Laibacher Zeitung. ^N HkZ. Samstag am 10. April R84V'. Wien. ^e. k. k. Majestät haben mittelst Allerhcchsteigen« händig unterzeichneten Diploms dem puvilegirten Wiener Großhändler und Director der privil. österreichischen Nation nalbank, Johann Christian Edlen von Bruchnann, den Rit-terstand des österreichischen Kaiserstaates allergnädigst zu ver-leihen geruhet. In der »Prager Zeitung" vom 2. April lesen wir, wie folgt: Se. k. k. Majestät haben in allermildester Erwägung des, durch ungünstige, die Provinz Böhmen betroffene Ver-hälciusse, gesteigerten Bedürfnisses, eine außerordentliche Dotation zur Herstellung einer größeren Siraßenbaute in der Concurrenz von Prag zu bewilligen geruhet. Uiuer biesen dürfte sich wohl die Herstellung und beziehungsweise Um-bauung der Straße von Pwg nach Königssaal ohne Zweifel alS die dringendste darstellen, da die Communication bei ^ochwässern und bei dem Eisstoße beinahe immer gesperrt ist, mid durch den Umbau dle weiseste Absicht unseres allergna« digsten Kaisers und Herrn, das allgemeine Neste zu vereinbaren , mit der Theilnahme der möglichst großen Anzahl von Privaten vollkommen erreicht wird. In derselben allergnädigsten Absicht für das Wohl ihrer Unterthanen haben Se. Majestät mit kaiserlicher Mu-msiccnz den Zustand der Niesengebirgsbewohner zu erwägen und aus dem Staatsschatze eine Summe von l80.000 fl. C. M. >'n 6 einjährigen Raten, von denen die erste sogleich allergnädigst angewiesen wurde, zu dem Ende zu bestimmen qeruht, damit dem dringendsten Bedürfnisse daselbst, nämlich dem einer Verbindung der Hauptorte in den drei nördlichen Kreisen durch eine gute Straße abgeholfen, die Communication hergestellt, der Commerz nach und nach wieder gehoben und endlich mittlerweile, binnen des bedeutenden Zeitraumes von sechs Jahren, den Bewohnern ein außerordent-licher Zufluß von Geldmitteln und Verdienst zugeleitet werde, welcher sie ohne Zweifel der durch örtliche Verhältnisse herbeigeführten Nahrungssorgen größtemheils überheben wird. Tyrol Dle »Allg/' Zeitung« vom 2. April bringt folgenden Correspondenz-Artikel aus Innsbruck von» 2h. März: Möchten jene, die auf Verbreitung eines wissenschaftlichen SinneS ul'.o nützlicher Kenntnisse, welche neben Glaubens und Sittenreinheit ohne Zweifel wohl bestehen können, das Beispiel der !Mcch itaristen .-Congregation in ,Wicn nachah. mcn, die einen thäligen Verein zu dem Zwecke bildete, reli- giose und sittliche Weik.-, Erzählungen, Lebensschilderungen, Betl-achnn'^en und dgl., aus der Druckerei der Congregation in möglichst großer Anzahl unter das Volk zu verbreiten! Selbst dem hiesigen Strafhause und der Zwangarbeitsanstalt in Schwaz wurden von jenem Vereine 20 Bände moralischer Bücher zur Gründung einer kleinen Instituts-bibliothl'k vor Kurzem zugewendet, während die Gesellschaft zugleich den Behörden die Geneigtheit erklärte, auch andere Humanitäts- und Besserungsanstalten mit derlei Büchern zu beschenken. Dieses Anerbieten wurde des lobenswerthen Zwek-kes wegen gern entgegengenommen. Wollte das N.nional-museum, ein Verein von Professoren oder cine Gesellschaft anderer Gebildeten auf ähnliche Weise naturwissenschaftliche, industrielle und besonders historische Kenntnisse im Lande aus.-breiten, welch ein weiteS Feld böte sich dar; wie freudig würden Schulen und Gemeinden solche Bücher empfangen, und wie wohlthätig müßten die Früchte dieser Bestrebungen seyn! Römische Staaten. Seit einigen Tagen strömt das Volk zum St. Paulsthore hinaus, um die zwci großen Statuen zu srhen, weiche noch vor Ostern auf dem St. Petersplatze aufgestellt wer. den sollen. Die eine davon, 700 Centner schwer und de» heil. Paul darstellend, ist von dem Bildhauer Tadolini und wird mittelmäßig befunden; die zweite, den heil. Peter darstellend , und von etwas minderem Gewichte, ist von Ca-valiere Fabbris angefertigt, wird aber vielfach getadelt. Da der zur Fortschaffnng der Statuen eigenes erbaute Wagei, brach, so werden dieselben nun auf Rollen hereingeführt werden. In Betreff der Kloster.-Geistlichkeit haben bereits mehrere Zusammencrecungen Statt gefunden; man geht mit dem Plane um, bei jedem Orden das gemeinsame Leben einzuführen , dann für Rom die Anzahl der Klöster zu reduciren, deren Mitglieder in die andern Convente entsprechender Alt gesendet werden sollen; diese Maßregel kommt in der Absicht in Anwendung, Ilbicationen zur Unterbringung der öffentlichen Aemter zu gewinnen. Preußen. Ueber die Arbeiter-Unruhen in Breslau am22. März heißt eS im «Bresl. Anzeiger« : »Es war zu erwarten, daß die Gemüther bald zur Vernunft zurückkehren würden, ohne abermalige und geschärftere Zwangsmaßregeln nothwendig zu machen. Und so ist eS auch gewesen. Am nächsten Abende waren die nöthigen Mittel bereit, aber schon an dieftni Tage 258 war Alles zur gewohnten Muhe und Ordnung zurückgekehrt. Bereits den ersten ?lbend, wählend' des getriebenen Unfuges selbst, wurden mehrere der Tumulcuanten und Rädelsführer fe^genommen, welche ihrer wohlverdienten strengen Bestrafung entgegensehen. Sie bestehen sämmtlich aus Personen, welche bei der Einstellung der Arbeiten am Stadtgraben auch nicht das entfernteste Interesse haben konnten. Unter ihnen befinden sich viele, welche der Polizei-Behörde als E^ceden-ten seit langer Z.-it bekannt und wegen Widersetzlichkeit, absichtlicher körperlicher Verletzung und Beschädigung fremden Eigenthums aus Bosheit schon früher mehrfach bestraft worden sind. Hierin, so wie in den, Umstände, daß bei dem Tumulte selbst fast keine Tage-Arbeiter bemerkt wurden, liegt der Beweis, daß die am 22. d. M. Abends vorgekommenen Ungebührnisse nicht mehr von übt wurden, welche wegen Einstellung der Graben-Arbeit in der Stadt herumgezogen waren, sondern lediglich ron solchen Personen, die sich aus gemeiner Neigung zum Unfug demselben angeschlossen hatten,« Deutschland. München. Se. Majestät, der Konig, haben unter dem 25. März d^r katholischen Kirchengemeinde zu Fürih, zum Ankauf eines Baupl,tzes für ein zu erbauendes katholisches Pfarrhaus daselbst, die Summe von 4000 st. als Geschenk aus allerhocpstihr^r Cabinettscasse anzuweisen geruhet. Bamberg, 29. März, Das eiserne Schleppschiff »Amsterdam und Wien", welches vor acht Tagen mit noch sechs kleineren Schiffen hier angekommen war, ist gestern, nachdem es seine Ladung, Eisenschienen zur Kettenbrücke in Pesth, aus den kleinern Schiffen vermehrt hatte, zur Weiterreise in ten Canal eingelaufen. Mainz, den 25. März. Nicht germgeS Aufsehen, ja sogar Bestürzung erregt ein gestern dahier verübcer Raub, theils wegen der Zeit, in der er Stattgehabt, theils wegen des sonst belebten Ortes und der ihn begleitenden, noch unaufgeklärten Nebenumstände. Herr Obermaschinist Dorn, vom Darmstädter Hofcheater, ein Greis von 65 Jahren, begab sich nämlich gestern Abend zwischen '/, und ^ auf 9 Uhr von Mainz über die Brücke nach Castel. In der Nähe letzierer Scadt, noch auf der Brücke, wurde er, nach seinen Aussagen, plötzlich von 2 Mannern überfallen, welche ihm die Uhrkette abrissen, die Kleider in dein Handgemenge zerfetzten und ihm aus seiner Geldgurte 610 fi. in 50 holländischen 10 fi. Stücken und 2 .Rollen ä 50 fl,, so wie eine Rolle k l0 st. entwendeten. Aber hiermit nicht zufrieden, wagten cs die frechen Räuber sogar, das Opfer ihres Naubes in den Rhein zu stürzen, wahrscheinlich in der Hoffnung, auf diese Art jede Spur ihres Verbrechens zu verwischen. Glücklicherweise aber eilte schon der rettende Kahn, von zwei braven C>>steler Schiffern geführt, auf den Hilferuf herbei und es gelang den'el' ben, H^rrn Dorn, zwar durchnäßt und erschreckt, aber doch wohlbehalten an das Casteler Ufer zu bringen. Ein heller Mondschein überstrahlte die ganze Gegend und verbreitete fast Tageshelle rings umher; merkwürdiger Weise aber sollen, wie man hört, weder von den durch den Hilferufaufmerksan, gewordenen Casteler Brückenangestellten, noch von der am Mainzer Ufer aufgestellten Militärwache zwei derartige Individuen bemerkt worden seyen. Frankreich. Die »Allgemeine Zeitung»« vom 28. März berichtet aus Paris vom 24. März: Die Journale melden, nach Biiefen aus Lima, das unglückliche Ende des Hrn< Eugen d'OjVry, Gefährten des Hrn. v. Castelnau auf seiner Entdeckungsreise in Südamerika. Die Reisegesellschaft war im December l84ö in La Paz, in Bolivia, angekommen, m,b wollte sich von da nach Cuzco begeben. In den Cordilleren von Schnee - und Hagelstürmen überfallen , war Hr. v. Ca« stelnau fieberkrank, und dadurch in die Nothwendigkeit ver-setzt worden, auf dem nächsten Wege die Küste zu erreichen. So war er nach Arequipa gelangt und hatte sich dort nach Lima eingeschifft, während Hr. d'Osery, dessen Gesundheit den Beschwerden widerstand, die Landreise fortsetzte und einen Mo' nat nach ihm, am 2s. Jänner 1846, gleichfalls in Lima eintraf. In Lima blieben sie einige Monate, dann brachen sie nach Cuzco auf, in der Absicht, den Apurimac und den Ucayile hin.Hbzl>fahren nach dem Amazonenfiuß, Da d-r Apmimac »ur kleine Flöße trug, so mußten beträchtliche Kisten mit den Resultaten der letzten Wanderung nach Lima zurückgeschickt wer.-den. Auch die prachtigen Instrumente, welche Hr. d'Osery von der Akademie der Wissenschaften empfangen, wurden ein schweres Hinderniß. Hr. d'Osery trollte sich weder von denl einen, noch von dem andern Gepäck trennen; er kchrce daher mit den Kisten nach Lima zurück, um ihre Einschiffung „ach Europa zuleiten, und es wurde ausgemacht, die beiden Reisenden sollten einander beim Zusammenstuß des Ucayale und des Maranham wieder treffen. Hr. v. Castelnau, der seine Reise auf dem Apurimac fortsetzte, hatte seine ganze Bedek? tung verabschieden müssen, und gegen Anfang Novembers war auch Hr. d'Osery zum zweiten Mal von Lima abgegangen, indem er, wie es scheint, seine Instrumente und sein Gepäck auf Maulthieren tragen ließ. Bis Iaen, 200 Lieu.s südlich von Lima, lann man seine Spur verfolgen, dorr nahm er vier Ruderer und schiffte sich, ohne alle andere Bcgleicung, am 3tt. November im Hafen von Bellavista auf einem Floß ein, und am folgenden Tage wurde er von den Schiffern in Iusamaro ermordet. Ein Brief des Unterpräfecten enthält diese Nachricht, und zugleich, daß die Mörder verhaftet und dem Gericht von L^ibaye^ue, dem Hallptort der Provinz, überantwortet wurden, sowie, daß eine bewaffnete Commission nach Iusani^ro abging, um die Habseligkeiten dcS Hrn. d'Osery zu sammeln und seine Leiche nach Iaen zurückzubringen. Hr. d'Osery, Sohn eines französischen Generals, Zögling der polytechnischen Schule, und von der Akademie der Wissenschaften mit Aufträgen und IiM'uctlonen versehen, hatte allen Mühseligkeiten einer vierjährigen Wanderung (die Expedition war am 22. April 1843 von Frankreich abgesegelt), mitten duich unbekannte Länder und Volker mit unerschütterlicher Sündhaftigkeit getrotzt, 259 mid fast schon am Ziel eines nchmwindigen Untcmehmene sollte er nichts erreichen, als daß die Geschichte seinen Namen unter die Zahl der Märtyrer der Wissenschaft einschreiben wird. Paris, 27. März. Als der König am vorigen Mittwoch von Foütaineileau auf der Orleans-Eisenbahn nach Paris zurückkehrte, fand cr beim Aussteigen an der hiesigen Station, daß die Hofequipagen, welche ihn aufnehmen sollten, noch nicht angelangt waren. Der König wollte sofort iil einen Omnibus ^steigen l«nd der Polizeipräfect Delessert konnte ihn bloß durch wiederholte Vorstellungen und durch Hinweisung auf seine Verantwortlichkeit, die ihn verpflichte, sich der Fahrt des Königs in eii,em Omnibus zu widersetzen, zur Aufgebung dieses Vorhabens bewegen. Kaum war Ludwig Philipp darauf in die Kutsche des Präfecten gestiegen, als die Hofequipageu anlangten und ihn aufnahmen. Er fuhr sodann, was seit Jahren nicht vorkam, ohne Escorte nach den Tuillerien zurück, Der vor einem Monat verbreitet gewesenen Nachricht, die Herzogin von Montpensier befinde sich in gesegneten Um. zstäichen, wird nun widersprochen. Bei Vercheilung der Brotkarten wird jetzt mit vieler Vorsicht verfahren. Zur Unterdrückung der Mißbrauche, welch« eben so sehr die Interessen der Stadt, als die der wirklichen Armen benachlhnligen , läßt die Verwaltung sämmtliche Listen der Personen, wclche Brotkarten empfangen, von Neuem und aufs Strengste prüfet,; sie hat auch bereits unter 236,000 Namen 3l,000ausgcstrichen. Fortwährend werden jedoch neue Gesuche um Unterstützung eingereicht und man rechnet, daß sich die Zahl der im April zu verteilenden Brotkarten auf 3,650.000 und der Kostenaufwand für dieselben auf 1,460.000 Fr. belaufen wird. Aus Algier wirb unterm 20. März berichtet: »Der Generalgouverueur, Maischall Bügeaud, ist so weit hergestellt, daß er vorgestern den Besuch der hier eingetroffenen Stammhäupllmge empfangen konnte. In dieser Unterredung wurde die früher an Ort und Scelle genehmigte Organisation bestätigt und festgestellt. Der Marschall machte die Häuptlinge iu eindringlicher Nede auf alle Vortheile der neuen Lage aufmerksam, in welche sie durch ihre Untcrwerfung eingetreten seyen, und versprach ihnen den Beistand Frankreichs zur Aufrechthaltung ihrer Autorität, wenn sie dieselbe als treue Verbündete einzig nn Interesse des Friedens und der Ordnung handhaben würden. Sämmtliche Häuptlinge betheuerte, daß d.'cß ihr fester Entschluß sey; sie kehren heute i„ ihre Heimat zurück, und werden dort ohne Zweifel eine der Au frech thalttmg und Entwicklung der neuen Verhältnisse günstige Stimmung verbreiten.« Die verwitwete Königin von Spanien, Marie Christine, hat seit ihrer Ankunft in Paris häufige Unterredungen mit den Bank-Directoren gehabt; gestern verbreitete sich das Gerücht, daß diese Fürstin ein der Bank von Frankreich gehöriges Capital von 5 - und 3percent. Nentcn im Betrage von 8 Millionen Franken käuflich an sich gebracht habe. Es hcißt, daß sie nach dem Course vom 23. März ! die 5percent. Renten zu 116 Fr. 85 Cent. und die Zper-cent, zu 78 Fr. 90 Cent., im Ganzen um 1 Percent theurer bezahlt habe, als der russische Hof bei der letzten Transaction mit jenen, Bank-Institute. S p a n i e «. Madrid, 18. März. Die Herzogin von Sessa, Schwester des Königs, wird sich, wie es scheint auf h'ihere Veranlassung, binnen Kurzem mit ihrem Gemahl nach Paris begeben. Am 9. marschirte der portugiesische General, Baron Cazal, mit 2000 Mann Infanterie, 1Z0 Mann Cavallerie und 2 Kanonen durch einen Theil des spanischen Gebiets der Provinz Orense. Diese Truppen der Königin verweilten von 9 Uhr Morgens bis 5 Uhr Abends auf dem d,eßseiti-gen Gebiet, ohne die Waffen abzulegen. Der spanische General Cuevillas, der nicht von diesem Durchmarsche im voraus benachrichtigt worden war, eilte zu spat mit seinen Truppen an Ort und Stelle. Madrid, den 19. März, Zwischen der Königin und den Ministern ist Alles wieder in Ordnung. Die Köniaii, hat in den letzten Tagen mehrere von ihnen vorgelegte Ge-stßes . Entwürfe unterzeichnet. Die Klage gegen Serrano der sich noch immer verborgen hält, scheint man einschlafen lassen zu wollen. Die vo» ihm abgelehnte General-Inspec-tion ist mm an General Blaser übertragen worden. Portugal. Nach cinem Artikel dcs »Mm'l<^ koi-vico Na^iiw,« dess.n VerfosjVr als Augenzeuge spricht, gibt es in Portugal drei H^llpt-Parteien, von denen bekanntlich zwei sich für jetzt gegen die dritte verbunden haben, mit der einge. standenen Absicht, nach dem Sturze derselben den Kampf über die Oberherrschaft unter einander auszufechten. Die erste ist die der Königin, welche die Charte Dom Pedro's zur Verfassung des LandeS erklart hat. Ihre Anhänger, zu denen die besten und patriotischen Männer des LandeS gehö> ren, mögen sich darin unter einander unterscheiden, daß die Einen die kömgl. Gewalt mehr ausgedehnt zu sehen wünschen , als die Andern, aber im Allgemeinen herrscht völlige Uebereinstimmung unter ihnen. Costa Cabral, frnher die Hauptstütze der königl. Partei, zählt unter derselben viele persönliche Feinde. Die zweite Partei, der Bedeutung nach, so weit ihr innerer Zusammenhang in Betracht kommt, ist die Partei derMiguelisten, die sich selbst vorzugsweise die Ropa-listen nennet. Sie wollen die Königin entfernen Dom Miguel wieder auf den Thron setzen, und die geistlichen Orden herstellen. Die Miguelisten sind übrigens in zwei Theile gespalten: Diejenigen, welche uach den alten Gesez» zen von Lamego der Krone eine nur beschränkte Gewalt übertragen wollen, und Diejenigen, welche den Zweck haben den König für absolut zu erklären und alle Privilegien wieder aufleben zu lassen, die während Dom Miguel's Herrschaft und vor den Zeiten Pombal's den Fidalgos zustande". Die Miguelisten. Partei ist am stärksten in Braya nnd d.n 2W nordöstlichen Bezirken des Landes und besteht hauptsächlich aus einigen älteren Adels - und Fidalgo - Familien , so wie aus ehemaligen Gliedern geistlicher Orden, die Dom Pedro aufgehoben, einem großen Theile des Secular-Clerus, und aus den Tagelöhnern und kleineren Pächtern. Die dritte große Partei, die zahlreichste, aber zugleich in ihren Planen am meisten getheilte, sind die jetzt unter den republikanischen Bannern versammelten Männer, an deren Spitze Sa da Bandeira, das Antas, der Marquis von Loulu und andere unzufriedene und unruhige Charaktere stehen. Diese Partei besteht in der That aus mehreren verschiedenen Classen, die, n'..'nn ihnen ihr eingestandener Zweck, die Königin zu entthronen, gelingen sollte und wenn sie es auch nachher vermöchten, die Miguelisten zu überwältigen, sofort einen neuen Kampf um die Obermacht unter sich selbst beginnen würden. Es gibt unter ihnen zwei Parteien vor» Republikanern: die eine, welche aus Portugal eine für sich bestehende Republik machen will, und eine andere, welche eine Verbindung mit Spanien unter dem Ticel der iberischen Republik beabsichtigt. Endlich gibt e5 noch eine mit den Republikanern verbündete Partei, welche will, daß die Königin zu Gunsten ihres ältesten Sohnes abdanke; auch hat diese Partei wirklich schon an mehreren Orten die Absetzung der Königin proclamirt und eine Regentschaft eingesetzt, in deren Namen Decrete erlassen und die Verwaltung geführt wurde. Unter allen, wie vorstehend aufgezählten Abtheilungen und Unter - Abtheilungen der Parteien gibt es wieder verschiedene Meinungs.-Schattirungen, deren Abstufungen aufzahlen zu wollen hoffnungslos wäre. Da finden sich Se-tembristas, Setembristas Puros, Moderados, Ordeiros, Arsenaleiros, Cartistas, Consticucionaes de 1833 und eine Menge anderer, die jetzt alle durcheinander gemengt und gemischt sind, so daß man mit Recht daran verzweifeln muß, aus einem solchen Chaos Licht und Ruhe hervorgehen zusehen. Großbritannien und Irland. London, 27. März. Für die Suppenküchen in Jr. land sind von Sheerneß bereits 39 große Kessel abgeschickt worden, in welchen für 4056Personen gekocht werdcu kann. Die seither von dem Restaurateur des Londoner Neform-cll'.bbs in Dudlin, Cork :c. angestellten Versuche mit seinen Verfahren große Massen nahrhafter Suppe in sehr kurzer Z^ic und zu äußerst billigem Preise zu liefern, haben ein durchaus günstiges Ergebniß gehabt uud mehrere Kochanstalten nach seinem System sind bereits in Thätigkeit. Die Carlistengeuerale Cabrera und Elio befinden sich, dem »Globe« zu Folge, jetzt in London und stehen im häu-figen Verkehr mit dem Grafen Montvmolin. N u ß l a n d. Sl. Petersburg, den l8. März. Vergangenen Sonnabend, den 13. März, wurde in der großen C>ipelle des Winter - Pallastes die heilige Taufe an dem Prinzen Eugen M^xiluilianowitsch vollzogen, in Gegenwart des Kai-sers und der Kaiserin, des Großfürsten Thronfolgers, der Großfürsten Constantin, Nicolaus und Michael Nicolas witsch, des Großfürsten Michael Pawlowitsch, der Prinzessin Maria Maximilianowna, des Prinzen Peter v. Oldenburg und des Prinzen Alexander von Hessen, so wie in Anwesenheit der Mitglieder des Neichsraihs, der Minister, Senatoren, des HofeS, des diplomatischen Corps, der Generale und Officiere der Garde, des Landheercs und der Flotte und der dem Hofe vorgestellten angesehenen Personen. Die Pathen des hohen Neugeborenen flnv: Se. Majestät, der Kcuser, Se. königl. Hoheit, der Pnnz Carl von Baiern, Ihre kaiserliche Hoheit, die Prinzessin Maria Manniilia-nowna und Ihre königliche Hoheit, die Kronprinzessin! von Baiern. QSmanisches Neich. Die »Wiener Zeicnng" enthält folgenden Arlikel au5 dem ,)5(iurll9l cls Oon^antinoplL« vom 2l. März: Am 16. März begab sich Se. Exc., der kaiserl. österr. Internmi-tius, zu Sr. Exc. dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten, mit wlchem er i„ Betreff der Differenz mit Griechenland eine ziemlich lange Conftrenz hatte. In der nämlichen Absicht hatte auch der königl. französische Botschafter am !8. eine Unterredung mit dem gedachten Minister. Am nämlichen Tage hatte»? der Fürst von SamoS und' sein Schwiegersohn, Hr. Mussurus, Minister der hoh.'N Pforte zu Athen, die Ehre, vom Sultan im Tschira^n» Pallaste in einer besondern Audienz empfangen zu werde»'. Se. Hoheit geruhte an dieselben die wohlwollendsten Woice zu richten und sie mit Auszeichnung, und Herablassung, zu-empfangen. Verschiedenes. Die „Preßburger Aicung« vom 2. April enthalt un-ter der Aufschrift »Zuverlässiges Mittel gegen den sogen a n n teu Wu r m a m F inge r« (p»nm-ililim) Folgendes: Man fmdet in den Sümpfen aller Orts die haN-sig wachsenden Simse (nach Linoe ^unnis i'ßt'lisu« und zur Classe IlLXNNlil-ül mmw^mia, nach Iuscu zurFamilie ^uul5 gehörig, deren Mark spiralförmig auf die Aflerorgamsa-tion (wildes Fleisch) aufgebunden, und der Verband 3 Ta' ge unberührt gelassen werden muß. Schon nach einigen Stunden läßt der Schmerz uach, und die Heilung erfolg auf eine sanfte Weise bmnen 4 bis 5 Tagen, die d»rch sonstige Mittel kaum in einem Monat zu erzielen ist uiiv stets den Verlust eines Fingers zu bedrohen pflegt. Obwohl durch die für die Menschheit so wohlthätige Erfindung des, Schwefeläthers die Schmerzen bei Operationen gänzlich be' seitigt werden, erwacht der Patient doch mit dem schmerzlichen Gefühl, eines seiner Glieder verlustig geworden zu s»'Y", während bei gehöriger Anwendung des erwähnten Mittels sichere Heilung und keine Verstümmelung erfolgt.. M e i ch r e i l e i, hom'öopatischer Wundarzt und Gcblirrshelfer in Güns. Tours vam 6 April !8l7. Mittelvreis. Staat^schuDvtrschreib. zu 5 p^t,. sin EM,) ,08 Verloste Obligation. Hofk^ni» s zu 5 l'^t.'i »08 z^i mer-Odli^ation. d.Zw^>uqs. » zu H <^/2 ^ > — rial-Obliqat. v.Tvrol, Vor- l zn 3 ,>2 ^« l — arlberg >.:,,^ Salzburg ^ l Darl. mit Verl. v.J. i83gfür 25o fl. (,„ CM.) 298 3j^ Wiener St^dr-Naiic^ - Obüa^nun. 5,1 , ,^2 >» C. M. >7elzeichniß ver hier Verstorbrnen. Den 1. ?lpr,l 1847. Johann Prijattl, Ban?, „söhn, alt 3U ^ahn-, jm Clml'piial Nr. 1. an der Wassersucht. — Dem Hr". Igüa; Igc,el, 7lmt5schlelber be,m t. k, B^z. Com. Umgebung Lalbachs, se>n ^wcitgeborocs Zwillnigskliid Theresi^ air 18 Moi^ie, in der Stadt Nr. »17, am Zehrsii'b^-. TX'li 2. dein Illhain, Tomalchitz, k. k, Fahrpost-Packer, seil, Kind Alois, alr l0 Mo„.ne, ii, der Gra-discha^ Vorstadt Nr. 27, au der Lluigenlähmmig. Den !). Georg Worstiier, Hausbesitzer, alt 54 Jahre, m der Capu^incr-Vorstadt Nr. 83, am serösen Schlagsiuß und wurde gerichrllch beschaut. — 'Andreas Hriber, gewesener Kutscher, alt 75 Jahre, m der Stadt Nr. I82, an Alie<öschwäche. Den 4. Jacob Konalser, Ta^löhner, alt 52 Jahre, i» der Tyrnan - Vorstadt Nr. ^4 , au der Darin-gicht. — Herr Peter 3esko»,'itz , Secretär .-Adjunct der k. k. Laudwinhschaft -- Gesellschaft und Nealitätenbesitzer, alt 54 Jahre, in der Sr^dt Nr. ^5l, an der Lun-genlähmung. — Andreas Isar, Schndmachergeselle, alt 38 Jahre, in der Scadi Nr. 76 , «n der Vereiterung h,l- Harnblase. Den 7. Anna Soffner, Inwohnerinn, alt 70 Jahre, in der Polana-Vorstadt Nr. 80, am seröse,, Echlagfilnß. Verwischte Verlautbarungen. K. 525. (l) ,. Nr. 78,t. (^ d i c t. Von dem k k. Bezirksgerichte Senosetsch wird Mgcmcill kund gcmachi: Es sc,) in der Er^cutions.-sache des Marlin Stegou von Bründel, gegci, Sle-phan Samsa von Hruschuie, wegen, ans dem w. ä. Vergleiche vom 7. Mai »846, Z. 97, schuld,.-aer 7s, fl. <-> ls. e., in die erecunve Feilbietung der «equev'schen, der Herrschaft Scnosctsch «ub U:d. Nr. '85 untei'.h'UNgcn Untcrsaß sammt An- und Zugehör «kwilli.qel worden, und es werden zu dercn Vornah, me d,li T^gs^l-'U^gen, ui'.d zwat aus den 5. M.n, «uf den 12. Juni und ^uf ren 7. Juli l. I., jedcs- (3- L nb. Zeit. Nr. ^3 v. !0, April l847.) mal früh 9 Uhr, in loco der Realität, mit dem Bei-satze angeordnet, daß dicse Nealität nur bei dritten Fellbietunssstagsahung- unter dem gerichtlich erhobenen Schatzungswerlhe von 543 fi. 3l) kr. hintangegeben werden wird. Das Sch.5tzuna,6proto<-oll,der Grundducksertract und die Lilitationsbedingnisse können täglich hier-amts eingesehen werden. K. K. Bezirksgericht Senofetsch am 9. März !847. Literarische Anzeigen. Z. 529. (1) Die Jacotot'sche Methode, eingeführt in der r. k. Irgenieur-Academie. Bei I^liu11'n55 ^ViNV6) pianäei 6t <Ü0M^.^ in Wlen lst erschienen und bei 1GN. AL. KBL. ¥. KLHNMAYR, Buchhändler in Laibach, zu haben: Vollständiges Himd- n. Lehrbuch der Jacawt'scheu Methadc, zur Erlern u n g der fralyösischen Sprache; nach eigenen Grundsätzen bearbeitet und dargestellt, von Dr. A Lewis, Professor an der k. k. Inqenienr.Academic, und Inha» der der ersten Iacotol'schen Lehranstalt der deutschen, enqllschen und französischen Sprache. fletliode Jacotot Manuel completde la langue sranfaise. Wien, 18^7, 8. bwschitt, 1 si. 3U kr. (3M. 262 33et *ß?ß»i ltt Lieferung: Der Dorfnotair. Von Freih. v- Eotvbs. «T.,.,, ----------------------------------«» ,ft Lieferung:-----___-—>^^_^,' ' Die Gräftn von Monrion. Von Fr. Souli«. .«^..,. _^ , ^, , ----------------->» - »». Liefern»«:-----------------------»^>»^ D:e Sunde des Herrn Antoine. Von G-Sand '^ A^°, Scrchc,-D«?eusMpfützc^San^ Del ^^evaliei' v. Naiznn i uuifc. V0N DllM Urb. Nr. 535^6 unterthänigen 1)4 Hübe sammt An- und Zu^ (Z. Intell. Bl. Nr. 43 v. l0. April z 8^7. ) ycdör, überreichtem Klage angesucht uii^ um lichter.-liche Hilfe gebeten, worüber die T^gsatzl,nq zmn mündlichen Vcnahrcn auf den 2. Juli l- I., früh 9 Uhr, vor diesem Gerichte reassumirt ist. Nachdem dicscm Geiichte dcr Aufenthalt des Geklagten und seiner Mälligcn Erben unbekannt ist, und nachdem dieselben aus den k. k, Erblonden abwesend seyn können, so hat man auf ihre Gefahr und Kostenden Gemcinderichtcr Thomas Novak aus Famlc, ü!ö (.Vi'.'^or mil dcm Blmcvkt!? bcsteltt, daß sic so gcwlß zur obl'cs^mnUen Zeit cnlwedcr peisönllch anber erscheii^en, oder aber emcn andern Sachwalter diesem Grnchtc namhaft machen, oder enolich die Rcchtsbel)clfc dem genannten Kurator an tic Hand zu gebcn wissen wri-dcn, widrigcns dleft Nechlssachl, den brstebendcn V^oN'chnften gemäß, bloß mit dcm ge-nannicn Clualor au5gc!ragm und entschieden weidcn würd.'. K. K. Bez. Gericht Senosetsch am l 8. Febr. l 847. Z. öl5. (2) Nr, 450. Edict. Allc Jene, welche auf den Verlaß des am 28. März l. I. »li ml68lltto verstorbenen öcdcrermci-sters und Hausdesi^crs, Johann Mally^ ron Neu« markt! «uli 9ir. l22, aus was lmmcr für einem Rcchtsgruiide einen Anspruch zu sieUcn vcrineinen, oder in den Verlaß etwas schulden, haben bei der auf den 23. d. M., früh 9 Uhr oor diesem Gerichte angcordnclcn iÜPndations.- und Abhandlungslag' satzung, und zwar die Erstern bei Vermeidung der Folgen dcs § 8l4 b. G. B., zu tlschcincn. K. K. Bezirksgericht Neumarkll am 6. April 1847. Z. 490. (3) Nr. 576. Edict. Vom Bezirksgerichte dcs Hcrzogthmns Gotischer wird hiemit allgemein bekannt gcmaän: Es sey über Einvernehmung dcr Joseph Petsche'schcn Veilaßgläu« biger und übcr das fohinige Ansuchen des Uerl^u-ralorS M'chacl Laknev, der Concurs übe,- das sammt« liche bewegliche und in der Provinz Kram befindliche unbewegliche Vermögen dcs verstorbenen Joseph Pet-sckc, Krämer und Realilälenbesitzerö von Altiaa,, eröffnet worden. Es wcrden daher alle Jene, weiche an den obgenannten Joseph Petscbc, respective dessen Verlaßmasse, eine Forderung zu stellen gedenken, aufgefordert, gegen den unttr einem aufgestellten (5on-cursmasse - Vertreter, Eatt Schuster von Gotischer, ihre Forderung in Gestalt einer ordentlichen Klage längstens bis zum 30. Juni «847 bei diesem Gerichte so gewiß anzumelden, und darin nicht nur die Nichtigkeit der Forderung, sondern auch das 3lccht, kraft dessen sie in diese oder jene Gasse gesetzt zu werden verlangen, zu erweisen , als widligcns nach Verstrci-chung des bestimmten Termines sie damit nicht gehört wcrden, und ditienigen, die ihre Fsrderungen bis dahin nicht angemeldet haben, in Rücksicht dcs Concursvermögens ohne Ausnahme auch dann abgewiesen würden, wenn ihnen wirtlich ein Eompensa-tionsrecht gebührte, oder wenn sie auch ein «igenes 2 336 Gut aus der M^üe zu fordern batten, »der wenn ihre Forderung aus eine Realilät des ^rida!als vorgemerkt wä'ic, also, daß solche Gläubiger, wenu sie in die Ml laul^c bewahrtes Schcimni'j. Von August Üehmai, t, spractischer Fablikanr.) Ptvls >« Si)l'. od. 3tt kl-. Enthüll zugleich die vorzüglickil»'», Recepte uon ^ ck u l z und I u l i u s F ö r st e r, welche von l) 0 h e m W crt l) e sind. Die bürgerliche Oeconomie, ode,: über die Htatur, Erhaltung und Ver-mehruuss des bürgerlichen Wohlstandes; -^ i,el,'st Anwecking ^u Buchhaltung in,d vielen Vortheilen 1 > dl> iVeronomie mw der Haushaltung. ^l)l, 7l. Meyer. — KI S^r. od. 4G ^'. Wer seil» Hau^ives«-» besscr ordueu, !