lnr Annst, Literatur, Theater u. geselliges Leben. NNN2<22NT? ^3? NNVNW> NO22NN2N23, ^5 RVI. Freitag am 5.9. ^Rpril 1839. NH-No» dieser Zeitschrift erscheinen wöchentlich zwei Nummern, jedes Mal ein halber Bogen. Der Breis des Blattes ist in Laibach ganzjährig ü halbiährig l> fl. Nnrch die f. s. Post unier Lnuverr mit portofreier Zusendung aanzjähria », halbjäbrig 4 fi, C. M., und w,rd balbiäh, ig voraus' bezahlt. Alle f. k. Postämter nehme» Pränumeralio» an. I n Laibach pränumerirt man beim Verleger am Raan, Nr. lyu, im erste» Stocke, Zur allerhöchsten Geburtsfeier Sr. Majestät des Kaisers. »IL8 I^KI-Vs r'ükVI^^VI S^L8^^I3 ^Vs^I^I^L LXVI.T'NI' ?K^O0Nll3 Joseph Lipoid , Pfarrer zu Rietz, in u»tersteicrmarf. Das erste Abbild. Erzählung. (Nach einer Angabe Plinius d. 3.) „Un d so willst du wirklich von mir gehen? Mondenlang nun soll ich dich nicht sehe»? Aus Corinthus Hallen Willst du herzlos wallen. Wo Bellona's blm'ge Welle bricht? Strom und Fclsenhöhe wird uns trennen. Echo nur wird »reine Klage kenne» > Wenn das Herz zu de»! Entfernten spricht.« »Holde Jungfrau, hemme deine Zähren» Laß' mich dir der Treue Bund beschworen! Meiner Lieb' Gedanken Werden dich umranken, Wie die Nebe an den Noum sich neigt. Früher mag Olymp den Orcus lußen, Früher Nord und Sud sich einen müssen, Ehe meiner Treue Ruf dir schweigt!" — »Liebe glaubt wohl gern der Liebe schwüren. Aber Trennung ist schon halb Verlieren; Oft war ein Entrücken Aus des Auges Blicken Aller Eide rettungsloser Tod! Voll ich glauben, soll ich dir «ertraue», Muß ich, Ueberzcugung hegend, schauen. Schwüre sind ei,i lrüg'risch Morgenroth!« »Grausam übe» des Geschickes Mächte Nu» an uns'rem Liebe» ihre Rechte Und aus chrnem Munde Tönt die ScheidestuHde; Ach, so laß' mir nur dein Bild zurück! Wohl ist's mir im Herzen eingegraben. Doch auch äußerlich »locht' ich es haben. Als den Bürgen für ein künftig Glück!" Und sie wirft sich in des Jünglings Arme, Sic zerfließt in namenlosem Harme; Will von seinen Lippen Letzte Freude nippen, Und erliegt de»! wilden Ungestüm; Wie mit «»crsättlichem Verlangen Scheint an seinem Antlitz sie zu hangen Fühlt und lebt und »thmet nur i» ihn». — Da ertont von der Arkade Stufen^ Laut und immer dringender ein Rufen. Der Geführten Schelten Soll dem Jüngling gelten.. Der noch weichlich bei den, Liebchen säumt. — Horch, wie Scherze sie um Scherze tauschen. Wie der Waffen dumpfe Klänge rauschen, Cumbeln schallen und das Schlachtroß schäumt! »Weile noch, 0 fliehe nicht »0» hinnen! Sich, die Götter zürnen dem Beginne» : Schwarze Wolken hangen Um Dianens Wangen. I n den Lüften wimmert der Orkan: Die Natur erdröhnt in ihren Reichen, Und es künde» unheilvolle Zeichen: Dunkle Götter steh'» «uf deiner Bahn!« »Bleib', » bleib, entsage du den» Ruhme, Schön ist^uch Culherens ros'ge Blume, Und des Lorbeers Schlinge» Kann nur Blut erringen!" »»Schweig', vergebens ist dein heißes Fleh'»! Muß hinaus, wo Lanzenwürfe sausen, Wo des Todes ehr'ne Klange brausen, Muß im Kampf den, Feind entgcgensteh'n!«« — Und mit ihrer Lilicnarme Bogen Hat den Jüngling wieder sie umzogen; Ihres Gram's Gewalten Läßt sie machtlos schalten, Ihre Blicke sind von Nacht umflort. »Nur ein Thcilchen laßt, ihr guten Götter, Seinen Schatten nur zurück als Retter!" — Also lautet ihr verzweifelnd Wort.— Da nun an der Mauer glatten Flächen Sich der Ampel scheue Strahlen brechen, Und die langen Schatten Sich den» Lichte galten, Sicht sie pötzNch des Geliebten Bild : Aus dem lichten Hintergründe steigend, Abgewendet, doch zu ihr sich neigend, Lächelt's, von der Wand entgegen, mild. U»d es tliügt wie Ahnung ihr von Innen: »Laß' dir nicht der Götter Wink entrinne»!'— Nach der Kohle greifend, Um den Abriß streichend, Hält sie rasch die theurcn Züge fest. »Fahre hin, nun will ich dich nicht hindern, Weil mir Eros, meinen Schmerz zu miudern, Einen Schatte» deines Bildes läßt!" Aller Sinne bar fällt sie darnieder, Nacht umrauschet sie mit Stnrmgesieder; Doch mit kühnem Schritte, I n der Krieger Mitte Wallte schon der Jüngling durch die Flur. »Lebe wohl« so ruft er noch im Scheiden. »Ewig soll Fortunens Gunst mich meide». Ward ich je meineidig uns'rem Schwur!" Und Dibutades, her Vater, brachte Thon aus seiner Vildnerwrrsstatt sachte; Auf den Riß ihn legend. Achtsam sich bewegend, Schuf er so das erste Conterfei. — ' Mehr «ls ein Jahrhundert ist's geblieben. An die Mauer lebeud hiügeschrieben, Zeigend, wie erffnd'risch Liebe seu. Als die Jungfrau d'rauf das Bild erblickte, O wer schildert, wie es sie entzückte, Wie von Dank erhoben Sic geschaut nach Oben, Wie sie Eros hohes Walten pries! — »Ja, du ho^mir deinen Pfeil gesendet. Meiner Hand zum Griffel ihn gewendet. Der solch' Wunder mich vollenden ließ.« »Und ich fühl's, was mir durch dich gelungen. Ward für alle Folgezeit errungen; Noch in tausend Jahren Wird man es bewahren, Als des Himmels sichtbarliche Gunst-Demi nicht sind, die da im Staub geboren. Zu des Schaffens hoher Lust erkoren; — Von den Göttern stammet alle Kunst! E Manuel Straube. 4»O Vornelia Fieramonti. (Abentheuer «us dem Toldatenlelen.) Mitgetheilt »on Johann Gabriel Seill. (Beschluß.) Eines Abends fand ich eine besonders zahlreiche Spiel­gcscllschaft. Es war, als wenn die Offiziere von allen fünf Strassen der Seeprovinz, welche sich in der Hauptstadt vereinigen, zusammengekommen wären. ,,p»roli« — »»ept l« v»« — »p-lee« — »Huntnlee le vn!« scholl es in.bun­ten Stimmen durcheinander, und Gold und Silber klang so lockend und blitzte so verführerisch, das; es Mühe koste­te, sich von dem tollen Spielfieber nicht auch anstecken zu lassen. Ich suchte mit den Augen, wie gewöhnlich, meine» stummen Nekromanten auf. Er saß hinter einem blutjun­gen, kaumsiebenzehnjährigen Seccadeten, dem man es an­sah, daß er im Kriegslcben wohl noch eben so sehr Neu­ling war, als am Pharao-Tische. Er pointirte ganz wü­thend d'rauf los, bog ein- um's andere Ma l Paroli ein, verlor aber bei jedem Abzüge, und wenn ja einmal seine Karte m« der linksgelegten des Banquiers übereintraf, so gab's ein l>li«, und seine Hoffnung ward wieder zu Was­ser. Ich hätte dem jungen Manne nicht so viel Geld zu­getraut. Eine Rolle nach der andern wanderte auf den Tisch vor die Karte; immer stand voller Satz, — und so­bald er verlor, schnell vor der quer geschobenen Karte der Oleichbetrag. Aber Rolle um Rolle verschwand; die Far­ben wechselten im Gesichte des leidenschaftlichen Spielers rascher, als in den Taillen; die hellen Schweißtropfen perlten ihm über die Stirne; man sah ihm die Höllenangst an, aber je hartnäckiger er das Glück forciren wollte, desto höhnender floh es ihn. — »Jetzt bin ich blank!« rief er halblaut, sich unwillkührlich umwendend zu dem schwarzen Niemandsfreunde, der, wie der Tod, hinter ihm saß, und schob eine Rolle Napoleond'ors hin. ^ Junger Mann, überlassen Sie mir das Spiel!" sprach tischen Chancen und dergleichen. Ein Officier, der später an unser« Tisch kam, brachte die Neuigkeit, daß man auf der Ebene vor der Stadt in einem Graben einen jungen Militär von der Marine, welcher, wie man wisse, gestern Geld gefaßt, ermordet und- beraubt gefunden habe. Die Sache schien mir zu auffallend mit dem Betragen des ge­heinmißoollen Unbekannten zusammenzuhängen, als daß ich es hätte über mich bringen können, keine Notiz davon zu nehmen. Abends fand ich ihn wie gewöhnlich am Pharao­tische; auch des Ringes wurde ich wieder ansichtig. Am andern Tage theilte ich dem Stadt-Kommandanten bei meiner Abschieds-Visilte meinen Verdacht mit, und reis'te ab. » Als ich im nächsten Mynate wieder zu Meister Ste ­fano kam, war der Unbekannte verschwunden. — Auf meine Nachfrage hieß es: »Er sey, als verdächtig, einge­zogen, und seither nicht mehr gesehen worden.« Nach langen Jahren kam ich als Rittmeister in Diensten einer fremder Puissance, zu deren Fahnen ich, theils aus ver­änderter Neigung, theils durch Zeitereignisse veranlaßt, indes, 4V7 übergetreten war, noch einmal in die Stadt, wo die Liebe zur schönen Cornelia mich so nahe an den Rand des Verderbens geführt hatte. Ich erkundigte mich um die Familie Fieramonti . — »Sie sey ausgewandert" erwie­ derte man mir; warum? wohin? konnte oder wollte mir Niemand genau sagen. Vielleicht wußte ich den Grund besser, als alle Anderen. — Neugierde trieb mich sogar hinaus in den Engpaß, wo das verhängnißvolle Haus stand. Ich fand es noch, halbverfallen, thür- und fensterlos. Unter dem Simse grins'te durch ein Eisendrahtgitter ein halbeingemauerter Todtenschädel herab, darunter kaum lesbar mehr die In ­ schrift „Gai-tano Vramarba verübte in diesem Hause an Conte Carlo Trevolpi einen gräßlichen Raubmord, wofür er gerichtet wurde am " Das Datum war schon verwischt und verwittert. Ein eisiger Schauder überlief mich, als ich in die dielenlose Stube trat und den Tisch erblickte, vor welchem ich damals in athemloser To­ desangst gezittert hatte.. Die Korkgewinnung in Istrien. Unsers Wissens findet in den österreichischen Staa­ten die Gewinnung des Korkes nur auf der Südspitz,e der istrischen Halbinsel Statt, und wenn auch der daraus ge­wonnene Gesamnttgeldertrag im Vergleiche zu den übrigen Bodenerzeugnissen Istriens nur höchst gering ist, so ver­dient doch das so nahe Vorkommen des nur im heißen Clima gedeihenden Korkbaumes bekannt zu werden. Die Korkeiche (yuerou« 8n!,es), in Istrien 8»gl>ero, zzover«, und in Frankreich l.iez« genannr, ist ein immer­grüner, der Stecheiche ^(»uei-ou« Hex) ahnlicher Baum' von mittlerer Größe mit einem geraden in weite Aeste auslau­fenden Stamme. Die Rinde, welche den eigentlichen Kork bildet, ist ohnehin allgemein bekannt. Das Holz ist äu­ßerst hart von schmutzig weißer Farbe. Die Blätter und Blüten gleichen so ziemlich jenen der Stecheiche, die Ei­cheln dienen zur Schweinmast, und da sie süß vom Ge­schmacke sind, so sollen sie zur Noth auch von den Men­schen genossen werden, können. I n Frankreich pflegt man die Korkeiche alle 8 bis 10 Jahre zu emrinden, was der Baum bis zum iZOten Jahre und darüber recht gut verträgt. Die eigentliche Zeit der Korkabschälung fällt in die Monate Juli und August, wenn der Saft zum zweiten Male treibt. Zu dieser Zeit schnei­det man die Rinde oben und unten rund um den Stamm herum, bis auf den Splint, verbindet diese beiden zirkel­runden Schnitte, je. nach der Stärke der Stämme mit drei oder mehreren Vertikalschnitten, und löst dann die einzelnen Korktafeln behutsam vom Stamme ab, ohne den eigentlichen Splint zu beschädigen. I n Frankreich werden dann diese Tafeln mit Feuer oder heißem Wasser behan­delt und eben gepreßt, wovon aber in Istrien nichts be­kannt ist. Zwischen Nnin, <3»l8«»no und ätturll kommen unge­fähr 7000 erwachsene Korkeichen in einer Niederwaldstrecke von beiläufig 1500 Joch zerstreut vor, so daß im Durch­ schnitte auf jedes Joch vier bis fünf Bäume entfallen. Indessen gibt es auch einzelne, über 50 Joch betragende Waldstrecken, in welchen 12 bis is Bäume durchschnitts­ mäßig pr. Joch vorkommen. Da man jedoch diese Bäume alle vier bis sechs Jahre zu entrinden pflegt, so ergiebt es sich, daß der auf solche Weise gewonnene Kork jene Dicke, welche die Verschieden­ heit seiner Verwendung erheischt, nicht erreichen kann. Darum wird aber auch der Istrianer Kork größtentheils nur für die Fischernetze und allenfalls noch für die kleinern Stöpseln zu Rosoglio- oder Meoicinfläschchen verwendet, und hat am Triester Platze den geringen Werth von 5 st. pr. Zentner, während die französischen und spanischen Kork­ gattungen im doppelten und dreifachen Preise stehen. Der Quadratschuh des Istrianer Korkes wiegt unge­fähr 20 Loth. Nimmt man den Durchmesser eines jeden Stammes im Durchschnitte mit 12 Zoll, und dessen ast. lose Höhe mit 10 Schuh an, so resultirt die auf einer Oberfläche von 31 Quadratschuhen gewonnene Korkmasse mit etwas mehr als 20 Pfund, welche in Berücksichtigung der alle 5 Jahre statt sindenden Abschälung sich auf jährliche 4 Pfunde reduziren. Alle 7000 erwachsene Kork­bäume liefern demnach jährlich gegen 280 Zentner Kork, und bilden eine beiläufige Geldrevenue von 1400 fl. Aus diesen Angaben ist ersichtlich, daß der vom Korke entfallende, jährliche Nutzen eines Baumes in Istrien durch, schnictsmäßig nur 12 kr. betrage, da jedoch außer dem Korke die reiche Becistung noch eine nicht unbedeutende Quantität süßer Eicheln liefert, deren jährlicher Durch­ schnittswerih sich wohl auf das Vierfache des Korkwerthes belaufen mag, und da ferner der Baum zum Brennholze vorzüglich taugt, so dürfte derselbe rücksichtlich seines Er­ trages selbst dem Olivenbaume an die Seite gestellt wer­ den dürfen. Franz Müh leisen. Mnth und Feigheit des Denkens. Wir reden von Muth und Feigheit nur immer in Be­ziehung auf materielle Gefahr und materielles Handeln, und doch gilt nur Muth, und nie Feigheit, des Denkens eben so gut, wie des Handelns. Hier ist nicht die Rede von dem Muth, oder dem Mangel an Muth, eine große Idee zu fassen, bestimmt in's Leben zu treten und mächtige Veränderungen hervor­zubringen. Für solche Ideen stellt der, welcher sie in's Leben ruft, sich jederzeit den Gefahren des Haßes und der Verfolgung preis; weil jede solche Idee, wenn sie zuerst in's Leben tritt, den Haß derjenigen aufwühlt, deren kleine Interessen durch ihr Daseyn verletzt oder gefährdet werden. Hier ist die Rede von jener Feigheit im bloßen Den­ken, tue uns keiner materiellen Gefahr, sondern nur der Gefahr aussetzt, uns in unseren gewohnten Vorstellungen und Empfindungen gestört, und das Gefühl unserer in­ 408 nern/Behaglichkeit erschüttert nder aufgehoben zu sehen. Seite; die Leber sag links, die Milz rechts, - die Caroia Diese Feigheit werden wir nur selten an uns gewahr, wie des Magens rechts, die rechte Oeffnung des Magens (>>?. loi-u») das Duodenum und das Coecum links. Dieser Zu­ oft wir auch von ihr überschlichen werden. stand fand sich bei einem Manne von kräftiger Constitu­ Man könnte fragen, ob es nicht vielmehr Klugheit tion, der stets gesund gewesen war, bis er im 38. Jahre und sittlicher Muth sey, das Nachdenken über Gegenstän­an der Lungenentzündung starb. — de abzuweisen, welche die Harmonie unsers inner« Lebens Am 29. März erlebte man in Pesth wieder ein trau­ gefährden können. Ich weiß darauf nur eine Antwort. riges Beispiel der tödtlichen Wirkung des Steinkohlendam­ Wenn die Vorstellungen und Empfindungen, auf welchen pfes. Sechs Israeliten wohnten in einem Zimmer in ei­die Harmonie unsers innern Lebens ruht, in der That wahr nem Hause an der Landstrasse. Das Zimmer wurde mit und sittlich sind, so wird kein Zweifel sie erschüttern, und Steinkohlen geheitzt. Am andern Morgen wurde von den Bewohnern, einer todt und fünf ohne Bewußtseyn gefun­ jede unbefangene Prüfung ihre Wahrheit und ihren sittli­ den, jedoch wurden die letztem durch Hülfe wieder in's chen Werth nur entschiedener herausstellen. Leben gerufen. M. Enl> Der Verein für Schiller's Denkmal in Stuttgart Aphorismen. macht nun offiziel bekannt, daß die feierliche Enthüllung am 8. Mai d. I . (am Vorabend vor dem Todestage des Wenn du auf dich selbst angewiesen bist, kannst du großen Dichters) Statt finden wird. nur durch eisenfeste Ausdauer zu etwas bringen. Betrachte die Eiche, die ihre Aeste stolz in die Wolken erhebt; war Genre und Guckkastenbilder aus dem Leben sie vorher etwas anders, als eine unscheinbare Eichel im Prags. Eingeweide der Erde? Von Eberhard Arnold Jonas. Wer im Unglück, in Verfolgungen verzagt, gleicht dem Prag am 2. April t»zy> Strauße, der auf der Flucht seinen Kopf vor dem Feinde Rückseite. Possenbild. »Husch, husch, ihr Gesindel hinterdrein.« versteckt, während sein Körper und sein Leben immer der Bürger. Gefahr bloßgestellt sind. »Hans Klachel« und »Rochus Pumpernikel« diese Urahnen der Posse, in denen schon der jämmerliche Geschmack der Posse anfing, sind aus den Die Thorheit Anderer, gibt dir die beste Gelegenheit, Tiefe» der Thcaterbibliothek auferstanden, und haben uns einen Besuch ab­Weisheit zu lernen; denn durch ihren Fall siehst du die gestattet. »Das Donauweibchen« in beiden Thcilen hat uns eine Nase drehen wollen, ist aber mit langer Nase, d.h. derber Kritik, abgezogen, und zuletzt Unebenheiten auf dem Wege des Lebens und wandelst vor­ machten »die Schwestern von Prag" Carncvalsspcktokcl. Aber auch neue Stü­ sichtig. cke, wenn man Possen so nenne» darf, find durchgefalle», als, »Trefftönig und Todtengräber«, »Noch ein Kobold« und »Der Vräntiganl aus dem Feen-Das Geheimniß ist, so lange du es getreu in der ei­ Hain«. Alles Piecen aus der Wiener Possenfabritationsschule. Gott erhalte genen Brust bewahrst, «ein Sklave; hast du es jemanden die Wiener Possenschreiber bei gutem Humor! denn schlechten Humor, jam­merliche» Witz, und wenn alles ausgeht, auch Zotten bringen sie uns in entdeckt, tritt der umgelehrte Fall ein. Abundanz. III . Gemalter Operngucker. Drei Dinge gibt es, die sich nur zu ihrer Zeit wirk­ »Nur Musik, die ist mein Element«. lich erproben: DerMuth in der Schlacht, die Weisheit Altes Lied. im Zorn und Unglück,'und der Freund in der Noth. Drei Opern sind es vorzüglich, welche uns und unsere Kritik seit Kurzem sehr beschäftigen. Es sind: Das Gemüth eines grausamen, herzlosen Menschen 1. D e ssa uer's »Besuch in Vt. Cur« Das Buch ist mit großer, toniischer Kraft von Bau ernfel d ausgestattet, die Musik frei, kräftig, vermag nichts zu erweichen, gleichwie das angstvolle Blö­ ganz der deutschen Schule »»gemessen, sehr melodisch, und die Instrumenta­ cken des unschuldigen Lammes des Schlächters blutigen tion ausgezeichnet. Mad. Podhorsty, Dem. Großer und Hr. Dem« Ann nie aufzuhalten vermag. in er ercellirten. 2. »Der schwarze Domino«. Zweideutiger Text »on Scrib c °d> Dem Thoren sitzt sein Herz stets auf der Zunge, dem Comp, deshalb untersagt. Musik »on Auber , angenehm, manches Gute, Vernünftigen nur zuweilen, dem Bösewichte nie. häufige Reminisccnz. Ein andalusisches Lie1> im zweiten Akt vortrefflich. Kunz, Demmer und Madame Podhorss« in ihren Parthicn ausge­ Leopold Kordcsch. zeichnet. Revue des Mannigfaltigen. 3. »Zum treue» Schäfer« (I^e Käele derber). Text lascio, deshalb un­tersagt, Musik »on Adam ; viel Eigenthümliches, häufige selbstgefällige Dehnungen, sehr interessant, melodisch, trägt ganz das Gepräge fronzösi-. I n der medicinischen Schule zu Nancy kam kürzlich scher Schule. ein Fall vor, der unter die seltensten gehört, nämlich eine Transposition der Respirations-Cirkulations- und Verdau­Dies sind' die neuesten Produtte unserer Oper, die nach Ostern stär­ ungsorgane im menschlichen Körper. Man fand bei einem ker begünstigt werde» wird, weil Dem. Lutzer zu Gastrollen erwartet wird. Bis dahin Ihr trcucster Verehrer. Individuum nämlich das Herz auf der rechten Sei­ te , und demgemäß das ganze System des Blutumlaufes genau modisicirt; die Lungen zeigten auf der rechten Seite Auflösung der Lharade im Blatte Nr. lui. nur einen, statt dreier Flügel, und zwei auf der linken Japan. Laibach. Druck und Verlag von Joseph Blasnik.