^ V« Wttwoch, den IS. Juni 187Z. Jahrgang. Die „Marburger Seituna" erscheint jeden Sonntag. Mittwoch und Freitag. Preise — für Marburg: ganzjährig 6 fi.. halbjährig 8 fl., vierteljährig 1 fl. b0 kr; für Sustelluua ' ms Hau» monatlich 10 kr. — mit Postversendung: ganzjährig 8 fl., halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 fi. JnsertionSgebühr 6 kr. pr. Zeile. Hefundyettspflege in der Schute. Eili gesunder Leib ist die erste und lvirth» schastlich wichtigste Bldingung eineS zufriedenen LtdenS. Die VolkSwirthschast hat daher auch die Gesundheit des VolteS in Betracht zu ziehen, denn wie eS wirthschastlich nicht gleichgiitig ist, ob eine einzelne Person gesund oder trank, so ist eS von großer Wichtigkeit sür den Staat, ob der Gesundheitszustand eines VolkeS ein günstiger od?? un-günstiger ist. Die Wirthschaft hat ein ungemeines Interesse daran, daß doS Volt gesund sei und daß seine Gesundbeit auch erhalten werde. Die Er-Haltung der Gesundheit bestcht aber in der Ver« meidung von Krantheiten. DaS ist die eigentliche Gesundheitspflege und sobald diesslbe ein ganzes Volk betrifft, wird sie zur öffentlichen Gesund» heitSpflegk; je besser diese ist, desto tvrniger wird man slch mit der öffentlichen Krankenpflege zu befassen haben und umgekehrt. Ja der Neuzeit hat man dies immer mehr erkannt. „Der große Fortschritt der neueren GesundhkitSpflege. sagt Virchoiv. besteht darin, daß man immir mehr Krankheiten vermeiden lernt, sie hat daher auf die Wohnung», und LebeuSverhaltnifle der Bevölkerung ihr Augeu» merk zu richten." Am wichtigsten ist diese Rücksichtnahme für die Augend, weil in ihr der Grund zu Kraft und Gesundheit oder Schwäche und Krankheit gelegt wird. Gerade hier ist aber BieltS auszusetzen. Die Schulen sind geradezu die Brutstätten von Krankheiten aller Art, und der andauernde Aufenthalt in der verderbten Luft der Schulzimmer bewirkt nicht nur eine besondere Empsänglichkeit sür jene Kinderkrankheiten, denen so viele Klnder erliegen, sonder« beeinträchtigt auch wesentlich die gesunde, kräftige Entwickelung der Jugend. Aenilleto». Sin Deutscher. Bon O. Unppius. (Fortjeßung). Margarets Blick ruhte still und ernst auf Reichardt'S Gestcht, bis dirscr ihr den Arm bot und sie in langsamer Promenade durch daS Zimmer sührte. Er hatte ihr forschende» Auge gesehen und jedeS leichte Wort, mit dem er halte eine Unter-Haltung einleiten können, schien damit wie auS seinem Gedächtnisse gestrichen zu sein ; er fühlte ihren Arm leicht lvie eine Feder auf dem seinigen ruhen und eine Empfindung, lvie er sie nie vorher gekonnt, rieselte durch stine Nerlien; er tvußte, wie albern er erscheinen mußte, ohne Laut an ihrer Seile zu gehen, während sich um sie her lachend und scherzend die übrigen Paare formirlen und selbst der alte Frost mlt einer launigen Rede sich bei der Pianojplrlerin alS Iohn's Stelivcr-treler einsührte, so lange dieser abwesend sei — und doch schien ihm srin Gehirn jeden leidlichen Der obligatorische Schulbesuch berechligt und verpflichlet nicht nur den Staat, sondern jede Gemeinde, jeden Familienvater, sich sür die Frage der SchulglsundheitSpflege durch Rath und That zu interefsiren. Die öffentliche Volksschule darf tveder ein SiechenhauS der Körperkräfte, noch ein Treibhaus des Gehirns und der Geistesanlagen sein. DaS SchulhauS muß vom Giebel biS zur Sohle baulich so angelegt werden, doß diejenigen Gesund-heitSschädigungen, welche der größte Theil der Schuljugend von dem häuslichen Heerde, auS den schlecht gell'lfteten heimatlichen Schlaf-und Wohn» stubtn als Krankheitskeime mit hinüber schleppt, in dem Schulsaale möglichst ausgeglichen werden. Der Bedarf an Luft, den ein Schulzimmer haben muß, ist ziemlich genau festgestellt. Der sür jedes Schulkind nöthige Raum beträgt fünf-undvierzig Kubikmeter, und eS muß in diesem Räume die Luft so oft in der Stunde erneuert werden, daß zwanzig Kubikmeter frischer Luft herein können. Oiffnen wir die Thür deS Schulsaale», so drängt sich uns ein unangenehm riechender Dunst entgegen, bestehend einerjeitS auS Staub, andererseits au» Gasen deS menschlichen Lungen- und HautstoffwechselS. Der Staub erscheint unS in einem durchfallenden Sonnenstrahle als ein schräger Lichtkegel von Millionen hüpfender Stoffpartikeln. Unter dem Mikroskop bei achthundertfacher Vergrößerung betrachtet, zeigen sich die Bestand, theile des StaubeS alS Holz- und Strohsplitter, Pserdekolh, Kiesel- und Kalksteinchen, Eisenstückchen und verschiedene andere Stoffe, die mit jedem Alhemzuge eingeathmet, zwar nicht blS i«, den Blutstrom vordringen, in den Schleimschichten der Luströhrenzweige eingehüllt werden und durch Gedanken zur Anknüpfung einer Unterhaltung verweigern zu wollen. Da hörte er plötzlich seine Begleiterin halblaut in deutscher Sprache beginnen; Ich hatte mich gefreut, Mr. Reichardt, Sie bei unS zu sehen; Harriet Burton hat mir so Mancherlei von Ihnen geschrieben, daß Sie immer fast «vie ein längst Bekannter vor mir standen —l" Wie in halber Zögerung waren die Worte gesprochen; dennoch klang elwaS so Ermutiiigen-deS darin zu Reichardt's Seele und der deutsche Laut schlug so verwandt an sein Ohr. daß es ihm wurde, als löse sich eine beengende Fessel von ihm; unwillkürlich mußte er den .Blick nach der Reden-dtn lvenden und begegnete einem Auge, daS wie in scheuer Prüfung zu ihm aufsah. „Sic sind so unendlich freundlich gegen mich. Miß Frost, daß ich kaum weiß, wie ich Ihnen danken soll!" erividerte er in einem Tone, der seinen Worten jeden Charakter von Phrase nahm, und wie in leichler Vcrlvunderung blickte sie von Neuem auf. „WaS thuk ich denn Besonderes?" sragte sie. ,^aber Sie sind ander», Mr. Reichardt, alS ich Sie nach unjerm ersten Zusammentreffen in Sa-rat0M mir vorsteltte; srlbst wohl, als ich Sie durch Harriet habe kennen lernen und ich halte mich wirtlich auf den heutigen Abend gefreut —* mechanische Reibung der Schleimhäute schädlich wirken. Noch »vlchtiger alS die Beseitigung der in der Lust enthaltenen Unreinigkeiten ist der Ersaß verbrauchter Luft. besol»derS im Winter. Durch das Athmen wird der Luft der Sauerstoff-Tehalt entzogen und durch die eisernen Oesen bei unvorsichtigem Heizen häufig noch KohlenoxydgaS. eineS der gesährlichften Gifte, im Zimmer verbreitet. Letzteres muß ganz vermieden. ErstereS durch geeignete Lüftung verbessert werden. Legt man hier den obigen Maßstab an, so gibt eS nur sehr wenige Schulen, ivelche demselben entsprechen, d. h. nahezu alle find gesundheitsschädlich! Es ist eine alte Wahrnehmung, daß die Kinder im Winter bloß werden und erst im Sommer durch vieles Spielen im Freien und Spazierengehen, wieder eine bessere Gesichtsfarbe erlangen. ES gibt aber noch sehr ivenig Eltern, denen eS vollkommen bewußt ist, woher dieseS kommt und darum find alle Bestrebungen, welche dahin zielen, mit Freude zu begrüßen. Zur Geschichte des Hages. Die Vertagung des ReichSratheS soll am 22. Juni stattfinden. ES wird auch be» hauptet, daß dieselbe erst dann erfolgt, wtnn eine Reihe dringender Fragen, namentlich daS Land' Wehrgesetz erledigt ist. Äe AuSschußverhandlung über diesen Entwurf soll morgen noch einmal — also zum drillen Male — aufgenommen werden. Die parlamentarische Geschichte unseres Staates ist reich an merkwürdigen Ereigniffen, aber eine solche Verhandlung gebort auch bei unS noch zu den Seltenheiten. DaS erste Mal wurde der Tat-wurs deS LandlvehrgesetzeS vom Sonderausschuß sie hielt plötzlich inne, als habe sie zu viel gespro» chen und ein leichteS Roth trat iu ihr Gesicht: Reichardt aber hätte den feinen Arm, der auf dem seinen lag, fest an sich drucken mögen; eS erschien ihm lvie eine wahre Seligkeit, der er nicht zu widerstehen vermochte, allen Zwang, den er stch angkthan. von sich zu werfen, stch dem vollen Zauber, der auf ihn einwirkte, hinzugeben und dann kommen zu lassen, waS da kommen möge. „O, wisien Sie nicht. Miß Margaret", er-widerte er und es war ihm. alS springe ein ganzer Strom von Lust in ihm auf. „wie wenig der Mensch und seine Stimmungen von ihm selbst abhangen, wie zehnerlei böse Geister, als da sind Rückficht und Konvenienz, Unterschied in Stellung und Lebenslage und wie sie sonst noch heißen mögen, ihm die glücklichsten Stunden verbittern könnten. So lange der Mensch nicht» zu verlieren hat, kümmert er sich kaum darum und faßt keck hin, wo er ein. Glück zu sehen vermeint; kaum daß er aber etlvaS erobert hat, muß er auch suhlen, welcher Unterschied ihn von Glücklicheren trennt und muß den bösen Geistern ihren Zoll zahlen. Nicht wahr, Sie meinea, j,tzt schwatze ich vielen Unsinn? aber lassen Sie e». Miß Frost, Sie »ollen mich heute ganz so haben, wie Sie mich vielleicht erlvarlet haben mögen!" * Sie war mit sichtlicher Aufmerksamkeit seinen abgelehnt, das zweite Mal waren die Stimmen dafür und dagegen gleich und der Obmann verzichtete auf sein Recht deS Stichentscheides. Wird morgen ein endgiltiger Beschluß gefaßt werden? Der förmliche Abschluß eines Bünd-uisseS zwischen Deutschland und Italien ist eine vollendete Thalsache — so wenigstens soll eine Berliner Nachricht lauteo, welche dieser Tage im auswärtigen Amte zu Wien eingelaufen. Die Interessen und bisherigen Beziehungen beider Mächte lassen on dieser Wahr-heil nicht zweifeln. Was etwa Beust, der sich wieder nach der schönen, blauen Donau sehnt und gegen den Zl). Juni dort eintrifft, zu Andrafsy sagen wird? Die Leibzeitung deS Präsidenten von Frankreich empfiehlt mit aller Wärme eine s. g. „katholische Politik." Zum Glücke finden sich auch im Lande noch Blätter genug, welche fich gegen diese Staatskunst wehren. „Was ist dttiu eigentlich die katholische Politik, die mau uns anräth?" so srägt u. A. die„Opi-vion nationale'' und gibt darauf folgende Antwort: „Es ist die Politik des Syllabus. der Un-duldsamkeit, es ist die Verwerfung der Gewissensund jtultvsfreiheit; eS ist die Einmischung des Priesters in das bürgerliche und politische Gebiet; es ist die Lehre, welche den Abgeordneten vorschreibt, vor der Abstimmung die Befehle ihres Beichtvaters einzuholen; es ist die Verneinung des Geistes der Prüfung, die Vergötterung der Un wiffenheit; es ist die Politik, welche Irland. Polen. Spanien, das spanische Amerika ins Grab senkte. Belgien in zweiTheile spaltete und ein Hinderniß für das Heil und die Wiedergeburt Frankreichs wurde . . Bermtschte Rachrichten. (Telegraph it.) Die „Chicago Tribüne" berichtet über eine neue Erfindung in der Tele-graphie. Dem Publikum wird nämlich ein tele» graphisches Alphabet geliefert, welches in einigen Tagen so geläufig gemacht werden kann, wie daS gewöhnliche Alphabet. Wer Depeschen senden will, erhält um den Preis von zehn biS zwanzig Dollar eine kleine Maschine, mittels welcher die Depesche, Patt geschrieben zu werden, gedruckt, oder genauer gesagt, in telegraphischen Zeichen auf einem Streifen Papier durchgeschlagen werden kann. Die Ausfertigung der Depesche in dieser Form kann von jeder Person von gewöhnlicher Intelligenz in wenigen Stunden erlernt werden. Die so ausgefertigte Depesche wird nach dem Telegraphen, amte gebracht und ob sie 10 oder 1000 Worte enthält, nach dem anderen Ende der Linie fast in demselben Augenblick befördert und zwar nach Maßgabe von 1500 Worten i» der Minute. Die Depesche wird bei ihrer Ankunft auf eine andere Maschine gebracht, welche sie in gewöhnlichen römischen Ziffern nach Maßgabe von 3000 Worten in der Stunde druckt. Die Depesche tvird dann dem Empfänger in gedruckter Form ausgeliefert. Die Leichtigkeit, womit die Depeschen befördert werden können, macht die Kostenberechnung nach Worten ganz überflitssig. Der Preis für eine Depesche, 100 Worte als eine Depesche genommen, wird für eine Entfernung von 1200 Meilen 20 Cents (d. i. für 300 deutsche Meilen 40 tr. ö. W.) betragen. Die erforderliche Zeit für eine gewöhnliche Depesche ist: Schreiben oder Durch schlagen eine Minute, Beförderung ztvei Sekunden, Drucken 25 Sekunden, im Ganzen eine Minute, 27 Sekunden. Der Vortheil hiebei ist, daß e< keinen Aufenthalt gibt. Die Drähte sind nie be setzt, da jeder Draht 60.000 Worte die Stunde befördern kann; eS kann keinen Aufenthalt bei Beförderung der Depesche geben. Wenn 600 Worte die Stunde jetzt ein vortrefflicher Durch schnitt für einen Telegraphisten. so sind 6000 Worte die volle Leistungsfähigkeit jedeS DratheS für den Tag von zehn Stunden; nach dem neuen System können dagegen 60.000 Worte in einer Stunde auf einem Drathe befördert »Verden, tvaS eine Leistungsfähigkeit in der Stunde gleich der von 100 Stunden nach dem gegenwärtigen System ist. (Was die Republik in Frankreich Alles leisten soll.) Frankreich nimmt, was die Fruchtbarkeit der Ehen unv die Zahl der Geburten betrifft, den niedrigsten Platz in ganz Europa ein. Gelegentlich der Verhandlungen über das RekrutirungSgesetz in der fratizösischen Kam mer wies der Abgeordnete Keller aus diese er schreckende Verminderung hin, was den Präsiden ten Grevy zu der patriotischen Bemerkung hinriß: .Die Republik wird auch dafür Abhilfe schaffen!" — .Soll mir lieb sein!" entgegnete Keller. (Trunksucht in Rußland.) Ruffische Blätter führen die amtlich beglaubigte Thatsache an, daß in der Stadt Kasan, deren ruffische Be-völkerung mit Ausschluß der Tartaren und ande-rer Nationalitäten, S0000 Seelen zählt, während der heurigen Oster-Feiertage 660 betrunkene Männer und 59 betrunkene Frauen in völlig bewußtlosem Zustande durch Stcherheitswächter von der Straße weggetragen worden. (Prebfreihe it in Oesterreich.) Die „Wiener Zeitung" vom 9. Juni enthält dreizehn gerichtliche Erkenntnisse über Beschlagnahmen von Zeitungen; dieselben lauten durchwegs bestätigend. (Kosten der öffentlichen Beleuchtung.) Die letzten Jahresrechnungen größerer Gemeinden, welche uns vorliegen, geben Aufschluß über die Beleuchtungstosten; diese betrugen 1671 in: Wien 375.824 fl., Linz 15.102 fl.. Salzburg 10.280 fi., Graz 39.818 fl.. Klagenfurt 8120 fl., Laibach 9602 fl., Triest 48.587 fl., Innsbruck 8157 fl., Prag 50.657 fl., Brünn 22.181 fl., Troppau 9092 fl.. Lemberg 49.263 fl.. Krakau 20.741 fl., Czernowitz 3314 fl.. 3ara4847fl.. Wiener-Neuftadt 6586 fl., Steyr 4458 fl.. Marburg 7360 fl., Görz 2356 fl., Bozen 5700 fl.. Trient 7706 sl., Reichenberg 5664 fl., Olmütz 9490 fl.. Zglau 4593 fl., Zlwim 4634 fl., Brody 2681 fl. u. s. Iv. Marburger Berichte (Sauerbrunn bei Rohitsch.) In diesem Kurorte sind biS 4. 3uni 286 Personen angekommen. (S t r aß e n b a u.) Zur Verbindung von Zellnitz mit der Bahnstation Maria-Rast soll eine Straße gebaut werden. Die Kosten sind auf 7547 fl. 59 kr. veranschlagt ; Belverber müssen ihre Anträge biS 28. Juni beirn LandeSbauamte in Graz übergeben. (Für die Wasserbeschädigten in Böhmen.) Wie bereits auS Zeitungsnachrichten bekannt ist, wurden mehrere Bezirke Böhmens durch Hochwasserschäden in ein namenloses Elend versetzt. Hiezu gesellt sich noch der Umstand, daß in Folge der durch daS Hochwasser verdorbenen Brunnen die so hart getroffenen Bewohner auch an ihrer Gesundheit geschädigt werden müßten, wenn dem Uebelstande nicht durch geeignete Mittel vorzubeugen gesucht tvird, unter welchen sich zunächst empfiel)lt, daß den Bewohnern der Ueber-schwemmungsbezirke die Möglichkeit geboten wird, das Trinkwasser mit Wein zu mischen. DaS Landethilfs-Komits in Prag wendete fich daher an das steiermärkische Statthalterei-Präfidium um Veranlaffüug solcher Weinspenden. und wurden sofort die politischen Behörden der südlichen Steiermark aufgefordert, durch einen Ausruf oder fönst in geeigneter Weise die Weingartenbefitzer und Weinhändlkr zur Abgabe und unmittelbaren Einsendung von Weinspenden an daS LandeShilfS-Komito in Prag zu vermögen. Worten gefolgt. „Aber waS haben denn Ihre bösen Geister mit unserem lzeutigen Abende zu thun?" fragte sie, daS große Auge wie in neuem Forschen aus fein Gesicht heftend, „sind wir denn, wie wir hier beisammen sind, nicht völlig außerhalb ihrer Kreise?" .Meinen Sie. Miß 7" erwiderte er und eS wurde ihm, als müsse sich jetzt sein Herz weit öffne« und Alles, was es zum Uebermaße gefüllt, in ihr Ohr ausströmen. „Dort geht Ihr bisheriger Tänzer und Gesellschafter", fuhr er fort und strebte vergebens, feine Äimme frei von seiner innern Betvegung zu halten; .waS würden Sie sagen, wenn ich Ihnen das zuflüstern wollte, waS ihm wohl seine Stellung erlaubt; wenn ich kein anderes Diktat kennte, als die Regungen in mir. denen ich gleichberechtigt mit jedem Andern folgen dürfte — wäre eS nicht halber Wahnsinn. Miß Margaret? Und doch wäre daS, waS in mir lebte, vielleicht tiefer und wahrer, alS Ihre Salonmenschen jemals fühlen können, doch bräche mit ihm, da eS getödtet nnd begraben werden müßte, vielleicht der Jugend, muth und die beste Kraft in mir zusammen — meinen Sie nicht, daß die bösen Geister auch hier thätig sein können? Aber lassen Sie nur. Miß", fuhr er lebhafter fort, als ein leiseS Zucken ihres Armes ihn wie ein elektrischer Funke berührte, „Sie werden niemals von ihnen berührt tverden und ich hätte ja nicht einmal ein Wort davon gesprochen, wenn ich nicht willenlos Ihrer Aufforderung gefolgt wäre l" Schweigend gingen Beide weiter. biS er den Blick nach ihr zu ivenden wogte. Sie hatte den Kopf halb gesenkt und er sah nur einen Theil ihres feinen, bleichen Gesichts. „Aber Sie sind mir nicht böse, Miß Frost?" fragte er zögernd. Sie sah langsam, einen eigenthümlichen Ernst in ihren Zügen, auf. „Warum soll ich Ihnen böse sein? fragte sie halblaut; ihr Auge aberschien tiefer und dunkler zu werden, ein leiseS Beben machte sich darin bemerkbar, als sie sprach; doch wie zurückgescheucht von dem Ausdrucke in Reichardt'S Blicke, suchte es wieder den Boden. .Der Truthahn wartet. Ladies und Gent-lemen und Sie erlauben inir. mich als F»dcn. Form-los und unter lauter Scherzreden erfolgte das Niedersitzen; als aber Reichardt von dem ihm zugefallenen Platze aufsah, traf sein Auge aus Johnson, der sein Gegenüber bildend, mit zusam- mengezogenen Brauen deS Deutschen ganze Er-scheinung zu mustern schien, sich aber dann dem ihm vorgesetzten Teller zuwandte. Bald klang ringsumher nichts alS daS Klappern der Messer und Gabeln und Reichardt dankte im Augenblick dem amerikanischen Gebrauche, schweigsam die Haupttheile einer Mahlzeit einzu-nehmen; er erhielt wenigstens Zeit, sich zu sammeln. Margaret saß an seiner Seite, nicht von ihrrm Teller ausblickend; dachte er aber daran, mit ihr ein Gespräch von leichter Färbung be-ginnen zu müssen, so marterte er sich wieder ver. gebenS ab. einen Anknüpfungspunkt dafür zu finden. Alles, waS die Uebrigen Vereinte, gefelligeS Leben und TageSgefchichte, war noch eine fast unbekannte Welt für ihn und den einzigen Ver-einigungSpunkl, den sie auch tvohl nur berührt hatte, um mit ihm auf gleich bekanntem Boden zu stehen. Harriet Burton, mochte er ihr gegen-über am tvenigsten zum Gegenstände eines Gesprächs iNachen. „Haben die LadieS schon von der merktvür-diflkn Föte gehört, mit welcher Dr. Hostell'S neueS HauS eingeweiht iverden sollbegann Johnson, jeinen Teller zurückschiebend und unter die alS Dessert ausgesteUttN Mandeln und Rosinen greifend. Fortfetzung folgt. (Befinden deS Herrn Reuter.) Der Reichsrathsabgeordnete Herr Karl Reuter, welcher bekanntlich in Wien an den Blattern erkrankt ist, hat dem Gemeinderath für die tklegraphische Bei-leidSerklärung ^dantt und mitgetheilt, dc>ß er sich bereits außer Gefahr befinde. (Gymnasium.) Die mündlichen Maturitätsprüfungen am hiesigen Gymnasium beginnen am 2. August. (Verpachtung der Jagden.) Am 25. Juni Vormittag 8 Uhr beginnt bei der hiesigen Bezirkshauptmannschaft die Verpachtung der Jagbrechte auf sechs Jahre, vom 1. Juli 1872 an gerechnet; die Verhandlung ist mündlich und werdtn schriftliche Angebote nicht berücksichtigt. Die Reihenfolge der Gemeindegruppen ist: 25. Juni: 1. GamS 881 Joch — Heil. Kreuz 5116 Joch. 2. Ober-2akobSthal 1048 — Unter-Ja-kobSthal 1129 — Klappenberg 727 — Schönwart 838 — Ploderberg 1290 Joch. 3. St. Margarethen an der Pößnitz Il32 — Grufchau 835 Joch. 4. St. Peter bei Marburg 1929 Joch. 5. ginfath 1790 — Kumen 2698 — St. Lorenzen an der Kärntnerbohn 5787 — Rottenberg 3746 Joch. 6. Roihtvein 2027 — Birgtnthal 1704 Joch. 28. Juni: I. B.,chern 1984— Rantsche 25b5 Joch. 2. Dobreng 986 — Spelsenegg 501 — Wörtitschberg 529 Joch. 3. ZtllniK bei St. l^tjydi 1526 — Zierberg 964 Joch. 4. Johannetbrrg 643 — Zellniß bei Faal 4126 — Walz 312a Joch. Waigen 397 — WolfSthal 831 — Jahring 667 Joch. 6. Po-berfch 902 — Lendorf 1193 — Zwettendorf 763 Joch. Als besondere Bedingungen werden festgestellt ; Falls von Einem der Ersteher der sür die einzelnen Gemeinden einer Gruppe erzielte Meist« bot angeboten wird, soll die ganze Gruppe zusammen nochmals ausgerufen werden mit Zu grundelegung dieses Angebotes. Jeder Ersiehcr verpstichtet sich zur genauen Einhaltung, der Ia^id-vorschrifttn (Ministerialverordnung vom 15. Dez. 1852 Z. 257, ReichSgesetz-Blatt und Erlaß der Statihalterei vom 28. Jänner 1853, Z. 28, Lan-des Regierungsblatt.) ^^Gründungsfest deS Arbeiter-VildungSvereinS.) Am Sonntag AbendS fand in der GöK'schen Bterhalle das GründungS-seft des Arbeiter-BildungSvereinS statt. Die Halle war mit dem grünumkränzten Bilde Lassalle'S und mit Sinnsprüchen geziert; am Orchester war die blumengejchmückte VereinSsahne angcbracht. Gegen acht Uhr begann das Konz?rt unter Mitwirkung der Theaterkavelle mit dem „Arbeiter-marsch" vom Kapellmelfter Herrn F. Bartelt. Als der stürmische Beifall verklungen, trug der Süngerchor des Vereins Marschner'S „Liedes-freiheit" vor; dann hielt der Obmann Franz WieSthaler, die Festrede; er sagte u. A.: „Seit wir daS erste Gründungsfest in dieser alle gefeiert, sind drei Jahre dahingej^angen — ahre deS RingenS nach dem höchsten Ziels, wel-cheS der Menschengeist sich gesetzt. Schauen wir zurück auf diese Jahre, so trübt lvohl Manches unseren Blick, Manches erheitert denselben wieder; da wir jedoch heute ein Fest der Freude feiern, so ziehen wir einen Schleier über die.^dunkle Seite unseres LebenS und geben unS voll und ganz der Freude hin. Unsere größte Freude aber ist. daß sich trotzdem und alledem in Marburg dennoch immer eine Schaar gefunden, »velche die Fahne der Arbeiterschaft nie verließ. Diese Schaar »st zwar klein, aber sie hält treue Fahnenwacht und waS UNS tröstet und erhebt, ist der Gedanke, daß wir noch Viele hier zählen, i>eren Herz sür unS schlägt, die auf unS sehen, die nicht verzagen, so lange die alte Garde sich nicht ergibt. Diese Freunde warten nur. biS sie von jeder zwingen-den Rücksicht frei, sich offen unS wieder anschließen können. Bleiben nur wir standhaft und eS tvird dieser Tag gewiß kommen; harrrn nur wir unerschütterlich aus und lassen wir alS Morgenrolh diesesTageS unsere Fahne hinauSleuchten — weit in das arbeitende, arme Volk. Ich begrüße im Namen des Vereins die werthen Gäste auS der Stadt, welche durch ihre Gegenwart bezeugen, daß unsere gute und gerechte'Sache bei ihnen wenigstens aus eine verständige und wohlwollende Beurtheilung rechnen kann. Ich begrüße im Namen deS Vereins den'Vertreter der Grazer Arbeiterschaft, der hiehcr gekommen, um eine Stunde der Weihe mit uns zu verbringen; möge er die brüderlichsten Grüße mitnehmen, die herzinnigsten Glückswünsche, die Versicherung treuer Nachbarschaft, unermüdlicher Verfolgung unseres VereinSzweckes. Dieser Zivrck ist Bildung deS Geistes und Bildung des Charakters. Diese Bil-dung ist's, die unS frei machen wird von Allem, was uns drückt und bedrängt. Diese Bildung lst's, die uns zum Bewußtsein unserer Rechte führt. — zum Bewußtsein unserer Pflichten. Im Genuß dieser Rechte, in der Erfüllung dieser Pflichten besteht daS Menschenthum und darum lebe. waS wir mit allen Kräften unserer Seele erstreben — eö lebe daS volle, reine, wahre Menschenthum l" Nach dieser Rede tvard ein Kärntnerlied gesungen; dann folgten die „Festouverture" von Richard Wagner und „die Jäger", Chor von Kücken, mit lautestem Beifall aufgenommen, wie alle späteren Musikstücke und Lieder. Friedrich KrasserS: „Freie Schulen", dekla-mirt vom Obmann Stellvertreter Jakob Zollen-stein und p0S3miiug" von demselben Dichter, deklamirt vom VereinSmitgliede JuliuS Seifritz, versetzten die Festgenossen in begeisterte Stimmung. Der Arbeiter-BildungSverein und der Fachverein der Eisen- und Metallarbeiter in Graz hatten den Maschinschlosser Stephen Pauler als Vertreter, abgeordnet; seine Grüße erregten einen ivahren Jubel und sprach er in eindringlichster Weise von der Nothwendigkeit. daS VereinSleben zu fördern. Bon Leoben, Uebelbach. Klagenfurt und Laibach wurden Telegramme gesandt. Mit dem Chor von Becker: „Sängerbund" und „Fantasie e^neertanle" von HaUmayer. dem leider zu früh verblichenen Kapellmeister nnsercS heimatländischen Regiments Härtung, schloß daS Konzert um 10 Uhr. DaS Tanzkränzchen währte bis zwei Uhr Morgens. Der Finanzausschuß deS Abgeordneten» Hauses hat die gänzliche oder wenigstens theil-weise Aufhebung des AeitnngsftempelS abgelehnt, dagegen aber sich für die Aufhebung der Anzeigen- und Platatengebiihr ausgesprochen. Die ruthenischen Gemeinden, welche die orderung der?Aolen verworfen, senden eine bordnung nach Wien, um die gänzliche Ablehnung ju befürworten. Die Gegenden am untern Po sind überschwemmt und 2S.0»tt Personen obdachlos. Die Bauhandwerker iir London haben sich einstimmig für Schiedsgerichte in Lohnstrei-tigkeiten erklärt. Wom Mchertisch. Atlgemeiilk /amiiiei» -Zeitnig, Jahrgang 1872. (Verlag: Hermann Schönlein in Stuttgart.) JnhaltSverzeichniß von Nr. 35. Text: Philosoph und Dichter. Novelle von Ernst Eckstein. (Fortsetzung.) — Ein alter Störenfried, Skizze von W. Laer. — Lenz in Wei-Mar. Ein Gedenkblatt von Felix Lilla. — Die Pariser Kaffeeliäuser. Von Dr. E. — Samuel Morse. — Gretchen in der Kirche. Nach einem Gemälde von Aly Scheffer. — Der Feldberg im schivarzivald. — Das Genfer Schiedsgericht in der Alabama-Frage. — Eine Pariser Kellerwirth. schast. — Der britische Tourist und der sterbende Rechter. — Tegernsee. DaS schwache Geschlecht. Cin modernes Märchen von L. K. v. Kohlenegg (Poly Henrion.) (Fortseßung.) — Au» Natur und Leben. — Chronik der Gegenwart. — Offene Korrespondenz. — Logogryph. — Bilder-Räthsel. — Auflösungen der Chtirade. deS LogogeyphS und AriihmogryphS in Nr. 32, 33. 34. — Auflösungen der Bitder-Räthsel in Nr. 32, 33, 34. Illustrationen: Samuel Morse. Erfinder des elektromagnetischen Telegraphen. — Gritchen in der Kirche. Nach einem Gemälde von Ary Scheffer. — Der Feldberg im Schworzwald. Originalzeichnnng von Felix Faller. — DaS Genfer Schiedsgericht. — Eine Parifer Kellerwirth-schaft für Lumpensammler. — Der britische Tourist und der sterbende Fechter. — Humoristisches: Nasenstudien. Origmalskizze von A. v. Fischern. Ansicht von Tegernsee. .Verzeichniß der Beiträge, welche die Herren Brandftetter und Seidl für die Verunglückten in Zirkovetz gelammelt nnd dem Bezirksausschüsse Pettau zur Vertheilung übermittelt. I. Bon Mitgliedern deS Abgeordnetenhauses : Dr. BanhanS. Böhmen, 10 fl. —. Bauriedl, Böhmen. 2 fl. — Dr. Blitzfeld, Schlesien. 5 fl. — Brandftetter. Steiermark. 10 fl. — Dr. Brestel. Wien, 1 kl. — R. v. Carneri. Steiermark. 5 fl. R. v. Chlumetzky, Mähren, 15 fl.— Claul>i, Böhmen. 5 fl. — Freiherr von Clobloch, Kärnten 2 fl. — Graf Coronini, Küstenland. 10 fl. v. Czedik. Nieder-Oesterreich, 5 fl. — R. von Daubek, Böhmen 5 fl. — Dr. Dienstl, Rieder. Oesterreich, 2 fl. — Dormitzer. Böhmen, 10 fl. — Graf DubSky. Mähren, 10 fl. — Dumba, Nieder-Oesterreich. 10 fl. — Dr. Edlbacher Ober-Oesterreich, 2 fl. — Ritter d'Elvert. Mähren, 5 fl. — Dr. von Figuly. Ober-Oesterreich, 1. fl. — Dr. Forster, Böhmen, 5fl. — Fürth. Böhmen, 10 fl. — Dr. GiSkrn. Wien, 5 fl. — Gomperz. Mähren. 10 fl. — Dr. Franz Groß. Ober-Oesterreich, 2 fl. — Freiherr von Hacketberg, Steiermark, 10 1. — HaSlinglehner, Ober-Oesterreich, 3fl. — Dr.Herbst. Böhmen, 5 fl. — v. Hopfen-Mähren. 20 — Huscher, Böhmen, 5 fl. Dr. JanoivSki, Bukowina. 5 fl. — Jeffernigg, Kärnten. 5 fl. — Jugoviz, Krain. 5 fl. — Dr. Kaiser, Mähren 5 fl. —Kardasch, Böhmen. 2 fl. Dr. Keil. Salzburg. 2. fl. — Freiherr v. Kiel-mannSegt,, Nieder-Oesterreich, 5 fl. — Graf KinSky, Böhmen. 5 fl. — Dr- Klier. Böhmen. 5 fl. —-Freiherr Korb- Weidenheim. Böhmen. 5 fl. — Freiherr Kotz von Dobrz, Böhmen, 5 fl. — Freiherr von Kübek. Mähren, 5 fl. — Kuh, Böhmen, 5 fl. — Dr. Kuranda, Wien, 15 fl. Graf Lem-l)erg, Salzburg, 5 fl. — Lax. Kärnten. 1 fl. — R. v. Leitenberger, Böhmen 5 fl. — Lenz. Nieder-Oesterreich, 5 fl. — Leydolt. Mähren, 3 fl. — Llebl. Steiermark. 10 fl. — Dr. Lipp, Steiermark, 5 fl. — Dr. Mayer, Böhmen. 2 fl. — Edler v. Mende, Nieder-Oesterreich. 5 fl., Neumann, Böhmen, 5 fl. — Oberleitner. Mähren, l0 fl. — N. v. Pantz. Kärnten, 2 fl. — Pauer, Steiermark, 5 fl. Edler v. Perger. Nieder-Otsterreich. 5fl. — Dr. Pickert, Böhmen, 2 fl. Freiherr Pino-Friedenthal. Bukowina, ü fl. — Dr. Poklukar, Krain, 2 fl. — Dr. Rechbauer, Steiermark. 5 fl. — Ritter. Kärnten, ü fl. — Rohrmann. Schlesien. I fl. — Dr. Roser. Böh-men, 2 fl. — Dr. Ruß. Böhmen, 5 fl. — R. v. Scharschmid, Böhmen. 8 fl. — Dr. Schaup. Ober-Oesterreich, 5 fl. — Seidl. Steiermark, 10 fl. — Steffens, Bödmen, 5 fl. — R. von Streeruvitz, Böhmen, 1 fl. — Edler v. Stremayr, Steiermark, 10 fl. — Freiherr v.Suttner. Nieder-Oesterreich. 5 fl. — Syz, Steiermark, 50 fl. — Theumer. Böhmen, 1 fl. — Graf Thurn-Val-sassina. Krain. 5 fl. Freiherr v. Tinti, Nieder-Oesterreich, 5 fl. — Tomanek, Mähren. 2 fl.— Dr. Vidulich. Küstenland, 2 fl. — Freiherr v. Wächter, Böhmen. 10 fl. Graf Wallis. Böhmen. 10 st. — Watzka, Böhmen, 2 fl. — Dr. Weeber, Mähren, 6 fl. — Dr. Weiß, Böhmen, 10 fl.— Wickhoff. OberOesterreich. 5 fl. — Wolfrum. Böhmen, 3 fl. — Dr. gaillner, Mühren. 2 fl. Graf ZedtwiK, Böhmen. 5 fl. . . . 5l)5 fl. II. Von Nichtmitgliedern: Dr. Schleicher 2. fl, Sttinhäubl 2 fl.......4 fl. Zusammen S09 fl. kv«vk«?ini! lur,GtaÄt ! äort i8t anßeZcomwen k'isodeg vor^üßUeties l«s«rbl»r^ voüu ssills vrgöboiisto LioI»Auog maelit 4S3) ^okann Vfio8tlisloi'. Thesenäcker M lerltiulst». In der Thesen sind vier Antheile. jeder im Flächenmaße von 1 Joch und 350 Klaftern, einzeln oder miteinander zu verkaufen. Diese Aecker befinden sich in gutem Zustande und find mit Erdäpfeln, Korn, Hafer, Klee und türkischem Weizen. bepflanzt. Anzufragen bei der Eigen-thümerin Maria Franz. Nr. 37 in der Kärntner-Vorstadt. (470 Marburg, S. Juni. sWochenmarktSbericht.) »eizen fl. 6.6N. «orn st. 3.30. Gerste fl. 3.80, Hafer fl.2 15.Kurttrutz fl.4.i;0. Hirse fl. 4.—. Hirsebrei» fl.S.eo, Heiden fl.8.80, Srdäpfel si. 2.80. Bohnen fl.ö.3S, pr.Metz, Weizengrie» fl. 15.—, Mundmehl fl. 11.75, Semmelmehl fl.10.7b. Weißpohlmehl fl. 9.7S, Schwarzpohlmehl fl.7.7b. «uturutzmehl fl. 7.7b pr. Cnt. Heu fl. 1.30, Lagerstroh fl. 1.40, tzutterstroh fl. 0.90, Streustroh fl.0.80 pr. Tent. Rindfleisch 24—28,. Kalbfleisch 28, Schweinfleisch30, Lammfleisch 21, Speck fr. 40. Rindschmalz 54, Schwein, schmalz 44, Schmeer40, Btttter50, Topfenräse12, Zwiebel 10 Knoblauch 26, «renn 10, Kümmel 48 kr. pr. Pf. Tier 4 St. 10 kr. Milch frische 10 kr. pr. Maß. Holz, hart 18" fl. b.40, dto. weich fl. 4.40 pr. Klafter. Holzkohlen hart fl. 0.54, dto. weich fl. 0.36 pr. Mehen. Ztraßentlllll - Assschreilillng. Ueber Vkrordnung des steierm. Landesausschusses vom 28. April 1872 Z. 4055 lvird der auf 7549 fl. 59 kr. Veranschlagte Bau einer Zu« fahrtsstraße von Zellnitz zur Eisenbahnstation Maria Rast bei Marburg im Offertwege zur Ausführung hintangegeben. Die mit der vorschristmäßigen Stempelmarke versehenen Offerte haben den Vor- und Zunamen, den Wohnort und Charakter deS Offerente»^ dann den Perzenten-Nachlaß in Worten und Zahlen deutlich ausgedrückt und endlich die Kenntniß der Offert- und Baubedingnisse zu enthalten und sind Mgsten» 18. Juni d. I. bei dem Landesbauamte in Graz zu Händen deS LandeS-BaudirektorS zu überreichen oder portofrei einzusenden. Die betreffenden Baupläne, die Kostenberechnung und die Offerts- und Baubedingnijse können tvührend der gewöhnlichen Amtsstunden Hieramts eingesehen tverden. 465 LandeSbauamt Graz, am 6. Juni 1872. äss vor» (401 Harburz, HerrevAssss. Nr. 349S. (tSS Kundmachung. Im Sinne des Allerhöchst genehmigten Gesetzes vom Johre 1863, nach welchem für den Bkfitz eines HundeS in der Siadtgemeinde Marburg eine Auflage von jährlichen 2 fl. zu entrichten ist und in Folge der diesbezüglichen Voll-zugSvorschrist tverden die Besitzer von Hunden aufgefordert, den Besitz derselben vom 1.—24. Juli 1872 bei der hiesigen städtischen Kassa anmelden zu lassen und die Auflage gegen Empfangnahme der Quittung und Marke um so gewisser zu berichtigen, widrigenS jeder Hund, welcher vom 25. Juli 1872 an mit keiner für da« nächste, vom 1. Juli 1872 bis Etlde Juni 1873 lausende Steuerjahr giltigen Marke neuer Form versehen ist. vom Abdecker eingesangen und nach Umstanden sogleich vertilgt werden wird. Für Hunde fremder oder durchreisender Per-sonen können Fremdenmarken in der Gemeinde-kanzlei erhoben werden. Jede Umgehung der Steuerentrichtung, insbesondere die Verheimlichung eineS steuerbaren Hundes oder die Benützung einer falschen oder erloschenen Marke wird, insoserne dadurch nicht eine ohnehin durch die Strafgesetze verpönte Handlung eintritt, außer der zu entrichtenden JahreStaxe pr. 2 fl. mit dem doppelten Erläge dersklben pr. 4 fl. bestraft, wovon die Hälfte dem Anzeiger zufällt. Stadtamt Mgrburg am 6. Juni 1872. Der Bürgermeister; Dr. M. Reiser. Eine gut eingerichtet und im besten B.ttriebe,. ist so-gleich sammt HauS und bei 4 Joch Aecker und Wiesen unter günstigen Bedingnissen billig ZU verkaufen. DaS HauS steht am schönsten Platze in einem schönen großen Markte Untersteiermarks und läßt sich auch zu jedem anderen Geschäfte, besonders zu einer Handlung verwenden. Näheres im Comptoir d. Bl. (454 von Lörrßllklsiäsrn bei 254 8ell6llc1. Ei«e Blickerei in St. Georgen a. d. PAHnitz ist vom 15. November d. I. an zu verpachten. Die darauf Reflektirenden wollen ihre Offerte biS 20. Juni d. I. an Johann Dobay in St. Georgen richten. (453 Die der Wiener Commisiions Rank Xodlmkrkt 4, emittirt »««IIS« n« auf nachstehend Verzeichnete Losgruppen, und sind diese Zusammenstellungen schon auS dem Grunde zu den Vortheilhaftesten zu zählen, da jedem Inhaber eineS solchen Bezugsscheines die Möglichkeit geboten lvird, sämmtliche Haupt- und Nebentreffer allein zu machen, und außerdem ein Zinsenerträgniß von 30 «franks in gold und 10 fl. in Ranknoten zu genießen. SlUVi»« ^ (Iihrlich 16 Ziehoigtii.) /O. — ejlsT' Ze/Ll/en I äpvro. 18L0er A. 100 8t»»ts!os. Haupttreffer fl. Z00.000, mit Rückkaufsprämie der gezogenen Serie ö. W. fl. 400. I Aporv. ksis türk. 300 Il'rvs. 8t»»tslvs. Haupttreffer 600.000, 300.000 Franks effektiv Gold. I Iir«unsvkwoiKer?0 Lkalor-I^os. l Haupttreffer 80.000 Thaler ohne jeden Abzug. I Innsdrukvr (Virolvr) I^os. Hanpetr-ffer fl. 30.VV0. alUpV« Z. (Jährlich 13 ZikhMgci.) ä 6. — c?e7' /ecief* 1 Spvrv. Itais. türlt. 3l)v 8t»»t8los. Hatipttreffer 600.000, 300.000 Franks effektiv Gold. 1 Lorsoßl. Vkalor-I^os. Haupttreffer 80.000 Thaler ohne jeden Abzug. 1 8a8l»SVN-AIviniNAHN-I^V8. Haupttreffer -»5.000, 15.000 sttdd. W. werden prompt und aucl, gegen Nachttal)Me effektuirt. — » werden nach jeder Ziehung franko — gratis I versendet. (288 7. Die KrMentar-Merflchemngs-Actlenvank mit einem von beehrt sich zu Feuer- und Hoztl-Vnßchenliigt» ergrbenst einzuladen. Die Prämien werden aufs billigste berechnet. Borkomme«de Schäden sofort coulant liquidirt und ansbezahlt. Nähere Auskünfte ertheilt bereitlvilligst dir Agentur in Marburg bei Herrn Privat'Agentie und Dienstmann-Jnstitut Ein hüllsches Gasthaus mit drei geräumigen Zimmern, Küche, gutem Keller, großem HauSboden. Holzlege und kleiner Stallung, nebst Gemüsegarten und einem guten Acker, an einer sehr frcquenten Straße, 10 Mi-nuten vom Bahnhofe Maria Rast gelegen, ist sammt der dabei befindlichen Tabaktrafik auf drei Jnhre zu verpachten. (469 Gefällige Anfragen beliebe man zu richten an die Pirektion der Gtassalirik Aeuediktthal tiei Fvana Rast. Verantwortliche Redaktion, Druck und Verlag von Eduard Janschij? in Marburg. 2. Ii. Lt. Q. Verantwortliche Redaktion, Druck und Verlag von Eduard Janschij? in Marburg. 2. Ii. Lt. Q.