Deutsche Macht W ill tfDnt T.nnnlUi mtb eoaatai m«°», snt h(let fit Slsti *lt Zustellit»« >»'» Ho», «°n°!Ii» st. --SS. v>,ncljthri« st. 1.40, d«I«i°»r>g st. st. »--■ «» »e»mkr6*no «knrtßliti» |£. ulCiadrw « 3 n>. «nmutri« st « 4«. »it elit^tlltc W«m®rt 7 h. 3«f«ole uut Strlf; bei öftrtta ÜD.eXrtlolonjoi ett»ft>rr*t»b«c »«W«. «KMctl Btl«cn S»k»l« ». »»'kl «!.!! »r. tortcuHrK» Ew«l>Mlmn dk. 3.- UHI WUvM «. ücktclU« »»6 «WMfa» 104. «Mltahl d.« Se6«l«urt um. mit Au««»-. tet 6«ri» ,.d «.» 11-1*11* *«- »n» USc JioAnliMli». - Meelmalinca tortaHeL — »onutaiw« ■*«*« »Utt laiMMotkcI. — >i»lnl»»»grn richl drr»a»a«. Nr. 77. (5illi, Donnerstag den 25. Scptcmbtr 1890. XV. Jahrgang. Eilli, 24. September. I; In der wendischen Presse wird neuestens Mer mit ganz besonderer Vorliebe der nebel-Vrftt Traum von der Schaffung eines König-«ches Slovenien geträumt. und man geberbet sch in einer Weise, als ob es gar nicht fehlen !.rie, daß dieser Traum eines schönen Morgens s :ie Wirklichkeit umgesetzt sein werde. Der kdanke ist so albern, daß man sich wundern »f wenn es Männer geben kann, welche es vn sich gewinnen, demselben Worte zu leiben, auch nur die eine Entschuldigung für sich p! hüben. daß sie in weinseliger Laune oder «l nicht im Vollbesitze ihrer Verstandeskräfte va« er unter Idealismus versteh«, die Antwort schuldig blieb, al« sich sein Idealismus unter einem mystischen Nebel verbarg, den wir nach allen vier Windrichtungen zerfließen machten, und davon nicht« übrig blieb, als einige von Schopenhauer aufgenommene Phrasen, schlief der slovenische Idealismus ein, und über Nacht wurden aus den Idealisten — Realisten. Die Pervaken sind der Ansicht, e« sei besser, im Finsteren zu leben, alS sich im Lichte als Feinde der katholi-schen Kirche zu zeigen. Ihre ganze Macht besteht in Phrasen, in gewaltigen Drohungen und Schimpfereien. In der ganzen Welt wunden man sich, daß wir (Slovenen) soweit vorgedrungen sind im — Kothe. Nicht einmal die tschechische Literatur kann sich in dieser Hinsicht mit der unirigen messen. Die moralische Kraft, mit der die Pervaken da» slovenische Volk an sich ziehen, ist nicht die Macht der Ueber-zeugung; ihre Macht ist da« Papier, welche« sie mit Earicaturen beschmieren und mit infamen Berichten, dann sind e« die CUalntta«, die nationalen „Ausflüge" u. s. w. Sie verstehen e«, dem niederen Volke zu schmeicheln, und wenn eS ihnen gerade paßt, vertheidigen sie sogar dessen größte Laster, nur um sich bei der blinden Masse einzuschmeicheln. Dann ist eS ihnen möglich, sich aus'S „Volk" zu be-rufen, möglich, nach jungtschechischem Vorbilde, ernst-zunehmende Männer zu verdrängen. Männer voll Prinzipien und Recht mit Geschrei zu begeifern. Aber sie sehen eS schon, daß eS nicht mehr recht geht und daß. wie Strittar selber meint, nur eine Zeitlang mit Lüge, Verdrehung und Betrug gewirt-schaftet werden könne. Aber eben deshalb weil die Herrschaft der hohlen Phrase zu Ende geht, gehen sie daran, sich anders zu helfen. Ein mächtiger Factor ist das — Geld. Von diesem heißt eS, daß e< die Welt regiere. Die Banken habe» Geld genug. E« ist daher sehr natürlich, daß sich Bankagenten, die nicht einmal durch die Mittelschule durchgekommen sind, erfrechen, um Abgeordnetenmandate und Volk»-führerSposien zu «erben. Wir wissen nicht, wiefo die Bank Slavija — auch im Slovenischen — zu so großer politischer Bedeutung gekommen ist, eine Bank, die doch nur ein Geldinstitut ist. Wa» haben ihre Agenten mit der Politik zu thun, mit der Führung de« Volkes? „Slovenec" schrieb im Vorjahre gelegentlich der LandtagSwahl unter an-derem darüber Folgendes: .Die Bank Slavija war der Generalftab, der die geheimen Befehle ausgab: Einige bezahlte Gesellen, ein Paar Diurnisten und die Beamten der Bank Slavija. Diese also machen die slovenische Politik, und diese Herren, welchen sich junge Sokolisteu anschlössen, erhoben Herrn Jvac Hribar zum Führer de« slovenischen Volkes — also trunken! Legen Sie sich jetzt nieder; ich werde schon morgen mit dem Hauptmann reden." Mit den Händen um sich schlagend, taumelte der Gefreite ins „Mannschastszimmer B der 1. Compagnie," das in einem Winkel des dritten HoseS lag und darin ein halber, ihm unter-ftellter Zug das Nachtquartier hatte, und warf sich aus den Strohsack. Plötzlich fuhr er auf. rannte durch die Stube, jodelte, stöhnte gleich daraus schauerlich und sank wie leblos auf sein Lager. Auf die Fragen besorgter Kameraden, die erschreckt aufsprangen, hatte er keine Antwort. Bald wurde es wieder stille im Zimmer: nur der Gefreite wälzte sich lange schlaflos aus dem Strohsack. Dann erhob er sich geräuschlos, zog seinen Koffer unter dem Bett hervor, öffnete ihn, setzte sich aus dessen Rand und blätterte in einem Bündel Briefe. Der rechte war wohl nicht darunter; denn er wühlte gleich wieder herum. Da siel sein Blick aus ein Päckchen mit scharfen Patronen. Ein hämisches Lachen huschte über sein wilderregtes Gesicht, die Augen blitzten. Mit zitternden Händen riß er die Schachtel hastig aus, steckte ein Geschoß zu sich, sperrte den Koffer ab. ergriff ein Gewehr, lud, stellte es zu Boden, bog sich darüber und drückte mit dem tfiiß? ab. In der Diensttasche des Leichnams fand sich ei» Zettel, darauf mit Bleistift kaum leser-lich geschrieben war: „Der Bruder, der Bruder hats verschuldet! Ich verzeih' ihm. Gott schütze die Schwester!" _ 1S90 einen Bankagenten, der e« nicht über die sechste Schule gebracht hat. E« ist ein öffentliche« Geheimni«, daß über Intervention de» Herrn Ivan Hribar der bekannte Kruiorogov unter da» slovenische Volk seine confusen und hvchvcrrätheri'chen Lehren säete. — Slovenen 1 Derartig« Leitung, derartiges Pervaken-thum: Nein!" So Herr Dr. Mahnic. Und der Maan hat Recht. ES ist der größte Schwindel, welchen slovenische BolkSführer der Welt und dem Wenden-volke vorgaukeln. Das Resultat ihrer Thätigkeit springt in die Augen: DaS Geld des ver-armenden windischen Volkes füllt die Taschen seiner Führer. _ Kundschau. sSy st e m w e ch s e l oder Minister-wechsel?^ Die Frage, wie sich die nächste Zukunft in Oesterreich gestalten kann, beschäftigt die Berliner „National - Zeitung" und sie gibt zwei verschiedenen »Stimmen" aus Oesterreich Raum. Bei der einen weist das Blatt auf deren Ursprung auS der .Nähe der leitenden Kreise-Hin und möchte ihr daher eine gewisse Be-deutung zugemessen wisse». Darnach wäre ix Oesterreich eine Heranziehung der Linken, welche an dem Boden des Ausgleichs festgehalten habe, für eine theilweise Umbildung des Ministeriums in Aussicht genommen. In dieser Richtung solle» sich die Neigungen der K^one bewegen, welche in der Haltung der deutschliberalen Partei aus Anlaß deS „Ausgleichs" und in der Stellung-»ahme des Monarchen zu gewissen reaktionär-ultramontanen Umtrieben zum Ausdrucke qe-kommen wäre. Die andere Stimme verhält sich ungläubig zu allen solchen Ankündigungen und sucht darin die Anschauungen der deutschliberalen Partei wiederzugeben. Die Regierung wisse nicht, wie sie auS dem selbstgeschaffenen Wirrsal heraus-kommen könne und daher das Auftauche» von Gerüchte», denen jeder Untergrund fehle. Die Regierung werde bemüht sein, die Ausgleichs-Unternehmung langsam sonzuspinnen. Alle Theilt' würden zufrieden sein im nächsten böhmische« Landtage die LandesculturrathS - Vorlage Gesetz werde» zu sehe»; die Tschechen würden aus der Mehrheit des Reichsrathes nicht ausscheide» und es sich nach oben hin nicht ganz verderben wollen — so werde man denn fortleiern bis zu den neuen Reichsrathswahlen. Dahin sei aber noch weit, und das Cabinet Taaffe lebe immer nur von der Hand in den Mund. » • s.Am Vorabende d e S galizischea Bankerotts."j Unter diesem Titel bespricht das Lemb.rger Journal .Lervonuja Rus" de» vo»t LandesauSschuffe fertiggestellten Voranschlag für das Jahr 1891, wie dieser dem galizische» Landtage vorgelegt werden wird. D?r Voranschlag bestimmt die Ausgaben GalizienS mit 4,889.410 fl.: die Einnahmen des LandeS'ondeS mit 547,636 fl. vermindern diese Summe auf 4,341.774 fl., und-diese Summe von vier und ein halb Millionen Gulden soll durch Steuerzuschläge beschasst werden. Da man sich jedoch scheut, mit den Steuern in die Höh« zu gehen, so wird eine Anleihe ausgenommen werde». Galizien Hat 112 Millionen Gulden Schulden; jetzt soll wieder sast «ine Million Gulden (939.774 st.) auSgeliehen werden. Die jährliche Zinsenlast wird von 628.518 auf 700.000 fl. steigen und die Schuldenlast von 112 auf 113 Millionen Gulden anwachse». Wenn das so weiter geht, so wird Galizien bankerott. Wie die polnische Wirtschaft in Galizien vor sich geht, erhellt aus den n^ch-stehenden Daten. In der ersten Cadenz ves Lemberger Landtages im Jahre 1866 betrugen die Landesausgaben 668.701 fl., somit war«» 12 Kreuzer Landesumlage zu einem Gulden directer Steuern erforderlich. In der zweiten Cadenz im Jahre 1868 betrugen die Ausgaben schon 734.576 fl., also 15 Kreuzer zu jedem Steuergulden : im Jahre 1869 schon 1.302.48!! fl. oder 16'/, Kreuzer. In der vierten Cadenz im Jahre 1874 betrugen die Ausgaben fchon 2,043.999 fl. oder 30 Percent, im Jahre 1880 3,687.848 fl. oder 37 Percent; im Jahre 1883 stiegen die Ausgabe» auf 5,645.942 fl.. wobei zwei Anleihen ausgenommen wurden; im Jahre 1884 betrugen die Ausgaben 4,155.524 fl. im iveiche Anne ihn umschlangen und ein - »ußregen auf seine Stirn niedergieng. »gleichzeitig eine helle, fröhliche Stimme ^ .Pava, mein einzig geliebter Papa, — itilß und noch einen Kuß ^ ich nach mehreren vergeblichen Bemühungen \ ti d-in Grasen, sich aus den ihm um-»den Armen zu befreien, und als er sich fi«, stand er zu seiner Ueberraschung nun Dame gegenüber, welche er soeben asm aus betrachtet hatte. Eine ver-littst entstand. Das Mädchen war so i istt) geworden, daß der Gras sich be-Ilndig zu bemerken: obwaltet hier «in Irrthum!" ^aürlich!" rief da« Mädchen auS. „Ich \ ei sei mein Vater! Die alte Jsidore, ge Ding, sagte mir. Papa wäre Wie hat eS Ihnen nur einsallen ^»ir einen so abscheulichenMeich zuspielen j al« meinen Vater anmelden zu lassen?" ! Sraf hatte Mühe, nicht zu lachen. Da einem kleinen Schulmädchen, das ..Frachter Sitte einem jungen Manne i scheu und verlegen hätte sein sollen, i Da« Höchste verwirrt. Es hatte sogar . Anschein, als ob sie eher geneigt > die Leviten zu lesen, als sich von ihm predigen zu lassen. uldigen Sie, mem Fraulem, ,ch bin zu Werke gegangen." entgegnete er bin hierher gekommen, um e,n heu. Namen» Opolska. aufzusuchen. Jt. nein Gott, daS bin ja ich !* unter-Z Mädchen ihn lachend. „Ich bin Diana ^ die Tochter de« Obersten OpolSki, und Ifa!" i hippolyt Geldern!" Er verneigte fassungslos ; die Situation wurde peinlicher. -jkn Sie von Spaa?" fuhr die rede-l imgt Dame eifrig ihn zu befragen Bürgte er hervor. tim sind Sie ein Freund memeS i «ollen mich abholen?" rief sie auS. f «ich wohl einen Freund Ihre» nennen." entgegnete der Gras hab« Ihrem Vater versprochen. umzusehen!* in nervöser Unruhe. ES dünkte »iqlich. dieser Lichtgestalt die böse ilen zu sollen, welche Gründe ihn >«r gesührt hatten. Wie sollte er jut ..Teutschen Wacht" Nr. 77 damit anfangen? In welches verwünschte D,. lemma hatte ihn seine Gutmüthigkeit gebracht? Aus dem Tische lag die große Puppe mit den flachsblonden Haaren und den blauseidenen Schuhen. — jener BestechunSoersuch, dem ein wirkliches Kinderherz sicher keinen Widerstand geboten haben würd«. Er blickte daS Unglück-selige Spielzeug mit einer An Groll an. Die Augen des Mädchens folgten der Richtung ferner Blicke und es erfaßte sosoN die Situatton. Sie haben diese Pnppe mir bringen wollen ? Sie dachten, ich sei noch ein Kind? O, da» ist Papa'S Schuld!" Und sie brach in ein helle« fröhliches Lachen aus, in welche«, trotz aller Pein der Situation. Gras Geldern nicht umhin konnte mit einzustimmen. „Darf ich die Puppe haben ?" fragte sie mit vergnügtem Lachen. »Ich will sie der kleinen Anna geben ; daS arme Kind ist eine Waije und hat keine Menschenfeele. bei der eS die Ferien-zeit zubringen könnte. Nun ich fort soll, wird sie sich erst gar einsam fühlen. Der Bater der Kinnen starb ganz plötzlich. Ich kann gar nicht daran denken, ohne daß e« mir »iSkalt über den Rücken geht!" Der Graf erbebte. Da bat sich 'hm eine Gelegenheit, die traurigen Enthüllungen zu machen, die sich doch nicht geheim halten ließen, aber die Worte wollten ihm nicht über Die Lippen. . ^ . ..Wir müssen alle früher oder später dem Schicksal diesen Tribut zahlen," zwang er sich zu entgegnen. „O, bitte, lassen Sie das!" unterbrach sie ihn. „Der Geistliche redet uns dich weisen Phrasen genug vor, aber wir Aufgeklärten glauben natürlich nicht mehr daran. Er sagt, die Leute werden durch Sorgen und Kummer für da» Unrecht bestraft, welche« sie im Leben begehen. ES ist aber gewiß kein wahre« Wort daran. Doch reden wir von lustigeren Dingen. Wissen Sie. daß ich diese« Jahr hier schon Balle be-suchen sollte? Nun. wenn Papa m,ch ,etzt weg. nimmt, werde ich eS anderwärts thun, übrigen«, wenn alle« gut geht, bringen wir den Winter in Paris zu. Können Sie mir vielleicht sagen, ob Papa den gewissen großen Streich schon au«« ^"^Gras" Seldern starNe da« junge Mädchen entsetzt an. . Sie lachte ihm m« Gesicht, „Ach so. Sie wissen nicht» davon I" nef sie au«. „Nun, ich werde e« ja jetzt bald erfahren. Welche Wonne, daß ich nun wirklich und wahr-hastig nach Hause fahren sollSie eilte auf die Thür zu, öffnete dieselbe und nef mit heller Stimme hinau«: „Ba banque." 8 10 »Jsidore, Jsidor«, so kommen Sie doch \" Dann, als mit finstrer Miene eine alle Person mit bissigem Gesicht und in derselben originellen Tracht wie die Pförtnerin erschien, nef sie, dieselbe in ausgelassenster Laune um-tanzend, ein« um da« andremal: . . ,"3ch gehe fort, Jsidore, ich gehe foN von hier I O, welche« Glück ! Jetzt braucht Ihr Euch nicht «ehr darüber zu entsetzen, daß all Euer gelehrter KrimStramS in meinem Kopfe keinen ftotz hat! Ich gehe nach Hanfe, Jsidore, nach Hause, — zum Papa!" Der Graf sah mit Erbeben auf die licht» umflossene Mädchengestalt und ein namenlose« Erbarmen stieg in seinem Herzen auf. „Arme«, kleine« Ding wie foll ich ihr da« Geschehene beibringe» ?" fragte er sich bewegt. DaS Mädchen hatte inzwischen die alle jsidore umsaht nnd durchflog mit ihr da« Zimmer in raschem Tempo. «sticht so schnell, Fräulein, — nicht so schnell!" wehrte deie Alte angstvoll ab. „Sie sännen ja doch nicht fortgehen von hier, während tot Vorsteherin nicht zugegen ist!" Da« junge Mädchen nahm eine heran«-fordernde Stellung ein. „Und warum nicht?" lautete ihre in herrischem Tone gestellte Frage. „Weil e« nun einmal nicht geht!" fiel die wenig liebenswürdige Antwon. „Alles, was wir rönnen, ist. die Frau Vorsteherin, die in Pan« weilt, zu benach richten, daß — „Sie werden ihr ohne Zeitverlust tele-grameren," schnitt der Graf in gebietendem Tone »hren Redefluß ab, „daß sie sofort zu kommen habe, oder geben Sie mir lieber die Adresse der Dame; ich besorge e« dann selbst; e« ist von der höchsten Wichtigkeit, daß sie sofort eintreffe." Diana starrte den resoluten Sprecher über-.«scht an; si? begriff, daß er e« au« einer ihr unbekannte» Ursache sehr eilig habe, aber sie verstand seine Aufregung nicht, welche sie nur belustigte. Dem Grafen aber war e« zn Muthe, al« sei ihm eine Centnerlast von der Seele ge' nommen worden. Ja. er wollte auf die Bor-stehen» warten und diese soll»« dann Diana die erforderlichen Mittheilungen machen. War sie doch unzweifelhaft die ge«ignelste Pen'on, um dem armen Mädchen die Trauerbotschaft beizu-bringen, welche diese« ja zerschmettern mußte. Al« er sich nach der nächsten Telegraphen-station begab, fühlte sich der Graf sichtlich er-leichten und kehne nach Aufgabe der Depesche ,n viel froherer Stimmung nach dem Pensionat zurück. Er wollte Diana OpolSka auffordern, eine SpazierfahN mit ihm zu unternehmen ; es würde der jungen Dame gut thun, und er konnte wahrend derselben vielleicht allerlei über ihre »samilie erfahren nnd sich »rientieren, wer Person sei. deren Namen Oberst Opolska seinen letzten Aufzeichnungen nicht mehr angeben können und die zweifello« Weitere« gewillt war. die Sorge für Dia» übernehmen. ,V::ore erhob keine Einwendungen; weder >>e hielt de» Grafen immer noch Diana'« Vater, oder e« war in de« f nationalen Institut an der Tagesordnung, die Pensionärinnen beliebig mit Herr» sahrcn konnten. Diana hatte übrigens Grafen um Erlaubnis gebeten, die klein» t mitnehmen zu dürfen, welch« stolz und^ die Puppe im Arme trug, die ihr voii älteren Freundin geschenkt worden war. 3. Capitel. Line -erhängn isv-ile Spazierfahrt. „Wohin fahren wir denn f fragte in den Wagen de« Grafen steigend; sie fröhlichster Laune und bedauerte nur, u dem luftigen Tay«. welchen sie sich •_ nicht ihren fchönrt«« Hut auffetzen konnt«, »ich unter Madame Chamaröe'S Verschluß j „Und er ist so hübsch," klagte sie, J, darin doch au« wie eine erwachsene jm»«j während ich in diesem, der für Anna * Eindruck eine« Kindes machen muß." „Wie alt sind Sie denn eigentlich?" Graf Seldern. „Achtzehn Jahr, da« heißt, ich im künftigen Monat Juni." .Und jetzt sind wir im Juli, folgli^ sie nahezu ein ganzes Jahr Zeit bi« nächste« Geburtstagsfeier," lächelte ' und seufz»« dabei unwillkürlich. Diana sah ihm in« Gesicht. » „Warum seufzen Sie? Fühlen Sil glücklich ?" frag»« sie. „Wie ist da« cn schonen Tage möglich? O, ich bin so Ich liebe die Sonne, — ich liebe b Lust, ja. ich.liebe heule fürwahr alles,; sogar die langweilige Chamareä mit lehnen Abhandlungen, denen ich nicht imstande bin. Das kommt aber n> weil ich fo froh bin, da« Pensionat und zu meinem guten Papa zur, ~ dürfen!- Als der Graf schwieg. „Haben Sie sich denn noch nie so fühlt, daß Sie vor lauter Seligkeil wa« Sie anfangen sollten?" Der Graf lächelte wieder gezn«^ „Vielleicht — in Ihren Jahren!' 18SK) Zchn 1888 wegen der bevorstehenden Landtags-«hl» 3,845.258 fl.. also 31 Percent; im Jahre 1889 nach den Wahlen aber schon 337, Percent; > Jahre 18vO schon 4,657.525 st. oder 36 Per-nt; jetzt für daS Jahr 1891 aber 4,889.410 fl. (46 Percmt!) Innerhalb der 25 Jahre stiegen atfc die Ausgaben GalizienS unterm polnischen Pimente von 668.701 fl. auf die gewaltige Mn 4,889.410 fl.! * * * sDerSchweineeonflictzwischen Ltfterreich und Serbiens ist principiell „ «„er beide Theile befriedigenden Weise er-htogt. Die Detailfragen können aber keine erheb-Kchtit Schwierigkeiten mehr bieten, weil hüben g« drüben die Absicht besteht, die Angelegenheit trrch gegenseitige» Entgegenkommen zu bereinigen, ki« Vefuedigung hierüber entstammt keineswegs iio» der gewonnenen Ueberzeugung, daß sie {frage bald ganz au« der Welt geschafft sein «rdt. sondern der viel wichtigeren Wahrnehmung, deß auch die Dispositionen für die nun nicht ! Kht fernen Verhandlungen über die Erneuerung M ablausenden österreichisch-serbischen HandelS-mttageS günstige sind. Ja noch mehr! ES treten untrügliche Anzeichen zu Tage, daß auch Käficht auf eine günstigere Gestaltung der Mischen Beziehungen zwischen Oesterreich-Ungarn und Serbien vorhanden ist. Die Zusammen-Lnstk der Staatsmänner haben dazu beigetragen, «mche Mißverständnisse zu beseitigen. Man Sann die Ueberzeugung, daß weder die iicalen in Serbien besonderer Abneigung, »och die serbischen Fortschrittler besonderem Will-kommen in Oesterreich begegnen. [Die handelSpolitischeLageund dieEntrevue zuRohnstock.) AlleS, was ürt den muthmaßlichen Inhalt der Rohnftocker llaterredungen der Monarchen Oestereich-UngarnS wd Deutschlands sowie ihrer leitenden StaatS-«ünner conjecturiert wird, kann selbstverständlich rar auf leeren Combinationen beruhen, doch be-jennen die da und dort auftauchenden Ausblicke aas eine wahrscheinliche Einbeziehung der Handels-»olitischen Lage in diese Unterredungen in unter-richteten Kreisen nicht jener Abweisung, die sonst i» der Regel allen Vermuthungen über die Fragen, welche bei solchen Anlässen zur Er-inerung gelangen könnten, zu Theil werden. Oma dieS constatiert wird, fo dürfen hieraus doch keine weiteren Schlüsse gezogen werden, laß innerhalb der wenigen Stunden, welche den hohen Persönlichkeiten für ihre Begegnung ge-Mct waren, keinerlei detaillierten Vereinbar»«-jm getroffen wurden, versteht sich wohl von selbst, und eS ergiebt sich hieraus zugleich, wie oeit jene der Entwicklung der Dinge vorauseilen, die bereit« von der Eventualität der Schaffung eines deutsch-östereichischen Zollbunde« träumen. Man kennt die Schwierigkeiten, bieder Realisierung eines solchen Gedankens im Wege stehen und »och lange im Wege stehen werden j ja es kann der Verwirklichung diese« Gedanke« nicht förderlich fein, wenn vorzeitig derartige Illusionen erweckt »«den. Allein e« ist an und für sich schon ein h?her Gewinn, wenn zugegeben wird, daß die leitenden Staatsmänner ihre Zusammenkunft cmch zu generellen, grundlegenden Besprechungen der handelspolitischen Zukunst benutzen durften. Fürdie Möglichkeit, in erfolgreiche Verhandlungen über daS künftige handelspolitische Verhältnis zu treten, ist eben vor allem die Beseitigung prmcipieller Gegensätze, wie sie bisher der Er-IKlung eine« praktischen Ergebnisses im Wege gestanden, erforderlich. Soll sich diese Aussicht eröffnen, fo bildet hiefür eine Klärung der An-fchauungen, die sich nur im persönlichen Verkehr der leitenden Staatsmänner ergeben kann, die mierläßliche Voraussetzung. Unter diesem Ge-sichtSpunkte können die auftauchenden Andeutungen nur willkommen geheißen werden. ^Socialistische« au« Deutsch» Und.] Nach dem Muster der englischen Ge-werkvereine schließen sich jetzt auch in Deutsch-land die Arbeiter immer fester zusammen, um sich gegenseitig im Kampfe gegen die Arbeit« fteber zu unterstützen und durch einheitliche Or- tanifationen ihre Macht zu verstärken. Vor »rzem tagte in Halle ein Bergarbeiter-Congreß „P-«tfch- Wachhund wurde auf demselben dadurch eine Organisation geschaffen, daß man einen „Deutsche« Bergarbeiter - Bund" gründete, dessen Haupt-Vorstand auS 13 Personen bestehen und seinen Sitz in Bochum haben soll. Schließlich wurde eine Petition an die gesetzgebenden Körperschaften und an die verschiedenen Ministerien beschlossen. Diese Petition formuliert die Wünsche und Be-schwerden der Bergarbeiter in folgender Weise: „Die Bergarbeiter Deutschlands sind von der schrankenlosen Ausbeutung durch die capitali-stifchen BergwerkSunternehmer und durch den FiScuS gezwungen, sich der daraus entsprungenen, sklavisch entwürdigenden Abhängigkeit auf so-cialea, Gebiete endlich zu entziehen, um der menschlichen GesellschaftSrechte nicht vollständig verlustig zu werden und ein menschenwürdiges Dasein für sich und für die Nachkommen zu erringen. Der Erste deutsche Bergarbeitertag ist demnach verpflichtet, die Forderung der deut-fchcn Bergleute den gesetzgebenden Körperschaften und Ministerien zu unterbreiten und dringend anzutragen, daß diese Forderungen in kurzer Frist im Sinne der Antragsteller, welche, 43 an der Zahl. 266,300 deutsche Bergleute vertraten, zur Erledigung gebracht werben." De« Weiteren werden die einzelnen Wünsche aufgezählt: acht-stündige Schichtzeit. Feststellung eines Minimal-lohne«, ein neues Berggefetz, Verhinderung der Verwendung fremdländischer Arbeiter n. s. w. — In Preußen wurde in den königlichen Fa-briken die Nachtarbeit der Frauen abgeschafft. sD ieSchluß manöver der russischen Armeej haben alle Schattenseiten der letzteren hervortreten lassen, und die commandierenden Generale machen auS denselben kein Hehl. Bei der Arn.ee Dragomirow wußte der Stab häufig nicht, wo die einzelnen Truppentheile stehen. Die Verpflegung der Truppen erwie« sich als schlecht. Den Truppen GurkoS wurde Zwie-back mit Würmern geliefert; ein Ersatz konnte nicht beschafft werden und die Truppen hungerten. Schlecht erwies sich oudh der Feldtelegraph. Die Administration hatte für nichts Sorge getragen. Die Truppen fanden auf dem Marsche nirgends einen Vertreter der Administration, welcher die Beschaffung von Fuhrwerken erleichtert hätte. Großfürst NicolauS telegraphierte an den Gou-verneur von Wolhynien, infolge der Unthätig-keit der Administration könne eS geschehen, daß die Truppen am bestimmten Tage Rowno nicht erreichen. — DaS sind allerdings Uebelstände, welche die „grausame" zukünftige KriegSführung des Generals Dragomirow. des Abgottes der Panflavisten, nicht sonderlich unterstützen werden. fA u S Bulgariens wird officiell die von russischen Blättern colportierte Nachricht dementiert, daß die Proclamierung de« bulga-rifchen Königthum« bevorstehe. Bulgarien de-dürfe vorerst noch der Ruhe und inneren Kräftigung; kein bulgarischer Politiker denke momentan an eine Veränderung der staatSrecht-lichtn Situation des Landes. Die bulgarische Regierung werde schon den Zeitpunkt zu be-stimmen wissen, wann die Proclamierung der Unabhängigkeit, ohne ein Fiasko zu erlebe«, möglich fein werde, wenn nicht mittlerweile die Großmächte die Anerkennungsfrage au» eigener Initiative in Angriff nehmen' sollten. [Ein englische« Urtheil über die französische Arme e.] Einem militärischen Freund verdaukt der „Standard-nachstehende, anläßlich der Manöver gemachte Bemerkungen über die sranzösische Infanterie: ,Jn geschlossenen Formationen stehen die sran-zösifchen Soldaten weit hinter den Deutschen zurück, aber im zerstreuten Gefecht sind sie ihnen überlegen in der Art, wie sie mit erstaunlicher Intelligenz und katzcnartiger Behendigkeit die Bodenbeschaffenheit ausnutzen. Sie feuern jedoch aus zu großen Entfernungen und haben bezüglich der FeuerdiSzivlin noch viel zu lernen. Die Leute sehen kräftig und gesund aus und scheinen allen Strapazen gewachsen: außerdem find sie zufrieden und vergnügt und verriethen im All-gemeine« an ihren Uebungen lebhafte« Interesse. [Die Lage in Portu g a I] ist fortgesetzt sehr ernst und kann zu den folgenschwersten internationalen Verwickelungen führe», wenn e« nicht gelingt, die Krisis zu beschwören. Gerade 3 unter diesem Gesichtspunkte bat eS sich als ein verhängnisvoller politischer Rechenfehler SaliS-bury'S erwiesen, daß er die größere Macht Eng-landS gegen das kleine Portugal in unerhört rücksichtsloser Weife ausbeutete. Die steigende Aufregung der ganzen portugiesischen Nation über die demüthigenden Bedingungen de« englisch» portugiesischen Abkommens brachten ihn zu spät zur Erkenntnis, daß er den Bogen zu straff gespannt habe, und bewogen ihn. in eine Ab« änderung der schlimmsten Paragraphen seines Abkommens nachträglich einzuwilligen. ES erscheint aber sehr fraglich, ob die« jetzt noch genügen wird. Abwiegelnde Berichte in der englischen Presse und eine strenge Depeschencensur in Portugal haben daS übrige Europa bisher in Unkenntnis über den Ernst der Lage gelassen; sie hat sich neuerdings aber so bedenklich zuge« spitzt, daß da« Vertuschen nicht« mehr hilft. Der schwache Minister deS Aeußern wurde zuerst gestürzt. AlS sich dann zeigte, daß auch für die abgeänderte Convention eine Mehrheit in der Kammer nicht zu suchen sei, gab da« Ministerium den Plan einer Reconstruction ohne Hintze-Ribeiro auf und General Chrqfostomo de Abreu y Sonza wurde mit der Neubildung deS CabinetS betraut. Er ist Chef der Liga Patriotica, der viele Officier? und Adelige angehöre« und deren officielleS Programm die Vereinigung aller Parteien zur gemeinsamen Vertheidigung deS Vaterlande« ist, da der Vertrag mit England nicht angenommen werden könne. Dies Programm scheint indessen nicht die Billigung deS Königs gefunden zu haben. Nach eingehender Berathung mit dem StaatSrath, dessen abwesende Mitglieder schleunigst nach Lissabon zurückberufen wurden, beschloß man zwei Maßregeln: Die Ausschiebung der Ratisication deS unglückseligen Vertrage« mit England und die Berufung deS Kammer-Präsidenten Marteno Ferrao zur Neubildung de« Cadineti. Beides zusammen scheint in der That der einzige Weg, um Zeit zu gewinnen, damit die allgemeine Aufregung beschwichtigt werde und eine kühlere Beurtheilung in der Kammer Platz greife. Locates und Urovinciates. Cilli. 24. Ekvtember. | Z ii ni LandeShaupt in ann von Steiermarkj wurde mittels kaiserlicher Ent-schließung vom 21. d. MtS. abermals der Landtags-Abgeordnete Gundaker Graf Wurm-brand-Stuppach, zu dessen Stellvertreter der L. A. Dr. Franz Jurtela ernannt. Daß auf den letztgenannten Posten Herr Dr. Radeq nicht wieder berufen wurde, kann nicht über-raschen. Wir wollen die Gelegenheit nicht vorübergehen lassen, den Wunsch auSzu--sprechen, daß der Herr Landeshauptmann und der LandeSauSfchuß während der nächsten fech« Jahre die Intentionen der Majorität de« fteiermärkifchen Landtages im Unterlande mögen deutlicher zum Ausdrucke gelangen lassen, al« e« während der abgelaufenen LandtagS-Periode geschehen ist. sPersonalnachrichten.^ Da« Ober« landeSgericht hat die Rechtspraktikanten beim Landesgerichte Graz, Dr. Heinrich S p o h a, Friedrich Z i 11 und Josef Zi n n er, zu Auscul» tanten für Steiermark, den Auskultanten für Steiermark Wilhelm Portugal! und den Rechtspraktikanten in Grc.z Fritz Prenner zu Auskultanten für Karnten, endlich den steier» märkischen Auskultanten Jacob Iarc und den RechtSpraktikanten in Bischoflack Max L o g a r zu Auscultanten für Krain ernannt. — Herr Max Koch, welcher zum Notar in Obdach er» nannt wurde, hat am 10. d. den Eid abgelegt und wurde ermächtigt, das Amt anzutreten. — Dem AmtSdjener der Statthalter« in Graz, Karl G a l l a, wurde in Anerkennung seiner vieljährigen, eifrigen und belobten Dienstleistung das silberne Verdienstkreuz verliehen. [Erster Unt ersteirischer Schreib» Kalender für Stadt und Land aus daS Jahr 1891. Zweiter Jahrgang.j (Druck und Verlag von Joh. Rakufch in Cilli.) So umfassend die Kalender-Literatur auch ist, 4 fällt eS eigentlich doch nicht schwer, für den Hausgebrauch den richtigen Kalender zu wählen, wenn man sich in der Nähe danach umsieht. Man findet da leicht ein solches Buch, das in der engsten.Heimat entstand, und daS nebst dem Nothwendigen und WifsenSwerthen für daS Alltagsleben auch noch geistige Zerstreuung bietet, wie dies an dem oben genannten Jahr-buch zu rühmen ist. Ja demselben repräsentiert sich als Titelbild der Plan de« Stadt-TheaterS in Cilli, dem ein reicher Bilderschmuck folgt. auS welchem ein holdes Kind mit gelocktem Köpfchen als NeujahrSgratulition. dann die Bildnisse von Hamerling, Anzengruber, Josef II.. Henry Stanley u. A. hervorzuheben sind. Mit den Eigenschaften des Jahres beginnt das oiit hübschen Monatsbildchen geschmückte Kalendarium. dem sich die Genealogie des Kaiserhauses anschließt? und nun reihen sich anmuthige Erzählungen, kleine Gedichte und Humoristisches aneinander. Auch für eine illustrierte JahreS-Rückschau und für eine klare Darstellung des deutsch-^zechifchen Ausgleiches ist gesorgt. Der geschäftliche Theil aber enthält die genauen Postbestimmungen und Tarife, auch für Telegramme, die Stempelscalen. den Personentarif der Staatsbahnen, sämmtliche Ziehungen der Lose im Jahre 1801, eine Maß-und GcioichtStabesse. Verzeichnisse der Taufnamen. der Jahr- und Viehmärkte in Steiermark und schließlich eine stattliche Reihe von Inseraten verschiedener Geschäftsfirmen. Dieser Kalender, ein würdiger Nachfolger feines Vorgänger«, v«. dient daher vor allem im Unterlande schon aus dem Grunde Verbreitung, weil bei seiner netten Ausstattung, auf welche die rührige Verlags-Handlung ihr besonderes Augenmerk gerichtet hat. der Preis von 40 Kreuzer ein sehr mäßiger zu nennen ist. [Ueber das So kolfest und d i e C i l l i e rl schreibt das „Graz« Wochenblatt: . wie sie auch zappeln undstrampeln, daS können die Gern-große nun einmal nicht auS der Welt hinauslügen, das« sie gotterbärmlich aufgesessen sind und ihre rothen Hemden und Hahnenfedern umsonst zur Schau getragen haben: Cilli ist. wa« e« immer war. eine deutsche Stadt, und deutsch wird eS auch ferner bleiben, wenn seine deutschen Bewohner ihre Pflicht auch weiterhin so eifrig, ernst und gewissenhaft üben, wie sie eS bisher gethan haben und wie e« sich für Wehrmannen ziemt, die hart am Feinde auf vielbedräuter Vorwacht stehen. DaS muß man den Cilliern lassen: was die Uebung der nationalen Pflicht betrifft, sind sie allen anderen im Lande voraus und wert, als ein leuchtendes Borbild hingestellt und nachgeahmt zu werden." sDie croatischen und deutschen Agramer Blattet] echauffieren sich, wie uns scheint, ziemlich unnöthigerweife über Cilli und die Deutschen im steirischen Unterlande. Wir haben die Ansichten, die hierüber die croatische Nation herrschen, in entsprechende Worte gekleidet und fügen nur bei. daß die hier lebenden Croaten wol kaum über die Deutschen nach irgend einer Richtung hin Klage führen können. Wir möchten daher um geziemende Ruhe bitten, da dies der Situation am besten entspräche; im Uebrigen können wir versichern, daß eS keinem Deutschen einfällt, über die verschiedenen Drohungen auch nur im Geringsten alteriert zu sein. [Du Zusammenkunft der slovenisch-gesinnten Volksvertreters ist. wie e« sich herausstellt, noch nicht officiell bekannt gegeben worden. Sie wird zwar stattfinden, allein daß alle Herren theilnehmen werden, davon ist keine Rede mehr. In Laibach müht man sich im Schweiße der Angesicht« ab. eine Tagesordnung zu schaffen, welche ohne Krawall allgemein angenommen werben könnte. Man wird e» daher verhüten, auch nur im Entferntesten die Geistlichkeit in Alteration zu versetzen, und hat zur Einleitung der Comödie eine Serie von Preßprocessen wegen verschiedener gegenseitigen Schimpfereien im Vergleichswege abgethan, wa« den Herrn Kaplan Kalan unt« anderem hundert Gulden, und den „Slov. Narod" eine Abbitte kostete. Wenn aber auch die Clericalen ihre Schwerter in der Scheide lassen, gibt es »och immer Zündstoff genug, dessen Explosion man um jeden Preis vermeiden muß. Die Gesellschaft, die sich einfinden soll, ist eben, wa« die Ansichten anbelangt, sehr gemischt. Neben der politischen Ruine namens Graf Hohenwart der Agent Hribar. neben Dr. Ivan Taucer-Aksakow d« Phraseur Schukele. neben dem Panslavisten Gregor« der ultramontane Kalan: mit Dr. v. Tonklin und Dr. Grogoriic sind das ebenso viele Programme als Personen. In Einem wird man «,ch übrigens jedenfalls zusammenfinden, das wird aber keineswegs etwa der Beschluß zur Bildung eines „Südslaoischen Club" im Reichsrathe sein — dazu fehlt es eben so sehr an Muth als an aufrichtigem Wollen —. wobl aber darin, d« Regierung respectvoll die Faust zu zeigen und platonische Resolutionen zu fassen. Die Regierung wird natürlich von dem, was geschehen soll, rechtzeitig in Kenntnis gesetzt sein, und „unt« der Hand" ob d« Spiegelfechterei, die dem Volke liegenüb« aufgeführt werden soll, gehörig um Entschuldigung gebeten werden. Hoffentlich wird die deutsche Presse diesmal vorsichtig« sein uud die Demonstration nicht zu einem Ereignis aufbauschen! sV o m S o k o l f e st.J Wir erhalten folgende Zuschriften: .Löbliche Redaction! Unter Hin-weis auf Art 19 ff. Preß.Gesetz wird um Auf. nähme nachstehender B«ichligung erfucht: Die in d« Nr. 74 der „Deutschen Wacht" vom 14. September 1890 unt« d« Ausschrift „Vom Sokolfeste" gebrachte Mittheilung: „Schließlich verdient hervorgehoben zu werden, daß bei Vanii windische Knechte mit Sokolanzügen be-theilt wurden; die Anzüge durften sie behalten, die Hüte mit den Federn mußten sie zurückgeben (Klobuk nazaj); auf diese Weife hatten sich die Cilli« Sokolisten zum Empfange ihrer Gäste gerüstet," ist vollständig unwahr. Es wurden keine windischen Knechte und überhaupt keine Knechte mit Sokolanzügen betheilt. Cilli. am 17. Septemb« 1890. Für den Ausschuß' des „Celjslri Sokol» : Dr. Ivan Dctto. Podstarosta, Dr. Jos. Vreeko. Präses." — „Löbl. Redaction ! Unter Hinweis auf die Bestimmung de« § 19 ff. Preß-Gefetz wird um Aufnahm« nachstehend« Berichtigung ersucht: In der Nr. 74 der ,,Deutschen Wacht" vom 14. Septemb« l. I. heißt es in dem B«ichte „Vom Sofolfcfte" daß für den 8. September auf Kosten der Gemeinde Sachsenfeld eine Menge roth-weiß-blauer Fahnen, einige schwarz-gelbe und weiß-grüne angef«tigt und nach Wunsch den Hausbesitzern zur Ver-sügung gestellt wurden. DaS gefertigte Gemeinde-amt muß nun diese Mittheilung für gänzlich auS der Luft gegriffen «klären, da auf Kosten der Gemeinde keine Fahnen angefertigt und den Hausbesitzern zur Verfügung gestellt wurden. Marktgemeindeamt Sachsenfeld, am 16. Sep. tembn 1890. Der Bürgermeister Joh. Haufen-büchl«." sA n « S ch ö n st e i n] schreibt man uns : „Die hiesige Schule erfreut sich bekanntlich zweier Herren Lehrer, welche von den letzten Wahlen her bekannt und entsprechend beleumundet sind. Die jungen Herren halten sich für äußerst wichttge Politiker und sie haben Kopf und Herz voll von slavisch nationalen Schrullen, was insofern unangenehm ist. al« einerseits das Bügerthum da-durch belästigt wird, anderseits aber zu be-fürchten steht, daß das hypernationale Flnidum der Lehrer auch der Schuljugend überkomme, womit die Eltern keineswegs einverstanden wären. Im Uebrigen legen die Herren auch fönst zeit-weise ein recht merkwürdige« Gebahren an den Tag. und ist namentlich H«r Kramer ein sonderbarer Kautz. Für Kaisers Geburtstag brachte beispielsweise ein aus deutschen Frauen und Mädchen gebildetes Comite einen ansehnlichen Betrag auf, um die Schuljugend zu bewirten. Die löbliche, schulfreundliche und loyale That wurde aus das Schönste durchgeführt, und alles gelang vortrefflich. Nach dem Feste wurde der genannte Herr Lehrer mit der Auszahlung be-traut und ihm auch der gesammelte Betrag eingehändigt. Allein Herr Kramer hatte es mit der Ausbezahlung so wenig eilig, daß Wochen vergiengen. bis einzelne Leute zu ihrem Gelde kamen. Einer derselben ab« forderte, mündlich und schriftlich, drei Wochen lang erfolglos, was ihm gebürte. Wa« ist da« für eine Ordnung ? 1 Wenn Herr Krämer da« Amt des säckelwaM übernommen hat. fo hat « auch seine Pflicht«, zu erfülleu. denndaS Comite hat Herrn Krma das Geld sicherlich nicht zum „Aufheben", sosd« Kum Auszahlen übergeben. Wenn man alt junger Mann üb« deutsche Wirtschaft sei» Nase rümpft, so muß man vor allem selbe: eine ordentliche Wirtschaft pflegen. Mit bn Ordnung scheint e« jedoch nicht weit ha zus» bei Herrn Kramer. — Auch sonst erft» sich der Mann keiner Beliebtheit, und « hat rt nur sich selb« zuzuschreiben, wenn man ihn weq-wünscht. Wer e« in dem gemüthlichen Zchiiistm nicht auShält und es dort nicht zustande bringt, beliebt und geachtet zu sein, der muß ein recht unduldsamer Patron sein." sDerGe werbeverein vonPettauj hat, wie uns von dort geschrieben wird, in seiner Plenaroersammlung am 22. d. Mt«. Da Beschluß gesaßt. Die Creirung von Genosse«-schafts-Verbänden für die südliche Steiermark ii die Hand zu nehmen. Der Buchdruckereibesitza, Herr Blanko, hat den kostenlosen Druck von tausend Exemplaren der Satzungen d« Verbände, welche Satzunften analog denjenigen der Der-bände in Troppau und Jnsbruck abgefaßt sind, nebst einer kurze», leicht faßlichen Aufstellu», über die Meister-, Kranken- und Altersverfw gungS-Caffen angeboten, und das Anbot wurde von den Versammelten dankbar angenommen. Die Verbreitung der Satzungen und d« er-wähnten Ausstellung in Marburg. Cilli, Gonobi; Wittdisch - Feistritz. Luttenberg, und Friedan, überhaupt in allen One» der südliche» Zteia-mark, wo Genossenschaften bestehen, sowie Die Einladung zu ein« allgemeinen Versammluitz der Genossen,chaften wird der Gewerbes««» demnächst veranlassen. Es ist nicht zu bezweifel». daß die Anregung, die übrigen» von Cilli au» gieng, bei den Gewerbetreibenden die mt-sprechende Beachtung finden w«de. (Neue« Postamt.] Mit 1. Octobe-tritt in der Ortschaft St. Walfgang bei Polstrau ein Postamt in Wirksamkeit, welches sich mrt dem Brief- und Fahrpostdienste, dann mit dem Postsparcassendienste zu befassen hat und mit dem Postamte Polstrau durch eine täglich einmalig« Fußbotenpost in Verbindung gesetzt wird. T« Bestellungs-Bezirk dieses Postamtes bilden die Ortschaften: Adrianzen, Godeninzen, Gomila mit Novacujak und Bajzek. Jastrovetz mit Ci-gania und Jastrovetzberg, Kaag mit Groß- und Klein-Kaag, Budma, Grnschkovje, LacaveS mit Adriauzenberg. St. Wolfgang. Vittau mit Bre-zvvsak. Majcenberg und Sas>.vetz. sDas neu« Gebäude für dat erste Staatsgymnasium in Grazj würd« am Sonntag feierlich eingeweiht und eröffnet. sKrankenversicherung.j Anlitzlich eine« speciellen Falle« hat da« Ministerium de« Innern entschieden, daß die Bezirk«-«ranken-S-sse» zum Ersatz- von Bervfleg«kosten an «ranlenhäuier auch dann verpflichtet sind, wenn die Ausnahme de« B «sicherten in die Svitalspflege ohne »orderige Zu-stimmung der Easse. beziehungsweise nicht unter de» in dem conereten kassenftatute festgesetzten Modalitaten der Spital«verpflegimg der Eafsemitglieder erfolgt ist. Begründet wurde dies« Entscheidung damit, daß die Anwendung der allgemein verbind-lichen Bestimmungen des Krankenversicherung«, > Gesetze« von dein Umstände, ob die Berp'leguug i» einem öffentlichen Krankenhause mit oder ohne Wissen der Bezirk«.KrankeinCass« erfolgt ist, nicht abhängig gemacht werden und auch durch allenfall« entgegenstehende Bestimmungen eine« conereten Massen-Statutes nicht derogiert werden kann. — In einem zweiten Falle, in welchem ein Arbeitgeber die Zahlung der ihm für eine abgelaufene Aahlung«periode vor-geschriebenen Beiträge an die Bezirk«-Kranken-Kaff« au« dem Grunde verweigert«, weil er die versicherte» I Arbeiter im Lauf« dieser Zahlung«veriode lohne Zi-Meldung bei der Sasse) au« der Arbeit entlasse» hatte, entschied da« Ministerium de« Innern i» letzter Instanz, daß dieser Arbeitgeber zur Zahlung der angeiechneten Beiträge verpflichtet ist, weil 8 33 de« Krankenversicherung« - Gesetze« die Fort-Zahlung d« Beiträge bi« zur vorschrift«mäßigen Abmeldung normiert. 1890 [51 n e I rre n» Sie ch e a avstalt] soll u: Schloß Schwanberg errichtet werden. Am lqien SamStag wurde das Schloß vom Landes-tmpimann Gras Wurmbrand, dem Grafen 1mm« und Herrn Dr. Schlangenhausen in Illgknschein genommen und als für gedachten Zweck in hohem Grade geeignet befunden. [AuS den ärarischen Pflanzgärten] finnnen auch im Laufe dieses Herbstes circa &M.OOO bis 400.000 Waldpflanzen, namentlich schwarz» und Weißföhren, sowohl entgeldlich, tli unentgeldlich an Minderbemittelte zur Abgabe. Züsbezügliche Gesuche sind bis längstens 4 Cctober l. I. an den k. k. Landesforst-)«splc«or in «Kraz zu richttn. [Auch der zweite Murdampfer n zugrunde gegangen.] Gestern, Uastag, zerschellte der Dampfer — er trug im Namen .Graz" — an einem Joche der Lncki bei Puntiqam. Wie man aus Graz be-rJ)Kt, verließ daS Schift uni 7 Uhr morgens »a vier Mann Besatzung seinen Auterplatz, und Mi mit ungeheiztem Kessel, da eS die Absicht H Besitzers war, dasselbe auf der Thalfahrt «fach hinabtreiben zu lassen. Schon bei dem Eaüsle des neuen Brückenbaues trat indes ein Keines Malheur ein, indem der Schlot anstieß m verbogen wurde. Nachdem man nach diesem Unfall versucht batte, Anker zu werfen, waS aXr durch Reißen deS AnkertaueS vereitelt »rrdc trieb da» Schiff langsam stromabwärts, ««bei fortwährend von der Bemannung ge-tnchtel wurde, an Land zu kommen. Die drei-miligen LandungSversuche. die unternommen wurden. wobei sich jedesmal ein Mann derBe-i«jung an daS Ufer begab und dann nicht mehr «ii> das Schiff zurückgelangen konnte, mißlangen Mmilich, so daß das Schiff schließlich mit eiitsin Mann Besatzung der Puntigamer Brücke zutnkb, an dessen Joch mit der rechten Seite «trieb, kenterte und leck wurde. Dem letzten Mann gelang es, am Eisbrecher deS Brücken-jaches emporzuklettern un sich zu retten. Die Srucke selbst ist durch das davorliegeude Wrack Mhrdei und einstweilen für den Fuhrwerks-nrledr abgesperrt. [Bischof Stroßmayer] hat sich die jwbcrbart Geschmacklosigkeit geleistet, dem flo-Wichen Blatte, welches den Papst als »Aus->»rf der Menschheit" bezeichnete, die Würde viflcd panslavistischen Amtsblattes zu verleihen. 3« einer Zuschrift beauftragt er nämlich den ,slw. Narod", seinen, des Bischofes, kirchen-sächlichen Dank der „slovenischen Nation" kund loib tu wissen zu thun. Der Bau deS neuen Landes» iheaterS in Laibach,j welcher Ende Jttti begonnen wurde, schreitet in einer Weise oorwättS, daß er in der ersten Hälfte des Monates November bis zur Dachgleiche ge-deihen dürfte. [Der slovenische Abgeordnete A. v. T o n k l i] hat in Görz eine Niederlagz erlinen. Der politische Verein ^8Ioz,'u"sEinlracht!). dessen Lbmann er war, hat ihn demonstrativ nicht mehr zum Lbmann gewählt, sondern diese Hhre seinem Feinde, Herrn Dr. Gregoröiö, zu-td«l «erden lassen. Für Kenner slovenischer Partewerbältnisse kommt die Kunde keineswegs swrioartet und auch für den Gefallenen nicht, Win er hat — Böses voraussetzend — den Ami» seit mehr denn einem Jahr gar nicht miicrufen. Auch daraus hat man ihm ein Anbrechen gemacht, sonst aber nationale Lauheit, Znebenhum, Dummheit und Aebnliches vorge-morsen, um damit die absolute Nothwendigkeit seines Sturzes zu motivieren. In der That fttckl jedoch nur ganz gemeiner Neid und vielleicht auch etwas Schmutzerei dahinter. Herr »in Tonkli befindet sich nämlich in dem Falle, pro Iah? mehrere Tausend Gulden als Mit-ßlltd des BerwaltungSratheS des „Lloyd" zu beziehen, und daS vertragen die geld-lüsternen Slovenenführer im Görzerifchen natürlich umfoweniger, als Herr v.. Tonkli diese Annahme mit feinen nationalen GesinnugSge-nassen nicht theilt. DaS ist der eigentliche Be-weggrund. weßhalb man ihn nicht mehr leiden mochte. Die Schlappe, die Herr v. Tonkli er-litten, ist nur ein Vorspiel zur nächste» Reichs- rathswahl. denn die braven, echt slovenisch polnischen Naturbursche am Jfonzo werden ihr „Rationalgefühl" erst dann befriedigt sehen, wenn Herr Dr. Tonkli mit dem Reichsraths-Mandate auch die Einkünfte vom „Lloyd", um die mail ihn fanatisch beneidet, verloren hat. Wie man sieht, sind die Pervaken überall die-selben Prachtkerle. [Telegraphen-HilsSleitungen über den Kar st.] DaS Handelsministerium hat die Herstellung von Telegraphen-Hilfsleitungen am Karste angeordnet, welche die Wiederkehr ähnlicher Verkehrs- Unterbrechungen zu verhindern bestimmt sind, wie sie im Winter 1887/88 infolge heftiger Bnrastürme und Schnee-verwehungen vorgekommen sind. Der Bau dieser mit einem Kostenauswande von 18.000 fl. ver-bundenen Leitungen, welche in den Strecken Triest-Profecco-Nabresina - Duino, Monfalcone nach Görz. beziehungsweise Trieft, Opeina, Fernetich, Sessana, Senosetsch. Präwald nach Adelsberg errichtet werden, wird noch in diesem Monate in Angriff genommen. » » * [6 i n Bubenstück] wurde, wie von hier berichtet wird, vor wenigen Tagen »on windischen Studierenden verübt. Im Gasthof zur .Krone" waren deutsche Turner in einem Wohnzimmer }u einem AbschiedSfest vereinigt, und t» wurde hiebet selbstverständlich auch gesungen. Der Klang deutscher Lieder schien nun mehreren windischen Jünglingen mißfallen ;u haben, sie rotteten sich vor dem Gast-Hof tufammen und begannen au« Leibe«kräften zu brüllen. Kaum aber war von den Turnern die Demonstration als solche erkannt worden, so waren sie auch schon zur Stelle, um dieselbe in der einem solchen Bubenstücke entsprechenden Art zu erwidern. Die Jünglinge ergriffen möglichst eilig die Flucht. s^Dieb stahl. ] Der Gastwirtin Antonia Dowetschar in Möllag bei Cilli wurden dieser Tage 53 fl-, welche sie auf dem Dachboden verwahrt hatte, gestohlen. ^Schwer verwunde tj wurde am Montag der 21jährige Maurer Bartlmä Javornigg au» Mißling in da« Eillier Gisela-Spital gebracht. Die Verletzungen — Messerstiche an Kopf und Rücken — waren ihm von den Brüdern Josef und Franz K ö t t n i g g au« Reifenstein beigebracht worden. [Da« Messer.] Am 17. d. M. gab e« in Sachfenfeld eine Borstellung de« ©treu« Eapostrini. Während der Produktion sielen unau«geletzt Steine in den abgeschlossenen Raum, deren einer den Circu«-bescher ziemlich erheblich verletzte. Al« nun einer der Bediensteten, namen« Bitmaier, zu einer in der Nähe befindlichen Harfe nachsehen gieng. wer der Stein-werter war, erhielt er von dem Knecht Johann Vichernik plötzlich «inen Messerstich in deu rechten Oberschenkel. Vichernik wurde dem Kreisgerichte ein-geliefert. fZu Tode geprügelt.) DerBesitzer«sohn Gregor Schmidt au« Podgorje bei St. Rochu«, Bezirk Lichtenwald, wurde am 16. d.. al» er au« der Kirche kam. von den Brüdern Medvescheg au« Dobje und noch zwei anderen Burschen mit Steinen und Messen« solange mißhandelt, bi« er den Geist aufgab. sTod durch eine Exercierpatrone.] Man berichtet au« Klagenfurt: Au« Versehen wurde jüngst hier ein zur siebentägigen Uebung mit dem „Mannlicher"-Gewehr eingerückter Landwehrmann beim Exercieren von einem Kameraden mit einem blind geladenen Gewehr in die Weichlheile der Hüftengegend geschossen und ist dieser Verwundung am 15. d. M. erlegen. Der Bedauern«wer»hc hat erst unlängst geheiratet. Bemerken«werth ist e«, daß die sogenannten blinden Patronen nur mit einem Papierpropfen geschlossen sind. Herichtssaal. sZumTode durch denStrang] wurde in Graz am letzten Sam«lag der lodtengräber Franz R a b l au« Jlz verurthcilt, der wegen nicht weniger al» einunddreißig strafbaren Handlungen, darunter wegen Raubmorde», Brudermorde» und Gattenmorde», angeklagt war. Wie man mittheilt, wurde ein Begnadigung»antrag nicht gestellt. [Schuldlo»verurthelt.Z In Klagen-f u rt wurde am 16. d. vor den Geschworenen eine Verhandlung durchgeführt, durch welche festgestellt ward, daß der Schuster Johann Wieser und der 5 Agent Anton Lampl, beide au« Dteinseld. vor längerer Zeit unter der Anschuldigung verunbeilt worden waren, den Schuster Klocker erschlagen zu haben, ohne in Wirklichkeit die Thäter zu fei». Der Gendarmerie-Wachtmeister Weixler brachte e» an den Tag, daß der eigentliche Thäter Aloi« Wernle war, und dieser wurde denn auch vom Schwurgerichte wegen der Verbrechen de« Todschtage« und de» Betrüge» durch Ablegung eine» falschen Eide« zu drei Jahren schweren Kerker», sei» Com« plize Johann Obergantschnig »vegen de» Verbrechen» de» Betruges wurde zu vier Monaten schweren Kerker» verurtheilt. Wieser und Lampl hatten die Strafen, die über sie waren ungerechtfertigt »erhängt worden, bereit« abgebüßt. MotKswirtschast. [Eine Commission,] bestehend auS Herrn Ober - Baurath Prenninger. einem Ver-treter dcS Ackerbauministeriums, dem Maschinen-Director Gölödorf, und dem ZugSbesörderungS-Jnfpector Hauser. war am Samstag in Cilli angekommen, um in Begleitung deS Bau-Unter-nehmers Klemensievicz einen Studien - Ausflug nach dem Schallthal zu machen. Zweck der Commission war die Berathung über die beste Verwertung deS Lapp'fchen Lignits und über den bevorstehenden Bau der Bahnstrecke Cilli-Wöllan. [Der Bezirks venretu ii gOber-Radkersburg] wurde vom LaudeSausfchuß die Bewilligung zur Aufnahme eineS Darlehen» von 20.000 fl. zum Zwecke der Subventionierung der Eisenbahnlinie RadkerSburg - Luttenberg ertheilt. [Die Eröffnnng der Laibach« Steiner Bahn,] die ursprünglich für den nächsten Monat in Aussicht genommen war. erleidet einige Verzögerung durch eine Tracm-umlegung, die bei Tfchernutfch infolge einer nachträglichen Einsprache deS Kriegsministerium» nothwendig wurde. Trotzdem ist gegründete AuS-ficht vorbanden, daß die Linie noch im Laufe dieses Jahres, etwa Ende November oder An-fang» December eröffnet wird. Nur wenn eine abnorme, frühzeitige Kälte oder sonst ungünstige Witterungsverhältnisse eintreten würde», könnte auch dieser Termin nicht eingehalten werden. ^Agramer Marktbericht.] Die vor einem Monate in Agram eingeführten Wochen-Märkte erfreuen sich, wie unS von dort ge-schrieben wird, stets steigender Frequenz. Der Auftrieb von Hornvieh. Pferden und Schweinen nimmt immer größere Dimensionen an und bietet heimische» und fremde» Viehhändlern und Fleischhauern eine vorzügliche Gelegenheit zu Einkäufen. An Qualität und Quantität laßt die aufgetriebene Marktwaare nichts zu wünschen übrig. Namentlich Hornvieh und Schweine sind auf dem Agramer Wochenmarkte stets in jeder Anforderung entsprechender Anzahl und guter Qualität zu finden. Anläßlich der eben im Zuge befindlichen Steigerung der Rindfleischpreise in Wien wurden die dortigen Viehhändler und Fleischhauer vom Magistrate aus den Agramer Wochenmarkt gewiesen, wo sie günstige Einkäufe machen können. Die progressive Steigung des Verkehrs auf dem Agramer Wochenmarkte, der jeden Mittwoch abgehalten wird, hat nicht ver-fehlt, ihre Anziehungskraft auf fremde Vieh-Händler und Fleischhauer auszuüben und er-scheinen solche zu jedem Wochenmarkte selbst aus den fernsten Gegenden. Auntes. [D e r Kaiser] ist in Begleitung de» Grafen Kalnokq in der Nach! von Sonntag aus Montag von Schlesien nach Wien-Schönbrunn zurückgekehrt. sDie Kaiserin] landete am 19. d. in Tanger, um die Stadt zu besichtigen und setzte abends die Reise nach Oran fort. [Erzherzog Franz Salvator und Erzherzogin Marie Valeriej sind am Sonntag von ihrer Hochzeitsreise nach Wien zurückgekehrt. » ch (Der Oberste Gerichtshof) hat unter Aushebung einer Entfcheiduna deö Lem-berger Ober-LandeSgerichieS das wichtige Princip ausgesprochen. dafS ein von dem LandeS-AuSfchuß —igcfthllch gegebener Auftrag tn Bezug auf Straßenpflege im Wege einer Klage bei dem Cioilrichter angefochten werden kann. — Noch ein zweiter Rechtsspruch deS Obersten Gerichts-Hofes verdient publiciert zu werden. Die oberste Instanz hat sich nämlich zu dem Princip be« kannt, daß der Verführer eines minderjährigen Mädchens für diese That nicht blos strafrechlich verfolgt werden könne, sondern daß derselbe auch verpflichtet ist, den durch die Verführung an dem Mädchen verübten Schaden an Gesund-deit und Ehre durch eine vom Gerichte zu be-stimmende Geldsumme gutzumacheo. sDer historische Friedhvf in Aspern an der Donau.Z um welchen im Jahre 1801» so heftig zclSmpst wurdr, und welcher von den Oesterreich«-» viermal erstürmt werden mußte, wird nunmehr aufgelassen. Die Gedenktafeln der gefallenen tapferen Soldaten jedoch werden von der Gemeinde Aspern übernommen werden. Ebenso bleibt da« vor dem Friedhofe und der Kirche be-kindliche Siege« - Denkmal, ein riesiger Löwe, un-verändert fortbestehen. sBezüglichderEinführung einer einheitlichenZeitrechnung fürdaS Deutsche Reichj sind die Verhandlungen unter den verbündeten Regierungen abgeschlossen. Die Angelegenheit ist zur Beschlußfassung reif und e« darf angenommen werden, daß schon in der Herbstsession des Reichstages eine Gesetzes» vorläge eingebracht werden wird, welche die Einführung einer Einheitszeit zum Gegen-stände hat. » • (Offene Geheimnisse einer Frau) »erden von einem etwa« maliticsen Schriftsteller folgendermaßen ausgeplaudert: Eine Frau denkt: 1. daß sie mit sechzehn Jahren ein recht hübsche« junge« Mädchen war; 2. daß sie sehr viele Heirat«-antrige hatte oder doch hätte haben können, wenn ste gewollt hätte; 3. daß alle ihre Freundinnen etwa« älter sind, al« sie angeben; 4. daß sie im Grunde doch ein gute« Herz hat; 5. daß ihre Kinder hübscher sind, al« die der Frau N.; ti. daß die Leute von der Schönheit der Frau i. oder de« Fräulein« Z. ,« viel Wesen« machen; 7. daß ihr Mann besser gethan hätte, wenn er stet« ihrem Rathe gefolgt wäre; 8. daß ihre Schwiegermutter mehrere unangenehme Seiten hat; 9. daß ste gern wissen möchte, ob ihr Mann, wenn er ausgebt, auch dorthin geht, wohin er sich begeben zu «ollen erklärt; 10. daß all» alten Jungfrauen herzlich zu bemitleiden sind. — Ist da« bei allen Frauen der Fall? Ganz entschieden nicht. [Die weisen Bäter der Stadt Tour«] sollten eine Commission wählen, die sich nach Pari« zu begeben und einem Minister für die erfreuliche Erledigung einer städtischen Angelegenheit zu danken hatte. Die Wahl geschah durch Stimm-zettel. Al« diese verlesen wurden, zeigte sich, daß jeder einzelne Gemeinderath in dem Wunsche, auf Etadtkosten eine angenehme Reis« nach der Haupt-stadt zu machen, seinen eigenen Namen auf den Stimmzettel geschrieben hatte. sDie fürsichtige K-llnerinj: Gast (ruft die Kellnerin): „Resi, noch einen Krug — Resi I Potz Element, da« Mädel hört nicht! Rest, sind Sie denn ganz vernarrt in da« Eemmelgesicht da drüben? Sie lasten ja kein Aug' von ihm ?" — „Stimmt! Sonst brennt der Lump mir wie-der mit der Zech' durch!" [Au« der Jnstruetion«st«nde.j Feldwebel (zum Infanteristen Dupke): „Warum findet di« Ernte im Sommer statt?" — Dupke schweigt verlegen. — ... „Kerl«, und da sagt so Einer, daß er auf dem Lande geboren und erzogen wurde l... Damit die Felder für die Herbstmanöver frei werden!" sEin Milderung«grund.j Richter: „Sie gestehen also zu, den Diebstahl begangen zu haben; können Sie etwa« zu Ihrer Entschuldigung anführen?" — Angeklagter: „Mein Großvater wär russischer Zollbeamter.' „Keusche WachL-Hingesendet. . Inhalt de« September-Hefte« de« „Kvffhäuser" Die Unglück«tochter (Roman. Fortsetzung). Maraa rethe, Durch die Zähne (Humoreske). Gedanken im Zickzack, Unsere Dichter, Kleine Mittheilungen. Die „Illustration "(Verlag Gnstav G. Steiner & Co., Wien, Stefan«platz). Da« eben edirte Heft 24 dieser Zeitschrist, mit welcher der erste Jahrgang derselben abgeschlossen erscheint, bringt einen ebens« actuellen, al« instruktiven und vorzüglich illustrierten Artikel „Ueber da« russische Heer", dessen Mit-theilungen au« der Feder eine» offenbar bestunter-richteten russischen General« stammen, und unter dem Eindrucke der gegenwärtigen Verhältnisse wohl doppelt interssieren dürften — E« war auch kein übler Ge-danke feiten« der Leitung diese« Blatte«, in dem Aufsatz« „Vertreter der auswärtigen Presse in Wien" eine Reihe wohlgetroffener Portrait« von Männern dieser kleinen, aber willkommenen Jnvaston«-Armee vorzuführen »velche alle Vorgänge in unserer österreich-ung. Heimat in Hunderten v. Korrespondenzen und Depeschen täglich dem ganzen Erdball mittheilen. — Sehr hübsch sind die Aquarell-Farbendrucke: „Attaque von der Seeseite" und „Ein Krug der nie zum Brunnen gieng,; von den Schwarzdrucken: Passini „Venezia", Heinrich Huß: „Zwei Aepfel von einem Stamm"'. Wierzb!an«ki: Herbstmanöver: Dem Feinde durchgebrannt' und mannigfaltige« andere. Da« Blatt, welche« unter den schwierigsten Concurrenz- Bedingniffen, namentlich im Kampfe init den bereit« seit Jahren eingeführten großen qeutschen Blättern gleichen Genre«, sein Dasein begonnen hatte, vollendet nun seinen ersten Jahre«-lauf und mag nun stolz schon auf diesen einen Umstand weisen, daß e« seinen Platz inmitten dieser Mächtigen wacker b«haupt«t, speciell jedoch in Hinsicht auf feine zahlreichen und prächtig ausgeführten Farbendrucke, und auf die splendiden, stet» wechseln-den Umschlägt, alle seine Gegner au« dem Felde schlägt. Wir wünschen, daß diese« schöne Unternehmen wachse und weiter stch gedethlicb entwickle Hötel „Erzherzog Johann" ▼on Heute ab Ausschank von Pilsner Schankbier. frische, bcsUr Mark«, liefert das 5 Kilo-Fassl, gegen Nachnahme ohne weitere Speaen um fl. 2.25 H. Kasparek in Knlnek, Mahren. 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Bedenken Sie wir, morgen bin ich bei meinem Papa, um mich i» mehr von ihm zu trennen, außer wenn er spielt. Aber wissen Sie,- fügte sie geheimttis-»oll hinzu, „ich werde ihn veranlassen, daß er »ach dem großen Streich, welchen er ausführen »ill, an keinen Spieltisch mehr tritt. Habe ich nicht Recht'{ Al? Gegenleistung gelobe ich, immer bei ihm bleiben, seine Gefährtin, sein Trost sein zu wollen." „Gütige? Himmel." sprach der Graf für sich, „da« Kind bringt »nch zur Verzweiflung !* Laut sagte er: .Haben Sie denn keine Tante, die für Sie Sorge tragen könnte?" «Gott sei Dank, nein! Es wäre mir schreck-lich, wenn eine fremde Person sich zwischen mich und meinen Papa drängen würd«. Ich habe ihn am liebsten ganz für mich allein." „Aber Sie besitzen doch unbedingt irgend welche Verwandte, welche Sie zeitweilig'besuchen könnten und die für Sie Sorge tragen werden i" forschte er weiter. „Seine verwandte Seele." kopfschüttelte Diana, „daß heißt, ich glaube. Papa hat Der-wandte, aber ich kenne sie nicht und habe auch nie Verlangen danach getragen, sie kennen zu lernen: — aber freilich. Emil haben wir!" „Emil ? Wer ist das ?" fragte Graf Selber» lebhast. Das war vermuthlich der Name, welchen der Lberst noch hatte niederschreiben wollen: der Graf hätte froh fein sollen, denselben zu erfahren, und empfand seltsamerweise doch nur eine Art Enttäuschung. „Ich habe eigentlich nie so recht gewußt, wer Emil sei," bemerkte da« junge Mädchen j „aber er war gegen mich immer besser al« jeder Bruder oder Better. Er gieng bei uns. als ich noch ein Kind war. zu allen Stunden deS Tages au« und ein. und er spielte mit Papa. Emil hat ein System erfunden. — Sie wissen doch, was das ist? Ich habe meinen Bater sagen hören, daß dieses System unfehlbar fei, und Emil soll. Dank demselben, zu wiederholtenmalen die Bank gesprengt haben!" Der triumphierende Ton. mit dem sie diese Versicherung auSsprach. entsetzte den Grasen. Stand da«, was ihre Wone ausdrückten, doch in so grellem Widerspruch mit allem, was nach seiner Anschauung zu Sitte und Brauch gehörte ! Jener Emil war zweiselSohne ein abgefeimter Schurke, der den Oberst in« Verderben ge-bracht hatte. „Armes Kind." dachte er unwillkürlich, „was hätte aus ihr werden müssen in der srag-würdigen Umgebung, in der ihr Bater gelebt zu haben scheint!" „Und hat dieser merkwürdige Herr keine« Zunamen?" fragte er in einem etwas spöttischen Tone. Sie bemerkte die Veränderung in seinem Wesen sofort und blickte rasch auf; dann ent> gegnete sie. ohne zu zögern: ..Ich habe ihn niemal« ander« al« Emil nennen hören! Ach. er ist so gut, so schön und so lieb, der arme Emil!" »Sein Aussehen dürfte e» vermuthlich sei», welches bei Ihrem Urtheil den AuSfchlag gibt und wa« weniger anzuzweifeln ist, als feine Güte/' bemerkte der Graf, und den verwundert und verständnislos auf ihm ruhenden Augen de« Mädchens begegnend, fügte er halb eut-schuldigend hinzu: „Junge Damen wenigsten« pflegen immer den größten Wert auf äußere Schönheit zu legen. Doch we«halb sagen Sie in gar so bedauerndem Tone: Der arme Emil! Ist er »odt ?" Ihre Mienen drückten den höchsten Ernst au«. „Ich weiß nicht, wo er ist. Zuweilen fühle ,ch mich versucht, ,u glauben, er müsse wirklich gestorben sein, weil er sich gar nicht mehr um un« bekümmert und früher un« doch so gern hatte. Drei Jahre find'S nun her, daß er von un« gegangen ist, gerade, al« ich hierher kam in das Pensionat. Anfangs schrieb er noch zu-weilen, aber seit zwei Jahren habe ich nichts mehr von ihm gehört." Der Graf athmete erleichtert auf. Ohne daß er sich's eingestand, wäre e« ihm peinlich ewefen, die Kleine der Obhut eines so zweifel-asten Vormunde« übergeben zu sollen. »Emil ist e« auch gewesen, welcher den Papa überredet hat. mich in eine Schule zu bringen." plauderte sie indes weiter. „Er sagte, daß ich lernen niüffe. mich wie eine moderne junge Dame zu benehmen ; wir seien die« unserer alten Abstammung, die sich bi« auf die ersten Polenkönige zurückführen läßt, schuldig. Und was meinen Sie, Sie müssen es ja verstehen, Graf, benehme ich mich wirtlich wie eine vor-nehme Dame?" Er lächelte gutmüthig. „Ich bin wenig mit solchen zusammenge-kommen und habe demnach kein Urtheil darin. Jedenfalls ist mir nie ein Wesen gleich Ihnen begegnet." .Wirklich nicht?" stieß sie auS. „Und was ist denn an mir anders wie an den übrigen Mädchen?" Der Gras konnte nicht umhin, zu lachen. ^.So wenig ich im ganzen genommen für die Frauen-Emancipation plaidiere, so hat. nach diesem Resultat zu urtheilen, ein Erziehung»-Institut für selbstständige junge Damen doch manches Gute an sich. Jedenfalls sind Sie weniger steif und förmlich, weniger conventionell gedrillt, als die meisten meiner Landsmänninnen e» fein würden." „Conventionell gedrillt!" wiederholte sie. „Den Ausdruck verstehe ich nicht. Ich weiß nur so viel, daß Frau von Chamar<5e uns die deutschen Mädchen immer als ein abschreckendes Beispiel vorhält; sie behauptet, dieselben wären sentimentale Gänschen, aber immer noch viel zu gut für jene steifledernen Patrone, für die deutschen Männer, die nicht wissen, waS Feuer und was Leben ist!" Der Graf lachte amüsiert. „Nun, wenn Sie daS Institut verlassen und in die Heimat zurückkehren," sagte er. „dann sollen Sie sich selbst ein Urtheil bilden, ob die Deutschen gar so schlimm sind, wie Ihre Vorsteherin sie schildert." „In die Heimat ?* wiederholte das Mädchen mit Wehmuth. „Habe ich denn eine solche? Der Spieltisch ist mein Heim, so lange ich nur irgend zurückzudenken vermag, und ich glaube, Papa würde in Deutschland oder überhaupt dort, wo deutsch gesprochen wird, sich nie ein Heim gründen. Es ist mir immer räthselhaft gewesen, weshalb er nichts davon hören will, nach Oesterreich zurückzukehren, wo er doch seine Jugend zu-gebracht hat; ich mag die Deutschen ganz gern!" Diana gab diese Versicherung mit großer Lebhaftigkeit und wunderte sich. weShalb der Graf sichtlich angenehm berührt zu sein schien. „Gewiß." wiederholte sie, „ich habe alleS, was deutsch ist, gern, obschon ich mich an Wenige« zurückzuerinnern imstande bin, da ich ja noch ein Neines Kind war, als wir Wien verließen." „Und Ihre Mutter? War sie vielleicht eine Deutsche?" forschte der Graf. „Sie war eine Kreolin und starb, als ich noch ganz klein gewesen bin," sprach das junge Mädchen sehr ernst. „Ein schwerer Verlust für Sie!" sprach der Graf theilnehmend. „DaS sagen mir alle Leute." versetzt« sie, „aber ich hab« eigentlich die Frau, an welche ich mich nicht zurückzuerinnern imstande bin, nie-mal» entbehrt. DaS klingt herzlos, aber soll und kann ich überhaupt eine Erinnerung lieben, die ich nicht besitze ? Nein, mein ganzes Empfinden concentriert sich in meinem Vater. Er war mir alles in allem und nahm mich überall hin mit sich; er hat mich alles gelehrt, und daher mag «S wohl auch kommen, das» ich in vielen Dingen mehr ein Knabe als ein Mädchen bin. Ich kann vortrefflich schießen, fechten, ja, sogar rauchen und eS trifft sich deshalb sehr günstig, daß. weil in Frau von Chamarüe» Pensionat auch all diese Dinge gelehrt werden, ich in d«ns«lb«n schon früher große Fertigkeit besaß; dadurch habe ich na-türlich immer die allerbesten Chancen darin!* Der Gras runzelte die Stirn. „Bis auf das Rauchen sind ja diese Fertig keiten recht anerkennenswert: bei uns zu Lande wird das Rauchen der Damen anstößig ge-funden." „Spanierinnen und Französinnen rauche» immer Cigaretten," erwiederte si« mit eine« gewissen Trotz, „und ich glaube, sie verstehe» sich besser auf daS, wa» chic ist. als die lang-weiligen Deutschen.' UeberdieS bin ich eine Polin und brauch« mir folglich das sittenstrenge Philisterthum der deutschen Frau nicht anzu-eignen." Sie sprach herausfordernd, was ihn auch veranlaßte, ziemlich lebhaft zu entgegnen, er finde das Rauchen bei einem Mädchen, gleichviel, welcher Nat'vn dasselbe angehöre, ungeziemend. „Emil war anderer Meinung," lautete die fast heftige Entgegnung, „er gab mir Cigaretten, so viel ich wollte, wenn ich darum bat!" „Mich dünkt da» Urtheil jenes Mannes mit Bezug auf das, was eine Dame zu thun oder zu lassen hab«, nicht sehr maßgebend." gab der Graf zurück. In ihren Wangen flammte eS heiß auf. „Welches Recht haben Sie, von meinem Freunde, von dem besten und einzigen Freunde, welchen ich auf Erden hab«, in fo abfälligem Tone zu sprechen V Niir weil er kein kalter, steifer Deutscher ist, gleich —" „Gleich mir 1" vollendete Graf Geldern an-statt ihrer den Satz. „Nicht wahr. daS wollten Sie doch sagen?" Er sprach die Worte mit jener au»erlesenen Höflichkeit, welch«, wi« er au» Erfahrung wußte, die Frauen schwer ertragen, weil sie darin eine gewisse Ueberlegenheit wittern. Ihre Augen sandten wahrhast Blitze auf ihn. „Wenn ich ein Mann wäre," stieß sie au», „so würde ich —" „Mich fordern! Ich zweifle nicht daran!" rief der Graf lachend, und diese» Lachen ver-droß Diana noch mehr, so daß sie die kleine Hand ballte, al» ob sie zum Schlage au»holen wolle. Und mit einemmale, so daß der Graf nicht imstande war. sie daran zu hindern, riß sie den Wagenschlag auf und sprang hinaus. „Ich will nicht mit Ihnen weitersahren, um anzuhören, wie Sie meine besten Freunde schmähen!" rief sie heftig, bevor die Pferde zum Stehen gebracht werden konnten. Der Graf blickte ihr bestürzt nach. „Wetterhexe!" murmelte er zwischen den Zähnen, indem er ihrem Beispiel folgte, um ihr nachzueilen. Die kleine Anna, erschreckt durch daS plötzliche Verschwinden ihrer Freundin, sieng inde» laut zu weinen an und machte dadurch - 1890 «»-«tsche Wacht- Ach erlaube mir hiermit allen meinen pehtten P. T. 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Nachdeni in der jüngsten Zeit, schon nach den anläßlich der Anweienheit der slovenischen Turner in Cilli stattgefundenen Unruhen wieder-holt Reibereien zwischen Slovenen und Deutsch»» stattgesunden haben, ergeht hiemit an die Be-völkernng die ernstliche Mahnung, jede wie immer geartete nationale Provocalion zu umer-lassen. Gegen Personen welche dieses Verbot nicht beachten, wird unnachsichtlich mit der vollen Strenge des Gesetzes vorgegangen werden. Stadtamt ßtUi, am 22. September 1890. 815—2 Ter taiierl Rath und Bürgermeister! Z>r. Jedermann Znaimer Gurken ö"„'«u Nachnahme ohn« weiter» 8pe»en um H. 1*80 H. Kaspai-ek in Fulnek. Mähten. Das k. k. Postamt St. Peter (Sannthal) gibt bekannt, dass für die Hostfahrt Cilli — Prassberg — Oberburg und Cilli — Franz «u-s Sitzplätze auch Tags zuvor bei der Poststation Cilli (Hotel Lö»en) oder direct beim Postarate St. Peter (Sannthal) bestellt werden können. Jahreswohnung! 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