^ »v Arettag den 28. Aeöruar R879. XVlIl. Jahrgava vie ^Rarburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Kreitag. Preise — für Marburg ganzjährig 6 fl., halbjährig 3 fl., vierteljährig 1 fl. K0 kr.; silr Zustellung ins Haus monatlich lv kr. — mit Postversendtlng: ganzjährig 8 fl., halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 fl. JnsertionSgebühr 3 kr. pr. Zeile. Ait Virthschasllicht Vcrwtrthung Aosmtns vnd dkt Herzrgowina. (Schluß.) Ohne den nothwendigen Waldbestand be» einträchtigen zu müssen, läßt sich bei intensiver Bewirthschastung noch leicht das dreifache Er-trägniß dem Boden abgewinnen. Wenn aber schon der gegenwärtige schlechte Stand der Kommunikationen die Ausfuhr der Feldprodukte Bosnien» erschlvert, so macht er die der ungleich voluminösern Waldprodukte geradezu unmöglich, während die schwere Beschaffung und KosispieUg» teit der zum Baumschlage und zur Holzzubereitung nöthigen und geeigneten Arbeitskräsle — die Bosnier sind dazu unfähig — sie unsinnig vertheuern müßte. Es haben sich nun aber schon Leute verspekulirt, die vom Holzer-trag ausgebreiteter Waldungen in Slavonien oder Kroatien etwas erhofften, jedoch keine günstige Nachfrage fanden. Wo, wie in BoS'iien, fast alle Kommunikationen Sa»lmwege sind, praktikadle Fahrwege — mit Ausnahme der wenigen zu militärischen Zwecken restaurirten — beinahe nicht exisiiren, dort kann aus den Wäldern — aus entlegener« schon gar nicht — weder Brenn-, noch Bau-, noch Werkholz in die Ferne tranSportirt werden; dazu Tragthiere verwenden wollen, wäre ja einfach lächerlich. Daran würde auch nichts geändert, wollte man durch Kohlenbrennereien den Umfang und das Gewicht des Holzes verringern; die Arbeitskräfte und der Transport blieben immer noch zu kostspielig. Und wollte man sich etwas versprechen von der Gewinnung von Lohe, Harz. Theer, Pech oder gar der Potasche, so säk)e das au», wie wenn ein Viehzüchter seinen Thieren die Haut abzöge oder die Wolle scheerte, diese zu Markte brächte, da« Fleisch jedoch verfaulen ließe oder dem Leimsied^r um ein Spoltgeld hinwürfe. Beiweitem anders und gUnjUg stünde die Sache, wenn Bosnien eine dichtere und arbeitsgewohnte Bsvölkeruiig besäße. In diesem Falle würden die Or!e untcr sich fahrbare Vicinal-wege herstellen, der Waldboden diente einer einträglichern W-ldweide und Waldmast, einer rationellen Holzwirthschaft; auch während des Winters, wo der Feldbau ruht, der Taglohn billiger, das Holz wärmekrästiger ist, würde Holz geschlugen und eine zahlreiche und civili-sirtere Bevölkerung wäre der nahe und dankbare Konsument für Holz zu den verschiedensten Zwecken. Würde schon dadurch der Waldboden unlnittelbar ein bedeutendes Erträgtnß für den Staat abwerfen, so müßte er noch unsäglich an Werth zunehtnen, wenn — wie es eine zahl-und bedürsnißreichere Bevölkerung ersorderte — entbehrlicher Waldbestand gerodet und der Acker-wirthschaft gewonnen würde. Für Tauseitde uitd aber Taufende ist da eine Existenz und neue Heimat, für den Staat eine ergiebige EinnahmS' quelle zu finden ! Daß es so konune, das herbei-zuführen ist unsere Aufgabe. Aber bei dm gegenwärtigen Verhältnissen an eitie Verwer-thung der bosnischen Waldprodukle, der Erzeugnisse der halben Bodenfläche, denken zu wollen, wäre ein Ding der Sinnlosigkeit. Eisenbah-i-, Schiffbau- ut»d andere Spekulanten dürften vielleicht ans die schönen bosnischen Baum-stänune ein Auge haben; folgenschwere Absto-ckungen jedoch, einen Forstrciub momentanen Gewinnes wegen wird und darf der Staat schon im Interesse des Landes nicht zulassen. So geeignet die Flüsse auch sind, kann tnan selbst auf ihnen nicht eher dauernd Holz flößen, als bis für die Zu- uud Abfuhr brauchbare Straßen bestehen und verwendi^are Arbeits-kräfte vorhanden sind. Vorläufig bleibt also der Waldboden, mehr als das halbe Land, der Volkswirthschaft und den Staatsfinanzen verschloffen l Wie lange? So lange, bis die Bosnier das nöthige Geschick, den Willen, die Kraft und das Bedülsniß be» kommen werden, durch ein Netz von Straßen und sahrbaren Feldwegen die Ortschaften untereinander zu verbinden, ihre Bedürfniffe zu vermehren und zu veredeln. Leider ist das einge-borne Volk — wie schon bemerkt — weder geistig noch physisch eines schnellen Ausschwunges fähig. Soll aber der österreichisch-ungarische Staat das schon in miluärischer Hinsicht für alle Eventualitäten so nothwendige Straßennetz und noch vieles Andere mit eigenem schweren Gelde herstellen? Im verfloffenen Jahre sollen für KommunikationSzwecke vier Millionen ausgegeben worden und sür Heuer anderthalb Millionen präliminirt sein. Abgesehen von so vielen nölhigen Dingen in den alten Ländern ist es in wirthschastlicher Hinsicht eine wahre Prokru-stes-Arbkit, über ein niedrig knltivirtes, also konsumtionsunsähiges mtd bedürsnißloses Land großartige Verkehrsadern auszubreiten, wie sie nur der Bedürsnißreichthum, die KonsumtionS-fähigkeit und der rege Verkehr hochkultivirter Länder nach sich zu ziehen pflegen. Oder soll das österreichische Kapital nun sür das neue Land aufkommen, während es der kontinuirlichen Krisis in den alten Ländern nicht abhelfen kann? Weder Kapital noch Arbeitskräfte sollcn so kurzwe«^ in Bosnien hineingesteckt werden. Wir haben teilten Grund, Bosnien zn hätscheln ! Unbestritten muß aber Kapital und Arbeit nach Bosnien gelangen, wenn die natürliche Fruchtbarkeit des Landes verwerthet werden und es nicht ein zehrender Parasit am österreichisch-ungarischen Äaatskörper bleiben soll. Zu«.' .Geschichte des Tuges. Die Wiedereröffnung der Delegation gewährt der N e i ch s »n eh r e r.P o li t ik Aussicht auf weiteren Erfolg. Der Berliner Vertrag ist ja genchmigt, die große Mehrheit bewilligt um so lieber und mil Geld und Kredit in der Tasche und mit neuem Frühlingsschein aus der genreinsamen Fahne laßt sich nach A e n i r t e t o n. Michtl. von Johannes Scherr. ltzortseßnng.) Sie trat an den Ladentisch, zog ihre Börse, bezahlte ultd ivandte sich nach der Thüre. Ich hatte inzwischen ihren Befehl erfüllt und überreichte ihr das Dr. Schwindelhabersche ArkanulN. In dem Augenblicke, wo Ihre behandschuhten Finger meine Hand streisten, fühlte ich in dieser ein glattes Papierstückchen. Ich schloß sie rasch und öffnete tnit der andern der Weggehenden die Thüre. Sie ging hinaus, meine tiefe Verbeuguug »inbeachtet laffend, und ich vermied es, ihr nachzusehen. Dagegen eilte ich möglichst schnell ins ^Kon-torkabinet* und entfaltete das Billet. Aus dustiges Seidenpapier waren diese Worte geworfen: ..Schickte es sich sür lnein „zartes" Ge^ schlecht, so würde ich mit jenem französischen Satiriker zu Ihnen saget!: (juv ciu' alleü'vous tairs äans estts Zaiero? So aber srage ich manierlich: Wie kann es denn ein Mensch Ihres Schlages ^ nütnlich des Schlages, wie er in Zeiten war, wo es deutsche Studenten gab, die das Loswerden von perfiden Steinen auf steilen Steigen zu allerlei Unfug zu mißbrauchen verstanden — ja, wie können Sie es denn in dieser Ziegenmilch'schen Sudelküche des Unsinns anShalten? Pfui! . . Oder schmeckte Ihnen doch die Ziegenmilch Sie verstehen mich, mein Herr Exfülirer von Weiland — ja, schmeclte Ihnen vielleicht doch die Ziegenmilch beffer, als tch zu Ihrer Ehre annehtnen will? . . . Also Sie sind Kaufmann geworden? Seltsatn! Nur dauern Sie niich, daß Sie in der abscheulichen Bude vergraben sein sollen. Ich will Ihnen daher iin Vertrauen sagen, daß ich zufällig, aber beitimni! weiß, itn Kolnptoir der großen hiesigen Firina Gottl'eb Kippling sei eine gute Stelle offen, die Stelle eines Korrespondentelt, welcher, wenn er Talent und Lust dazu hat, auch noch tnit wichtigen Missionen nach europäischen und außereuropäischen Handelsplätzen betraut wird. Da kann Einer ein ganz anderer Antonio oder, lvenn Sie wollen, ein anderer Slzylok werden, als bei Ziegenlnilch tind Koinp. Wollen Sie es probiren? In dieseln Falle rathe ich Ihnen nur noch, Herrn Gottlieb Kipplitlg gegenüber so gescheid als möglich zu sein, denn er ist es auch." Julie. Fünste« Kapitel. Die Zuschrift von Fräulein Julie hatte mich im ersten Augenblick sehr angenehm überrascht. Die Wiedererscheinung Julies iu meiner Lebenssphäre war von einer leidenschaftlichen Aufi^egttng meines ganzen Wesens begleitet. Allerdings drängte sich mir alich jetzt wieder stets die Vergleichung Julies mit .^,solde auf und es fiel diese Vergleichung nie zu Gunsten der Ersteren aus; aber — was soll ich viele Worte verschwenden, um Andern einen Seelenzwiespalt klar zu machen, der mir selber nie recht klar geworden? — genug, Julies Erscheinung übte auf mich lange eine Wirkung, welche ich eine dälnonische nennen möchte. Aus der ersteit Lesung von Fräulein Julie» Billet folgerte ich nur, daß die junge Daine mich nicht vergeffen habe und Antheil an mir nehme, was doch itnmerhin eine schöne Thatsache sei. Hinterher kam dann die Kritik und saud an dein Billet sehr viel auSzusetzeu. Wie unzart die Voraussetzung eines uiistatt-hasten Verhältlnffes ineiner Person zu Frau Ziegsl^tnilch und wie unzart, unr nicht zu sagen Hohenwart glorreich fortsetzen, was nach Hohenwart glorreich begonnen. In Neuserbien fiel „der erste Schuß." Eine zahlreiche Abtheilung vom Heere des Albanischen Bundes brach in den Kreis Vranja ein, nm zu plündern und ihre Stammgenossen aufzuwiegeln. Letztere machten aber gemeinschastliche Sache mit den Regierungstruppen, die sechs Bataillone stark sich am Kampfe betheiligten und wurden die „Albanien" mit einem Verluste von hundert Tobten zurück« geschlagen. Den: Tage, an welchem die letzten Russeii aus O st-N umelien ziehen, sieht die Pforte nicht mit Ruhe entgegen, da es dann lickannt» lich wieder „losgehen" soll. Nach dem Berliner Vertrage hat die Türkei das Recht, einige Punkte am Balkan zu besetzen und dürste schon der erste Versuch, dieses Recht geltend zu machen, Widerstand finden. Die F r a n t ö s i s ch e und die Deutsche Regierung haben anläßlich des Präsidentenwechsels wieder freundschaftliche Verstche-rungen ausgetauscht; halbamtlich weist aber die Leibzeitung Bismarcks auf Grund der Dislokationskarten der beiderfeitigen Heere nach, daß Frankreich auf dem linken Flügel vier vollständige Armeekorps (namentlich Infanterie) zur Verfügung hat, um sofort einen die Neutralität Belgiens nicht achtenden Offensivstoß kraftvoll in Angriff zu nehmen, und daß die weitvorgeschobene überstarke Zusammenziehung von Kavallerie auf dem rechten Flügel außer dem Auskläruttgsdienste auch bestimmt ist, den deutschen Aufmarsch gewaltsam zu stören. Verinischte Ztachrichteii. (Nordamerika. Begnadigung.) Der einzige Jude im Zuchthause Nordkarolina», wegen Todtschlags zu 10 Jahre verurtheilt, ist vom Gouverneur Vance begnadigt worden. Die Bemerkung auf dem betreffenden Erlasse des Gouverneurs lautet: .Es macht mir Freude, konstatiren zu können, daß ich diese Begnadigung als schuldige Anerkennung der guten, mit dem Gesetze sast nie in Konflikt gerathenden Aufführung unferer jüdischen Mitbürger unter» zeichne, da die» der erste schlimme Fall ist, der von Einem au» ihrer Mitte jemals zu meiner Kenntniß gelangt ist." (Den Freunden einer echten Havann a.) Die amerikanischen Zollbehiirden sind einem ausgedehnten Schwindel bei der Einfuhr von Zigarren auf die Spur gekommen. Eine Firma bezog sehr bedeutende Posten Ha» vanna-Zigarren und gab den Zollwerth außerordentlich niedrig an. Die Behörde ver-muthete einen Zollbetrug und ließ die Zigarren «?ie gemein, war diese Voraussetzung ausgedrückt! Durfte ein junge» Mädchen fo schreiben ? Isolde würde nie und nimmer so sich geäußert haben. Wie verschieden, wie grundverschieden war die Vorstellungsweise, die sich in Julies Zeilen aussprach, von der hohen und reinen, dem Gemeinen unzugänglichen Gedankenwelt meiner edlen Jugendgespielin l Aber die Gegenwart macht ihre Rechte an den Menschen so gebieterisch geltend, daß nur in seltenen Fällen unsere Schwäche dagegen aufkommen kann. Julie zeigte mir einen Weg, aus welchem ich. möglicher Weise vorwärts kommen konnte, und ich wollte ja vorwärts kommen. Warum also nicht den Versuch machen? Ich schämte mich doch ein wenig, aber freilich nur ein wenig, vor mir selbst, wenn mein natürliches Gesühl den Schleier der Sophismen zerriß, womit ich meine lebhafte Neugier, meinen drängenden Wunsch, mehr von Julie zu erfahren und das seltsame Mädchen nicht wieder aus den Augen zu verlieren, zu verhüllen trachtete. Ich zweifelte nicht daran, daß die junge Da»ne zu Herrn Gottlied Kippling irgendwie in Beziehung stehen müffe. Aus der andern Seite, um mir Gerechtigkeit widerfahren zu lassen -- war ich ohnehin mit Beschlag belegen. Die Firma beschwerte sich und bewies, daß die eingeführten Zigarren au» echtem Aankee- und Pennsylvaniakraut und zwar in Porto-Rico gemacht waren. Um den Ruf der Havanna-Zigarren aufrechtzuerhalten, besteht in Kuba ein Gesetz, welches die Einführung von Tabak aus dem Auslande verbietet. Da jedoch Porto-Rico eine spanische Kolonie ist, so können selbstverständlich von dort Tabak und Tabakfabrikate in Kuba eingeführt werden. Während de» Aufstandes auf dieser Jnftl er» wirkte der Vertreter von Porto Rico in den spanischen Körte» ein Gesetz, welche« die Ein» fuhr von ausländischem Tabak für seine Kolonie erlaubt. Die Kaufleute von Porto-Nico bezogen nun Tabak aus der Union, ließen denselben beizen und in Zigarren verarbeiten, verschifften diese nach Havanna und von da als „echte Havannaser" nach den Vereinigten Staaten. Ungeheure Massen dieser Zigarren stnd in den letzten Jahren dorthin eingeführt und von den Rauchern als „echte Waare^^ bezahlt worden. (Politik. Alexander II. Kaiserwort.) Die „Kölnische Zeitung" bringt solgende Zusammenstellung: „Am 23. November 1876 berichtet Lord A. LostuS über eine Audienz beim Kaiser Alexander: dieser habe wiederholt die feierliche Versicherung abgegeben, daß er keine Eroberniigswünfche habe. Am S. Dezember 1876 beruft sich Fürst Bismarck im Reichstage auf die durch die russische Regierung bekannt gemachte seierliche Versicherung des Kaisers Alexander, daß er seinerseits aus Eroberung und Erwerb verzichten wolle. Am 3. Februar 1879 erklärt Kaiser Alexander in seinem Manifest : „Der durch den Pariser Vertrag von 1856 von Rlchland abgetrennte Theil Bessara-bien» ist Nußland zurückgegeben worden. Unsere Besitzungen in Asien sind durch die Einverleibung von Kars, Ardahan, Batum und den anliegenden Bezirken erweitert worden." (Zum Schutze der heimischen Arbeit.) Die Produktion von Gold- und Silberniaaren ist in Wien in beständigem Rückgänge begriffen. Der Geschäftsverkehr hat sich allgemach fast ausschließlich ans „Versatzamts-Artikel" und .Doublewaaren" reduzirt. Die letztern sind mit I4karätigem Golde überzogene Sillier-Fabrikate, als Silber punzirt, und werden in Massen ans dem Auslände importirt. Da durch den schwunghaften Vertrieb dieser „Doublewaaren", welchen die Unkenntniß de» kaufenden Publikunrs wesentlich erleichtert, die hei>nische Edelmetall-Fabrikation schwer getroffen wird, hat sich die Gold- nnd Silberarbeiter-Genossenschast entschlossen, bei Regierung und Volksvertretung um das Verbot erwähnter „Goldartikel" zu petitioniren, durch welche ja überdies auch der Käufer getäuscht und be» schädigt wird. schon so halb und halb entschlossen gewesen, mein Geschick nicht länger, al» eben unumgänglich nöthig, an das von Ziegenmilch und Komp. zu knüpfen. Vielleicht, daß dieß undankbar von nur gehandelt war, denn mein Herr Prinzipal hatte mir in der That großes Wohlwollen erwiesen uud ich glaubte auch annehmen zu dürfen, daß selbst die mir in Aussicht gestellte Affocii^schaft mehr sei als Humvng. Allein das ganze Geschäft ging mir gegen den Mann. Wie bitter hatte ich die Beschämung empfunden, vor Fräulein Julie stehen zu müssen so zu sagen als Mitbethelligter au einen; von der jungen Dame so unverhohlen verhöhnten Schwindel! Und dann war mir der Aufenthalt im Ziegenmilchschen Hause auch noch aus andern Ursachen drücki-'nd. Wer das Glück ge-habt hat, im elterlichen Hause Zeuge eines zugleich heiteren Nnd sittlichen Familienlebens zu sein, i^ird dieses nie vergessei», über gewisse Dinge nie sich hinwegsetzen können. Das Ziegen-milchsche Hau« war nun aber trotz ökononlischen Gedeihens hinter dem Schein bürgerlicher Wohlansiändigkeit ein iiuierlich zerrüttetes. Herr Ziegenmilch vernachlässigte seine Frau und ich hatte starke Gründe, zu glauben, daß er seine Abende keineswegs nur mit harinlosem Ekat-spiel auvsüllte. Und ich war nach dieser Richtung hin eines Tages wider Willen Zeuge .Nlarburger Ncrichte. (K r a u k e n h ä u se r.) Das allgemeine Krankenhaus zu Pettau hat im vorigen Jahre 669 Pfleglinge gezählt, darunter 442 männlichen und 227 weiblichen Geschlecht». (Tanzlust.) Im heurigen Fasching wurden beim Stadtamte Marburg sünfund-fiebzig Musiklizenzen gelöst — um sechzehn mehr als voriges Jahr. (Ein entlassener Sträfling.) Der entlassene Sträfling Alexander Visotschnik von Laufen hat in der Nähe dieses Ortes zwei Grundbesitzer, welche an einer Hochzeit theil-nehmen wollten, auf der Straße ohne die geringste Veranlassung überfallen und durch Mesierstiche schwer verwundet. (Rau b.) Dem Bezirksgerichte Mureck ist ein Bursche (Franz W.) eingeliefert worden, welcher in Gesellschaft eines Andern, der fech« zehnjährigen Aloisia Manisch bei WittmannS-dorf nach schwerer Mißhandlung zehn Stück Geflügel sammt dem Korbe geraubt. (Erstick t.) Der Grundbesitzer M. Scha-lamun zu Lt. Andrä bei Pettau wurde am 18. Februar in seinem Weingartenhause todt aufgefunden. Nach der gerichtsärztlichen Untersuchung ist Schalam un,welcher die Ofenklappe zu früh geschlossen, an Kohlengas erstickt. (U n te r o s s i z i e r s b al l.) Der von den Unterosfizieren des vaterländischen Reserve-Regilnent» v. Härtung am 22. d. M. in der Th. Götz'schen Bicrhalle veranstaltete Ball gehört zu den vergnügtesten Abenden dcr heurigen Faschingssaison, denn für die umsichtsvolle Leitung und Arangements, die Dekorirung des Saales, welche aus kunstsinnig geordneten Naturgewächsen und Waffen in» und ausländischer Gattung bestand, hat das Ball-Komit« sein Möglichstes gethan und verdient in dieser Richtung alles Lob. Auch die Herren: V. M. v. Schönberger, Oberst Bauer, ferner der Kommandant des hier stationirten Hußaren-Reginrentö, der Kommandant des eigenen Re-serveregimellts Oberstlieutenant Raimund Ritter v. Dittl, sowie viele Herren stabs- und Ober-osfiziere, der Herr Bürgermeister Dr. M. Reiser und der Herr Vizebürgermeister Stampfl liabeli den Ball mit ihrer Gegenwart beehrt. Nachdem die tanzlustige, in einsach-schöner Toiletle erschienene Damenwelt sehr stark vertreten war, so wird dieser Abend jedem Besucher in steter Erinnerung bleiben. (B a l l ch r o n i k.) Nicht allein die Kostünu balle der Gloßen boten Heuer Interessantes, sondern auch jene der Kleinm zeichneten sich durch Eleganz aus. Lo war der kostümirte Kinderball, im Kindergarten der Frau Mina einer häßlichen Szene, welche sogar die sanfte Frau Lelia in Zornkrämpfe versetzte. Diefe, von Natur unzweifelhaft gut und sittsam, war so allmälig in den Gedanken hineingetrieben worden, die ihr widerfahrene Vernachlässigung an ihrem Gatten zu rächen. Ich bin fest überzeugt, daß eine Frau selten oder nie den Fehlweg einschlägt, ohne daß die auf demfelben sichtbaren Fußstapfen ihres vorangegangenen Mannes sie zur Nachfolge einladen. Am zweiten Tag nach dem Abenteuer be> fand ich mich auf dem Wege zum Koniptoir des Herrn Gottlob Kippling. An einem der Kanäle, welche zur Verbin. düng mit dem See dienen, erhoben sich die ausgedehnten Magazine des Herrn Gottlieb Kipp' ling. Jetzt fiel mir ein, daß Herr Ziegenmilch einmal beim Mittagslisch erzählt hatte, er habe die Ehre gehabt, mit dem Herrn Oberst und KantonSrath Kippling sich zu unterl)alten. (Beiläufig, ich machte die Bemerkung, daß in der Schweiz die großen Fabrikanten und Kaus-leute sehr häufig zugleich Oberste in der Miliz oder Kantonsräthe, d. i. Mitglieder der gesetzgebenden Behörde sind. Herr Kippling vereinigte beide Würden in seiner Person.) Nachdem ich eine Strecke weit am Kanal hinaufgegangen, überfchritt ich denselben mittels einer Brücke und befand mich nun am Ein- - Berdaj« am 25. Februar abgehalten, ein Eliie« ball en williaturs. Staunen»werlh tadellos wurde die Quadrille von den kleinen Tänzern getanzt. Unter den Dämchen ragten durch feine Toilette hervor: ^Zwei Rococcodamen (beide kl. Berdajs), eine Skanitzdame (kl. Domin» kusch), eine Angot (kl. l^öuig), ein Noihkäpp-chen (kl. Kramer), eine Sennerin (kl. Schles' singer), ein Blumenmädchen (kl. Starkl), ein ABC-Mädchen (kl. Puswald). Unter den Tänzern fielen besonders zwei Nococco-Herren (die Gebrüder Berdajs), ein kühner Matrose (kl. Geiser) und ein galanter Bretzenmann (kl. Janschitz) auf. Die Tanzmusik wurde von meh< reren Schülern der Pianistin Frau Zella Lipoty ausgeführt und besonders präcis spielten die Frls. Olga und Vera Berdajs, Mair, Greiner, Lacher, Lipoty, das Schwesterpaar Hobacher, Wiesthaler und Wetschko jun. Ferner trugen Frau Mina Berdajs und Frl. Hoiuigg schöne Tanzpiccen vor. Frl. v. Eiselsberg bewies bei diesem Feste wieder ihre Tüchtigkeit als praktische Kinder« gärtnerin und sie erntete mohlverdienten Bei-fall von Seite der hochvergnügten, zahlreichen Zuschauer. (Evangelische Gemeinde.) Wegen Erkrankung des Herrn Psarrers wird am nächsten Sonntag kcin Gottesdienst abgehalten. (F o r t b il d u n aS-K u r s sür Arbeitslehrerinnen.) Am 16. April beginnt hier der Fortbildungs-KurS für aktive, formell nicht lehrbefähigte Jndustrielelirerinnen und dauert bis 17, Mai. Die Gesuche unl Theilnahme können l»is 1. April durch die vorgesetzten Schulbehörden überreicht werden. Uheater. Nach mehr als vierzehntägiger Pause wurde am Mittwoch den 26. Februar wieder eine Operette auf da« Nepertoir gesetzt. „Jeanne, Jeannette, Jeanneton" betitelt sich die uns ge» botene, von dem ausverkausten Hallse ziemlich kühl aufgenommene Novität, komische Oper von Clairville und Delaeour nüt Musik von Laconle. Wenn wir auch gewöhnt sind von der Handlung in einer Operette abzusehen und mehr der Muslk die Aufmerksamkeit zuznivenden, so waren wir dennoch iiber dieses beinahe zusammenhanglose Machwerk etlvaS erstaunt. Was die Musik anbelangt, sind außer der Ouverture, welche unstreitig gut genaiuit werden mutz, einige recht angenehme, zu Gehör gehende Stellen zu verzeichnen. Wollten wir jedoch eine Parallele zwischen der jüngst ausgeführten Operette „Me» thusalem" und der Letztern ziehen, so würden wir der Straub'schen Muse den Vorrang einräumen. Was die Aufführung anbelangt, müssen wir gleich Eingangs bemerken, daß uns in erster Linie die Besetzung der einzelnen Parthien nicht gefiel, so z. B. hätten wir Herrn Kleinmond lieber als Marquis von Noce, als in der von ihm vertretenen Nolle gesehen und sind überzeugt, daß auch Herr Löffler als Briolet bessere Erfolge erzielt hätte, als in der gesanglich weit schwieriqen Ausgabe des Marquis. Ukiter den einzelnen Leistungen finden wir kaum Eine, wclche besonders hervorzuheben Ursache vorhanden wäre. Frl. Wiedemann (Jeannette) gefiel nur stellenweise — an unrichtige Einsätze und Dissonanzen haben wir uns letztere Zeit gewöhnt und gehen hierüber lautlos hinweg ; — Frl. Grokmann bemühte sich redlich, ihrer Parthie gerecht zu werden, was wir um-somehr anerkennen, als dieselbe keine Operettensängerin, sondern Lokalsängerin ist. Aber auch ihr blieb der sonst nicht karge Applaus au«. Die undankbarste von den drei Parthien war denl Frl. Makesch zugetheilt. Im Besitze einer zwar nicht bedeutenden, aber gut geschulten Stimme brachte sie den gesanglichen Theil zur recht guten Geltung und auch in schauspielerischer Beziehung haben wir nichts auSzufttzen. Jnr erstcn Akt durch lebhaften Applaus veran-labt, liekamen wir eine Neprise des Duetts des Frl. Makesch und Herrn Löffler, welcher an diesem Abende eine recht gute Verwendung zeigte und mit mehr Kourage auch durchge-drungen wäre. Herr Kleinmond löste seine Aufgabe vollkommen und gab, wie schon oft, nebst seinen ausgezeichneten Stimmmitteln wieder einen neuen Beweis seines famosen Darstel-lungs^TalentöS. Besonders im ersten und zweiten Akt war die Figur des Briolet vorzüglich ge-zeichnet und wiederholt von Beisall begleitet. Die Leistungen des Chore» e>ltziehen sich diesmal jedem Kriterium und wäre ein steißiges Studium angezeigt. Heute Freitag den 23. Februar kommt als Benefize der verdienstvollen Lokalsängerin Fll. Grosjmann die beliebte Operette von Suppv „Fatinitza" zur diekjätirigen ersten Aufführung und wünschen wir derselben einen recht guteil Besuch, der umsoeher zu erwarten ist, als diese Operette zu den besten ihrer Art gehört. Samstag konlmt das Lipoly'sche Lustspiel „Die Königin hat's verboten" zur ül'erhaupt ersten Daritelluitg und erinnern wir bei dieser Gelegeul)eit auf das, wie uns dünkt, in verflossener Saison mit Wärme aufgenommene Lustspiel „List um List" von derselben Verfasserin. I). Letzte Vvst. Den Delegationen soll auch ein Nachtrags- gange zu dem „Heimwesen" dss Herrn Gottlieb Kippling. Sechstes Kapitel. Ich wurde von einem Herrn empsangen, welcher in einem Nohrsessel mit niedriger Lehne vor einem mit zahllosen Brieffächern versehenen Burecin saß und schrieb, den Rücken gegen die Thüle gekehrt. „Wer ist da?" fragte er bei nleinem Eintritte kurz und scharf, ohne sich umzuwenden. .Ein Fremder", gab ich zur Antwort, „der sich Jhnell, Herr Oberst, vorstellen möchte." ^Zu welchem Zweck?" fragte er wieder und wandle sich dabei halben Leibes lässig gegen mich um. Unter den achteckigen Gläsern eines schwer-golvenen Brillengestells hervor, sahen nnch ein paar schwarze, bti^ende Augen durchdringend an. Ich muhte so einen Blick schon irgendwo gesehen haben. Wo war es doch nur? „Ich komme, Herr Oberst", sagte ich, — „mich um die Stelle zu melden, welche, wie ich hörte, in Ihrem Komptoir offen ist." „Die Stelle des ersten Korrespondenten sür die auswärtigen Plätze ist allerdings ofsen, es hat sich aber eine ganze Menge tüchtiger Bewerber gemeldet und habe ich auch meiue Wahl schon getroffen." „Dann bedanre ich, Sie gestört zu haben, Herr Oberst." So sprechend wollte ich meine V-.'rbeugunfl ntachen, um nüch zurückzuziehen; allein die Augen des Handes!)errn hielten mich fest. „Mein Herr", sagte er, „Sie sind Ihrer Aussprache nach kein Schweizer?" „Nein. Ich habe die Ehre, ein Deutscher zu sein." „Eine sonderbare Ehre!" „Darf ich bitten, mein Herr, mir zu sagen, wie Sie das meinen?" fragte ich nun meii;erseits nlit scharfer Betonung, denn ich lzatte während meines Ausenthalts iin Lande bereits bemerkt, die Mißachtung, in welcher die Deutschen hänsig dort steh:n, rühre mit daher, daß viele, unr nicht zu sagen die meisten meiner dort niederg clasienen Landöleute dem Volksvornrtheil durch affektirte Verachtung ihres eigenen Vaterlatides zn schmeicheln suchen. (Fortst^ung folgt.) kredit sür die Erhaltung der bosnisch-herzego-winischen Flüchtlinge vorgelegt werden. Die Tariskommission des Deutschen Reichstages beantragt einen Zoll von 50 Pfennigen für den Zentner Roheisen, von 1 Mark für Schieneneisen und von 1 Mark 50 Pf. für Stabeisen. Dem Wunsche der Pforte gemäß hat Kaiser Alexander die Rückkehr Tschernajeffs nach Rußland angeordnet. In Petersburg ist ein Fall der „Astrachaner Krankheit" leichteren Grades vorgekommen. Die bei Vranja geschlagenen Albanier — 3000 an der Zahl — haben unweit der Grenze wieder Stellung genommen. Die Psorte will nur ein kleines Stück Thesialien an Griechenland abtreten; weitere Zugeständnisse könne sie schon wegen des Alba-nischen Bundes nicht machen. Ei»t;esandt. Pfarramtliche Schuldmahnung. In der vorigen Woche an einem Werktage wurden, wie es üblich ist, vom Pfarier in Kötsch, Herrn Martin Strajnschak, die Leute z^ir Ausfrage in die Kirche berufen. Meine Schwiegermutter war auch darunter und wurde in der Kirche und vor allen Leuten ganz laut vom Herri» Pfgrrer gefragt: „Wie ist's denn? Warum kommt er denn nicht, wann wird er denn zahlen; es wäre doch schon Zeit!" Dieser „er" bin ich und was ich schuldig war und seither gezahlt Hab', sind die Begräbnißkosten für nieine Kinder. Hätte der Herr Psarrer meine Schwiegermutter nicht unter vier Augen und vor der Kirche erinnern können? Hätt' er als Priester eine solche Mahnung in der Kirche nicht sogar pflichtgemäß unterlassen sollen? Ich gebe dies hier nicht aus freien Stücken bekannt, sondern weil ich dazu aufgefordert worden bin. Von wem? Von den Weibern, die in der Kirche zugehört haben und besonders von einigen Betschwestern, die große A«gen gemacht haben über diesen Theil der Christen-lehre. Kötsch, am '.^4. Februar 187!). I. G. 1498 ^ T>« in deiil ütnlirirlt!« Vuch«!^) G l-ungonkrankkelten zur trscl^r<'ch«n tnld, wo noch irgeitd zur schiirürn Hti« Ittng oliigcr Leidtn ha» sich tansendfiich dklvtlhrt und kann dt« LtctUr« dicskS auSzrzttchnkttn Wrrk« chcns all«, j^ransrn nicht dringend tirnu-l empsoh« len , wrichtr'an Druft-dtschivtrd?» «c. lndtt, sollte sich dikS !vttch und kti« Ikraitt«? dtnke», für ktine H'ise nirlir mij.iUch sei. — Prssprct tu'.ch _Lh^vn'ieiilrliukr, l.'ripii.i «. käset. * . Prosp?«t graNj und svanco^ Preis A5 kr. ö. W., vorrälhig in ^testar'» Buchhandlung in Oraz, welche dtiSsclbe gcqen 40 kr. o. W. in Briesmarfen srai^o üderallhin versendet. Am !Z. März IU7V zu 5lranichsfeld wild die k. k. Remont-Assentkommission aus Graz für das k. k. Artillerie Regiment Nr. l> Reitpferde im Alter über 4 Jahre, 161 ^ 15 Faust 1 Z- Minlnralmaß, zum Durchschnittspreise von 250 fl. ankaufen. Die Besitzer disponibler Pferde dieser Gattung tvollen sich am obigen Tage Vormittags in .^^ranichsfeld einfinden. Es tväre wünschenS-lverth, »Venn der Bedarf gedeckt werden könnte, um die Leistungsfähigkeit des Landes zn kon-statiren. Ich lade daher die Herren Züchter nnd Pserdebesitzer zu z^ihlreicher Bethciligung ein. Marbnrg, im Februar 1879. Lai^I I'soknei', ^43) DistrictSvorstel,er deS Vereines zur Hclmng der LandeSpserdezucht in Stetermark. Kit sielieiile «rileiillielie Kenerslremliiiiililiiz (2tk lier cker ^sits1)si»l^ Lncket vieiistax lien 25. ^ISi'/ l87A, VormittSKis ^Ili' Im v»»iQ0 Spoiso«»»!« «ll VI»rdurx statt. LexellstZliile iZei' Is^esorilnunA: Leriedt äe3 Verwaltuvg3ratke3 unä VorlaZs äsr öilavii pro 1878. LegedlusstagsuvZ üdsr äio Ver^eaäuug äss RsivAe^jones. VVadl V0U VLrva1tuQA3rättiell. VVat)1 äor Rec:lillullgsrevi30rell. vis stimmdereMißtev ^otiovtirs, ^slelis ävr «^eiieralveisaMwIullg deiüuvodvsv ^vüQsekev, v^ollev naeli K 11 äsr Statuten idrs ^etisQ äor vanlc di3 gpäts3t6ns 11. Mr? ^879 bsi llor Kisrburgei' L800mptöbanIc in Harbui-g äexvQireu uvä äagegen äio I^eZitimatwusIcarten ia vedmeu. ^ai durA am 26. I^ebiuar 1879. 1. 2. 3. 4. Z. 1439. Edikt. (246 Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg l. D.U. lvird hicmit bekannt gemacht: Es werde über Ansuchen deS Herrn Dr. Duchatsch als Josef Wundsam'schen Konkursmasse-VcrlvalterS und deS CreditorenauSschusses über Zustimmung des Herrn BezirkSrichtcrS Johann Wieser als Kon-kurSkommissärs die Veräußerung von 30 Stück Setz uld verschreib UN gen der Theater- und Casino-Verwallung in Marburg a 50 fl. und einer solchen ^ 20 fl. ö.W. bewilligt, zu diesem BeHufe zwei Feilbietungstermine und zwar auf den S. und März 1379 im diesger. Tagsatzungösaale Nr. 3, jedesmal von 11—12 Uhr Vormittag mit dem Anhange angeordnet, daß die bezeichneten Obligationen bei der ersten Fsilbiktung nicht unter dem Nominalwerthe, bci der zweiten aber um jeden Anbot an den Meistbietenden gegen baare Bezahlung werden hintan-gegeben werden. Dem Ersteher wird über sein Ansuchen die Adjudizirungsurkunde ausgefertigt. K. k. Bezirksgericht Marburg l. D. U. _ am 3. Februar 1879. Nr. 1794. (249 Kundmachung. Die Rechnungsabschlüsse des GemeindchauS-halteö sür daS Jahr 1876 werden in der Stadt-amtSkanzlei am Rathhause zu Jedermanns Einsicht durch 14 Tage, d. i. vom 26. Februar bis 12. März 1879 aufgklegt. Was hiemit zur allgemeiurn Kenntniß gebracht wird. Stadtrath Marburg, 25. Februar 1679. _Der Bürgermeister: Dr. M. Reiser. Für H-rrschaftS« oder größere Wewgartenbesitzer wäre Mitte der Stadt Graz ein schöner KeUer zu vermiethen. Auch könnte Wein in gleich guter Wa.are zum Ausschank übernommen werden. — Adresse: (^. I<. Bin-derktller. Prokopigasse Nr. 12, Graz. (244 WtHsiikAMMttWiW lm 1. Stock mit 6 Zimmern, welche auch ge-theilt werden kann, — sowie auch Stall und Garten — zu vergeben in GamS bei Jgnaz Kaup. (252 Eine Wohnnng neu hergerichtet, mit 5 Zimmern, Küche, Cvkise, jUUcr und Holzlage ist sogleich zu vergeben. Ansrage im t5omptoir d. Bl. (250 Wohnung — 4 Zimmer sammt Zubehör — zu vkrglben. Casinogösse bei (^arl Koch anzufragen. (251 Schmiede inZeUnitz bei Faal ist zu verpachten. (254 Anzufragen beim Eigenthümer Johann P l chler in Zellnij^. __ B erloren ein Brillantstein entweder in der Cafino Restauration, oder am Domplake, in der Schulgasse, oberen Herrengasse, Burgasse, Tegetlhoffstraße, oder im Cafv Url und Hotel Stadt Wien. Der Zustandebringer deS Brillantsteines erhält zwanzig Gulden Finderiohn. Auskunft im Comptoir d. Bl. (253 Z. 2740. Edikt. (257 Vom t. k. Bezirksgerichte Marburg l. D. U. wird bekannt gemacht: Es sei die exekutive Fcilbietung der dem Herrn Albert und der Frau Theresia Jäger gehörigen Fahrnis^ bewilligt und hiezu zwei Z^eilbietungötlgsapungen aus den ». und 8. März 1879, jedesmal von 10—12 Uhr Vormittag in Maidnrg mit dem Anhange angeordnet, daß die Schätzung der Fahrnisse unmittelbar bei der Feilbietung wtlde vorgenommen werden und daß die in Czckution gezogenen Fahrnisse, falls sie bei der »ersten Feilbietung nicht um oder über den bei derselben zu ölmittelnden Schähwerth angebracht loerden könnten, bei der zweiten auch unter demselben gegen sogleiche Bezahlung und Wegschaffung hintangegeben iverden. K. k. Bezirksgericht Marburg l. D. U. _am 25. Februar 1879. Gut gebrannte Mchziezel sowie alle übrigen Gattungen Ziegel sind zu billigem Preis zu haben bei AlyiS Leonhard in Kartfchowin 247) bei Marburg._ Ein möblirteS Zimmer D ist in der Pfarrhofgasse Nr. 19 zu vermiethen. Wohnnngen! 3 kleinere sehr schöne Zimmer mit Altane, Küche und sonstigen Bequemlichkeiten. 1 Zimmer, Küche und Zugehör. Nach Wunsch auch Gartenantheil. Mühlgasse Nr. 7. (258 ISO I^r. ?artdie von 5000 ausZe- ^eielineter ^ut IIKi'vu, ^'eäs 24 Ltuiicler» aut'^LU^ielien, mit Zslder Kette, auf ^iie ^iuute re^ulirt uvä IMIiriZer Oarautie, per Ltiiek 1 H. Iii«, im Ildreu-I'tldiilis-Depot: (192 IVivQ, ?rk^torstrasso Xr. 1H. 2schönmöblirte Zimmer sind mit l. März im Hause Nr. k, Domplaß zu bezilhcn. (»38 24 weingrüne Halb startinsässer mit Eisenreif zu verkaufen. (22L AuStlittft im Comptoir dirseö BlalteS. 2u 6sr »m g. »är- KS7V. 7'/, vdr im 8pe!sv8g»I« livs L»sil»« vtattüväöväsQ l.ovÄl- unll vonZoi'tisI Vorsammlung äei' A^itßlivclerßruxpe äes I. sllg. Beamten-Vereines 6er öst.-unA. ^onüredis üor I^ooal.VsrsawmluvS' 1. (^ssodakts^LritzKt. 2. Üsxutaetituvx siuss.^otrsAss äsr läiteUväsr-erupps ill I'ssLtteo auL Lssvitieuvx Üsr 6evsr»I-Vsrsaiumluvx Liolütiruvx sioss Delsxirtvvtaxös ur>6 LssekIuLsLassuvKs äarübvr. L. üsr Oonsortial-VsrsammIuvK: össodlussksZsullKs übsr 6is ?ulllcto a—o uod s—i 6ss Ltatutos 6ss Nardurxsr Lxsr» ullü Vor-LoIiusg-(?0vsortiums. I^Isrburx, am 7. I>'ödruar 1879. 237) Oer Vbmallll: Von reiner MMHaler-Najse lRothfchecken> sind in der LandeS'Obst- und Weinbauschule bei Marburg zu verkaufen: 1 Stier, 1'/^ Jahr alt, Original-Zucht. 1 Kuh, Original-Zucht mit dem, 4. Kalbe hochtragend. (243 1 Saugkalb, Stier, Vollblut-Zucht, von einer sehr milchreichen Kuh abstammend. fünfjährige veredelte Aepfel-bäumchen sind am Razerhofe bei Marburg billig verkäuflich. Auskunft ertheilt F. Ritter. HandelSman» in Marburg. (2S6 (195 llowrlok ^»vpvlr in II« rKurs, Stivkl's llsttensalan empfiehlt seine photographischen Arbeiten. Mböl ü auek fiir öi'scott7'a»its «u/ ^»rlcs. ^ Ke»t«8 unä — Li« RlöAöUMjilltöl. ^V-. vieler liumanitiitzanstalten etc. etc. 8oli^e tirmea al8 Verlreler erviiiisedt. Glänzender Rebenverdienjtß ohne Auslagen und sehr geringer Mühe für fleißige Perfonen aller Stände. — Offerte befördert unter „Zeitung" die Annoneen-Ezpedi'.ion von G. L. Daube ^ Co. iu Wien. (179 tn vkarburg. MTir