Beilage zur Lmbacher Zeitung. H 44. Sechster Jahrgang. 32. Qktober t863. Noman. I^er Wildbach bricht sich schäumend Bahn Durch dunkle Waldesreiche. Am Ufersrand — wer hat's gethan? — Liesst eiue blassc Leiche; Dac« weiße Kleid, das lose Haar Wohl häugt's tief in die Flnth hinein, Wohl^fließt die Welle silbcrNar, Von Vchnld uud Schmer; wäscht sie uicht rein! Die Bäume »varntcu von Anbeginn, Nun rauschen sie klagend d'rübcr hiu! An rauhem Ort, im fiustcrn Tann Tief in Gestrüpp uud Klippen, Da harrt eiu bleicher, grimmer Mann, Schncewcis; die bebenden Lippen. <3r stiitzt sich stumm ans sein Gewehr; Der Hirsch scheu durch die Föhren bricht, Daö tlngc Reh zieht nah' einher, Er harrt und hebt die Waffe uicht. Die Bäume wisscu es wohl, warum! Sie warteu und lauschen ängillich stmum. Im dürren Laub, horch! Rosscshuf — Der Graf mit stolzem Trosse! Da gellt ciu wüster Frcudcnruf — Eiu Knall — er stürzt vom Rosse. Ein Mann sprengt an« dem Hinterhalt Starrt ihm in'ö brechende Nng' hinein, Dann ruft er, daß es lustig schallt: „Blut wäscht von Schuld uud Schmerzen rciu!" Die Bäume schüttelten sich vor Graus Uud flüstern die Mähr' jahrein, jahraus. Tante und Ncffc. Novelle vou Ludwig Bowitsch. (Fortsetzung.) ,,«D>e — Konrad — noch so spät auf der Straße?" llang plötzlich eine frivole Stimme. Nasiberg blickte auf und gewahrte einen ehemaligen Studiengefährten. „Du Eduard?" rief er. „Niemand anderer. Habe Dich schon lange nicht gesehen, komm' mit ins Kaffchhaus." Kourad folgte in einer Art von Bewußtlosigkeit. „Nun, wie geht's mit Deiner Doktorci — schaust ganz verstört und miserabel aus", begann Eduard. „Mangel an Ruhe -- Anstreuguug —" cittgegncte <5lo:>»ad. „Weiß schon Konrad, es geht Dir schlecht, von Deiner liebenswürdigen Frau Taute ist in» ganzen Weichbild die Nede, ein schöner Drache! Nun mir gcht'ö auch nicht sonderlich." ' „Wie so?" > „Nun, der Alte, der Großpapa, will nicht sterben nnd ! nichts auslassen." „Dn brauchst wahrscheinlich viel?" „Der Geizhals meint freilich, es ließe sich mit einigen hundert Gulden jährlich ganz honett leben." ! „Es fällt doch heut oder morgen sein ganzes Verinö- ! gen Dir zu." ! »Heut oder morgen, — vielleicht auch erst in zehu Jahren ! — der Alte hat eine zähe Haut. — Marqueur noch zwei ^ Gläser Punsch!" „Du hast doch keine so infame Gegenwart, wie ich, zu befahren." ! „Mir gchts elend, Schulden da und dort und der Alte will vom Zahlen nichts mehr wissen. An der Quelle ! fitzen und dürsten sotten, ist das nicht TautaluSqual? Trink ^ Bruder." i „Mir schwindelt bereitö." „Vist ja Doktor, mußt froh sein, wenn Du einen Vatienten zu behandeln hast, war's auch Dein eigener Leich« ! nam. Hörst Du Vruder, der Alte ist schon seit einem halben Jahrhundert lungenleidend, hustet schauderhaft, aber sterben — sterben will er nicht. Hörst Du, er ist seit mehreren'Wochen auf seinen Hausarzt, den Doktor Lö'.v, der ihn, Gott weiß wie laug kurirt, entsetzlich arg zu sprechen, — ich will Dich einführen. Versteh' mich recht, wenn ! er binnen 14 Tagen nicht mebr lebt, will ich sogleich beim Banquier einen Vorschuß auf meine Erbschaft erheben und Dir 2000 Gulden bar bezahlen. Hörst Du Vniocr, vc» ! stehst mich? Dann isl uns Veiden geholfen!" ! Konrad stierte den Sprecher mit großen Augen an." „Wenn Dich eine Art Tugendschwiudel anpacken sollte, dann Freund, hat der Spiritus aus mir gesprochen, wenn ! Du aber den Patienten übernimmst, wenn der Alte binnen ! 14 Tagen seiue Ncchnnug mit dem Leben abgeschlossen, dann — so wahr ich dieses Glas in der Hand halte — dann bekommst Du die 2000 Gulden, verstehst Du mich? Morgen Nachmittag fünf Uhr bin ich in meiner Wohnung zu sprechen. Eine lustige Welt daZ, trink Biüdcr!"-------- Tante Weber hielt sich durch das spate Nachhausekom- ! men, durch das gründlich verstockte Wesen ihres Neffen ' berechtigt und verpflichtet, den Strafhermen von Neuem zu ! beginnen. „Ich »rill Ernst weisen! Du wirst mir das Geld, wcl« ches ich Dir jüngst vorgestreckt, rückerstatten, widrigcnZ l nehme ich Deine ganze Garderobe in Beschlag und Du magst fürsorgen, wie die Vlöße zu bedecken." Konrad schwieg und stieg die Treppe hinab. Zehn Tage darnach segnete Eduards Großvater das Zeitliche. Nastberg erstattete der Tante den vorerst dringend ge- ; forderten Vorschuß, versprach weiterhin das Aeußcrste zu ! thun, um seinen Verpflichtungen gerecht zu werden und kündigte schließlich seinen Entschluß an, sich eine eigene ! Wohnung zu miethen, da nach den gewonnenen Ersah- ! rungen ein ferneres Zusammenleben ihm unmöglich erscheine. ! Frau Weber wüßte sich vor Ueberrafchung kaum zu ! fassen, Das hatte sie nicht erwartet von Dem, der bisher so gründlich von ihr beherrscht worden war. ! Sie erging sich in Gegenvorstellungen. Diese erwiesen z sich jedoch fruchtlos. Konrad bcharrtc auf seinem Vorhaben und setzte das-selbe ins Wcrk. Mit der neuen, größeren und besser dckorirten Woh- ^ nung entfaltete sich zugleich dcü jxngen Doktors Glück. ^ Man betrachtete den erhöhten Aufwand als den Erfolg einer ^ im Zunehmen begriffenen Praxis und Leute, welche an dem ärmlich gekleideten Mann mit einem gewissen Alisdruck der Geringschätzung vorübergegangen waren, grüßte» den nun« mehr elegant gekleideten Priester AeskulapZ mit Ehrerbietung. ! Was fremden Personen einen Stoff zur Bewunderung ! bot, mußte wohl auch Betty's Staunen erregen. Aber dieses Staunen war keiu freudiges. Konrad war der entschiedene und doch wieder so weiche Charakter nicht mehr. Es lag bei Weitem weniger Trotz, aber auch weniger Innigkeit in seinen Worten. Die sonst so offene Seele war verschlossen. Der Ernst hatte einem bangen Trübsinn, die Begeisterung für alles Schöne und Große einer frostigen Ueberzeugung Raum gegeben. Frug das Mädchen, welchem Ereignisse er die Vesse-rung seiner materiellen Lage verdanke, so lautete die Antwort ausweichend. „Ich habe über die Rathschlage meiner Tante nachge-dacht, sie scheint Recht zu haben. Kümmere Dich nicht ,:m die Sorgen des Doktors, laß nur den Geliebten Dir gelten." Und es verrollten Tage und Wochen u»d es »vucks fortan die Zahl derer, die von Rastberg Rath und Hilfe erheischten: bald klang sein N.:me als ein gefeierter in den weitesten Kreisen. (Fortsetzung folgt.) Die Philharmonische Gesellschaft in faibach, seit dcm Jahre ihrcr Gründung 1702, bis zu ihrcr letzten Umgestaltung 1862. Eine geschichtliche Skizze von !)>-. Fr. Seesbachcr. (Fortsetzung.) 1824. Akademie für die Abbrändler in der Kothgasse, Ertrag 206 fl. ! Ferner gewann die Gesellschaft in diesem Jahre ein neues Mitglied, nuf das dieselbe mit Stolz dinweisen konnte. Nicolo Paganini, der große Geiger, erhielt am 24. Oktober das Diplom, das mit den in Diplomen »ngeiröhnlicheu Worten schließt: „In !«I« ooc^sionc' nun puü l« M!^(!5imn (die phil. Gesellschaft) nt>l0Nl.'i'8i lli z)nl08Nl1n il vivci 8uo llt^illoi'il) imillnixmlu n siiK'Ilc» 6i (zuc8la cilln r pul'« «rl'u l'mniliil'lUi'iec di yuu' Nl-sxii^io^i lttllmli, cliu tanln l>(.>npei o <>Ii!v, ^ull« in^.iloull'uili (lislicallü »l!-lilNl>nl0 t'Ic. Paganini bat diesem freundlichen Wunsche nie entsprochen, al'cr die Ausnahme angenommen. 1824. Der bisher im Vereine unbekannte Umstand eines besoldeten Orchester-Direktors hat die Nothwendigkeit mit sich geführt, eine Orchester-Instruktion zu verfassen, welche diesem sein Wirken lind die Grenzen desselben klar festsetzen solle, um allen Mißverständnissen vorzubeugen. Diese Instruktion enthält 23 Sätze, wovon 9 dem Orchester-Direktor, 7 dcm Kapellmeister und 9 den musi» zircnoen Mitgliedern bestimmt sind. Man hat, wie bereits erwähnt, schon im Jahre 1821 ei»c>, ^apelliueister eingesetzt, dessen Aufgabe es war, den Gefang einzustudieren und zu überwachen, und folgerichtig war Maschek, der Gesanglehrer, auch Kapellmeister. Als Orchester - Direktor wurde derjenige bestimmt, der die erste Violine spielt. Dieser nun hat die Orchesterstücke (Ouvertüren, Symphonien) cin^ustudircn lind zu diri-giren, er hat die Stellung des Orchesters zu bestimmen, die Stimmung zu überwachen, kurz lauter Vorschriften, die so selbstucrständlich sind, daß man deren Aufnahme in eine ^ Instruktion nur durch den Umstand erklärlich findet, daß ! man dem gezahlten Orchester-Direktor auch schriftlich das Recht gewahrt wissen wollte, den nicht gezahlten Musikern befehlend gegenüber treten zu dürfen, da dieß Verhältniß des Gezahlten gegen die Freiwilligen öfter bereit? Konflikte herbeigeführt hatte. , ! Dasselbe gilt vom Kapellmeister, der den Gesang zu ! leiten hat; die Instruktion für die musizirenden Mitglieder ! legt den Nachdruck auf die Pflicht, den Anordnungen des z Ol chester-Direktors und Kapellmeisters, ohoe sich gekränkt zu fühlen, sich zu unterziehen; daß es nicht eilaubt sei, während der Probe oder während der Produktion Erinnerungen an das Orchester zu machen; auch wieder selbstverständliche Dinge, die aber gewiß vorgekommen sind nnd eben dadurch zur Abfaffnng dieser Instruktion geführt habe». ^ Sie fordert das fleißige Erscheinen bei den Proben und ^ nennt den Orchestcrol.-N>.'. 32 lautet folge„dermaßcn: „lim den !ü Laibach allgemein fühlbaren Mangel an Vl.:si,!sti'll>.i!cntcl!, wcnigstenö für dle Folge abzuhelfen und dieser Provinzialhauptstadt wo nicht gleich, doch aber sobald alZ möglich, ihren Nachbarstädten in musik-ilischer Hinsicht ein Gleichgewicht zu verschaffen, bewog die philh. Gesellschafts« i Direktion, Einem löbl. Stadtmagistrat unterm 27. Juli v. I. dahin den Vorschlag zu machen, daß löblich derselbe nach dem Beispiele des Magistrats der Stadt Fiume, wclckcr 2 Musiklchrer aus Eigenem besoldet, zur Errichtung einer Vlas-instrumentenschüle in Laibach gütigst Hand bieten möchte. Da löblich derselbe durch die in der Nück>n,twort vo>n ^ 28. Dezember 1821, Z. 1949, an Tag gelegte Bereit« ! Willigkeit, diesem Uebel ehemöglichst abhelfen zu dürfen, sich umsomedr geneigter ei klärte, weil es die städtischen Aemter allerdings erlauben, für diese ebenso nützliche, als für dcn öffentlichen Kultus und Zivilfeierlichkciten anerkannte Verfügung angemessenen Betrag zu leisten, so erminhiget sich die gefertigte Direktion nach einigen Voraussetzungen über dcn gewesenen und dermal noch bestehenden verlegenen Stand an Vlasinstrnmental-Muslkern, zur Errichtung einer Schule den Vorschlag zu machen. Seit der Aufhebung des Jesuiten«Ordens, welcher I sich die Verherrlichung des öffentlichen Gottesdienstes bekanntlich viel angelegen sein ließ und welcher, um diese Feierlichkeiten auch in musikalischer Beziehung z« erhöhen, von Zeit zu Zeit musikalische Zöglinge ans Böhmen auf eigene Kosten kommen und diese der Wohlthat einer unentgeltlichen Wohnung, Kost, Kleidung nnd des öffentlicheit Unterrichtes dafür gegen dem genießen ließ, daß sie die Kirchenmusik in der Vfarrkiiche St. Jakob mit Saiten- und Vlasinstrumenten besorgen mußten, selbst späterhin nach Aufhebung des Jesuiten-Ordens wurden noch musikalische Zöglinge aus Böhmen verschrieben, und zur leichteren Sud» sistenz mit Haudstipendicn bctheilt. Nachdem aber diese Mustkstiprndicn nach der Hand zum öffentlichen Fonde ein« bezogen und an andere nicht musikalische Zöglinge vertheilt wurden, so wurde es bei dem Mangel einer Saiten- und Blasinstrumcntcnschnle zur natürlichen Folge, daß dle Musik in Laibach dem Verfalle näher rücken mußte und nur die Domkirche, welche zu jener Zeit nachfolgendes eigenes besoldetes Mnsikpcrsonale hatte, als: 1 Organisten mit 300 fl., 1 Mustklchrer mit 400 fl., 3 Primgeiger mit 200 fl., 3 Sekundgciger mit 200 si., 3 Oboisten mit 200 fl., 3 Hor« nisten, mit 200 fl., 1 Kontrabassisten mit 100 fl., 1 Alti. stcn mit 100 fl., 1 Tenoristen „ut 100 st., 1 Disfanliste" mit 100 fl., ! Orgeltreter für die Domkirchc mit 28 fi., für St. Jakob mit 10 fl., in Summa mit 1938 fl,, wozu die St. Iakobskirche aus einem Kapital per 10.000 fl. einen Betrag von 200 fl. und der Provinzialfond wegen dem aufgestellten Musiklchrer 450 fi., in Summa 630 fl. bei» getragen hatte und durch die, von den Herren Ständen Kraiiis besoldet gewesenen Trompeter *) wurden sowohl die musikalischen Kirchen al5 auch andere öffentliche Feierlichkeiten besorgt. Da aber die späterhin aufgehobenen landschaftlichen Trompeter gestorben, die wenig noch vorhanden gewesenen Zöglinge durch ihr Aufsteigen in den Studien oder »:ach Vollendung derselben ihrer höheren Bestimmung folgen und sich daher von hier entfernen mußten **), und dem eingetretenen Umstände, daß das Kircheuuermögen von St. Jakob *) Aus diesem LandschaftStromftctcr-Fonde wurde, wic bereits cr- wähut, die öffentliche Musikschule 1815» gegründet. ^) Dein dadurch entslaiioencil, jedes Jahr fühlbarer gewordenen ! Mangel an brauchbaren Musikern abzuhelfen, hat sich das hier bestandene Iägcrtorps herbeigelassen, ciuc Privat - Mnsilschul!: für Blasiüslriüueute ;u crrichlen, zu welcher vorzüglich die Söhne der Korvsmitglicder berufen warcu. Der hierüber cnt-Nwrfenc Untcrrichtsplau wurde zwar mit Beifall aufgenommen. an die Hauptpfarre Et, Nikolaus übertragen wurde und die ! Kirche bei ihrer Geldlosigkcit gar nichts zu leisten vermochte, > wurde der Mangel an brauchbaren Musikern von Jahr zu i Jahr sichtbarer. Mit welchen Hindernisse!? man n»n auch in den nachgefolgten neueren Zeiteii hinsichtlich der Musik bei , öffentlichen Feierlichkeiten bisher zu kämpfen hatte und noch ! jetzt hat, daß der gänzliche Verfall der Musik in Laibach ! vorzüglich den, »uzwischc» eingetretenen politischen Verhält- ! nissen zuzuschreiben sei. Die auf Wiener Währung herab- ! gesetzten Zinsen von Kircheükavitalicn reichen kaum hin, die, ! Kosten auf Paramente und die Vesoldliugeu der Geistlichkeit ^ zu bestreiten, und so kaun sonach auf die Wiederherstellung ^ eines vollständigen Kirche»mustkpersonales und Salarirung > desselben aus dein Kirckenvermögen gar keine Nede sein. ! Das gan^e Personale in der Domkirche besteht dermal noch ! aus zwei schwach besoldeten Individuen, die Kirchcumusik ! bei Et. Jakob wird dorch niilde Veiträge gutmüthiger Wohl- ^ thäter crhiilten und jede dieser Stadtpfarren sieht sich schon ! seit lange her nothgedru»gen, ihre gewöhnlichen Kirchen« feierlichkcitcu lediglich auf das deutsche Meßlied, mit Vc-c.leituug der Orgel zu beschränken. Solenne Aemter uud > sonstige Festlichkeiten, musikalische Akademien und Opern ! fönneu nur durch die Mitwirkung der Dilettanten und der ! Militärkapelle mit vollem Orchester gegeben werden; aber auch hier stößt man nicht selten auf Hiuderuiffc, welche die Besetzung eines ordentlichen Orcheüers ganz unmöglich machen, > denn nicht immer ist eine Militärkapelle bei Handen) uud ^ lnenden öffentlichen Feierlichkeiten, bloß n, e g e n ganz-! lichen, Mangel blasender Individuen bisher in Verlegenheit gewesen ist. U>u niül dem bisher fühlbaren Mailgel an Sängern ! abzuhelfen, hat die philh. Gesellschaft mit Veseitiguna. aller i früheren auf gesellschaftliche Unterhaltungen üblich gcwescue ! ^lu^lagen eine Siugschulc errichtet und kann mit beruhigen- ! der Gewißheit sagen, daß durch die bewährte Thätigkeit ! ihres Singschullcdrers Kaspar Maschck rückstchtlich der Sän- ! ger die größte Lücke ausgefüllt ist, allein an brauchbaren einheimischcu blasenden Musiker» gebricht es immer noch, ! u„d wenn dießfalls nicht bald eiue Abhilfe geschieht, so wird mau in Folge beim Maugel eiuer Militärkapelle gezwungen sein, Orchcster»Musikeu bei Feierlichkeiten lediglich auf O,'.!l'.l-tetteu zu beschränken oder dieselben gar zu be« seitigen. Wcnu nun diesem empfindlichen Maugcl an Vlasin« strumeutcn ab^nh>'lfcn die philh. Gesellschaft am geneigteste!» wäre, so ist üe bei ikren beschränkten Clufüuste» und bei der zu bestrrileuden Besoldung und den, Quartier, «Acgui-valente von jälnl. .^90 ss.. für den Gesanqschullehrer uud für den geselüchaftlicheu Diener von jährl. 7ll ft., dann der uamh.'Nen küüentcu Auslagen nicht im Stande, sich dicßfalls ' zu Eüras erkläieu zu können und beschränkt sich lediglich darauf, einem löbl. Sladtmagistrat vorläusig mit dem Ko-strua>lfi:-audc, »velchcr sowohl bei der Errichtung dieser Echl.lc alö «,-uch z» deren künftigem Fortbestände, erforderlich ''ein niude, bekanut zü machen. Uü, sonach den beabsichtigten Zweck vollkommen zu ? derselbe zur Nuöführung gebracht werden sollte, wci-gcrl,u sich die Bäter ohne Ausnah'.nc, ihre Söhne Musik lrruen zulassen, mit dem Vorgeben: Musik erzeuge, uur liederliche Menschen. Horn :c. vierfach beigcschafft werden, damit der Unterricht bei einer größeren Zahl von Schülern (besonders den arme« ren) die praktische Anwendung verschafft werden möchte. Der Anschaffungspreis dieser Iostrumcnte wird sich nach einem von der philh. Gesellschaft ei'tworfeuc:, mäßige» Ucber-schlage auf wenigstens 300 f!. belaufen. Der Gehalt de>? Lehrers, da idm nebst seinen obligaten Stunden immerhin >:och Zeit ge>n,g übrig bleibt, einem Nebenerwerbe durch Vrivatunterricht iu der Musik nachzugchcu, müßte wenigstens auf jähil. 400 fl. C. M. festgesetzt sein, und ihm, wo möglich, eine ganz freie Wohnung, doch wenigstens ein freies Schuluntcrrichtslokale zu Theil werden, für die Folge hingegen und zwar für Nepariruug der abge» uützten und Nachschaffuug von neuen Instrumenten, wäre eine, Pauschale von mindestens 100 ss. jährlich nöthig. (5'in löbl. Etadtmagistrat beliebe sich sonach zu überzeugen, daß nur der ausügige Aufwand von 300 fl. für die Veischaffung neuer Instrumente ein Erfordernis; für das 1. Jahr von 800 fl. verursacht, die uächssen Jahre dieselbe aber nur auf 600 ss. herabgesetzt werden wird. Um sich nun über den, durch die Errichtung dieser Schule, nicht nur für die Stadt Laibacd, soudein auch für die gauze Provi-iz Krain erwachsenden Vortheil weitläufiger auszudrücken, findet die gefertigte Direktion um so über« flüssiger, als der Mangel an blasenden Individuen allgemein empfunden wird uud man sieht sich nur noch bemüßigct zu crwä'hueu, daß mit dem Besitze eiues musikverständigen städtischeu Iudivldiumö selbs! auch die k. k. Musikschule für jeden unvorhergesehenen Fall mit einem augenblicklichen Sub-stituteu verschen sein würde. Die zu errichtende Schule wäre jedoch nach dem Vci< spiele der zu Fiumc bestehenden städt. Musikschule unabhau« gig von der k. k- Ha»ptschule zu erklären; die unmittelbare Leitung derselben aber von dem löbl. Stadtmagistrate und die Aussicht rücksichtlich der.Lehrmethode von der Direktion der philh. Gesellschaft zu besorge». Die wesentlichsten Pflichten eines solchen aufzustellenden Lehrers dürften unter Andern, diese sein: n) Die in den vorgeschriebenen Stunden (die nach U.u-ständen erst später zu bestimmen rräreu) den ordentlichen unentgeltlichen Unterricht in allen blasenden Instrumenten uud im Orgelspiele zu ertheilen uud von drei zu drei Jahren geschickte Zöglinge zu bilden, d) Die Lehrlinge zweimal im Jahre ^den öffentlichen Prü« fuugeu uuter unmittelbarer Aussicht der vorgesetzten Vehörde zu unterziehen. c) Vci den vorgeschriebenen Feierlichkeiten im Orchester, i» der hiesigen Dom- und St. Iakobökirche unentgeltlich Dienste zu leisten, alleufalls (I) dem Orchester im Theater gegen angemessenes Honorar bcizusteheu u»d ebeu>o o) bei allen übrigen hier zu begeheuden kirchlichen und sonstigen Festlichkeiten ein förmliches Orchester in der Eigenschaft ci"eö Kapellmeisters zusammen zu setzen und mitzuwirken. s) Die Instrumente »nd andere musikalische Requisiten, welche aus dem städt. Acrario be,geschafft uud erhalten werden, getreulich uud im guten Stande zu verwahren. (5iu löbl. Etadtmagistrat wolle sonach :c. Laibach a:n l0. Mai 1522. gez. Kogl m. p., Direktor. A. Schmidt, Sekretär." (Forlschuug folgt.) Druck u:;d Verlag vou Ig'.l. v. Aleinmayr K» F. Vamberg in Laibach. — Vercmlwrrtlichcr Ncdaclcur I. v. Aleinmay"»