72. Donnerstag den 7. KePtember 1837. Oesterreich. <^5icn, den 22. August. Se. kaiscrl. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Johann hat heute die Reift nach Wosncsensk zu dcn dortigen Tiuppenübungen angetreten. (Ost. 35.) Wien. Se. k. k.?lpostol. Majestät haben mittelst a.n den Obersten Kanzler, Grafen v. Mittrowsky, als Kanzler des österreichisch-kaiserlichen Leopold -Ordens, erlassenen Allerhöchsten Cabinettsschreibens, <^". Ischl 5en 23. ?lugust l. I., dem Vice-Kanzler der vereinigten Hofkanzlei, Ritter von Lilie n au, zum Beweise der Allerhöchsten Zufriedenheit mit dessen fünfzigjähriger Dienstleistung, das Commandcurkreuz des österreichisch-kaiserlichen Leopold-Ordens tarfrei allergnä'digst zu verleihen geruhet. Se. k. k. Majestät haben durch Allerhöchste Entschließung vom 23. August d. I., dem mährisch-schlc-fischen Appellationsrathe, Franz Xaver Nip pc l, die angesuchte Übersetzung in die bei dem s. k. Nicd. Öst. ?lppellationsgerichte erledigte Rathsstelle allcrgnä'digst zu bewilligen geruhet. (W. Z.) W e u t s ch l a n v. Mainz, 17. August. Se. k. k. Hoheit der ^herzog Palatinus, in Begleitung Sr. k. Hoheit des Erzherzogs Stephan, kamen heute mit Gefolge und Dienerschaft von Ems, reisen wieder retour, und sind bei dem k.k. General und Festungscommandanten, H'N. Baron v. Piret, abgestiegen. (Prag. Z.) 2 ckl w e ,' z. Im obersten Theile des Landes GlaruZ haben vor .üNgcr Zeit drci Gemsjägcr, worunter Vater und Sohn, endlich zuerst die Ehre gecrntet, dcn 11,000 Fusi hohenDödi (den Vater der Berge in der östlichen Schweiz) zu ersteigen. Nach zwei vergeblichen Versuchen am 1. und 4. August, wo eine Lawine einem der Kühnen beinahe den Tod gebracht hätte, gelang ihnen das Wagnisi endlich am 10. August. Sie cr-schracken sehr, als sie sich plötzlich auf der hohen Zinne sahen, und rings um sich her ein Meer von Berggipfeln erblickten, deren keiner auch nur von Weitem zu ihnen emporragte; in dunkler Tiefe sahen sie ihre Heimath und erkannten das Stachelbcrgcr Bad; sie richteten ein Kreuz auf, an das sie eine Fahne, aus Tüchern zusammen genäht, banden. Dieses Signal, das man von Srachclberg aus am 16. Abends endlich sah, bestätigte ihre Aussagen, und ein junger Mann aus Zürich unternahm am 18. August bei heiterem Wett'.i-mit ihnen die vierte Besteigung. Am Mittag des 19, sah man oben die rothe Flagge wehen, die er- mi-tge^ nommen hatte. So weit bis jetzt die Nachrichten, tie von Züricher Blattern nach Mittheilungen auS Stäche!-bcrg gegeben werden. Physikalische Instrumente, die der Reisende mitgenommen, lassen genaue Messungen erwarten. (Allg. Z.) Rönigrcich beiver Sicilicn. Aus Palermo wird unterm 14. Juli gemeldet: Vorgestern wurden zehn Personen, aus der kleinen Stadt Mlsihneri, zum Tode verurthellt, und das Urtheil sogleich an ihnen vollstreckt. Der Prozesi der übrigen Schuldigen wird fortgesetzt. Unter den Hin.-cerichteten befand sich eine Knabe, der zu schwach, um in dcn Tagen des Mordes ein Gewehr gebrauchen ;u können, mit einem Messer bewaffnet umher lief, vnd den noch athmenden Opfern den Todesstoß qab. Die Militär - Junta von Palermo versammelte Ich hcute 286 früh, und wird über die Mordthaten in dieser Stadt und^deren Umgebung Urtheil Men. (W. Z.> Frankreich. Die Gazette schreibt aus Toulon vom 19. August: »Das Geschwader unter dem Befehle des Gcgenadmi.'alöGallois, aus den Linienschiffen Jupiter, Santt Petri und Trident bestehend, ist unter Segel gegangen. Es scheint jetzt außer Zweifel, daß diese Seemacht nach der spanischen Küste fährt, wo ihre Anwesenheit für nöthig erachtet wird. Das Linienschiff Trident, das nicht zu der Division Gallois gehörte, hat sich erst heuce auf cinem von Paris durch den Telegraphen angekommenen Befehl unter das Commando des Gegenadmirals Gallois gestellt. Mehrere Dampfboote, die in diesem Augenblick ihre Öfen heitzen, sollen dem Geschwader folgen." (Allg. Z.) Das Vlatt le Droit und andere französische Alatter hatten erzählt, am 18. August habe ein elegant gekleideter Mann, eben als der König die Tuilcrien verlies;, eine Pistole fallen lassen und sey deßwegen verhaftet worden. Es ergibt sich nun aber, baß jener Vorfall sehr unbedeutender Natur war. Allerdings hatte ein Mann in der Nähe der Tuille» rien, als eben der König vorübergefahren war, ein Pistol fallen lassen. Es ergab sich aber, daß dieses Pistol ungeladen und völlig unbrauchbar war, ein Stück aus einer Erbschaft von einem Verwandten, die jener Mann eben nach Hause brachte. (W. Z.) ' Bona, 14. August. Wollte ich Ihnen all die Gerüchte wiederholen, die von den aus den Lagern kommenden Militärs in Umlauf gebracht werden, so würde lch dieses Schreiben heute nicht endigen können. Gestern waren alle Gerüchte für den Krieg, heute ssll der Friede mit Achmct Bey beinahe schon geschlossen seyn. Viele Personen behaupten, man sey mir dem Bey von Tunis in Unterhandlung, und »rolle demselben die Provinz Constantine mit Ausnahme Bona's abtreten. Ein so eben vom Lager Drean kommender Cavallerieobrist versichert, Achmet Bey habe zum Beweise, daß er aufrichtig den Frieden wünsche, 30 gefangene Franzosen freigelassen; dieselben würden stündlich in Ghelma erwartet. Diese widersprechenden Berichte werden den französischen Journalen und Correspondents erwünschten Stoff aeben, die komischsten Nachrichten zu erfinden, in den albernsten Combinationen sich zu erschöpfen, und ,!n'e Bulletins mit Neuigkeiten anzufüllen. Ich meiner» s.-lts hüthe mich, alle Gerüchte zu wiederholen, die ans den unsichersten Quellen kommen. Thatsache ist bis heute blosi, daß die Unterhandlungen in lebhaftem Gange sind. Zwei Abgeordnete des Bey's sind in Merdschez-Amar, dem neuen Lager des Gouverneurs, angekommen; ein dritter kam hier über Budschia an. und ging ebenfalls sogleich nach Merdschez-Amar ab. Über den Inhalt ihrer Bocschaft war durchaus niclM Zuverlässiges zu erfahren. Die Mauren sind schweige same, argwöhnische, zurückhaltende Menschen, und jener Unterhändler wollte durchaus nur dem Gouverneur allein den Zweck seiner Sendung anvertrauen. Gestern Abend kam ein Spahi aus dem Lager mit den Depeschen des Gouverneurs an, welche mit heutigem Dampfschiffe nach Frankreich abgehen. Alles, was die französischen Journale darüber melden werden, sind leere Vermuthungen. Auffallend ist cs bei diesen friedlichen Aussichten, daß vor einigen Tagen Ordre kam, dcn Nest des schweren Belagerungsgeschützes nach Ohelma abzuführen, was auch bereits geschehen ist. Auf der andern Seite ist man auch zugleich mit dcn Feinden Achmets, dem Emir von Tuggurt, einer großen Stadt der Wüste, mit Farhat-Ben-Said, cinem berühmten und mächtigen Häuptlinge des Südens, welcher schon seit 1832 d>e Franzosen unaufhörlich zu cinem Feldzuge nach Constantine antrieb, und mit dem Scheikh Brahim-BenMehamar, einem Todfeinde Achmets, in Unterhandlung getreten. Nie war noch die arabische Correspondcnz so lebhaft, UNd die Zahl der Spione so groß. Außerordentliche Boten kommen aus dem Innern, und kehren dorthin wieder zurück. Schon seit einigen Monaten befindet sich ein Scheikh des mächtigen Stammes der Henneschah mi» seinem Sohne hier, und wartet ängstlich auf ein« Entscheidung. Seine edle, imposante Gestüt fä'llr unter den übrigen Arabern auf. An Parteigängern wird es den Franzosen gewlß nicht fehlen, denn Achmet Bey hat wegen seines wilden, grausamen Charakters eine Menge Feinde. Seine Hauptstütze ist sein Schwiegervater, Dawuky-Ben-Ghana, dcr mächtige Scheikh der Sahara, welcher ihm versprochen haben soll, mir 10,000 Reitern zu ihm zu stoßen, und die Nmnenis (Christen) wie d»e Melonen m Stücke zu hauen. — Nachschrift. So eben rer-breitet sich wieder das Gerücht von Feindseliakeiben in der Nähe Ghelma's. 25 on a, 23. August. Ich beeile mich, Ihnen mit dem so eben abgehenden Dampfschiffe Cerb-ere die Nachricht mitzutheilen, daß die Unterhandlungen mit Achm-t Bey abgebrochen sind, und der Krieg erklärt ist. Diese Nachricht langre hier vor einer Stunde durch einen, Eilboten aus Mcrdschez-Amar «n. Die Depeschen des Gouverneurs gehen direct 287 nach Toulon ab. In der Umgegend von Bona herrscht fortwährend die größte Ruhe. Von allen Stämmen der Ebene kommen Araber auf den Markt, man sieht deren täglich 5 bis 600, manchmel über 1000 in Bonn. Sie verkaufen jetzt Feld- und Gartenfrüchte, namentlich schöne Melonen, an denen das Land reich ist. Die große Zahl der anwesenden Militärs und Fremden vom Civilstande sichert ihnen einen guten Absatz. (Allg. Z.) Spanien. Madrid, 16. August. In der Nacht vom 12. auf den 13. August 1836 beschwur die Königinn-Regcntinn von Spanien in ihrem PaUaste zu la Granja, umgeben von den Bajonetten eines Haufens betrunkener Soldaten, die Constitution von 1812 in die Hände der Sergenten Garcia und Gomez. In der Nacht vom 12. auf den 13. August 1837 hausten in edcn jenem Pallaste die siegreichen Truppen des Prätendenten, und sehten Madrid in Schrecken. Am 15. August 1836 verkündigten dle Männer, welche, auf die Auflösung aller Gesetzlichkeit sich stützend, sich an den Thron drängten , durch die Constitution wcrde der Bürgerkncg beendigt, und die ausgedehnteste Freiheit gesichert werden. Heute stehen die Carlisten vor den Mauern der Hauptstadt, und Madrid besindet sich, mir Aufhebung aller Garantien der Freiheit, im Bcla» Zerungsstande. So fällt die Nemesis ihr Scrafurthcil. Paris, 25. August. Der Moniteur bringt folgende telegraphische Depesche: »Baponne, 23. 3 Uhr Morgens, Madrid, 19. Der französische Gesandte an den Munster deS Auswärtigen. DaS Ministerium Calatrava har in Folge militärischer Demonstrationen, die weder Collision noch Unordnung herbeigeführt haben, seine Entlassung eingereicht. Durch königliches Dccret vom 18. ist das neue Cabinett also zusammengesetzt: Espar-tero, Kriegsminister und Präsident des Conseils Bardaxi, erster S taatssecretä r, Vadlllo, Minister des Innern; Salvato, Minister der Justiz; Pio Pita Pizarro, Minister der Finanzen; General San Miguel, provisorisch Minister der Manne. Don Pedro Chacon behält interimistisch das Portefeuille des Kriegs. Sämmtliche Minister sind, ,mt Ausnahme Bardaxi's, Cortesmitglieder. Die Carlisten haben, mit Zurücklassung ihrer Kranken und Verwundeten, Segovia geräumt; sie scheinen die Richtung ins Innere von Castilien einzuschlagen. Von dem Prätendenten nichts Neues. Madrid ist ruhig." Paris, 25. August. Der heutige Monitcur bringt nun auch, aus Bordeaux vom 23., 5 '/2 Uhr Abends, obige telegraphische Nachricht von dem Ministerwechsel in Madrid. Er fährt fort: »Espartero war am 18. in Torrclodones auf dem Wege nach Colmcnar - Viejo. Vigo zog dicht hinter dcn Carlisten her. Diese hatten nach der Räumung Segovia's die Richtung gegen die Provinz Sona genommen. Der Prätendent war am 13. noch in Camarillas. Oraa und Bucrens hielten Ceraleo und Visicdo befttzc." (Allg. Z.) Don Namon Cabrera ist von Don Carlos zum General-Commandanten der Königreiche Arra-gonicn, Valencia und Murcia ernannt worden. Der neue Befehlshaber der englischen Flotte im mittelländischen Meere, Admiral Sir N. Stopford, war am 10. Juli an Bord seines Flaggenschiffes »Princeß Charlotte«, 104 Kanonen, in Port Mahon angekommen, und wird dort seine Station haben. Er hat an den brittlschen Consul zu Barcelona die Mittheilung gemacht, daß die 1500 Mann, die sich an Bord der im dortigen Hafen angekommenen Linicn-schiffe „Princeß Charlotte« und »Vanguard« befinden, zur Verfügung der Regierung der Königinn stehen. Das Anerbieten wurde alsbald angenommen, und der „Vanguard" nach Villanucva (auf der längs der See sich Hinzichenden Straße von Barcelona nach Tarragona) abgefertigt, wclchcr Ort von den Carlisten unter Tristany bedroht wurde. Tristany zog sich hierauf nach Sitjes (auf derselben Straße, näher bei Barcelona). Sofort segelte der englische Brigg »Childcrs« dahin, und schiffte 300 Mann aus, welche, in Gemcmschaft mit 2 Compagnien Artillerie und 3 Compagnien Miliz von Barcelona, die Carlisten nach hartnäckigem Widerstände von ihrer Seite zurück-wachn. ' (Öst. B.) Portugal. Man schreibt aus Lissabon vom 5. August: Schwalbach hat zu Vizcu die Charte von 1826 pro-clamirt; seine Streitkräfte sind aber auf 60 Pferde zusammengeschmolzen; seine Infanterie ist zum Baron von Bomfim übergegangen. Saldanha nimmt mit allen Truppen, d,c er hat zusammenbringen können, seine Richtung gegen Porto. Bomfim, der ihn verfolgen soll, aibt sich in Thomar für krank aus. Sa da Bandeira, der^alenca belagert, wo der Baron von Leiria eingeschlossen ist, leidet sehr durch Desertion. In diesem Augenblicke haben wir also zwei Bürgerkriege: den einen gegen Remeschido, den andern zwischen den bcldcn Fractionen der Partei Dona Maria's. In dem letzttrn sieht man übrigens noch nicht klar. (W. Z.) 288 Großbritannien. Der englische Ingenieur Step h en son , der Erfinder der besten Dampfwägen, hat, wie es heißt, cme Vorrichtung verfertigt, wodurch die Geschwindigkeit der Fuhren auf den Eisenbahnen verdoppelt wird; man wird nunmehr 24 bls 30 Stunden ^ Weges in einer Stunde Zeit zurücklegen können, und zwel Wägen, die sich kreutzen, thun dicß mit eincr Geschwindigkeit von 10 Stunden Weges auf elne Stunde Zeit. (Öst. B.) Gsmanisches Reich. Constantino pel. Außer dem schon bekannten Bcfthl über das Verhalten der ottomanischen Frauen, hat der Sultan auch Folgendes verordnet: Da, nach Aussage des Hakim Baschi, die Gewohnheit, den ganze« Tag auf der Ottomane zu liegen, statt den Körper durch heilsame Bewegung zu stärken, der Gesundheit nachtheilig sey, und die Türken physisch viel schwächer mache als die Franken, so sollen in Zukunft alle türkischen Zimmer, sowohl mit Stühlen als mit Sopha's versehen, und letztere nur dazu benützt werden, des Nachts darauf zu schlafen. (S. Z.) Vlriechenlanv. Der österreichische Gesandte, Prokesch von Osten, trifft in seiner neuen Villa Vorkehrungen zum Empfange seines hohen GasteS, des Erzherzogs Johann von Osterreich, welcher im September von Odessa mit einem österreichischen Dampfschiffe nach Athen kömmr. Die Nachricht ist bereits seit letzter Post hier bekannt. — Die seit jüngster Zeit wieder überhandnehmenden Klcvhren scheinen immer kecker zu werden. Vergangene Woche zogen sich einige aus dem Olivenwaldc herauf und wollten in einem außerhalb der Stadt einzeln gelegenen Hause bei nächtlicher Weile gewaltig einbrechen; eine Gendarmerie Patrouille, welche dazu kam, konnte der Verwegenen, die nicht flohen, sondern sich zur Wchre setzten, nicht Herr werden; es gab ein klemes Gefecht, wobei einige Gendarmen, verwundet wurden. Die. Schüsse wurden in der Scadt vernommen, worauf mehrere Militärs herbeieilten und einen Klcphten gefangen nahmen, während die andern in der Flucht ihr Heil suchten. Nachts darauf brannte ein Haus >m Bazar ab, was jedoch keineswegs mit derMe-gebenheit der vorhergehenden Nacht in Verbindung stand, wie man Anfangs vermuthet hatte. — Die Professoren unserer neu eröffneten Universität scheinen keine Geduld zu haben, die Zeit der Vorlesun- gen abzuwarten; zwei derselben? van der juridischen Facultät kamen schon um ihre Entlassung ein und erhielten sie auch von Seiner Majestät.-—Major Feder kam aus der Maina hier an; man ist begierig, von demselben die Details der dort vorgefallenen Excesse zu vernehmen. (W. Z.) S ü V a m c r i k li. Zum Glück sind die Mittel der südamerikanischen Republiken, Unheil zn stiften, nur gering, sonst würde durch ihre unbedeutenden Zänkereien die Welt in beständiger Unruhe erhalten werden. Die Blätter vonBucnos-apres vom27. Mai bringen eine »Kriegserklärung« diestr Republik gegen Peru, das dermalen unter dem Schutze des Generals Santa cruz steht, der zugleich Präsident von Bolivia ist. Chili hat schon vor einiger Zeit an Peru den Krieg erklärt. So sind also zwei gegen zwei: Chili und Buenos.-ayrcs gegen Bolivia und Peru. Alle südamcnkanischen sogenannten Freistaaten sind auf diese Weift in Kampf verwickelt, ausgenommen die Banda Oriental und die alte Republik Columbia, welche jetzt in die drei Staaten Ecuador, Neu-Grawada und Venezuela getheilt ist. Letztere, namentlich Ecuador, werden es schwer vermeiden, mit in den Wirbel gezogen zu werden. Die Kriegsef' klärung ist in den Zeitungen von Buenos-apres von einem sehr langen Manifest begleitet, wclchcS hir Ursachen aus einander sctzt, die, nach dcr Meinung der Negierung, den Schritt nothwendig machen. Die H ,:nda Oriental, mit der Hauptstadt Montevideo, ist auch in Waffen — nicht gegen Peru, sondcr« gegen sich ftlbst. Der General Fructuoso Riveira, vormaliger Präsidcnt^er Republik, und der erst vor einigen Monaten in einem Aufstandsvcrsuch gegen die Regierung unterlag, ist wieder in Bewegung; er hat an der Gränze von Brasilien cine Streitmacht zusammengezogen, mit der er gegen Montevideo zu marschircn beabsichtigt. Man bereitet ihm einen warmen Empfang. — Aus Rio-Ianeiro gehen die Nachrichten bis Ende des Iunius. Sie melden nur, daß der Hcmdclsdruck in ganz Brasilien schwer empfunden wurde. (Allg. Z.) Mexico. Ncrdamerikanlsche Blatter schreiben: »General Brayo hat den Oberbefehl über die Erpeditionsarmee gegen Texas aufgegeben, und ist durch den General Filisola, einen gebornen Italiener, ersetzt wordlN. Man betrachtet diesen Wechsel als aünstig für d< Terancn — Hr. Iturbide ist zum GeschäfcsN'ägek m London ernannt.« (Allg. S.) Ncuactenr: ^r. b',U. Deinl'ich. Verleger: Sgaaz Äl. Gvier u. Ale,nmapr.