laibacher W o ch e n b l a t t zum Nußen und Vergnügen, F reyt a g b en 8. Se^tcm her. »iz Z 5. Vonapartes Uederschiffung und die Vorbereitungen zu semer Abreise nach St. Helena. ' -t!)ie Depeschen, welche die Ueberschif-fung Buonapartes vom Vellerophon auf den Northumbevland meldeten, wurden - von Lord Viscount Lowther überbracht, der auf dem Northumberland von Ports-wouth abgesegelt war, und nebst Mr. Lyttleton, Parlamentsmitgliede für Wor, cestershire eine sehr ernsthafte Unterredung von 2 Stunden mit Vuonaparte hatte i nach deren Beendigung ihn diejenigen von seinem Gefolge, die ihn nicht begleiten dürfen, verließen. Nachstehende Erzählung ist aus solchen Quellen geschöpft, daß wir sie Yem Publikum mit Zuversicht als authentisch mittheilen: " ^"^^' Northumbevlond segelte letztver--siossenen Freytag, den 4, 'von Ports-mouch ab, und als er sich Sonntags Torbay näherte, ward er zwey Linienschiffe siewatzr, welche für den Bellerophon mit Buonaparte, und den Tonnant «it Lord Kekh am Bord, erkannt wun- den. Wemge Stunden nachher rief ste der Northumberland an, und erkundigte sich nach Buonaparte, der schon einige Tage nicht aus seiner Kajüte gekommen war. Die Schiffe gingen auf der Höhe von Torbay vor Anker." „General Bertrand perfugte sich zuerst au Bord des Tonnant, wo er mit Lord Keith und Sir Oeorge Cockburne zu Mit« tag speiste. Er ist ein Mann von ungefähr 50 Jahren, unh außerordentlich wohl gebildet. Beym Essen seyte ihm Sir George seine Instruktionen in Betreff Buonapartes auseinander; ein Punkt derselben war , daß dessen Gepäck, bevor es auf den Northumberland gebracht würde, genau untersucht werden sollte. Bertrand erklärte sich heftig gegen die Maßregel, den Kaiser (wie er und das ganze Gesolge desselben ihn noch immer tituli-ren) nach St. Helena zu schicken, während er gewünscht t»nd ernartet habe, unter dem Scbutze der englischen Gcsetze ruhig in England zu lcbcn. Lord Keith und Sir GeorgeCcätmne tiefen fch auf gar keine Diskussion über diesen Gcgene stand ein." „Nach dem Esen vetfüM fch H. Keith und Sir George Cockburne, von Bertrand begleitet, an den Bord des Bellerophon. Vor ihrer Ankunft wurden Bonaparte alle Waffen und Pistolen wegges nommen , nichl ohne heftigen Wortwechsel und Widerspruch von Seite der französischen Offiziere." „Die, welche ihn nicht begleiten sollten, wurden an Bord der Fregatte Eurotas geschickt. Sie wehrten sich sehr gegen die Treunung, besonders die pohln schen Os-sziere. Ein pohlnischer Oberste Pistowski, zeigte ein besonderes Verlangen, Buona-patte zu begleiten. Er hatte 17 Wunden in seinem Dienste erhalte», und erklärte, daß er alle, auch d:e niedrigsten ''Dlenste übernehmen wolle, wenn man ihm gestatten wurde, nach St. Helena iliitzugehen. Aber bie Beföhle, die pohl-Nischen Offiziere fortzuschicken, .waren pe-renttorisch, und er wurde gleichfalls auf den Eurotas gebracht. Savary und Lal- ' lemcrnd wurden am Bord des Belierophon zurückgelassen." 'li^ ,Ms Lord Keith und Sir George Cock- ' bmne am Sonntage Nachmittags an Bord des Bellerophon kamen, war Duonapar-te auf dem Verdeck, um sie zn empfangen; er trug einen grünen Rock wit ro- ' then Aufschlägen, weiße Weste und Beinkleider, seidene Strumpfe, den Stern der Ehrenlegion auf der Brust, und einen Hut mit der dreyfä'rbigen Kokarde unterm Arms. Nach den gewöhnlichen Begrüßungen wandte sich Lord Keith an - Buonaparke, und erklärte ihm, daß er vom Bslleroptzon auf den Northumberland gebracht werden solltet „Buonaparte protestirte mit großer Heftigkeit gegen diesen Akt der brittischen Regierung, er habe dieß nicht erwartet, er könne nicht begreifen, wie man etwas dagegen haben könne, daß er den Rest seine) Tebens ruhig in England zubringe.,, „Weder Lord Keittz ^ noch Sir G. Cockburne antworteten hierauf etwas. Ei« englischer O,slzier,der neben ihm stand, machte die Bemerkung, daß, wenn er nlcht nach St. Helena geschickt worden wäre, man iho dem Kaiser von Rußland ausgeliefert haben wurde.,, „Buonaparte: „„Gott bewahre mich Hor den Russen !"" Indem er diese «Antwort gab, blickte er mit Achselzucken den iOeneral Bert.and an " „Sir George Cockburne: „ „Um wsl-cks Smnde soll ich morgen kommen, General/ und Sie an Bord des Norttzum-becland abholen^^ " „Buonaparte, mit einiger Verwunderung, daß er bloß General genannt wurde: , „Unl l(i Uhr."" „Bertrand, dessen Gemahlin, Savary, ^allemand, der Grafuno die GraM Montholon, standen neben Buonaparce." Sir G.org Cockbunne fragte sie, ob sie noch etwas haben wollten, bevor sie in See gingen. Bertrand erwiederte -. 20 Spiel Karten, ein Damenbrett, und einen Dominotij'cl), und Madame Bertrand verlangte noch einiges Hausgeräth, welches ihr sogleich bewilligt wurde.,, „Einer von Buonapartes Offzieren, ein Neffe von Iosephme Beauharnois, seiner Ersten Gemahlin, beklagte sich, daß man dem Kaiser nicht Wort gehalten habe, der gehofft hatte, mit seinem Gefolge sich in England nietzerlassen zu können " „Buonaparte wandte sich an Lortz Keith, und fragte ihn, was er davoz denke, Lord Keith erwiederte bloß, daß er den von seiner Regierung erhaltenen Befehlen gehorchen mässe Buonaparte wünschte dann noch eine andere Unterre-düng mit Sr. Herrlichkett. Lord Heith lehnte sie jedoch ab, indem er sagte, daß sie doch zu nichts führen könne, er könne nicht anders , als nach seinen Vollmachten handeln ;Bonaparte's Schicksal sey nun einmal unabänoerlich entschieden." n „Em Offizier, dsr neben ihm stand, sagte: „Wenn Sie noch eine Stunde länger in Rochefort geblieben waren, wären Sie gefangen und nach Paris geschickt worden. Buonaparte warf einen Blick auf den Offizier, sagte ober kein Wort. Er wandte sich dann an Slr G. Cockburne, und stellte ihm mehrere Fragen über St. Helena: „Gibt es eine Jagdbarkeit auf der Insel? Wo werde ich wohnen?„ Er brach sodann schnell dieses Gespräch ab, und stieß luftige Schimpfreden gegen die Regierung aus. auf welche gar nichts erwiedert wurde." „Er äußerte einen lebhaften Unwillen, daß man ihn bloß General nenne, und sagte: „Ihr habt Botschafter zu mir, als einem souveränen Potentaten, geschickt; ihr habt mich als ersten Konsul anerkannt. Wahrend diesem Gespräch nahm er uns aufhö'rlich eine Menge Schnupftaback." „Lord Keith und Vir G. Cockbnrne erinnerten ihn noch einmal, daß das Boot des Northumberland. Montags um 10 Morgens kommen werde, ihn abzuholen, und gingen dann fort." „Am Montag (den 7.) in aller Frühe begab sich Sir G. Cockburne an Bord des Bellerophon, um bey der Untersuchung der Geräthschaften gegenwärtig zn seyn; sie bestanden aus 2 silbernen Tafelservi-fsn, mehreren Stucken von Gold einer prächtigen Toillette von Gilber, Bächern, Betten u. s. w. Sie wurden sämmtlich, vtzne Ausnahme, um 11 Uhr an Bord des Northumbsrland gebracht.,, „Buonaparte hatte ungefähr 40 Domestiken aus Frankreich mit sich gebracht, wouunter sich ein Stallknecht, eiu Postil- lion und ein Lampenanzünder befanden« Utbee zwoy Drinheile derselben wurden an Bord des Eurotas geschickt." „Um halb l2 Uhr kam Lord K?ith in dem Boote des Tonnant an Bord des Bellerophon, um Buonaparte und die, w.'lche ihn begleiten sollten, abzuholen. Vuonapa.te sprach vor ihrer Ankunft und auch nachher mit Kapitän Maitland und den Offizieren des Belleroptzon. Na choem er die Leiter in das Boot hinunter ge-» stiegen war, nahm er noch einmal seinen Hut ab , und grüßte sie. Lo^d Keith nahm folgende Personen in das Boot aus: Napoleon Buonapa; te; General Bertrand, seine Gemahlm und ihre. 3 Kinder; den Grafen und die Gcäfin Moncholon mit ihrem Kinde; den Grafen Lascases, den Gmeral Goul,gaud; neun männliche und drey weibliche Domesticken. Buonapacte's Chirurgus weigerte sich, ihn zu begleiten, worauf sich der Chirurgus vom BeUero-phon erbot, statt seiner mitzugehen." „Buonaparte trug an diesem Tage einen dreyeckigtsn sehr abgenutzten Hut; sein grüner Rock wit rothen Aufschlägen war bis an den Kragen zugeknöpft; er hatte I Orden, 2 Kreutze und emen großen silbernen Stern (der Ehrenlegion) mit der Inschrift: i^linneur ec ?rri? ; weiße Beinkleider, seidene Stcumpfe und goldene Schnallen." „Savary und Lallemand wurden auf dem Bellerophon zurückgelassen.,, Savary schien in großer Angst zu seyn, daß er der französischen Regierung ausgeliefert werden möchte, und behauptete zu wiederholtenmalen, daß Englands Eh-re nicht gestatte, ihn wieder an der französischen Küste ans Land zu setzen.,, (Der Beschluß folgt.) f——-----.—- Weise Vorsorge wegen Verminderung der Raubthiere Seit mehr als einem Jahrhunderte gibt es in England keinen Wolf mehr. Bey der zunehmenden Schafzucht war man auf das sorgfältigste bedacht, diese schädlichen den Menschen höchstens nur durch ihr Fell nützenden Thiere, ganz zu vertilgen. Aus gleiche Art mindern sich Wölfe und Baren in allen Ländern im Verhältnisse der zunehmenden Verbesserung derLandeswirth-schaft. Die weise und stäts sorgfältige Verwaltung dieses Kaiserstäätes, immer bedacht, alle Zweige der öffentlichen Wohlfahrt zu pflegen, hat insbesondere in Gas lizien, wo die Anzahl jener Naubthiere sehr groß, und um so verheerender ist, seit mehreren Jahren auf deren Vertilgung Belohnungen ausgesetzt. Die Folge davon ist, daß jährlich viele Wölfe und Bären erlegt werden, und derselben Zahl, besonders im offenen Lande sichtbar sich vermindert. Nach umständlichen Verzeichnissen, die in den vaterländischen Glättern enthalten sind, wurden im Jahre !g!2, in Galizien, 2046 Wölfe und 10 Bären, im Jahre 1813, Wölfe 1409 und 9 Bären, im Jahre 1814, Wölfe 1483 und 21 Bären, zusammen in diesen drey Jahren 4938 Wölfe, und 40 Bären blos von Unterthan?« erlegt, die dafür Premien erhielten. Wirkung des Oels, das sich in Tabacks p Pfeifenröhren sammelt. Ein Reisender sah in dett innern Ge-zenden des Vorgebirges der guten Hoffnung eins besondre Wirkung des empireonsatis schen Oels, das sich beym Zabaksrau-chen in den Pseijen absetzt. Eine Schlange nähmlich hatte sich mehreremal um eine Eidere gewunden, und war im Begriff, sie zu todten. Der Reisende, den das Thier jammerte, zeigte es einem Hottentotten, um ihn zu beftagen , ob das Thier nicht zu retten wäre. Dieser nahm aus ein Stäbchen etwas von jenem Oehke aus seiner Pfeife, und that das der Schlange , die in der Art gewöhlich die Zunge herausstrecken, wenn sie zornig sind, in den Mund. Die Wirkung war so schnell wie ein elektrischer Schlag. Mit einer konvulsivischen Bewegung , die nur einen Augenblick dauerte, wickelte sich die Schlange halb los, regte sich nicht weiter, und die Muskeln schrumpften so zusammen, daß sich das ganze Thier so hart und starr ansiihlte, als wäre es von der Sonne ausgetrocknet. Wohlverdiente Antwort. So mächtig und allmächtig Bonaparte war, mußte er jedoch bei Hofe manche Wahrheit einnehmen und niederschlucken, besonders vom schönem Geschlechte. Einst fragte er, bei der Cour, eine Dame, wie viel Kinder sie hatte. — „3 Sirs." — Sind es Söhne ? — „Nein Sire, zn meinem Glücke sind es Tochter.