(ijranfo pauschaliert. Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag und Sonntag früh. Hchrisilfüui0 «vd S'crroliirfls: Prekrnora wiita Nr. ü. Telephon Zt. — Ankündigungen nimmt die Verwaltung gegen Berechnung billigster Eebü'.ren entgegen. Äezugsprei»: Vierteljährig ^ Z4—, halbjährig K 48.—, ganzjährig E 9«.—. Filrs Anhand entsprechende Erhöhung. — Einzelne Nummern l Krone. Nummer 53 Donnerstaq den 8. Juli 1920 II2. [45.] Jahrgang Gleichbkrechtigung. Der Thronfolger-Regent Alexander hat vor kurzem beim Festmahle lii Lgrani da» feierliche Gelödni» ab^et^t, da» allen Bürgern de» König-reiches CHS ohne Unterschied der BolkSzugehörig-keil und des Glaubensbekenntnisses alle politischen Rechte söc immer geirährleistet seien, und er fügte mit seiner Poinlierung hinzu, daß die Gleichberechtigung allgemein sein werde. Der König d<» Staate» SHS, mit diesen Worten unterstrich der Thronfolger-Regent sein Gelöbni», sei allen Staat»-bürgern gleich geneigt. Die Deutschen im slowenischen Staat» haben tiefe« königliche Bekenntnis zur Freiheit und Gleich-heil aller Staatsbürger mit Vertrauen und Zuver« sicht ausgenommen. Sie wissen, daß die Neuein-richtung eine» Staates und die Vereinheitlichung seiner Institutionen sich nicht von heute aus morgen ,«llzi«hen läßt. Nur wenige v»n den Sorgen und Beschwernissen, die uns bedrücken, sind de« Kegenten unmittelbar bekannt; und je entfernter von der Reich»hauplstadt die deutschen Bürger diese» Staate» wohnen, umso langsamer und umso später können ihre Wünsche bei der obersten Stell« vorgebracht und vernommen werden. Da» ist ein« ziemlich natur-gemäße Erscheinung, di« wir wohl beklagen könne», die wir aber nicht zu ändern vermögen. Während also beispielsweise unsere Brüder in den ehemals südunzarischen Gebieten, welche direkt der Jngerenz der Belgrader Regierung unterstehen, sich. bereit/ ^usfth?tfw»->«,ße»,diM'lSkVd?,," tiftrje* heute so ziemlich der saltischen Gleichberechtigung erfreuen, swb dtt D«»tschn» i»-ft»»iiufH«g^G<«ue und besonder» di» an der «irdttch'en' Peripherie siedelnden von dem -m den "königlichen Gelöbni» ver» f litten zukünsligen Zustand« aoch weit entfernt. ZieVer die ßhe. Bon Eugen Diederich». Einige ernst gemeinte Manuskripte lagen jüngst in meinen Händen, ihre Forderungen waren „Zeitehe', ..Probeeh«", „Iugendehe" und ähnliche«, fast alle getragen «on der Forderung, der Frau ein sexuelle» Auslebe» zu verschaffen und zumal der Jugend »Rein-hett" der sexuellen Beziehungen zu bringen «der Ist bei all diesen Vorschlägen etwa» Neue» ? Etwa der ihnen zugrunde liegende Glaube, daß der Mensch von vornherein gut sei? Dieser »ntspringt ja der Sehnsucht de» romantischen Menschen, de» Menschen, der mit seiner Phantasie und nicht mit dem „Auge" da« Leben lebt. Nur da« Auge lelrt Wirklichkeiten lesen und intellektuelle Konstruktionen al» blutleere Theorien erkennen. Zeitehen und Probeeh«» gibt e» ja längst bei den Japanern — dem Menschenippu« der Unpersönlichkeit (vergleiche Peroral Lo»ell: „Tue Seele de» Osten«*) —, etwa« Aihnlichc« wie Iugendehe bei den primitive« Völkern. Ist da« denn nun etwa« Neue», auf Urformen der Menschheit zurückzugreifen und ln ihnen die Form der Ehe, die un« da« Christentum mit seiner Idee de« Reiche» der Seele gebracht, wieder aufzulösen? Soll etwa jeder von sich au» dem Ero« drauf lo« experimentieren, bis er alle Möglichkeiten de» Liedesleben« erschöpft hat 1 Ist damit nicht die Forderung auSze« sprechen, etwa« zum Mittelpunkt seine« Leben« zu machen, waS gar nicht Mittelpunkt Ist? Qii in l lllll|i|iTi' "i 7'7iHin. daß von eifrigen Olganen des Staate» gerade der des Thronfolger-Regenten in Slowenien zui lasse genommen wurde, durch nach unserer gesetzlich nicht begrlndel« Verfügungen de» in« Bewußtsein zu hämmern, daü sie sich jm diesem Staate nur al» Bürger zweiten un* mindere» Grade» suhlen dürfen. Während im Bziüat, in der Vatschka und in der Barania den deutschen Geschäfts-leuten von amtlicher serbischer Ätlfc direkt aufge-tragen wur»e, aus ihren Firmensch^ldtn, außer der Staatssprache auch ihre deutsche,Äutter'pr5che an-zubringen, ist z. B. in Markig gerade der umge» kehrte Vorgang eingehalten und die Entfernung all« deutschen Aufschriften in den Straßen, Gassen und auf den Firmenschildern der Stadt angeordnet und selbst die Beseitigung sogenannter schreiender Reklameausschriften über Drängen ein«r von Demo-keati« nur sehr flüchtig angehauchten Press« vetsügt worden. Di« Berufung auf den 8 44 der Gewerbe-ordnnng muß von jedem unvoreingenommenen Men« schen al» »»stichhältig bezeichnet werden. Denn dieser Par«gretph besagt im Wesenlichen folgend«»: Di« Gewerbetreibenden sind verpflichtet, sich ein«r entsprechendes äußeren Bezeichnung aus ihren festen Betriebsftälten oder ihren Wohnungen, und sind b«rechtigt, sich f»nstig«r Mittel der Bekanntmachung zu bedienen. Auf Grund dieser gesetzlichen Bestim-münz hätt« allenfalls di» Anbringung auch der slo> wenische» Auffchrifteu begehrt werden können, nie» mal« aber hätt« di« Entfernung von doppelfprachigen Dies« und andere Borsallenheiten sind scheinbar Aeußerlichkeiten von untergeordneter Bedeutung. Wenn man »der der Sache ans den Grund geht, muß in di«ser planmäßigen An»merzung aller Merk-male, welche an die deutsch» sUergnnzinhiit uiifuer Der Fehler, der all diesen Erörterungen zugrunde liegt, ist der romantisch« Glaub«, daß sich die mensch-liche Gesellschaft zu einer Gesellschaft »on freien Per-sönlichkeiten umbilden lasse. Der Grundfehler »on sozio-logischen Erörterungen und von sozialistischen Schlag« Worten erfüllten Zeit ist, daß da« Recht der freien Persönlichkeit von Hinz und Kunz von vornherein zu-gestanden wird. Aber jede freie Persönlichkeit entwickelt sich nur durch Hemmungen und ihre Voraussetzung ist dle innere «rast de« Charakter«. Wenigsten« 99 v. H. der Menschen sind aber charakterlos, sind Rohr im Winde Darum fel.'n den Eheumstürzlern folgend« Sätze ent-gegenzestellt: Ein Paradie« auf Erden gibt e« nicht. Vollkommene LebenSbcdingungen würden geile Wucher-ungen hervorrufen. Die Eh« ist keine iwige Fort-setzung de« LiebeSerlebnisse« durch da« ganze Leben hindurch, sondern ste ist eine Aufgabe, in sich und seinem Weggefährten fein Menscheirtum zur Entwicklung zu bringen. Mensch sein bedeutet: die Schöpfung Gottes weiterführen. In der Eh« spielen Rausch, Ekstase, Hihenerlebnisf- und ähnliches gar keine entscheld«nde Rolle. Ehe ist s.genSreicher «iltag, ist Garlenfruchlbarkeit, zu dem Regen und Sonn« gehört. Ehe ist Heimat-gefnhl der Seele, die ln dem anderen Du ruht. A der gerade deswegen entwickelt sich in der Ehe die Person-lichkeit jede« einzelnen um so »»«geprägter und auch die Spannung zwischen den Geschlechtern, denn nur dann ist ste Leben. Ehe schließt nicht da» zeitweis« Einsamkeitsbedürfnis von Mann und Frau t-uS. ftMlfförtT Äemeinwe^en erinnern und die Exiütnz eine» zahlenmäßig erheblichen deutschen P/zeiu-satzeS auch noch g-genwärtig »ach außeuhin l/idtnn, die Absicht erkannt werden, den deuIscheu^taatS« bärgern da» Bl kennt» iS zu ihrem VolkStn/r und zu ihrer Muttersprache zu vergällen, ja »nadezu zu verweigern. Einzeln« schießen sogar noch üb«5 dicse» Ziel hinaus, indem sie, ohne hiezu zuständig zu sein, Im eigenen Wirkungetreise Sprachenv/ordnungen er« lassen und überhaupt jed-s deutschk Wort aus dem öffentlichen Verkehr« ausrotten n^chlen. Wir dürfen in diesem Zusammenhange auf Jen in diesem Blatte schon wiederholt erwähnlen Alaß des städtischen BeirateS in Cilli hinweisen, jfm zufolge die Plaka« tiernng in slowenischer u>/ deutscher Sprache eine Strafhandlung begründet/ Mhrend in Marburg sogar jetzt noch anftandj»» doppelsprachige Plakate angeschlagen werden dü^n. Und man ist sast geneigt, die durch verläßlich« Zeugen »erbürg!« Mitteilung in da» Reich der Träume und Märchen zu v:rwcise», — so un« glaublich klingt fiy — daß in Kirnten, und zwar nicht etwa ln der «blichen AbstimmungSzone, sondern in dem bereits^endgültig in das Königreich SHS «in»erlei'oten Kitrniner Gebiete, sogar die amtlichen Kundmachung^ ln slowenischer und deutscher Sprache herauSgegebÄk werden. Di« ungleiche Behandlung, deren die deutschen Bürger ipn Königreiche SHS beispielsweise in d«r Sprachensrage teilhaftig werden, daß in Slowenien nicht b/» al« recht gilt, wa» im Banat, und in Steiermark nicht das, wa« in Kärnten, und in Cilli nicht/ das, was in Marburg sder im Gottscheer LZ«e, muß jedermann, der die Din^e mit offenen A/igen betrachte', in Erstaunen seyen. Wir deutschen jNbgnai» d lesen, »ttiche»-Pft«chten Darum iA Ehe ei» Sakrament, ein Heiligtum. Darum redet von ihr nicht al» »Einrichtung', sondern macht «uch klar, »-,« Menschen««rdung bedeutet, und wenn ihr menschlich unzulänglich seid, so schiebt eure Schuld nicht den Einrichtungen in die Schuhe, sondern reinigt euch in der Selbsterkenntnis. Z>!e ersten Kinderlügen. Gott'ried Keller, der in der Jugendgeschichte seines „Grünen Heinrich" so tiefe Blicke in die Kinderseele getan, verweilt ausführlich bei einem Vorfall, bei dem der eben erst in die Schule gekommene Knabe ganz zwecklos eine Lügengeschichte erzählt und dadurch Ge« fährten schwere Strafen zuzieht. Keller schreibt diese kindische Lust am Lügen, di« er bei sich beobachtet, der dichterischen Phantasie zu. Die Wissenschaft, die sich seitdem au«führlich mit der Erscheinung der Kinder-lüge b«schästigt, hat sie auch bei dem normalen nicht ungewöhnlich begabten Kinde gleichsam al« einen natürlichen EntwicklungSvorgang besdachlet. Gerade die Lügen ganz kleiner Kind;? sind psychologisch besonders interessant und geben den besten Hinwei« für die mor«lisch« Bewertung und die pädagogische Bekämpfung dieser Erscheinung. Deshalb beschäftigt sich Juliu« Beßmer in einem Aussatz der bei Herder in Frelburg erscheinenden Monatsschrift „Stimmen der Zeit" auf Grund der umfangreichen Forschung der modernen Kinderpsychelogie mit der „Lüge der erste» Kinder-jähre". Seile 2 und sollten — bis fr PfttyniKfl ist JUk* liegend ^ —" doch wohl auch unter «inander by* gleichen Rechte genießen. Aber noch mchrl deutsche Element im dreinamizen Ahnigreich^ommt zahlenmäßig der. slowenischen Bevöl^-ng inner-Valb der Reich«gr»nze ungesähr glejG; und mag »,an nun, je nach Gefühl oder^ttitionalität, die «opszahl des einen »der Wandern volkStums höher einschätzen, der Unlgpf^eb zwischen den beiden Zahlen wird jedenfal^/^!-, beträchtlicher sein. Wir zahlen unsere Stcu^s und erfüllen unsere militäri. schen Pflchteii^imindest ebensogut und ebenso ge« wisfenhaft jeder slawische Mitbürger. Daß wir nun abßSosch nur annähernd dieselbe» Recht« genieß. davon find bisher nur flüchtige Schatten fötr haben diese Sprachenangelegenheit au»-führlicher behandelt, weil wir glauben, daß jene Presse, welch« unseren begründeten Wünschen und Beschwerden bisher stet« ein starre« Nein entgegen-setzte, ihre wahrhaft dewokratifche Gesinnung zunächst in scheinbar unwesentlicheren Aeußerlichkeiten offen-baren «uß, bevor daran gedacht werden kann, die tatsächliche Gleichberechtigung im Sinne de» Gelöb« «ifse» dei Thronfolger- Regenten und in Nach-ahmung de» serbischen Vorbilde» allen Staats» bürgern ohne Unterschied der Volk»zug«hörigleit und des Glaubensbekenutniffcs angedeihen zu lassen.^ Wir begnügen uns, nochmals anzudeuten, daß auf den Gebieten des Schulwesens, der Vereint-, Riali» ti»nS- und Preßfreiheit, der StaatSanstellunzen, dir Verleihung von Konzessionen, der Belieferung mit omtlichen oder staatlichen Auftragen, der Geschäfts-aufsichten usw, ufiv. noch manches abgeändert bezw. nachgeholt werden muß, bis tatsächlich von einer allgemeinen Gleichberechtigung im Königreich« GHS die Rede sein kann. Diese AnSfprach« erscheint u«S n»twendig, weil auf slowenischer Seite, insoserne die führend« slowenische Preffe als Ausdruck de» V»lk»willen» Sitten darf, die Meinung zu bestehen scheint, daß di« deutschin Staatsbürger durch Erfüllung ihrer Pflichte« anläßlich des Besuche» deS Thr»nf»lger-Ziegenten gewissermaßen zu »erflehen gegeben hab«n, sie hätten sich mit ihrem bisherigen Schicksal abge» funden und den gegenwärtigen Zustand als für alle Zeit«« unabwendbar und unabänderlich aner-kanut. Das Beharren ans unseren staatsbürgerlichen Rechten hat mit d5r Lotzalitätsknndgebnng nicht daS Mindeste zu tun; wir haben uns uuserer Recht« hiedurch nicht begeben, sondern »erlangen nach wie »or, daß unS Gerechtigkeit widerfährt in jenem Auimaße, wie sie uns als nationaler Minderheit Die Möglichkeit zu lügen tritt beim Kinde schon recht früh auf, denn sei» Verständnis ist bereit« zwi-Ich«» 1'/, und 2 Iahren so entwickelt, um Wahr und Falsch zu unterscheiden, und d«r sprachliche >u«druck ist weit genug gediehen. Doch beweist da« Lügenkönnen natürlich noch Keineswegs, daß da« Kind tatsächlich schon früh lügt. Alle«, wa« man al« sachliche Lägen in den ersten zwei Leben«jahren bezeichnen wollte, geht aus eine unrichtige Au«deutung de« kindlichen Ber halten« zurück. Da« Verstecken eine« verräterischen Gegenstände« ist ebenso ohne jede TäuschunzSabsicht verständlich, «ie da» ruhige Gesichtchen nach einem losen Streich. Wir müssen vor allem aus der Hut sein, dem Kinde feine Worte nicht falsch auszulegen und nicht die Erkenntni« der Erwachsenen in seine Gedankenwelt hineinzulesen. Wie solche kindlichen .Scheinlügen' entstehen, wird an einigen Bespielen er« läutert. Ein Mädchen hatte mit einem Jahr neun Monaten an Schafblattern gelitten und beantwort»!« jede Berührung, die ihm schmerzhaft war, mit „wewe" w»rruf man e« in Ruhe ließ. Jnsolgedessen sagte e« auch später, wenn e« beim Spiel nicht gestört werden wollte, unwillig „wewt". Nun will aber da« Kind damit nicht sagen: „Ich habe Schmerzen", wa« eine Lüge wäre, sondern da» „»et»*" bedeutet die Ho&e Abwehr und heißt so viel wie „Laß mich in Ruhe". William Stern, der bedeutende Kindervspch»!oge, führt auS der Erfahrung mit seinen eigenen Kindern einen Fall an, in dem die 2'/,jährige Hilde den Bruder zukommt und wie sie uns von höchster und verant-wörtlicher Stelle nun bereitt zu wiederholtenmalen zugesichert wurde. Wir haben uns an der Huldigung für den Thronfolger-Regenten umso lieber beteiligt, olS wir wissen, daß unser Herrscher auch seinen deutschen Untertanen in Wohlwollen geneigt ist und volles vertrauen in die Tüchtigkeit und Verläßlichkeit der deutschen Staatsbürger in diesem Königreich? setzt. -» fri» > jloNHnücho anläßlich seiner Anwesenheit im slowenischen Staate in Worte« der Begeisterung gefeiert «lch'eS liegt uns ferne, die Aufrichtigkeit dieser Geplhle zu be-zweifeln. Aber wir glauben, die W/tte allein si«d nur halbes Werk, solange sie sich nicht auch in Taten äuß rn. Will die slowenisch« Presse den Intentionen de« Herrschers sticht werden, so muß sie, soweit sie in Betra^?ommt, den königlichen Worten Geltung »erfchaHrn; di« Aufrichtigkeit ihrer Anhänglichkeit an da?* Herrscherhaus wird sit am wirkunz«»ollsten busujen, wenn sie di« im könig-Iichen Geköbniffe^-Huhaltene allgemein» Gleichberechtigung nicht mit nicht bekämpft, s«ndern mit a9«u ihr zur Mrsügung stehenden Mitteln fördert. Denn da»Hi«l, f» sollte man annehmen, ist wirklich de« S^weiße« aller Adlen w«rt: die Zufriedenheit und va« Glück aller Tlaatidürger im Königreiche ohne Unterschied der Volkszugehörigkeit und deS Aus der National-vrrlrrtung. Der Vizepräsident Dr. Ribar eröffnet di« 10b. Sitzung d«r Rationalvertretung am 1. Juli um halb 5 Uhr nachmittag». Da» Protokoll der letzten Gitzung wird ohne Widerspmch genehmig». Di« eingelaufenen Bitten und Beschwerden werden an die zuständigen Ausschüsse überwüsen. D«n >hge»rd-niten liegen mehrere Gesetzentwürfe »or, darunter der Voran fchlaa für das Rechnungsjahr 1 MO/21, im Druck befindet sich die Vorlage über di, Krieg»-evtfchädigung. D» sozialistische Abg«»rdnet« interveniert den Finanzminister wegen den Beschlagnahme der fit die Laihacher BekleidungSstell« b«sti»mt«n Waren. Der Finauzminister bringt die bezüglichen Akten zur Verlesung und erklärt, daß für die Srle. digung dieser Angelegenheit «icht da« Finanzmini, sterium, sondern die Laibacher B«hörd«n zuständig sei«». Der Abgeordnete Sobal fragt den Verkehr», minister, ob ihm bekannt fei, daß die Südbahn, direktion in Laibach für einig« Kategori«« lhrrr Au-gestellten die 24 stündige ununterbrochene Arbeit einzuführen gedenke. Dir Berk«hrSmiuist«r Dr. Koroiec »erweist den Abgeordnete« mit seine? Aufrage an da» Ministerium ftr s,zi«le Politik. Daraus be« richtet der Vizepräsident Dr. Ribar über den glin- schm»«zhaft gekniffen hatte. Al« «an ihr da« später »erhielt, rief st» mit unwilligem GesichtSau«drnck: »Rein, nein!" Da« sollte aber keine Ibleugnung de-deuten, sondern nur den Wunsch »»«drücken: .Ich will davon nicht« hören." Gerade wenn die Kinder die Sprache erlernen und sich bereit« einen kleinen Wortvorrat angeeignet haben, plaudern sie außerordentlich gern >nd viel und phantasieren alle« Mögliche zusammen. S» erzählt z. B. die 3 Jahre 5 Monat« alte E»a Stern „von einem kleinen Baby", wie da« Bat» sich mit dem R'genschirm, den e« aufgespannt, ein Loch in den Kopf gepickt und wie ste, die Ev», beim Bater ein große» Heftpflaster geholt, e« durchgerissen und a«j'n Kopf geklebt haben, { „und wenn e« abgegangen ist, dann habe ich ein neue« aufgeklebt. Da hat aber da« Baby geweint." Nur ganz unvernünftige Menschen werden hier von Lüge sprachen. In jedem Kind« steckt ein kleiner Dichter und die Leichtigkeit, mit der e« sich in seine Spiele hineinlebt, läßt e« auf die Grenze zwischen Wirklichkeit und Einbildung nicht schien. So antwortet z. B. ein kleiner Leckenkdpf dem Bater auf die Frage, warutn sie in den Garten gegangen fei, echt dichterisch: „Die Alnmen haben mich gerufen", und al« der Vater frag», w»« ste gesagt hätten, erwiderte da» Kind: „Sie haben gerufen: Margaritchen k»mm 1* Ader auch richtige Lügen kommen gelegentlich vom voll» endeten dritten Jahr an vor, unier denen die weitaus meisten Angstläg«» sind. Der .'1 Jahre 4 Menate alte zenden Empfang, welcher dem Thronfolger. Regenten bei feinem vesuche von Kroatien und Slowenien besonder» in den Hauptstädten Agram und Laibach bereitet wurde. Der republikanische Abgeordnete JoZa Prodanoviö verwahrt sich dagegen, daß der Vizepräsident Dr. Ribar de» Thronfolger-Regenten auf dessen Reise begleitet hat, worauf Minister-prüsisent Dr. BeSn-! d>e politische Notwendigkeit der angefochtenen Reisebegleitung begründet. Hierauf schließt der lvizepräsi?ent Dr. Rlbar die Sitzung und beraumt die nächste Sitzung ans d:« folgenden Tag um 4 Uhr nachmittag» an. Der Vizepräsident Dr. Rtdar eröffnet die 106. Sitzung der Nationalvertretunz am 2. Juli mit »inständiger Verspätung u« 5» Uhr nachmittag«. Die Verlesung de« letzten «itzung«pr»!okollS »oll-zieht sich ohn« Einwendung. Unter den Inter-pellationen befindet sich eine Anfrage d-S Abgeord-neten viankini an deu Ministerp:äsioealen. b»tr«ffeu!> die innere und äußere Lage, besonder« i» Hinblick ans unser, Beziehung«« zu Z'alien. N^ch dem tlebergan^e zur Tagesordnung entwickelt sich eine längere Debatte üder d«n § 15 der Wahl»orlage. Die «eisten Redner vertreten in Uedtreinstimmung mit dem G'setzentwurf« den Standpunkt, daß der Beamtenberuf mit der Stellung einet «!»gesrdae:en unvereinbar fei, und rufen dadurch den Widerspruch der Abge»rdneten Prof. Ma^t und voglar her»or. Der Zustizmluister setzt fich sür di, Wthtbark«it der Richl«r in solch«» Bezirken «ie, wo st« nicht anze> stillt sind. Nach «i««r Mahnung de« Minister» sür die Konstituante, die Nationalvertr?tung möge die Verabschiedung der Wahlvorlag» nicht durch laug-wierize» Gered» verschleppen, wird der § 15 in o«r rirgeschlazene« Fassung angenommen. Auch die folgenden ZZ 10, 17 und 18 werden ohne Aenderung genehmigt. Die Sitzung wird dara»s ge'chlosie». Nächst« Sitzung am 3. Juli um 4 Uhr uachmittazs mit derselbe« Tage»«rduun>. PMischr «undsch»». Zntsnd. V«s«itigun> der Anarchie in der Gesetzgebung. Der Mi«isterr.,t hat den Beschlnß gefaßt, daß die Landesregierungen znr Herau»gabe von Verordnungen, welche über d«n Rahmen der besteheaden Gtfetz« hi«au»g«hen, «icht berechtigt feie«. V«r»rd> nuugen, welch« bestehe«»« Gesetze abändern »der aufhebm, dürfen v»« den LanveSregieiungen ia j«dem einzelne« Fall« nur über besondere Srmäch. tigung d«r Z«ntral -gin««g erlassen werden. «>t diese« B«schluffe will di» Regierung, so wird «mt-lich »erlanibart, d»r i« der Gesetzgebung eingerisseuen Anarchi» «in End« bereiten. Die Festsetzung der j«gosl«»ischen Grenzen. I« Lause deS Monate« Juli werde« zuf»l>e einer Sntfcheiduuß de» Oberste« Rate« einzelne Kommissionen unsere Greuze« besuchen, u« die Günther hat «in Stück Tapete abgrriffen und sagt auf dir Frage nach d«n Schuldigen gleich der schuldlosen Schwester: „Ich nichts Aus die Aufforderung d«r Mutter: „Komm her", birgt er die Hände hinter dem Rücken und sagt: «Aber nicht hauend Auf et«e erneute Frage gibt er di« U«tat zu. S« handelt sich also hier nach Stern um einen „Ligenkeim" und jeden-fall« wird man solch« ersten Kiaderlügen i» Keime ersticken können, wenn man die Kleinen nicht durch Strafe noch mehr verängstigt, sondern ihnen nur „Nar macht", daß gute Kinder immer gleich sagen, wa« richtig ist. Nicht so häufig wie die Angst- und ilbwehrlügen find bis Lügen au« Eßlust und Naschhaftigkeit, bei denen Z/>uch im frühen Alter «ine kleine Strafe ange^ bracht «scheint. Ein« dritte Art frühkindlicher Lügen find wechsels«itig« Bezichtigungen; doch sind dies« häufig unbewußt. Di» 3 Jahr« 6 Monat» alt« E«a findet ihren Stock zerbrochen in der Nähe der Köchin und sagt: „Die loni hat meinen Stock kaput gemacht." Al« di« Mntter sie ernst fragt, ob st« da« gesehen habe, muß ste e« verneinen und erklärt nun dem Kindermädchen: „Sieh mal, Elfe, mein Stock ist allein kaput gegangen." Nach all dem kann man feststellen, daß die Kinder bi« eiwa zum 6. LebenSjrhre nicht lügenhaft sind und so besteht da« W»rt de» großen SeelenktnnerS Jean Paul zu Recht: „In den ersten fünf Iah en sagen unsere Kinder kein wahre« Wort und kein lügeide». sondern sie reden nur." Nummer 5,3 Grenzlinien an Ort und Stell» zu bestimmen. In den Kommissionen werden alle verbürdnen Groß-mächte, sowie di- interessierte» Parteien vertrete» sein. Neue Zollämter. Folgende Zollämter sind neu geschaffen worden: Haup:zoUamt zweiter Klasse in Eilli, Nebenzcllämter in Obermureck, in Oberndorf, in Saicach, in EiSnern und nachstehende ZoUabteilunge»: in Thesen al» Abteilung de» Mardurger Zollamtes, in Loitsch als Abteilung des Franzdorfer Zollamtes und in Aßling als Äbteilung de« Zollamtes in Wocheiu-Feistritz. Der Abbau des Chauvinismus. Uater der Ueberschrift „Wie man in Paris über unS urteilt" schreibt Nova Pravda, das Organ der nationalsozialistischen Partei in Laibach, u. a.: „Aufschriften übertünchen, Denkmäler demolieren, die Nichtslawen (diese eine Million gegen 12 Milli-onen) in den Zeitungen schmähen, das ziemt sich nicht für einen modernen Staat. Denn wir »lle habe» die gleichen Rechte und die gleichen Pflichten, solange wir loyal sind. Loyalität wird aber lediglich durch eine vornehme, würdige Haltung gefördert, nicht aber durch Gassenhetze. Da» alles haben wir noch von Al-österreich geerbt." — Man ist ehrlich erstaunt, solche Säße iu einer Zeitung zu lese», deren verunglückte Vorgängerin in Marburg sich gerade aus dem in Rede stehenden Gebiete Lor-beeren zu holen verweinte; aber man wild nicht zizern, die Aufrichtigkeit dieser Ausführungen an« zuerkenne», sall» da« Blatt den gegenwärtigen Stand-punkt konsequent weiterhin vertritt. Nationalverband südslawischer Frau«n. Am l., 2. und 3. Juli tagte in Agram der Kongreß der südslawischen Frauen. Die Organisation führt den Namen Naiionalverbnnd der Serbinnen, Kroatinnen und Sloweni»:ien und hat ihren Sitz in Belgrad. Sämtliche südslawisch» Frauenvereine sollen unbeschadet ihrer ii,lernn «Selbständigkeit im verbände zi'.sammeng«saßt werden. Di« Mitglied»-gebühr wurde für daS Jahr auf einen Dinar fest-Hefetzt. Zur Präsidentin wurde für da» erste Trien-nium Frau Kristic ans Belgrad gewählt. Eintägiger Technikerstreik ln Laidach. A-ifplge der Aukitndigung de» Dekanat» der technischen F«iluliät in L>ib»ch, daß da» fünfte Semester wegen Mangels an Räumlichkeiten wahr-scheinlich nicht wärde eröffnet »erden können, traten di« Techniker in einen eintägigen Demonstration»-streik, dem sich auch di» Universttätihdrer ««schloffen. Die Streikenden überreichten dem LandeSpräsidrnt«» Dr. Brejc ein« Entschließung, erhielte» beruhigende Znficherung«» uxd nahmen am nächsten Tage den Kollegienbesuch wieder auf. A«stand. Ver'Frtedettv»ertrag von St. «ermain. Der französische Sc.-.at hat den Friedensvertrag von St. Germain mit 263 gegen 23 Stimmen genehmig». Nachdem der Bertrag nunmehr «iaerseit» von drei verbündeten Hauptmächten (England, Italien und Frankreich) und anders«!« von Deutschösterreich angenommen ist, wird im Sinne der Berlrogs-bestimmungen Aber die Niederlegnng der Geneh-migungSnrkunde in Paris ein erste» Protokoll errichtet werden und der Friedensvertrag hiermit in Kraft treten. Bei der Beratung im französischen Senat setzte sich der Berichterstatter Senator Jmbart d« la Tour für die Wiederaufrichlung der Wirt-schastSgemeinschaft aller aus dem Boden der ehe-maligen Monarchie entstandenen Nationalstaaten ein und verlangte die Organisierung der Douauschiffah^t mit dem Knotenpunkte Wien. In der Debatte wurde' festgestellt, daß Frankreich, um da« Anschlußverbot Deutschösterreichs an Deutschland im FriedenSver-trage durchzusetzen, auf die Oelquellea in Mefo« potamien zugunsten Englands verzichtet habe. Da» vielgepriesene EelbstbestimmungSrecht der Völker, von dem mitteleuropäische Phantasten träumten, war also de» Engländern und Franzosen nicht» andere« als «in Geschäft. Aber Deutschösterreich ist, da» er-kennt man allmählich auch hierzulande, nicht da» einzige HandelSobjetl gewesen. Di« deutsche Sprache in den ungarischen Lehranstalten. Der ungarische Kultus- und Unterrichtsminister bat im Einvernehmen mit dem Minister für nationale Minderheiten angeordnet, daß in fechS LehrerbildungS-anstalten ein Teil der UnterrichtSgegenstände in deutscher Sprache vorgetragen werde, um auf diese Weise zu verbürgen, das in den Volksschulen deutsch-sprachiger G-'gNlsc» L hur zur Verfügung stehe» Eillier Zeitung welche die magyarische und die deutsche Sprache in gleicher Weise beherrschen. Ausschließlich in deutscher Sprache werden unterrichtet: Glauben», und Sitten-lehre, Eltinenlarfchulerziehung. deutsche Sprache und Literatur, Mathematik, GesundheiiSlehre, Wirtschaft»« lehre und Nebengegenstände. Vorläufig werden in fünf Orten, nämlich in vaja. Raab. Ocdenburg, Oberschützeii und Szegedin deutsche Lehrerbildung«-anstalten bezw. deutsch» Kurse errichlet. Der rumänische König in Ezernowitz. Bei einer Rundfahrt durch die neuen Pcovmzen GroßrumäuienS verweilte der rumänische König auch länger« Zeit in Ezernowitz, Er fuhr beim Deutschen Hause vor, wo ihn der Deutsche Mänuergefang-verein mit einem Liede empfing und Dr. Kohlruß name» deS Deutschen BolkSratcS begrüßte. Der König erwiderte in deutscher Sprache, di» deutschen Bürger Rumänien» dürfen der allgemeinen Gleich-berechligung sicher fein. Bon ihrem Fleiße »nd ihrer sprich wörtlichen Trene erwarte »r eine wertvolle Stütze und verläßliche Mitarbeit. Sie können ihre ethische» Eigenschaften und ihre Hohe Kultur ungehindert weiter pflegen und allezeit aus seinen Schutz bauen. Teilweise Mobilisierung in Frankreich. Der französische Mimsterrat hat de» Kriegsminister bevollmächtigt, all« Jahrgänge 189) bi» 1902 und außerdem die Unteroffiziere der Jahr-ginge 1839 bis 1894 zu den Waffen einzuberufen. Vermutlich handelt e» sich um ein« Expedition nach Kleinasien oder Pole». Ein türkische» Ultimatum. Einer Meld,mg aus Saloniki zufolge stehen die Truppen Mustapha Kemal Pascha» 30 Kilometer vor Konflantinopel. Sie haben de» englischen Befehl»-Haber in einem Ultimatum aufgefordert, binnen drei Tage» zu erklären, daß er die englischen Stellungen räumen ««de, widrigenfalls der mohamedanisch« Teil der Stadt angegriffen werden würde. Aus Stadt und Janö. Fuhballwettspiel. Tillier Athletiker-Reserve gegen Athletiker Hochenegg. 12 : 1 (7 : 1). Die Hochenegger stellten am vergangenen Sonntag eine eifrige, jedoch zu wenig trainierte Maunfchaft, welche der guten Eillier Athletiker R«ferv« k-iu«u e'rust«u Gegner abgeben konnte. Die Eillier liiferten «in schöne« Zusammenfiel, welche» sie ihrer fleißigen Uebung zu verdanken haben. Da« Fußballwettfpiel erbrachte den B weis, daß den Eillier Athletikern ein tüchtiger Nachwuchs gesichert ist. Schiedsrichter Herr Rebeufchegg. Da» zahlreiche Publikum hat sich bei diesem Spiele sicherlich genügend ergitzt und unterhalten. — Samstag de» 10. Juli fiidet aus dem Sportplatz der Athletiker eia Fußballwettfpi«! zwischen Svoboda Eilli und der Reservemaunschasl der Eillier Athletiker statt. Da sich die beiden Mannschaften zum erstenmale gegenüber treten, ver-spricht da« Spiel sehr interessant zu werden. Spende. Fiir die Stadtarmen »on Eilli haben Freund« deS veritvrbenen Herrn Walter Jofek als Ueberschuß von einer Kcanzspend« den Betrag von 150 Kronen gewidmet. - Die Past stagniert, schreibt Clovwec, weil sie zu teuer ist. Brief« schreiben wir nur im Not-falle, Ansichtskarten überhaupt nicht; Telegramme, die gewöhnlich der Briespzst nachhinken, vermeiden wir und auf Paketsendungen verzichten wir. Nicht höhere Tarife, erklärt da« Blatt, bringen größer« Einnahmen, fondern die Masse muß e« machen. Da di« Briefumschläge so viel kosten, soll man sie zwei-mal verwtilden, die Adreßseite durchstreichen und di« RMseite beniitzen. Wir müssen sparen lernen! Wirtschaft u»i> Verkehr. Zahlung der Einfuhrzölle aus dem Auslande. Nach einer Agramer Meldung kam es zwischen dem Finanzministirium und dem Hau-delSmiMerium zu einem Einverständnisse, demzu-folge Dn. Zwecke der Verbesserung unferer Balut» künftighin die Einfuhr au« dem Ausland« nur unter den folgenden Bestimmungen gestaltet wird: 1. Die Verträge für Anschaffungen auS dem Au»-lande müssen in erster Linie in unserer Valuta (Dinaren) abzefchloffen werden und erst rn zweiter Linie in der Valuta de« betreffenden Lande«, in welchem die Anschaffung erfolgt. 2. Anschaffunzen dürfen nicht in neutralen Ländern oder in solchen geschahen wo die Valuta nnv.rhältni müß'g höh« Seite 3 ist als bei un». 3. Verträge, welche Zahlungsverpflichtungen im Auslande bedinge», müßen vorher dem Finanzministerium zur Einsicht und Begutach-tung der Baluta vorgelegt werden, in welcher die Zahlung erfolgen soll. Verträge, welch« hinsichtlich der Valuta den obigen Prinzipien nicht «utsprtchen, werde» nicht bewilligt, insbesondere nicht Beiträge sür Anschaffungen au» Ländern, deren Balnta einen ganz besonder« »Übrigen Kurs hat und wo die Zahlung i» besserer fremder Valuta vorgesehen ist, wie z. B. Verträge welche in Rumänien, Pole» oder anderen Staaten abgeschlossen wurde», wo die Zahlung nicht in der Valuta dieser Länder vorge^ lehrn ist, sonder» in einer auswäitigen günstigeren Valuta. Drahtnachrichten der Eillier Zeitung. Meldungen des kaibacher Nachrichtenamtes. Direkte Verhandlungen zwischen Jugoslawien und Italien. Belgrad, 5 Juli. Di« jugoslawische Delegation wird dem Oberste» Rate in Spa di» Anknüpfung direkter Verhandlungen zwischen Jugo> slawi»,, und Italien »orschlag»n; wie e« scheint, ist d«r neue italienisch» Ministerpräsident hi»zu bereit. Die Ueberrest« der Sarajewoer Attentäter. Agr»m, 5. Juli. Grstern ist hier d«r Zug mit den Ueberresten der Sarajewoer Attentäter ein-getroffen. Am Bahnhöfe hatte sich n«bst «in«r zahl-reichen Menschenmeng« auch der BanuS von Kroatien, Dr. Laginja, zum Empfang« «ingefundea. ES war-den mrhrere Reden gehalten. Zarte Frauenhäude bekränzten den Wage». Sodann fuhr der Z»g nach Prod weiter. Max Klinger gestorben Wien, 6. Juli. Nach Blättermeldunqen au» Naumburg ist der berühmt« Maler «nd Bildhauer Max Klinger Sonntag auf feinem Gute iu Groß-jeua im Alter von 73 Jahren ei»«r Herzlähmung erlegen. Die deutsche Wiedergutmachung«-summe. Pari». 5. Juli. Der Sonderberichterstatter der Agence Hava» meldet! Di« Sachverständigen befassen sich mit dem in BrAssel im Prinzip »er-ei»barten Uebereinkommen, betreffend die Aulteiluug der deutschen Wiedergutmachunglsumme. Di« Finanz-t«chnik«r prüsen die Austeilung mit Rücksicht aus di« Not« der italienischen Delegation, worin verlangt wird, daß Italien »on Deutschland zumindest 10% der WitderguIm« chung»summe, jedoch nicht weniger al» 4 Milliarden Gowmark und außerdem di« ihm zugewiesene Tonnage d«r österreichischen Flott« er-h»lten soll, Eröffnung der Konferenz in Spa. Spa, 5. Juli. Di« «ist« Besprechung der Delegierten fand heute vormittag» unter dem vor-sitze de» belgischen Ministerpräsidenten la Eroix statt. Sosvrt nach oem Eintreffen der Deutschen Delegierten wurde ohue socmell« Begrüßung in die Berhand-lungen eingetreten und zunächst die Tagesordnung festgesetzt, welche folgende Punkte utnsassen soll: Durchführung der militärischen Bedingungen de» Friedens Vertrages, die Frage der Wiedergutmachungen, die Kohlenfrage, die Frage der Durchführung der Bestrafung der sogenannten Krieg»verbrecher und die Danziger Frage. Spa, 5. Juli. Nach Eröffnung der Sitzung erklärte Reichskanzler Fehrenbach, nachdem er seiner Genugtuung über das Zustandekommen mündlicher Verhandlungen Ausdruck gegeben hatte, die deutschen Delegierten und das deutsche Volk seien vom b«sten Willen erfüllt, die FriedenSbedingungen loyal durch-zufGren. Zur Behandlung der militärischen Frag« würde allerding» die Anwesenheit de» Reichswehr-Ministers und des Generals Seekt notwendig sei», die, alS man gestern von der be»orstehenden Erörterung der militärischen Frage» erfahren hatte, sofort herbeigerufen worden feie», aber nicht vor morgen nachmittag» eintreffen könnten. Die Konsertnz beschloß, die Ankunft der Herren abzuwarten. Spa, 5. Juli. Aus eine Frag« de» Reich«-kanzlers Fehrenbach, ob vielleicht zur B-sprechung der öestrasung der sogenannten Kriegsv-rbrech?r di e Seite 4 killtet Zeitung Nummer.'3 Anwesenheit des deutschen Justizministers ersorderlich sei, wurde mitgeteilt, daß diese dringend erwünscht sei. Es wiiiden übrigens auch der englische Lord« kanzler und der französische Justizmiuisier erscheinen. Nachdem der Reichskanzler Fehrenbach darauf auf. melksam gemacht hatte, dah der deutfche Justiz-minister zugleich Vizekanzler sei »nd daß, da der ReichSlag jetzt versammelt sei, die gleichzei-.tgr längere Abwesenlmt dtS Reichskanzlers und des Vizekanzlers zu UnrrnSglichkeiten führen würde, blschlob die Konferenz, die Bestrafung bereits am Donnerstag zu besprechen. Die Konferenz vertagte sich hierauf. Spa, 5. Jnli. Der deutsche ReichSwehiminister Gehler und General Eeekt treffen morgen um L Uhr nachmittags hier ein. DaS Zusammentreten der Konferenz ist für halb 4 Uhr nachmittags an-beraum». Die Konferenz wird sich sofort mit der Frage der Entwaffnung besassen. Verhandlungen zwischen Jugoslawien und der Tschechoslowakei. Prag, 5. Juli. In dieser Woche begibt sich eine tschechoslowakisch? Regiernngikommission nach Belgrad, um mit der jugoslawische» Regierung einen neuen Kvmpensationovertrag abzuschließen. Prag. 5. Juli. Der Meldung eineS Präger BlattcS zufolge aiird der Außenminister Dr. Benesch nach der Konferenz in Spa direkt nach Belgrad fahren, um mit der jugoslawischen Regierung über gemeinsame politische Angelegenheiten zu verhandeln. Eine Johann Huß-Feier. Prag. 5. Juli. Dem tschechischen Parlamente liegt ein» Bittschrift vor, eS möge der TvdeSlag von Johann Huß. 6 Juli, in der ganzen Repu-blik als Naii»nalseiertag festlich begangen werden. Der türkische Friedensoertrag. Paris, 5. Juli. Die Antwort der Lerblln-deten aus die von der tü-tischen Delegation zum FriedenSvertrag gemachten Lemerkungin dürfte da-hin lauten, daß die Verbündeten es ablehnen, auf die Bemerkungen einzugehen. Die türkische Regierung wird den Vertrag unterzeichnen oder sich als in Feindschaft mit der Entente befindlich betrachte» müssen. Die Kämpfe in Kleinasien. (Griechischer Kriegsbericht.) London, 5. Juli. Die gritchischen Truppen hoben, unterstützt durch die englisch griechische Flotte, Psdirma be!ktz', wo sie von der Bevölkerung als Befreier begrüßt wurden. Der Vormarsch in das Innere Kleinasiens wird sortgesetzt. Die AnhSuzer Mustavha Kcmal Paschas fliehen. ?s?ss!LSe>ssszss->:<>:< »; Dank und Bitte! Hnlässlicb der Schliessung des Kaffeehauses Merkur spreche ich allen Damen und Herren der Cillur Gesellschaft, welche mich stets mit zahlreichem Besuche beehrten, meinen aufrichtigen Dank aus. fflit diesem Danke verbinde ich die innige Bitte, die geehrten Gäste mögen mir, falls ich in absehbarer Zeit in die Lage käme, ein anderes Kaffeohauslokale zu eröffnen, auch fernerhin ihren geschätzten Zuspruch zuwenden. sha Cilli, am i. Juli ipao. < Cafeticr. Eingelangt: Srfmhel Herren., Damen-, Knaben-, Mädchen- und Kinder-:: schuhe aus Chevreaux-, Box- und Kalbleder :: Einzelpaare und en gros, prompte Lieferung. H. 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