Herm Agnaz Staudingtr, Ltderer. Pni» fttMMri. Tin Monat . 40 kr. Vierteljährig 1 fi. „ Halbjährig 2 „ 40 „ Ganzjährig 4 „ SV ^ Mit P«ßvtrse»»»g. Ein Monat . 50 kr. Vierteljährig 1 „ K0 „ Halbjahrig . S „ Ganzjährig Iistrtioisgtbihr: Die viermal gespal-tene Drnckzeile wird bei einmaliger Einschaltnng mit 5. bei zweimaliger mit 8. bei dreimaliger mit 10 Kreuzer» berechnet. GpUniOg de» Di« soeiale» v«rhält»tff« t» Graz lSortsetzuNg.) Nach dem BorauSgeschickten ist es wohl zu begreifen, daß der neugewahlte. äußerst thätigc Gemeinderath nicht immer im Sinne der Ma-jorität dieser Körperschaft handelt, die sich mit vieien Beschlüssen, welche ein Verständniß der Forderunaen unserer Zeit beurkunden, häufig nicht «invcrstanoen erklärt und die leeren Bänke des Zuhörerraumes bei Telegenheit von Gemeinde-rathsfitzungen beweisen wohl eine große Theil-nahmslostgkeit am öffentlichen Leben, weniger aber ei« allgemeines Vertrauen, mit der die gesammte Bürger^ast ihre Vertretung alle Gemeindeangelegenheiten ohne Zeugen berathen läßt. So mißt man dem Gemeinderath häufig die Schuld bei, daß die Sicherheit des Eigenthums in unserer Stadt seit einiger Zeit sehr übel bestellt ist und gibt eine heiße Sehnsucht nach einer militärisch orga-mfirten Polizeiwachmannschast kund, ohne zu bedenken, daß ja jetzt allnächtlich Militärpatrouillen die Stadt^Nrchstreife« und daß trotz dieser u«er. midlichen Sichnheitsorgane Diebstähle und Ein-brüche zur Tages- oder vielmehr Nachtordnung aeworden find, daß die Verhaftungen, welche in der ftüheren guten alten Zeit vorkamen, der Mehrzahl nach i» Folge von Wachbeleidunaen vorkamen und daher beim Nichtvorhandensein dieser empfindlichen Objecte von selbst wegfallen müssen und daß der Gemeinderath die vielen Unzukömmlichkeiten einer militärischen Sicherheits- Erscheint jeden Sonntag und Donnerstag in je Einem halben Bogen D (die Beilagen ungerechnet). I8«S wache wohl einsehend, trotz vieler »och bis jetzt keine Verständigung mit der eo«pete«ten Behörde erzielen konnte. Hoffentlich wird in kurzer Zeit ein beide Theile vesriedigendes Ueberein-kommen getröffen werden. Was den übrigen, nicht uniformirten Theil der Bürgerschaft betrifft, so findet man. daß die Besitzer größerer Handlungs-Häuser und der erst in jüngster Zeit etwas aufblühenden industriellen Unternehmungen dem Verständniß der Zeitbedürfnißc nicht ganz fremd find. Klerus. Wie im ganzen Lande, so hat auch hier die katholische Geistlichkeit einen großen Einfluß auf die Mehrzahl der Bewohner und sucht denselben auch stets durch jene Mittel zu vermehren, die einem Theil der Bevölkerung sehr zusagen, wie durch die vielen unter ihrer Aegide stehenden Bereine, als Paulusverein, Jungfrauen-verein, katholischer GeseUenverein, Anbetungsverein n. s. lv. durch zahllose Prozessionen, Aufbau von Kirchen und Kapellen nnd Entfaltung großer Pracht bei kirchlichen Feierlichkeiten. Dieser Ein-««streckt fich auch in die höheren Schichten, da die Töchter auter Häuser häufig den Damen vom Herzen Jesu, die bekanntlich mit dem Jesuitenorden in nächster Beziehnng stehen, zur Er-ziehung anvertraut werden. Unter der yiefigen Geistlichkeit gibt es manche unterrichtete Männer, welche auf dem Felde wissenschaftlicher Thätigkeit bereits Vieles geleistet haben und auch die Bedürfnisse der Gegenwart nicht verkennen, wie z. B. die erst unlängst erschienene, von einem Ordens- priester verfaßte Brochüre „unsere Zeit" gewiß eine der bedeutenderen Erscheinungen in diesem Zweige der Literatur ist. Eine offene Agitation in politischer Hinsicht ist von Seite des Grazer Clerus nicht zu bemerken, wohl eine Folge der weisen Mäßigullg, die sich in dem geistvoll abge-faßten Hirtenbriefe an die Diöcese Sekau aus spricht. Gelehrtenstand. Als Sitz mehrerer höherer Lehranstalten fehlt es in Graz auch nicht an wissenschaftlichen Eapaeitäten, darunter treue Wächter vor dem Heiligthume der Wissenschaft, voll Eifer, die Jugend in eben diesem Geiste heranzu-bilden, große Vorliebe für fremdartig lautende Termina zeigend, um ja nicht den Verdacht auf sich zu laden, die nur durch und für sie erworbene Weisheit auch dem Pöbel mund- und denkgerecht gemacht zu haben, dann wieder Männer, denen daran liegt, das Capital ihres Wissens für Viele fruchtbringend anzulegen, denen ma» es aber auch vergeben muß, wenn ste in ihrem redlichen Streben endlich ermüden; denn ist eS z.B. nach heißen Bemühen wirklich gelungen, ein Publicum für populäre Vorlesungen zu finden, so findet der Vortragende ungefähr ein ähnliches, wie bei einer der jetzt beliebten matmöss musioaleg. In der Mehrheit eine - den Reichthum ihrer Toilette entfalten und um jeden Preis geistreich erscheinen wollende Damenwelt (ohne etwa nicht Ausnahms-fille anerkennen zu wollen, wo Damen auS wirklichem Interesse für Wissenschaft gegenwär- EulturhiAorische Miseellen I. Maria-Nenstift. Unser Vergilbtes Gemeindebuch enthält mehrere eulturhistorisch wichtige Aetenstücke, welche besonders die vormaligen Rechtszustände unftrer Heimat in eine scharfe Beleuchtung stellen. Vielleicht werden die nachfolgenden Aufzeichnungen manchen Ihrer Leser interesfiren. Sie lauten wörtlich: äom. 1676 klagt Melchior Janisch seine Schwagerinn ReiSa, des Sebastian Khor-tschek seine Ehewirthin, wegen vernommener Be-drohung und angethaner Zauberei, und ver-langt, daß sie vor Gericht gestellt werde. Er iväre ihr im Traume als rother Hund erschienen, und seine ga^e Gestalt wäre roth gewesen - und habe sie im Bette schlafend gebissen; so habe sie aus dem Bette eine Handvoll Stroh herausgezogen, dasselbe zusammengedreht, darauf zwischen der Stubenthür, mit einem Waschbläuer zerschla-aen und mit einem Bratmesser zerstochen in ein Geschirr gethan und im Rauchfange aufgehängt;-auf das wir der vermeinte Feind gedämpft und auszehren „abdörren" und sich in Anasten sehen lassen - und er wird einige Zeichen haben." - „NeSa Khortschek wiederspricht die angebrachte Klage, und fie sagt, fie kann nicht dasur daß ihm die Krankheit aetroffen hat." „Xet. Stellt fich nne Zeuginn vor, Namens Speta Zörerinn, Wittwe und Jnwohnerinn bei der verklaaten Reöa Khortschek; sie habe gehört, wie sie gesagt habe: „Du verd.....r rother Hund ich will dich doch einmal dämpfen, so du mich also übel beisen thnst, du mllßt dich ein ganzes Jahr abselchen, bis du wirst aufgehen müfftn, so ich vor dir keine Ruhe haben kann; dann hat sie gesehen einen Wasserkrug im Rauchfang hängen. und über eine Zeit wäre vom Hause weggegangen. - welches sie mit juramevt bezeigen will." „Die Verklagte ReSa K. will einmal nicht bestehen, und sagt fie kann nicht mehr wissen > ob sie solches gethan habe." „Melchior Janisch ruft an, daß sein Schwa-ger seinem Eheweibe das gebührende Erbtheil nicht zahlen wolle, NeSa Khortschek gesagt habe: Es möge ihm doppelt zu Schaden kommen, und ist ihm gleich darauf als sie mit ihm die Zauberei probirt, sehr übel gelvorden, und sich eon-tunirlich abdorrt, daß er das Stechen mit Husten sehr Übel bekommen hat, fich in großer Krankheit befindet, die Gesundheit sich nicht bessern will, so solle über die benannte Resa K. ein strenges Ge-. richt gehalten, und Erkanntnuß geschöpfet werden." ' „Erkanntnuß so den 13. Ziartü dieses 1676 Jahres (gefällt wurde): So die Partheien abermals vor oem ersambst Gericht an der Neu-stift vorgenommen und wurden, so befindet fich die angeklagte NeSa K. von der „Gottesliebenden ^U8titia »velche Gott erhalten wolle" im Aberglauben und wird wegen verursachten Widerwärtiakeiten gepflogenen Bedrohung wegen ihrer habenden Feindschaft, so daß Gericht sie zur keiner Ruhe und Einigkeit abstellen kann so jchon1674 zu Arrest und 10 Daller Kermfahl verurtheilet." „Datum im Gerichtshaus. Neustist ut 8Upra 13. liLsrtli 1676. Simon Linkhen Marktrichter. Jakob Gmler. Balthaser Salatinger, Marktschreiber. Linhart Rabensteiner. Jakob Pischatek. Primus Lambwerg. Gregor Wassermann." In einem zweiten Aktenstück des Gemeindebuches von Maria Neustift heißt es: „Es hat ^oavves Suppanitsch am Tag 8. Lennoais, also den 6. Oetober 1727 sich an Jhro Hochw. Hrn. Pfarer zu St. Lorenzen k'raneiseo Ste-mno videl in etwas vollerweiß vergriffen. Indem Hr. Pfarer samt Hrn. Viesrio von der Frau Midl Bischofinn nach Haus gehen wollen, welchen den Supanitsch betrunkener angetroffen, mit Vermelden, er solle nicht täglich berauschter sein, darauf ihm ein klein streich mit dem Stekken über den Buckel scherzweiß gegeben; - darauf ist der Supanitsch radiat worden, und hat dem Herrn Pfarer eine Ohrfeige verfezt. daß er fast gegen den Boden gesunken ist, auch um den Stecken e^riffen, doch aus Beihilfe des Meßner entführt worden;-als Herr Pfarer bei dem Marktrichter Hrn. Michael tig sind), einige junge Serren, die gekommen sind, «m erstere in Auaenschein zu nehmen und sich die Zeit abwechselnd mit Lorgnetiren und Gühnm recht angenehm vertreiben, die Berichterstatter der Localblätter, die aber auch häusig wegbleiben, weil sie leicht auszufüllende Schablonen für solche und ähnliche Fälle ja ohnedem in ihrer Schreib-mappe besitzen und endlich einiae Wenige, die wegen de» Vortrages selbst erschiel.en sind und demselben mit Aufmerksamkeit folgen. Die Mehrzahl der Aerzte genießt in Graz große Achtung, »velche bei deren Intelligenz, Tuch-tigkeit und Humanität auch wohlverdient ist. Allein durch ihre anstrengende Berufspflicht bleiben die Acrzte dem öffentlichen Leben gewöhnlich mehr weniger fremd. Ferner muß der Advocaten gedacht werden, welche unter der ganzen Bevölke. rung vielleicht allein noch eine compacte Partei bilden und über gewisse Fragen, wie z. B. Frei-gebung der Advoeatur eine staunenswerthe Einig-keit in ihren Anschauungen jkund geben, von wel-chen zwar die Ansichten der zahllosen Advocaturs-eoneipienten und aller Uebrigen, die entweder Doctoren sind oder es werden wollen, etwaS differiren. Ucbrige Bevölkerung. Personen vom hohen Adel beherbergt unsere Stadt nur wenige, dafür aber eine desto zahlreichere Halbaristokratie, hauptsächlich aus den Familien hoher Militärs, des Pensionsstandes und höherer Beamten gebildet, deren männliche Mitglieder ein sehr ruhiges, nur beim politischen Kannegießen und Whistspiel leicht in Aufregung zu bringendes, übrigens höchst ach-tungswerthes Stilleben führen. Die Studirenden, deren löbliches Streben in ihren Verbindung noch immer häufig ver-kannt wird, sind seit einiger Zeit besonders für bunte Mützen, Bänder, Schläger, „Stoff" u.dgl. begeistert und sprechen eine für den Uneingeweihten unverständliche Sprache, daher wir uns einer weiteren Schilderung ihres Treibens aus schmerz-lich gefühltem Mangel an Verständniß mit der Bemerkung enthalten, das etwas weniger Formen-Wesen ihrer so würdigen Aufgabe mehr nützen Gigler um anaehalten; ist also dem Supanitsch aufgetragen worden zwar zweimal, er soll sich mit uns Burger zum Hrn. Pfarrer stöllen und eine Abbitte prsestitiomeron und diesen hat er nit parieren wollen. - So ist den 15. 0vtdr. 1727 auf Ebensfeld und bei ihrer hl)chgraflichcn Gnaden die Alag iuvuwivirt, da» rauf ist Supanitsch ovncluwirt worden, daß er 3 Feiertag unter den Gottesdienst mit einer Ruthen und Kerzen vor der Kirche auf dem Pranger stehen dann 20 Streich vom Wachtmeister gegeben werden sollte, so auch an Weihnachtquatcmber sunntag zum ersten mal geschehen, die andern zwei Male sind auf Vorbitte des Herrn Pfarrers nachgesehen worden.'^ Von dem gegenwärtigen Budget unserer Gemeinden mit dessen hohen Steuerzuschlägen sticht folgende schlichte und in lnanchen Theilen komische „Naitung" (Rechnung) aus längst ver-gangener Zeit grell ab: 1633 Berzeichnih des Daniel Mall der Zeit Marktrichter an der Neustift sein im 1632 järigen Elttpfang wie folgt: Erstlichen in den Fasten Qnatember verwichenen 1832 Jahres Standgeld 2 fl. 21 kr.; Item Pfingft-quatember 30 kr.; Item Herbstquatember 2 fl. 10 kr.; Item Weihnachtqnatember 2 fl. 22 kr. latus 7 fl. 23 kr." „Folgt davon die Ausgab: Erstlich als das Kriegsvolk hir durch pasirt denen Wein und Brot geben per 36 kr.; - Item auf das Kriegs-Volk welches zu Stanizdorf (Stcindorf bei Möns-berg) gelegen - verzert 2 fl. 6 kr.; - Itetn der Kerzen zu Hilf welche auf St. Floriani geopfert worden 1 sl. 18 kr.; - Item als das Kriegsvolt dürfte. Den übriM Theil der Einwohne^chast können wir, den Anschauungen der Neuzeit fol-Md, nach den Bermö^ensverhültniffen ranairm ln mehr und weniger reiche Private, Hausbesi^er, Geschästsleiter und Commis, Gesellen, Proletarier, Bettler und sulbalterne Beamte. (Kortsetzung folgt.) Latbach 19. Juni. (Coneert. Badeanstalt und Ee-sundheitspfleae. Keine Gemäldeausstellung. Reich-thum und Intelligenz. Vom historischen Berein. ComunaleS Intermezzo. Geister und Gespenster). Der ruffische Biolin-Virtuose Nikola Dimitri von Sveöin gab hier am verflossenen Freitag im Redoutensaale ein sehr besuchtes Coneert, daS eines um so größeren Beifalls sich erfreute, als der Künstler nebst russischen Motiven ».B. Sara-san auch flovenische Pieeen wie mil» lumea von» hiesigen Komponisten vortrug. - Der neu ins Leben gerufene ärztliche Leseverein beabsichtigt einem langst „gefühlten Bedürfnisse" abzuhelfen, indem er beim Gemeinderath die Errichtung einer Sommer-Badeanstalt im Laibach-Fluße kräftig besürwortet hat. Dieser Verein will auch eine bessere Strassenbespritznng anstreben. Es ist pieant zu bemerken, daß die hiesigen Arzte für die Ge-sundheit der Bewohner so eifrig beforgt sind. Um so humaner erscheint dies Bestreben, als die Borschlüge gerade nicht von jenen Aerzten auS-gehen, die mit ärztlicher Präzis überbürdet sind.-Bei Gelegenheit der Ende d. M. zn eröffnenden Gemäldeausstellung im benachbarten Klagenfurt kann ich nicht umhin, auf den Mangel einer solchen in Laibach hinzuweisen. Der Kunstsinn blülit hier zwar nur bei loyalen Anlässen; allein er könnte auch an und für sich - ohne Verbindung mit Loyalität gehegt und gepflegt werden. Bor 10 Jahren hat zwar hier auch eine Gemäldeausstellung des Wiener KunstvereinS bestanden, allein sie zerfiel, weil sie nicht in den rechten Händen war. Der Grund des Zerfalls war die Sucht der hiesigen Bewohner, Alles höher gestell- und die Hauptleit beim Herrn Wehin gelegen bei ihm in Wein aufgegangen und bezahlt vom Gericht worden 4 fl.; - Item wie man die Schranken aufgesetzt den Zimmerleuten zum Lohn geben 1 fl. 30 kr.; Item Holz zum Schranken kaust sammt Fuhr 1 fl. 30 kr.; Item bei solchen Schranken 9 Tagwerk an Jeden 1 kr. (!!) 1 fl. 7 kr.; Item den Zimmerleuten die Kost geben, deren zwei waren 8 Tagwerk an Jeden des Tages 12 kr., 2fl. 24 kr.; Item 2 Burgern bei Klagensurt so abbrennen Almosen geben 12 kr.; Einen Pothen mit Schreiben wegen den Soldaten auf Rohitsch zu i!ohn geben kr.; die Lacken auf den Platz so ^lusgeränmt worden, das Kotrich weggeräumt zu Lohn geben 6 kr." „Verzeichniß des Marktrichters Michael Sigl-stechcr 8. Februar 1634 Äahres seinen quatem-berlichen Empfang: Erstlichen in Psingstquatem-ber habe ich empfangen 1 fl. 4 kr.; Item Herbst-quatember 3 fl. 6 kr; Weihnachtsqnatember 3 fl. 4 kr. — Ausgab: Auf das etlichemalen hiednrch-reisende Kriegsvolk verzehrt 4 fl. 44 kr; Item auf Stanizdorf den Capitan halben Eimer Wein geschickt, dafür 45 kr. Als etliche Soldaten nicht ein Onatier wollten denen selben Saufgeld geben 48 kr.; den Landschaftkosten von dem General 8 kr.; Item 4 Soldaten Richter Zehrung 12 kr.; denen, so die Kapaun er von der „Gmain" nach Marchburg zum Grafen getragen 51 kr." Ob die Zeiten, in welchen man so billig leben konnte, glücklicher zu nennen sind, als die unseren, in welchen selbst das Silbergeld so theuer geworden? - ---- ten Herren anheimzustellen, weil man nieder ge' stellten Personen mitunter weder Talent noch Ehrl^keit zumuthet und an die Spitze von öffent-li<^ Sachen schon gar nicht treten läßt. Auch tranken ein paar hiesige Institute, obgleich sie vom Staate unabhängig sind, an dem Uebel, daß ihnen Männer vorstehen, deren Reichthum und aus diesem sich ergebende Bprobte Loyalität all-gemein bekannt, deren Intelligenz jedoch eben so allgemein nnbekanitt ist, wie deren humaner that-kräftiger Wille. Wie überall sind wir von theo-retischer Humanität überladen, während praktische Humanisten fehlen. - Der krainisch historische Berein gibt gegen-wärtig kein Lebenszeichen von sich, weder durch die gewöhnlichen monatlichen Sitzungen, noch durch dessen Zeitschrift „Mittheilungen", vielleicht sam-melt er seine Kräfte, um sich im besten Zustande dem Landes'Muftum anzuschließen. Bor kurzer Zeit wurde sein Archiv durch einen geschickten Diplomatiker geordnet nnd dadurch das Signal ^geben, daß es an der Zeit sei, endlich an eine Ordnung der sonstigen Archive zu schreiten. Hier muß ich auch einer Begebenheit erwähnen, die sich zwar vor ein paar Wochen zugetragen hat, aber bisher noch nicht zur Sprache gekommen. Bei der allgemeinen Bersammlung des genannten Vereins wurde der Wunsch ausgesprochen, daß das städtische Archiv besser untergebracht und geordnet werde, weil eS jetzt durch Feuchtigkeit Schaden leidet. Einigen Gemeinderäthen duftete der hiebei ausgestöberte urkundliche Schimmelgeruch derart in die Rase, daß sie gelegenheitlich dagegen heftig protestirten, so etwas vor die Oeffentlichkeit zu ziehen, indem es gegen die communale Würde Verstösse, derlei Wäsche auszugeben, indem man sie selber waschen wolle. Nu» entsteht die Frage: Sind diese Herren vom eonstitntionellen Geist durchdrungen und wie verstehen sie die Oeffent-lichkeit? serner: Sind diese Herren vom Geist der Geschichte angeweht? Antwort: Nicht von Geistern, sondern von Gespenstern. --»0»^- Gedichte von Bietor Käfer. Das Kirfchlein. O wenn die Zeit der Kirschen da . Wie geht es an da» Haschen! Die Jugend schweifet fern und nah Um'» erste Krühlingsnaschen. Zum Markte kommt der Neberfluh Von FriihlingS erstem Liebettuß. Zu große Fiill' ach auf ein Mahl! - So ist'S auch in dem Lieben. Wär', wenn der Baum deS Lebens kahl, Ein Kirschlein nur geblieben! Die Lieb', - der Jugend erste Frucht, Dahin - wie auch daS Auge sucht. Der Invalide» Will unverzagt in Armuth sein! Erzogen ward ich nie zum Praßer. Ich trink' zwar geuie ein Gläschen Wein, Und Hab ich'S nicht, so trink ich Wasser. Zur Tafel kam ich nie dcS Glücks, Blieb immer weit von ihr entfernet. Ich machte nie den rechten Knix, Den, als Soldat, ich nie gelemet. Doch wenn ein Kampf, ein Mißgeschick. Ein Sturm, ein Leid war anzuheben, Da wußte mich im Augenblick Die Pflicht verwickelnd einzuweben. Bald hier, bald dort an einem Eck Hatt' ich den Karren angefahren, Nnd ging er einmal gnt vom Aleck. So könnt' ich wieder nicht gebahren. Verfehlt war alleS, waS ich that, Und jejlt in meinem holten Alter, Schenkt mir die „Herrschast" gnten Rath Als „Ihrer Poesie" - Verwalter. KlageNfurt (Ei» Theater-Comitö).* DaS Publicum gegen das Theater durch fortwährende Nergeleien über die Leistung zu verstimmen, war nicht schwer zu erreichen ; dmn schon vom Beginne der Saison an zeigten die Besucher der Logen und deS ersten Ranges einen großen Mangel an Theilnahme auch für die gelungeneren Leistungen des Theaters und mit Ausnahme der BorstelluWen einiger Schiller'schen Stücke vermochten die Namen Frie-drich, Benedix, Gutzkow, Halm, Birch-Pseiffer (in mehreren oesseren Stücken dieser dramatischen FabrikS'Firma) selbst die kleinen Novitäten deS BurgtheaterS auf sie nur sehr geringe Anziehungskraft zu üben. - Bei den Logen des ersten Ranges (deren namhaften Pachtschilling der Landes-Ausschuß für sich behält) ist der Director aber allein auf daS Legegeld der Besucher angewiesen und es mag ihn daher gerade der Umstand, daß diese überwiegend durch ihre Abwesenheit glänzten, Anfangs zur Bevorzugung der Localposse gebracht haben, die ihm gewiß die Leute des Parterres und der Gallerie zuführte und die Gagen zahlen half. Denn eS läßt sich ohne Abstraction von aller Logik wohl nicht gut annehmen, daß ein Theaterdirector, welcher von seinem Geschäfte doch leben will, so befangen sein sollte, beim Feststellen des RepertoirS gegen seinen materiellen Vortl)cil zu handeln. Hiezu mag der widerhaarige Mann erst später dnrch die persönlichverletzende Kritik gebracht worden sein, da er öffentlich erklärte, er lverde das gerade Gegentheil des von dieser Verlangten thun. Eine ganze Breitseite niedriger Verdächtigungen entladet die schnaubende Entaegnung des „Theatereomitö'S" gegen das schreckliche achte Mitglied, „weil es in demselben einen Mann erkennen mußte, dessen Kunsturtheil sich entweder über das des Publieums auf dem dritten Range nicht erhebt, oder sich in seinen öffentlichen Aeu-ßerungen von Gründen bestechen läßt, welche sür die Herrn des Comit^'s nicht bestehen können; sie mußten zu letzterer Ansicht um so mehr hinneigen, als die stadtkundigen Beziehungen dieses Mannes zum Theaterdirector der Art waren, daß sie weder ein unabhängiges Urtheil voraussetzen, noch ein Anknüpfen ähnlicher zur neuen Unter-nehmung bezweifeln ließen." - Nun der Witz ist billig, Heine hat ihn aber mit den bekannten „gestohlenen silbernen Löffeln" besser gemacht.?*-Die stadtkundigen Beziehungen jenes Mannes zum Direetor bestanden darin, daß er ^wei Freisitze im Theater hatte. Es ist bei sehr vielen und bedeutenden Zournal-Redactionen selbst in Wien eingefi'lhrt, filr ihre Referenten von Freikarten Gebrauch zu machen, welche ihnen von den Bill)-nenleitungen zur Verfilgung gestellt werden, ohne daß hiemit irgend eine andere Verpflichtung als eben die der öffentlichen Besprechung der Borstel-Inngen illiernommen wird. - So lvurde es auch hier seit Iahren gehalten, ohne daß darin irgend ein verni'lnftiger Mensch etwas Arges fand oder die selbstständigen Berichte des Referenten der Landes-Zeitnng, in demselben Tone, wie auch dieses Jahr geschrieben, beeinflußt worden wären. In Wien leben Literaten, Recensenten, dramatische Künstler und Bühnenvorstände oft in den herzlichsten Beziehungen, ohne daß hiedurch die Kunst leidet, die Besprechungen dramatischer Lei-stungen an Selbstständigkeit verlieren, oder die öffentliche Meinung davon nur Notiz nimmt. -Im anregenden Treiben und Leben der Großstadt gewinnt manche Erscheinung natürliche Gestaltung, welche sich in der Atmosphäre proviuzellen Coterie-geistes zur l^arrieatur verzerrt. - UebrigenS müssen die „stadtkundigen Beziehungen" als solche auch dem Landesausschnß bekannt gewesen sein, * Schluß des Berichte» in Nr. 21. Heine drohte eüiem literärcn Gegner, den er in der öffentlichen Meinung todt machen wollte, aufzubringen, daß er silberne Löffel gestohlen habe. D. R. welcher wohl seine Gründe gehabt haben mag, trotz dessen den Mann quovtiom» in S Comit6 zu berufen. - „Die Comit^-Mitglieder" - heißt eS in dem Schrislstücke weiter - „fühlten wenig Lust und Beruf, voraussichtlich ihre »lur von warmen Interesse für unsere Kunstanstalt und dem Eifer eS zu heben (8io! so wie Heuer) geleiteten Ansichten geMÜber einem Manne vertheidigen zu müssen, dessen aang entgegengesetzte Urtheile auch ganz andere Motive voraussetzen ließen." - Also noch einmal die Berdächtignng, - daS Uebrige bedarf keines CommentareS. Eine Kunstansiclit, welche keine Divergeuz der Meinung erträgt, ein Parla-mentariSmnS, der keine Opposition duldet! Die Herren fürchteten die Milch der reinen frommen Gesinnung durch deu Hauch eiueS profanen Gei-steS vergiftet zu sehen, - so Etwas richtet sich selbst. - Nach Ausstellung dieses Armuthszeugnisses auf eigene Rechnung wird endlich erklärt: „Daß das die Ursache des Rücktrittes der Comitö-Mit-glieder war, nicht aber die Meinung, daß ein Comitö überhaupt nichts Ersprießliches leisten könne." Das war das Klagenfurter „Theater-Comit6", an dessen Grabe stehend mit mir noch gar man-cher Theaterfreund gesprochen haben mag: „Ihm ist wohl und uns ist besser." Pettauer Briefe. IV. (Fortsetzung.) Das öffentliche Landleben hat Heuer einen Aufschwung genommen, welchen unsere sonstigen aesevischastlichen Zustände kanm ahnen lassen. -Wenn man am linken Ufer der Drau stromaufwärts längst der Ortschaft Waitschach dahinschrei-tet, gelangt man am Fuße einiger Rehenhügel mitten durch sruchtbare Felder uud Obs^ärten an einen Puuct, wo man sich an den Ausspruch: „Hier ist gut sein, hier wollen wir unS Hütten bauen"' ermnert; diesen Spruch ruft uns idealisch ein Wirth zu, der sich mit Recht dachte: hier ist gut sein und deshalb aus vier Pfählen und einem Schilfdach eine Hütte baute, die eine Gruppe ur-zuständlicher Tische und Bänke auf einem Wein-aarte^lateau überragt, welches mit dem pompö-ftn Namen „Felsenkeller" großmüthig bedacht wurde, weil sich da ein kleiner Keller an einen Felsen anlehnt. Diese amphitheatralisch angelegte Sommerwirthschaft ist unser Laibacher „Rosen-bach", wo Reich und Arm, Alt und Jung dem Materialismus huldigt, ja wo selbst schon Equi-Pagen vorgefahren und - stauneu Sie nicht zu sehr! - am 1. Mai Acorgens sogar eine Musik zu hören geweseu wäre, wenn der allgemein bemitleideten Wirthin der nicht zu sriU) ausgegangen nnd deshalb die Mllsik um 7'/^ Uhr nicht schon abmarschirt wäre. Wer hier die prächtige Aussicht über den Drausluß uud das herrliche Bachergebirge genossen, mag sich über den angedeuteten Rebenhügel in das idyllische Grogenathal hinüber begelien, das man - mit Recht - die windische Schweiz nennt. Hier sehen Sie plötzlich in Stucken, mit lv.lchem Namen eine zerstreute Hänsergruppe dieses Thales bezeichnet wird, unter dem breiten Geäste eines Baumes von bedeutenden Dimmensionen wieder eine Gruppe Tische und Bänke auf den grünen Matten aufgeschlagen und das ist die Sommer-wirthschaft des „Apfelbaumes", unser Klagenfurter „Schleppe". - Hier wie dort treffen Sie den vornehmen Herrn und den Arbeiter mit der Schürze bei seinem Glase Wein si^end, denn alle Stände der Pettauer Gesellschaft sind hier vertreten und hier find auch alle Stände gleich, hier herrscht kein Standesvorzug, denn all? suchen unter den kühlenden Schatten ein und desselben -5Ipst'lbanmcS Labung. Hier ist eine idl)lllsche Stätte, welche der Naturfreund liebt und sucht, um den Qualen des Stadtlebens zu entgehen. Nach diesen beiden Centralpuncten des diesjährigen Landlebens möchten wir den Naturfreund auf ein unfern deS Apfelbaumes situirtes Wald-chen aufmerksam machen. ES ist ein angenehmes Plätzchen, beschattet von schönen Eichen und Föh-ren. Man könnte es, um Kleines mit Großem zu vergleicheu, unseren Prater nennen; denn hier werden gewöhnlich unsere Volksfeste mit guter Militär- und mangelhafter Civilmusik, mit Huu-derten von buntfarbigen Papierballons und ben-^lischem Feuer, mit gutem Gefrornen und lauem Wein, mit eiskaltem Bier uud Cafs, bei Pöller-schießen, bei Tanz und Spiel abgehalten, lvenn es gilt, irgend einem patriotischen oder humanen Aet in der Sommersaison Ausdruck zu aeben. ^Schulst folgt.) -r. Pettau, 21. Juni. Die am 19. d.M. Abends von Ofen nach Triest abgegangenen zwei Vergnügungszüge sind mit 1079 Personen gestern Morgens um 5 und 6 Uhr in Pettau angekom-men, woselbst das Frühstück für sie vorbereitet war. Die Züge wurden auf dem mit österreichi. scheu, steirischen nnd baierischen Fahnen gezierten Bahnhof mit steirischen Weisen von einer Musikkapelle empfangen. Eine Mße Zuschanernienge hatte sich trotz der frühen Morgenstunde daselbst eingefunden, doch war der gegenseitige Enlpfang -den politischen Verhältnißen gemäß - sehr °alt. Die reisenden Herren waren selbstverständlich alle im Nationalcostüm. Cilli. -e- 20. Juni. Vorgestern hat sich hierorts ein tvutl)verdächtiger Hund gezeigt und mehrere Hunde gebissen, zu deren Anslieserung an den Wasenmeister sogleich geschritten werden niußte. Bis jetzt ist man seiner nicht habhaft geworden. Dieser Umstand dürfte ein Wink sein, sich mit dem Hundebesteuerungsgesetze in unserer hundeüber-füllten Stadt zu beeilen. Nachdem die steigenden Rindfleischpreise mit dem abwärtsgehenden Silberagio in der Ziffer 25 sich berührt hatten, ereignete es sich, daß das Rindfleisch um die Mitte des Monates nm 1 kr. fiel. Ob diese sittliche That des Rindfleisches auf Rechnung der eingeschränkten Consnmtion, oder der Aussicht auf etwa bevorsteliendeu Maß-uahmeu der Gemeinde, oder endlich des Wohlwollens und der Herzensgüte der Fleischprodueen-teu zuzuschreiben ist, wollen wir nicht entscheli)en. Unlängst ereignete ssch hier ein nicht unbe-deiltender Unglücksfall. Eine Gesellschaft von Marktleuten hatte sich lvie gewöhnlich bei der Rückkehr vom Markte in St. Geort-^en auf den mit 5kisten beladenen Wagen gesept, als derselbe itmstin'zte und die darauf Sitzenden, unter die Kisten gerathend. theiliveise bedeutcudc Pcrletzlill-gen davontrügen. ^ Maria-)teustift, 18. Iüni. Öder Mo:>Sberg aus dem Zahljakbers^e fand vorige Woche ein«? eigenchumliche Lceue statt. Em ging mit einem kleinen Kinde im weinscligeii Zustande nach ^''ausc. Unterwegs sing dasselbe zu streiten nnd zn raufen an, woranf die Mutter daß Ä^ind dem Vater iibergeben. Der Pater nalim daS Kind und sehte eS bei dem sogenannten MonAberger Kreuze nieder und liegal? sich ganz rl!i)ig in'S Wirtl)öl)auö. Zufällig gingen einige Leute an dem Krenze vorüber, liörten das jammernde Kind nnd nahnien es mit sich. TagS darauf suchte die bestlirzte Mntter ilir verlorenes Kind nnd fand eS endlich nach vieler Milbe bei einem finderloscn Ehepaar in der Geniel Ilde Eestresche, welches daSsellic adoptiren wollte. Vor Tagen lvurden auf dem steilen Zabljakberge beim Hernnterfahren zwei Pferde scheu, zerbrachen den Wagen und schlenderten den Bauer Plavez zwei Klafter weit auf die Strasse. In Kolge deS schwere»; Falle'S erlitt derselbe eine starte l'l^eliirncrschiitterung und lag ohnmächtig lange Zeit da. Dnrch zweckmäßige und rechtzeitige ärztliche Hilfe, bei welcher sich die Familie Schwarstnig und der Herr Schulle!)rer Potociiik in MonSberg eifrig betheiligten, gelang es, den armen alten Mann in'S Leben zurückzurufm. Leider liegt derselt'e gegenivärtig noch schwer krank dar« nieder. -p- Rothwein. Dem hiesigen Grundbesitzer Herrn Josef Koroschitz wurde in der Nacht vom 11. auf den 12. d. M. in einem Einkehrwirths-Hause Fresen 150 fl. oft. W. gestohlen. Die leere Brieftasche nebst mehreren Briefen wurde am anderen Tage in der Rahe des Thatortes aufgefunden. -I- Mure?, 19. Juni. Im hiesigen Be-zirke wurden vor einigen Tagen nicht weniger als 9 junge Burschen verhastet, welche es sich zur Aufgabe qemacht hatten, die Telegraphenleitung nach Gleichenberg durch Zerschlagen der Isolatoren unbrauchbar zu machen. Die verhafteten Burschen stehen im Alter von 14 bis 19 Jahren. Marburg, 22. Juni. Am Freitag früh ist der hochwürdigste Herr Fürstbischof A. M. Slomöek in unserer Stadt cilwetroffen. -e. Vor einigen Tagen wurde in einem hiesigen Gasthause von einem Taglöhner aus der Stadt eine falsche Banknote pr. 5 fl. zu veraus-^ben versucht. Er hatte dieftlbe von einem Weibe, welches sie wieder von einem unbekannten Frauenzimmer für ein Paar verkaufte Schuhe eingenommen, erhalten - und die Verwechslung aus Mitleid für die Beschädigte übernommen, da er nicht vollkommen von deren Unechtheit über, zeugt war. Dieses Falsifieat ist ein ganz schlechtes, mit Bleifeder, Tinte und Rothstist erzeugtes Machwerk und das dritte, welches in einem kurze« Zeiträume am hiesigen Platze zum Borschein gekommen ist. -o. Vor kurzer Zeit entdeckte ein in der Rahe von Marburg wohnender GruudbeMer, daß ihm von den in einem Schranke seiner Wohnu»m ver-wahrten Sparcassabücheln EineS über den Betrag von 500 fl. abhanden gekommen sei. Da er dafür hielt, daß der Diebstahl erst in jüngster Zeit geschehen sei, unterließ er eS nicht, sogleich bei den Behörden die Anzeige zu machen und zu veranlassen, daß die Spareafsa in Graz den allfälligen Borzeiaer des gestohlenm SpareafsabüchelS verhalte, oie Ueberkommung nachzuweisen. - Seine Voraussetzung, Alles zur Wiedererlangung deS entwendeten KuteS gethan zu haben, wurde jedoch bitter getäuscht; denn er bekam von der Grazer Spareassa die unangenehme Nachricht, das fragliche Büchel sei schon vor Einem Jahre dort prooucirt und daS Geld ausbezahlt worden, an wen, war natürlich nicht zu ermitteln. ü.- Am 20. Juni Morgens wurde die GenSd'armerie von der Behörde mit der Arreti- rung eines des Diebstahls von Feldfrüchten be-schuldigten Burschen auS Kartschovin beauftragt. Dieser, ein höchst renitentes Individuum, wider-setzte sich jedoch der Arretirung, so daß die GenSd'-armerie von der Waffe Gebrauch machen mußte. Er bekam 2 Bajonettstiche in den rechten Ober-arm und konnte erst geschlossen werden, nachdem man ihn früher niedergeworfen hatte. Literarisches. V'. 0. Unter dem Titel „Ueber steirische HeraldSfiguren" verließ vor Kurzem eine Brochüre die Presse, verfaßt von unserem talentvollen und unermüdlich strebsamen Schriftsteller Fritz Pichler, welches dem Umfange nach sehr kleine Werk an Inhalt desto reicher ist und bei dem Umstände noch an Bedeutung gewinnt, daß eS die erste derartige Arbeit für Steiermark und wie der Autor zu unserer Freude in der Vorrede selbst sagt, nur ein Ausschnitt eineS in der Folge erscheinenden größeren heraldischen Werkes ist. Wir wünschen dem Verfasser, der sich schon auf manch' anderem Felde der Literatur einen ehrenvollen Namen erworben, Glück zu diesem wissenschaftlichen Unternehmen und allseitige Anerkennung durch zahlreiche Abnahme seiner, besonders für Geschichtsforscher wie auch für unsere AdelSge-schlechter höchst werthvollen Arbeit, deren äußere Ausstattung gleichfalls nichts zu wünschen übrig läßt. (101 Lki' kvalitAtvllvvrkvIlr ii. vommissiollSKesvIlMv dts Wuaidtst in Marburg empfiehlt zum Kaufe: Nr. 1048. Kundmachung. (95 Nr. 39. Eine Wiese in der Mhe von Marburg mit einem Klächenmahe von 17 Joch um . . si. 8000 Str. 95. Eine Wiese in der Mhe von Marburg im Flächenmaße von 8^/^ Joch um . . . fl. 3500 Skr. 134. Eine Mühl-Nealität an der im Bau befindlichen Kärntner Eisenbahn, bestehend auS dem gemauerten Matilge-bäude mit Kopmühle, 5 Läufer», Gries-pilhmaschine, Zurichtkammer, Müllerzimmer, Schüttbodeu'und Mehlkammer, aus einem gemauerten Stallgebäude und zwei anderen WirthschaftSgebüuden', ferner auS 11'/, Joch Garten, Aecker, Wiesen mit Obst und Waldung um . . fl. 12000 Rr. 139. Gin Gasthaus in der Nähe von Marburg, bestehend au» 3 Zimmern, Küche und «eller, mit einem Obst- und Küchengarten um . fl. 1300 Rr. 142. Eine Weingart-Realität in sehr schöner fruchtbarer Gegend, 1 Stunde von Marburg entfernt, bestehend au» 3'/, Joch Rebengrund und '/z Joch Obstgarten mit einem theils gemauerten tl)eil» gezimmerten Hause mit Herren- nnd Winzer-Wohnung, Weinpresse und großem Keller um . . . fl. 5000 !Nr. 143. Eine Landrealität eine lialbe Stunde von Marburg entfernt, bestehend aus dem vollkommen arrondirten Orund-befitze von 35 Joch Aeckern, Wiesen und Waldllttg mit einem stockhohen gemauerten Wohnhause, 6 Zimmer enthaltend, einem Gasthause mit 2 Zimmern und einer neu gebauten Hufschmiede nebst den nöthigen WlrthschaftSgebäuden um fl. 20000 Är. 201. Eine Landrealität im W. B. bei Marburg, bestehend au» 7 Joch Aecker! 8 Jock Wiesen, 9 Joch Weingärten und 3'/, Joch Hochwald, vollkommen arrondirt, mit einem neugebauten Herrenhause, ent« haltend 4 Zimmer und großen Keller,^ einem Preßhause, mehreren Wirthschaft»! gebäuden, zwei Winzereien und Hau»-miihle sammt Biehstand und Inventar um fl. 13500. Nr. 208. Eine Hubrealität in der Rahe von Marburg, bestehend aus 7 Joch sehr! guten Wiesen, 6 Joch Aecker und 4 Joch Waldung mit einem gemauerten ziegelge-! deckten Meier^bäude um fl. 10000^ Nr. 210. Eine Landrealität iu der Räl'e von Marburg in schöner Lage, bestehend aus 36 Joch Aeckern, 5 Joch Wiesen, 4^ Joch Weiden und 16 Joch Waldung mit einem ebenerdigen neugebauten Wohnhauses in sanfter Anhöhe gelegen, mehreren Wirth-schastSgebäilden und 2 Arlieiterhäusern um! fl. 12000 Nr. 211. Eine Landrealität in der Nähe von Marburg, bestehend au» 12 Joch Gärten, Aeckern und Wlesen mit einem^ neugebauten stockhohen Wohnhause mit großem Keller nnd 8 Zimmer und mehre-! ren WirthschaftSgebäuden. Sammt Viel) ! stand, Inventar und eleganter Zlmmer-^ Einrichtung . . fl. 1S5V0 Die Repräsentanz der Stadtgemeinde Marburg hat in der Sitzung vom 3. Juni d. I., in Erwägung, daß nach dem Rechnungsvoranscylage pro 1863 die Gemeindeauslagen von den Empfängen nicht gedeckt er» scheinen, einstimmig beschlossen, den Abgang durch die schon für das gegenwärtige Jahr bestehende Umlage von 25^'/^ an den direeten Steuern hereinzubringen. Hievon werden die Wahlberechtigt» der Gemeinde im Sinne deS Z. 79 des Gemeindegedtzes vom 17. Mär^ 1849 mit dem Beistgen in Kenntniß gesetzt, daß das bezügliche Präliminare pro 1863 im hierortmen Rathsaale durch 14 Tage zur Einsicht aufliege, wo die allfälligen Einwendungen dagegen angebracht werden können. Gemeindevorstehung Marburg am 8. Juni 1862. Der Bürgermeister: And. Uappeiner. Griilldlichm Ulltmicht im Maßnehmen, Schnittzeichnen und Anfertigen allerlei Damen- und Kinderkleider ertheilt im Hause Nr. 12, Grazer-Borstadt zu AlardurK. (103 in einer Schnittwaarenhandluna MiN WryrZ UNArjn Marburg aufgenommen-, er muß der slovenischen Sprache kundig sein. Näheres im Comptoir des Corresp. f. Unterst. ^97 Aundmachung. (100 Am 23. Juni 1862 Rachmittags von 4 bis K Uhr werden am Pößnitz-Biadukt circa 50 Cubir-Klafter alte Ziegel so wie weiches Brennholz in beliebigen Partien aus freier Hand verkaust. in der Aorggasst im Drmkmlltr'fchta Haust Marburg, beehrt sich, nach sechsjähriger Praxis als Zimmer Maler sich einem hochverehrten Publikum zu empfehlen und übernimmt zur schnellsten Effectuirung alle in das Fach der Malerei einschlagenden Arbeiten zu den billigsten Preisen. A. Zieichmeyer 8 Conditorei tmpßthlt täglich und das so beliebte Koäa-^asser in und mou8«ii'vii«!v KvtrÄllliv. (98 100 Celltnll süßeS Heu sind zu verkaufen in der Magdalena Borstadt, Nr. 28. (150 Druck, Verlag und verantwortliche Stedaction »vu E. Jans