Deutsche Macht - - «-*» « itto lountif'aa CftuUa «Kirnt U) hl»« für «ml mit t»' H°°. «■ <"">>!-»"» ff. ». *- «i- ? » ff. «««. ?>- rimcl« «..»» ? ft. linier,... »°» X.cH; de. .ftnrn HKtMftdnff. «»tfprr^^r «.*«. «..UN. nrt.rn U« »'» »!•«« WHuwÄU Vochminao* vortoi»«H. —» P?anui?»o«e werden z«?jtS»eie«det. -- Aaoniiwe .HnicnftmRett niAt terlidstAtnj«. Nr. 85. ßifli, Doniicrslag btu 23. Cctolicr 1890. XV. Jahrgang. ßilli, 22. Hctover. Der LandeSauSschuß hat seine Ansicht über die Wichtigkeit deS Unterrichtes in deutscher tzprach« an den windischen Voltsschulen in Untersteiermark in einer Weise dargelegt, der man beipflichten muß. Den Anlaß dazu gab da« von der Gemeindevertretung von Praßberg im vorigen Jahre gestellte, von uns seinerzeit besprochene Verlangen, daß an den beiden Volks-schulen in Praßberg und in St. Michael der Unterricht in der deutschen Sprache nicht mehr als obligat, sondern nur als außerordentlich zu gelten habe. Die Entscheidung über ein solche« Begehren steht der LandeSschulbchörde zu. doch ist dieselbe gehalten, die Meinung deS Lande«-auSschusse« einzuholen, und dieser letztere sprach sich unter Anderem wie folgt au«: „Der Unterricht in deutscher Sprache ist für die Slovenen Steiermark« von einer so außerordentlichen Wichtigkeit, daß wir es geradezu al« ein Verbrechen an den steirischen Slovenen bezeichnen müßten, wenn man ihnen die Mög-lichkeit der Erlernung der deutschen Sprache be-nchmea oder auch nur erschweren würde. Gewiß aber wird den slovenischen Kindern die An-eignung der deutschen Spracht erschwert, ja geradezu behindert, wenn sie gezwungen sein sollen, über die ohnedies groke Anzahl obligater Schulstunden noch außerdem die nöthige Zeit für den deutschen Sprachunterricht au'zuwendtn. abgesehen davon, daß zu befürchten ist. daß bei der Strömung, die nun einmal gegen die deutsche Sprache im Unterlande künstlich unterhalten wird, die Eltern noch abgehalten werden, ihre Kinder in diesen nicht obligaten Unterricht zu senden. Gestützt auf dies« Gründe, gestatten wir uns den Antrag zu stellen, daß eS in diesen Schulen beim bisherigen Unterrichte in der deutschen Sprache als einem obligaten Lehr-gegeustaide zu verbleiben habe." Der LandeSschulrath hat sich den An- Sie Wette. Line unheimliche Geschichte. Und doch sollte das Räthsel bald daraus aelöst werden. ES war an, dritten Tage nach jenem so traurig unterbrochenen HochzeitSseste, al« sich solgendeS ereipnete: Die Braut hatte ihren LiebliugShund aus der Hcimath mitgebracht, den sie ganz verhätschelte und der stet« in ihrer 5lähe war. Das klagende Geheul des Hundes, der sich nun von seiner Herrin getrennt sah, und sein unruhiges Umhersucheu in allen Gemächern des Schlosst«, deren Thüren ihm offen standen, brachten einen der Diener aus den Gedanken, ob dem Hunde nicht vielleicht gelingen werde, n>a« den Menschen bisher nicht geglückt war: wenigstens die Spur der Verschwundenen aus-zufinden. In der Früh des Morgens, während im Hause noch alles schläft, befestigt er eine lange Schnur an dem Halsbande des Hundes, läßt ihn ins Freie hinaus und indem er ihn zu führen scheint, läßt er sich von ihm führen. Der Hund schnuppert aus dem Hose herum, eilt der Terasfe zu und wendet sich dann, immer die Nase aus, dem Boden, gegen den linkeu. schon seit längerer Zeit «ichl mehr belohnten Flügel des Schlöffe«, dessen oberes Stockwerk schaumigen de« Landesausschusses angeschlossen und in diesem Sinne auch Beschluß? gesaßt, doch wurden die Beschlüsse — sistiert. Diese Sistierung ist recht merkwürdig. Man sollte glauben, daß eS dtr Centralstelle willkommen sein könnte, bei der Sorge um die Erhaltung und Verbreitung der Staatssprache in einer so entschiedenen Aeußerung einer Landesbehörde eine kräftige Stütze zu finden. Dem ist aber nicht so. Man braucht die Stimmen der win-dischen Abgeordneten, und die Abgeordneten brauchen Erfolge oder doch Scheinerfolge, um den Wählern zeigen zu können, daß sie in Wien draußen in riesigem Ansehen stehen und daß die Minister mit größter Sehnsucht die Gelegen-bett herbeiwünschen, den Herren gesällig sein zu können. Das imponiert natürlich und in der gehobenen Stimmung, die im windischen Lager infolge dessen unfehlbar eintritt, frägt kein Mensch danach, ob die Erfolge oder Schein-erfolge, handle e« sich nun um die Schaffung irgend eines Geldinstitutes oder um die Ver-bannung der deutschen Sprach« au« den windischen Volksschulen, am Ende nicht doch etwa von dem Volke werden bezahlt werden müffen, und zwar recht theuer. Wa« die Wichtigkeit der deutschen Sprache für die Wenden Untersteiermark« anlangt, so wollen wir nicht ost Wiederholte« noch einmal sagen. Thatsache ist. daß die Pervaken inbezug aus ihre eigene Nachkommenschaft von der Nothwendigkeit der Kenntnis der Staatssprache vollkommen durchdrungen sind, daß sie ihre eigenen Kinder zum großen Theile deutsch er-ziehen lassen und daß man im Hanse manches Pervaken mehr deutsch als windisch sprechen hört. ES sällt uns natürlich nicht im Traume bei. diese überaus löbliche Sorge für die Nach-komnienschaft zu tadeln. Aber sie gebt doch ein wenig zu wett, denn sie will die verschiedenen Advocaten, Notare, Beamten und Kaufleute der nächsten Generation schon heute vor der Toncurrenz schützen, wohlverstanden." vor der eine Waffensammlung einnahm und in dessen Erdgeschoß sich die alte, halbverfallene Kapelle befand. Vor dem Eingange dieser Kapelle an-gelangt, verräth der Hund die lebhafteste Unruhe. er kratzt unaushörlich mit seinen Vorder-süßen an der Thür und stoßt dabei, zuweilen nach seinem Begleiter sich umkehrend, ein win-selndeS Geheul auS, als begehre er, daß man ihm öffne. Der Diener rüttelt an der Thür, aber sie ist verschlossen und gibt seinen Anstrengungen nicht nach. Er eilt zu dem Eastellan und ersucht ihn um den Schlüssel; hier erfährt er, woran er sich nun auch erinnert, daß die Kapelle immer offen stand und daß ein Schlüssel gar nicht vorhanden ist. In der Kapelle befand sich nicht«, al« ein alter, auS Marmor gebildeter und kunstreich verzierter Altar und. darüber ei» Bild der zum Himmel aufsteigenden heiligen Jungfrau, dessen Farben stark verdunkelt waren und das keinen sonderlichen Kunstwert besaß: eS war somit nichts vorhanden, was man durch Schloß und Riegel vor DiebShänden zu schützen hatte. Man sucht nun den Edelmann aus und unterrichtet ihn von den! sonderbaren Betragen des Hundes und dem auffallenden Umstand, daß die Thür der Kapelle geschlossen ist. Er gibt Befehl, daß man das Schloß mit Concurrenz der eigenen StammeSgenossen der Windischen. Wie es nämlich nun einmal nicht zu leugnen ist, daß das wendische Volk inbezug auf Bildung und Cultur vollkommen auf da« deutsche angewiesen ist, so läßt sich auch nicht bestreiten, daß der Zudrang zu den höheren Studien und somit auch zu den höheren Ständen aus dem wendischen Volke umso geringer sein werde, je weniger der Nachwuchs zum Deuischlernen angehalten wird. Die Pervaken, deren eS heute schon zu viele gibt, so daß sie sich bereits gegenseitig bekämpfen, denken wohl mit Grauen an den schweren Kamps um« Dasein, welchen vielleicht noch sie selbst, jedensall« aber ihre Söhne werden zu kämpfen haben. Die Bitternisse diese« Kampfes zu mildern, gibt es kein beffereS Mittel, al« das Deutfchlernen zu hintertreiben. Man veranstaltet also in der genugsam bekannten Weise eine kleine oder auch große Hetze, die Landbevölkerung plumpst richtig in die Falle, und wenn sich die Landesbehörde gegen die Abschaffung de« Deutschen sträubt, so erinnert man den Unterrichtsminifter an sein« Worte von der „Ueberproduction an Intelligenz,' und da der UnterrichtSminister überhaupt sehr einsichtsvoll ist. so wird der Beschluß der Landeskxhörde sistiert. Naturlich gibt eS auch unter der windischen Bevölkerung Leute, welche nicht begreifen, warum ihre Kinder nicht Deutsch lernen sollen, das ihnen selbst so unentbehrlich ist. Man sagt diesen Leuten, die Abschaffung des deutschen Unterrichtes sei das einzige Mittel, um die Wenden zu einem Volke zu machen, daS einzige Mittel, um eine eigene Universität zu erhalten und um schließlich alle Deutschen loszuwerden. Davon aber, daß noch fünfzig Jahre vergehen können, bi« das Neuslovenische fertig sein wird, und weitere fünfzig Jahre, bi« die anderen Be-dingungen vorhanden sein werden, um an die Gründung einer slovenischen Hochschule auch nur denken zu können, dann daß da« Deutsche in Oesterreich immer die Staat«" und Armee- Gewalt erbricht und da die Thür sich endlich öffnet, erblickt er bei dem Lichte der Fackel, niit der man in das Dunkel der Halle leuchtet, seine Gattin todt an den Stufen de« Altars, mit zer» rissenem Brautschleier, mit zerrauftem Haar und mit dem Ausdruck der wahnsinnigsten Ber-zweiflung auf den einst so schöne», nun furcht-bar entstellten Zügen. „Da« Räthsel war nun gelöst," schloß der Major seine Erzählung. „Offenbar hatt« die junge Frau, sobald sie im Schlosse angekommen war und ehe sie sich zu sdem Hochzeitsmahle begab, die Kap«ll« ausgesucht, um hier in aller Stille vor dem Bilde der Jungfrau ein Gebet zu verrichten, das ein Bedürfnis ihres dank-baren Herzens war. Dabei war eS geschehen, daß die Thüre hinter ihr in daS Schloß gtfallen war; und al« sie Denjenigen wieder aussuchen will, an den sie selbst in ihrem Gebet gedacht haben mochte, ist eS ihr bei aller Anstrengung ihrer Kräfte unmöglich, die Thüre zu offnen, und sie überzeugt sich bald, daß die heilige Stätte der Andacht sich für sie in ein Gefängnis ver-wandelt hatte, das seine Beute nicht wieder los-läßt. Die Verzweiflung bemächtigte sich ihrer und man kann sich denken, daß Schrecken und Wahnsinn Geist und Körper der Unglücklichen 2 spräche sein wird. — von Alledem sagen die Herren dem armen Volke natürlich nicht eine Silbe. Was fürchtet ma«? Wien. 21. Octobtr. Von dem Ausgleichs-Ausschusse de« böh-mischen Landtage« wurde „Beschleunigung" der Verhandlung über die Lande«culturrathS-Vor-läge beschlossen. Wie platonisch dieser Beschluß ist, daS hat aber gleich die erste Sitzung na h diesem Beschlusse gezeigt. Man ist nicht über den § 3 hinausgekommen, und wenn eS gut geht, wird derselbe in einer zweiten Sitzung erledigt. Bei dem ganzen Streite uni din Aus» gleich zeigt eS sich immer mehr, daß Diejenigen, welche wissen, ivas sie wollen, im Vonheile sind über jene, welche nicht wissen, was sie wollen. Die Jungtschechen wollen den AuS-gleich v-rnichten, die Deutschen wollen ihn durch-geführt haben; ihre Anstrengungen halten so-mit die Wage. Aber die Alttschechen, die Großgrundbesitzer und die Regierung werden durch zahlreiche Nebenabsichten bestimmt und so sind s i e cS eigentlich, welche die Verzögerung de« Werke« herbeiführen. Die Obstruction«-Tactik der Jungtschcchen wäre bei einem festen Wollen der Altifchechen. der Feudalen und der Regierung leicht zu überwinden. Die Unent-schiedenheit bei diesen erst macht die Obstruktion der Junglschechen zu einer Gefahr. Mit welcher „Zartheit", könnte man sagen, tritt nur Statt-Halter Graf Thun den Jungtschechen» Anträgen entgegen, welche am Ende daraus hinauslaufen, daß ne die Wiener Regierung nicht anerkennen. Die Alttschechen finden an jedem Antrage der Jungtschechen ein gute« Haar und der Groß, grundbesitz — diesmal Graf Bouguoy — macht zu verschiedenen Anträgen noch immer neuere, um die Verwirrung zu vervollständigen. Daß auf diese Art ein Antrag auf den anderen ge-psropft wird und daß alle diese Anträge aus der gemeinsamen Wurzel des Jungtschechenthums entsprikßen; daß dabei von Altlschechen und Großgrundbesitzern gar nicht berücksichtigt wird, wie weit sie sich damit von der Vorlage entfernen, für deren Grundzüge sie einzutreten sich verbürgt haben — das Alles kann für die „Beschleunigung" der Verhandlungen nicht förderlich sein. Und so muß denn wirklich die Besorgnis austauchen, daß in der gegenwärtigen Zession nicht einmal da» LandeSculturraths-Gefetz erledigt wird. Diese Sorge ist um so eher begründet, als die Alttfcheche« bei dieser Verhandlung mehr an die innere tschechische Amtssprache denken, als an die Vorlage; daß sie noch immer nicht sich entschieden haben, ob sie nicht am Ende doch gegen die Landesculturrathsvorlage stimmen sollen, wenn ihnen bezüglich der tschechischen zerstörten, ehe noch der Hunger sein Werk ver-richten konnte." „Aber daß man ihre Hilferufe nicht hörte?" warf einer der Officiere fragend ein. „DaS begreift sich leicht, wenn man die Oertlichkeit mustert, in der sich das Schreckliche zutrug. Dieser Flügel de« alten CastellS war. wie schon erwähnt, verlassen und unbewohnt und an den dicken Mauern und kleinen Fenstern der Capelle konnten ihre Hilferufe umso eher ungehört verhallen, als den größten Theil de« TageS und der folgenden Nacht die ganze Bewohnerschaft aus der Jagd nach den Räubern war. Ich habe übrigen« die ganze Erzählung so wiedergegeben, wie ich sie von dem alten Eastellan h^rte. Die locale Legende mag die Geschichte mit einigen Zuthaten aufgeputzt haben; an der Thalsache aber, daß der letzte der lombardischen Confalvi unoermählt blieb, weil seine junge, ihm eben erst angetraute Gattin auf eine so fürch-terliche Weise ihm geraubt wurde, ist kaum zu zweifeln." „E« ist dieselbe Kapelle. Herr Major." fragte ein anderer der jungen Officiere. ..in «elcher der Sarg mit der Leiche de« Deserteur« beigesetzt wurde?" „Ja- da« heißt provisorisch." lautete die ».Deutsche Wacht" Amtssprache keine Versicherung zutheil wird, und daß der feudale Großgrundbesitz nur sehr un-gern das Uebergewicht, welches er im Landes-culturrathe sich selbst zugemessen hatte, mit den nationalen Sectionen theilen will. Die Regierung hat adermals durch den Grafen Thun erklärt, sie könne sich nur für solche Aenderungen an der Regierungsvorlage ausfprechen, zu welchen alle vertragschließenden Theile ihre Zustimmung geben. Wäre dieS nicht der Fall, der Ausgleich würde längst in alle Winde zerflattert fein. Der Statthalter zeigte sich jedoch nachgiebig darin, daß im § 3 anstatt .Ackerbauminister" „Regierung" gesagt wer?e. Da« mag vielleicht im Grunde gleichgiltia sein, ist aber doch eine recht lahme Nachgiebigkeit von Seite des Statthalters, welche ganz auf gleicher Linie steht mit der Geduld, welche Graf Thun gegenüber den zungtschechifchen Anrempelungen bezüglich der tschechischen Sprachkenntnisse des Statthalters entwickelt. Die G?duld des Statt-Halters, welche auf die Anforderung der Jung-tfchechen immer eingeht, anstatt sie nachdrücklich zurückzuweisen, macht die Iungtschechen nur immer zuversichtlicher. Nun wollen sie gar einen Antrag einbringen, in welcher Sprache der Statthalter aus tschechis-h gestellte Jnterpella-tionen zu beantworten habe. Das ist ein hübsches Seitenstück zu der maßlosen Ueberhebung des Landes - Ausschusses, welcher den Gerichten in Böhmen vorschreiben will, in welcher Sprache dieselben mit ihm. dem LandeSauSschufse. oder dem Landtag« selbst zu verkehren haben. Wenn sich jetzt der Statthalter nicht aufrafft, um solche Uebergriffe ein für allemal zurückzuweisen, dann darf er nicht erstaunen, wenn er bei nächster Gelegenheit im Landtage gar nicht mehr angehört wird. Wie sie dem kaiserlichen Statt-Halter vorschreiben, in welcher Sprache er zu sprechen fort, so versuchen sie e« ganz folgerichtig auch mit den kaiserlichen Aemtern, zu-nächst mit den Gerichten. In gewissen Dingen heißt es: von Ansang an widerstehen. Das wurde freilich in Böhmen schon so oft versehen, daß eS jetzt gar nicht zu verwundern ist, wenn selbst ein bereits von den namhaftesten Parteien des Landes angenommener Ausgleich nicht durchgeführt werden kann. Ohne Nachdruck wird der Ausgleich mit den Tschechen nicht zu machen sein. Ohne Nachdruck werden die Tschechen nicht dazu gebracht werden, sich in das Ganze zu fügen und von ihrer Ueberhebung zu lassen. Diesen Nachdruck freilich vermissen wir überall, namentlich den Tscheche» gegenüber. Ist man denn schon beim — Fürchten angelangt? Wundschau. fA r b e i t e r st r e i k. I Die Bediensteten der Wiener Tramway haben Sonntag die Arbeit eingestellt. Sie bestehen auf präzisen Be- Antwort. „Ich habe der Familie deS Erschossenen erlaubt, die Leiche von dort morgen Früh abzuholen." Bald darauf — eS war kurz nach Mitter-nacht — verabschiedete sich der Major von der Tischgesellschaft und ihm folgten einig« der ält» teren Herren, die der Nachtruhe bedürftig waren. Die jüngere» Officiere dagegen blieben noch bei einer Punschbowle beisammen, die der junge Grimaldi bereitet hatte. Da« Gespräch wandte sich auf den er-schosfenen Deserteur und einige Stimmen wurden laut, die der Bravour. mit welcher der junge Mann dem Tode in'« Auge gesehen, ihre An-erkennung nicht versagten. „Komödie!" meinte der Lieutenant Graf S. „Man stirbt nicht, indem man mit der Eigarette in da« Grab springt. Nicht wahr, Freund Andrea, Ihr Italiener h«bt alle etwa« Talent zum Komödiespielen?" „Kann schon sein", antwortete lächelnd der Gefragte. „Ich meine e« gehört auch schon Muth dazu, am Rande des Grabe« ein« derartige Komödie zu spielen!' sagte ein junger Officier. „E« giebt eben verschiedene Arten von Muth", meinte ein Oberlieutenant v. R., der 1<90 stimmungen in der neue Dienstordnung bin= sichtlich der Entlassung, da sie sich ihre Ansprüche auf den Kranken- und PenüonssovdS nach Tbunlichkeit sichern wollen. Sie dringen ferner darauf, daß die bisher dem Belieben der Direktion überlassene» Avancements-Bedingungen der provisorisch und in Reserve Angestellten it-»-gesetzt, bezw. daß Garantien für daS Vorrücken in die fixe Anstellung geschaffen werden. — I« Niederöfterreichischen Landtag wurde die Regie-rung von den Abgeordneten Schneider und Fuß interpelliert, ob sie nicht geneigt sei, die Tram-way zu sequestrieren, respectioe zu verstaatlichen. sJ n Ungarn! verschärft sich der Conflict, welchen die Angelegenheit der Wegtaufeu zwischen Staat und Kirche hervorgerufen hat. immer mehr. Neuesten« scheint der Episcopat unter der Führung des Eardinal-Priuia« die Opposition des Eleru« gegen die Staatsgewalt unter seinen besonderen Schutz zu nehmen, denn er verkünder. daß die römische Curie die Ausfolgung der Matrikel-Auszüge an die Häresie gleichfalls nicht gestatte. Der Geistlichkeit wurde übrigen« feiten« deS PrimaS ein nicht mißzuoerftehender Wink zutheil. die durch die Angelegenheit hervorge-rufene Bewegung ja nicht einschlafen zu lassen, sondern sie vielmehr auszabreiten und das katholische Volk in dieselbe hineinzuzieheil. » • lJ " bezug auf die i n A u S f i ch t stehende handelspolitische An-näherung zwischen Oe st erreich. Ungarn und dem deutschen Reich e] theilt ein Berliner Blatt mit. daß noch vor Ab-laus deS Jahres eine aus deutschen und österreichisch-ungarischen Delegierten bestehende ge-meinsame handelspolitische Conferenz in Wien zusammentreten werde. Derselben werden ein-leitende Verhandlungen über den deutsch-östrr-reichischen Handelsvertrag vorangehen. — Der „Hamburger Eorrespondeitt" melde», daß Teutsch-land auch mit Italien behufs handelspolitischer Einigung innerhalb deS Dreibundes verhandle, und daß die bevorstehende Entrevue CriSpi's und Caprivi'S die Sache klären werde. Auch die süddeutsche Reis« Caprivi'S galt den Maßnahmen der ReichSpolitik bezüglich deS Warenaustausche« mit dem AuSlaude. [Das Budget des Deutschen Reiches für da« näch steIahrj bringt abermals eine Erhöhung der Forderungen für Militärzwecke, und zwar um einen Betrag, der zwischen 20 und 24 Millionen Mark angegeben wird. ^Auf dem Sociali st en»Cnngreß in H a l l es wurde inbezug aus die Stellung ?er Partei zu Streiken und B-ycottS eine Refo-ution angenommen, in der darauf hingewiesen wird, daß Streike und Boycotts zweischneidige sich bisher nur wenig am Gespräch betheiligt hatte. „Niemand von unS. denke ich. wird im Augenblicke der Gefahr vor dem Tode zittern, wenn eS gilt, die Pflicht eine« braven Soldaten zu erfüllen. Da« liegt in den Traditionen unserer Familien, derer Vorfahren schon ihr Blut für Kaiser und Vaterland vergossen. w«e in unserem Stande begründet, der eS uns zur Pflicht macht, dem Tode furchtlos in'S Auge zu schauen. Aber es gibt Augenblicke, in denen selbst dem Muthigsten etwa« auf die Nerven fallen kann, wa« in ihm ein Gefühl der Bangig-keit hervorruft, da« ihm foust fremd ist, und ich möchte — um «in Beispiel anzuführen — ich möchte darauf wrtten. daß niemand von un« bereit wär«, jetzt, nachdem wir die Erzählung des Majar« gehört haben, dem Todten in der Kapelle einen Besuch zu machen." „Warum nicht?" warf der Lieutenant Grimaldi ein. „W«nn e« z. B. eine Wett« gälte?" „Gut also", fuhr der Oberlieutenant fort, indem er au« seine« Gürtel einen Dolch zog. „Ich wette, daß niemand von un« sich getraut, jetzt um diese Stunde — e« ist fünf Minuten vor Mitternacht — ohne Licht in die Kapelle zu gehen und diesen Dolch in den Sarg de« Erschossenen zu stoßen." r »BDU Waffen sind, die. am unrechten Orte und zu unrechter Zeit angewendet. die Interessen der Arbeiterclaffen mehr schädigen als fördern knnen. Der Parteitag empfiehlt daher den deutschen Arbeitern sorgfältige Erwägung der Umstände, unter welchen sie von diesen Waffen Gebranch machen wollen; insbesondere betrachte ri der Parteitag als eine zwingende Noth-wendigkei». daß die Arbeiterklasse zur Führung solcher Kämpfe sich gewerkschaftlich organisiere, und zwar möglichst in centralistischen Verbänden, um sowohl durch die Wucht der Zahl, wie die Wucht der materiellen Mittel und nach sorg« fällig getroffenen Erwägungen den beabsichtigten Zweck möglichst vollkomm?» erreichen zu können. — Ueber die fernere Kampfesweife der Social-Demokratie ließ sich Bebel in folgender Weife ai»: ..In Zukunft muß die socialdemokratische Agitation noch einen ganz anderen Maßstab annehmen, es muß noch ganz anders gearbeitet werden, um derjenigen Partei, welche sich damit brüstet, daß ihr die Socialdemokratie nicht» an-haben kann, zu zeigen, daß sie sich im Irrthum besinnet. Es gilt, den Thurm des UltramontaniS-muS, der schon bei den letzten Wahlen in'S Wanken gekommen ist. zu untergraben. Es gilt ferner. ein Organ für die ländliche Arbeiter-bevölkerung. ein solches für die polnischen Ar-beiter und ein Parteiorgan für Elsaß-Lothringen herauszugeben." Redner schloß mit folgenden Worten: „Wir wollen unS der weltgeschichtlichen Mission, welche der Socialdemokratie zugewiesen ist, stet« bewußt bleiben, und wir wollen den Gegnern und auch den Zweiflern in den eigenen Reihen zeigm, daß unser Ruf ist und bleibt: .vorwärts, vorwärt» und immer vorwärt«!" — Am Samstag wurde der Kongreß geschlossen. [Die französischen Kammern^ haben sich am Montag zur außerordentlichen Herbstsession versammelt. Von einschneidender Wichtigkeit nicht allein für Frankreich, sondern auch für die andern europäischen Staaten, werden die Ergebnisie der Berathungen der Kammern über den neuen Zolltarif sein, welchen der Handelsminister vorgelegt hat, denn dieser Zolltarif ist dazu bestimmt, in der Frage der Erneuerung der Handelsverträge eine große Rolle zu spielen. Wie einem Wiener Blatte aus Pari« gemeldet wird, zerfällt der neue Zolltarif in einen Maximal-Tarif, welcher dazu dienen wird, die Beziehungen Frankreich« zu denjenigen Mächten zu regeln, welche demselben keine kommerziellen Vortheile einräumen; und einen Minimal-Tanf. welcher ausschließlich für die Nationen vorbehalten ist. die in ein commer-zielles System zum Nutzen Frankreichs ein-willigen. jDie englisch-italienischen Afrika-Verhandlunge nj sollen dem-nächst wieder ausgenommen werden. E« würde das die wiederholt aufgetauchte Meinung be« stätigen. daß e« in der That nicht eigentlich „Um wieviel wette« wir 1" fragte Grimaldi. „Um zehn Flaschen Champagner.- „Die wir bei unserem Einzug in Mailand ttinken. Ich nehme die Wette an." „Wie, Du. Grimaldi? Und Du hast das Kommando bei feiner Hinrichtung gegeben?" „Er mag sich rächen, wenn ich in seiner Gewalt bin. Also, den Dolch her. Die Wette gilt * „Einverstanden", erklärte der Oberlieutenant. „Um 5 Uhr stehen wir auf, und wenn wir dann diesen Dolch in dem Sarge de« Todten finden, so hast Du die Wette gewonnen." „Aber da« ist Unsinn!" meinte ein junger Umerlieutenant. „Andrea, hast Du wirklich keine Angst ?" „Wovor denn, mein Lieber? Daß ich mir den Schnupfen hole? Für zehn Flaschen Cham-pagner kann man da« schon riskieren. Oder glaubst Du, daß mir der Geist der wahnsinnigen Julia erscheinen könnte, von der uns der Major erzählt hat?" „Dann nimm wenigstens den Mantel um. ES ist verflucht kalt in der Kapelle." Der Lieutenant Grimaldi folgte dieser Mahnung, hieng seinen Mantel um, setzte seine England, sondern der Einspruch Frankreichs war. der die erste Conferenz scheitern ließ. [Die Schließung der griechi -schenKirchen in, ganzenTürkischen R e i ch,] welche nnlängst von dem ökumenischen Patriarchen in Constantinopel angeordnet wurde, ist eine Maßregel, die im Mittelalter mit der Verhängung des Interdikt« verbunden war, aber in neuerer Zeit, soweit un« bekannt, nur vereinzelt von der römischen Kirche während de« letzten polnischen Ausstände« in Warschau und von der griechischen während deS hellenischen Freiheitskampfts angewandt wurde. Der Zweck der von dem ökumenischen Patriarchen getroffenen Maßregel ist ersichtlich der, die griechische Kirche als im Zustande der Ver-folgung und Unterdrückung seitens der Türkei hinzustellen. Ob dabei Rußland die Hand im Spiel hat, mag dahingestellt sein; jedenfalls darf man mit Spannung der weiteren Ent-wicklung des Conflicts zwischen der Pforte und dem Patriarchen entgegensehen. [Die portugiesische R e g ieru n g) hat die Cortes geschlossen, um die Verwerfung der Convention mit England zu vermeiden. Die Regierung werde eine Aufklärung und Ein-schränkung der aus den Handel mit Westafrika bezüglichen nachtheillgen Klauseln und eine Ab-änderung derjenigen Abmachungen herbeiführen, welche den schärfsten Widerspruch gefunden haben. Die Grenzberichtigung werde eine den beider-fettigen Interessen entsprechende sein und es sei zu hoffen, daß die Auseinandersetzungen be« züglich der Schifffabrt aus dem Z ambesifluß und der Expeditionen in da» Maschonaland zu einem Einvernehmen führen dürsten. — Das klingt alle« recht schön, allein England scheint nach wie vor unerbittlich zu bleiben. [In den Vereinigten Staaten N o r d a m e r i ! a's ] wird künftighin denjenigen Auswanderern, welche in ihrem Heimat«-staate wegen eines Verbrechens verurtheilt wurden, die Niederlassung aus dem Boden der Union nicht mehr gestattet. [Die brasilianische Republik] wurde seitens Großbritanien« anerkannt. [Det Sultan von Sansidnt] erhält Tür die Ueberlaffung seiner HoheitSrechte über den an die deutsch - ostasrikanische Gesell-fchaft verpachteten Küstenstrich vier Millionen Mark. Ein theurer Herr, der Sultan. Locales und Arovinciales. 6. i l l i, 22. Oktober Per ßillier Hewerveöund hielt am Sonntag unter der Leitung' seine« Obmanne«, de« Herrn A l t z i e b l e r, und in Anwesenheit de« Herrn Statthalterei-Concipisten von Underrain al« Vertreter« der Regierung Mütze aus und mit dem Dolche in der Hand folgte er dem Diener, dem er den Befehl er-theilte, ihn« nur bis zum Hofe zu leuchten. Dann hatte er den Weg zur Kapelle und zu dem Sarge de« Todten im Dunklen zu finden. Eine Viertelstunde vergieng. ohne daß der Lieutenant Grimaldi zurückkehrte. Man wurde unruhig und besorgt, und al« man wiederum zehn Minuten vergeblich gewartet hatte, beschloß man. Nachforschungen anzustellen. Drei von den Officieren, darunter der Oberlieutenant, der die Wette vorgeschlagen hatte, begaben sich, von zwei Dienern geführt, die mit Laternen voranleuchteten, in die Kapelle, deren Thür man halb offen fand. Da« Licht der Laternen beleuchtete ein grausige« Schauspiel: der junge Lieutenant lag todt auf der Erde, da« Gesicht bleich und von dem Ausdruck der Angst und de« Schrecken« entstellt, die Beine halb verdeckt von dem Sarge, der von dem zusammengebrochenen Tische herab-geglitten war. Bei näherer Untersuchung ergab sich ein Umstand, der die Erklärung für den räthsel-hasten Vorfall lieferte. Der junge Mann hatte sich im Dunkeln eine Versammlung ab, in welcher zunächst eine vom Ausschuß» ausgearbeitete GeschästSordnuug genehmigt wurde. Sodann referierte Herr RiegerSperger über den am 7. und 8. v. Mts. in Wien statt-gehabten Gewerbetag, an welchem Redner al« Delegierter theilgenommen. Die Bedeutung deS GewerbetageS zeige schon der Umstand, daß demselben nicht weniger als 1200 Delegierte als Repräsentanten von 75.000 Eewerbe-treibenden beigewohnt haben, und wenn die jüdischen Zeitungen diese Bedeutung zu mindern trachten, so dürfe man ihnen eben nicht Glauben fchenken. Der Gewerbetag habe einen inter-nationalen Charakter gehabt und sich auS-schließlich mit gewerblichen Angelegenheiten be-fchäftigt. Eine lebhafte Debatte habe sich über den Befähignngs-Nachweis entwickelt, und zwar in erster Linie in dem Sinne, daß auch Fabrik«-besitze? und bei Confortien jedes einzelne Mit-glied denselben erbringen müßte. Auch der Begriff „Fabrik" sei erörtert worden, und dies sehr mit Recht, da es vorkomme, daß eine Fabrik mit 20 Arbeitern angemeldet und, sobald die Concession erlangt worden, die Zahl der Ar-beiter sofort auf drei oder vier reduciert werde. Der Begriff „Fabrik" wurde dahin festgestellt, daß bei einer solchen mindesten» zwanzig in geschlossenen Räumen beschäftigte Arbeiter be-ständig vorhanden sein muffen. Ferners sei geltend gemacht worden, daß handwerksmäßige Erzeugnisse von der Hausindustrie auszuschließen, und daß den Genossenschaften größere Richte einzuräumen wären. Zur Jllnstrierung der Machtlosigkeit der Genossenschaften habe man angeführt, daß in Köflach ein 21jährige« Dienst« mädchen nach dem Tode ihres Dienstherrn, eineS Herrenkleidermachers. dessen Geschäft über-nominell und auch den Befähigung« - Nachweis erbracht, und daß die Genossenschaft gegen diese Anomalie nicht» habe ausrichten können. Den Genossenschaften müßten also größere Befugnisse, insbesondere auch da» Recht eingeräumt werden, gegen behördliche Verfügungen durch alle In-stanzen zu recurrieren. WeiterS fei dem Wunsche Ausdruck gegeben worden, daß Geschäfte nicht sollten früher eröffnet werden dürfen, als bi« die Bewilligung zu deren Betrieb thatsächlich ertheilt wurde, nicht aber schon nach geschehener Anmeldung. Wandernde Warenlager wären nur für Jahrmärkte zu gestatten. Zweif,nieder-lassungen abzuschaffen oder doch zu regeln, Ausverkäufe nur dann zu bewilligen, wenn der Betreffende mindestens ein Jahr in dem Orte ansäßig war. da« Führen alter JnnungSzeichen sollte nur Erzeugern, nicht auch Händlern zustehen, und die Kaufleute müßten an bestimmte Waren gebunden und nicht berechtigt sein, ge> merkliche Erzeugnisse auSzubieten oder Be-ftellunaen auf solche anzunehmen. Sehr lebhaft fei aus dem Gewerbetage das Verlangen gestellt worden, die Handels- und Gewerbekammern zu zu dem Sarge de« Todten herangeschlichen. Hier mochte sich seiner doch eine ängstliche Erregung bemächtigt haben und halb schon zum Gehen gewandt, hatte er nach rückwärts mit aller Kraft den Dolch in den Sarg gestoßen. Er will sich eiligst davon machen, aber in demselben Augenblick fühlt er sich von rückwärts am Mantel festgehalten. Er hört kaum noch da« Geräusch de« krachenden Tische«, de« herabstürzenden Sarge« : ein Herzschlag hat ihn zu Boden geworfen und seinem Leben ein Ende gemacht. Er hatte, indem er den Dolch mit aller Gewalt in den Sarg stieß, seinen Mantel fest-genagelt, und indem er sich hastig und von dem tödtlichsten Schrecken durchschauert davonzu-machen suchte, war der alte und morsche Tisch zusammengebrochen und hatte krachend die Last abgeschüttelt, die nun den Fliehenden festhielt. War e» nicht, al« ob der erschossene Deserteur sich an demjenigen gerächt hätte, der bei seiner Hinrichtung da« Commando ertheilt hatte? „P. 81." Wilhelm Rullmann. 4 theilen, da in den gegenwärtigen Kammern die Vertreter des Gewerbestandes immer in der Minorität seien und ihre Interessen nicht nach-drücklich zu zertreten vermögen. Herr Hausmann führte aus, daß er dem Gewerbetage wohl nicht als Delegierter, dennoch aber beigewohnt. Er habe auk demselben den Eindruck empfangen, daß das Kleingewerbe in ganz Cisletthanien unter einem schweren Druck zu leiden habe und daß e» den Kampf ums Dasein kämpfe. Es sei traurig, daß in einem Staate mit geregelten Zuständen ein wichtiger Stand in solche Lage kommen könne. Die Schuld an diesen Zuständen trage der Jude, der an dem christlichen Arbeiter sauge und alle Be-strebungen desselben zu unterdrücken suche. In Wien arbeite der Gewerbetreibende fast aus-schließlich für den Juden. Die gegenwärtigen Zustände seien die Folgen der Einführung deS Gewerbegesetzes aus den sechziger Jahren, welches dem Juden die Handhabe gegeben, den ganzen Stand zu ruinieren. ES herrsche in allen Schichten der arbeitenden Bevölkerung tiefe Ver-drossenheit. und diese sei nicht ungerechtfertigt, den» die liberalen Regierungen haben wohl für Lehrer, Beamte und für andere Stände ge-sorgt, nicht aber auch für die Gewerbetreibenden. Aber wenn sich der Gewerbestand aufraffe und sich fest einsetze, so werde er auch was erreichen und vielleicht werde bald die Zeit kommen, da mau wieder wie ehemals werde sagen können, daß daS Handwerk einen goldenen Boden habe. Wenn das Rad einmal in Bewegung sei, so bleibe es nicht leicht mehr stehen. Die Berichte des Herrn RiegerSperger und HauSmann wurden mit Beifall zur Kenntnis genommen. Der Erstere ergriff noch einmal daS Wort, um die verjudete liberale Presse zu charakterisieren, führte den Fall an. daß Wiener Blätter die Meldung, die Deputation des Ge-werbetages sei von dem Kaiser nicht empfangen worden, schon gebracht haben, ehe die Deputation noch in der Burg war. und erinnerte an die Verfolgungen, welchen der nunmehrige niederösterreichische Landtagsabgeordnete. Herr Schneider, in der Presse ausgesetzt sei. Was die Wirkung des Gewerbetages anbelange, so werde wobl nicht Alles, aber vielleicht doch Einiges erreicht werden. In jedem Falle müssen die Gewerbe-treibenden darauf bedacht sein, bei den Wahlen in die Vertretungskörper solche Männer zu ent-senden, welche die Interessen de» Gewerbestandes wahrnehmen. Der Vorsitzende gieng hierauf zum dritten Punkte der Tagesordnung. „Anträge und Interpellationen". über. Herr Jerebitfchnigg lenkte die Auf-merksamkeit auf die gewerbliche FortbildungS-schule und sprach den Wunsch aus, der AuS-schuß möge Schritte thun, daß ein definitiver Schulausschuß eingesetzt werde. Herr Walter befürwortete den Antrag, Herr K o r o s ch e tz meinte dagegen, nian möge die Sache den Ge-nossenschafte» überlassen, und fand damit die Zustimmung des Herrn RiegerSperger, welcher davor warnte, die alten Feindseligkeiten wieder heraufzubeschwören. Herr Altziebler betonte, daß die Gewerbeneibende» im heutigen provisorischen AuSschusse mit fünf Stimmen ver-treten sind und daß sie im definitiven Ausschuß nur eine Stimme hätten, und ersuchte die Ver-sammlung, sie möge ihn beauftragen, daß er im SchulauSschusse einen bezüglichen Antrag stelle. Nachdem noch die Herren W r a t s ch k o, Walter und Hausmann zum Gegenstande gesprochen, wurde der Antrag Altziebler ange-nommen. Herr T r a f e n i g interpellierte, was der Ausschuß gethan habe, um die Aufhebung des Verbotes, in der Sann auch außerhalb der Badeanstalten zu baden, zu erwirken. Herr HauSmann bemerkte hierauf, daß eine be-zügliche Eingabe am 29. Juli an den Gemeinde-rath abgegangen, bisher jedoch nicht beantwortet worden fei, und sprach sich dahin aus, daß man in der nächsten Versammlung eine neue Eingabe an den Gemeinderath beschließen solle. Herr Walter verlas hieraus eine Zuschrift «n das Studtamt, in welcher um die Abstellung von Unzukömmlichkeiten ersucht wird, welche «De»t>'ch« Macht" beim Hausierhandel vorkommen. Die Zuschrift wurde genehmigt. Herr N a S k o stellte den Antrag, der Ausschuß möge an die Abgeordneten mit dem Ersuchen herantreten, daß sie sich für den Bau der Bahnlinie Cilli - Wöllan, ihrer Fortsetzung nach Unter - Drauburg und einer Abzweigung nach Stein, eventuell auf Staatskosten, einsetzen mögen. Herr RiegerSperger meinte, man müsse über diesen Gegenstand erst Jnsorma-tionen einholen, und Herr HauSmann ist der Ansicht. daS Beste wäre, auch für diese Bahnlinie eine Subvention des Landes anzu-streben, wozu unser Abgeordneter im Landtage gewiß die Hand bieten werde. Herr Walter präcisierte den Antrag NaSko in der Weise, daß der Ausschuß über den Stand der Angelegen-heit Erkundigungen einzuziehen und dann alle Schritte zu thun habe, welche geeignet sind, die Sache zu fördern. Herr Walter führt« sodann aus, daß die alte, aus dem Jahre 1837 stammende, für die Märkte sowohl al». mit Ausnahme von Graz, für die Städte geltende Landesbauordnung den heutigen Verhältnissen nicht mehr entspreche und das Bauen wesentlich vertheuere, und stellte den Antrag, der Ausschuß werde beauftragt. Geeignete» vorzukehren, um für Cilli oder über-Haupt für die kleineren Städte de» Landes eine neue Bauordnung zu erzielen. Von Herrn Jerebitfchnigg unterstützt, wurde der Antrag zum Beschlusse erhoben und hierauf die Ver-sammlung geschksse... sP er s o n a ln a ch r i ch ten.j Der Kaiser hat dem Director der Landes-Zwangsarbeits-Anstalt in Messendorf Vincenz S k o d l e r den Titel eines kaiserlichen Rathe», und dem in den Ruhestand getretenen Gymnasi>ilprofessor P. Ladislans Hrovat in RudolfSwerth daS goldene Verdienstkreuz mit der Krone verliehen. — Anlässig der letzten Hofjagden in Ober-steiermark erhielten: der Forst- und Domänen» Verwalter Leopold Schmolz den preußischen Kronen - Orden - die Förster Josef S e i tz die Medaille de» Rothen Adler-OrdenS. Urban Steinacher in Krampen und Philipp I l l» maier di: Medaille de» Kronen - Orden». König Albert von Sachsen verlieh.dem Jägcr Franz Haas das Kreuz des Albrecht-OrdenS vierter Classe. Den« Hofjagd - Leiter P i t a f ch übergab Kaiser Wilhelm einen Brillantring von bedeutendem Werte und König Albert ließ demselben eine wertvolle Busennadel, reich mit dem Nameuszuge versehen, überreichen; der Forstverwalter Rudolf Sperlbauer in Mürzsteg erhielt von dem Prinzen Leopold eine wertvolle, mi: den Initialen versehene Busennadel. — Der außerordentliche Professor Dr. Wilhelm G u r l i t t wurde zum ordentlichen Professor der classischen Archäologie an der Universität in Graz. der absolvierte RechtShörer und Post-Assistent Franz HuMmel zum Post-Concipisten bei der Post- und Telegraphen-Direction in Graz und der Post-Officlal Karl Sluga zum Post-Cassier bei der Post-Directions-casse in Graz ernannt. — Der Ober-realschuldirector Dr. Rudolf Junowicz in Laibach wurde als Beirath für das gewerbliche UnterrichtSwese» in Krain berufen, und der Finanzfecretär J»hann T r a t n i k zum Steuer-Oberinspector in Krain ernannt. — Dem BezirkS-commissär AlbertJaborneggvon Alten-fei» in Laibach wurde anläßlich der Uebernahme in den Ruhestand der Titel und Charakter eine» RegierungSsecretär» verliehen. — Der mit dem Ti»el und Character eines BauratheS bekleidete Ober-Jngenieur Adolf T e n f ch l wurde zum Baurathe bei den Technischen Abtheilungen der Post- und Telkgrapben-Direction in Graz, der Post-Cassier Franz F e r li n z zum Post-Controlor und der Post-Osticial Julius L o b i S zum Post-Cassier bei dem Post-und Telegraphen-amte in Marburg ernannt. (CilUer Cas ino - Verein.] Mit dem auf den Freitag jeder Woche anberaumten Four kr wird vom 31. d. Mt». an ein von dem Vereine selbst veranstaltete» Kdpselschießen verbunden werden. Die P. T. Mitglieder de» 1890 Vereines werden zu recht zahlreicher Betheiligung eingeladen. Die Direction. sGewerbetag in Cilli.] Ueber Antrag des Herrn W. Walter wurde in der Versammlung der Genossenschaft der Metall-und Baugewerbe, welche am letzten Sonntag im Hotel Strauß stattfand, einstimmig beschlossen, den nächsten österreichischen Gewerbetag im nächsten Frühjahre in Cilli abzuhalten. In da» vorbereitende Comit« wurden die Herren Walter. Unger. Wratschko, Müller und Schön gewählt. Dieses Comite wird sich demnächst constituierea und an alle Genossenschaften und Gewerbe» vereine Oesterreichs Einladungen zur Betheiligung ergehen lassen. [In der Cillie r Kaplaneij sind, wie wir bereits in der letzten Nummer gemeldet haben, mehrere Personalverindernngen im Zuge. Unter Anderem ist Herr Rancigaj als deutscher Prediger seines Amtes enthoben worden, was besonders von unseren deutschen Frauen mit Befriedigung zur Kenntnis genommen worden sein dürfte. Herr Raniigaj wird auch nicht, wie ibm das nunmehr zukommen sollte, an der Mädchenschule als Katechet wirken können, denn er wurde ausdrücklich für die Knabenschule designiert, während den Religionsunterricht an der Mädchenschule Herr Atteneder versehen wird. Auch da» finden wird in Ordnung. Herr Atteneder ist deutscher Herkunst, und er wird sich dessen, wenn er einmal die alte Kaplanei verlassen und sein neue« Heim bezogen haben wird, al» deutscher Prediger hoffentlich recht uachdrücklich erinnern. Herr Hundovernik zieht nach Marburg und kann di.' Gewißheit mit sich nehmen, daß ihm von den Deutschen der Cillier Pfarrgemeinde nicht eine einzige Thräne nachge-weint wird. sDie restaurierte Dom- und Stadtpfarrkirche i »Marburgs wurde am letzten Sonntag vom Fürstbischof Dr. Napotnik feierlich eingesegnet. [EntschädigungS-Ansprüche der Unfall - Versicherung « Anstalt] Da» Justizministerium hat folgende Verordnung hinausgegeben: „Vermöge der Bestimmungen der §§ 4") und 47 de» Gesetzes vom 26. December 1887. betreffend die Unfallversicherung der Arbeiter, können die in Gemäßheit diese» Gesetzes errichteten Versicherungsanstalten in die Lage kommen. Entschädigungsansprüche gegen jene Personen zu erheben, welche einen Betriebs-unsall vorsätzlich herbeigeführt oder durch ei» Verschulden veranlaßt haben. Im Hinblicke daraus sowie mit Rücksicht auf die §§ 47 und 3i>5 der Straiproceß - Ordnung werden die Ge-richte angewiesen, wenn anläßlich eines Betriebs-Unfalles, durch welchen eine nach dem bezogenen Gesetze versicherte Person eine Körperverletzung erliten hat oder um das Leben gekommen ist. gegen ein: der Versicherungsanstalt Haftungspflichtige Perfon ein strafrechtliches Verfahren eingeleitet wird, hievon der betheiligten Arbeiter-Unfallversicherung» - Anstalt Mittheilung zu machen und ihr auf diese Weise die Geltend-machung ihrer prinairechtlichen Ansprüche im Strafverfahren zu ermöglichen.* lAusftellung vonArmutS-Zeug-n i f s e n.] Das Ministerium deS Innern hat das Princip ausgesprochen, daß bei Entscheidung der Frage über die Ausstellung eines Armut»-Zeugnisses sür eine verheiratete Frau die Ver-Hältnisse deS Ehegatten in betracht zu ziehen sind; daß daher die Frau eine» Angestellten, welcher einen monatlichen Gehalt bezieht, der höher als der ortsübliche Lohn eineS Tagarbeiters ist. keinen Anspruch aus die Ausstellung eine» ArmutS-ZeugnisseS hat. In dem der Eitt-scheidung zugrunde liegenden Falle wollte die Frau eines Kanzlisten, der 40 fl. Monatsgehalt bezog und vier Kinder hatte, ein AnnutS-ZeugniS haben, um die Stempel- und Gebürenbefreiung in einem Rechtsstreite zu erlangen. [Die Reblaus.] Der Landesausschuß hat den Landes - Weinbau -> Comissär Ballon und den Lehrer der Weinbauschule Stiegler nach Niederösterreich und Ungarn zum Studium der Anlage der amerikanischen Reben und der dortigen Maßnahmen zur Bekämpfung der Phylloxera entsendet. 1S90 „Dextlche £!*<«•!' 5 {© d) o n j e i t. ] Im Monate November dcfinoen sich die Hirsche, die Auer- und Birkhähne und solche Hennen, dann von den Easserthieren die Bachforellen. Lachse und Flußkrebse in der gesetzlichen Schonzeit. ['tthich in KlagenfurtI gibt ei eine Frage der Vereinigung der Stadt mit den Kororten. Der Landtag wird sich noch in der lausenden Session mit einer bezügliche» Vorlage »«schäftigen. • » • [Verunglückter Bergmann.] Der Jhatre Johann Tratnik der Kohlenwerkschaft Buch-fctg erlitt unlängst infolge einer Exrloston von Smhengasen erhebliche Verletzungen im Gesichte und an den Händen. [Ä i n i e 4 m c r b.] In RadkerSburg brachte « der Nach« vom 15. auf den 16. d. Mt«. ein im dortigen Gasthof »zum Kaiser von Oesterreich" tedienstete» «üchenmädchen ein Kind »ur Welt. Sofort nach der Geburt >vars die unnatürliche Nuller da« Kleine durch den Abort in die Senkgrube. Ane Dienerin des Haufe«, welche bald danach in den Abort kam, hörte da« Kind weinen, und so »utde da« Verbrechen entdeckt. AI« man die Senkgrube unterjuchle. fand man den Leichnam eine« kräftig entwickelten Knäblein«. A untes. [Die Kaiserin] weilte in den letzten Tag-'n an der Riviera, besuchte San Remo und und Mentone und schiffte sich am Montag nach Genua ein. [Der Prinz von Wales] hat an, Montag Wieu verlassen und sich zunächst nach Paris begeben. » » O [Die Blut st euer der Deutschen i n O e st e r r e i ch.] Der ..Deutsche Kalender ,'iir Krain für da« Jahr 1891" bringt nach dem nulitärstaliftischen Jahrbuche mehrere interessante Daten. Wenn mau die Bevölkerungsziffern der letzten Volkszählung zur Grundlage nimmt und hienach den Antheil am Gesammt-Grundbuchs-stände des Heeres vertheilt, so ergibt sich, daß sich uuter 1000 Mann dts Grundbuchs-stände« finden sollten: 268 Deutsche, 174 Magyaren, M> Czechen. Mährer und Slovaken, 87 Polen. 83 Ruthenen, 33 Slovenen. 79 Kroaten und Serben, 69 Rumänen und 19 Italiener. Thatsächlich aber weist der Grund-duchSstand für daS Jahr 1888 nach, daß sich u«t«r 1000 Mann besän den: 302 Deutsche. '.88 Magyaren, 189 Czechen, Mährerund Slovaken. *4 Polen. 79 Ruthenen. 29 Slovenen, 70 Sroattn und Serben. 51 Rumäne» und 8 Italiener. Da« heißt: zu je 1000 Mann stellen die Deutschen um 34 unc» die Magyaren um >4 Mann mehr bei. als ihrer Zahlenstärke ent-spricht, die Polen jedoch um 3. die Ruthenen um 4. die Slovenen um 4. die Croaten und Zerben um 8. die Rumänen um 18 und die Italiener um 11 Mann weniger, als ihnen der Hevölkerungsziffer nach zukommt. Die Czecho-Zlaven stellen genau so viele Soldaten, als izncn zukommen. Hieraus erhellt, daß die Deutschen und die Magyaren, auch was die Blutsteuer betrifft, die weitaus steuerkräftigsten Boskestämme sind und bei der Recrutierung durch ihren Kraslüberschuß den Mangel der andere» Nationalitäten decken. Ist schon dieser Umstand sehr lehrreich, so ist eS die Thatsache noch weit mehr, daß der Antheil der einzelnen Nationalitäten an dem Grundbuchsstande durch-au« kein bleibender, sondern ein veränderlicher ist, so zwar, daß der Antheil der Deutschen und Magyaren, zum Theil auch der Polen und Italiener wächst, der Antheil der übrigen Voltsstämme aber stetig sinkt. Im Jahre 1878, zahlte man unter je 1000 Mattn des Grund-duchSstandes 2?3 Deutsche — jetzt 302, 186 Magyaren — jetzt 188, 192 Czecho-Slaven — jetzt 189, 77 Polen — jetzt 84, 85 Ruthenen — jetzt 79, 35 Slovenen — jetzt 29, 74 Croaten und Serben — jetzt 70, 51 Rumänen — jetzt 51. und 7 Italiener — jetzt 8. [Sand im Hafer.] Die Magazine des langjährigen Lieferanten der in Königgrätz stationierten Cavallerie, namens Riemer. w::rde» I behördlich geschlossen und versiegelt, da eine von Vertretern der Militär- und Civil- Behörde vor» genommene Untersuchung ergeben hatte, daß der Ehrenmann dem von ihm gelieferten Haser Sand beimengte. [D«r Stroßmaver-Cultus) blüht auch in der Armee. Zum Jubiläum de« Bischöfe« von Diakovar hatten sieben Unteroffieiere au« Banjaluka einen Glückwunsch eingesendet und wurden deshalb mit Arrest bi» »u dreißig Tagen bestraft. fWegen eine« Druckfehler«) wurden jüngst in Horn in Niederöfterreich von der dortigen Bezirkshauptmannschast Karten eonsi«ciert. Bei der Angabe de« Verleger« und de« Druckorte« stand nämlich in dem Worte »Horn" statt de« r ein e. Da« Bezirksgericht Krem« »«urtheilte den Verleger wegen diese« Druckfehler« zu einer Geldstrafe, da« Kreisgericht hob jedoch da« Urtheil der ersten Instanz auf, »weil in subjeetiver Beziehung der Thatbestand einer Uebertretung nicht al« erwiesen angenommen werden könne." [D e u t s ch - O st a f r i k a.] Der Umfang de« deutschen Jnteressen-Gcbiete« in Ostafrika wird vom Geographischen Institute in Weimar aus 1)34.000 Quadrat-Kilometer berechnet, während da» Deutsche Reich einen solchen von nur 54l'.l5W Quadrat-Kilometer hat. • » • [Au« der Gesangsstunde.] Stell' auf den Tisch die duftenden Reseden, (»Nicht so schtver-fällig!") Die letzten rothen Aftern bring' herbei, (»Mehr Farbe I") Und laß' un« wieder von der Liebe reden, (»UngezwungenerWie ynst im Mai 1 (»Der Mai muß wärmer sein!") Gib deine Hand, damit ich sie heimlich drücke, (»Nicht fo quetschen!") Und wenn man'« sieht, mir ist e« einerlei; („Nur nicht schreien!") Gib mir nur einen deiner süßen Blicke, (»Etwa« tiefer!") Wie einst im Mai! (»Da« war schon wärmer!') E« blüht und suntelt heut' aus jedem Grabe, („DaS war zu tief l") Der Tag im Jahre ist den Todten frei, („Mehr Leben!") Komm an mein Herz, daß ich dich wieder habe, (»Aushalten!") Wie einst im Mai! (»Noch einmal, wenn ich bitten darf!") [In den Satzungen einer Jagd-g «f e l l s ch a f t] heißt e« : „Jeder Fehlschuß wird mit 50 kr. Strafe belegt, und wer e« unterläßt, zu schießen, wo er nach dem Urtheil der Gesellschaft hätte schießen müssen, zahlt einen Gulden. Herr P. ist eines Tage« wegen deS erste»en Vergehen« schon mit verschiedenen Fünfzigern notiert; da steht plötzlich vor ihm wiederum ein Volk Hühner auf, er legt an und — schießt vorbei. „Noch einmal!" ruft man ihm zu, denn die Hühner sind in Schußweite. „Fällt mir nicht ein!" schallt e» zurück, »wenn ich einen Gulden bezahlen wollte, hätt' ich überhaupt nicht zu schießen brauchen!" [G e s ch ä f t S l e b e n von heute.] Ge-schäftSmann: „Ich möchte gern den kckladen in Ihrem Hause mieten." — Wirt: »Wenn ich fragen darf, »velche Branche?" — Geschäftsmann: „Ausverkauf wegen Todesfall." ((Radikal« Abhilfe.] Dame: »Ist da« Gewehr geladen— Jäger: „Allerdings; damit jedoch kein Unglück geschehen kann, werde ich diesen Kork oben in den Lauf stecken." — Die Dame dankt beruhigt. (Kein Verständnis.] Wirtin: »Herr Müller. eS ist Jemand da." — Student snoch im Bett, barsch): »Wer denn?" — Wirtin: »Der Geldbriefträger." — Student (schreiend): „Und den nennen Sie einfach Jemand?" (Auch «in HauSkalende r.j Mose« Tulpenthal au« Tarnopol (nimmt «in neue« Stück Seife in Gebrauch): »Gott der Gerechte, fchon wieder ä Johr rümin!" D ie „Illustrati ° n" Heft II. 1890—91. Zwei reizende lachende Mädchenköpfe blicken in Herr-licher Blütbenumrahmung von dem Umschlage der soeben erschienenen Nummer II diese« beliebten Familienblatte». Sie gehören mit zu den Schönsten wa« die „Illustration" bisher dem Publikum ge-boten. Von prächtigem Humor zeugt das kleine Genrebildchen de« Münchner Pastellisten August Mandlick'«: »Pst — sie schlaft !, wo die intime Beziehung zwischen dem Bildnisse der schlummernden Dame und der von dem Künstler aus den Rahmen hingeworfenen Federzeichnung die köstlichste Wirkung hervorbringt. —- A. Bippich'« Bild „Sein Heim" gehört gleichfalls zu jenen Perlen echten Humor«, die umso höher anzuschlagen, je seltener sie zu finden sind. — Die übrigen überau« reichhaltig bei-gegebenen Illustrationen beziehen sich auf die glänz-vollen Auszüge, die man Wien anläßlich de« Besuche« Kaiser Wilhelms gesehen, unter welchen daS Bild de« Deutschen Kaiser« in Kürassieruniform, sowie eine große Momentaufnahme von der Jagd Fahrt der beiden Monarchen, mit dem herrlichen Lustschloß Schönbrunn Im Hintergrunde hervorragen. — Höchst originell sind zwei weitere pbotographifch« Moment» aufnahmen, ein« von der Wiener Ringstraße während der Fahrt der beiden Kaiser, mit Tausenden von Menschen, eine zweite, darstellend die fröhlich« Tafel-runde de« k. sächsischen Grenadierregimente« Nr. 2. Eine kameradschaftliche Vereinigung von mehr al« 60 Offieieren, durchweg« schneidige Kriegergestalten in ungezwungener Haltung. 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