollständig, so daß immer noch ein Teil des Butterfettes in der Milch bleibt; außerdem werden Milch und Rahm in der Regel sauer. Schneller und vollkommener erfolgt die Ent¬ rahmung durch die Milchschleuder, die Zentrifuge oder Seperator genannt wird. Die Milchschleuder hat den Vorteil, daß mit ihr schnell und vollständig große Milchmengen entrahmt werden können, daß Rahm und Magermilch süß bleiben, zugleich von allen Schmutzteilen befreit werden, also haltbarer und schmackhafter sind. Der Rahm wird sodann im süßen oder ge¬ säuerten Zustande durch eine Vorrichtung ver- Umsonst nicht, aber um 251» billiger biete ich soeben eingelangte Modeneuheiten in Hüten. Mänteln, Kleidern, Anzügen, Wäsche, Slrümpfen, Mode-, Sport- und Strapazschuhen usw. —- Aenützet dieses günstige An¬ gebot für de« Wervedars!!! begina curranski MsaegettlM, bocevje Zcdlos;). buttert und besteht der Vorgang dabei darin, daß sich die dickflüssigen Fetttröpfchen zu festem Butter¬ fett vereinigen. Die Butter enthält nach deren Herstellung noch etwas Buttermilch, die durch Kneten mittels des sogenannten Butterkneters ent¬ fernt wird und darf gute, haltbare Butter nur sehr wenig Flüssigkeit enthalten, sie soll hart und von schöner gelber Farbe sein. Vorbedingung zur Gewinnung einer schmack¬ haften, haltbaren Butter ist peinlichste Sauberkeit bei der Milchgewinnung und Verarbeitung; alle Gesäße, die Milchschleuder, die Buttermaschine, und der Kneter sind gewissenhaft rein zu halten. Die verbleibende Magermilch ist, ob süß oder sauer, ein wertvolles Nahrungs- und Futtermittel und ist die Annahme vieler Leute, es seien bei der Erzeugung von Butter der Milch alle Nähr¬ stoffe genommen, ganz falsch. In dieser sind nur die Fettstoffe enthalten, wogegen in der Mager¬ milch besonders das wertvolle Eiweiß und alle sonstigen Nährstoffe verblieben sind. Was an Magermilch zu Futterzwecken keine Verwendung findet, kann zur Erzeugung von gutem, schmackhaftem Hauskäse verarbeitet werden. Der in der Milch¬ schleuder verbleibende Schmutz soll stets verbrannt werden, da er Unmengen von Spaltpilzen enthält. Die Herstellung von Butter im eigenen Be¬ triebe stellt in gewissem Sinne eine Arbeitsver¬ schwendung dar, außerdem ist die Beschaffenheit der eigenen Butter oft wechselnd und der Absatz manchmal schwierig. Empfehlenswert ist daher, die Erzeugung einer Molkerei zu überlassen und dieser entweder die Frischmilch oder den Rahm zu liefern. Wird Frischmilch geliefert, so geht an den Lieferanten gewöhnlich die Magermilch zurück, wird aber Rahm zur Verbutterung übergeben, so soll dieser tunlichst auf einer Milchschleuder erzeugt worden sein. Milchschleudern sollten in jeder Ortschaft vor- Händen sein, um Rahm rasch, bevor er sauer wird, gewinnen zu können und auch um das Hinschleppen der Vollmilch zur Molkerei und das Zurücktragen der Magermilch zum Bauer zu ersparen. Zehn Liter Rahm zur Molkerei zu bringen, geht un- streitig viel leichter, als 100 Liter hin- und 90 Liter Magermilch zurückzutragen. Zum Transport von zehn Litern genügt ein Mädchen, für hundert Liter braucht man aber schon ein Fuhrwerk. Die landwirtschaftliche Filiale ist in der Lage, Diabolo.Seperatoren in allen Größen und Preis¬ lagen gegen sehr günstige Zahlungsbedingungen zu verschaffen und werden Interessenten dortselbst in der Handhabung und Anwendung dieser Ap¬ parate unterrichtet, wie überhaupt alle für die Errichtung einer Molkerei notwendigen Gegen¬ stände durch sie bezogen werden können. Der Wert gut geleiteteter Milchverwertungs- stcllen und exakt arbeitender Molkereien ist un¬ schätzbar; sie stärken ungemein die wirtschaftliche Kraft der Landwirte und geben ihnen die Mittel zur Verbesserung ihrer Betriebe. Wo die Milch gut verwertet ist, hat der Bauer laufende Ein- nahmen, aus denen er die Kosten für Kunstdünger und Kraftfutter, für Geräte, für Verbesserungen auf dem Hofe, der Düngerstätle, den Wiesen und Feldern und nicht minder im Haushalte bestreiten kann. Die Einnahmen aus der Milchverwertung bilden auch den Anreiz, die Viehzucht zu vermehren und zu verbessern. Wo der Landwirt gute Ein¬ nahmen durch die von seinem Vieh stammende Milch hat, wird er ganz von selbst trachten, schlechte Kühe auszumerzen, leistungsfähige nachziehen oder zukaufen, er wird sein Vieh mehr pflegen, die Stallungen verbessern, reichlicheres und besseres Futter verabreichen und nach Leistung füttern. Eine lohnende Milchverwertung gehört un¬ trennbar zu jedem Biehzuchtbetrieb, sie ist und bleibt ein wichtiges Mittel, die Viehzucht zu heben und zu verbessern. Wird bei der Viehzucht auch noch auf Reinzucht gesehen, verbindet sich beim Vieh körperliche Schönheit mit höchstmöglicher Leistungsfähigkeit, was fettreiche Milch, Zugleistung und Mastsähigkeit anbelangt, so ist die Existenz unserer Bauern gesichert. Die Viehversicherung. Die Viehversicherung, welche gegenwärtig im Gottscheer Gerichtsbezirke durch die landwirtschaft¬ liche Filiale und die Viehzuchtgenossenschast ein- geführt wurde, ist eine wechselseitige. Es wurde diese Art deshalb gewählt, weil sie für unsere Verhältnisse am besten paßt. Was versteht man unter einer wechselseitigen Viehversicherung? Diese Frage könnte man da¬ durch beantworten, daß man sagt: „Weil Du im Falle eines Unglückes beim Vieh die Absicht hast, uns zu Helsen, so Helsen wir alle Dir," oder „Einer für alle, alle für einen". Am leichtesten aber wirst du, lieber Bauer, die Sache an einem Beispiel verstehen. Durch einen Unglücksfall geht dir eine Kuh zugrunde. Das Fleisch ist ungenießbar und der Schaden beträgt 3000 Din. Nehmen wir an, es hätten zur damaligen Zeit 850 Bauern im ganzen 3000 Stück Vieh angemeldet, so entfällt auf ein Rind ein Dinar und es zahlt ein Mitglied in Stara cerkev (Mitterdorf), weil es drei Stück zur Versicherung angemeldet hat, drei Dinar; ein Mitglied in Dolga vas (Grafenfeld), weil es nur ein Stück angemeldet hat, einen Dinar; ein Mit- glied in Nemška loka (Unterdeutschau), weil es vier Stück angemeldet hat, vier Dinar usw. Wieviel jeder zu zahlen hat, wird in der Ver¬ sicherungskanzlei, die sich vorläufig in Kočevska reka (Rieg) befindet, berechnet. Das Einkassieren besorgen alle Vierteljahr die Vertrauens (Schätz-) männer, und hoffen wir, daß unsere Bauern auch so anständig sein werden, daß sie den Vertrauens¬ männern ihre Aufgabe nicht schwer machen. Sind die Teilbeträge einkassiert, so erhält der Bauer den Schaden, also im vorliegenden Fall 3000 Din, ausbezahlt. Die zur Einkassierung gelangenden Beträge werden wechseln. In dem einen Vierteljahr wird mehr, in dem anderen weniger, in manchem viel¬ leicht gar nichts einzukassieren sein, je nachdem Unglücksfälle vorkommen. Wie hat sich nun der Bauer im Falle eines Unglückes beim Vieh zu benehmen, um den Scha¬ den vergütet zu erhalten? Bevor wir diese Frage beantworten, sei gesagt, daß wenn einmal die Anmeldungen zur Viehver¬ sicherung Halbwegs abgeschlossen sein werden, der Ausschuß der landwirtschaftlichen Filiale gemein¬ sam mit dem Vorstand der Viehzuchtgenossenschaft den Bezirk in Gebiete einteilen und für jedes Ge¬ biet drei Schätzmänner und einen Ersatzmann zuweisen wird. Der Bauer hat nun nichts anderes zu tun, als den Unglücksfall bei den Schätzmännern so¬ fort anzumelden. Die Schätzmänner aber haben folgende Aufgabe: 1. Den Schaden vollkommen unparteiisch ein¬ zuschätzen. 2. Wenn möglich, die rasche Schlachtung des verunglückten Viehes zu veranlassen und dahin zu wirken, daß das Fleisch, die Haut und andere Teile des notgeschlachteten Tieres verwertet werden, damit dadurch der faktische Schaden soviel als möglich herabgemindert wird. (Der faktische Scha¬ den, welchen die Versicherung zu vergüten hat, ist dann die Differenz zwischen dem eigentlichen Wert des Tieres und dem Erlös für verkauftes Fleisch und andere Teile.) 3. Den Schaden sofort mit einem rekomman¬ dierten Schreiben der Viehversicherungs-Kanzlei mitzuteilen. Diese Anzeige hat außer der Scha¬ denssumme noch die Ursache des Unglückes zu enthalten. Wird festgestellt, daß das Unglück durch Fahrlässigkeit oder Unvorsichtigkeit geschehen ist, so ist eine Schätzung zwar vorzunehmen, in der Anzeige aber ausführlich auf die Umstände, die das Unglück hervorgerufen haben, hinzuweisen. Solche können sein, wenn das Rind auf einem Kleeacker geweidet hat, wenn durch Unvorsichtig- leit im Stall Feuer entstanden ist, wenn ein Rind sich in einem Loch im Stallboden den Fuß bricht, auf einem zu glatten Stallboden ausgerutscht ist und andere mehr. Seite 4. Gottscheer Zeitung — Nr. 9. Jahrgang XIII. darf nicht hausiert werden, da das streng unter¬ sagt ist. Im Falle Vieh umsteht, ist die Gemeinde oder der Wasenmeister (ev. telegraphisch) zu verstän¬ digen. Letzterer muß die ihm obliegende Arbeit unentgeltlich besorgen. Herausgeber u. Eigentümer: Josef Eppich, Slara cerker. Schriftleiter: Alois Krauland, Koäevje. Buchdruckerei Joses Pavliöek u. Co. in Koöevje. sind stets lagernd bei der Firma Mirko Mlakar, Ljub¬ ljana, Slomškova ulica 11. Kichenzaunköcke 100 Stück, für Gartenzäune sind zu haben bei Josef Högler, Novilog-Neulag 28. Allen! verwandten, Freunden und Be¬ kannten geben wir die traurige Nachricht von dem Aleben unserer lieben und guten Mutter, Schwiegermutter, Großmutter, Schwägerin und Tante, der Frau Weresia Königmann Kausvesttzerin und Private die Samstag den t-z. d. M. um halb 7 Uhr früh nach kurzem schweren Leiden, versehen mit den Tröstungen der heil. Religion, in ihrem s-z. Lebensjahre sanft im Herrn ent¬ schlafen ist. Die irdische Hülle der teuren verbliche¬ nen wurde Sonntag den zs. März um -z Uhr nachmittags vom Trauerhause (Berggasse Nr. (05) aus auf dem städtischen Friedhöfe im eigenen Grabe zur letzten Ruhe bestattet. Kočevje, am 14. März ILZI. Danksagung Für die viele Teil¬ nahme anläßlich des Ablebens unserer ge¬ liebten Toten sprechen wir aus diesem Ivege unseren innigsten Dank. Für die trauernden Hinterbliebenen Kranz Königmann. Zuchteber von guter Rasse, sieben Monate alt, ist zu verkaufen. Anzufragen beim Eigentümer in Verdreng 6. 4. Zu untersuchen, ob der Schaden vom Be¬ sitzer, seinen Angehörigen oder anderen Personen über seinen Auftrag nicht etwa mit Absicht ver- ursacht wurde, um sich des Tieres zu entledigen, damit er sür dieses die Versicherungssumme er¬ hält. Hiezu wird bemerkt, daß in solchen Fällen der Betreffende erstens ausgeschlossen, zweitens dem Gericht angezeigt und drittens sein Name sowohl in der Gottscheer Zeitung, als auch vor der Kirche seines Wohnortes veröffentlicht werden wird. 5. Schließlich ist genau festzustellen, wieviel Stück Vieh sich zur Zeit des Unglückes im Be¬ sitze des betroffenen Bauers befanden. (Kälber unrer zwei Monaten sind nichl zu zählen.) Hat er mehr Vieh im Stall, als er angegeben hat, so erhält er keinen Schaden vergütet. Es ist des¬ halb jede Änderung im Viehstand anzuzeigen. Zum Schluffe sei noch auf einige behördliche Bestimmungen hingewiesen. Jede Notschlachtung muß vom zuständigen Tierarzt besichtigt werden. Schlachtungen von eigenen Tieren sind gestattet, jedoch muß die Be¬ schau derselben vom zuständigen Fleischbeschau«: vorgenommen werden. Die Ausschrotung darf nur von einem Heimischen, nicht aber von einem Fleisch¬ hauer vorgenommen werden. Mit dem Fleisch Erfindung Euphonia, Spezialisten vorgeführt. Beseitig. Schwerhörigkeit, Ohrensausen, Ohrenfluß. Zahlreich; Dankschreiben. Verlanget unentgeltliche belehrende Broe schüre. Adresse: Huphouia, Liszki Sei Krakau (Polen). Mädchen vom Lande in Haus- und Feldarbeiten und in der Viehversorgung bewandert, wird sofort ausgenommen. Anzufragen in der Verwaltung des Blattes. pabrik: Lsgneb, LranimirovA ul. 43. biliAle: keognsil, Kner sVIiffajlova 9. TkopIZe, äumsäijslru 7. Lramnioplione ob 740 vln. Platten ob 26 Din. 4uk iVlonstsabrslilunxen ru lOO vin. VE" Verlsnßen Sie unsere kostenlosen Kstolo^e uncl Preislisten. 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