ki» to« Areitag den 4. Septemöer 1874. XIII. Jahrgang «ie »Murtmg» Sei«»»," «rscheiiit jedin S>>»»tag> Mittwoch »od Areitag. Preise — fiir Marburg! ganzjährig ö sl.,haldjährig S vierteljährig 1 fl.iv k! sür Sultelluii, m« Haus monatlich 10 tr. — m»t Posto«rseildtt>lg: ganzjährig 3 fl., halbjährig 4 fl., viertel,ähklg s fl. JttsertionSgebithr 8 kr. pr. Znle. Mfkndoityig Millionen für > Marburg, 3. September. Die Schießversuche, die auf dem Steinselde bei Wiener Neustadt mit Gußstahl-Kanonen gemacht worden, haben eine solche Uebeelegenheit dieser Waffe gezeiftt, dab die Cmjühiung derselben nicht mehr bezweiselt werdkn tan«. Die Kosten werden sehr verschieden berechnet nnd sollen nach der höchste« Angabe sünsundvierzig Millionen betragen. Kein einziger Staat beHt schon Gußstahl-Kanonen und ist eS blos veulschland, welches bereilS den Enischluß gefaßt, diejelbe» «inzuführen. Ja Oesterreich.Ungarn dürfte sich's wohl nur darum handeln: ob die z vanzig, dreißig oder sünsundvierzig Millionen GuldkN auf kinmal ge. zahlt werden sollen, ob man die Last durch Aer-theilung aus einige Jahre erleichtern will. Manche Blätter hofsen, daß sich die Delegationen ernstlich mit dieser Angelegenhtit bejchAs« tigen werden. Diese Hoffnung theilen wir aber nicht. Der KriegSminlster wird seinen Antrag stellen und vlim Minister deS Aeußeren wirtfam unttr-stößt werden, namentlich brt den Magyaren. Schlimmsten Falls wird mit dem Rücktritte gk-droht — mit einem Gamaschenknopf- und Weih-waffer-Ministerum — mit der Auflösung der Delegationen, deS Reichstages und des ReichSratheS mit Neuwahlen zu Guvsten deS neuen Ka-nonenlystemS und oll' dessen, waS damit zusammenhängt. Und die Delegationen werden sich fügen. Vielleicht lverden aber diese Vertreter in eine andere Zwangslage versetzt. Was wollen und lvagen die Delegationen, wenn der KriegSminister mit eiver vollkndeten Thatjache vor sie hlvtritl und erklärt: Die Einführung der Gußstahl'Ka. nonkn war eine unerläßliche Neuerung; eS war auch Gefaljr im Verzuge und darum hoben wir die Gtschüße bestellt, die Verträge abj^eschlossen. Die Großmachtstellung deS Reiches und die Schlag, sertigkeit drS HeereS waren und bleiben für un« bestimmend. Folgen nöthigen FallS noch die erwähnten Drohungen. Und die Delegationen werden gutheißen, woS die Regierung gethan und werden nachträglich geiichmlgen, waS diese fordert — wären eS auch sünfulidvikrzig Millionen Gulden auf einmall Zst die «virlhschasllicht Krise zn Ende? II. Mit der Krise hängt die Ernte zusammen und mit Vissel der Gelreidezoll, dessen Aufhtdung jktzt einen Gegenstand lebhafter Erörterung bildet. Die Frage ist nicht bloS eine grundjäj^liche, sondern auch eine praktische und zwar ganz besoni)e»s praktische. Wenn die Ernte in Oefterreich-Uigarn just oicht zu den vortrefflichen zählt, so ist sie jedenfalls eine mittelgute und für den innern Bedarf mehr als genügend. DaS fremde Getreide, welches durch die Beseitigung der Abgakie in das Land gebracht würde, könnte sich daher für dasselbe nur insoferne alS nützlich eltveisen, alS einige un-serer Bahnen eine mehr oder minder große Einnahme aus dem Durchgangsverkehre deSstlben ziehen würden. Dabei würde aber jeder Netzen russischen oder rumänischen Getreides, das über Oesterreich in'S Ausland ginge, eine gleiche Menge des eigenen Produktes Von den fremden Märkten verdrängen, und eS ist noch se'tr fraglich, ob der Nutzen, den einige Händler und Bahnen auS diefer Manipulation ziehen könnten, nicht einen weit größeren Schaden für daS Allgemeine herbeiführen müßte. Dann kommt noch eine andere fehr wichtige Frage in Betracht. Wir sind eben im Begriffe, mit Nußland einen neuen Handelsvertrag abzuschließen, und wir muffen uns daher bestreben, so viel als möglich Konzessionen von dem starren Schutzzöllner zu erlangen. Es liegt aber auf der Hand, daß tvir um so mehr erlangen werden, je mehr wir zu bieten haben, und wäre eS ein arger Fehler, lvenn wir d>n Getreidezoll ohne jede Gegenleistung von Seiten Rußlands sür immer sallen ließen. Auch in anderer Beziehung könnte ein solches Vorgehen von üblkN Folgen begleitet sein. Wir lverden im nächsten Jahre schon auch mit Ungarn einen neuen Zoll- und Handelsvertrag schließen muffen, und wenn der gegenwärtige politische Zustand erhalten werden soll, der olleitl ein engeS Zusammengehen der beiden RrichShäls-ten ermöglicht, so muß vor Allem die schwan, kende Deakpartei am Rader bleiben. Nun haben sich wohl die kommerziellen Kreise Ungarns ein» mülhig für die Aufhebung deS Zolles ausgesprochen, im Parlamente aber hat der Grundbesitz die entschiedene Mehrheil und dieser will die A, «i l l < t Y tt. Kit Sühne durchs Leben. (5. Fortsetzung.) Es waren böse Zeiten sür die armen Weinbauer auf der Ahr. Die Lese war lchlecht, die kleinen Leute kamen gar nicht her.ius und mußten am Ende verkaufen. Aus unserer Gegend wanderten Viele nach Amerika; von diesen kamen bald Briefe, die uns die Augen öffneten. Die Menschen fingen auch bei uns nachzudenken an. WaS arme Leute lvaren wie ich, die hofften, wenn elnmal eine Revolution käme, würde rS ihnen beffer gehen als Vorher. Ter lange Militärdienst follle aufhören, der unser Einem die b.sten Jahre zum Erwerb wegstiehlt ; die Mostsjeuer wollte man abgeschafft haben, damit man an den Rebbergen mehr verdiente, und die Leute dachten, es sollte bald blieben so werden wie hier in Amerika, daß Alle gleich wären und auch ein armer Mann es zu ettvaS bringen könnte. Ich war mit Leib und Seele bei der Sache, hitlt mich Sonntags im WirthShause zu den de- mokratischen Führern und half auch die Anderen überzeugen. WaS ich damals gemeint habe, meine ich heule auch noch, und darum bin ich hier gegen die Sklavenbarone, wie ich dort gegen die Adeligen tvar. Nun mußte ich im Herbst als Landtrehrmann zur Uebung eintreten. Ich lvar Knecht bei einem reichen Bauern und dachte an kein Verändern. Aber meinem Herren setzten bei einer Versammlung des landwirthschastlichen Vereins ein paar Rittergutsbesitzer und Beamte beim Weine zu. Ich fci ein Kommunist, sagten sie, der vor dem Cigentliume keinen Respekt habe, und mit so Eitlem fahre man auf elnem Bauerhos auf die Länge nicht gut. Als ich heimklmi, fand ich eiileit andern Knecht ln meiner Arbeit. Mein Herr kündigle mir wohl nicht, abcr ich sah, daß ich unwerth gelliordtn war und überflüssig, und ich suchte mir freiwillig einen andelu Dienst. Dabei gings mir aber schlecht. Auch die an-derin rnchen Cigenthümer wollten keinen Ktlecht, der beim Landralh übel angeschrieben stand. Ich bekam nur bei einem Bauer, der selbst arm war, einen schlechten Dienst. Das wäre schon auszuhallen und auf die Revolution gewartet, die ja auch bald geSommen ist, aber Eins schnitt mir tief ins Herz; Deive Mutter war nicht mehr zu mir, wie sie zuvor gewesen. Es libte damals in unserer Gegend ein Mensch aus der Provinz Posen, er war aber ein richtiger Deutscher; der hülle sein Lebenlag im Herrendienste gestanden und »vor immer l>uf den großen Gütern gelvrscn, ivie man sie drüben in den östlichen Provinzen hat. Jetzt war er Jäger und Reitknecht bei eincm reichen Nittelgulsbesitzer in der Eisel und dachte so lvie Mancher: „Weß Brod ich eff', deß Lied ich sing'." Von Anfang an, da er aus Ostpreußeo herüber kam, lvar er gegen die Bauern spöttisch und feindselig gewesen. Er hütete die Foisten seiNkS Herrn und war den Waldsrerilern hart und strln^,. Früher hatte eine arme Frau in der HerrschaflStvaidung wohl Holz lesen und Streu s.immeln düisin, er aber wollte das nicht mehr letden. Auf den Döisern erzählte man von ein paar Mädchen, er hätte sie freigegeben, weil sie in ihrer Angst ihm mehr zugelassen hatten, als ein Mädchen einem Manne zulassen soll. Am meisten ober haßte man ihn Westen einer andern Sache. In utis-rer Kreisstadt, wo die Leule unseres Schlages auch fest zusamrnen-hielteil, wolinlen zwei Mäl.ner, die irtr als unsere Führer ollsah^n. Der eine war ein pensionirter Beamter aus der französischen Z it her, der au. dere ein HandwerkSgesell, der bei den Vereiner, in der Schweiz gewesen tvar. Diese hotten einmal im WtrthShause stark über den König, die Junker und das Militärwesen gesprochen, und daS tvar Beibehaltung der Abgabe, In welcher er nicht mit l^nrecht einen Schutz für daS eigene Produkt erblickt. DaS Ministtrium Bitto müßte sofort dem Stulme erliegt«, wknn eS diesen Anschauungen entgegen treten »oollt,/ und mit diesem Ministerium hat btkannllich die Deatpartci ihren letzten Trumps ausgespielt. Energisch muß dem FatoliSmuS entgegengetreten werden, mit welchem unsere maßgebenden Kreise die Dinge bezüglich des AuShilsSkomlteS und ver Borschußtaffen gehen lassen, iv e sie eben liehen wollen. Eine Agilaiioa macht sich aller-oingS nur in Ungarn bezüglich der Wellereristenz deS Pester AnShilsSkomite« bemertlich. Ungarn lzat nämlich so gut wie keine EStompteansial! und ist i)ezüglich seines KredilS säst ausschließlich auf Wien und hier wieder nur auf die National-baut Verlviesen. Diese lzat d,m Pesi,r AuShilfS-komite einen Spezialtredit von 6 Milliontn eingeräumt, liquidirt daS Komite, so HU doS geldarme Lc»ad um so viele CirknlationSmittel weniger. Daher die Erscheinung, daß man in Ptst um das Weiterdesiehen einer Institution sörmlrch bettelt, die sich speziell gegen diese Stadt engherzig. wenn nicht geradezu feindselig erwtksea. Ueber den Antrag des leitenden GeisteS der ungarischen Kreditbank, der zugleich der leitende Geist des AuShilfSkomiteS ist, hat daS letztere beschlossen, seine Geschäfte nicht mit 1. Oktober d. 3., sondern e»st vom 1. Jänner 1876 ab zu liquibiren. Eine Galgenfrist fürwahr, die in keiner Weise sich als ausreichend erweisen kann. Es hieß wohl, daß die Provinzinstitute, ivelche bisher fast ausschließlich von dem AuShilfStomile Nutzen zogen, sich untereiaander einigen und durch ihre solidausche Hcftung einen Kreditverein zu Staude klingen wollten, dem die Nationalbank auch die größten Summen ohne vedenken zur Verfügung stellen könnte. Es war dieS aber ein bloßes Gerücht und »vird wohl ein solches bleiben. Ein ähnliches Projekt lauchle in Ungarn auf, als die Landes-Central-Sparkassa gegründet wurde, und das neue Institut mußte liqüidtren, trotzdem es von der Regierung in jeder möglichen Weise unterstützt wurde, weil die einzelnen Sparkassen einander nicht trauten und durchaus keine solidarische Haftung eingehen tvollten. Doch Ungar» ist sür unS nur der Rock, Oesterreich aber ist das Hemd, und das liegt näher als jener. Hier ist allerdiiigS eine Agitation für diS Weiterbestehen deS AuShilfskomiteS nicht bemerkbar, weil dieses nie geleistet, was es ltisttn konnte und sollte, und weil eS demnach niemals populär war. verrathen worden. Eiu Gerichtsschreiber, der im Stillen zu uns hielt, that es uns zu wissen, daß die Beiden sollten verht,stet werden. Man hätte sie dann nicht vor die Geschwornen, sondern klüglich vor das Zuchtpolizeigericht gestellt und aus ein paar Jahre Eesängniß verurtheilt. Wir flüchteten sie noch an dem Abend, wo wir davon hörten, in den Wald, dann kamen die Steckbriese ihnen nach, und sie haben sich nachher durch die Eiset nach der französischen Grenze durchgeschlagen. Da halte nun der Fritz, wie man nachher ersuhr, Tag und Nacht die Wälder mit dem Hunde noch ihnen abgesucht, um sie einzufangen und der Polizei zu üde'liefern. Natürlich, d^S verziehen wir ihm nicht, ich und alle jungen Leute von unferer Partei. Aber es war ihm schwer etwas anzuhaben; denn duS muß ich sogen, eS tvar ein ftattiiizet und iN seiner Art auch ein tüchiiger Mensch, und wenn er so auf sinem Prachtroß seints Herrn, das er eben zuritt, ouf der Kiichmeß in irgend einem Dorfe herangesprengt kam, da konnte man wohl begreisen, tvarnm die Mädch-n so gern mit ihm tanzten." Als der Kapitain so sprach, sah Aloys Mit blitzenden Augen und gehobenem Haupte in daS vor ihm brennende Licht. Der Erzähler aber bemerkte «S nicht, denn er hatte die Hände aus seine Kniee gelegt, den Schoost gesenkt und redete f0lt, ohne den Knabe« a.^jt.slickea. Ganz anders steht eS mit den Vorschuß-kafsen. Diese beruhen auf sehr engherzigen Prinzipien; sie köonten aber dennoch Vieles leistea, lvenn sie rorganisirt und lebensfähig gemacht würden. Slatt dessen müssen sie ebenfalls nach dem Wortlaute deS Gesetzes mit Ende dieses Jahres liquidirt haben, unv schtverlich ist hier an eine Initiative zum Bessern von Seite» des Ministeriums zu glauben. So steht denn unser Handel wieder so schutzlos da wie vor einem Jahre, und nm so schutzloser, als in Ungarn durch die allzu rasche Liquidation des AushilsskomiteS eine neue Kata^ strophe droht. Wenn man auch hier aus die wohl' thätige Wirkung der Ernte verweisen wollte, so würde man sich arg täuschen. Ohne Anssuhr gibt es keine Vermehrung der Kapitalstraft in unferem Lunde, auch keine neuen Verkehrsmittel. Das Brod ist allerdings billiger geworden, aber keineswegs in dem Verhältnisse, daß dadurch dem Ausfalle in den Arbeitslöhnen eiu Aequivalent geboten wurde. Zahlreiche Jadustriezweige feiern ganz und somit gibt es für Taufende von Arbeitern überhaupt keinen Lohn. Dadurch muß der Absatz in der Manufakttirbranche in's Stocken gerathen, und das wird um so mehr gefühlt werden, als einerseits die Handelswelt bereits sehr hart mitgenommen ist und alS andererjeitS neue Spekulationen eben auf die Ernte hin unternommen wurden, die nunmehr gescheitert sind. Wie lange wird tvohl der Wiener Platz dem eigenen Drucke ohne Beihilfe widerstehen können, und wie lange will man noch behaupten, daß die Krise zu Ende ist?! Altr Heschichte des Tages. DaS „Vaterland" erklärt nun wiederholt, daß seiner Partei die konfessionellen Gesetze gleichgiltig sind, tvenn Herr von Stre-mayr dieselben nicht ausführt. Diesem Blatte werden Fälle mltgetheilt, daß die Staat-haltereien gegen die Erneunuitg von Kaplänen zu Pfarrern nichts einwenden, trotzdem diese als politische Agitatoren bekannt sind und sogar ge» richtlich verurtheilt worden — ja daß, wo die Statthalterei Einen zurückgewiesen, der Minister für Kultus und Unterricht die Entfcheidung wieder aufgehoben. In Rußland häufen sich die Brandlegungen dermaßen, daß die Regierung glaubt, die Entstehung derselben auf die Thätigkeit eines Ge-heimbundeS zurückführen zu müssen — eineS Bundes, welcher AllkS zu vernichten sucht, waS nicht Gemeillgut ist. Die Grenze wird schärser bewacht und ist in mehreren Bezirken des „Welch-sellandes", ferner in der Ukraine, in Podolien und Volhynien daS Standrecht verkündet lvorden. Italiens Repierer befinden sich auf Lustreisen, oder pflegen der wohlverdienten Ruhe in Bädern, ouf Landgütern. Die Regierten aber beklagen sich, daß in einem so kritischen Zeitpunkte die Minister nicht auf ihren Posten sind. Vermischte Nachrichten. (Grundbesitzer und Eisenbahne n i n N o r d a m e r i k o.) Die Grundbesitzer in Nordamerika haben vor einem Jahre begonnen wider die Eisenbahnen zu agiliren. Vereine werden gegründet, Massenversammlungen abgehalten und schon sprechen amerikanische Blätter davon, dtiß die Bewegung nicht ohne Einfluß auf die Stellung und Taktik der Parteien bleiben könne. Interessant ist eS zu ersahren, auf welche Be-schweedepunkte sich die Feindseligkeit der amerikanischen Farmer gegen die Eisenbahnen stützt; die wichtigsten sind: 1. Die iSisenbahn-Gesell-schaften hintergehe» die Farmer, indem sie dieselben veranlassen, ihre sauer verdienten Ersparnisse sür den Bau soa Bahnen herzugeben, welche hinterher, statt zu Nutz und glommen der Bevölkerung, in despotischer Weise als Korporations-Monopole gehandhabt werden. 2. Sie veeschasfen sich ungerechtsertigte Privilegi,n und Konzeffionen vom Volke, ohne dasür einen Ersatz zu l)ieten. 3. Sie schaffen ganze Heere von Beamten mit übermäßig großen Gehalten, tvelche den Löwen-antheil von den Einnahmen verschlingen. 4. Durch ivechselseitige Kombinationen werden sie zu Monopolen, tvelche übermäßige Tarife erheben nnd auf den Lokalvcrkehr dadurch einen schweren Druck ausüben, daß sie sich weigern dieselben Tarife tvie für d.n DurchgangSveckehr gelten zu lassen, ö. Schadenersatz für zerstreute Viehheerden wird von ihnen nnr in seltenen Fällen ohne gerichtlichen Zwang geleistet. 6. Für den lokalen Güter-vcrkehr lassen sie es immer an den ersorderlichen Wagen sehlen. während sie den Brdiirsnissen des Durchgangsverkehrs mtt größtem Eifer entsprechen. 7. Ail der Spitze 0er großen Linien stehen korrupte Verwaltungen, welche die Bahnen zu ihrer eigenen Bereicherung ausnützen und die Ji»-teressen der Landwirthschaft anss Empfindlichste schädigen. (Viehivirthschast. Schutzmittel gegen die Rinderpest.) Nachstehendes Schutztnittel gegen die Rinderpest wurde vor einigen Jahren, als in Holland ditse Seuche so verheerend austrat, von der Negierung empsohlen. „Bei einer solchen Kirchmeß war es, daß ich zuerst merkte, was vorging. Ich ivar ja ein armer Bauernknecht, er hatte au Lohn und Ansehen dreimal mehr als ich, und sein Herr hieß es, tvollte ihn zum Veril»alter über daS ganze Rittergut setzen. Deine Mutter tanzte oft und tvillig Mtt ihm, unv in ihren Augen stand es geschrieben, daß sie ihn gern hatte. Was nun folgte, mag ich nicht erzählen. Oft noch traf ich Deine Mutter auf dem Felde, wenn die Mädchen oder Schnitter ihre MiitagS-ruhe hielten. Ich habe ihr zugeredet, habe ihr die Mädchen als Warnung vorgehalten, die Fritz schon unglücklich gemacht hatte — aber eS ivar umsonst. Es giebt Männer, AloyS, die sind, als verständen sie die Hererei, und die Weiber könnten ihnen nicht widerstehen. Sie sagte Mir zuletzt, daß sie mich nicht mehr rvollte, und daß sie ten Fi^itz heirathen würde, wenn er erst Vetwaller geworden wäre. Aloys, Du bist ein junger Bursch, und wie weh es einem Manne thut, wenn ein Mädchen ihm die Treue bricht und so an einen feindseligen Menschen sich hängt, daS kannst Du noch nicht fassen. Aber dann der Spott der andern Bursche, wenn man Sonntags einmal auf die Kegelbahn geht, Uiid daß man zu dem Spott schweigen muß „Doch," sagte AloyS, „daS versteh ich." „Also eS tvanderten zu der Zeit viele Leute nach Amerika. Jedem, der den Kopf ettvaS höher trug, machten sie ohnehin daS Letien sauer. Ich enifchloß mich kurz uno gut, auch zu thun wie die Anderen. Einen AuSwandernngSpaß konnten sie mir nicht abschlagen, da ,ch meine Militärpflicht abgeleistet hatte; Geld sür die Retse hatte ich mir genug gespart. Beim Agenten kauste ich Mir einen Platz aus elnem Schisse, baS von Antwerpen abging. Ich hatte blS zur Abfahrt ans dem HafkN noch vier Tage Zelt, aber es ließ mir keine Ruhe mehr. Ein Kamerad nahm meine Kiste nach Antwerpen mit; »ch wollte in Köln noch Bekannte besuchen, die ich dort von der M litärzelt hatte, und machte mich zu Fuß durch d e Eiset dahin auf. Es lvar ein Sonn-togmorgen, nach der Kirche, die jungen Bursche gaben mir noch bis aus's nächste Oertchen das Gtleit und tranken da mit mir den Abschied. Nun tveiß ich noch ganz genau daS Dorf und das kleine WirlhShauS drei Stul'den von Köln, lvo ich Abends einkehrte. (Fortsetzung folgt.) Auf dm dort gtlegeuen Gütern der Großherzogin von Weimar, wo dasselbe damals angewendet wurde, ist kein Sriick gefallen, wahrend auk dtn Gütern tn der Umgebun,^, wo man eS nicht be-nützte, das Vieh massenhaft, biS 90 Perzent, dtr Seuche erlag. Zweck deS MilttlS ist, die Gefahr der Austeckung zu verringern, wobei selbstverständ-lich keines jener andern in Deutschland bei auftretender Rinderpest mit so durchgreifendem Erfolg angewendeten und dort durch die ReichSgesetzge-bung Vorgeschriebeven Schutzmittel vernachlässigt «Verden darf. Man nehme 1 Litre Kreosot.Ocl und schüttle dasselbe mit 100 Liter Wa^er in einem Gefäß einige Minuten lang gehörig durcheinander. So wie stch der Bodensatz gebildet hat, gieße man daS Wasser ab und benütze dasselbe »um Waschen deS Rindviehs. Man wasche ein-biS zweimal täglich den ganzen Körper, besonders den Kopf und die Hinterpartien. Mit den Resten, die stch im Waffer nicht aufgelöst haben, be-fprenge mau die Stallfluren, damit der Mist ordentlich durchzogen wird. Die Ställe müssen reinlich gehalten und von Zeit zu Zeit mit Kreo-sotwasser besprengt, der Mist aber möglichst bald aus den Stallen entfernt werden. In die Trinktröge thue man ein wenig rohe Karbolsäure, ettva V.v Liter auf 100 L'ter Wasser. Meisten-thlils trinkt daS Vieh diese« Zusatz gern oder gewi^hut stch bald daran. (Räuberunwesen.) Die Balkon.Halb. insel ist wieder daS klassische Gebiet der Räuber, die von Griechenland biS zur Save mit unglaublicher Kühnheit ihr „freieS Leben führen." (Ungarisches Heerwesen. Eine LieferungSgef chichte.) „Ellenör" erzählt über verschiedene Lieferungen sür dieHonved nach-stehtttde Geschichte: Ein gewisser Rosenseld erhielt den Auftrag, 75.000 vorschriftsmäßig aus Schweinsborsten vcrfe'tigt. Bürsten zu liefern. Rosenseld lieferte auch die Waare pünktlich, nur hatte er zu zwei Dritttheiien anstatt Schweinsborsten Hirsestroh verwendet, was natürlich einen bedeutenden Unterschied im Werthe der Waare macht. Ein Fachmann, zu Rathe gezogen, erklärte, daß ein Pfund SchiveinSborsten 1 st. 20 kr. tverth tväre, daS Hirsestroh hingegen bloS mit 15 bis 30 kr. bezahlt wird. Natürlich wollte die MonturSKommission die Waare nicht übernehmen. Wie eS gleichwohl geschehen konnte, daß der Lieferschein auf Befehl dcS Obersten Johann gabry dennoch auSgefolgt wurde und dap Ro-jenfeld für drei Lieferungspartien daS Geld er. hielt, blieb ein Geheimniß. Nachdem die Bürsten an die Bataillone vertheilt worden, liefen unausgesetzt Klagen an daS Ministerium ein, und so geschah eS, daß in Abwesenheit deS MonturS, Kommandanten Fabry dessen untergeordnete Organe die tveiteren Partien nicht übernehmen wollten. Indessen erhielten sie zu ihrem Erstaunen von dem wittlertveile zurückgekehrten Obersten den Befehl, die Lirserung zu übernehmen und an die Bataillone zu befördern. Der Herr Oberst motivirte dieses sein Borgehen damit, daß er vom Mtnisteiium die Ermächtigung erhalten habe, selbst die von der Vorschrist abweichende Waare übernehmeu zu können. Herr Rosenseld aber drohte dem MontvrS-Kommandanten, bei etwaiger Nichtübrrnahme der Waare durch Enthüllung skandalöser Dinge Rache nehmen zu ivollrn. BiS hieher die Bürstengeschichte. Nun solgt die Geschichte von der Lilserung d-r Patrol»toschtN.Auch diese Lleserung erhielt Rosenfeld. Aber schon die erste Sendung von sechstausend Patrontaschen wuide von der Kommission als unbrauchbar bezeichnet. Trotzdem wurden diese auf Befehl deS Obersten gabiy angenommen. Gehen wir nun zu den Kotzen üi>er. Von diesen ist nui? so viel zu sagen, daß einige Bataillone an daS Honved-Ministerium die Anzeige richteten, die Kotzen seien durchgehende unbrauchbar und aus WoUabfällen sabrizirt. Allgemein ist die Klage, daß sie nach turzim Gebrauche in Fetzen zerfallen. Trotzdem erfolgte ungehindert deren Uebernahme aus Anordnung desObersten Fabry. Marburger Berichte. (Gewerbe.) Im verssossel^en Monat wurden beim hiesigen Stadtamt folgende Gewerbe angemeldet: GreiSlerei, Kärntner-Vorstadt, 3oh. Gornjak — Verschleiß von GlaSwaaren, Stadt, Kärntnergasse, Gustav Klein — Handel mit Spezereiwaaren, Stadt, Herrrnz^assc, Ant. Dirn-berger — GreiSlerei, Psarrhof-Gasse, Magdalena Kossär — GreiSlerei, St. Magdalena, Joseph Prelog — Schuhmcichtrei, Grazer-Voistodi, Fr. Marco^ — Fluscherei, Stadt. Fse.schergasse, MatihäuS Krainz — Schuhmacherei, Stadt, ^urggasse, Karl Dobai — Schneiderei, St. Magdalena, Michael Schunko. Gasthaus-Konzessionen erhielten: Josef Wabilsch, Stadt, Kasernplatz — Karl Granitz, Stadt, Draugasse. (Warnung vor Einbrechern.) Der Grundbesitzer Franz Juritsch im Bachern sand kürzlich eineS Morgens auf dem Tische vor seinem Hanse einen Brief, in welchem er vor Dicbkn gewarnt wurde; die Strolche würden nach acht biS zehn Tagen in beträchtlicher Anzahl kommen. Eine Woche später erschien der Winzer des Bedrohten und sagte, daß der Keller in Frau heim erbrochen worden; gestohlen wuide nichts, weil die Thäter durch die Pistolenschüsse verscheucht woiden, welche der Winzer abgeseuert. (Gelegter Brand.) In Psarrdors, Bezirk NadkeiSburg, sind daS Wohnhaus, Tenne und Stall dts GiUndbetzerS Mathias Unger sammt allen Vorräthen abgebrannt und betä^jt der Schaden 3000 fl. Die Gebäude waren nichl vlrsichert. Dieses Feuer soll die e gkne Dienste Mtigd Juliana M. gelegt haben, welsche auch be-rtils in gcrichilicher Haft sich bcfittde». (T a b a k - G r o ß tr a f i k in Mahren-b e r g.) Diese Traslk wird zur Besetzung ausgeschrieben. Mit derselben ist auch der KleiniKr-schleiß von Stempelmarken Verbunden und beträgt die Zahl der U«>tkrgk0rdnettn Tabakverschleihrr zweiundstinfzit^. Der Gesammtverkehr dieser Großtrafik belief sich 1873 aus 24.358 fl. 58 kr. (S ch u l s e st.) Die Volksschule in Schleinitz ist bekanntlich zu einer dreiklussigen erhoben tvor-den. Sonntag den 13. September findet im neu adaptirten Schulhause der Schluß des Untkrrichts-jahres statt und beabsichtigen der Ortsschnirath. joivie die Schulfreunde in der Gemeinde, bei dieser Gelegenheit ein Kinderfest abzuhalten. (Lehrerstelle n.) An der vierkiassigln Volksschule zu St. Magdalena ist die Stelle eines UnterlehrerS zu bejetztn. Die Gesuche können bis 15. September beim Stadtschulrath Marliurg überreicht werden. (Ausschreibung.) In St. Leonhardt soll die Stelle deS Glunbuch-Führers neu besetzt «Verden; die BktverbungSsrist geht am September zu Ende. L-tzt- Post. Die Präger Stadtverordneten wollen den Kiiiser mit einer Adresse begrüßen und um die Wiederaufnahme der AuSgleichSver^ Handlungen ersuchen. Vom ungarischen Ministerrathe ist die Ans Hebung dcS Getreidezolls abgelehnt worden. Die Versammlung deutscher Forst-wirthe zu Freiburg im BreiSgau hat sich da-für ausgesprochen, daß die Forffbeamten auf Hochschulen vorgebildet werden sollen. Dom Büchertisch. Geschichte der Steiermark. Von Dr. Albert von Muchar. (Registerband, herausgegeben vom Ausschüsse deS Historischen Vereins für Steiermark. Graz.) Die historische Literatur über die Steiermaik ist reichhaltig, eS hat aber noch keines der ein, schlägigen Werke jene tressliche Arbeit entbehrlich gemacht, welche vor drei Jahrzehnten Dr. Slibert von Muchar, damals Professor an der Grazer Hochschule in Angriff genommen und welche unter dem Titel einer „Geschichte von Steiermark" jedem steirischen Geschichtsfreunde rühmlich bekannt ist. Dieses Werk gedieh zu Muchor's Lebzeiten, bis zum fünften Bande und wurde damals au^ Kosten deS Landes in Druck gelegt. Als Muchar zu Anfang der Sechziger-Jahre starb, unternatzm der Historische Vlrein die Fortsetzung und tn ziemlich rascher Aufeinandelsolge erschieiien, noch immer nach des Ve s'asserS eigenen Handschrislen, ein sechstel-, siebenier und «chter Band. Damit schloß daß Werk lnder ab — leidkr, deiin eS reicht auch in dieser vervollkommiieteo Gestalt nur bis zum Jahre 1558. Trotz dieser Unvollständigkeit ist eS indessen, wie gesagt, noch immer dos vorzüglichste Quellen. werk, welches die Steiermark besitzt, und es war daher nur ein verdienstliches und der Anerkennung werthes Begiutten des mehrsach genannten Historischen Ver'inc.^, als sich derselbe vor einzgen Jahren daran machte, einen Nrgisterband zu dem Gesammtwerke herauszugeben und so dem Forscher das Aufsuchen einzelner Daten zu erleichtern. Dieser neunte Band nun ist jetz. erschienen, und es läßt sich demselben das günstige Zeugniß ausstellen, daß er mit einem »Vahren Bienensteiße gearbeitet ist. Nur zwei Punkle, die rineS Tadels Werth sind, konenn »dir nicht unerwähnt lassen. Vor Allem ist der Band viel zu theuer, um ihm jene Verbreitung zu sichern, die er im Interesse der steirischen Gerichtssorschung verdiente, und sein hoher Preis fällt umsomehr auf, alS ja doch das Land den Betrag von 1000 fl. zur Drucklegung beigeschossen hat. Wesentlicher ist der ziveite Vor-ivurf. tvelcher darin besieht, daß einzelne Partien des Buches rein mechanisch und ohne jede Rücksicht auf den eigentlichen Zweck eineS Registers ausgearbeitet sind, so daß man Beispielsweise unter dlm Schlagwort« „Admont" aus unzählige Absätze deS Werkes vertviesen tvird, die mit dem berühmten obersteirischen Stiste in keiner anderen Beziehung stehen, als daß der Name desselben darin iigkndwie nebenbei genannt tvird. Dies sind Unznkömmllchkeiten, welche unendlich störend und zeitraubend tvirken. Man darf daher wohl hoffen, daß die Herausgeber sie zu vermeiden trachten werden, falls sich die Nott)-lvendigkeit einer ziveiten Ailflage des an und für sich empsehlenswerthen Buches ergeben sollte. Aufruf. Der Ordi'nngsansschuß für den Fcucrwehrlag an die ?. I. Eltern! Bei dem am 6. September um 9 Uhr Vormittags stattfindenden Festzuge benöihigt ter Ausschuß eine Anzahl von 80 Knaben zum Tragen der Ortstafeln. Die ?. 1. Eltern tverden sreund« lichst ersucht, Ihren Knat)en, tvelche die lzöheren Klassen der Volksschule tdcr die eistt Klasse des Gymnasiums oder der Realschule besuchen, das Tragen der Ortstafeln zu bewitliljen und zu gcslatten, daß sich dikselben zu dem Ende bei Herrn Ed. Janlchitz in der Postgasse im Laufe der zwei Tage anmrldkn. Der Ordnungsausschuß. Der Otduullgsausschuß für das Feuerwchrsest st.llt an die 1^.?. Eltern, welche ihlcn Söhnen die Erlaubniß zum Tragen der Ortstafeln beim Ftstzuge ertheilt haben, das Ersuchen, daß sie den Knaben gestatten, heute Abends um 5 Uhr im Festklcidc zum Ztvecke der Verständigung utid Einteihung im Fcuer-wkhrlokale pünktlich zu elscheincn. Lei Iießillueiuler Lllison ewxfelilo ieli klus ei'8t^eu pAiotedmiZelieu KesMIvse 8illvn-, Vssser- sind iu äer Ailolzöl-I^ieäerlaAe Ora^ervorstaät, 1 eAstttlvü'strasss. .R«I». V I^avlivr. Z. 8L2. Kundmachung. (842 Mittwoch den 9. d. M. Vormittags 10 Uhr findet die dritte öffentliche Sitzung der III. Session der lliefigen Bezirksvertretung statt. Ta geSord nung: 1. Anträge des Bezirksausschusses beziiglich der den BezirkSvertretungen m>t dem LandeSgesehe vom 15. Dez. 1871 über die Regelung der polizeilichen Al>schaffung und des Schubweftn« zugewiesenen Wirksamkeit. 2. Bericht deS Bezirksausschusses ükier seine im Sinne des LandeSgesepeS vom 12. März 1373, betreffend die öffentliche Armenpflege, geti-offenen Verfügungen. Anträge deS BezirkSailSschusseS über die Aufforderung des steiermärk. LaudcSauSschusseS zur Abgabe einer Aeußerung über den dem h. steiermärk. Landtage in der legten Session vom LandeSauSschnsse vorgelegten Entwurf einer nenen.Gemeindeordnnng und de» von: landtäglichen SonderanSschusse liierüber erstatteten Bericht. 4. Einschreiten der Gemeinde Zellnitz bei Faal um Bewilligung zum Verkaufe der Grundparzellen Nr.4 n. 19. 5. Rechtfertigung der der Gem inde Dobreng ertheil-ten Bewilligung znr Aufnahme eines Darlehens von 7l)0 si. e. Rechtfertigung der den Gemeinden j^artschowin, Ober St. Kunignnd, LeiterSberg, Lembach, Nosbach, Rot» tenberg nnd Zmolluig ertheilten Bewilligung zum Verkaufe ihrer Autheile an den st. st. Domestikal-Obligationen Nr. 23605 und 2367S vom 1. Kebr. 1828. 7. Einschreiten der freiwilligen Feuerwehr Marburg um Gewährung einer jährlichen Subvention. 8. Einschreiten der Gemeinden St. Martin und Zi-gleuzeu um Anerkennung der bis zum Jahre 1867 als BezirkSstcaste behandelten VerbindungSstraße zwischen der Ziglenzer und Wurmberger BezirkSstraße als BezirkSstrape II. Klasse. Bezirksausschuß Marburg am 2. September 1874. Der Obmann: Seidl. «euer Herr, :: Uhr Abends in der Lasinv'Re-urn tio n in Marburg (Abcheil. Cafö) einkn fremden neuen Ueberzither aneignete, tvird aufgefordkrt, denselben binnen 24 Stunden in die grnanl'te Rcstauralion zurückzustellen, widrigenfalls desse» voller Name und Charakter öffentlich bekannt gegeben und gleichzeitig die gerichtliche Strafanzeige gegen ihn gemacht wird. ^640) Dcr Eigenthilmer. Ein Lehrj««se wird in ein Mainifakturgkschäft aufgenommen. Auskunft im Comptoir dicfeö Bl^üte». (84l Eine im guten Betriebe stehende HVa»rvnI»»»Älu>iK in ll n t e r kä r n te n ist tvegen Domiziländerung sogleich auf längere Zeit zu verpachten, zu deren Uebernahme ca. 300l) fl. erforderlich sind. Auskunft hierliber rrtheilt Herr I. Martinz in Marburg. _ (839 12 St. englische Ferkel sind zu verkaufen dei der Glttsverwaltung zu Burg Schleinitz. (825 Eine gaffcilftitigr Wohiiung im l. Stock mit 3 Zimmern, Kiiche sammt Zu gehör ist fogleich zu veimiktlie» bei 835) Ferd. Wtihl, Draugafse. oo Zu pachten gesucht lvird sin Gasthaus oder eine Fleifchhauerei von IToinai, io SzUKor (Südbahn). Geschiiftseröffnung und Anempfehlung. Nachdem ich viele Jahre lang bei Herrn Jos. Naumann Geschäftslciter gewesen, habe ich mich entschlossen, die Fleischhauerei selbständig zu betreiben. Ich zeige daher dem geehrten Pub« liküm ergebcnst an, daß ich dieses Geschäft Dienstag den I. September in Peinem eigenen Hause (Fleischhauergasse Nr. 249, ehemals Wutt) eröffne; die Preise habe ich den jetzigen Verhältnissen entsprechend gest.llt und betragen dieselben ftr gutes Ochsensteisch 2k kr. pr. Pfund, „ Kalbfleisch 28 „ „ „ Schweinfleisch 28 „ „ „ Schaffleisch 20 „ Indem ich für das Vertrauen höflichst danke, welches mir als Geschäftslciter des Herrn Baumann in so reichlichem Maße zu Theil geworden, empfehle ich mein selbständiges Geschäft dem Wohlwollen des geehrten Publikums mit der Versicherung, daß ich mich eifrigst bemühen werde, durch gute Waare, möglichst billigen Preis und prompte Bedientlng die Zufriedenheit der?. I. Kunden zu elweiben. (826 Marburg, 30. August 1674. Matthäus Arttinz, Fleischhauer. Anempfehlung. Erlaube mir meine geehrten Kunden aufmerksam zu machen, daß ich die FleischauS-schrottttng in der Postgaffe wie bieher fortführe, und daß mein neuer Geschäftsführer Herr Michael Partl durch solide und reele Bedienung stch daS Vertrauen des ?. I'. Pub« likums zu erwerben bemüht sein wird. Empfehle zur geneigten Abnahme das Pfund Rindfleisch zu Kalbfleisch zu kr. 838) Achtungsvoll Josef Naumann. Blousen von Stoff Blousen von Drill Hosen von Drill . Ganze Arbeitsanzüge Mäntel .... ö. W. fl. 4V,—10 tt „ ^Vs ö „ », 2 3 .. „ 16—22 — Alles eigene Erzeugung — empfiehlt daS Klvillor llilagszin öos Zolivikl in Marburg. 764) M« fchö« mSblirteS gaffen-feitigeS Almmer ist sogleich zu vergeben. (824 Auskunft in: Comptoir dieses Blattes. Gewölbe-Gesuch. Zur Einrichtung eiires Mehlhandels wird auf srequentem Posten ein gerälnniges, lichtes und trockenes Gewölbe, wobei sich auch ein kleines Nebenzimmer befinden könnte, gesucht. Gefällige Offerte an Kadlik's Privat-Agentie, Stadt, Nr. 262._ (828 Wcillgartell-VMaus.' Eine sehr schöne Weingartrealität mit 7 Joch Rebengrund, schönem Hause und Obstgarten, unmittelbar an dir Hauptstraße und 20 Minuten vom Südbahnhofe in Marburg entfernt, daher der schönste und angenehmste Sommersiiz, ist unter günstigen Bedinguig''n durch Dr. Lorber. Advokat in Marburg, der bereitwilligst Auski'ulfte erth'ilt, zu verkaufen. (773 _ (829 Sonntag am k. September t.I. und an beiden folgenden Tagen findet in Marburg der l?« steir. Fmemehttag verbunden mit einer von Feuerwehrgegenständen und Schauübuugen der Marburger freiw. Feuerwehr statt. Sonntag den S. September. Morgens halb K Uhr. Weckruf vom Feuer-wehr-Lokale aus zum Bahnhofe. Empfang der mit den Eisenbahnzügen anlangenden Feuerwehren. Bormittag 9 Uhr. Festzug durch die Te-getthoffstraße, Burgplatz, Grazergasie, Postgasse, Herrengasse auf den Hauptplatz. — Begrüßung der Feuerwehren durch den Obmann des Fest« ausschusses, den Obmann des steir. Gauverbandes und den Hauptnrann der Marburger freiwill. Fellerwehr. Abgabe der Fahnen im Rathhause; Einrückung in die Quartiere. Mittags 12 Uhr. Eröffnung der Ausstellung von Feuerwehrgegenständen in Th. Götz' Lokalitäten. Die Ausstellung dauert bis zum Schluß des Festes, und z.v. Sonntag von 12—8 Uhr, Montag und Dienstag von 8 Uhr Morgens bis 6 Uhr Abeilds. Nachmittags 3 Uhr. Versammlung der Feuerwehren am Hauptplatze und Abmarsch mit Mustk in den Park der Franz Josef-Kaserne zu den Schauübungen der Marburger freiwilligen Feuerwehr; daselbst geselliger Abend. Hrogrnmm kür die Schauübung. 1. Crdnnngsiibnnqtn. 2. Schnlüliung init 2 Jauk'schen Abprotzspritzen, eine mit Vordergestell (8 Mann Bedienung). 3. mit der Nürnberger Schiebleiter (8 Mancr Bedienung). 4. nlit den Hakenleitern u. zw. tt) 3 Steiger mit 3 Leitertl in deil III. Stock. (Jil 2 Abth., voll smnlntl. Steigern ausgef.) d) 2 Steiger mit 2 Leiterll in den III. Stock. e) 2 Steiger nlit 1 Leiter in den III. Stock. 5. Schuli^.bllng lllit deln Rettungsschlauche. 6. Grsammtübnng lnit sälnlntlichen Geräthen. Montag den V. September. Morgens l^alb 7 Uhr. Weckruf; Zusalu-lnenkunft aln Hauptplatze und AllSflllg zuln Gast-hallse „am See". Nachmittags 3 Uhr. Probe der ausgestellten Maschinen lllld Geräthe mn Teiche neben Burg» Meierhof. Abends 7 Uhr. Festkneipe in Th. Götz' Gartell ulld Bierhalle. Dienstag den O. September. Morgens 8 Uhr. AllSflllg per Bahn nach Pettau. — Empfang der Gäste llach Allkllllft des Zuges; Einzllg in die Stadt. Mittags 12 Uhr. Schauiibllllg der Pettaller freiw. Felterlvehr. Nachmittags 3 Uhr. Ausflug ins Eichellwäldchen. Abends 7 Uhr. Festkneipe auf der Schießstätte. Besitzer von Festkarten silld berechtigt, an allen illl obigen Progralnln ellthaltenen Schau-übllngen und Unterhaltungell theilzulrehmen. Preis einer Festkarte 1 fl. Dieselbell stild bei Hrn. Ed. Janschitz in der Postgasse zu habell. Eintrittspreis zllr Schauttbvng und zuln gtstlligcu ^liend iln Parke der Franz Josef-Kaserne pr. Persoll 20 kr. Eilltritt zllr Fest-Kneipe in Th. Götz' Bierhalle pr. Person 50 kr. Eintritt in die Ausstellung pr. Persoir 10 kr. Diejeiligen ?. Festgäste, lvelche an dein Ausfluge nach Pettau theilnehmen, wollell bis Montag den 7. Septelllber bei Hrn. Ed. Jallschitz die Fahrkarten in Empfang nehinell. Der Festausschuß gibt sich die Ehre, das ?. I. Pltblikum zu recht zahlreicher Theilnahllle an dein Feuerwehrtage einzuladell. Marburg, Septelllber 1874. Vvl' fsstausseku8s. verautworUtcht NedaMon, Dmck und Verlag von itd«ard Sauschih t« vtarbmg S. Ht G