des . k. Staats-Gymnasiums m jVIapbupg. Veröffentlicht von der Direetion am Sehlusse des Studienjahres P D D Im Yerlage des k. k. Staats-Gymnasiums. Druck von L. Kralik in Marburg. Inhalt: 1. Die Entwicklung des österreichischen Schulwesens, insbesondere des Mittelschulwesens unter der Regierung Kaiser Franz Josefs I. Von Professor J. Holzer. 2. Schulnachrichten. Vom Directionsleiter. ;i. Beilage: Katalog der Lehrer-Bibliothek (Fortsetzung). Zusammengestellt vom früheren Bibliothekar Dr. J. Tertnik, ergänzt und herausgegeben von J. Holzer. Die Entwicklung des österreichischen Schulwesens, insbesondere des Mittelschulwesens unter der Regierung Kaiser Franz Josefs I.*) Die folgenden Zeilen sollen eine kurze Darstellung der herrlichen Entwicklung unseres Schulwesens unter der glorreichen Regierung Kaiser Franz Josefs I. bieten, einer Entwicklung, die in der Geschichte der menschlichen Gultur fast einzig dastehen dürfte. Denn sowohl nach der Zahl und Gattung der Schulen, als auch in Bezug auf die Organisation und Güte derselben steht unser Vaterland heute und schon seit Jahren in der ersten Linie der europäischen Culturstaaten. Und dieser Aufschwung hat sich voll und ganz in den letzten fünfzig Jahren vollzogen. Die Allgemeinheit und Kürze, mit der das vorliegende Thema im Folgenden behandelt werden wird, bringen es mit sich, dass die Abhandlung für den Schulmann je nach der Art seiner Lehrthätigkeit und seines Wirkungskreises in manchen Theilen nur wenig oder vielleicht nichts Neues bietet. Dem Laien dagegen und vor allen dem studierenden Jünglinge bringt sie ein zwar knappes, aber in allen Theilen verlässliches, weil meist aus amtlichen Quellen gesammeltes statistisches und schulgeschichtliches Materiale. Und mit besonderer Rücksicht, auf die studierende Jugend ist die Abhandlung denn auch abgefasst: sie möge dieselbe als ein schlichtes Gedenkblatt an das Jubeljahr unseres edlen Kaisers und Herrn mit ins Leben nehmen! Eintheilen lässt sich unser sehr vielseitig entwickeltes Schulwesen etwa folgendermaßen: A. Hochschulen und diesen nahekommende Lehranstalten; B. Mittelschulen und zwar 1. Mittelschulen im engeren Sinne, die den Zutritt zu den Hochschulen vermitteln (Gymnasien und Realschulen); 2. Mittelschulen im weiteren Sinne (Mädchen-Lyceen, Handels-Mittelschulen, land-Und forstwirtschaftliche Mittelschulen); G. Fach- *) Bei der Abfassung dieses Aufsatzes wurden theils zur Zusammenstellung, theils zur Entlehnung und Controle der Zahlen folgende Werke benützt: 1. Das Jahrbuch des höheren Unterrichtswesens in Österreich von Divis u. Neubauer; 2. Der Mittelschul-Schematismus von Dassenbacher; 3. Die Publicationen der k. k. statist. Central-Commission von 1847—1851; 4. Die Jubiläums-Aufsätze in der Zeitschrift für die österr. Gymnasien und in der Zeitschrift für das Realschulwesen in den Decembernummern des vorigen Jahres; 5. Der Aufsatz „Universität und Akademie“ von W. v. Härtel in dem „Kaiserblatte“ der Wiener „Concordia“; G. Das Verordnungsblatt des k. k. Ministeriums f. Cultus u. Unterricht, 1899; 7. Der Prograinm-aufsatz „Geschichtliches über die Realschule“ von Hans Januschke (Teschen, O.-R.-Sch., 1898); 8. Grundriss der Geographie von Rothaug, Prag 1898; 9. Die österr.-ung. Monarchie von Fr. Umlauft. Außerdem gelangten mündliche und schriftliche Mittheilungen von Schulmännern zur Verwendung. S. Frankfurters Werk „Die Organisation des höh. Unterrichtes in Österreich“ bekam der Verfasser leider erst nach der Drucklegung des größeren Theiles des Aufsatzes in die Hände. 1* schulen höherer Ordnung; D. Fachschulen niederer Ordnung; E. Bürger- und Volksschulen; F. Gewerbliche, Handels- und Mädchen-Fortbildungsschulen. Das militärische Schulwesen bleibt als ein derzeit vollständig eigenartig organisiertes und selbständiges von unserer Betrachtung ausgeschlossen. Dagegen soll zum Schlüsse einiges über die Schuiinspec-tion, deren Entwicklung und Eintheilung, sowie über den derzeitigen Stand der Schulbücher-Literatur zur Erwähnung gelangen. A. Hochschulen und ihnen ähnliche Anstalten. Zu den Hochschulen gehören in erster Linie die Universitäten; Österreich besitzt deren derzeit 8 und zwar in Wien, Graz, Innsbruck, in Prag 2 (eine deutsche und eine čechische), in Krakau, Lemberg und Czernowitz. Die Universitäten in Krakau und Lemberg sind polnisch. In Innsbruck werden auch italienische Vorlesungen (zweite Landessprache) abgehalten; Ähnliches findet in einem auf das betreffende Sprachlach beschränkten Ausmaße überall statt. Unvollständig ist nur die Gzernowitzer Universität, die zweitjüngste von allen (1875 gegründet); ihr fehlt die medicinische Facultät. Selbstverständlich ist sie auch hinsichtlich der Frequenz die schwächste. Die theologischen Facul-täten sind an den anderen Universitäten katholische, an der Gzernowitzer dagegen ist sie, der Gonfession der großen Mehrheit der Bevölkerung des Landes entsprechend, griechisch-orientalisch. Bis zum Jahre 1848 besaßen unsere Universitäten (es bestanden damals die in Wien, Graz, Innsbruck, Prag, Olmütz, Lemberg) eigentlich nur aus 3 oder 2 Facultäten, die theologische und die juridische, bezw. auch die medicinische. Die philosophischen Studien wurden abgesondert in den philosophischen Lehranstalten, die in Universitätsstädten mit den Universitäten verbunden waren, und an den in einigen wichtigeren Städten (Linz, Salzburg, Klagenfurt, Laibach) befindlichen Lyceen betrieben, die medici-nischen Studien zum Theile an den medicinisch-chirurgischen Lehranstalten der Lyceen. Durch die 1848 begonnene und in den folgenden 2 Jahren fortgeführte Reorganisation der Universitäten wurden 3 derselben, in Wien, Prag und Krakau (diese Stadt mit ihrem Gebiete war bekanntlich erst 184G an Österreich gekommen) vollständige mit 4 Facultäten, Graz, Lemberg und Olmütz hatten 3 Facultäten und das medicinisch-chirurgische Studium, dieses aber nicht als Facultät, Innsbruck endlich nur die juridische und philosophische Facultät. Von diesen Universitäten ist die 01-mützer im Jahre 1855 aufgehoben worden. Dagegen wurden die Grazer 18G3 durch die medicinische Facultät, die Innsbrucker 1857 durch die theologische und 18GG durch die medicinische Facultät, die Lemberger endlich erst vor einigen Jahren durch die medicinische Facultät erweitert und zu vollständigen Universitäten ausgestaltet. Die Prager Universität endlich wurde 1882 in eine deutsche und eine čechische getheilt; die letztere entbehrte anfangs der theologischen Facultät, erhielt dieselbe aber einige Jahre später auch. Neben den 8 Universitäten bestehen 3 selbständige theologische Facultäten, nämlich die kath.-theol. Facultät zu Olmütz, ein Überbleibsel der früheren dortigen Universität, die kath.-theol. Facultät in Salzburg (auch hier hatte bis 1810 eine niedere Universität bestanden), endlich die evang.-theol. Facultät in Wien. Die jüngere Schwester der Universität ist die technische Hochschule. Den Charakter der Hochschule hat dieselbe erst unter der Regierung unseres Kaisers erhalten, während die bis dahin bestehenden derartigen Anstalten und zwar das k. k. polytechnische Institut in Wien, die k. k. technische Akademie in Lemberg, die ständische technische Lehranstalt in Prag und das ständische Joanneum in Graz den Charakter höherer technischer Fachschulen an sich trugen. Durch die Errichtung der technischen Hochschule in Brünn und die Theilung der Prager techn. Hochschule in eine deutsche und eine öechische ist die Zahl unserer technischen Hochschulen auf 6 gestiegen mit den Standorten: Wien, Graz, Prag (2), Brünn*), Lemberg. Den technischen Hochschulen vielfach verwandt sind die zwei Bergakademien zu Leoben und P f i b 1* am, die, vom Minister von Thinnfeld 1849 errichtet, im Jahre 1896 von Sr. Majestät dem Kaiser den Charakter von Hochschulen erhielten. Eine weitere derartige Schöpfung Sr. Majestät ist die 1872 gegründete Hochschule für Bodencultur in Wien in drei Abtheilungen, einer landwirtschaftlichen, einer forstwirtschaftlichen und einer culturtechnisclien. Ihre einseitige Vorgängerin war die k. k. Forstlehranstalt in Maria-Brunn. Ferner haben durch Se. Majestät den Hochschulcharakter erhalten die Akademie der bildenden Künste in Wien und (189(3) die böhmische Kunstakademie in Prag. Unsere jüngsten Hochschulen endlich sind die k. u. k. thierärztliche Hochschule in Wien und die k. k. Thier arzneischule in Lemberg, beide seit 1. Jänner 1897. Das sind in summa zwei Dutzend Lehranstalten mit Hochschulcharakter, von denen vor 50 Jahren nicht viel mehr als die Hälfte und selbst die nicht alle als Hochschulen bestanden. Sie alle sind Stätten wissenschaftlicher Forschung und Ausbildung, beziehungsweise künstlerischer Ausbildung und Bethätigung. Aber nicht bloß hinsichtlich der Zahl der Hochschulen ist ein mächtiger Fortschritt zu verzeichnen, sondern vielleicht noch mehr in ihrer äußeren und inneren Ausgestaltung. Insbesondere gilt dies von den medicinischen und philosophischen Facultäten und deren Instituten. Die Zahl der Lehrkräfte ist an diesen Facultäten zum mindesten aufs Doppelte gestiegen, ebenso die der Institute, die schon vorhandenen sind viel reicher dotiert und ausgestattet worden. Und welch prächtige Bauten beherbergen heute, wenigstens zum Theile, diese Stätten gelehrter Forschung und wissenschaftlicher Bildung! Besonders der ersten Hochschule des Reiches, der Wiener Universität, hat Meister Ferstel einen glänzenden Palast erbaut, ebenso würdig ihrer wissenschaftlichen Größe wie der prächtigen architektonischen Umgebung. Einen weiteren Glanzpunkt unserer Hochschulen bildet die große Anzahl von Gelehrten von europäischem Rufe, die an ihnen wirken. Natürlich steht auch in dieser Richtung die Wiener Universität obenan; aber auch die anderen Universitäten und Hochschulen haben mit ihr, dank dem Wohlwollen, das ihnen an hoher und höchster Stelle seit des hochverdienten Leo Thun Ministerschaft stets entgegengebracht wurde, verhältnis- *) Für die nächste Zeit ist auch die Errichtung einer čechischen techn. Hochschule in Brünn geplant und schon in Vorbereitung. — G — mäßig Schritt halten können. Und unsere jüngsten Hochschulen, die montanistischen und die thierärztlichen, schließen sich würdig den älteren Schwestern an. Den theologischen Facultäten der Hochschulen stehen nahe die theologischen D i ö cesan-A ns tal t en. im ganzen 17 an der Zahl, darunter 1 griech.-orientalische (in Zara) und 1 griech.-katholische (in Przemysl); von dieser besteht nur der 4. Jahrgang. An sie reiht sich die theol. Lehranstalt im Stifte St. Florian in Oberösterreich an. Sie alle sind ähnlich den theologischen Facultäten mit 4 Jahrgängen organisiert, nehmen in der Regel nur Gymnasial-Absolventen mit Maturitätsprüfung als Hörer auf und bilden sie zu Priestern heran. Vorzugsweise für die an ihnen herangebildeten Priester besteht in Wien das k. u. k. höhere Bildungs-Institut für Weltpriester bei St. Augustin („Augustineum“ genannt); an dieser Anstalt hat, wie schon der Titel besagt, auch Ungarn Antheil. Auch diese zumeist aus älterer Zeit stammenden Anstalten haben zum Theile ihre abgeschlossene Organisation erst unter Sr. Majestät Regierung gefunden, so insbesondere -« hinsichtlich des Ranges und Gehaltes ihrer Professoren. An der zweiten Stelle der hochschulähnlichen Anstalten möchte ich die k. u. k. Gonsular-Akademie (1898 aus der ehemaligen orient. Akademie reorganisiert) und die k. k. Lehranstalt für orientalische Sprachen in Wien nennen, erstere eine ßildungsanstalt für den diplomatischen und Consulardienst im Orient, letztere allgemeineren Zwecken dienend. Beide Anstalten stammen in ihrer jetzigen Organisation aus der Regierungszeit unseres Kaisers. An dritter Stelle wären zu erwähnen die Export-Akademie des k. k. ös t er r. Handelsmuseums, 1898 gegründet und eröffnet, die Handel s-II ochs c hule der Stiftung R e v o 11 e 11 a in T r i e s t, die Schiffbauschule ebendaselbst*), endlich die seit einer Reihe von Jahren an den Handelsakademien in Wien, Graz und Prag bestehenden Abiturienten-curse. Ferner können hier die höheren landwirtschaftlichen Landes-Lehr-anstalten in Tabor und Tetschen—Lieb wer da in Böhmen sowie in Dublany in Galizien eingereiht werden, da wenigstens ein Theil ihrer Hörer Gymnasial- oder Realschul-Abiturienten sind. Den beiden Kunsthochschulen ^ in Wien und Prag endlich seien angereiht die Kunstgewerbeschule dos k. k. ö st er r. Museums für Kunst und Industrie in Wien und die k. k. Kunstgewerbeschule in Prag, beide unter anderem auch dazu bestimmt, Zeichenlehrer für Mittelschulen, Lehrer-Bildungsanstalten und Gewerbeschulen heranzubilden, ferner die k. k. Kunstschule in Krakau und die steierm. landschaftliche Zeichen akad emie in Graz. B. Mittelschulen. Wir wenden uns nun dem Gebiete der Mittelschule zu und zwar zunächst der Mittelschule im engeren Sinne, dem Gymnasium und der Realschule. Diese sind die Mittelschulen v, sie stehen in der Mitte zwischen der Volksschule und der Hochschule, sie vermitteln den Übertritt zu den Hochschulen. Über die innere Entwicklung besonders des *) Mit der k. k. Staats-Gewerbeschule verbunden. Gymnasiums hat Schreiber dieser Zeilen bereits an einer anderen Stelle*) eingehend gesprochen. Hier sei nur die äußere, numerische Entwicklung und zwar nach Kronländern in der gebräuchlichen Ordnung zur Darstellung ge- . bracht. Dabei sei gleich im vorhinein bemerkt, dass in der Entwicklung des Gymnasiums und der Realschule ein Unterschied insofern eingetreten ist, als das Gymnasium seit seiner Umgestaltung im Jahre 1849 und den folgenden nach dem berühmten B onitz-Exner’schen „O r g an i s a t i o n s - E n t-wurfe“ im wesentlichen dasselbe geblieben ist, während die Realschule eine festere und bleibende Ausgestaltung erst um das Jahr 1870 erhalten hat. In der Zeit bis dahin hatte sich neben der 6classigen Oberrealschule besonders die sogenannte „unselbständige Unterrealschule“ (Massig oder 3classig) numerisch stark entwickelt, die aber nicht als eigentliche Mittelschule zu betrachten ist und daher im Folgenden nicht eingehend berücksichtigt sein wird. Es kommen also für die Entwicklung der Realschule zwei Ausgangstermine, für die des Gymnasiums nur einer in Betracht. Nach diesen einleitenden Worten wollen wir uns dem Einzelnen zuwenden und zwar zunächst hinsichtlich der Gymnasien. Das Erzherzogthum Österreich u. d. Enns hatte im Jahre 1848 außer der k. k. Theresianischen Ritterakademie 8 Gymnasien: 3 in Wien und zwar das akademische, das Schotten- und das Piaristen-Gymnasium, ferner die Benedictiner-Gymnasien zu Melk und Seitenstetten, das Cistercienser-Gymnasium zu Wr.-Neustadt**), endlich die Piaristen-Gymnasien in Krems und Horn. Ihre Zahl ist im Verlaufe der nun 50jährigen Regierung Seiner Majestät unseres Kaisers auf 29 gestiegen. Die Reichshauptstadt zählt derzeit allein 16 Gymnasien, darunter 14 vollständige, außerhalb Wiens befinden sich im laufenden Schuljahre 10 vollständige und 3 unvollständige Gymnasien, erstere in Baden, Horn, Kalksburg (Jesuiten), Krems, Melk, Oberhollabrunn, St. Pölten, Seitenstetten, Stockerau, Wr.-Neustadt, letztere in Korneuburg, Mödling und Waidhofen a. d. Thaya. Die Zahl der Schüler betrug 1847***) 24-4(5, im laufenden Schuljahre beträgt sie (einschl. der Schüler der I. Gl. in Korneuburg) 8946****). Es hat sich sonach in diesem Lande die Zahl der Gymnasien wie die der Schüler weit mehr als verdreifacht, während die Bevölkerung nur von rund 1,537.000 (1848) auf 2,750.000 (1898)*****) gestiegen ist. Im Erzherzogthum Österreich o. d. Enns befand sich im Jahre 1848 außer dem (geistl.) akadem. Gymnasium in Linz nur noch das berühmte Gymnasium der Benedictiner in Kremsmünster. Seitdem sind zugewachsen das Staatsgymnasium in Frei stadt, (einst bestand hier, bis 1788, ein Pia-risten-Gymnasium), das Staatsgymnasium in Ried, das bischöfl. Gymnasium in Urfahr (erst 7 Glassen), endlich das Connnunal-Untergymnasium in Gmunden. Es hat sich also auch hier die Zahl der Gymnasien verdreifacht, *) Programm des k. k. Staats-Obergymnasiums in M.-Trübau, 1894. **) Erhalten von den Stiftern Heiligenkreuz, Neukloster, Lilienfeld und Zwettl. ***) Nach den Tafeln zur Statistik der Österreich.-Ungar. Monarchie für die Jahre 1847 und 1848. ****) Verordnungsblatt vom 1. Jänner 1899. *****) Nach Rothaugs Geographie, Seite 111. die Zahl der Schüler ist von 477 auf 1662, die Einwohnerzahl von rund 715.000 auf 810.000 gestiegen. Das Herzogthum Salzburg hatte im Jahre 1848 das k. k. (Benedic-tiner) - Gymnasium in Salzburg, dagegen das heutige fürsterzbischöfliche Gymnasium daselbst nur als Institut. Es hat sich sonach die Zahl der Gymnasien verdoppelt, die Schülerzahl ist von 294 auf 491, die Einwohnerzahl nur von 143.000 auf 181.000 gestiegen. Im Herzogthuine Steiermark zählte man vor 50 Jahren 5 Gymnasien und zwar in G r a z, G i 11 i, J u d e n b u r g, M a r b u r g, St. La m b r e c h t, darunter 4 Benedictiner-Gymnasien; nur das in Marburg war mit weltlichen Lehrern besetzt. Außerdem bestand, aber nur als Institut „Carolinum-Augustineum“, das heutige fürstbischöfliche Gymnasium in Graz. Die Gymnasien in Judenburg und St. Lambrecht sind eingegangen. Zugewachsen sind außer dem schon genannten bischöflichen Gymnasium das II. Staatsgymnasium in Graz, das Staatsgymnasium in Leoben, das Landesgymnasium in Pettau und Scholz’ Privatgymnasium in Graz, so dass die Steiermark jetzt 8 Obergymnasien aufweist, darunter das in Marburg mit deutsch - slovenischen Parallelclassen am Untergymnasium; ebensolche selbständige Gymnasialclassen bestehen in Gilli. Die Zahl der Schüler ist von 1000 auf 2675, die Bevölkerungszahl von 1,020.000 auf 1,320.000 gestiegen. Im Herzogthum Kärnten, das 1848 die Benedictiner-Gymnasien zu Klagenfurt und St. Paul besaß, ist das Staatsgymnasium in Villach zugewachsen, so dass dies Land jetzt 3 Obergymnasien zählt. Die Schülerzahl ist von 343 auf 799, die Bevölkerungszahl von 324.000 auf 370.000 gestiegen. Das Herzogthum Krain besaß 1848 die Gymnasien in Laibach und Neustadtl (später Budolfswert umbenannt), letzteres ein Franciscaner-Gymnasium. Dazu kamen seither die Untergymnasien in Gottschee und Laibach und das Obergymnasium in Krainburg. In Hinsicht auf die Unterrichtssprache hat sich d i e Veränderung vollzogen, dass alle Gymnasien mit Ausnahme des Untergymnasiums in Gottschee, das deutsch verblieb, utraquistisch eingerichtet wurden und zwar mit vorwiegend slovenischem Unterrichte am Untergymnasium, aber fast ausschließlich deutschem am Obergymnasium. Untersteiermark, Krain und seit neuestem die Bukowina sind also jetzt die Länder des utraquistischen Gymnasial-Unterrichtes. Die Zahl der Gymnasiasten ist in Krain von 691 auf 1668, die Bevölkerungszahl von 476.000 auf 520.000 gestiegen. Im österreichischen Küstenlande, das sich aus Triest und seinem Gebiete, G ö r z und Gradišča und Istrien zusammensetzt, bestanden 1848 die Gymnasien zu Triest, Görz, Mitte j-bürg (ital. Pisino) und als wiedereröffnet das in Capodistria. In Mitterburg hatten bis 1873 die Franciscaner den Unterricht in den Händen, bis 1889 war es ein deutsches Staatsgymnasium und wurde 1890 nach Pola verlegt. Heuer soll dortselbst ein Gymnasium mit serbo-kroatischer Unterrichtssprache zur Eröflnung gelangen, wodurch sich das Mittelschulwesen des Küstenlandes dreisprachig gestalten wird. Zugewachsen also sind seit 1848 das Gymnasium in Pola und das italienische Communal-Gymnasium in T r i e s t. Die Schülerzahl ist in dieser Zeit von 560 auf 1821, die Bevölkerungszahl von 546.000 auf 700.000 gestiegen. ln der gefürsteten Grafschaft T i r o 1 und dem Lande V o r a r 1 b e r g finden wir 1848 das Gymnasium der Franciscaner in Bozen, das der Augustiner in Br ixen, das d:r Franciscaner in Hall, das Benedictiner-Gymnasium in Meran, ferner die k. k. Gymnasien in Feldkirch, Innsbruck, Bovereto und Trient, im ganzen also 8 vor. Dazu kamen seither: das fürstbischöfliche Gymnasium in Br ixen (Vincentinum), das Jesuiten-Gymnasium an der „Stella matutina“ in Feldkirch, endlich das Communal-Untergymnasium in Bregenz, so dass beide Länder derzeit 10 Obergymnasien und 1 Untergymnasium aufweisen. Hinsichtlich des Gymnasiums in Trient ist noch zu erwähnen, dass dasselbe neben den 8 italienischen Stammclassen 8 deutsche Parallelclassen mit voller Selbständigkeit besitzt, also eigentlich 1 Obergymnasium mehr anzusetzen ist. Die Schülerzahl ist seit 1847 von 2237 auf 3099, die Zahl der Einwohner von 871.000 auf 960.000 gestiegen. Unser südlichstes Kronland, das Königreich Dalmatien, hatte im Jahre 1848 die Gymnasien in Bagusa (Piaristen), Spalato, Zara. Dazu kamen seither das Gymnasium in Cat taro und ein zweites in Zara mit serbo-kroatischer Unterrichtssprache, die auch in Spalato, Bagusa und Gattaro eingeführt ist, so dass das Land jetzt 4 serbo-kroatische und 1 italienisches Gymnasium besitzt. Die Schülerzahl ist von 549, in welcher Zahl auch die Schüler der zahlreichen Privat-Gymnasial-Schulen*) inbegriffen sind, auf 1338, die Bevölkerungszahl von 424.000 auf 540.000 gestiegen. Nun wenden wir uns dem Norden der Monarchie zu und zwar zunächst den Sudetenländern, in denen infolge nationaler, ökonomischer und socialer Verhältnisse unser Schulwesen zur höchsten Entwicklung gelangte, einer Entwicklung, wie sie nur noch die Beichshauptstadt aufweist. Das Königreich Böhmen besaß 1848 die Gymnasien in Braunau (Benedictiner), Brüx (Piaristen), Budweis (deutsch. O.-G., Piaristen und Cistercienser), Deutschbrod (Prämoristratenser), Eg er, Jičin, Jung-bunzlau (Piaristen). Klattau (Benedictiner), Komotau (Cistercienser), Königgrät z, Böhm.-Leipa (Augustiner), Lei tineritz, Le i torni seli 1 (Piaristen), Neuhaus, Pilsen (deutsch. O.-G., Prämonstratenser), P i s e k, Prag (akad. Gymnasium, Piaristen-Gymnasium in der Neustadt, Gymnasium auf der Kleinseite), B ei c h e n a u (Piaristen), Schlackenwerth (Piaristen), Saaz (Prämonstratenser), im ganzen 22. Heute besitzt Böhmen einschließlich der geistlichen Privatgymnasien in Duppau und Mariaschein 61 Gymnasien, die Landeshauptstadt allein 4 deutsche und 5 čechische, ferner je 1 solches die Vororte Smichow und Königliche Weinberge. Außerdem haben seit 1848 deutsche Gymnasien erhalten: Am au, Aussig, Duppau, Gablonz a. d. Neisse, Kaaden, Karlsbad, Krumau, Landskron, Mies, Prachatitz, Beichen-b e r g, T e p 1 i t z-S c h ö n a u. Als čechische Gymnasien sind folgende errichtet worden: Beneschau, Budweis, C h r u d i m, C a s 1 a u, Hohenmauth, Kolin, Königinhof, Neubydžov, Pilgram, Pilsen, Pribram, *) Von diesen waren die zu Lesina und Poslire vollständig. Raudnitz, Rokycan, Sch lan, Tabor, Taus, Wittingau. Eingegangen ist von den 1848 bestehenden Gymnasien nur das Piaristen-Gym-nasiuni in Schlackenwerth. Hinsichtlich der Unterrichtssprache sei noch bemerkt, dass dieselbe am Beginne der 50ger Jahre an keiner Anstalt ausschließlich die čechische war; außer 16 deutschen Gymnasien*) gab es 6 mit deutscher und čechischer, bezw. čechischer und deutscher Unterrichtssprache und zwar in Prag (akad. Gymnasium), Deutschbrod, Jičin, Königgrätz, Neuhaus, Pisek. Heute stehen 26 (und 2 priv.) deutschen Gymnasien 33 čechische gegenüber. Die Zahl der Gymnasien im ganzen hat sich also fast verdreifacht, die Schülerzahl ist von 5609 auf 14.855 (einschl. der .Gymn. in Duppau, Mariaschein, Gablonz und Rokycan) angewachsen, die Einwohnerzahl von 4,478.000 auf 5,900.000. Das Nachbarland Mähren weist im Jahre 1848 im ganzen 8 Gymnasien auf, nämlich in Brünn, Olmütz, Iglau, Kremsier, Nikolsburg, Straßnitz (Stražnic), M ä h r.-T rübau, Z n a i m.**) 4 Gymnasien (Kremsier, Nikolsburg, Straßnitz und Mähr.-Trübau) versahen die Piaristen mit Lehrern, die Unterrichtssprache war an allen die deutsche. Dazu kamen im Laufe der letzten 50 Jahre 3 Gymnasien in der Landeshauptstadt Brünn, darunter 2 čechische, je ein čechisches Gymnasium in Gaya***), Hohenstadt, Un g.-IIradisch, Kremsier, Mi stek, Olmütz, Mähr. - O s t r a u, Prerau, Trebi tscli, Walachisch-Meseritsch, je ein deutsches in Mähr.-Neustadt, Mähr. - Ostrau, Mähr. - Schönberg und M ä h r. - W e i ß-kirchen. Das gibt im ganzen 13 deutsche Gymnasien und ebensoviele čechische, unter letzteren 5 Untergymnasien; dazu kommt noch das utra-quistische fürsterzbischöfliche Privatgymnasium in Kremsier. Die Zahl der Gymnasien hat sich also mehr als verdreifacht; die Zahl der Schüler ist von 2179 auf 7356 (einschl. der Schüler der I. Gl. in Gaya), die Bevölkerungszahl von 1,840.000 auf 2,330.000 gestiegen. Das Herzogthum Schlesien hatte im Jahre 1848 das k. k. Gymnasium in Troppau und die 2 Gymnasien (ein katholisches und ein protestantisches) in Teschen. Zugewachsen sind seitdem die Gymnasien in Bielitz, Friedek, Weidenau (alle 3 deutsch), das čechische Gymnasium in Tr oppau und das polnische Gymnasium in T eschen. Die beiden confessionellen Teschener Gymnasien wurden aber seither in eines vereinigt, und somit hat das Land derzeit 7 Gymnasien. Durch die Errichtung des polnischen Gymnasiums in Teschen ist das Miltelschulwesen dieses Kronlandes dreisprachig geworden. Die Schülerzahl ist von 884 auf 1822, die Bevölkerungszahl von 470.000 auf 630.000 gestiegen. Das Königreich Galizien hatte 1848 die Gymnasien von Bochnia, Brzezany, Buczacz (Basilianer), Krakau, 2 in Lemberg, darunter 1 der Dominicaner, Przemysl, Rzeszöw, Sambor, Neu-Sandec (Jesuiten), Stanislau, Tarnopol (Jesuiten), Tarnöw, im ganzen 13. Dazu sind seither gekommen die Gymnasien in Bsfckowice (Jesuiten), Brody (deutsch), Drohobycz, Jaroslau, Jaslo, Kolomea, Krakau *) Von diesen wurden !■ später in čechische umgewandelt. **) Davon wurde das in Stražnic čechisch. ***) Bis 1897 bestand hier ein deutsches Untergymnasium. (II. und III. Staatsgymnasium), Lemberg (III., IV. u. V. Staatsgymnasium), Podgörze, Przemysl (2., ruthenisches Staatsgymnasium), Sanok, Stry.j, Wadowice, Zloczöw. Das gibt im ganzen 30 Gymnasien. Von dieser Gesammtzahl sind 2 deutsch (Brody und das II. Gymn. in Lemberg), 2 ruthe-nisch (das akad. Gymnasium in Lemberg und das II. Staatsgymnasium in Przemysl), zwei haben selbständige ruthenische Parallelclassen (Kolomea und Tarnopol). Am Beginn der 50ger Jahre war der Stand der Unterrichtssprache an den 13 Gymnasien Galiziens folgender: 4 Gymnasien waren polnisch (Bochnia, Krakau, Bzeszöw, Tarnöw), 3 utraquistisch (Lemberg, II. Gymn., polnisch und deutsch, Neu-Sandec polnisch und deutsch, Brzezany (deutsch, polnisch und ruthenisch), die übrigen 6 deutsch. Die Zahl der Gymnasien hat sich also mehr als verdoppelt, die Schülerzahl ist von 3755*) auf 1G.441 gestiegen, hat sich also weit mehr als vervierfacht, die Einwohnerzahl ist von etwa 4,790.000 auf 6,800.000 gestiegen. Das Herzogthum Bukowina endlich, das im Jahre 1848 nur das Gymnasium in Czernowitz aufweist, hat es seil dieser Zeit zu 4 Gymnasien gebracht, indem das griech.-orientalische Obergymnasium in Suczawa (mit rumänischen Parallelclassen am Untergymnasium), das Gymnasium in Radautz und das deutsch-rutlienische Untergymnasium in Czernowitz zuwuchsen. Das Obergymnasium der Landeshauptstadt erhält ebenfalls suc-cessive rumänische Parallelclassen. Die Schülerzahl ist von 360 auf 2256 gestiegen, hat sich also mehr als versechsfacht; die Einwohnerzahl ist von etwa 390.000 auf 680.000 gestiegen. Beides muss als ein mächtiger Culturfortschritt auf diesem vorgeschobenen Posten abendländischer Cultur bezeichnet werden, auf dem Österreich sein Golonisations-Talent ebenso glänzend gezeigt hat, wie neuerlich in Bosnien und der Herzegowina. Wir haben also, um noch eine kurze Zusammenfassung zu geben, gegen 82 +2 Gymnasien im Jahre 1848, derzeit 200 mit dem Olfentlichkeitsrechte ausgestattete Gymnasien und dazu 3 geistliche ohne dieses. 163 +2 davon sind Obergymnasien, 18+ 1 Untergymnasien, 6 Realgymnasien, 13 Real- und Obergymnasien. Nach der Unterrichtssprache sind 107 +2 deutsche, 47 čecliische, 25 polnische, 5 italienische (einschl. Trient), 4 serbo-kroatische, 2 ruthenische und 10+ 1 ulraquistische Gymnasien. Von den letzteren sind 4 deutsch-slovenisch, 1 slovenisch-deutsch, 2 polnisch-ruthenisch, 1 deutsch-ruthenisch, 2 deutsch-rumänisch und 1 deutsch-čechisch (Kremsier, Seminar**). 4 +3 Gymnasien sind bischöflich, 13 sind Ordensgymnasien, 3 sind dies theilweise. Bei der Betrachtung der Entwicklung der Realschule wird, wie schon oben erwähnt wurde, von den schon genannten „unselbständigen Unterrealschulen“ abgesehen werden, soweit sich nicht aus denselben später vollständige Realschulen entwickelt haben. Hiebei kommt als erstes Stadium der Entwicklung die Zeit bis etwa zum Jahre 1874 in Betracht, in dem die Realschul-Gesetzgebung durch die verschiedenen Landtage***) ihren wesent- *) Hier fohlt die Angabe bezüglich der Krakauer Schüler. **) Außerdem noch die 8 selbständigen deutschen Parallelclassen in Trient und die 4 selbständigen deutsch-slovenischen Gymnasialclassen in Cilli. ***) In Krain, Triest, Gürz und Galizien stehen solche Landesgeselze heute noch aus. liehen Abschluss fand, als zweites Stadium die Zeit seit 1874. Während ferner das Gymnasialwesen sieh allenthalben gleichmäßig hob, nahm die Realschule vor allem nur in den industriereichen und handeltreibenden Provinzen einen bedeutenden Aufschwung, so besonders in Böhmen, Mähren, Schlesien und Niederösterreich, während die vorwiegend Ackerbau und Viehzucht treibenden Provinzen darin stark zurückgeblieben und manche von ihnen bis jetzt kaum über die ersten Anfänge hinausgekommen sind. Gehen wir nun aufs Einzelne über. Bis zum Jahre 184-9 waren nur ganz wenige Realschulen in der Monarchie vorhanden, und auch diese waren weder einheitlich organisiert, noch können sie den heutigen Ober- oder auch nur Unterrealschulen gleichgestellt werden. Sie waren Anstalten, die vorwiegend praktischen Bedürfnissen Rechnung trugen und ihren Schülern einen hauptsächlich realistischen Unterricht boten. Es waren dies die mit dem polytechnischen Institute verbundene heutige „Schottenfelder“ Oberrealschule in Wien, die 1845 errichtete ständische (jetzt Landes-) Realschule in Graz, die k. k. Real- und nautische Schule in Triest, die mit der ständischen technischen Lehranstalt in Verbindung stehende Realschule in Prag, die Realschule in Rakonitz (in Böhmen), zuerst mit Piaristen, später mit Prämonstratensern als Lehrern besetzt, die ebenso besetzte Realschule in Reichenberg, die mit der technischen Akademie in Verbindung stehende Realschule in Lemberg, endlich die Real- und Handelsschule in der damals sehr wichtigen ostgalizischen Handelsstadt Brod v, also im ganzen 8 Bealschulen. Erst durch den „Organisations-Entwurf“ nahm auch das österreichische Realschulwesen einen bedeutenden Aufschwung, der sich noch steigerte durch den allgemeinen volkswirtschaftlichen Fortschritt unseres Reiches in den letzten 3 Jahrzehnten. Im einzelnen stellt sich derselbe und zwar in numerisch aufsteigender Darstellung folgendermaßen dar: Kärnten, Krain und Salzburg haben seit 1851 je 1 Realschule in der Landeshauptstadt, weisen also seit der ersten Errichtung keinen Fortschritt auf. Ferner haben derzeit nur 1 Realschule die Bukowina (in Gzernowitz), die aber eine (in Sereth) wegen Schülermangels eingebüßt hat, und Vorarlberg (in Dornbirn), erstere seit 1863, letzteres seit 1878. Je 2 Realschulen weisen Dalmatien und Oberösterreich auf, jenes in Zara (seit 1854) und Spalato (seit 1862), dieses in Linz (seit 1851) und Steyr (seit 1849). Ein Zuwachs in der zweiten Entwicklungs-Periode ist da nicht zu verzeichnen. Je 3 Realschulen haben Steiermark und Tirol und zwar ersteres Land seit 1845 die schon erwähnte Landes-Oberrealschule in Graz, seit 1872 die Staats-Realschule ebendaselbst und seit 1870 die Oberrealschule in Marburg, hervorgegangen aus der bis dahin dort bestehenden unselbständigen Unterrealschule;*) letzteres die Oberrealschule in Innsbruck (seit 1851) und Roverclo (seit 1855) und die Unterrealschule in Bozen (seit 1875). Tirol weist also einen Zuwachs in der zweiten Periode auf, obwohl daselbst 2 Unterrealschulen, die zu Imst und zu Bruneck, wegen Schülermangels eingegangen sind. Je 4 Realschulen weisen das Küstenland und Schle- *) Dazu kommen die den Unterrealschulen ziemlich ähnlich organisierten sogenannten „Landes-Bürgerschulen“, 6 an der Zahl. si en auf, alle 8 aus der ersten Entwicklungs-Periodö stammend; ersteres in Görz (seit 1860), Triest, ital. Realschule (seit 18G3), Triest, deutsche Realschule (seit 1870), Pola, k. u. k. Marine-Unterrealschule (seit 1871), letzteres in Troppau (seit 1851), Bielitz (seit 1860), Teschen (seit 1870) und Jägerndorf (seit 1871). Nach diesen beiden Ländern folgt das große Galizien mit der zehnfachen Einwohnerzahl eines jeden der beiden und nur 6 Realschulen, von denen 4 (in Lemberg, Krakau, St anislau und Tarnopol) aus derZeit vor 1874 stammen, 2 dagegen (in Jaroslau und Tarn 6 w) erst in der jüngsten Zeit (1898 bezw. 1897) eröffnet wurden. Wie blühend hat sich dagegen das Realschulwesen in Niederösterreich, zumal in Wien, dann in Böhmen und Mähren entwickelt! Wien weist 13 Realschulen (9 Oberrealschulen und 4 Unterrealschulen) auf, von denen 4 seit 1874 errichtet worden sind, das übrige Land Nie d er öst err e i ch 2 Oberrealschulen und 1 Unterrealschule. Böhmen weist 29 Realschulen auf, von denen 13 seit 1874 zugewachsen sind. Der Unterrichtssprache nach sind 12 deutsch, 17 čechisch gegen 3 deutsche, 1 čechische und 1 utraquistische im Jahre 1851. Die Landeshauptstadt besitzt 3 deutsche und 3 čechische Realschulen, die Vororte Karolinenthal, Weinberge und Žižkov je eine čechische, der erstere auch eine deutsche. Die Standorte der übrigen deutschen Realschulen sind: Budweis, El bogen, ßöhm.-Leipa, Leitmeritz, Pilsen, Plan, Reichenberg (mit dem Gymnasium combiniert), Trauten au; die Standorte der übrigen čechischen: Adlerkostelec, Budweis, Jičin, Königgrätz, Kuttenberg, Laun, Nachod, Pardubic, Pilsen, Pisek, Rakonitz. Die Markgrafschaft Mähren endlich besitzt bei einer Bevölkerung von 2ya Millionen 24 Realschulen, von denen 12 seit 1874 zugewachsen sind. Der Unterrichtssprache nach sind 15 deutsch und 9 čechisch gegen eine deutsche im Jahre 1851. Die Landeshauptstadt hat 2 deutsche und eine čechische Oberrealschule; die Standorte der übrigen deutschen Realschulen sind: Auspitz, Göding, Iglau, Kremsier, Leipnik, Neutitsch ein, Olmütz, Mähr.-Ostrau, Proßnitz, Römerstadt, Sternberg, Znaim, Zwittau; die Standorte der übrigen čechischen Realschulen: Ungar.-Brod, Ge witsch, Göding, Kremsier, Leipnik, Neust ad tl, Proßnitz, Teltsch. Da Mähren, wie wir oben sahen, auch eine sehr beträchtliche Anzahl von Gymnasien (26), im ganzen .also 50 Mittelschulen besitzt und überdies ein blühendes Bürgerund Volksschulwesen, sowie zahlreiche Fachschulen aufweist, so muss dies Land in Österreich als das im Schulwesen entwickeltste bezeichnet werden. Außer den (schon erwähnten) Realschulen in Bruneck, Imst und Seretli sind noch eingegangen die Gymnasien in F reib erg in Mähren, Freudenthal in Schlesien, sowie die Bealschulen in Pirano in Istrien und Ragusa in Dalmatien, ferner einzelne unselbständige Unterrealschulen. Umgewandelt wurden die ehemaligen Realschulen in Jaroslau und Stryj in Galizien, sowie eine Anzahl (5) von combinierten čechischen Mittelschulen (Prag, Kuttenberg, Pilsen, Tabor, Prerau) entweder zu Obergyrnnasien oder zu Oberrealschulen. Im ganzen hat also unsere Reichshälfte derzeit 98 Realschulen (einschl. Reichenberg, St.-U.-R. und Kremsier, Comm.-U.-R.), darunter 26 Unterrealschulen. Der Unterrichtssprache nach sind G2 deutsch, 2G čechisch, 6 polnisch, 3 italienisch und 1 serbo-kroatisch. Die Zahl der Realschüler ist von 2011 im Jahre 1851 auf 30.461 im laufenden Schuljahre gestiegen.*) An die Gymnasien sind anzuschließen die beiden gymnasialen Mädchenschulen in Wien (deutsch) und Prag (čechisch), erstere 1892, letztere 1890 gegründet, beide aus je 6 Classen bestehend und bestimmt, Mädchen zur Gymnasial-Maturitätsprüfung vorzubereiten. Beide zusammen zählen 249 Schülerinnen. Dagegen können die Oclassigen Mädchenlyceen in Wien (4), Linz, Graz, Triest, Präg (1 deutsch, mit einer gymnasialen Abtheilung, und 1 čechisch) und die drei höheren Töchterschulen (Wien, Brünn und Klagenfurt) eher mit den Realschulen zusammengestellt werden, mit deren Lehrplan sie mehr gemein haben als mit dem der Gymnasien. Zu den Mittelschulen im weiteren Sinne gehören außer den eben er- wähnten Mädchenlyceen zunächst die Handels-Mittelschulen, mancher-orten auch Handels-Akademien oder höhere Handelschulen genannt. Diese Schulen sind mit Ausnahme der Triester Handels-Akademie durchwegs neuere, seit den 50ger Jahren und zumeist erst in den letzten 2 Jahrzehnten entstandene; ihre Zahl beträgt derzeit 19, ihre Standorte sind: Wien, Linz, Graz, Triest (ital.), Innsbruck, Trient (ital.), Prag (1 deutsche, 1 čechische), Aussig (deutsch), Ghrudim (čechisch), Königgrätz (čechisch), Pilsen (1 deutsche und 1 čechische), Reichenberg (deutsch), Brünn (1 deutsche u. 1 čechische), O 1 m ü t z (deutsch), Prossnitz (čechisch), endlich Krakau (polnisch). Nach der Unterrichtssprache sind also 10 deutsch, 2 italienisch, 6 čechisch und 1 polnisch. Die Errichtung dieser Anstalten, zumeist durch die Gemeinden oder Handelskammern und -Gremien erfolgt oder doch gefördert, war eine nothwendige Folge des Aufschwunges unserer Industrie und der stetigen Zunahme unseres Innen- und Außenhandels. Die Anstalten sind nach ihrem heutigen Zustande und Lehrpläne den analogen Anstalten des Auslandes ebenbürtig, ihre Absolventen genießen das Recht des Einjährig-Freiwilligenjahres, die an ihnen wirkenden Professoren und Lehrer sind zumeist akademisch gebildet und für Mittelschulen, eventuell für höhere Handelsschulen lehrbefähigt. Endlich gehören zu den Mittelschulen im weiteren Sinne noch die landwirtschaftlichen und die forstwirtschaftlichen Mittelschulen, nicht zahlreich, aber gut organisiert, alle in den nördlicheren Provinzen gelegen, von den Ländern erhalten und deren Verwaltungen, resp. dem k. k. Ackerbau-Ministerium unterstellt. Solche Mittelschulen befinden sich zu Mödling („Francisco-Josephinum“) und Klosterneuburg (k. k. öno-logische und pomologische Lehranstalt) in Österreich u. d. Enns, in Ghrudim, Kaaden, Raudnitz-Hracholusk, Weißwasser in Böhmen, Neutitschei n, Pr er au, Weißkirchen in Mähren, Ober-Hermsdorf in Schlesien, Gzernichöw und Lemberg in *) Hier sowie bei den Gymnasien sind nur die öffentlichen Schüler gezählt. Galizien und Czernowitz in der Bukowina. Von diesen sind die in Weißwasser, Mähr.-Weißkirchen und Lemberg forstwirtschaftliche, die übrigen landwirtschaftliche Mittelschulen. Alle diese Lehranstalten sind eine Errungenschaft der letzten 50 Jahre und dienen zum Beweise, dass unser Vaterland auch auf diesem Gebiete rüstig vorgeschritten ist. C. Fachschulen höherer Ordnung. Zu diesen sind zu rechnen die Lehrer- und Lehrerinnen-B ildungsanstalten, die viel Verwandtes mit den Mittelschulen aufweisen, die Staats-Gewerbeschulen, die höheren Fachschulen für Maschinenwesen, die 4 nautischen Schulen zur Heranbildung von Mercant.il -Capitänen, endlich die k. k. graphische Lehr- und Versuchsanstalt und die k. k. Lehr- und Versuchsanstalt für Lederindustrie in Wien. Vorgängerinnen unserer Lehrer-Bildungsanstalten waren die Normal-Ilauptschulen und die sogenannten „PrAparandien“ mit 2 Jahrgängen, aus denen die meisten Lehrer der Zeit vor dem Jahre 1870 hervorgiengen. Neben diesen gab es auch noch einjährige Gurse zur Heranbildung von sogenannten „Schul-gehilfen“. Durch das Hasner’sche He i c hs -Vol kss ch ul ge se t z vom 14: Mai 1'869 (etwas abgeändert im Jahre 1883) wurde die Berufsausbildung der Lehrer und Lehrerinnen (diese letzteren hatte es bis dahin überhaupt nur in geringer Anzahl gegeben, und diese waren in Klöstern herangebildet worden) auf 4 Jahre ausgedehnt, die Beifeprüfung der Lehramtszöglinge und die Lehrbefähigungs-Prüfung der provisorischen Lehrpersonen eingeführt. An diese so umgcstalteten Lehrer-Bildungsanstalten wurden theils akademisch gebildete und geprüfte Mittelschullehrer, theils tüchtige Pädagogen aus dem Stande der Hauptschul- und Bürgerschullehrer als Directoren und Hauptlehrer berufen. Der Zudrang zu diesen Anstalten war ehedem ein bedeutender, ihre Zahl blieb nur in den Karpathen- und Karstländern gegenüber den Sudeten- und Alpenländern etwas zurück, und noch heute haben Galizien und die Bukowina, Istrien und Dalmatien bei der größten Zahl der Analphabeten die relativ geringste Anzahl von Lehrer-Bildungsanstalten und Zöglingen derselben. An sie schließen sich in letzterer Hinsicht Kärnten, Krain und das übrige Küstenland an. Nur 1 Lehrer-Bildungsanstalt hat derzeit Kärnten; eine Lehrer- und eine Lehrerinnen-Bildungsanstalt haben Krain, die Bukowina, das Küstenland, Dalmatien, Salzburg; 1 Lehrer- und 2 Lehrerinnen-Bildungsanstalten hat Oberösterreich, von den letzteren ist aber 1 ohne Öffentlichkeitsrecht; 2 Lehrer- und 3 Lchrerinnen-Bildungsanstallen hat Steiermark (in Graz, Algersdorf, Marburg), die umgekehrten Zahlen weist Schlesien auf. Tirol mit Vorarlberg hat 4 männliche und 3 weibliche derartige Anstalten, Mähren 5 männliche und 4 weibliche, Niederösterreich 5 männliche und 5 weibliche, Galizien 9 männliche und 3 weibliche, Böhmen endlich 15 männliche und 7 weibliche, davon 1 ohne Öffentlichkeitsrecht. Von den gesammten 84 derartigen Anstalten sind IG ganz oder zum Theile klösterliche, 2 sind evangelische Privat-Anstalten (Gaslau und Bielitz), 6 Lehrerinnen-Bildungsänstalten stehen unter einer Leitung mit der bezüglichen männlichen Anstalt. Nur 2 klösterliche sind ohne Öffentlichkeitsrecht. Nach der Unterrichtssprache sind 47 deutsch, 16 čechisch, G polnisch, 2 italienisch, 2 serbo- kroatisch, 11 utraquistisch.*) Auch auf diesem Gebiete sehen wir wie im Mittelschulwesen die stärkste Entwicklung in Niederösterreich, Böhmen und Mähren. Im Anschlüsse an die Lehrer-Bildungsanstalten bestehen noch die Bürgerschulcurse, die von Zeit zu Zeit abgehalten werden, um Bürgerschullehrer und -Lehrerinnen heranzubilden, und in Wien zu demselben Zwecke selbständig das städtische Pädagogium. Ferner gehören zu den höheren Fachschulen die Staats-Gewerbe-schulen. Diese mit den Standorten Wien (2), Salzburg, Graz, Triest, Innsbruck, Prag, Pilsen (2), Reichenberg, Brünn (2), Krakau, Lemberg, Gzernowitz sind eine Schöpfung zumeist der 70ger Jahre, ihre Organisation hauptsächlich ein Verdienst des damaligen Sectionsrathes v. Dumreicher. Sie zerfallen wieder in eine höhere und eine niedere Art, je nachdem sie höhere baugewerbliche, maschinengewerbliche oder chemisch-technische Fachschulen in sich schließen oder bloß Werkmeisterschulen mit denselben Specialschulen sind. In die erstere Gruppe gehören die in Wien (I. Bez.), Triest, Prag, Pilsen (deutsch), Reichenberg (von allen die vollständigste und am reichsten ausgestattete), Brünn (deutsch), Bielitz, Krakau und Lemberg. Alle diese Schulen, hervorgerufen durch die stetigen Fortschritte von Industrie und Gewerbe und deren Interessen zu dienen bestimmt, haben besonders die Kunstgewerbe (Kunstschlosserei, Möbeltischlerei, Töpferei, Wandmalerei und Ornamentik, Buchbinderei, Kunststickerei und andere) mächtig gefördert und volle Anerkennung weit über die Grenzen unseres Rciches gefunden. Absolventen höherer österreichischer Gewerbeschulen finden vielfach und gegen sehr gute Entlohnung aucli im Auslande Stellung, ausländische Experten hinwiederum besuchen behufs Studiums der Lehrpläne, der Einrichtung und des Unterrichtsganges unsere Gewerbeschulen. Den Staats-Gewerbeschulen gleichzustellen sind die höheren Gewerbeschulen mechanisch-technischer Richtung, z. B. in Wr.-Neustadt (mit der Realschule verbunden), Hohenstadt in Mähren u. a. Dieser Zweig des öffentlichen Unterrichtes gehört bei uns zu den allerblühendsten, und er hat diese Blüte, was besonders hervorgehoben werden muss, in der kurzen Entwicklungszeit von 20 Jahren erreicht. D. Fachschulen niederer Ordnung. Hieher möchte ich zunächst die zweiclassigen Handelsschulen einreihen, 14 an der Zahl, von denen nur 2 (Krems und Laibach) älteren Datums sind, während die 12 ändern alle erst seit 1800 gegründet worden sind. Ferner gehören hieher die sämmtlichen Fachschulen für einzelne gewerbliche Zweige, weit über 100 an der Zahl und zwar in folgenden Gruppen: 1. Fachschulen flir Spitzenarbeiten und Kunststickerei; 2. Fachschulen für Weberei und Wirkerei; 3. Fachschulen für Hol/,- und Steinindustrie; 4. Fachschulen für den Korbflechtunterricht; 5. Fachschulen für keramische und Glasindustrie; (>. Fachschulen und Versuchsanstalten für Metallindustrie und 7. Fachschulen und Versuchsanstalten verschiedenen Zieles. Es würde zu weit führen, auch hier ins Einzelne zu gehen; nur die Frequenzzahlen, deren Sprache ja auch eine deutliche ist, mögen summarisch angegeben *) Es sind hier alle ohne Rücksicht auf den Erhalter und die Zahl der Jahrgänge als Einheiten gezählt. werden. Es besuchen im laufenden Schuljahre die staatlichen Anstalten der 1. Gruppe 490+06 ordentliche Schüler, bezw. Schülerinnen und 44 Hospitanten, die der 2. Gruppe 780+134 ordentliche Schüler und 51 Hospitanten, die der 3. und 4. Gruppe 1088 ordentliche Schüler und 120 Hospitanten, die der 5. Gruppe 210 Schüler und 55 Hospitanten, die der 6. Gruppe 477 Schüler und 15 Hospitanten, die der 7. Gruppe 600 Schüler und 142 Hospitanten, in summa 3653+230 ordentliche Schüler und 427 Hospitanten. Außer den staatlichen Anstalten dieser Art besteht aber noch eine Anzahl ähnlicher Landes- und Communal-Anstalten, deren Schüler hier nicht mitgezählt sind. Diesen Fachschulen seien noch die 4 allgemeinen Zeichenschulen (3 in Wien, 1 in Brünn) mit 237 Schülern und die allgemeinen Ilandwerkerschulen (dreiclassig oder zweiclassig) angeschlossen. Diese letzteren, 11 an der Zahl, theils Staats-, theils Gonnnunalschulen, sind durchwegs in den letzten 2 Decennien entstanden und bezwecken eine sorgsame Ausbildung der jungen Handwerker in den ihnen zur Ausübung ihrer Gewerbe nothwendigen technischen und allgemeinen Kenntnissen; ihre Schülerzahl beträgt 870. Auch in Bezug auf die letztgenannten Gruppen von Schulen steht jetzt Österreich den ändern Culturstaaten ebenbürtig da. Endlich können als Fachschulen dieser Art noch bezeichnet werden die zahlreichen niederen landwirtschaftlichen und forstwirtschaftlichen Schulen. Es gibt deren circa 40; sie unterstehen, wie die gleichartigen Mittel- und höheren Schulen, den betreffenden Landesverwaltungen, bezw. dem k. k. Ackerbau-Ministerium. Damit dürfte unser höheres, mittleres und fachlich gegliedertes Schulwesen, wenn auch nicht vollkommen erschöpfend, aber doch in seinen wesentlichsten Gattungen übersichtlich behandelt sein, und wir wenden uns nun einer mehr allgemein gehaltenen Betrachtung unseres Bürger- und Volks-schuhvesens zu. E. Volks- und Bürgerschulen. Einer fachmännischen Feder muss es überlassen bleiben, den Aufschwung, den unser Volksschulwesen unter der Regierung Sr. Majestät unseres Kaisers insbesonders seit der Schaffung des schon erwähnten Reichs*Volksschulgesetzes genommen hat, mit genauen, ins Einzelne gehenden Daten zu beleuchten. In allgemeinen Zügen stellt sich derselbe etwa folgendermaßen dar. Das Reichs-Volksschulgesetz verfügt (im § 21) die 8jährige Schul-pflichtigkeit und zwar vom vollendeten sechsten bis zum vollendeter) vierzehnten Lebensjahre mit eventueller Nachsicht des Schulbesuches in den letzten Monaten des 14. Lebensjahres, die in ein neues Schuljahr fallen. Dur Fortschritt gegen früher liegt also besonders in der gesetzmäßig bestimmten Schulpflichtigkeit sowie in der iür eine entsprechende allgemeine Ausbildung ausreichenden Unterrichlsdauer, die durch die Bestimmungen der Schulgesetz-Novelle vom Jahre 1883 gewisse, localen und socialen Bedürfnissen entsprechende Einschränkungen erfahren kann. Aus der festgesetzten Dauer der Schulpflichtigkeit eq*ab sich von selber die Schaffung der Bürgerschule als Abschlusses. Dies Ideal war und ist selbstverständlich nur unter besonderen Umständen und vor allem nur in größeren Städten durchzuführen. Und so ist denn die Zahl der so ausgestalteten Volksschulen, der Bclassigen mit 5 Volksschul- und 3 Bürgerschulclassen, des vollkommensten Typus derselben, noch immer eine relativ geringe, zumal in den Ländern, die ein weniger entwickeltes Städtewesen haben. Nach § 18 des Gesetzes können auch selbständige 3classige Bürgerschulen errichtet werden, die sich an den fünften Jahrescurs der Volksschule anschließen. Die eigentlichen Volksschulen können sonach Iclassig bis Gclassig sein, letzteres besonders dann, wenn sie sogenannte „Abschlussclassen“ haben, denen die für die Bürgerschule ihres vorgerückten Allers wegen nicht mehr geeigneten Schüler zugewiesen werden. Diese Gclassigen Volksschulen bilden natürlich nur Ausnahmen, und überhaupt sind Volksschulen mit dieser Classenzahl selten. Umso zahlreicher aber sind die mit 1—5 Classen in den letzten Jahrzehnten geworden. Freilich überwiegt auch heute noch die Zahl der minderclassigen (1—3 Classen) weitaus die Zahl der 4- und öclassigen Schulen. Vergleichen wir nun mit diesen unsern Schulzuständen die am Beginne der 50ger Jahre, ln dieser Zeit gab es 4 Kategorien von Volksschulen: Hauptschulen,*) Trivialschulen, Mädchenschulen und Wiederholungs-Schulen. Die Zahl der Schulen der ersten Gruppe betrug in den österreichischen Ländern im ganzen nur 292, die meisten (84) halle Nieder-öfeterreich, die wenigsten (3) die Bukowina, deren Schulwesen überhaupt am weitesten zurückgeblieben war. Am zahlreichsten war die zweite Gruppe vertreten, die Trivialschulen, deren Unterrichts-Gegenstände außer der Religion Lesen, Schreiben und Rechnen waren. Sie dürften am ehesten mit den unteren 3 Classen unserer Volksschulen zu vergleichen sein. Die Mädchenschulen, die besonders zahlreich (3G8) in Tirol vertreten waren, waren zum Theile Privat- und Klosterschulen. Die Wiedeiholungs-Schulen endlich, deren Zahl ungefähr derjenigen der Trivialschulen gleichkam,**) wurden vorwiegend von den Schülern der 2. und 3. Gruppe nach Absolvierung des normalen Schulbesuches besucht; an ihnen wurde vor allem Sonntags- (und Feiertags-) Unterricht erlheilt, weshalb sie mancherorten auch Sonntagsschulen hießen. Die Schulzuslände waren natürlich je nach den Kronländern außerordentlich verschieden; das kleine Salzburg halte weit mehr Schulen als Dalmatien oder gar die Bukowina, Tirol mit Vorarlberg mehr als Galizien,***) Mähren fast die gleiche Anzahl mit demselben. Ähnliches muss vom Schulbesuche gesagt werden; so besuchten im Jahre 1K47 in Niederösterreich von rund 108.000 schulfähigen Kindern 1G4.000 die Schule, in Böhmen von 5GO.OOO schulfähigen Kindern 531.000, in Galizien dagegen von 594.000 nur 93.000, in Dalmatien von 25.000 nur 8.000. Die Ähnlichkeit zwischen dem Einst und Jetzt besteht freilich fort — und das liegt in der Natur der Sache —, dass die damals vorgeschrittensten Länder auf diesem Gebiete, die Alpen- und die SudetPn-länder, dies auch heute noch sind, während die Karst- und die Karpathen-länder noch vieles nachzuholen haben. Indes weist auch hier die stete Zunahme der Zald der Volksschulen, sowie die stetige Abnahme der Analphabeten einen ständigen Fortschritt aus. *) Dii' Hauptschuld! waren 4classig und mit eigens lehrbefahigten Lehrern, den „Hauptschullehrern“, besetzt. **) Eine starke Ausnahme machten diesbezüglich Galizien und Dalmatien. ***) Allerdings infolge der zahlreichen Wiedeiholungs-Schulen. Einen ganz besonderen Aufschwung nahmen ferner das in den 50ger Jahren kaum vorhandene Institut der Kindergärten, dann die Knaben- und Mädchenhorte und -Schutzhäuser, endlich die Unterrichts- und Erziehungs-Anslalten für viersinnige Kinder. Im Jahre 1851 gab es 10 Taubstummeninstitute und 4 Blinden-Institute, 1S99 dagegen gibt es von ersteren 17, von letzteren 12 in den österreichischen Ländern. Wir sehen also überall, in der Zahl der Schulen, im Schulbesuche, in der Zahl der Schulclassen und in dieser ganz besonders, ferner in der Organisation und der Einrichtung, endlich in der räumlichen Unterbringung der Volksschulen feinen mächtigen Fortschritt allerorten und wenn auch mit Abstufungen, in allen Kronländern. F. Fortbildungsschulen. An die Volks- und Bürgerschulen reihen sich die verschiedenen Fortbildungsschulen an. Man kann sie eintheilen in gewerbliche, d.i. solche, die den Lehrlingen der verschiedenen Gewerbe einen den praktischen Bedürfnissen angepassten Unterricht angedeihen lassen, in Fortbildungsschulen für Handelslehrlinge, in landwirtschaftliche Fortbildungsschulen, endlich in Hausfrauen schulen und Mädchen-Fortbildungsschulen. Alle diese Schulen sind Schöpfungen der neuesten Zeit. Die gewerblichen Fortbildungsschulen sind nach Möglichkeit an höhere und niedere Gewerbeschulen, an Fachschulen gewerblicher Ar! und an Handwerkerschulen, die Handels-Fortbildungsschulen nach Möglichkeit an höhere und niedere Handelsschulen angefügt; wo das nicht möglich ist, schließen sich beide Kategorien an die vorhandenen Volks- und Bürgerschulen an. Von den Mädchen-Fortbildungsschulen seien besonders erwähnt die „Fachschulen des Wiener Frauen-Erwerbvereines für Mädchen“, 13 an der Zahl mit 12G4 Schülerinnen. Ähnliche Anstalten, nur von entsprechend geringerem Umfange und geringerer Frequenz, bestehen in Prag, Brünn (öechisch), Graz und Marburg. Anhang. Schulinspection. Schulbücher-Literatur. Die derzeitige Schulinspection weist 4 bezw. 5 Gruppen von Inspectoren auf: 1. Landes-Schulinspectoren für Mittelschulen; 2. Landes-Schulinspectoren für Volks- und Bürgerschulen, Lehrer- und Lehrerinnen-Bildungs-anstalten; 3. Fachinspectoren (für das Zeichnen, für Handels-, Gewerbe-und nautische Schulen); 4. Beligions-Inspectoren; 5. Bezirks-Schul-i nspect oren. Die Landes - Schulinspectoren, die Nachfolger der früheren „Schulräthe“, seit Ende der GOger Jahre den jetzigen Namen führend, sind die obersten Schulaufsichts-Organe; es gibt deren derzeit 55; 3 von ihnen sind (mit dem Titel und Charakter von Hofräthen) dem k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht zur Dienstleistung zugewiesen, 21 sind ausschließlich mit der Mittelschul-Inspeclion, 22 ausschließlich mit der Volksschul-Iiispection, 7 mit gemischter Inspeclion beider, 1 nur mit Gewerbeschul-Inspection und 1 mit der Inspeclion von Beal- und Gewerbeschulen betraut. Die Miltelschul-Inspection ist in Böhmen und Mähren, nach Thunlichkeit auch in Niederösterreich und Steiermark mit Kärnten fachlich gcllieilt (nach humanistischen und realistischen Fächern), in den übrigen Kronländern ist sie einheitlich. Für die Inspection des Zeichenunterrichtes sind 6 eigene Fachinspecloren (Zeichenprofessoren der VIII. Rangsclasse) ernannt, 3 für die nördlichen und 3 für die südlichen Kronländer. Ferner unterstehen die Handelsschulen, die Gewerbeschulen, die Fortbildungsschulen u. dgl. fast ganz der Inspection von eigens hiezu ernannten Fachinspectoren, ebenso die 4 nautischen Schulen. Für die Inspection des Religions-Unterrichtes an den MiLtelschulen, an Bürger- und Volksschulen sind eigene, von den competenten bischöflichen Ordinariaten ernannte Religions-Inspectoren bestimmt, denen auch die Inspection der religiösen Übungen obliegt. Diese unterstehen ihren geistlichen Oberbehörden, alle früher genannten Inspectoren dagegen sind staatliche Functionäre, ebenso die folgenden. Für die regelmäßige Inspection der Volks- und Bürgerschulen in den einzelnen Bezirken (autonomen Städten) werden periodisch k. k. Bezirks-Schulinspectoren ernannt. Dieselben werden tlieils dem Stande der Miltel-schul-Directoren und -Lehrer, dem der Directoren, Professoren und Lehrer der Lehrer-Bildungsanstalten und zum größeren Theile dem Stande der Bürger- und Volksschul-Directoren und -Lehrer entnommen. Nur im Königreiche Galizien sind dieselben seit mehreren Jahren stabil angestellt. Indem wir uns nun dem letzten Punkte unserer kurzen Betrachtungen, der Schulbücher-Literatur, zuwenden, müssen wir zugestehen, dass vor 50 Jahren auf diesem Gebiete bei uns verhältnismäßig nur Weniges und dies ofl ziemlich Mangelhaftes geleistet wurde. Als Graf Leo Thun seine groß angelegte Mittelschul-Reform durchzuführen begann, waren wir auf diesem Gebiele sowie hinsichtlich der Beschaffung der nothjvendien Lehrkräfte stark von Deutschland abhängig Aber dieser Zustand dauerte nur etwa 1 x/2 Jahrzehnte, ja in letzterer Hinsicht erfolgte die Emancipation vom Auslande schon früher. Auch in ersterer Hinsicht trat bereits in den SOger Jahren ein reges Schaffen und Streben ein, das sich in den GOger Jahren verdoppelte, und schon vor 25 Jahren standen wir, wenn auch nicht ganz ebenbürtig, so doch ziemlich unabhängig vom Auslande da. Einige hochverdiente Gelehrte und Schulmänner dieser Zeit, die sich dabei besonders bethätigten, seien hier namentlich angeführt: Die Philologen J. Alex. Rožek, Job. Hauler, Karl Schenkl und Georg Curtius, der Germanist Alois Egger, die Historiker Gindely und Hannak, die Geographen Ivlun und Kozenn, der Mathematiker Močnik, die Physiker Krist und Pisko, die Naturhistoriker Pokorny, Wretschko und Hochstetter, die Pro-pädeutiker Zimmermann, Lindner u. Drbal, die Slavisten Janežič u. Miklosich, der Pädagoge Wilhelm und zahlreiche andere. So dauerte es nicht lange bis dahin, dass eine tüchtige, gediegene Schulbücher-Literatur entstand, durch die wir vom Auslande unabhängig wurden. Und nicht nur dies; so manche von den Büchern der genannten Schulmänner fanden Aufnahme und Verbreitung im Auslande. Noch glänzender aber hat sich unsere Schulbücher-Literatur in den lelzten 2 Decennien entwickelt: der Same, den jene genannter und andere zeitgenössische Schulmänner gesäet, er ist aufgegangen und hat gar reichliche, herrliche Früchte gelragen! Zeugnis dafür geben die amtlichen Verzeichnisse der approbierten Lehrbücher und Lehrmittel, die, wenn man alle Schulen zusam-menfasste, selber ein ganzes Buch ausmachen würden. Und die große Mehrzahl derselben rührt von österreichischen Schulmännern und Verlegern her. Wir sind am Schlüsse unserer lehrreichen und zugleich erhebenden Betrachtungen angelangt. Aus allen Theilen derselben ist zu ersehen, zu welch schöner Blüte sich unser Schulwesen in den letzten 50 Jahren aus bescheidenen Anfängen entwickelt hat, und dass es einen Vergleich mit dem der culturell am höchsten stehenden europäischen Staaten nicht zu scheuen hat. Und nicht etwa nur auf ein Volk, einen Stamm unseres polyglotten Vaterlandes blieb diese Entwicklung beschränkt, alle haben daran Antheil erhalten je nach den Verhältnissen. Und zu den schönsten Ruhmesblättern nnseres erhabenen Jubelmonarchen wird das gehören, auf dem er bezeichnet und gepriesen werden wird als der Schöpfer und unablässige Förderer unseres modernen Schulwesens. Marburg, im April 1899. Jos. Holzer. f Dem frommen Andenken weiland Ihrer Majestät der Kaiserin Elisabeth. So geweint hat Österreich noch niemals, niemals! Die ruhmgekrönte Austria hat schon so manchen herben Schicksalsschlag erleiden müssen; sie sah das Kriegsglück von ihren Bannern treulos schwinden, furchtbare Naturereignisse zerstörten hin und wieder ihre blühenden Städte, verwüsteten ihre lachenden Fluren und goldenen Felder; dies alles ertrug sie mit stoischer Ruhe und mit bewunderungswürdiger Ergebenheit in den Willen Gottes. Aber eine solche Mutter, und zwar auf eine so grauenerregende Weise verlieren, — das konnte die liebumschlungene Völkerfamilie Österreichs kaum ertragen! Der 10. September 1898 wird in den Annalen unserer Monarchie als ein Tag der tiefsten Trauer, des grenzenlosen Schmerzes verzeichnet stehen. Er sah unsere Kaiserin Elisabeth sterben... ach! nicht im trauten Kreise Ihrer Theueren, sondern fern von der Heimat, nicht sanlt entschlummern unter dem kühlen Kusse des Todesengels, sondern hinsinken, tödlich getroffen von der Waffe eines ruchlosen Mordgesellen, dessen Namen der Nachwelt zu überliefern sich die Feder sträubt! Mit Blitzesschnelle verbreitete sich am Abende des obbenannten Tages die fast unglaubliche Hiobsbotschaft, dass unsere Kaiserin in Genf einem entsetzlichen Attentate zum Opfer gefallen sei. Starr und fassungslos seufzte ein jedes österreichische Herz weinend auf. In rührendem Zusammenklange ertönte die Klage aller. Ja, die ganze Welt stand wie gebannt unter dem schrecklichen Eindrücke dieser unerhörten Nachricht. Alles war bestürzt, erschüttert, niedergeschmettert. Selbst aus den entlegensten Gegenden, welche die Sonne der Givili-sation erreicht, erhob sich ein Schmerzensruf, der an Größe und namenloser Empfindung nur mit dem unermesslichen Abscheu über die frevelhafte Mordthat wetteiferte. Hat wohl je der Mordstrahl ein Leben grausam zerstört, das so unschuldig, so rein, so unschätzbar verdient gewesen wäre, wie das der Kaiserin Elisabeth? Wurde die strahlende Krone je einem würdigeren Haupte entrissen ? . . . Geboren am 24. December 18157 aus dem erlauchten Herrschergeschlechte der Wittelsbacher in Bayern, mit Sr. kais. u. kön. apost. Majestät Franz Josef I. am 24. April 1854 in Wien vermählt, hat die selige Kaiserin sofort durch Ihr freundliches Wesen und durch unausgesetzt segenspendendes Wohlthun die Liebe aller Völker Österreichs im höchsten Maße gewonnen. Sie wurde die herzensgute Landesmutter, die Wonne und die Freude von Österreich-Ungarn. Sie zeichnete sich durch eine Fülle der herrlichsten Tugenden aus. Sie war tiefreligiös, ein leuchtendes Ideal, Nachahmung erweckend für alle Ihre Unterthanen. Sie sprach ja einst so schön zum Erzieher Ihrer Tochter: „Prägen Sie meinem Kinde wahre Religiosität (‘in, wir alle sind im Leben der Tröstungen der Religion bedürftig!“ Den Armen war sie ein Trost, eine Stütze den Hilfsbedürftigen. Wie viel Elend hat sie geheilt, wie viel Leid gelindert, wie viele bittere Thränen getrocknet! An die Nothleidenden aller Art hat sie ungeheure Geldsummen vertheilt. Wohl keiner von Ihren zahlreichen Titeln glänzt schöner und erhabener, als die Beinamen, die Ihr die verwundeten Krieger im Jahre 18G6 gegeben: Die barmherzige Samaritanin, der Schutzengel der Verwundeten, die barmherzige Schwester im kaiserlichen Gewände! Für die Künste und Wissenschaften war sie begeistert, wie wahrscheinlich noch keine Herrscherin in Österreich. Selbst classisch gebildet, beherrschte Sie manche Gebiete des Wissens mit einer Gründlichkeit, die einem Fachgelehrten zur hohen Ehre gereichen würde. Das künstlerische und wissenschaftliche Streben förderte Sie mit der Opferwilligkeit und mit der Großmuth eines Maecenas. Daher war die Trauer Österreichs ob Ihres so tragischen Todes eine allgemeine, noch nie dagewesene. Es schluchzten die höchsten Würdenträger sowie die bescheidensten Bewohner in den ärmlichen Hütten. Alles pries die Güte, die Liebe, die ungezählten Wohlthaten der verblichenen Herrscherin. Unendlich ist die Zahl der dankerfüllten Segensprüche, die Ihr in Ihre glückselige Ewigkeit nachgerufen wurden. Die beste und schönste Lobrede auf die unvergessliche Landesmutter ist aber Ihr vollkommenes Tugend- und Thatenleben. Das ist ein Hymnus, der die Welt entzückt, den Himmel erfreut und zur hochverdienten Vergeltung bewegt. Gewiss, — um mit den Worten Sr. Majestät des Kaisers zu sprechen — die schwerste, die grausamste Prüfung hat Österreich heimgesucht. Die Zierde des Thrones, die treue Gefährtin ist nicht mehr. Eine Mörderhand, das Werkzeug des wahnwitzigen Fanatismus, der die Vernichtung der bestehenden gesellschaftlichen Ordnung sich zum Ziele setzt, hat sich gegen die edelste der Frauen erhoben und in blindem, ziellosem Hass das Herz getroffen, das keinen Hass gekannt und nur für das Gute geschlagen hat. Aber ebenso gewiss ist auch, dass Österreichs Geschichte um einen ruhmvollen Namen bereichert worden ist, dessen Andenken und Herrlichkeit ewig dauern werden!................ Es ist gescheh’n. Die Edelste von Allen, Der Frauen Krone ist zu Genf gefallen Durch schnöden Mord. Das war ein Tag! So wird kein zweiter tagen, Als unsre Herrin ward zu Grab getragen, Vom Stahl durchbohrt. Wir beteten für Sie um ew’gen Frieden, Die seltsam war gekommen und geschieden. Dr: Ant. Medved. m II. Jahresbericht. I. Personalstand, Fächer- und Stundenvertheilung. A. Lehrer. 1. Peter Stornik, Dr. der Philosophie, Director, lehrte Geographie in der 1. 11 und Physik in der IV. B Glasse (bis 21. April), 6 Stunden. 2. Johann Majciger, Professor (in der VIII. Rangsclasse), seit 22. April Directionsleiter, lehrte Slovenisch für Slovenen in der 11. A und B, III. A und B, IV. A und B, V.—VIII. ('.lasse, für Deutsche im IV. Gurse. 17 Stunden. 3. Franz Horäk, Professor (in der VJII. Rangsclasse), Ordinarius der VI. Classe, lehrte Geographie und Geschichte in der 11. B, UI. B, IV. A. VI. und VIII. Classe. 18 Stunden. 4. Franz Xaver Metzler, Professor, Ordinarius der II. A Classe, lehrte Latein in der II. A, Deutsch in der II. A, V. und VI. Classe. 18 Stunden. 5. Karl Kirchlechner, Professor, Ordinarius der VII. Classe, lehrte Deutsch in der III. B und VII., Geographie und Geschichte in der III. A, IV. B und VII., steiermärkische Geschichte in der IV. A und B Classe. 18 Stunden. 6. Johann Košan, Professor, Ordinarius der II. B Classe, lehrte Latein in der II. B nnd VI., Deutsch in der II. B Classe. 18 Stunden. 7. Josef Holzer, Professor. Ordinarius der 111. A Classe, lehrte Latein in der 111. A, Griechisch in der III. A und V. Classe. 10 Stunden. 8. Franz Jerovšek, Professor, Ordinarius der I. B Classe, lehrte Latein in der I. B, Griechisch in der VIII., Slovenisch für Slovenen in der I. A u. B CI. und Stenographie im 11. Curse, seit 22. April auch Geographie in der I. B Classe. 18 bezw. 21 Stunden. 9. Georg Pölzl, Professor, krankheitshalber beurlaubt. 10. Ignaz Pokorn, Professor, Ordinarius der IV. B Classe, lehrte Deutsch in der I. B, Latein in der IV. B, Griechisch in der IV. B und VII. Classe. 18 Stunden. 11. Blasius Matek, Professor, lehrte Mathematik in der I. B bis IV. B, in der VI. und VIII., Physik in der VIII. Classe. 20 Stunden. 12. Anton Schwaighofer, Dr. der Philosophie, Professor, lehrte Mathematik in der III. A. Naturgeschichte in der I. A und B, II. A und B, III. A und B (II. Sem.), in der V. und VI. Classe, Naturlehre in der III. A und B (I. Sem.), Kalligraphie und Stenographie im I. Curse. 23 Stunden. 13. Johann Tertnik, Professor, Dr. der Philosophie, den selbständigen deutsch-slovenischen Gymnasial-Classen in Cilli zur Dienstleistung zugewiesen. 14. Anton Medved, Dr. der Theologie und Philosophie, Professor, lehrte Beligion in der I. A bis IV. A, in der V. bis VJII. Classe, Slovenisch im III. Curse, hielt die I. Exhorte. 18 Stunden. 15. Jakob Kavčič, Professor, lehrte Beligion in der I. B bis IV. B Classe, Slovenisch im 11. Curse, hielt die II. Exhorte. 10 Stunden. 16. Rudolf Straubinger, Professor, Ordinarius der VIII. Classe, lehrte Latein in der VII. und VIII., Deutsch in der VIII., Geographie in der I. A Classe. 10 Stunden. 17. Karl Zahlbruckner, Ingenieur, wirkl. Gymnasiallehrer, Ordinarius der V. Classe, lehrte Mathematik in der II. A, IV. A, V. und VII., Physik in der IV. A und VII., seit 22. April auch in der IV. B Classe. 1!) bezw. 22 Stunden. 18. Bichard Ritter von Schubert-Soldern, Dr. der Philosophie, supplierender Gymnasiallehrer, lehrte Deutsch in der III. A und IV. A, Geographie und Geschichte in der II. A und V., philosophische Propädeutik in der VII. und VIII. Classe. 17 Stunden. 19. Karl Verstovšek, supplierender Gymnasiallehrer, Ordinarius der Ul. B Classe, lehrte Latein in der III. B und V., Griechisch in der III. B Classe, Slovenisch im I. Curse. 19 Stunden. 20. Alois Schmitzberger, Dr. der Philosophie, supplierender Gymnasiallehrer, Ordinarius der I. A Classe, lehrte Latein in der I. A, Griechisch in der VI., Deutsch in der I. A Classe. 17' Stunden. 21. Johann Zmölnig, supplierender Gymnasiallehrer, Ordinarius der IV. A Classe, lehrte Latein u. Griechisch in der IV. A, Deutsch in der IV. B, Mathematik in der I. A Classe. 16 Stunden. 22. Arthur Hesse, k. k. Bealschul-Professor, Nebenlehrer, lehrte Zeichnen in der II. und III. Abtheilung. 4 Stunden. 23. Friedrich Schuster, Bürgerschullehrer, Nebenlehrer, lehrte Zeichnen in der I. Abtheilung. 3 Stunden. 24. Rudolf Markl, Turnlehrer an der k. k. Lehrer-Bildungsanstalt und an den beiden Mittelschulen, Turnwart des Turnvereines, Nebenlehrer, lehrte Turnen in 3 Abtheil. 6 Stunden. 25. Robert Bittner, k. k. Realschul-Professor, Nebenlehrer, lehrte französische Sprache im II. Curse. 2 Stunden. 26. Rudolf Wagner, Dom- und Stadtpfarr-Organist, geprüfter Lehrer für Gesang an Mittelschulen, Nebenlehrer, lehrte Gesang in 3 Abtheilungen. 5 Stunden. B. Gymnasialdiener: Johann Laupal. Aushilfsdiener: Matthias Zigart, II. Schüler. I. Classe A (36). Alt Josef Atzler Roland läelsky Johann Čuš Martin Čuš Michael Dernovšek Franz Ferk Franz Jerovschek Guido Jug Karl Kniely Konrad Koroschetz Friedrich Koroschetz Hubert Kotzbek Stanislaus Lassbacher Anton Marcovich Constantin Nestroy Ferdinand Novak Josef Pirker Leo Pokliß Hugo PokliC Victor Polak Josef Raunicher Albert Schmiderer Hans Schmidi Alfred Sedaj Roman Serschön Friedrich Sirk Thomas Srebre Egon Prinz Sulkowski Alex. Ulčnik Johann Voit Victor Wresnig Konrad Wurzinger Johann Zagoda Josef Zollnerič. Matthias Zigman Konrad. I. Classe B (64). Belina Anton Boezio Leonhard Bruriöko Leonhard Cajnko Odon Cerček Johann Črnčič Ruprecht Čuček Franz Drev Franz Drevenšek Josef Fale/. Alois Ferenčak Johann Fister Othmar Friedl Adolf Geratič, Johann Gradišnik Josef Gselmän Franz Ivanuš Valentin Ješovnik Anton Kink Fortunat Klobasa Johann Kočevar Franz Koprivnik Vojtfth Korenjak Anton Koser Ludwig Kostanjevec Franz }\ošan Johann Kovačič Alois Kukovec Theodor Leber Johann Ledenik Josef Lepej Cyrill Minarik Franz Napotnik Josef Nežmah Josef Novak Ludwig Orthaber Johann Orthaber Rudolf Paulič Franz Pohar Alois Pohar Robert Potočnik Anton Siebenreich Johann Simonič Stanislaus Slana Franz Slavič Alois Slavič Johann Špindler Franz Škofič Marcus Skrobar Anton Spur Johann Štuhec Josef Sumenjak Alois Trstenjak Karl Turner Josef Urek Martin Urlep Franz Velde Andreas Veranič Anton Vovčič Johann Zabovnik Josef Zagoršak Franz Zapečnik Johann Zorčič Michael Zorjan Johann II. Classe A (28). Assenbauer Ludwig Autor Johann Barton Leo Codelli Franz Freudenreich Alfred Goli Ernest Grögl Ferdinand Karpf Friedrich Kordon Josef Medved Johann Pichler Bruno Pinter Josef Pušenjak Amandus Rathofer Julius Reissmann Josef Reissmann Thomas Renner Raphael Schäftlein August Schmidt Alfred Sieber Friedrich Solak Maximilian Strohbach Hermann Viher Friedrich Werner v. Hohenstreit Herbert Witschela Franz Würnsberger Elias Wurzinger Josef Žižek Johann. II. Classe B (6Ž). Rarbič Michael Borko Jakob Cimerman Alois Cvahte Emerich Čede Anton Deržič Johann Dušej Karl Fabjančič Alois Gaberc Vincenz Grabar Karl Habijan Anton Heric Josef Hojs Franz Jančič Johann Jehart Gustav Ješovnik Felix Jurečko Johann Kac August Klasinc Franz I. Klasinc Franz 11. Kolarič Karl Koren Martin Korošak Josef Kosi Franz Kranjc Karl Križan Ferdinand Kukovec Johann Leskovar Alois Lešničar Johann Misja Adolf Mlakar Ludwig Močivnik Franz Murecker Johann Novak Josef Pavlič Bogumil Pavlič Peter Pečar Leopold Peršuh Anton l’etovar Josef Polak Franz Pučnik Josef Raišp Johann Rakovec Alois Ratej Heinrich Rožman Franz Rudolf Eduard Sagadin Georg Senekovič Johann Seršen Matthias Stajnko Michael Supančič Josef Šalamun Franz Šegula Franz Šegula Martin Šerbel Karl Šiško Heinrich Vaupotič Alois Vodenik Franz Zavodnik Franz Zorman Josef Žnidarič Jakob Zunkovič Johann. III. Classe A (33). Čmak Ludwig Čuš Franz Ebner Karl Falconetti Karl Fohn Heinrich Freudenreich Eugen Goschenhofer Robert Hojnik Johann Kaius Rudolf Kokoschinegg Josef Korže Alois Koschell Othmar Leitgeb Anton Liebisch Alfred Mayr Alois Ostermann Victor Petrinčič Anton Petrovič Fii edrich Pilch Johann Podpečan Bartholomäus Rajer Wilhelm Schäftlein Johann Schetina Victor Schigert Heinrich Schnell Josef Freiherr v. Schönberger Kail Sobotka Franz Stotnik Franz Vennigerholz Erwin Vielberth Waldemar Wenedikter Stephan Zeyer Emil Ziesel Eduard. III. Classe B (47). Bogovič Johann Damiš Johann Ferenčak Martin Finžgar Konrad Gaber Emil Glonar Josef Goričan Anton Grilc Josef Hrašovec Alois Javernik Simon Jurik Claudius Karlin Herbert Kokol Franz Kokot Ferdinand Koren Franz Koropec Richard Korpar Franz Kosjek Jakob Kren Franz Lah Franz Lapuh Johann Leskošek Johann Lešnik Alois Mravljak Emerich Mum Alois Munda August Napast Franz Ozmec Anton Pažon Konrad Pirnat Josef Rampre Franz Rapöc Alexander Ronar Franz Sagadin Jakob Sok Wenceslaus Štepec Joset' Šegula Rudolf Širec Johann Toplak Franz Toplak Josef Veršec Vladimir Vesenjak Anton Vrečko Friedrich V ti čar Anton Zagoričnik Ludwig Zorčič Vincenz Zorjan Matthias. IV. Classe A (19). Bereiter Felix Dobnik Felix Filčič Franz Fleischhacker Josef Haas Walther Haberleitner Odilo Hermann Friedrich Hübner Wilhelm Leber Franz Marcovich Rudolf Ostermanu Friedrich Pollak Julius Schwaighofer Karl Semlič Johann Škraba Erwin Smola Anton Trümmer Anton Venta Jakob Vuščič Othmar. IV. Classe B (40). Brenčič Josef Bukovžek Anton Čuček Franz Dolinšek Eduard Gaberc Martin Irgolič Anton. Jurbar Martin Kelemina Jakob Kolarič Josef Korpar Johann Kostrevc Josef Kotnik Jakob Kramberger Mariin Kristovič Michael Lever Johann Lipša Franz Mastnak Leopold Minafik Johann Mravljak Franz Ogrisek Thomas Oziniič Othmar Fak Georg Pestevšek Karl Ratej Friedrich Rauter Matthias Sagaj Marcus Schreiner Heinrich Serajnik Felix Sevnik Leopold Sok Egbert Stibler Michael Štuhec Anton Šeško Konrad Tinauer Rudolf Tribnik Karl Turnšek Victor Wurzel- Josef Zemljič Josef Zidarič Josef Zorko Anton. V. Classe (4-5). Ban Adam Baršič Julius Černjavič Jakob Čoki Gustav Dobaj Maximilian Dominkuš Adolf Dvoršak Blasius Felber Alois Felber Friedrich Frisch Hobert Glančriik Paul Golob Michael Goschenhofer Heinrich Heric Matthias Höllmüller Julius Horäk Rudolf Juritsch Gottfried Kerhlanko Franz Kidrič Franz Kolarič Adolf Kurze Ivo Koschatzky Edmund Kotnik Franz Kranjc Milko Lamut Johann Lehar Josef Levitschnigg Hermann Lovrec Franz Luschützky Franz Mihalič Franz Misja Anton Mitteregger Josef Monetti Franz Ozimič Josef Painhart Franz Pečovnik Adolf Pohleven Anton Roschker Einest Talakerer Norbert Tkavc Anton Tomažič Martin Uri Emil Zepitscli Josef Zidanšek Josef. Železnik Georg VI. Classe (41). Rerk Anton Bojane Erwin Borko Franz Bračko Johann Eckrieder Johann Fišinger Josef Hebar Anton Hoinig Franz Holz Franz Ipavic Marcus Jaške Josef Jehart Anton Jug Anton Kaltenbrunner Roderich Kitak Johann Korošak Josef Krajnc Ludwig Kraner Vincenz Letonja Franz Medved Stephan Mikola Gustav, Ritter v. Mravljak Johann Persoglio Johann Pfrimer Walther Pinter Anton Pivc Josef Pušenjak Vladimir Sagaj Alois Sinko Franz Sobotka Albert Špindler Alois Šanda Karl Šegula Franz Šumer Georg Tiller Franz Tombak Josef Trinkaus Anton Vargazon Einest Vuk Franz Zavodnik Karl Zettel Oswald. VII. Classe (32). Ašič Johann Bauer Vincenz Beranič Martin Blažinc Josef Borštner Johann Černelč Josef Debelak Josef Fontana Max Graschitz Karl Greif Bartholomäus Heric Anton Kocmut Franz Lab Johann Lašič Ferdinand Markl Hermann Ostrž Franz Pif'ko Ludwig Rakovec Felix Rapoc Josef Sernec Dušan Spari Anton Srebre Anton Srebre Guido Stajnko Marcus Stornik Paul Škof Friedrich Tiller Victor Vazzaz Ludwig Zeller Eduard Zemljič Milan Žgank Ferdinand Zolgar Vincenz. VIII. Classe (46). Domajnko Franz Franz Othmar Glanjcer Andreas Gregorič Milan Hren Victor Janžekovič Franz Jost Adolf Kavčič Josef Kmet Michael Kropivšek Valentin Lassbacher Josef Lebar Felix Lenart Josef Lobenwein Karl Lukman Franz Marwieser Johann Masten Johann Merčun Anton Merkt Karl Močnik Franz v. Moser Friedrich Mravlag Anton Murschetz Franz Petek Simon Petelinšek Martin Peterlic Anton v. Premerstein Alfons Prodnigg Josef v. Rabcewicz Max Sagadin Stephan Sark Rudolf Scherbaum Fritz v. Schivizhoffen Victor Sedlar August Solak Josef Staufer Franz Steremšek Franz Struckl Richard Sušeč Stefan Ulaga Johann Urbaczek Josef Vidovič Josef Voglar Franz Wittermann Leo Wobič Clemens Zamuda Alois, III. Lehr- A. Obligate Classe. 1. A * H II. A & H III. A & H IV. A & H |Stundenzahl. 27 2 Stunden. Das Wichtigere aus der katholischen Liturgik. Wiederholung der Glaubenslehre und Neubehandlung der Sittenlehre. Religions- lehre. 2 Stunden. I. Hauptstück der katholischen Religionslehre und die Lehre vom 2., 3. und 4. Sacrament. 2 Stunden. Geschichte der göttlich. Oflenbarung des alten Bundes. Heilbehandlung der Lehre von den Gnaden-mitteln und Wiederholung der wichtigsten Partien der Glaubens- u. Sittenlehre. Lateinische Sprache. 8 Stunden. Die regelmäßige Formenlehre und das Notliwendigste aus der unregelmäßigen; Vocabellernen, Übersetzungsübungen aus dem Übungsbuche; von der Mitte des I. Sem. an wöchentlich eine Schularbeit in der 1. Hälfte der Stunde. S Stunden. Ergänzung der regelmäßigen Formenlehre, die unregelmäßige Formenlehre und das Notliwendigste aus der Satzlehre, eingeübt an den Stücken des Übungsbuches. Vocnbellernen. Monatlich 3 Schulaufgaben, 1 Hausaufgabe. Deutsche Sprache. 4 Stunden. I. A. Der erweiterte einfache Satz; Formenlehre. Orthographie. Lesen, Erklären und Nacherzählen; Memorieren u. Vortragen. Im I. Sem. monatl. 4 Dictate, im II. Sem. monatlich I Haus-, 1 Schularbeit (Nach erzählungenj und 2 Dictate. 1. H. Empir. Erkl. der Elemente der regelm. Formenl. u. d. Nothw. a. d. Syntax. Lesen, Sprechen, Nacherzählen, Memor. u. Vortragen pros. u. poet. Lesestücke. Gegen Ende d. 1. Sem. und im II. Sem. sehr. Wiedergabe erkl. Lesestücke. Mon. 2 sehr. Ar beiten, im I. Sem. durchwegs Schularbeiten, im Il.Sem. abweebs. Schul- u.Hausarbeiten. 4 Stunden. II. A. Ergänzung der Formenlehre. Wiederholung des einfachen Satzes ; der zusammengesetzte Satz. Lesen, Erklären, Wiedererzählen, Memorieren und Vortragen ausgew. Lesestüeke. Monatlich 3 Aufsätze mul 1 Dictat. II. H. Wiederholung und Ergänzung der Formenlehre, Syntax der wichtigsten Unregelmäßigkeiten in Geuus, Declination und Gonjugation auf empirischem Wege. Lectüre wie in der I. B. Monatlich 2 schriftliche Arbeiten, abwechs. Seluil-Hausarbeiten. 6 Stunden. Wiederholung einzelner Abschnitte der Formenlehre, die Con-'ruenz- und Casuslehre: aus Cornel. Nepos: Miltiades, Themistocles, Aristides, Pausanias, Cimon, Lysander, Iphi-crates, Chabrias, Timotheus, Dion, Conon, Thrasybuius, Epaminon-das, l’elopidas.Agesilaus. Alle 14 Tage eine Schul-, alle 3 Wochen eine Hausaufgabe. 2 Stunden. Geschichte der göttlichen Offenbarung des neuen Bundes. 6 Stunden. Die Tempus- und Moduslehre, eingeübt an J entsprechenden Sätzen und Stücken aus dem Übungsbuche. Elemente der Prosodie und Metrik. [Cies. bell. Gali. I.; IV.; VI. 9—28; Auswahl aus VII. Ovid v. Sedl-mayer, Stück 2, 18. Alle 3 Wochen 1 Haus-, alle 2 Wochen eine Schulaufgabe. Griechischc Sprache. 5 Stunden. Die Formenlehre bis zu den Verben auf f», eingeübt an den Stücken des Übungsbuches. Vocabellernen. Von der zweiten Hälfte des 1. Sem. an alle 4 Wochen eine Haus- und eine Schulaufgabe. 4 Stunden. Wiederholung des Nomens und der Verben auf «; die Verben auf l" und die übrigen Glassen, eingeübt an den Sätzen und Lesestücken des Übungsbuches ; monatlich eine Haus- und eine Schulaufgabe. Deutsche Sprache. 3 Stunden. G ram matik: Systematischer Unterricht in der Formen- und Gasus-lehre mit ltücksicht auf die Bedeutungslehre. Lectüre mit besonderer Beachtung der stilist. Seite. Memorieren und Vortragen. Aufsätze: Im Sem. 8 schrillI. Arbeiten. 3 Stunden. G ram matik: Systematischer Unterricht. Syntax des zusammengesetzten Satzes, die Periode. Grundzüge der Prosodie und Metrik. Lectüre mit besonderer Beachtung der stilistischen Seite. Memorieren und Vortragen. Im Sem. 8 schriftl. Arbeiten. plan. Lelirgegenstände. Slovenische Sprache. Geschichte und Geographie. Mathematik. Naturwissen- schaften. 3 Stunden. Formenlehre, der einfache Satz, orthographische Übungen, Lesen, Erklären, Wiedererzählen, Memorieren und Vorträgen ausgewählter Lesestücke. Im I. Sem. monatlich 2 Dictate, im II. Sem. monatlich 1 Haus- u. 1 Schularbeit. 3 Stunden. Die nolhwendigen Vor-hegri.Te der mathematischen Geographie, allgemeine Begriffe der physikalischen und politischen Geographie, specielle Geographie der 5 Welttheile. Kartenskizzen. 3 Stunden. Die 4 Species in unbenannten, einfach u. mehrfach benannten ganzen u. Decimalzahlen. Die Grundgebilde: Gerade, Kreis, Winkel u. Parallelen. Die einfachsten Eigenschaften des Dreieckes. 2 Stunden. Die ersten 6 Monate: Säugethiere und Insecten. Die letzten 4 Monate: Pflanzenreich. 3 Stunden. Analyse des zusammengesetzten Satzes, Fortsetzung d. Formenlehre. Lesen, Erklären, Wiedererzählen, Memorieren und Vorträgen aysge-wählter Lesestücke. Monatlich 2 schriftliche Arbeiten. 4 Stunden. Specielle Geographie Asiens und Afrikas ; allgemeine Geographie von Europa, specielle von Südeuropa, Frankreich, Großbritannien. Kartenskizzen. Geschichte des Alterthums (hauptsächlich der Griechen u. Hörner) mit bes. Rücksicht auf das biogr. und sagenhafte Element. 3 Stunden. Die Bruchrechnung. Verhältnisse und Proportionen, einfache Regeldetri. Die 4 Congruenzsätze nebst Anwendungen auf das Dreieck, der Kreis, das Viereck und das Vieleck. 2 Stunden. Die ersten 6 Monate: Vögel, Reptilien, Amphibien und Fische. Einige Formen aus den übrigen Abtheilungen der wirbellosen Thiere. Die letzten 4 Monate: Pflanzenreich; Forts, des Unterrichtes der ersten Classe. 2 Stunden. Wiederholung entsprechender Partien der Formenlehre ; Syntax. Lesen, Erklären, Wiedererzählen, Memorieren und Vortragen ausgewählter Lesestücke. Im Semester 8 schriftliche Arbeiten. 3 Stunden. Geschichte des Mittel-alters mit Hervorhebung der österr.-ungarischen Geschichte ; Geographie Deutschlands, der Schweiz, Belgiens, der Niederlande, Nord- und Osteuropas, Amerikas und Australiens. Kartenskizzen. 3 Stunden. Das abgekürzte Rechnen mit unvollständigen Zahlen, die vier Rechnungsarten mit ein- und mehrgliedrigen besonderen und algebraischen Ausdrücken, die 2. Potenz und die 2. Wurzel dekadischer Zahlen. Flächen Vergleichung, Flächenbestimmungen, Ähnlichkeit. 2 Stunden. I. Semester: Vorbegriffe der Physik. Wärmelehre und Chemie. II. Semester: Mineralogie. 2 Slunden. Fortsetzung und Beendigung der Syntax, Metrik, Lesen, Erklären. Wiedererzählen, Memorieren und Vortragen ausgewählter Lese-slücke. Im Semester 8 schriftliche Arbeiten. 4 Stunden. Übersicht der Geschichte der neueren und neuesten Zeit inil. besonderer Berücksichtigung der Geschichte Österreich-Ungarns; ö . Der Burgunden 1. Tag und 1. Nacht auf Etzelnburg. 7. Die Mannentreue im Nibelungenliede. 8. Kriemhild u. Gudrun. Ein Vergleich. 9. Aus meinem Leben. Jugenderinnerungen. 10. Meine Osterferien. 11. Das Sprichwort „Ehrlich währt am längsten“ ist durch eine zu erdichtende Fabel aus dem Schülerleben zu erläutern! 12. Die Enthüllung des Kaiserdenkmales im Parke der k. u. k. Infanterie-Cadettenschule zu Marburg. 13. Unsere Musenstadt. 11-. „Der Triumphator“ von A. F. Gf. v. Schack. Würdigung des Gedichtes nach Inhalt und Form. VI. Classe: 1. „Lasst uns fest Zusammenhalten!“ Eine Betrachtung — als stille Jubiläumsgabe. 2. Welches Lebensproblem lösen, recht verstanden, Goethes Verse: „Tages Arbeit, abends Gäste, — Saure Wochen, frohe Feste — Sei dein künftig Zauberwort!“ —? 3. Das Hildebrandslied. Würdigung des Inhaltes, f. Die Kaiserjubelfeier in Marburg. 5. Aussaat und Ernte, ein Bild des menschlichen Lebens, (i. Ein Winterabend im trauten Heim. Schilderung. 7. Falso queritur de natura sua genus humanum, quod imbecilla atque aevi brevis forte potius quam virtute regatur.“ (Sallust). 8. Wodurch erregt das Nibelungenlied unser besonderes Mitleid mit Siegfrieds hartem Geschicke? Abhandlung nach dem Originaltexte des Liedes. !). Die Sprüche 14!l und 150 (Pfeiffer) Walthers v. d. Vogelweide sind ins Nhd. zu übertragen! 10. Walthers „Elegie“ in nhd. Übersetzung. II. Die Sprache des Frühlings. Motto: „Noch köstlicheren Samen bergen — Wir trauernd in der Erde Schoß — Und hoffen, dass er aus den Särgen — Erblühen soll zu schönerin Los.“ (Schiller). 12. Wodurch suchte Klopstock in den beiden vaterl. Oden „Wir und Sie“ und „Mein Vaterland“ das Nationalbewusstsein seines Volkes zu entflammen? 13. Marburg als Verkehrs-Mittelpunkt. 14. Die ersten zwei Acte in Lessings „Minna von Barnhelm“ (anknüpfend an Goethes Urtheil). VII. Classe: 1. Weshalb ist es für die Menschen heilsam, dass sie Kinder der Sorge sind? 2. Die Burg Jaxthausen und der bischöfliche Hof zu Bamberg. (Eine Parallele). 3. Der Krieg in seinen verderblichen und wohlthätigen Folgen. 4. Die Sturm- und Drangperiode. 5. Welche Gründe führt Herder an für die Blüte der griechischen Kunst? 6. Götz von Berli-chingen, ein tragischer Charakter. 7. Segen der Arbeit. S. Eines schickt sich nicht für alle; Sehe jeder, wie ers treibe; Sehe jeder, wo er bleibe, Und wer stellt, dass er nicht falle! lt. Die Hedekunst, ein nothwendiges Erfordernis der Gegenwart. 10. Die Freiheitsidee in Schillers Räubern. il. Ans Vaterland, ans theure, schließ dich an, das halte fest mit deinem ganzen Herzen; hier sind die starken Wurzeln deiner Kraft. 12. Man lebt nur einmal in der Welt, l.'i. Aus welchen Erinnerungen floss Goethes Gedicht „Ilmenau“? H. Kannst du nicht Domhau-mfcister sein. Behau als Steinmetz deinen Stein: Fehlt dir auch dazu Geschick und Verstand, Trage Mörtel herbei und Sand. — Freie Vorträge: 1. Rafael Santi. 2. Shakespeares „Hamlet.“ 3. Die Idee der Freiheit im „Wilhelm Teil.“ 4. Schillers Räuber (Gang der Handlung und Charakteristik der Hauptpersonen). 5. Charakter Teilheims in „Minna von Barnhelm.“ 6. Ursachen zur französischen Revolution. 7. Das Verhältnis des Max Piccolomini zu Wallenstein und seinem Vater Octavio. VIII. Classe: 1. Länger zu wirken als gelebt zu haben, ist ein schönes Los. 2. Besprechung von Schillers „Glocke“ nach Form und Inhalt, .'i. Licht- und Schattenseiten im Charakter der Germanen (nach Tacitus Genn.). 4. Historische Grundlage und Gang der Handlung in Goethes „Hermann und Dorothea.“ 5. Ist Goethes „Hermann und Dorothea“ wirklich ein idyllisches Epos? (!. Die Wurzeln der Vaterlandsliebe. 7. Große Männer gehören der ganzen Menschheit an. (Job. v. Müller). 8. Erkenne die rechte Zeit! (Pittacus). 9. Die Verdienste der romantischen Schule um die deutsche Literatur. 10. Wenn das Leben eine Reise ist, wer sind die Führer?“ 11. Nil mortalibus ardui est. (Horaz). 12. Das Volksthümliche in Goethes Faust. (I. Theil). 13. Maturitätsarbeit. — Freie Vorträge: 1. Über Grillparzer. 2. Das Volkslied. 3. Der Minnesang, 4. Lenau. 5. Ober deutsche Mythologie. b) Für die slovenischen Aufsätze. V. Classe: 1. Ni lepo v domovini biti tujcem. — Kaj sledi iz te resnice? 2. Kam sem v zadnjih Šolskih počitnicah vse potoval, kaj sem videl in kaj se koristnega naučil? 3. Reke po slovenskih deželah. 4. Boljše je krivico trpeti kakor krivico delati. Zakaj? 5. Vetrovi, (i. Ubežni kralj. Povest po istoimeni baladi v „Berilu“ str. 128. 7. Mornar. Povest po istoimeni baladi v „Berilu“ str. I Hi. 8. Posip D obrača na Koroškem ali postanek narodne pripovedke, 9. Znamenitost parne sile v novejši dobi. Bazprava. 1(1. Mutec Osojski. Slovstvena razprava. 11. Naše življenje je podobno reki. 12. Morje in njegov pomen za človeka. 13. Modrosti korenine so grenke, sladek pa njen sad. Razprava. 14. Ktere kreposti najbolj odlikujejo stare Rimljane? Zgodovinska razprava. VI. Classe: 1. Gore in njihov pomen za človeka. 2. Ljubezen do domovine je podlaga vsake države. 3. Na grobeh. Slovstvena razprava. 4. Ktere kreposti najbolj odlikujejo stare Helene. Zgodovinska razprava. 5. V čem so Rimljani Grke prekosili in v čem so bili njih učenci. G. Premog je v novi dobi velike imenitnosti za razvitek človeštva. 7. Na Vršacu. Slovstvena razprava. 8. Reke so kullurne žile na zemlji. 9. Olibanova glosa „Ozir v nebo“. Slovstvena razprava. 10. Skrb je človeku koristna. Kako in zakaj? II. Plug iu meč. Naj se med seboj primerjata z ozirom na učinke, katere vsak izmed nju ima. 12. Katere namene imamo učeči se maternega jezika? 13. Pesmotvor „Basen“. 14. Ktere koristi in škode ima sedanje prometstvo ? VII. Classe: 1. Besnica naj nad vse ti bo; Z lažjo nikdar se ne sprijazni ti. Nevarna je, pogubna zveza njena. 2. Lepe umetnosti in njih vpliv na človeštvo. 3. Katere vzglede nam podaja svetovna zgodovina o nestalnosti človeške sreče? 4. Sopar v službi človekovi je velik povspešitelj novodobnega napredka (Kulturno-zgodovinska razprava.) 5. Jesen podoba naše smrti. (i. Življenje je borba, torej oborožimo se! 7. Sveti Ciril in Metod, slovanska apostola (zgodovinska razprava). 8. Zgodovina hrizinskih spomenikov, i). Staroklasična slovstva so podlaga naši višji omiki. 10. Vednosti so velike povspešiteljice duševnega in gmotnega blagostanja človeštva. 11. Koliko je rek .Mesta izobražujejo narode“ resničen? (Zgodovinsko-kulturna razprava). 12. Učinki solnčne svitlobe na živali in na človeka. 13. Nada in spomin sta studenec našega veselja. Kako to? 14. Demosten, lep vzgled marljivosti in vztrajnosti. — Freie Vorträge: 1. Anton Janežič in njegovo delovanje na leposlovnem polju. 2. Življenje in delovanje Aniona Martina Slomšeka. 3. Jovan Vesel-Koseski. 4. Laški umetniki v srednjem veku. 5. Ormoški okraj: Sveti Tomaž. (>. Običaji in navade na spodnjem ptujskem polju. 7. Janez Vajkart Valvasor. 8. Simon Jenko. VIII. Classe: I. Hudobnež možu poštenjaku ne naudi. Kako to? 2. Platon in njegova doba. 3. Navdušenost je vir velikih in slavnih činov. 4. Ali je tolikokrat zahtevana jednakost ljudij na zemlji mogoča? 5. S spominom za domovino velezaslužnih mož dviga se narod, krepi se duh. (i. Zgodovina podeluje nekterim možem priimek „Veliki“. Kterim? 7. Srednje morje in njegova veljava za starodobne narode. 8. Dobre knjige so dobri prijatelji. Kako to? 11. Kako si moremo zaslužiti hvaležnost svojih potomcev? 10. Ponižnost je korenina vseh čednostij. 11. Kako je jezik najdobrotljivejši pa tudi najpogubnejši ud človeškega telesa? 12. Cenimo in priznavajmo radi zasluge drugih! 13. Delo in marljivost so peruti, ki nesejo črez reke in gore. 14. Jernej Kopitar. Njegovo življenje in njegovi spisi. — Freie Vorträge: 1. Pregled slovenskega slovstva. 2. Anton Murko. 3. Črtice o Haložanih. 4. 19. stolelje v zgodovini Avstrije in Slovencev. 5. Matija Majar Ziljski, (i. Franc Miklošič. 7. Glagolita Clozianus. 8. Protestantovska doba v slovenskem slovstvu. 9. Franc Prešeren. 10. Davorin Terstenjak. 11. Ob stoletnici Jovana Vesela Koseskega. F. Privatleetiire. V. Classe. a) Latein. Baršič: Liv. XXI. (31 —Schl.). Cokl: Liv. XXI. 30- 45. Felbei- Alois: Ovid. Met. II. 1-242; 251 — 332; XI. 87—1113. Frisch; Liv. XXI. 30—50. Glančnik: Ovid. Met. XII. 575—606; XII. <»07—(»23; XIII. 1—398. Golob: Liv. XXI. 30—50. Goschenhofer: Liv. IV. 1—8; V. 19—23. Ovid. Met. XIV. 581—608; XIV. 805-851. Heric: Liv. XXII. 1—16. Hollmüller: Ovid. Met. XII. 575—(iOfi; XII. 1107— (123; XIII. 1—398. Juritsch: Liv. XXII. 1—30. Kolarič: Liv. XXII. 1 —15. Korže: Ovid. Met. VI. 5—82; 103—107; 127 —145; VIII. 743-842; 875-878; XI. 87—193; XII. 39—145; XIV. 805—851; XV. 746—870. Koscliatzky: Liv. XXI. 30— 50. Lebar: Ovid. Met. II. 1—242; 251—332; VI. 5-82; 103—107; 127—145; XI. 87—193; XII. 575—606. Luschützky: Liv. XXI. 31—50; Ovid. Met. XV. 75—236; 252-272; 418—478; Fasti II. 193-242. Mihalič: Liv. XXII. 1—22; Ovid. Met. X. 110—142; XII. 1-38; XII. 575-606; XIV. 581—608; XIV. 805 —851; Am. 111. 8; 35—56. Mitteregger: Ovid. Met. XII. 575—606; XII. 607—623; XIII. 1—398. Monetti: Liv. XXI. 30—63. Ozimič: Ovid. Met. XII. 575— 606; XII. 607 —623; XIII. 1-398; XIV. 581—608; XIV. 805—851. Painhart: Ovid. Met. II. 1—242; 251—332; VI. 5—82; 103—107; 127—145; XI. 87 —193; XII. 575—606. Pečovnik: Liv. III. B. c. 23—49. Pohleven : Liv. XXI. c. 30—48. Talakerer: Ovid. Met. II. 1—242; 251—332; XI. 87—193. Tkavc: Ovid. Met. XII. 39—145; XII. 575— 606; XII. 607—623; XIII. 1—398. Tomažič: Ovid. Met. II. 1—242; 251—332; VI. 146—312. b) Griechisch. Ban: Homers Ilias III., 1—244. Baršič: Xenoph. Mem., Stück 1, 2, 3. Dvoršak: Xenoph. Anah. IV. B., Stück 10. Golob: Xenoph. Anab. IV. B., Stück 10; Hom. Ilias III., 1—244. Goschenhofer: Xenoph. Anab. 111. B., 9. St., IV. 10. St. Heric: Xenoph. Mem., Stück 1, 2, 3. Höllmüller: Xenoph. Mem., Stück I. 2, 3. Horak: Xenoph. Anab. IV. B., Stück 13—18. Korže: Hom. Ilias III., 1—244. Koscliatzky: Xenoph. Anab. IV. B, St. 13—IS. Kranjc: Xenoph. Anab. IV. B, Stück 13—18. Lebar: Xenoph. Mem., Stück 1, 2, 3. Lovrec: Xenoph. Anab. IV'. B, St. 10 u. 11. Luschützky: Xenoph. Mem., Stück 1, 7, 8, 9. Mihalič: Xenoph. Mem., Stück 1, 3, 5, 8. Monetti: Xenoph. Mein., Stück 1, 2, 3. Ozimič: Xenoph. Mem., Stück 1, 2. 3. Pohleven: Xenoph. Mem., Stück 1, 2, 3. Roschker: Xenoph. Anab. IV. B., Stück 10. Talakerer: Xenoph. Kyrup. 1. B., St. 1, 2, 3. Zidanšek: Xenoph. Anab. IV., Stück 10. VI. Classe. a) Latein. Berk: Cic., in Cat. III. u. IV. Bračko: a) Sali., Cat.; b) Cic.. in Cat. IV. Eckrieder: Cic., in Cat. III. u. IV. Fišinger: Caes., bell. civ. II., c. 1—28. Hebar: Caes., bell. civ. II. Hoinig: a) Cic., in Cat. IV.: b) Caes., bell. civ. II. Holz: Cic., in Cat. IV. Jaške: a) Cic. in Cat. IV.; b) Caes. bell, civ. II. Jehart: Cic., in Cat. II. u. III. Jug: Liv. XXII. c. 1—20. Kaltenbrunner: Cic., in Cat. IV. Kitak: Cic.. in Cat. III. Korošak: Liv. XXII. c. 1—20. Krajnc: Caes., bell. civ. II., c. 1—20. Kraner: Liv. XXII. c. 1—20. Letonja: Sali., Cat. Medved: Liv. XXII. c. 20—40. Mravljak: Liv. XXII. c. 31—50. Persoglio: Sali., Cat. Pfrimer: Caec., bell. civ. II. Pinter: Cic., in Cat. IV. Pivc: Caes., bell. civ. II. Pušenjak: Liv. XXII., 1—21. Sagaj: Cic., in Cat. III. u. IV. Sobotka: Caes., bell. civ. II. Špindler: Cic., in Cat. III. Šanda; Cic., in Cat. II,—IV. Šegula: Cic., in Cat. III. u. IV. Tiller: Cic., in Cat. III. Tombak: Caes., bell. civ. II. c. 1—25. Vargazon: Cic., in Cat. III. Zavodnik: Liv., XXII., c. 1—15. b) Griechisch: Berk: Ilias X., XIX. Bojane: Ilias XIX. Bračko: Ilias XIX. Eckrieder: Ilias XX. Hebar r Ilias XIX. Hoinig: Ilias XIX., XX., XXI. Ipavic: Ilias XXII. J aške: Ilias IX. Jehart: Ilias XIX, Jug: Ilias IX. Kaltenbrunner : Ilias IX. Kitak: Ilias XIX. Korošak: Ilias IX. Letonja: Ilias IX. Mravljak: Ilias IX. Pinter: Ilias XIX., XX., XXI. Pivc: Ilias IX. Pušenjak: Ilias IX. Sagaj: Ilias XIX. Sobotka: Ilias XIX. Sanda: Ilias X„ XIX. Šegula: Ilias XIX. Špindler: Ilias XIX. Vargazon: Ilias XIX. Zavodnik: Ilias IX. Zettel: Ilias IX. VII. Ciasse. a) Latein. Hlažinc: Cie. pro Ligario. Černelč : Cie. pro Ligario. Fontana: Cie. pro Ligario. LaSič: Cie. pro Ligario. Stajnko: Cie. pro Ligario. Tiller: Llv. XXII., 21 ff. h) Griechisch: Bauer: Dem. 01. III. Černelč: Dem. 01. II. Debelak: Dem. 01. II. Fontana: Dein. 01. II. Rakovec: Dem. 01. II. Tiller: Dem. 01. II. Zolgar: Dem. 01. II. Vlil. Ciasse. Griechisch: Jost: Homers Odyssee 24. Lukman: Sophokles Aias. Merkt: Homers Odyssee 2. Voglar: Sophokles Antigone. IV. Vermehrung der Lehrmittel. A. Bibliothek. I. Lehrerbibliothek. (Unter Obhut des Bibliothekars, Prof. J. Holzer.) a) Geschenke : 1. Des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht: a) Österr. botan. Zeitschrift, 48. Jahrg. 1898; b) Zeitschrift für österr. Volkskunde, 4. Jahrg. 1898. 2. Der kais. Akademie der Wissenschaften in Wien: a) Anzeiger der mathem.-naturw. Ciasse 1898; b) Sitzungsberichte der philosoph.-histor. Ciasse, 137. Bd.; jp) Archiv für österr. Geschichte, 84. Bd., 2. Hälfte. — 3. Der k. k. Centralcommission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst-und histor. Denkmale: der Mittheilungen 24. Bd. 1898. — <4. Des fürstbischöfl. Lavanter Consistoriums: Personalstand des Bisthumes Lavant im Jahre 1899. — 5. Des histor. Vereines für Steiermark: a) Mittheilungen, 40. Heft; b) Beitrüge zur Kunde steierm. Geschichtsquellen, 29. Jahrg. 1898. — 6. Sr. fürstbischöfl. Gnaden, Dr. Michael Napotnik, Fürstbischofes v. Lavant: a) Gedenkrede auf weiland Ihre Majestät, die Kaiserin und Königin Elisabeth; b) das Fahnenweihefest des k. k. Staatsgymnasiums in Marburg. — 7. Des k. k. Landesschulinspectors Dr. P. Stornik: österr. Mittelschule, XII. Jahrg. 1898. — 8. Des k. k. Hofrathes Dr. J. Schipper: Verhandlungen des 8. allgem. deutschen Neuphilologentages in Wien. — 9. Sr. Hochwürden, des Prof. Dr. O. Holzer in Melk: a) Eckard von Ders, Bischof von Worms, von Dr. Kurt Wiemann; b) Gletscher und Eiszeit, von Dr. Albrecht Penck. — 10. Sr. Hochwürden, des Prof. Dr. Ant. Medved: V Marijinem Celju; spisal in izdal Dr. Ant. Medved. — 11. Des Prof. Dr. v. Sc hu b ert-Sold er n : a) Über das Tnbewusste im Bewusstsein, von demselben; b) Das Fürstenthum Montenegro, von Dr. Kurt Hassert; c) Geschichte des allen Morgenlandes, von Dr. Fritz Hommel. — 12. Der Gesellschaft für vervielfältigende Kunst: a) Bilderbogen für Schule und Haus, 2. Heft; b) Pole s podobami za šole in dom, 2. snopič. — 13. Der Firma Artaria & Comp.: Schattenplastik und Farbenplaslik, von Dr. K. Peucker. - 14. Turnerische Zeitfragen. — 15. 2 Jahresberichte über die Thätigkeit des deutsch, archäol. Institutes in Athen. b) Ankauf: 1. Zeitschrift für die österr. Gymnasien. 49. Jahrg. 1898. — 2. Literarisches Centralblatt für Deutschland, 1898. — 3. „Gymnasium“, 10. Jahrg. 1898. — 4. Stimmen aus Maria Laach, 1898. — 5. Hetlinger Fr., Apologie des Christenthums, 18.—20. Lfg., (Schluss.) — 0. Koscher, Auslührl. Lexikon der griech. und röm. Mythologie, 37. und 38. Lfg. — 7. Schröder und Rothe, Zeitschrift für deutsches Alterthum und deutsche Literatur, 42. Bd. — 8. Mittheilungen der geogr. Gesellschaft in Wien, 41. Bd. — 9. Die österr.-ungar. Monarchie in Wort und Bild, 304.— 325. Lfg. — 10. Verhandlungen der k. k. zool.-botan. Gesellschaft in Wien 1898. — 11. Österr.-ungar. Bevue, 25. Bd. — 12. Hempel und Wilhelm, Die Räume und Sträucher des Waldes, 17. und 18. Lfg. — 13. Wiedemanns Annalen für Physik und Chemie, (13. Bd. — 14. Divis und Neubauer, Jahrbuch des höheren Unterrichtswesens in Österreich, 12. Jahrg. 1899. — 15. Relger und Seyffert, Rerliner philolog. Wochenschrift, 19. Jahrg., 1, —20. Lfg. — 10. Handbuch der griech. Archäologie von Max Collignon. — 17. Repetitorium der latein. Syntax und Stilistik von H. Menge. — 18. Joseph, Die Paläste des homer. Epos. — 19. Th. Gomperz, Griechische Denker, 1. Bd., 2 Helle des 2. Bds. — 20. Dr. Oskar Henke: Hilfsbücher zu Homers Ilias und Odyssee. — 21. Dr. Ferd. Khull, Geschichte der altdeutschen Dichtung. — 22. Dr. M. Murko, Deutsche Einflüsse auf die Anfänge der höhm. Romantik. — 23. V. Jagič, Neue Briefe von Dohrowsky, Kopitar und anderen Süd- und Westslaven. — 24. Dr. S. M. Prem, Über Rerg und Thal; Schildereien aus Nordtirol. — 25. Österreich über alles! von Job. Reis. — 20. Mein Vaterland, mein Österreich. Samml. österr.-patr. Citate und Dichtungen, von , H. Herb.— 27. Fr. Sarcey, Die Relagerung von Paris; Eindrücke und Erinnerungen. — 28. J. Avalos, die Kunst, die span. Sprache durch Selbstunterricht sich anzueignen. — 29. Dr. R. Hornberger, Grundriss der Meteorologie und Klimatologie. — 30. Dr. van Bebber, Lehrbuch der Meteorologie. — 31. Albin Belar, Die Erdbebenbeobachtung in alter und neuer Zeit und die Erdbebenwarte in Laibach. — 32. Jos. v. Zahn, Ortsnamenbuch der Steiermark im Mittelalter. — 33. Jos. v. Zahn, Urkundenbuch des Herzogthums Steiermark, 2 Bde. — 3t. 0. Lämmerhirt, Die wichtigsten Obstbaumschädlinge. — 35. Tümpel, Die Geradflügler, 4 Lfg. — 36. Dr. Bud. Klussmann, Systematisches Verzeichnis der Progr.-Abhandlungen. — 37. Herrn. Scherer, Die Activitätsbezüge der k. k. Staatsbeamten und Staats-Lehrpersonen. — 38. Magdiß, Slovenska Stenografija. — 39. Die Leipziger „Illustr. Zeitung“ vom 22. Sept. 1898 (Kaiserin-Nummer.) — 40. Bibliotheca philologica classica, 1898. — 41. J. H. Volt, Übers, von Vergils Aeneis. -42. Junghans, Übers, von Anakreons Ged. — 43. Schinck, Übers, der „Frösche“ des Aristo-phanes. — 44. Kaibel und Wilarnowitz, Aristotelis 1 Ini.trtia \ Iihjvaimv.—45. Georg Christ. Lichtenbergs ausgewählte Schriften, herausg. von Eug. Reichel. — 46. Georg Ebers, Gesamm. Werke, 1., 2., 19. und 25. Bd. — 47. J. u. W. Grimm, Deutsch. Worterb., 9. Bd. 15. Lfg. — 48. 0. Frick, Aus deutschen Lesebüchern, 2 Hefte (Lfg. 11 u. 12 des 5. Bds.) — 49. Fornasari, Italienische Sprachlehre. — 50. Clairmont, Englische Sprachlehre. — 51. Alexejew, Neues Lehrbuch der russischen Sprache. 1. C. — 52. Jagič, Archiv für slav. Philologie, 20. Bd. — 53. A. Bartel, Letopis Slovenske Matice za leto 1898. — 54. Dr. K. Štrekelj, Slovenske narodne pesmi, 4. snopič. — 55. Dr. Alois Höfler, Psychologie. — Außerdem noch 20 Nummern der Reclam’schen Universalbibliothek verm. Inhaltes. Gegenwärtiger katalogisierter Bestand: 6724 Stücke in Bänden, selbständigen Heften und Blättern, 11X151 Programme. 2. Schülerbibliothek. (Unter der Obhut der Herren Prof. Matek und Dr. Schmitzberger.) a) Ankauf: 1. Carl Mays Beiseroinane, Bd. XVI.—XXII. — 2. Bachems Novellensammlung, Bd. 11.—40. — 3. Freytag, Die Ahnen, Bd. VI. — 4. Mehrere Dramen verschiedener Verfasser in 3 Bänden. — 5. JurCič, Zbrani spisi. — 6. Šenoa-Cvetko, Čuvaj se senjske roke. — 7. Malica slovenska: a) Šubic, Elektrika, 2. zvez.; b) Dr. Glaser, Zgodovina slovenskega slovstva, 4. zvez.; c) Žirovnik, Cerkniško jezero; d) Ant. Knezova knjižnica, 5. zvez. — 8. J. Wichner, Sammlung gediegener Unterhaltungsschriften: Bd. I.—III., V., VII., IX. — 9. Baron d’Albon: Unsere Kaiserin. — 10. Dorfmeister: Unsere Kaiserin. — 11. Dimnik, Zlati jubilej. — 12. A. Kosi, Zlate jagode. — 13. Sima: Bilder aus Krain, I. Bd. — 14. Frankl, Das Habsburglied. — 15. Gottschall, Sebastopol. — 1(5. Bulwer, Harold, Der letzte Sachsenfürst. — 17. E. Tegner, Frithjoffsage. — 18. B. Auerbach, Schwarzwälder Dorfgeschichten, VII. u. VIII. — 19. Seemann, Mythologie. — 20. Saint Pierre, Paul u. Virginie. — 21. Seidl, Sagen und Geschichten aus Steiermark. — 22. Goldsmith, Landprediger von Wakefield. — 23. Hoffmann, Bearbeitung von Cervantes’ Don Quixote. — 24. W. Scott, Ivanhoe. — 25. J. Turgenjeff, Vater u. Söhne. — 26. Ebers, die Schwestern. — 27. A. Stifter, der Hochwald. — 28. W. Wägner, Hellas. — 29. J. Simon: Aus Griechenland. — 30. Österr.-ungar. Monarchie: Steiermark. — 31. Tolstoi, Sebastopol. — 32. W. Scott, Kenilworth. — 33. „Jugendfreund“ v. Ambros, Bd. IV'. u. V. — 34. W. Scott, Quentin Durwald, Waverley. — 35. Niebuhr, Griech. Heroengesch. — 36. Erzählung für Jugend und Volk, Bd. III. — 37. Matija Majar, Ciril in Metod. 38. Gaudeamus, Zeitschrift für die studierende Jugend, I. Jahrg. b) Geschenke: 1. Des k. k. Min. für C. u. U.: Das Salz. — 2. Des k. k. Professors Pölzl: a) Gaben des katholischen Pressvereines in der Diöcese Seckau (1897); b) J. Berger, Einführung des Christenthums; c) F. Zöhrer, Unter Habsburgs Scepter; d) Bunte Geschichten (St. Josef-Bücherverein, Klagenfurt). Gegenwärtiger Bestand: 1632 Stücke in Bänden und Heften. It. Historisch-geographische Lehrmittelsammlung. (Unter der Obhut des Professors Franz Hora k.) Ankauf: Kiepert Heinrich, Politische Wandkarte von Asien. Lehmann Adolf, Geographische Charakterbilder: 1. Das Erzgebirge; 2. Der Bodensee bei Lindau; 3. Holländische Landschaft; 4. Die Zugspitze mit dem Eibsee. Pichlers Witwe iV; Sohn, Historische Bilder: 1. Die Belehnung der Habsburger mit den Herzogthümern Österreich und Steiermark; 2. Herzog Rudolf besucht den Bau des Stephansdomes; 3. Der Tod Friedrich II., des Streitbaren. Stand der Sammlung: 77 Wand- und Handkarten, 20 Atlanten, 34 geogr. Bilder mit 10 Heften Text, 72 histor. Bilder, 2 Globen, 1 Tellurium. (!. Physikalisches Cabinet. (Unter der Obhut des Gymnasiallehrers Ing. Karl Zahlbruckner.) Ankauf: Großer 6zelliger Aceumulator von 36 Amperestunden Capaeität. Gülchers Thermosäule mit 66 Elementen. Zwei hölzerne Retortenhälter. Das Inventar der physikalisch-mathematischen Sammlung enthält 610 Nummern. D. Natiirhistorisehes Cabinet. (Unter der Obhut des Professors Dr. Anton Schwaighofer.) a) Geschenke: Des Herrn Realitätenbesitzers J. Tscheligi durch Herrn Prof. Horak: ein Schneehase; des Herrn Tlieologieprofessors Dr. M. Matek: Zeus Falter, gestopft; des Herrn k. k. Gymnasialdirectors J. Glowacki: eine Sammlung von Laubmoosen (170 Arten in 7!) Gattungen); des Herrn Prof. F. Jelovšek: Lava vom Vesuv; des Herrn K. L. Kafka (biologisches Institut) in Wien: Metamorphose von Calandra granaria; des Quintaners G. Juiitsch: ein Tropfstein, fünf Würfel (cm3) verschiedener Metalle; des gew. Secundaners K. BrezoCnik: ein Rehgeweih; des Custos: Weingeistpräparate von Coccus cacti und Pediculus capitis. h) Ankauf: Picus martius, Chrysotis amazonica, Rarbus vulgaris, Planorbis corneus, Metamorphose von Lepisma saecharina, Tortrix pomonana, Termes bellicosus, Periplaneta orientalis, anatomische Präparate eines Fisches, einer Nacktschnecke, des Flusskrebses; sechs mikroskopische Präparate; ein Flügelskelet des Marabustorches, ein Hasenschädel; Silberglanz, ged. Kupfer, Zinnerz, Steinsalz, ged. Arsen, Carneol, Onyx, Sardonyx; Kupfernickel, Antimonglanz, Ruinenmarmor; ein Demonstrationsmikroskop, ein Goniometer; sechs Leutemann’sche und zehn Meinhold’sche Wandtafeln. E. Lehrmittel fiir den Zeichenunterricht. (Unter der Obhut des Realschulprofessors A. Hesse und des Bürgerschullehrers Fr. Schuster.) Ankauf: Wandtafeln für den Zeichenunterricht von C. Vardai. Stand der Sammlung: A. 6 persp. Apparate; R. 20 element. Drahtmodelle; C. 21 element. Holzniodelle; D. 10 architektonische Elementar-Formen; E. 10 arichitekt. Formen; F. 24 Gefiiß-formen; G. 43 ornament. Gipsmodelle; H. 22 iigurale Reliefabgüsse; 1. 17 Köpfe und Rüsten; K. titi St. Varia; L. 17 Vorlagenwerke; M. 22 besond. Vorlagen. F. Musikaliensammlung. (Unter der Obhut des Gesanglehrers Rud. Wagner.) Augekauft wurde die Musica Sacra (Sammlung von Hymnen und Motetten für Männerstimmen) von B. Kothe. 3t Stimmen u. eine Partitur. — Der übrige Stand blieb unverändert. G. Münzensammlung. (Unter der Obhut des Prof. Franz Horäk.) Geschenke: Des Sextaners Franz Hoinig: 1 kleine Silbermünze aus der Reg.Wenzels 111. von Böhmen; des Octavaners Franz Murschetz: 1 Fünfgulden-Zettel der Wiener Bank v.J. 1800. Summe aller num. Gegenstände: 1335. Anhang: 1 röm. Fibula, Bruchstücke eines röm. Mosaikbodens, Lachmanns Münzenkunde und Hickmanns „Vergleichende Münztabelle“. II. Anhang. Zwei treffliche Anschauungsmittel zur Homerleclüre schuf der Schüler der VI. CI., E. Vargazon, der über Anregung des Fachlehrers aus dem Griechischen das Idealbild eines homer. Schilfes und den Grundriss eines Anaktenhauses unter Benützung des „Hilfsbuches zur Odyssee“ von O. Henke in sehr schöner Ausführung entwarf. Für alle den verschiedenen Lehrmittelsammlungen des Gymnasiums ge-gemachten Geschenke wird den hochherzigen Spendern der wärmste Dank ausgesprochen. V. Unterstützung der Schüler. A. Die zwei Plätze der Andreas Kautschitsch’schen Studentenstiftung, bestehend in der vom hochw. Herrn Canonicus, Dom- und Stadtpfarrer Jakob Philipp Bohinc, gegebenen vollständigen Versorgung, batten inne die Schüler Leopold Kaučič der V. (bis 6. April) und Andreas Glanjcer der VIII. Classe, Ruprecht Črnčič der 1. R Classe seit Anfang Juni. B. Die Zinsen der A. Kautschitsch’schen Stiftung im Betrage von (i- fl. wurden zur Anschaffung von Schreib- und Zeichenrequisiten verwendet. C. Die für 1 SO!) fälligen Zinsen der A. Humer’schen Stiftung im Betrage von 5 11. 25 kr. wurden dem aus Marburg gebürtigen Schüler der I. A.-Classe Josef Zagoda zuerkannt. D. Aus der Ringauf'schen Stiftung wurden an dürftige Schüler Arzneien im Kostenbeträge von 45 11. 95 kr. verabfolgt. E. Von den aus der Marburger Sparcasse-Jubiläumsstiftung bis 31. December 1898 fälligen Zinsen wurden laut Stadtschulratb-Bescblusses vom 17. December v. J. die h. o. Schüler Mitteregger Josef der V., Leber Franz der IV. A, Pilch Johann der III. A, Ebner Karl der III. A und Witsch ela Franz der 11. A-Glasse mit je 10 fl. betheilt. F. ln die Gasse des Vereines zur Unterstützung dürftiger Schüler des haben als Jahresbeiträge oder Gaben der Wohlthätigkeit für 1898/99 eingezahlt: Se. Fürstbischöflichen Gnaden Dr. Michael Napotnik, Fürstbischof von Lavant Der liocbw. Herr Ignaz Orožen, apost. Protonotar und Dompropst „ „ „ Lorenz Herg, Domdechant........................................... „ „ „ Dr. Johann Križanič, Domherr, Mitglied des k. k. L.-Sch.-R. „ „ „ Jakob Philipp Bohinc, Domherr, Dom- und Stadtpfarrer „ „ „ Dr. Josef Pajek, Domherr, f.-b. Gonsist.-Rath, Relig.-Inspector „ „ „ Dr. Johann Mlakar, Domherr, f.-b. Consist.-Rath, Theologie-Prof. Leiter des f.-b. Knaben-Seminars............................... „ „ „ Karl Hribovšek, Domherr, päpstl. Hausprälat, Director des Priesterhauses .......... „ „ „ Dr. Martin Matek, Theologie-Professor ..... „ „ „ Josef, Majcen, geistl. Rath und f.-b. Hofkaplan „ „ „ Dr. Franz Fe uš, Theologie-Professor............................. „ „ „ Alois Sver, k. k. Seelsorger der Strafanstalt.................... „ „ „ Jakob Tajek, k. u. k. Miliütr-Caplan............................. „ „ „ Jakob Hribernik, Spiritual ....... „ „ „ Ludwig Hudovernik, Domvicar ...... , „ „ Dr. Franz Kovačič, Theologie-Professor........................... „ „ „ Josef Zidanšek, Theologie-Professor ..... , „ „ Franz Simonič, Oom-Caplan........................................ „ „ „ Thomas Rožanc, Ehren-Domherr u. Dechant in St. Magdalena „ „ „ Josef Cede, Caplan in St. Magdalena.............................. „ „ „ Peter Stefan, Caplan in St. Magdalena............................ „ „ „ Josef Cerjak, Stadtpfarr-Caplan.................................. „ „ „ Matthäus Štrakl, Chorvicar....................................... r, „ „ Johann Vreže, Religionslehrer.................................... „ „ „ Anton Korošec, Präfect im f.-b. Knabenseininar Herr Baron Richard Basso-Gödel-Lannoy............................................... „ Barth. Ritter von Carneri...................................................... Frau Anna Majciger, Professorsgattin, Haus- und Realitätenbesitzerin Frl. Marie Sehmiderer, Hausbesitzerin............................................... Herr Philipp Terč, med. Dr.......................................................... „ Dr. Barth. Glančnik, Advocat und Realitätenbesitzer .... „ Dr. Johann Sernec, Advocat und Realitätenbesitzer ..... „ Dr. Franz Raday, k. k. Notar und Realitätenbesitzer .... „ Simon Goritschnig, k. k. Ober-Finanzrath....................................... „ Josef Rapoc, "Haus- und Realitätenbesitzer..................................... „ L. H. Koroschetz, Hausbesitzer................................................. „ Josef Martinz, Hausbesitzer ......... „ Dr. Johann Sehmiderer, Vieebürgermeister, Haus- und Realitätenbesitzer Josef Tscheligi, Haus- und Realitätenbesitzer................................ „ Amand Rak, med. Dr............................................................. „ Bernhard Jentl, Realitätenbesitzer............................................. „ Dr. Franz Voušek, k. k. Landesgerichtsrath..................................... „ Johann Petrovič, k. k. Gerichtsadjunct......................................... „ Anton Langer, k. k. Oberpostverwalter.......................................... „ Franz Murschetz, Hausbesitzer.................................................. „ Willi. Blanke, Buchhändler ......... „ Franz Oehm, Hotel- und Realitätenbesitzer...................................... „ Anton von Werner, k. u. k. Oberstlieutenant d. R............................... „ Franz Kočevar, Weingroühändler................................................. „ Andreas Platzer, Papierhändler................................................. „ Franz Ho lasek, Kaufmann....................................................... „ Gebrüder Schlesinger, Landesproductenhändler................................... „ Dr. Peter Stornik, k. k. Landesschulinspector.................................. „ Johann Majciger, k. k. Gymnasial-Professor..................................... „ Franz Horäk, „ .......................... „ Franz Metzler, „ .......................... „ Karl K irchlech ner, „ „ Johann Košan, „ .......................... „ Josef Holzer, „ .......................... „ Franz Jerovšek, „ .......................... ,, Ignaz Pokorn, „ •.......................... Gymnasiums fl. kr. 20 — 3 — 2 ___ 10 Fürtrag 173 20 Herr Rlasius Matek, k. k. Gymnasial-Professor „ Dr. Anton Schwaighofer, „ „ Dr. Anton Medved, ,, „ Jakob Kavčič, „ „ Rudolf St rau bin g er, „ „ Karl Zahlbruckner, Ingenieur und k. k. „ Dr. Richard Ritter v. Schubert-Sold ern „ Karl Verstovšek, suppl. Gymnasiallehrer „ Dr. Alois Schmitzberger, suppl. Gymnasiallehrer „ Johann Zmölnig, suppl. Gymnasiallehrer .... Ergebnis einer Sammlung unter den Schülern des Gymnasiums *) Übertrag fl. kr. 173 20 Gymnasial-Lehrer suppl. Gymnasiallehrer Summa ’) I. A Classe. Atzler Belsky Čuš Mart. Čuš Mich. Dernovšek Jerovschek Jug Kniely Kotzbeck Lang Marcovich Nestroy Pirker Poklic Hugo Poklic Vict. Polak Raunicher Schmiderer 1 fl. Schmidi Sedaj Serschön Srebre Stergar Sulkowski Ulčnik Voifc Wresnig Wurzinger Zagoda Zöllnern* Zigniann 10 50 5 5 20 20 10 10 10 30 50 50 20 10 10 15 50 1 fl. -40 10 10 50 30 1 fl. -10 20 40 5 10 10 10 8 fl. 20 I. II ('lasse. (’ajnko Črnčič Gradišnik Gselman Ivanuš Kink Klobasa Kočevar Koprivnik Kostanjevec Kukovec Lepej Minafik Napotnik Nežmah Novak Potočnik Simonič Slana Slavič Joh. Stepišnik Škrobar Špur Trstenjak Urlep Veble v Veranic Volčič Zabovnik Zagoršak Zapečnik Zorčič 20 10 15 50 50 20 30 5 20 10 20 10 10 15 15 20 10 10 20 10 10 5 10 10 10 20 30 10 II. A Classe. Goli Medved Reissmann Jos. Reissmann Th. Renner 1 fl. Sehaeftlein Sieber Strohbach Viher v. Werner 4 fl. II. B ('lasse. Barbič Borko Cimerman Cvahte Čede Dušej Gaberc Grabar Hahijan Heric Hojs Jančič 35 35 10 30 10 20 10 10 25 10 10 15 Žnidarič Zunkovič III. A Classe. Čuš Freudenreich Goschenhofer Kalus 1 Kokoschinegg 2 Liebisch 1 Mayr 2 Petrovič Podpečan Sehaeftlein Schetina Schigert Sobotka Schönberger B. 1 Vennigerholz Vielbeith 1 Zeyer 12 10 30 50 fl. -fl. -fl. -fl. -25 io 50 30 30 50 v. fl. 80 30 fl. 50 50 fl. 95 III. H Classe. Jehart 1 Summa . . 477 11. 99 kr. Es bleibt somit ein barer Cassarest von 207 fl. 72 5 kr. G. Zu besonderem Danke sind viele Schüler des 1 Syrnnasiums den Herren Ärzten in Marburg für bereitwillige und unentgeltliche Hilfeleistung in Krankheitsfällen verpflichtet. H. Freitische wurden mittellosen Schülern von edelherzigen Wohlthätmi 531, vom Unterstützungsvereine 30, zusammen 561 in der Woche gespendet. Für alle den Schülern des Gymnasiums gespendeten Wohlthaten spricht der Berichterstatter im Namen der gütigst Bedachten hiemit den gebärenden innigsten Dank aus. VI. Förderung der körperlichen Ausbildung der Jugend. In Befolgung des diesen Gegenstand betreffenden hob. Min.-Erl. vom 15. Septemb. 1890, Z. 19097, wandte sich die Direction auch heuer an das k. u. k. Stations-Commando und an den Ausschuss des h. o. Stadtverschönerungs -Vereines, welche beide Vorstellungen der b. o. Gymnasial-Jugend eine namhafte Preisermäßigung, erstere bei Benützung der Drau-Militär-Schwimmschule, letztere bei Benützung des Eislaufplatzes auf dem Stadtteiche einräumten, wofür ihnen an dieser Stelle zugleich der Dank der Anstalt ausgesprochen wird. Für die Jugendspiele im Freien wurde vom k. u. k. Stations-Commando der Exercier-platz in der Kärntnervorstadt jeden Mittwoch nachmittags bereitwilligst überlassen, wofür ihm ebenfalls der wärmste Dank ausgesprochen wird. Auf diesem Platze und in dem h. o. Gymnasialgarten veranstalteten die Spielleiter, Professor Bud. Straubinger und Kail Verstovšek, regelmäßig Spiele, an denen sich besonders die Untergymnasiasten eifrig betheiligten. Bei der Einübung und beim Betriebe der Jugendspiele dienten folgende Jugendspielschriften als Grundlage: 1. Prof. Dr. M. Lazarus, Ober die Beize des Spieles. Berlin 1883. 2. Georgens, Das Spiel und die Spiele der Jugend, Berlin 1883. 3. F. Kreunz, Bewegungsspiele und Wettkämpfe für Mittelschulen etc., Graz 1892. 4. Dr. Eitner, Die Jugendspiele, 8. Auflage, Leipzig 1893. 5. M. Zeltler, Die Bewegungsspiele, Wien und Leipzig 1893. (i. Dr. Leo Burgerstein, Hygienische Fortschritte der österreichischen Mittelschulen seit Sept. 1890, Wien 1893. 7. Mittheilungen des Vereines zur Pflege des Jugendspieles. 1., 2. und 3. Mitth., Wien 1892, 1893, 1894. 8. H. Schröer, Turnspiele, Leipzig 1895. 9. Dr. Hergel, Jugendspiele, 1890. *) Der Rechnungsabschluss Nr. 41 wurde in der ordentlichen Generalversammlung vom 27. November 1898 geprüft und für richtig befunden. Der Ausschuss dos laufenden Vereinsjahres bestand aus den Herren: Dr. Peter Stornik. k. k. Landesschulinspector. Obmann; Dr. Josef Pajek, Canon icus; I »r. Johann Mlakar, Canonicus ; Johann Košan und Rudolf Straubinger, k. k. Professoren, Ausschussmitglieder. Als Rechnungsrevisoren fungierten die Herren : Plasiiii* Matek und Dr. Ant. Medved, k. k. Professoren, als Verificator des Protokolle»: Prof. Job. Majciger. Spiel- Gruppe C.lasse Durchsclinitts-zulil der Spieler in jcilcr Gruppe Spiele 1. I. A u. B GO—70 Fuchs zum Loche. Haschen mit Freimal. Kreuzhaschen. Der Plumpsack. Katze und Maus. Jakob, wo bist Du? Drittenabschlagen. Schwarzer Mann. Schlangenziehen. Boccia. — Preisball. Kreisball. Mülzenball. Federball. Bastartln. Ballhaschen. Wanderball. Kreiswurfball. — Tauziehen. Hinkkampf mit Stoßen. Wetthinken. Wett-liüpfen im Hockstände. Guten Morgen, Herr Fischer! 2. II. A u. B III. A u. B 40—50 Drittenabschlagen. Bärenschlagen. Bockspringen. Barlaufen. Speerwerfen. Schlangenziehen. Boccia. Groquet. Deutscher Schlagball (Kaiserball). Wanderball. Ballhaschen. Kettenreißen. Federball. Bastartln. Schleuderball. — Tauziehen. Hinkkampf mit Stoßen. Wetthinken. Wetthüpfen im Hockstände. Das Jägerspiel. Schlaglaufen. 3. IV. A u. B u. Ober-gymna-sium 20—30 Drittenabschlagen. Barlaufen. Speerwerfen. Diskuswerfen. Croquet. Boccia. — Schleuderball. Deutscher Schlagball (Kaiserball). Wanderball. Ballhaschen. — Tauziehen. Hinkkampf mit Stoßen. Wettlauf. Ringen. Auch wurden vom Turnlehrer während des ganzen Jahres in dem Turnsaale Bewegungsspiele geübt. Die Conferenz, betreffend die Förderung der körperlichen Ausbildung der Jugend, wurde am 5. Jänner 1. J. abgehalten. VII. Erlässe der Vorgesetzten Behörden. 1. Statth.-Erlass vom 15. September 1898, Z. Hl (Praes.), ordnet die Abhaltung eines Trauergottesdienstes für Weiland Ihre Majestät, die Kaiserin und Königin Elisabeth, an allen Schulen und Lehranstalten an. 2. L. Sch. R.-Erl. vom 15. September I1S(J8, Z. (><>(>2, gibt die diesbezüglichen näheren Weisungen Sr. Excellenz, des Herrn k. k. Ministers f. Cultus und Unterricht, bekannt. 3. Mit hoh. Min.-Erl. vom 21. September 1898, Z.2757 .(Praes.), wird verfügt, dass das Allerhöchste Namensfest am 4. October auch heuer nur mit der bisher üblichen kirchlichen Feier begangen werden soll. f. Eil. des Herrn Ministers f. Cultus und Unterricht vom (i. October 1898, Z. 2310, ordnet an, dass der 19. November als Tag des Namensfestes Weiland Ihrer Majestät, der Kaiseiin Elisabeth, auch fernerhin freizuhalten und an demselben eine entsprechende kirchliche Feier zu veranstalten sei. 5. Statth.-Erl. vom ±2. October 181)8, Z. 3070 (Praes.), enthält die Verfügungen in Betreff der von Sr. Majestät dem Kaiser gestifteten Jubiläumsmedaille für Civil-Staatsbedienstete. G. L. Sch. R.-Erl. vom 2. November 1898, Z. 8401, enthält die Verfügungen und Weisungen in Betreff der von Sr. Majestät dem Kaiser gestifteten „Ehrenmedaille für vierzigjährige treue Dienste.“ 7. L. Sch. R.-Erl. vom (i. November 1898, Z. 8.) Der für das II. Sem. des vor. Schuljahres zu einer Studienreise beurlaubte k. k. Professor Franz Jerovšek trat seinen Dienst wieder an, der Supplent Dr. .loh. Vidie, der inzwischen zum Redacteur der slov. Ausg. des Reichs-Gesetzblattes ernannt worden war, wurde mit Schluss des Schuljahres von seiner Dienstleistung enthoben. Der k. k. Professor Georg Pölzl war aus Gesundheitsrücksichten für das ganze Jahr beurlaubt (L. Sch. R.-Erl. vom 25. October 1898, Z. 7977, und vom 8. Februar 1899, Z. 988) und wurde durch den Supplenten Dr. Richard Ritter von Schubert-Soldern vertreten. (L. Sch. R.-Erl. vom 13. October 1898, Z. 7100). Die „Wiener Zeitung“ vom 7. April 1899 meldete: „Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 26. März d. J. dem Landes - Schulinspector Dr. Johann Zindler in Graz aus Anlass der von demselben erbetenen Versetzung in den bleibenden Ruhestand taxfrei den Titel und Charakter eines Hofrathes allergnädigst zu vei leihen geruht.“ Ferner: „Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 26. März d. j. den Director des Staatsgymnasiums in Marburg Dr. Peter Stornik zum Landes-Schulinspector allergnädigst zu ernennen geruht. — Der Minister f. Cultus und Unterricht hat den Landes-Schulinspector Dr. Peter Stornik den Landesschulräthen für Steiermark und Kärnten zur Dienstleistung zugewiesen.“ b) Die wichtigsten Daten. Am 18. August 1898 wohnten die in Marburg anwesenden Mitglieder des Lehrkörpers dem zur Feier des Geburtsfestes Sr. k. und k. Apostolischen Majestät des Kaisers celebrierten Hochamte in der Domkirche hei. Am 10. September abends verbreitete sich in der Stadt die Scbreckenskunde von der Ermordung Ihr er Maj es tä t, unserer erhabenen Kaiserin und Königin Elisabeth und erschütterte aller Herzen. Der liefen Trauer, die das ganze Reich ergriff, wurde auch hierorts rührender Ausdruck gegeben. Der Lehrkörper der Anstalt wohnte aru IG. September dem in der hiesigen Domkirche von Sr. fürstbischöflichen Gnaden, Dr. Michael Napotnik, celebrierten Trauergottesdienste bei. Am 23. September hatte die Anstalt aus demselben Anlasse einen Trauergottesdienst in der Aloisikirche, dem alle katholischen Schüler der Anstalt, sowie der Lehrkörper beiwohnten. Endlich übersandte der Lehrkörper der Anstalt am 16. September eine Reileids-Kund-gebung an die k. k. Statthalterei. Das Schuljahr 1898/99 wurde am 18. September mit dem vom hochw. Herrn Dr. Joh. Križanič, Domcapitular u. Mitgliede des k. k. steienn. Landes-Schulrathes, gehaltenen heiligen Geist-Amte eröffnet. Die Schüleraufnahme fand am 15. und IG. Juli, ferner am 15. und 16. September statt, an letzteren Tagen auch die Wiederholungs- und Nachtrags-Prüfungen Am 4. October feierte die Lehranstalt «las Namensfest Sr. k. u. k. Apostolischen Majestät des Kaisers mit einem feierlichen Gottesdienste, am 19. November begieng sie die Erinnerung an Weiland Ihre Majestät, die Kaiserin Elisabeth, mit einem Trauergottesdienste. Am 23. November starb in seiner Heimat der brave Schüler der VIII. Classe J o s ef Günther; am 29. dess. M. wurde für ihn in der h. o, Gymnasial-Kapelle eine heil. Seelenmesse gelesen. Am 2. December, dem Jubiläumstage des R egierungs-A n tritt es Sr. k. u. k-Apostolischen Majestät, unseres allergnädigsten Kaisers und Königs, zogen der Lehrkörper und die Schüler der Anstalt, die neuangeschaffte, erst zu weihende Jubi-läumsfahne voran, zum Jubiläums-Festgottesdienste in der Domkirche und nahmen, die Fahne in ihrer Milte, dortselbst im Mittelschiffe Aufstellung. Um 729 Uhr bestiegen Se. fifrstbischöl'lichen Gnaden, Dr. Mic hael Napotnik, die Kanzel und hielten folgende Ansprache an die studieiende Jugend und die versammelten Gläubigen: Vexilla regis prodeunt. Des Königs Fahne wallt hervor. (Kirehen-Hymnus für das Fest der Kreuz-Erhöhung). Oliristliclie Studierexid.e! Ein großes und herrliches Fest hat euch heute an dieser Gott, geweihten Stätte versammelt. Ihr seid hier erschienen, um am goldenen Kaiser-Jubiläums-Feste angesichts des im Tabernakel geheimnisvoll thronenden göttlichen Heilandes, wie in Gegenwart hoher Kirchen-und Staatswürdenträger und im Reisein eurer Vorgesetzten der feierlichen Weihe eurer neuen Fahne anzuwohnen. Die zu weihende Schulfahne hat die gefällige Form einer mächtigen Standarte. Das Fahnentuch ist feinster Seidendamast von dauerhaftester lichtrosarother Farbe. Auf goldenem Grunde trägt es auf der einen Seite das Herz Jesu-Rild und darunter das päpstliche Wappen zwischen den Jahrzahlen 1878 und 1898; auf der anderen Seite enthält es das Sauet Aloisius- Bild, unter dem das kaiserliche Wappen zwischen den Jahrzahlen 1848 und 18118 prangt. Die beiden Bildnisse sind aus verschiedenfarbiger Wolle und Seide, die vier Jahrzahlen aber aus echten Goldfäden kunstvoll gestickt. Dies alles besorgte Herr Franz Verger in Lyon. Der zweieinhalb Meter lange, aus Eichenholz in der hiesigen Südbahnwerkstätte zierlich gedrechselte, dunkelbraun gefärbte Fahnenstab liiuft in eine reichlich vergoldete, herzförmige Spitze aus. Die hierortigen ehrwürdigen Schulschwestern haben die einzelnen Tlieile verständnisvoll zusammengefügt und die Fahne mit kostbaren Tressen oder Goldborten versehen. Die ganze Arbeit ist meisterhaft ausgeführt. Und es ist kein Wunder, dass das prächtige Banner im ganzen dreihundertfünfzehn Gulden kostet, die ihr, im Herrn geliebte Studierende, mit Einschluss der vorjährigen Abiturienten und der heurigen Primaner aus völlig freiem Antriebe gespendet habt. Aus der eben vernommenen Beschreibung der prachtvollen Fahne ergibt sich von selbst ihr schöner und hehrer Zweck. Durch die Anschaffung dieser Schulfahne ist vorab einem wirklichen Bedürfnisse abgeholfen worden. Denn eine so große und so wichtige Anstalt, wie es das k. k. Staats-Gymnasium in Marburg ist, soll wohl bei feierlichen Anlässen mit einer entsprechenden Fahne in der Öffentlichkeit erscheinen. Allein die höhere Bedeutung und Bestimmung der zu weihenden Standarte ist die fromme und freudige Erinnerung an die Jubiläen der zwei allerhöchsten Würdenträger, auf die in diesem Jahre die Blicke der Bewohner nicht bloß unseres Vaterlandes, sondern der ganzen gesitteten Welt gerichtet sind und an denen Beiden sich des Herrn Verheißung erfüllt: Mit der Länge der Tage will Ich ihn erfüllen und ihm zeigen mein Heil. (Ps. 1)0. 16). Es ist nämlich das diamantene Priester-und zwanzigjährige Pontificats-Jubiläum unseres segensreich regierenden Heiligen Vaters, des Papstes Leo XIII., und das goldene Regierungs-Jubiläum Seiner kais. und königl. Apostolischen Majestät, unseres allergnädigsten Kaisers und Herrn Franz Josef des Ersten. Das Papstjubiläum wurde am 1. Jänner beziehungsweise am 20. Februar laufenden Jahres gefeiert. Das Kaiserjubiläum aber wird gerade heute, am denkwürdigen 2. December, in ganz Österreich würdigst begangen. Fürwahr, denkwürdig ist der heutige Tag. an dem sich das fünfzigstemal der Regierungsantritt Seiner Majestät, unseres allgeliebten und verehrten Kaisers und Landesvaters jährt. Diese Jahre hat nur Friedrich IV., als deutscher Kaiser Friedrich III. (f 1493), überschritten. Denn im Jahre 1435 trat er selbständig die Regierung seiner Erblande an. Im Jahre 1440 wurde er zum deutschen Könige erwählt und 1442 in Aachen gekrönt. Im Jahre 1452 erfolgte seine Krönung zum römisch-deutschen Kaiser in Rom. Seine berühmte Devise A. E. .1. O. V., Austria erit in orbe ultima, hat eine unverkennbare Ähnlichkeit mit dem gehaltvollen Wahlspruche Seiner Majestät: Viribus unitis. Kaiser Friedrich hoffte nämlich und weissagte unter den traurigsten Verhältnissen für das Erzhaus Österreich eine glänzende, eine geradezu den ganzen Erdkreis beglückende Zukunft, ln gleicher Weise hat Seine Majestät, unser erlauchter Kaiser, im Jahre 1848, als alles auseinander zu streben schien, die Worte unter seine Völker gerufen: Viribus unitis. Und heute nach fünfzig Jahren scharen sich Österreichs Völker um den Thron Seiner Majestät und rufen laut und für die ganze Welt vernehmlich: Gut und Rlut für unsern Kaiser! Gut und Rlut fürs Vaterland! Im Herrn geliebte Studierende! Gerne folgte ich der freundlichen Einladung eures hochgeehrten Herrn Directors und eurer hochgeschätzten Herren Professoren, am Jubeltage des Kaiser-Jubeljahres eure wunderschöne Jubelfahne kirchlich einzuweihen. Bevor ich nun diese heilige Handlung vornehme, will es mich bedünken, dass es würdig und gerecht sei, mit schlichten Worten der hohen Bedeutung des heutigen Jubeltages und Fahnenweihefestes zur Belehrung und Anregung, zur Erbauung und Erhebung der mir liebwerten Zuhörer Ausdruck zu verleihen. Es gibt im Leben Momente, die sich heilbringend in das Herz einprägen und mehr wiegen als so manches Jahr gewöhnlichen Thuns und Lassens. Ein solcher weihe-find stimmungsvoller Augenblick scheint mir der gegenwärtige zu sein. Den Gegenstand der Festrede gibt uns die zu weihende Schulfahne selbst an. Durch die Anschaffung derselben wollten nämlich die Gymnasial-Studierenden zeigen, d.'iss sie treue Söhne der Kirche und des Vaterlandes sind und bleiben werden. Und dies ist auch der leitende Gedanke meiner Gelegenheitspredigt, die der unsterbliche König der Ewigkeit, Jesus Christus, mit seinem Segen begleiten und mit seiner Gnade betliauen wolle, auf dass ich nicht vergebens spreche und ihr, im Herrn Theuerste, nicht vergebens zuhöret. Ponat Dominus in me signa verliorum suorura! Der Herr möge mir auf die Zunge die Zeichen seiner Worte legen! (Ps. 104, “11). Venite, filii, audite me: timorem Domini docebo vos! Kommet Söhne und höret mich: die Furcht des Herrn will ich euch lehren! (Ps. 33, 12). I. ClixistliGli.e St-u.:3.ierers.d.el Die vom Kaiser Friedrich 111. getragene Herrscherkrone kam unter Rudolf von Habsburg (1273—1291) an unser glorreiches Kaiserhaus, das sie im festen Schlosse Kyburg in der Schweiz verwahrte. Unter Kaiser Karl IV. (1335—1378) gelangte die Krone auf die von diesem Herrscher zwischen den Jahren 1348 und 1356 erbaute Kronfeste Karlstein, südwestlich von Prag gelegen. Wahrend der hussitischen Wirren wurde dieselbe in Ofen aufbewahrt. Am 21. März 1424 kam sie nach Nürnberg, allwo sie in der Heiligen Geist-Kapelle bis zur Auflösung des Reiches blieb und sodann nach Wien überbracht wurde. Auf ihren Wanderungen kam die Krone in verschiedene österreichische Länder und suchte bei verschiedenen österreichischen Völkern Zuflucht, so dass auf dieselbe nun alle ihren Anspruch erheben können. Mit der Krone waren die Reichsreliquien und zwar: Lancea et clavus - Lanze und Kreuznagel, De linteo - Fusswaschungstuch, De mensali - Tischtuch vom letzten Abendmahle, De cruce - neuneinhalb Zoll lange Kreuzpartikel und De corona Domini innigst verbunden und begleiteten zugleich mit den Reichskleinodien, als Reichsscepter, Reichsschwert, Reichsapfel und Pontificalmantel, den Kaiser als unveräußerlicher Schatz auf allen Feldzügen und auf allen Reisen.*) Warum berühre ich dies? Aus guten und gerechten Gründen. Wir feiern ja ein hohes und hehres Fest der Krone. Zudem ist es sehr erhebend zu wissen, wie im Hause Habsburg das Weltliche stets im innigsten Runde mit dem Geistlichen stand. Und auf ähnliche Weise sind auch auf der neuen Gymnasialfahne die geistlichen und weltlichen Insignien, die päpstlichen und kaiserlichen Embleme mit einander sinnvoll verbunden. Die schöne Standarte ist geschmückt mit dem Hilde des göttlichen Heilandes und des hl. Aloisius, der Lilie von Gonzaga, wie auch mit dem päpstlichen und kaiserlichen Wappen zum sichtbaren Zeichen, dass die Studierenden des hiesigen, so angesehenen Staatsgymnasiums immer für Gott, Kaiser und Vaterland leben, wirken und einstehen wollen. Auf der einen Seite der Schulfahne glänzt das anmuthende Hild des göttlichen Herzens Jesu. Was ist das Herz Jesu für uns? Es ist eine Schule der Tugenden. De plenitudine eius nos omnes accepimus. Von seiner Fülle haben wir alle empfangen. (Joan. 1, 16). Das göttliche Herz Jesu ist eine Schule der Hannherzigkeit. Er hat uns geliebt und uns gewaschen von unseren Sünden mit seinem Blute. (Apocalyp. 1. 5). Es ist eine Schule der Liebe. Der Heiland hat aus Liebe zu uns gelitten. Ich muss mich mit einer Taufe taufen lassen, und wie drängt es mich, bis es vollbracht ist. (Luc. 12, 50). Darum freute sich Jesus auf die letzten Ostern. Ich habe ein großes Verlangen gehabt, dieses Osterlamm mit euch zu essen. (Luc. 22, 15). Er wollte aber leiden, um uns seine Liebe zu zeigen und unsere Liebe zu erwerben. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr eucli lieb habet unter einander. (Joan. 13, 35). Das Herz Jesu ist eine Schule der Selbstüberwindung und Selbstentäußerung. Wer sein Kreuz nicht trägt und mir nachfolgt, kann mein Jünger nicht sein... Und keiner von euch, der nicht allem entsagt, was er besitzt, kann mein Jünger sein. (Luc. 14, 27. 33). Es ist eine Schule des Friedens und Trostes. Dies habe ich zu euch geredet, auf dass ihr Frieden in mir habet. In der Welt werdet ihr Bedrängnis haben, *) Vergleiche: Mittheilungen der Central-Cominission für Erhaltung der Baudenkmale. 1857. Studie des Franz Bock, Conservators des erzbischöflichen Museums in Cöln. S. 5b. Im 14. Jahrhunderte wurde auf Ansuchen des österreichischen Kaiserhauses das Fest: Lancea et clavus Domini eingeführt. Ibidem S. 128. Aus dem Besitze der bezüglichen Reichsreliquien erklärt sich vielfach die Fusswaschung, die innige Verehrung des allerheiligsten Altarsacramentes und die grosse Liebe zum Kreuze in der erlauchten Familie der gottesfürchtigen Habsburger. aber vertrauet, ieli habe die Welt überwunden. (Joan. 16,33). Kommet zu mir all«, die ihr mühselig und beladen seid, und ich will euch erquicken. (Matth. 11, 28). Insbesondere aber ist das göttliche Herz Jesu die Schule jener goldenen Tugend, die die Basis der christlichen Vollkommenheit, die Grundlage aller Heiligkeit bildet: der christlichen Demuth. Der himmlische Lehrmeister fordert uns selbst auf, diese Grundtugend des christlichen Lebens von seinem Herzen zu lernen, indem er uns zuruft: Discite a me. quia mitis sum et humilis corde. Lernet von mir. denn ich bin saHftmüthig und de-müthig vom Herzen; und ihr werdet Ruhe finden für eure Herzen. (Matth. 11, 2!l). Der göttliche Herr und Heiland ruft vornehmlich euch, christliche Studierende, in diese Tugendschule mit den liebevollen Worten: Sinite pueros venire ad me et nolite vetare eos; talium est enim regnum Dei. Lasset die Knaben zu mir kommen und wehret es ihnen nicht; denn für solche ist das Reich Gottes. (Luc. 18. III). Gehet also, meine Lieben, recht fleißig in d e Schule Jesu, schenket ihm eure Herzen (Prov. 23, 211), eignet euch seine heilsamen Lehren an und haltet heilig seine Gebote, und ihr werdet Kinder Gottes und würdige Söhne der alleinseligmachenden Kirche sein und bleiben! Ein leuchtendes Beispiel hierin ist für euch jenes berühmte Fürstenkind, ein Engel in Menschengestalt, dessen liebliches Bild auf der zweiten Seite der Fahne glänzt: der hl. Aloisius, der ob seines heiligen Eifers, ob seiner tiefen Frömmigkeit und engelgleichen Unschuld als machtvoller Patron der Schuljugend verehrt und angerufen wird, ln der Hochschule Jesu lernte dieser auserlesene Jüngling die wahre Weisheit, die Gottesfurcht, die Gottseligkeit, die Heiligkeit kennen. — Ein verehrungs- und nachahmungswürdiges Vorbild ist ferner für euch der Heilige Vater Papst Leo XIII.. der ein ebenso gewiegter Gelehrter als ein großer Asket ist, der die harmonisch klingende Sprache der alten Classiker schreibt und die Wissenschaft der Heiligen besitzt. Schon als Knabe las er gierig das anziehende Leben des hl. Aloisius und verherrlichte den Heiligen in zarten Gedichten. Und heute noch wünscht der große Papst nichts sehnlicher, als dass die Jugend im christlichen Geiste erzogen und unterrichtet werde, dass die Studierenden die Wissenschaft hegen und die Frömmigkeit ptlegen. Kann doch nach seinem Ausdrucke fast nichts Schöneres und nichts Ehrwürdigeres in der Jugend gedacht werden als die Wissenschaft, gepaart mit der Frömmigkeit. Nihil fere pulchrius nilque honestius cogitari in adolescentia potest quam iuncta cum pietate doctrinae et litterarum laus. Ein aller Nachahmung würdiges Muster eines treuen Sohnes der Kirche ist für euch, christliche Studierende, auch Seine Majestät, unser Jubelkaiser, dessen frommer Sinn ja rühmlichst bekannt ist. Am Tage der Thronbesteigung kniete der achtzehnjährige Kaiser vor dem zurückgetretenen Kaiser Ferdinand 1. dem Gütigen (1835—1848) nieder und bat ihn um den väterlichen Segen. Auch vor der Kaiserin und vor seinen Eltern sank der junge Monarch auf die Knie und empfleng ihren Segen. Als am 9. November 186!» der Kaiser auf seiner Palästinareise zu der Anhöhe, von welcher die bl. Stadt erblickt werden konnte, gelangt war, stieg er vom Pferde herab, liel auf die Knie nieder, küsste den heiligen Boden, auf dem der göttliche Heiland gewandelt, und verweilte einige Zeit im frommen Gebete. Alljährlich am Charfreitag adoriert Seine Majestät in der Hofburgkapelle knieend das auf der Erde liegende Kreuz, wie ein solches sein erlauchter Urahne Rudolf von Habsburg als Reichsscepter gebrauchte, und küsst demüthig die Wundmale des Gekreuzigten. Und am Frohnleichnamsfeste schreitet Seine Majestät entblößten Hauptes voll Glauben, mit brennender Kerze in der Hand, einher nach dem Könige der Könige in Brotesgestalt und gibt Gott in höchster Prachtentfaltung die Ehre, wie überhaupt die Andacht zum Liebessacramente im Erzhause Habsburg traditionell ist. Bei solchen erhebenden Scenen des öffentlichen Glaubensbekenntnisses bewahrheitet sich der österreichischen Volkshymne bedeutsames Wort: Mächtig durch des Glaubens Stütze Führt Er uns mit weiser Hand. Die Wahrheit dieses Spruches erweisen auch die erhebenden Kaiserworte: „Ich rechne es mir zur Ehre an, Meinen Glauben und Meine Hoffnung auf den, durch welchen die Könige herrschen, durch die That zu bekennen.“ Und jene goldenen Worte: „Mein Wunsch geht dahin, dass die mir anvertrauten Völker die zeitlichen Güter haben, ohne die ewigen zu verlieren.“ Bekannt ist auch der ergreifende Ausspruch: „Ich flehe zu dem Allmächtigen, dass er Mir die Kraft verleihen wolle, in der gewissenhaften Erfüllung Meiner Begentenptlichten nicht zü erlahmen und muthig auszuharren in den unablässigen Bemühungen um das allgemeine Wohl und die Erhaltung der Segnungen des Friedens.“ Als Seiner Majestät der größte Schmerz im Jubeljahre durch den tragischen Tod der geliebten Gemahlin zugefügt wurde, suchte Allerhöchstderselbe im-Empfange der heiligen Sacramente seinen Trost und rief beherzt aus: „Das Gottvertrauen verliere ich nicht.“ Und heute an seinem Fest- und Ehrentage wohnte Seine Majestät in Wallsee frühmorgens einer heiligen Messe bei und empfieng in Gemeinschaft mit seinen erlauchten Kindern die heilige Communion. Wohl nicht mit Unrecht preist der große Papst Pius IX., gesegneten Andenkens, im apostolischen Breve Fulget vom 10. Februar 1860 unseren ritterlichen Kaiser als den pietäts-und liebevollsten Sohn der Kirche und als Fürsten von ausgezeichneter Frömmigkeit. Ahmet, christliche Studierende, dieses erhabene Beispiel nach und seid stets treue, gottesfürchtige Söhne der Kirche. Principium sapientiae timor Domini: et seien t.ia sanctorum prudentia. Der Anfang der Weisheit ist die Furcht des Herrn: und die Erkenntnis der Heiligen ist die Klugheit. (Prov. 9, 10). Fromm und gelehrt sein, das macht erst den vollkommenen Mann. Das wahre Wissen führt zu Gott und nicht von Gott. Wissenschaft und Tugend geben von der Heligion aus, werden durch dieselbe begründet. Was Wunder, wenn wahrhaft große Gelehrte von tiefer Beligiosität waren? Nikolaus Gopernicus, der Schöpfer der neuen Astronomie, ruft aus: „Wer sollte nicht durch die stete Betrachtung, fast möchte ich sagen, durch den Umgang mit dem Weltall zum Höchsten angetrieben und zur Bewunderung des Baumeisters geführt werden, der alles geschalten, in dem die höchste Glückseligkeit ist, in dem alles Gute gipfelt.“ Und Johannes Keppler, einer der berühmtesten Mathematiker aller Zeiten, pflegte zu beten: „Ich danke Dir, mein Schöpfer und mein Herr, dass Du mir diese Freude an Deiner Schöpfung, dieses Entzücken über die Werke Deiner Hände geschenkt hast. Der Tag ist nahe, wo man die eine Wahrheit im Buche der Natur wie in der Heiligen Schritt erkennen und über die Harmonie beider Offenbarungen sich freuen wird.“ Baco von Verulam, der Heformator der Naturwissenschaften, bemerkt mit Nachdruck: „An Gott glauben bloß diejenigen nicht, die ein Interesse daran haben, dass es keinen Gott geben möchte.“ Isaak Newton, der geniale Entdecker des Gravitationsgesetzes, wusste den christlichen Glauben mit seinen tiefen naturwissenschaftlichen Forschungen wohl zu vereinigen, ja daraus eine neue Nahrung für seinen Glauben zu finden. In seinen bekannten vier Briefen an Dr. Bently schreibt derselbe im Hinblick auf die Astronomie: „Alle diese Dinge fordern eine Ursache, die nicht blind und zufällig, sondern der Mechanik und Geometrie sehr gut kundig ist.“ Karl von Linne, der gefeierte Botaniker, versichert mit Staunen: „Den ewigen, unendlichen, allwissenden, allmächtigen Gott habe ich erkannt, wie er unsichtbar an mir vorüber-gieng, und ich gerieth in Staunen.“ Und der ausgezeichnete schweizerische Geologe Oswald Heer bekennt unumwunden: „Je tiefer wir eindringen in die Erkenntnis der Natur, desto inniger wird auch unsere Überzeugung, dass nur der Glaube an einen allmächtigen und all-ji weisen Schöpfer, der Himmel und Erde nach ewig vorbedachtem Plane erschaffen hat, die Bäthsel der Natur wie des menschlichen Lebens zu lösen vermöge.“ Karl Bitter, der Begründer der neuen Geographie, that den denkwürdigen Ausspruch: „Alle Wissenschaft, soviele man deren auch scharf unter sich begrenzen und bestimmen mag, ist dennoch nur eine, auf der alle anderen beruhen, sie kann nur Lobgesang, nur der Hymnus des Geschöpfes an den Schöpfer sein, und die Anschauung Gottes ist für mich die höchste, einzige, absolute Wissenschaft.“ Und sein Zeitgenosse, der große englische Chemiker und Physiker Michael Faraday, erhebt gleichfalls die Beligion über alle Wissenschaften, indem er sicli also äußert: „An den menschlichen Lehrmeinungen zweifeln, heißt neuen Entdeckungen die Thüre öflnen; an den Glaubenslehren zweifeln, heißt sie wieder verschließen; die göttlichen Wahrheiten in Frage stellen, bedeutet sein Leben dem Zufalle preisgeben, daran glauben, ihm sein Schwergewicht sichern.“ Sehet, meine christlichen jungen Freunde, wie die wahrhaft großen Gelehrten die Wissenschaften als Waffe für und nicht gegen den heiligen Glauben gebrauchen! Nein, zwischen Glauben und Wissen, zwischen Beligion und Vernunft gibt es und kann es keinen unlösbaren Widerspruch geben, weil beide Gott, die höchste Wahrheit und Heiligkeit, zur Quelle haben. Darum, christliche Jünglinge, die ihr die Blüte der Gegenwart und die Hoff- nung des kommenden Jahrhunderts seid, fasset heute den festen Vorsatz, lebenslang zur siegreichen Fahne Jesu Christi treu zu halten, unter ihr als Mitglieder der streitenden Kirche muthig zu kämpfen für die Sache Gottes, bis ihr einziehet in die triumphierende Kirche, in das himmlische Vaterland! » Beherziget den Zuruf der göttlichen Weisheit im Spruchbuche Salomons: Nunc ergo, filii, audite me: beati, qui custodiunt vias meas. Audite disciplinam et estote sapientes et nolite ahiicere eam. Beatus bomo, qui audit me et qui vigilat ad postes ostii mei. Qui me invenerit. inveniet vitam et hauriet salutem a Domino. Nun also, ihr Söhne, höret mich: glückselig sind, die meine Wege bewahren. Höret die Lehre und werdet weise und verwerfet sie nicht! Glückselig der Mensch, der mich höret und an meiner Thüre wachet Tag für Tag und meiner wartet an der Schwelle meiner Thüre. Wer mich findet, findet das Leben und schöpfet das Heil von dem Herrn. (Prov. 8, 32—35). II. Cliristliclie Studierende! Noch eine zweite sehr erfreuliche Wahrheit predigt laut die heute zu weihende Schul-standarte, dass ihr nämlich wie treue Kinder der Mutter Kirche, so auch treue Söhne des Vaterlandes seid und bleiben wollet. Gottesliebe und Vaterlandsliebe. Kirchentreue und Kaisertreue sind Zwillingsschwestern. Für diese Versehwisterung bürgt uns das erhabene Beispiel des göttlichen Heilandes. Jesus wird zu Bethlehem geboren, wohin ihn das kaiserliche Gesetz der Volkszählung geführt hat. Er wächst heran in der Beobachtung der Gesetze seines Landes. Eines Tages treten die Fiscalbeamten zu ihm hin und begehren von ihm die Steuer, indem sie Petrus fragten, ob sein Meister auch die auferlegte Steuer zahle. Und Simon Petrus antwortet, ohne Jesum auch nur zu fragen, mit einem ganz kurzen Worte: etiam-gewiss, so sehr war er mit den Ge- wohnheiten seines Meisters vertraut. Und in der Tliat, Jesus wollte, trotz seines göttlichen Charakters, der ihn von der Steuer befreite, und trotz seiner Armuth, die ihm die Bezahlung derselben unmöglich machte, wollte, sage ich, lieber ein Wunder wirken, als sich dem entziehen, was man als eine bürgerliche Pflicht hätte ansehen und deuten können. Er sprach darum zu Petrus: Damit wir sie nicht ärgern, gehe bin an das Meer und wirf die Angel aus und nimm den Fisch, der zuerst heraufkommt. Und wenn du seinen Mund öffnest, so wirst du einen Stater (gegen eine Krone) finden. Diesen nimm und gib ihnen für mich und dich. (Matth. 17, 23—2G). Eines Tages verlangten die Pharisäer von Jesus gleichsam einen Act des politischen Glaubensbekenntnisses, indem sie ihm die Frage vorlegten: Ist es erlaubt dem Kaiser Zins zu geben oder nicht? Die Frage war sehr schlau gestellt und deren Beantwortung schwierig und gefahrvoll. Erklärte sich Jesus für das Zahlen, demnach für die Bömer, so halte er die Israeliten gegen sich; bestritt er die Zahlung, so wurde er als Volksaufwiegler verdächtigt. Das Netz war also listig gelegt. Aber der göttliche Heiland zerhieb es mit einem Schlage, indem er die beiden Pflichten des Menschen trennte, indem er die Hechte (iottes von den Beeilten des Kaisers schied und beide in Schutz nahm: (iebet dem Kaiser, was des Kaisers, und Gott, was Gottes ist. (Matth. 22, 21). So kann man also ein guter Bürger des Gottesreiches und ein treuer Unterthan des irdischen Beiches sein. So lehrten und handelten auch die Apostel des Herrn. Der Fürst derselben, Sanct Petrus, gebietet den katholischen Christen: Fürchtet Gott und ehret den König. (1. Petr. 2. 17). Und sein Mitapostel, der hl. Paulus, mahnt so eindringlich: Jedermann unterwerfe sich der obrigkeitlichen Gewalt: denn es gibt keine Gewalt außer von Gott, und die, welche besteht, ist von Gott angeordnet. Wer sich demnach der Gewalt widersetzt, widersetzt sich der Anordnung Gottes; und die sich dieser widersetzen, ziehen sich selbst die Verdammnis zu... Darum ist es eure Pflicht, unterthan zu sein, nicht nur um der Strafe willen, sondern auch um des Gewissens willen. (Kom. 13, 1. 2. 5). Ja, wenn man Alles sammeln würde, was der geistesgewaltige Völkerapostel über die bürgerlichen Pflichten der Christen in seinen goldenen Briefen hinterlassen hat. so könnte man eine umfassende Schrift über das Civil-recht schreiben. Die katholische Kirche hat diese ewig gütigen Lehren ihres göttlichen Stifters und seiner Apostel durch alle Jahrhunderte hoch und heilig gehalten; nur im Falle, wo das weltliche Gesetz mit dem göttlichen in Widerspruch gerieth, beobachtete sie die apostolische Regel: Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen. (Apostelg. 4, 19). Die Kirche hat die Liebe zum Vaterlande stets verkündet und selbst geübt. Vaterland, welch ein süßes Wort! Vaterland, welch ein seliges und heiliges Gefühl! Vaterland, diese Idee steht an der Wiege eines jeden Volkes; sie erfreut sich allenthalben der hingehendsten Liebe und begeistert überall zu den höchsten Opfern. Aber in dieser Idee nimmt das religiöse Moment die bevorzugte Stelle ein. Welches war denn von altersher die Devise des Patriotismus? Pro aris et focis! Für Altar und Herd! Vorerst den Altar vertheidigen, dann die Familie und Heimat, so stand es auf den Bannern der alten Helden. Athen, das sich bei den Thermopylen und bei Marathon unsterblich gemacht hat, bekannte mit einem seiner Dichter: Der Altar gilt mehr als ein Bollwerk; denn man kann sich das Vaterland nicht denken ohne Altar. Es gibt kein Vaterland ohne Gott, es gibt keinen lebenden Körper ohne Seele, und Gott ist die Seele des Vaterlandes.*) Fraget, meine Lieben, die heldenmüthigen Macliabäer, was sie denn gegenüber Antiochus, dem Könige von Syrien und dem Todfeinde Israels, wollen und sie werden euch antworten: Es ist besser, dass wir sterben im Kampfe, als das Unglück unseres Volkes und Heiligthumes zu sehen. (1. Mach. 3, 59). Ihr Wahlspruch war: Pro Deo et patria! Und jene Feldzeichen, die man in Schlachten den römischen Soldaten vorantrug, hatten sie nicht eine religiöse Bedeutung? Vom römischen Adler bis zum Labarum Constantin des Großen, vom Labarum bis zum Panier der Bepubliken, und vom Panier der Republiken bis zum Banner unserer Kaiser- und Königreiche gibt es da ein Zeichen, das in seinem Ursprünge oder in seiner Form nicht irgend eine religiöse Bedeutung hätte? Kaiser Karl der Große (7(18—814) ließ nach dem glänzenden Siege über Wittekind das Bild des hl. Erzengels Michael auf seine Kriegsfahne setzen, wie ein solches auch das Reichsbanner zierte. König Karl VII. von Frankreich (14^ä—1461) that das Gleiche nach der Eroberung der Stadt Orleans. Und der glaubensfeste Kaiser Leopold 1. (1658—1705) gab dem ersten Bataillon eines jeden Regimentes eine weiße Fahne mit dem Bilde der unbefleckt empfangenen Mutter Gottes Maria. Die heilige Religion allein erweckt den Opfersinn und den Heldenmuth, den der Patriotismus erheischt. Erinnert euch da der Sieger von Lepanto. der Vertheidiger von Rhodus und von Wien! Denket an Prinz Eugen von Savoyen, der stets nebst dem Schwerte den Rosenkranz trug und, wenn eine heiße Schlacht bevorstand, in seinem Zelte lang und innig betete. Gedenket des großen Feldmarschalls Radetzky, der in seinem letzten Armeebefehle vor der Schlacht von Novara im März 18i9 seine Soldaten also anfeuerte: „Soldaten, noch einmal folget eurem greisen Feldherrn zum Kampfe und Siege! Gott ist mit uns; denn unsere Sache ist. die gerechte.“ Nicht auf eigene Kraft und sein Feldherrntalent, sondern auf Gott und dessen Hilfe hoffte Radetzky; und während er auf seinem Pferde sitzend die Schlacht lenkte, betete er auch und gewann den Sieg. Und in den Kämpfen gegen den gewaltigen Corsen zogen die glaubensstarken Tiroler aus unter Absingung des Herz Jesu-Bundesliedes. Auch die Studenten von Marburg waren ihre Kampfgenossen. Fürwahr, wo werkthätiger Glaube, dort auch werk-thätige Vaterlandsliebe! Kein Wunder, dass auch Papst Leo XIII. uns Österreichern einschärft, wie gute Katholiken, so auch treue Unterthanen des Kaisers zu sein. In seiner Ansprache an die österreichischen Rompilger vom 16. April 1888 betont er mit Nachdruck, dass „wir Österreicher allen Grund haben, in unseren Herzen die Hingabe an den Papst mit der Liebe zu unserem erhabenen Souverän zu verbinden. Dies will auch die Kirche, welche den Gehorsam und die Ergebenheit gegen die Fürsten ihren Kindern zur strengen Pflicht gemacht, und in der jetzigen Zeit wünscht dieselbe wie musterhafte Katholiken, so andererseits die besten Bürger und treuesten Unterthanen.“ *) P. Agostino da Montefeltro, Katholische Wahrheiten. Mainz, 1889. S. 207. So ist dein i die Kaisertreue eine stete Begleiterin und Gefährtin der Glaubenstreue. Damit ihr indes, christliche Studierende, dereinst imstande sein werdet, für das Vaterland segensreich zu wirken, erfüllet jetzt eure Standespflichten genau und gewissenhaft. Seid vorab gehorsam euren guten Lehrern und Erziehern! Auch liier gilt das vierte Gebot Gottes und das hehre Beispiel Jesu, der seinen Eltern in Nazareth unterthan war. (Luc. 'i, 51). Die von Gott dem Herrn bestellten Lehrer sind eifrig bestrebt, euch, die ihr berufen seid, in der Gesellschaft leitende Stellungen einzunehmen, nicht nur für euren Beruf nothwendige Kenntnisse und Fertigkeiten beizubringen, sondern auch mit einem Schatze religiös-sittlicher Grundsätze auszustatten, die geeignet sind, euch auf der Bahn der Wahrheit, des Hechtes, der Pflichterfüllung, der Vaterlandsliebe und der Tugend überhaupt zu erhalten, in den Gefahren der Verführung zu schützen und vor Abwegen zu bewahren. Eine herrliche und hehre Aufgabe, die die kenntnisreichen Herren des sehr achtbaren Lehrkörpers auch immer vorzüglich lösen. Darum gebürt ihnen auch dankbare Liebe und ehrfurchtsvoller Gehorsam. Und wenn Gott den Kindern, die Vater und Mutter ehren, ein langes Leben und Wohlergehen auf Erden verheißt, welchen Lohn werden wohl jene erhalten, die die Jugend in der Gottesfurcht erziehen, die der Anfang der Weisheit ist? Fulgebunt quasi splendor firmamenti et quasi stellae in perpetuas aeternitates, qui ad iustitiam erudiunt multos. Leuchten werden wie der Glanz des Firmamentes und wie die Sterne immer und ewig jene, welche viele in der Gerechtigkeit unterweisen. (Dan. 12, 3). Da nun Gott selbst jene, die andere zum Guten anleiten und erziehen, so auszeichnen will, ehret und liebet, christliche Studierende, eure Vorgesetzten Lehrer und Leiter, wie es sich für einen tugendhaften Studierenden geziemt! Benehmet euch stets ehrerbietig und würdig gegen dieselben. Den Kaiser Nero erniedrigte nichts so sehr, als dass er sich gegen seine Mutter Agrippina und gegen seinen weisen Lehrer Seneca unwürdig benahm. Erweiset euch stets dankbar gegen eure geistigen Wohlthäter! Seine Majestät, Kaiser Franz Josef, zeichnete seine ehemaligen Lehrer und Erzieher aus, wo nur thunlich und möglich, und bewahrt denselben noch immer ein dankbares Herz. Als der große Fürsterzbischof von Wien, Josef Othmar Cardinal von Bauscher, zu Grabe getragen wurde, nahm auch Seine Majestät am Leichenbegängnisse seines verehrten und geliebten Lehrers und Erziehers theil. Wenn ihr euch jetzt im heiligen Gehorsam übet, wird das Vaterland einst mit Vertrauen auf euch rechnen können. Seid weiters, christliche Studierende, fleißig im Lernen, wozu euch schon der Name ohne Unterlass einladet! Nützet die kostbare, aber so kurze Zeit gut aus. Verlorenes Gut könnet ihr wieder gewinnen und das Leben durch ein Wunder Gottes abermals erlangen, aber etwas könnet ihr nicht nochmals besitzen, wenn ihr es verloren habt. Es ist die kostbare und schnell dahineilende Zeit. Verlorene Zeit bleibt für immer verloren, versäumte für immer versäumt. Vergangene Zeit kehrt nie mehr wieder. Deshalb schätzten schon die alten Heiden die Zeit nach Gebür. ri'yvway.e xatpov. Wohl erwäge die Zeit, befiehlt der griechische Weise Pittakus aus Mytilene. Diem perdidi! Freunde, ich habe den Tag verloren, rief Titus, die Wonne des Menschengeschlechtes, aus, als er sich eines Abends erinnerte, dass er tagsüber nichts Gutes gelhan habe. Aber nein, edler Herrscher, diem non perdidisti! Der Tag, an dem du den Wert der Zeit erkannt und diesen lehrreichen Ausspruch gethan hast, dieser Tag kann nicht verloren sein in deinem Leben. Gerade dieser Tag bleibt denkwürdig und nützlich für die Nachwelt. Überaus schöne und ergreifende Mahnungen zur eifrigen Benützung der kurzen und kostbaren Zeit lesen wir in der Heiligen Schrift des alten und neuen Bundes. Kurz ist die Zeit unseres Lebens. Wie der Schatten geht sie vorüber. (Sap. '2, I. 5). Darum mahnt der Siracide: Sohn, benütze die Zeit! (Eccli. 4, 23). Und der göttliche Heiland ruft uns zu: Wachet und betet; denn ihr wisset nicht, wann es Zeit ist. (Marc. 13, 33). Jesus lehrt uns durch sein eigenes Beispiel, dass wir die Zeit des Lebens als die Zeit des Wirkens und Verdienstes benützen sollen, da sich nach dem Tode nicht mehr nachholen lässt, was wir bei Lebzeiten versäumt haben. Ich muss wirken, solange es Tag ist. Es kommt die Nacht, da niemand wirken kann. (Joan. 9,4). Brüder, wandelt wie Weise und benützet die Zeit; denn die Tage sind böse, gemahnt Sanct Paulus seine Ephesier. (Ephes. 5, 10). Nach dem Urtheile des Apostels bandelt also jener weise, der die Zeit gut benützt. Wer sie vergeudet oder gar zum Bösen missbraucht, handelt dagegen unweise, unvernünftig. In Anbetracht dessen schreibt er den Galatern: Solange wir Zeit haben, lasset uns Gutes thun. (Gal. 6, 10). Wenn euch, geliebte Gymnasialschüler, die andauernd fleißige Benützung der Studienzeit schwer fallen sollte, dann blicket vertrauend empor zu euren, euch unwiderstehlich zur emsigen Benützung der Zeit bewegenden Vorbildern. Der heil. Aloisius studierte fleißig und leistete Erstaunliches. Seine noch vorhandenen Briefe sind ein Muster der Ordnungsliebe und der Beinlichkeit. Der fromme, keusche Jüngling benützte jede Minute gut, so dass es keinen leeren Augenblick in seinem Leben gab und er reich an guten Werken, wenn auch arm an Jahren starb. Consummatus in brevi, explevit tempora multa. Placita enim erat Deo anima eius. Früh vollendet, hat er viele Jahre erreicht; denn seine Seele war Gott wohlgefällig. (Sap. 1. Dl). — Bewundernswert war und ist noch heute der eiserne Fleiß unseres Heiligen Vaters Leo XIII., der sich kaum zur nothwendigen Erholung die Zeit gönnt, wie aucli die rastlose Thätigkeit Seiner Majestät, unseres Jubelkaisers. Nicht wahr, meine Lieben, große Anforderungen werden an einen österreichischen Thronerben gestellt? Fast alle Wissenschaften, gar viele Sprachen soll er sich aneignen, um später als Herrscher seines pflichtreichen und verantwortungsvollen Amtes wallen zu können. Keinen Zweig des Wissens soll er unbeachtet lassen, weil er als Begent jeden befördern soll. Das riesige Lernpensum bewältigte nun der junge Erzherzog Franz Josef auf das vortrefflichste. Da der Tag hiefür kaum ausreichte, begann der Unterricht schon um sechs Uhr morgens, wobei der erlauchte Schüler jederzeit auf die Minute pünktlich erschien. Daher datiert das Frühaufstehen, das Seine Majestät noch gegenwärtig beobachtet. Einer der Lehrer that einmal, als der Erzherzog schon Kaiser geworden war, den Ausspruch: „Ich habe nie wieder einen Schüler von gleich regem Pflichtgefühl gehabt.“ Der Unterricht begann in zarter Jugend und hörte knapp vor der Thronbesteigung auf. Die letzte Unterrichtsstunde war am 1. December 1848, und am darauffolgenden 2. December wurde der musterhafte, lernbeflissene Jüngling im fürsterzbischöflichen l’alaste zu Olmütz auf den schönsten und ältesten der weltlichen Herrscherthrone: auf den österreichischen Habsburger Thron erhoben. Doch damit hörte das Studium nicht auf. Seine Majestät studierte unaufhörlich, wohl wissend, dass es keine Schande ist, zu lernen, wohl aber, nichts zu wissen. Da Allerhöchstderselbe ein Liebhaber der Künste und Wissenschaften ist, befördert er sie aus allen Kräften. Und dieselben haben auch in dem halben Jahrhunderte seiner weisen, gesegneten Begierung einen ungeahnten Aufschwung genommen. So säet denn, christliche Jünglinge, auch ihr recht reichlich in der Studienzeit, damit ihr dereinst reichlich ernten könnet! Bedimite tempus! Erkaufet die Zeit! (Col. 4, 5). Ergreifet sorgfältig jede Gelegenheit, um Gutes zu thun, um an Verdiensten reich zu werden! Es gelte von euch, was Johann Gottfried von Herder vom braven Studenten begehrt: Der Musen Leben führen wir, Ein Leben voller Wonne, Bescheidenheit ist unsre Zier, Die Wahrheit unsre Sonne! dixistliclie St\a.d.ierend.e! Im ersten punischen Kriege kamen die Bömer, vom Consul Begulus geführt, bis nach Afrika. Ihr Heer wurde aber von Xanthippus völlig geschlagen, der Consul gefangen genommen und in den Kerker geworfen, in dem er sechs Jahre schmachtete. Als in der Folge die Bömer wieder Vortheile gewannen, sehnten sich die Karthager nach Frieden und schickten in dieser Absicht Begulus nach Bom, der sich aber durch einen feierlichen Eid verpflichten musste, dass er zurückkehren werde, im Falle die Unterhandlungen nicht glücken sollten. Begulus kam nach Bom, rieth aber nicht, wie es sein persönlicher Vortheil erforderte, zum Frieden, sondern drang auf die Fortsetzung des Krieges, was auch geschah. Man suchte den Consul nun zu bereden, in Bom zu bleiben, doch umsonst. „Ich weiß zwar wohl“, sprach er, „welche Martern in Karthago meiner harren. Allein ich fürchte mich nicht so sehr vor den Feinen als vor dem Schimpfe einer schlechten Handlung, die mir bis ins Grab folgen würde.“ Unter Klagen und Thränen der Bewohner von Bom bestieg Begulus heiter das Schiff und reiste nach dem Orte seiner Sclaverei zurück. Die Karthager verübten an ihm die grausamsten Martern und schlugen ihn zuletzt ans Kreuz. So starb Regulus, treu seinem Schwure, treu seinem Vaterlande. Wen aus euch, christliche Jünglinge, ergreift und erhebt nicht dieser heroische Patriotismus des Heiden Regulus? Wohlan, gelobet auch ihr heute, dass ihr die Fahne der guten und heiligen, der christlichen Sache stets hoch halten wollet! Vexilla regis prodeunt. Der mächtig wehenden und wallenden, der unüberwindlichen Fahne des Königs des Himmels und der Erde folget beharrlich und beherzt! Gelobet und schwöret angesichts des lebendigen Gottes und in Anwesenheit kirchen- und kaisertreuer Katholiken, dass ihr unentwegt zu Thron und Altar, zur Kirche und Heimat, zu Kaiser und Papst stehen wollet! Und Jesus, der göttliche Jugendfreund, möge euren Eidschwur segnen und euch die Gnade verleihen, dass ihr denselben unverbrüchlich haltet und, eingedenk meiner heutigen oberhirtlichen Leinen und väterlichen Mahnungen, Gutes wirket, wenn ich schon längst im Grabe ruhen werde! Nun eile ich aber zum Schlüsse. Am II. September dieses Jubel-, aber auch Trauerjahres condolierte Seine Heiligkeit Papst Leo XIII. Seiner Majestät Franz Josef I. und versicherte Allerhöchstdenselben seines Gebetes, das er zu Gott emporsende, aut' dass der Allmächtige Seine Majestät stärke. Der Kaiser dankte unverweilt dem Papste gerührten Herzens und äußerte sich in diesem seinem Dankschreiben dahin, dass der Glaube stets seine einzige Zuflucht gewesen sei und seinem gebrochenen Herzen labenden Trost gebracht habe. Und dieser Trost, den Seine Majestät aus dem Glauben schöpft, hat unseren Jubelkaiser so gestärkt, dass angesichts seiner bewunderungswürdigen Seelenstärke in den jüngsten Tagen ein Dichter von ihm sang und sagte: Ein Mann! Ein Held! Und wenn zusammenbricht Die Welt, Ihn hält doch aufrecht das Vertrauen Auf Gott und das Bewusstsein hoher Pflicht . . . So, Üst’reich, kannst du deinen Kaiser schauen! Amen. Hierauf nahmen Se. fürstbischöflichen Gnaden am Hochaltare die Fahnenweihe vor und celebrierten das Hochamt. Nach beendetem Gottesdienste zog die Gymnasialjugend ins Gymnasialgebäude zurück und versammelte sich im Festsaale, die I. B und II. B im Lehrzimmer der VIII. Classe. ln ersterem setzte der Director der Anstalt, Dr. P. Stornik, in letzterem Professor Jakob Kavčič (dieser in sloven. Sprache) den Schülern die Bedeutung des Festes und der Uegierung Sr. Majestät auseinander, pries des Herrschers Regenten- und persönliche Tugenden und ermahnte die Studierenden zu treuem Festhalfen am erhabenen Herrscherhause und zum Anschlüsse ans theure Vaterland. Mit der Absingung der Volkshymne schloss die erhebende Feier. Am 9. December unterzog der k. k. Landesschulinspector, Herr Leopold Lampel, die Anstalt einer theilweisen Inspection. Am II. Februar 1899 wurde das erste Semester geschlossen, am 15. Februar begann das zw'eite Semester. Am 18. Februar übersandte der Lehrkörper eine Beileids-Kundgebung an die k. k. Statthalterei anlässlich des Hinscheidens Ihrer k. u. k. Hoheit, der Frau Erzherzogin Maria Immaculata. Am 19. Februar 1899 um 11 Uhr vormittags nahm der k. k. Statthaltereirath Franz Kankowsky die Decorierung des h. a. Professors u. Seniors des Lehrkörpers Johann Majciger mit dem ihm von Sr. Majestät dem Kaiser verliehenen goldenen Verdienstkreuze mit der Krone vor. Der erhebenden Feier wohnten der Lehrkörper der Anstalt, sowie die hier anwesenden Angehörigen und engsten Freunde des Decorierten bei. Am 10. und 11. März 1899 nahm der k. k. Landesschulinspector, Herr Dr. Johann Zindler, eine theilweise Inspection der Anstalt, vorzüglich der deutsch-slovenischen Parallel-classen derselben vor. Am 24. März starb der brave Schüler der VIII. Classe, Peter Bohanec. Am 28. dess. Monats wurde für ihn in der h. o. Gymnasial-Kapelle eine heil. Seelenmesse gelesen. Am 31. März starb der brave und hochbegabte Schüler der III. A-Classe Franz Bezjak. Am 8. April wurde für ihn eine heil. Seelenmesse in der Gymnasial-Kapelle gelesen. Am 8. April übersandte der Lehrkörper eine Beileids-Kundgebung an die k. k. Statthalterei anlässlich des Hinscheidens Sr. k. u. k. Hoheit, des Herrn Erzherzogs Ernest. Am 22. April übernahm der zum k. k. Landesschulinspector in Graz ernannte bisli. Director der Anstalt, Dr. Peter Stornik, sein neues Amt als Nachfolger des k. k. Hofrathes Dr. Johann Zindler, nachdem er die Leitung der Anstalt am 21. April Herrn Professor Joh. Majciger übertragen hatte. Mit Herrn Hofrathe Dr. J. Zindler schied ein hervorragender Schulmann von außerordentlicher Vielseitigkeit und seltenem Scharfblicke aus dem Amte, dem er durch fast 22 Jahre vorgestanden hatte. Ein Zeugnis seiner großen Wertschätzung und Verehrung war die anlässlich seines Abganges in Graz von den untergebenen Directoren veranstaltete Feier. Hofrath Zindler verabschiedete sich von den Lehranstalten des Schul-sprengels mit folgendem Rundschreiben: „Beim Scheiden von dem Amte, dessen Verwaltung durch nahezu 22 Jahre mir anvertraut war, ist es mir ein Bedürfnis, dem Herrn Director und dem gesammlen Lehrkörper herzlichen Dank zu sagen für die ausdauernde und treue Mitarbeit an dem edlen, aber schwierigen Werke der Jugenderziehung. Wenn es während dieser Zeit gelungen ist, das letzte Ziel aller Jugendbildung zu erreichen, d. i. gebildete, edle Charaktere zu erziehen, so ist dies der einsichtsvollen und aufopfernden Thätigkeit, dem einheitlichen Zusammenwirken der Milglieder des Lehrkörpers zu danken, wofür ich allen und jedem einzelnen die volle Anerkennung nicht versagen darf. Jtaran knüpfe ich die Bitte, mir auch für die Zukunft eine freundliche Gesinnung zu bewahren. Mir wird die Zeit unseres gemeinsamen Wirkens unvergesslich bleiben und zu den schönsten Erinnerungen des Lebens zählen.“ Am 10. Mai ■betheiligte sich das k. k. Staatsgymnasiuin, wie die anderen hiesigen Mittelschulen, an der Feier der Enthüllung des Kaiser Franz Josef-Jubiläums-Denkmales vor dem Gebäude der hiesigen k. u. k. Infanterie-Gadettenschule. Der Tag war schulfrei. Am 7. Juni fand im Beisein des Herrn Canonicus und Helig.-lnspectors Dr. Josef Pajek und mehrerer h. a. Professoren die Prüfung aus der steiermärkischen Geschichle stall. An derselben betheiligten sich die Schüler der IV. Classe: Dolinšek Eduard, Jurliar Martin, Kelemina Jakob, Kramberger Martin, Schreiner Heinrich und Šeško Konrad und gaben durch ihr vorzügliches Wissen Kunde von dem Eifer, den sie auf dies Studium verwendet halten. Die besten Leistungen waren die der Schüler Dolinšek Eduard und Kelemina Jakob, denen daher die vom hob. Landesausschusse gewidmeten Preismedaillen zuerkannt wurden. Aber auch den ändern Bewerbern wurde für ihre vorzüglichen Kenntnisse die Anerkennug ausgesprochen, und sie erhielten folgende Preise: Jurhar Martin 2 Ducaten, eitt Geschenk Sr. fürslbischöfl. Gnaden, des Herrn Dr. Michael Napotnik; Kramberger Martin 1 Ducaten sammt Geldtäschchen, eitt Geschenk des Herrn Vice-Bürgerrneisters u. Bezirksobmannes Dr. Job. Sch'niderer; Šeško Konrad I Ducaten, ein Geschenk des Herrn Canonicus Dr. Jos. Pajek, und Schreiner Heinrich 11 Kronen, ein Geschenk des Herrn Canonicus Dr. Job. Mlakar. Die Geschenke vertheilte nach einer gehaltvollen Ansprache an die studierende Jugend Herr Canonicus Dr. Pajek. Itr der Zeit zwischen dem 5. und 17. Juni woltnle der neuernannte Herr Religions-Inspector, Herr Canonicus Dr. Jos. Pajek, dem Religions-Unterrichte in mehreren Classen und dem sonntägigen Gottesdienste bei. Am 21. Juni wurde das Fest des heil. Aloisius, des Patrons der studierenden Jugend, in der Aloisikirclre durch einen feierlichen Gottesdienst, verbunden mit der heil. Gotnmunion der Abiturienten, begangen. Der Tag war schulfrei. Am 28. Juni wohnten die dienstfreien Mitglieder des Lehtkörpers dem in der Domkirche für Weiland Se. Majestät, Kaiser Ferdinand I., celebrierten Trauergottesdienste bei. Vom 22. Juni bis 1. Juli wurden die mündlichen Versetzungsprüfungen, vom 1. bis zum 4. Juli die Classification vorgenommen. Bei derselben erhielten folgende Schüler die 1. Classe mit Vorzug: Atzler Roland, Kniely Konrad, Marcovich Constantin und Zagoda Josef der I. A; Brunfiko Leonhard, Črnčič Ruprecht, Napotnik Josef und Slana Franz der 1. R; Karpf Friedrich und Schäftlein August der R. A; Kranjc Karl, Lešničar Johann, Rakovec Alois und 2 nidarič Jakob der 11. R; Goschenhofer Robert, Kosehell Othrnar, Mayr Alois, Schäftlein Johann, Freiherr von Schönberger Karl utrd Vennigerlrolz Erwin der 111. A; Bogovič Johann, Gaber Emil, Glonar Josef, Goričan Anton, Kartin Herbert, Leskošek Johann, Pirnat Josef, Robar Franz utrd Zorjarr Matthias der III. B; Dolinšek Eduard, Kostrevc Josef, Kramberger Marlin und Rauter Matthias der IV. R; Ran Adam, Goschenhofer Heinrich, Kidrič Franz, Korže Ivo, Monetti Franz, Ozirnič Josef, Pečovnik Adolf und Tkavc Anton der V.; Rerk Anton, Kaltenbrunner Roderich und Pinter Anton der Vf.; Rorštner Johann, Tiller Victor und Žolgar Vincenz der VII.; Kropivšek Valentin, Lukman Franz, Mravlag Anton, Sark Rudolf und Voglar Franz der VIII. Classe. Anr 8. Juli wurde das heil. Dankamt vom hochw. Herrn Canonicus Dr. Johann Križ a n i č celebriert, nach demselben der Preis der Schillerstiftung den Schülern Špindler Alois der VI. und v. Schivizhoffen Victor der VIII. CI. überreicht und mit der Zeugnisvertheilung das Schuljahr geschlossen. IX. Statistik der Schüler. G 1 a s s e ■ I. 11. 111. IV. 1 /■simniei 1 1 v. VI. VII VIII 1. Zahl. b I c a a h a b Zu Ende 1897/98 .... ! 38 44 4 2 37 r>t 18 47 23 38 48 31 48 23 4913 Zu Anfang 1898/99 . . . 17 78 26 09 38 52 18 45 49 42 32 48 544 | Wahrend des Schuljahres eingetreten .... : 2 — 3 — — — 1 — 2 - — ! _ 8* | Im gaa/en also »nfgciioiniiien . . f.» 78 29* 09 38 52 19 45 51 42 32 48 550 Darunter: Neu aufgenouimen u. zw.: aufgestiegeu .... 38 71 3 2 2 2 4 1 „ 123 Repetenten .... 1 1 2 4 | Wieder aufgenommen u. zw.: aufgestiegen .... ; — — 23 08 35 48 16 42 1.6 40 31 47 390 Repetenten .... 10 7 3* 1 1 4 — 1 1 1 29* j Während des Schuljahres ausgetreten .... 13 14 1 7 5 5 — 5 0 1 — 2 59* , Schülerzahl zu Ende 1898/99: Öffentliche .... 30 64 28* 62 33 47 19 40 45 41 32 46 493 Privatisten .... — — - - — — — — — — 2. Geburtsort (Vaterland'. J Marburg 10 4 5 2 10 1 3 1 8 4 4 8 00 Steiermark (außer Marburg) •21 60 14 59 14 45 8 38 33 36 25 30 3S9 Niederösterreich .... — — — 2 4 — 1 — 7 Oberösterreich .... [ Kärnten — 4 1 2 — 2 1 10 1 Krain 2 — — 1 . 1 — 1 1 1 7 I Küstenland _ 2 1 1 — 4 Tirol 1 1 1 Dalmatien J Böhmen 1 1 1 _ 3 Mähren 2 1 — . 3 Ungarn 1 — — — 2 1 — 1 5 Kroatien — — — 1 1 j Bosnien 1 j Deutschland — — 1 — — — 1 — — — 2 Summe . . 3(1 «4 28 02 33 47 19 40 45 41 32 40 493 3. Muttersprache. Deutsch 30 23 25 . 10 16 11 10 17 148 Slovenisch 0 04 5 02 7 47 3 40 29 30 22 28 343 | Serbokroatisch .... _ 1 1 1 Cechoslavisch Italienisch — — — 1 — — — — — 1 Summe . . | 3 44 195-0 330 0 14 14 ! 14- 15 211-5 2I?5 !) •20 00 44 1350 300-11 10 13 2-2 20 240 0 195-0 13 14 39 37 I960 210-0 9 9 9 10 135-01 135-0 4 0 40 35 liO 0 900 10 10 39 31 150 0 240 0 7 j 8 35 33 105 0 120 0 5 ! 5 i I - 27 27 150 15-n 10 15 — 32 32 240 0 22-5-0 189 155 1 1 348 353 2842-50 2332-50 i Zusammen 11. Die Aufnahmstaxen 000 11250 435-0 435 0 435-0 405 0 2100 1511II 390 0 2250 150(1 4(15-0 5175-00 | betrugen . . 11. | Die Lehrmittelbei- 198 119 1 li 3 — 4-2 6'3 4-2 8.4 42 2-1 — 204-60 I träge betrugen 11. Die Taxen für i Zeugnisduplicate j 480 18-0 21-H 690 38-11 52 0 19-0 15-0 510 4:] 0 32 0 48-0 550-00 betrugen . . fl. | 10 40 2-0 2 0 — 12-00 Summe 11. 9. Besuch des Unterrichtes in den relat.-obliq. und nicht obligaten Gegenständen. j Zweite Landes-! spräche (Slovenisch) 1:118 231-1 31-3 690 42-2 52-0 21-3 49-2 lil-1 m 341 48-0 820-60 I. Curs s 4 2 1 — 4 — 19 11. Curs 8 — 3 — 11 III. Curs 1 — 5 2 1 1 10 IV. Curs 2 5 7 Französ. Sprache . — — — — — 3 8 8 3 22 Kalligraphie . . . Freihandzeichnen 10 20 — — — — — — 42 I. Curs 6 7 1 3 1 — 1 — — — 1 20 11. Curs 4 1 12 1 1 2 2 — — 23 111. Curs — — i 1 1 2 3 •y 14 [Turnen: 1. Curs 11 3 10 — — — — — 32 II. Curs — 1 — 3 4 0 10 1 — 25 111. Curs — — — — — — — 15 8 2 4 29 iGesang: I. Curs 9 12 2 — — — — — — — — 23 11. Curs 1 — 2 11 1 13 — 9 — — — 37 111. Curs — 1 — 2 11 10 10 40 Stenographie: I. Curs — — — — — i - 2 17 12 5 1 — 40 11. Curs 8 10 ! 2 1 21 ! Steierm. Geschichte 10. Stipendien. Anzahl der Stipen- 12 12 1 dien im I. Sem. — — 1 — — — — 1 0 <; 7 U 32 im II. Sem. Gesammtbetrag im — — 1 — — — — 1 | i i <> 7 II 32 I. Sem. 11. m — 101 — — — 15( 7<)< 071 720 10*20 3378 II. Sem. 11. — — 10« | _ — 15( 70< 07< j 729 10201 3378 Zusammen | — Ü(M 1 - 1 — i ! - | :!2 21 ” 18 „ 8 Jahre » * 8 „ Jus Militär Jus Jus Im Sommertermine 1899 unterzogen sich von den 46 Schülern der VIII. Glasse 44 dem Maturitätsexamen; außerdem ein Externist. Die schriftlichen Prüfungen wurden in der Zeit vom 5.—10. Juni vorgenommen und hiebei folgende Themen zur Ausarbeitung vorgelegt: 1. Ans dem Deutschen: Warum und wodurch wurde Europa der Hauptsitz der menschlichen Cultur? 2. Zum Übersetzen ins Lateinische: Vom Freundschaftsbündnisse des Amasis mit Polykrates, Tyrannen von Samos. 3. Zum Übersetzen aus dem Lateinischen: Tacit. Ann. XII. B., cap. 29 u. 30. 4. Zum Übersetzen aus dem Griechischen: Demosth. vntQ Krtj/ncpaito*; mol rov ffTfipnvov, §§ 25—28, von intiäri znuvv bis nvötnuv. 5. Aus der Mathematik: 1. Die Differenz der Katheten eines rechtwinkligen Dieieckes beträgt 2, die Differenz ihrer Cuben 296; das Dreieck wird um eine Achse, welche durch den Scheitel des rechten Winkels parallel zur Hypotenuse gezogen wird, umgedreht. Man berechne die Oberfläche und das Volumen des Rotationskörpers. — t. Die nicht parallelen Seiten eines Trapezes messen 105 und 88 cm und schneiden einander, wenn sie verlängert werden, unter rechtem Winkel; wie groß sind die Winkel des Trapezes? — 3. Man bestimme die Länge desjenigen Durchmessers der Ellipse 9 x * -j- 25 y2 zz 225, welcher auf der Geraden y —4x —2 normal steht. — 4. Man construiere einen Rhombus, wenn die Summe aus der Seite und der Höhe und ein Winkel gegeben sind. 6. Aus dem Slovenischen: a) für Slovenen: Lepe umetnosti v službi svete katoliške cerkve, b) für Deutsche: „Hannibals Lebensende“ aus der lat. Aufg.-Sammlung von Hintner und Neubauer ist ins Slovenische zu übersetzen. Die mündliche Prüfung wird in der Zeit vom 10.—15. Juli unter dem Vorsitze des Herrn Landesschulinspectors L. Lampel abgehalten werden. Das Resultat derselben wird im nächstjährigen Programme mitgetheilt werden. XI. Aufnahme der Schüler für das Schuljahr 1899/1900. Das Schuljahr 1899/1900 wird am 18. September 1. J. um '/$ Uhr morgens mit dem heil. Geistamte in der Aloisikirche eröffnet werden. Die Aufnahme der Schüler in die erste Classe wird am 15. Juli von 2—5 Uhr und am 16. September von 9 — 12 Uhr im Lehrzimmer der III. A Classe, die der übrigen neu eintretenden Schüler am 16. September um die gleiche Zeit ebendaselbst stattfinden. Die Aufnahme der Schüler, welche der Anstalt schon angehört haben, erfolgt am 16. und 17. September von 9—12 Uhr im Lehrzimmer der V. Glasse. Später findet keine Aufnahme statt. Schüler, welche in die erste Classe aus der Volksschule aufgenömmen werden wollen, müssen das zehnte Jahr noch im laufenden Kalenderjahre vollenden und sich einer Aufnahmsprüfung unterziehen, bei welcher gefordert wird: a) Jenes Maß des Wissens in der Religion, welches in den ersten vier Classen in der Volksschule erworben werden kann, b) In den Unterrichts-Sprachen: Fertigkeit im Lesen und Schreiben der deutschen und lateinischen Schrift; Kenntnis der Elemente der Formenlehre; Fertigkeit im Zergliedern einfach bekleideter Sätze; Bekanntschaft mit den Regeln der Rechtschreibung und richtige Anwendung derselben beim Dictandosehreiben. c) Im Rechnen: Übung in den vier Grundrechnungsarten in ganzen Zahlen. Nichtkatholische Schüler haben bei der Einschreibung ein vom Religionslehrer ihrer Confession ausgestelltes Zeugnis über ihre religiöse Vorbildung beizubringen. Einer Aufnahmsprüfung haben sich auch alle Schüler zu unterziehen, welche von Gymnasien kommen, die a) nicht die deutsche Unterrichtssprache haben, b) nicht dem k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht in Wien unterstehen oder c) nicht das Öffentlichkeitsrecht genießen. Schüler, welche von öffentlichen Gymnasien kommen, können einer Aufnahmsprüfung unterzogen werden. Alle neu eintretenden Schüler sind von ihren Eltern oder vertrauenswürdigen Stellvertretern derselben vorzuführen und haben sich mit ihrem Tauf- oder Geburtsschein und den Frequentationszeugnissen oder Nachrichten über das letzte Schuljahr auszuweisen und die Aufnahmstaxe von 2 fl. 10 kr., den Lehrmittel- und Jugendsp'ielbeitrag von 1 fl. 30 kr. und das Tintengeld für das ganze Schuljahr im Betrage von 30 kr. zu entrichten. Die nicht neu eintretenden Schüler entrichten bloß den Lehrmittel- und Jugendspielbeitrag und das Tiutengeld. Die Taxe für eine Privatisten- oder eine Aufnahmsprüfung beträgt 12 fl.; für die Auf-nahmsprüfung in die erste Classe ist jedoch keine Taxe zu entrichten. Schüler, welche von einer anderen Mittelschule kommen, können ohne schriftliche Bestätigung der an derselben gemachten Abmeldung nicht aufgenommen werden. Das Schulgeld beträgt 15 fl. für jedes Semester und ist in den ersten sechs Wochen jedes Semesters in Form von Schulgeldmarken bei der Direction zu erlegen. Von der Zahlung des Schulgeldes können nur solche wahrhaft dürftige*) Schüler befreit werden, welche im letzten Semester einer Staats- oder anderen öffentlichen Mittelschule angehört, in den Sitten die Note „lobenswert“ oder „befriedigend“, im Fleiße die Note „ausdauernd“ oder „befriedigend“ und im Fortgange mindestens die erste allgemeine Zeugnisclasse erhalten haben. Die bezüglichen Gesuche sind bei der Aufnahme zu überreichen. Für das I. Semester der I. Classe gilt die hoh. k. k. Ministerial-Verordnung vom fi. Mai 1890, deren wesentlichste Bestimmungen folgende sind: 1. Das Schulgeld ist von den öffentlichen Schülern der I. Classe im 1. Sem. spätestens im Laufe der ersten 3 Monate nach Beginn des Schuljahres im vorhinein zu entrichten. 2. Öffentlichen Schülern der 1. Classe kann die Zahlung des Schulgeldes bis zum Schlüsse des I. Semesters gestundet werden: a) wenn ihnen in Bezug auf sittliches Betragen und Fleiß eine der beiden ersten Noten der vorgeschriebenen Notenscala und in Bezug auf den Forlgang in allen obligaten Lehrgegenständen mindestens die Note „befriedigend“ zuerkannt wird, und b) wenn sie, beziehungsweise die zu ihrer Erhaltung Verpflichteten, wahrhaft dürftig, das ist in den Vermögensve. hältnissen so beschränkt sind, dass ihnen die Bestreitung des Schulgeldes nicht ohne empfindliche Entbehrungen möglich sein würde. 3. Um die Stundung des Schulgeldes für einen Schüler der 1. Classe zu erlangen, ist binnen acht Tagen nach erfolgter Aufnahme desselben bei der Direction jener Mittelschule, welche er besucht, ein Gesuch zu überreichen, welches mit einem nicht vor mehr als einem Jahre ausgestellten behördlichen Zeugnisse über die Vermögensverhältnisse belegt sein muss. Zwei Monate nach dem Beginn des Schuljahres zieht der Lehrkörper auf Grund der bis dahin vorliegenden Leistungen der betreffenden Schüler in Erwägung, ob bei denselben auch die unter Punkt 2, lit. a) geforderten Bedingungen zutreffen. Gesuche solcher Schüler, welche den zuletzt genannten Bedingungen nicht entsprechen, sind sogleich zurückzuweisen. Die definitive Befreiung von der Zahlung des Schulgeldes für das I. Semester wird unter der Bedingung ausgesprochen, dass das Zeugnis über das I. Semester in Beziehung auf sittliches Betragen und Fleiß eine der beiden ersten Noten der vorgeschriebenen Notenscala aufweist und der Studienerfolg mindestens mit der ersten allgemeinen Fortgangsclasse bezeichnet worden ist. Trifft diese Bedingung am Schlüsse des Semesters nicht zu, so hat der betreffende Schüler das Schulgeld noch vor Beginn des 11. Semesters zu erlegen. 4. Jenen Schülern der 1. Classe, welche im 1. Semester ein Zeugnis der ersten Classe mit Vorzug erhalten haben, kann auf ihr Ansuchen von der Landesschulbehürde die Rückzahlung des für das I. Semester entrichteten Schulgeldes bewilligt werden, wenn sie die Befreiung von der Zahlung des Schulgeldes für das II. Semester erlangen. Die Wiederholungs- und Nachtragsprüfungen werden am 1 ü. und 17. September von 8 Uhr an abgehalten werden. Mit Bezug auf den § 70 des O.-E. wird den auswärtig befindlichen Eltern hiesiger Schüler die Pflicht ans Herz gelegt, dieselben unter eine verlässliche Aufsicht zu stellen; allen Eltern und deren Stellvertretern aber wird auf das eindringlichste empfohlen, bezüglich ihrer der Lehranstalt anvertrauten Pfleglinge mit derselben in regen Verkehr zu treten, da nur durch das einträchtige Zusammenwirken von Schule und Haus das Wohl der Jugend erreicht werden kann. *) Der Nachweis hiefür ist durch ein genaues, nicht über ein Jahr altes, vom Gemeinde- und Pfarramt ausgestelltes Mittellosigkeitszeugnis zu erbringen. Oznanilo. Na c. k. gimnaziji v Mariboru začne se šolsko leto 1899/1900 ;s slovesno mašo dne 18. septembra. Učenci, kateri žele na novo vstopiti v prvi razred, oglasiti se morajo spremljani od svojih starišev ali njih namestnikov dne 15. julija ob 2. uri popoldne in začetkom novega šolskega leta dne 16. septembra dopoldne ob 9. uri pri ravnateljstvu ■s krstnim listom in z obiskovalnim spričevalom ter izjaviti, žele li biti Tsprejeti v slovenski ali nemški oddelek prvega razreda. Vsprejemne skušnje se pricno tudi 16. julija ob 9. uri dopoldne in 16. septembra ob 2. uri popoldne. V Mariboru, meseca julija 1899. Ravnateljstvo. Nachtrag. Bei III. 1) (Lehrbücher) sind zu ergänzen: Anton Štritof, deutsches Lesebuch f. d. 1. u. '2. Gasse slov.-utraquistischer Gymnasien und desselben Slovenisches Lesebuch f. Deutsche an Mittelschulen etc, Zu corrigieren: Auf Seite 4, Zeile 22 von oben, ist das Wort „aus“ zu tilgen.