Deutsche Zeitung
Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat
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Nummer 53
Celje, Donnerstag, den 9. Juli 1936 [ 61. Jahrgang
Dr. Korosec tündigt für Herbst freie Gemeindewahlen an
B e o g r a d, 6. Juli. Heute vormittags fand im Ministerpräsidium eine Sitzung des engeren Voll-zugsausschusses der Jugoslawischen Radikalen Union statt, bei welcher Gelegenheit neben Fragen der Parteiorganisation auch die innenpolitische Loge einer eingehenden Diskussion unterzogen wurde. An der Sitzung nahmen alle Minister mit Ausnahme des unpolitischen Kriegsministers teil. Morgen tritt der breitere Hauptausschuh der Union zusammen, um u. a. auch dem Ministerpräsidenten Dr. Milan Stojadinovic Gelegenheit zu geben, eine Rede Über die politische Loge zu hallen. Nach Abschluß der heutigen Beratungen richtete ein Pressevertreter an den Minister des Inneren Dr. Korosec die Frage, inwieweit die in parlamentarischen Kreisen verbreiteten Gerüchte über die bevorstehenden Gemeinde-wählen zutreffen. Der Innenminister antwortete: „Jawohl, die Gemeindewahlen werden in der ge-letzllchen Frist vor sich gehen, sie werden auch in Freiheit vollzogen werden." Die letzten Worte sprach der Minister besonders betont aus.
Gesandter Dr. Puric über die internationale Lage
Ein Interview im „Petit Journal"
(A). Paris. 4. Juli. Das Pariser Blatt „Petit Jornal" bringt ein Interview, das der jugo-slawische Gesandte Dr. Puric dem Genfer Berichterstatter des Blattes gegeben hatte. Dr. Puric lehnt vor allem den übertriebenen Optimismus ebenso wie den übertriebenen Pessimismus in der Beurteilung der Rolle des Völkerbundes ab. Zwischen diesen beiden extremen Urteilen gebe es genug Stellen für ein festes und vernünftiges Gebilde. Der Gesandte erwähnt sodann die großen Opfer, die Jugoslawien für den Völkerbund gebracht hat. Das Beispiel Jugoslawiens zeige, wie ein Volk, das dem.Frieden wahrhaft ergeben sei, seinen Eigennütz zum Schwei-gen bringen und seine Verpflichtungen streng erfüllen könne. Der Universalismus des Völkerbundes solle theoretisch die Grundlage der Genfer Einrichtung bleiben, doch schließe dies nicht besondere Pakte aus, von denen man durch die Presse wisfe und die als Regionalpakte bezeichnet würden. Dr. Puric betont insbesondere, daß der Völkerbundpakt und die Sonderpakte bloß so weit Gewicht hätten, als hinter ihnen die feste Entschlossenheit zur unweigerlichen Erfüllung der Pflichten stehe. Heute gehe alles in der Hauptsache auf die Frage des Mutes oder der Aengstlichkeit zurück. — Nachdem der Gesandte die Hoffnung ausgesprochen hat, daß Europa wirt-schastlich besser organisiert werden würde, schließt er. alles müßte so geordnet werden, daß jedes Volk die Gefahr spüre, die ihm drohe, wenn es den Krieg hervorrufe.
Wirtschaftstagung der Balkanbund-staaten in Bled
Die wirtschaftlichen Vertreter der Staaten des Balkanbundes beginnen am 10. d. M in Bled und werden wahrscheinlich 8 Tage dauern. Am Programm stehen verschiedene Handels-, Verkehrs und Touristenfragen.
Deutsche Tonwochenschau im jugo-slawischen Filmtheater
Bon den 185 in Jugoslawien sich befindenden Kinounternehmungen bringen 100 ständig deutsche Tonwochenschauen. Eine beachtenswerte Zahl, beson-ders wenn man in Betracht zieht, daß vor zwei Jahren überhaupt noch keine deutsche Tonwochen-schau in unserem Staate vorgeführt wurde.
Sensation um Danzig im Genfer Völkerbund
Um das grauenhafte Fiasko des Völkerbundes in der Abessinienfrage zu verdecken, inszenierte man rasch einen neuen Alarmzustand. Das Deutsche Reich wird als neuer Unruhestifter hingestellt und der „Freistaat" Danzig als das neueste Streitobjekt.
(A) London, 6. Juli. Reuter meldet: Die Presse billigt in der Hauptsache den Beschluß des Völkerbundes, demzufolge der Hochkommissär in Dan-zig, Lester, in seinem Amt verbleibt, sowie den Beschluß, der Polen als Vermittler in dem gegenwär-tigen Danziger Konflikt bezeichnet.
„Daily Telegraph" schreibt u. a.: der Hochkom-missär in Danzig habe im Falle ernsterer Verwick-ungen das Recht, von Polen die Entsendung von Truppen zur Wiederherstellung der Ordnung zu verlangen.
(A) Berlin. 6. Juli. Das DR» meldet: Der „Völkische Beobachter" von heute früh bringt ein Interview, das Senatspräsidept Greiser auf seiner Rückreise aus Genf einem Vertreter des „V. B." gewährte. Greiser sagt u. a., während seines kurzen Aufenthalts in Genf hätten die Londoner Redaktionen einige Male telephonisch bei ihm an-gefragt, ob es zutreffe, daß am Sonntag 6000 Mann deutscher Truppen in Danzig einmarschieren würden. Greiser fügte hinzu, er habe über diese Fragen der Londoner Blätter nur lachen können. Es sei verständlich, daß die Blätter Sensationen brauchten, um die Aufmerksamkeit von der peinlichen Lage in Genf abzulenken.
(A) Berlin, 6. Juli. Havos meldet: Die ge-samte deutsche Presse betrachtet die Kontrolle des Völkerbundes über die Freie Stadt Danzig als Herausforderung und schweres Attentat auf die Ehre des Reiches.
Der Genfer Völkerbund
Nach Deutschland, Japan, USA, und noch einigen anderen Staaten sehen nun auch schon andere, unter ihnen auch einige unserer jugoslawischen Po-litiker im Völkerbund eine große Komödie. So schreibt zum Beispiel, der „Slovencc" vom 7. d. M. auf der ersten Seite in dem Artikel „Zusammenkunft zwischen Krofta und Beck" unter anderem folgendes: Zuerst wird ein Ausspruch eines Südamerikaners wiedergegeben: „Der Völkerbund ist nicht viel wert, wenn die Vertreter im Sitzungssaale beisammen sitzen, doch birgt er einen Vorteil in sich, den näm-liq, daß er Gelegenheit zu allerlei Rendez-vous bietet." Und dann schreibt der „Slovenec" weiter: „Auch diesmal zeigte sich der Beratungssaal als nichtswürdig, als geradezu verwerflich, weil voller Lügen und Heuchelei, doch hinter seinen Kulissen kam es diesmal zu nützlichen günstigen Zusammen-fünften, und unter die nützlichsten fällt das Rendez-vous zwischen Krofta und Beck."
Der inszenierte Rummel in der deutschland-feindlichen Presse wegen Danzig hat plötzlich eine ganz andere Wendung bekommen. Zuerst schrieb man von einem geplanten deutschen Cinmarich, der durch einen Gegenmarsch von gleich mehreren polnischen Divisionen zunichte gemacht werden sollte, und plötz-lich macht die zweite Sensationsmeldung die Runde, wonach zwischen Polen und Deutschland ein Ein-vernehmen herrschen soll: mit polnischer Zustimmung soll Danzig deutscher Kriegshafen werden.
Was wird der nächste Schlager?
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Die sattsam bekannten Tcppichschmuggler Bodi und Genossen wurden zu 23.000.000 Dinar Geld-strafe verurteilt.
SE ,Um die Bölterbundsreform und Locarno-Frage
Die Nachrichten, die über den Gang der Genfer Besprechungen vor und hinter den Kulissen in die Oeffentlichkeit gelangen, rufen in wachsendem Maß« Bedenken und Kritik hervor und führen zu der Sorge, daß der Weg zu einem wirklichen euro-päischen Frieden eher erschwert als gefördert werde. Nach unserer Ansicht läßt sich jetzt mit einer gewissen Klarheit erkennen, welche Vorstellungen bei den Genfer Mächten über die als allgemein notwendig anerkannte Völkerbundsreform herrschen. Danach richtet sich die ganze Aufmerksamkeit auf eine wirk-samere Ausgestaltung des Sanktionsartikels 16 in der Richtung, daß die an einem Streitfall örtlich oder polttisch unmittelbar beteiligten Völker sich zu den militärischen Aktionen, die übrigen Völkerbunds-Mitglieder aber zu wirtschaftlichen Sanktionen ver-pflichten sollen. Wir halten diese Bettachtungen für absolut unzulänglich, da die heutige Zeit zunächst einmal Aiaßnahmen zur Herstellung eines wirklichen Friedens verlange und man sich erst dann weiter überlegen könne, wie man einen wirklich guten Frieden bewahre und sichere. Es sei so etwas wie eine „Courage zum Kriege" zu verspüren, um etwaigen neuen Frtedensbrüchen wirksamer entgegenzutreten, aber man übersehe, daß man dabei einen Zustand konservieren wolle, der alles andere als ein wirklich dauerhafter Friedenszustand sei. Der Courage zum Kriege müsse eine „Zivilcourage" zur Konektur der ungesunden und unnatürlichen Vet hältnisse vorangehen. Solange dieser Wille fehle seien Sanktionsverschärfungen eher eine Verschlech-terung als Verbesserung, da sie bei ihrer Anwendung den Ausbruch eines Krieges geradezu zwangsläufig machen würden.
Das Fehlen eines Mutes zu wirklich entjchei-dender Neuordnung glauben wir auch bei den Unterhaltungen über das Locarno-Problem feststellen zu müssen. Gewiß habe man in Frankreich und England eingesehen, daß die Locarnofrage eine endgültige Regelung verlangt und daß diese ohne Deutschland nicht zu erreichen ist. Dem entspricht der Gedanke, Deutschland zu einer neuen Konferenz einzuladen, obwohl das Festungsproblem, das seinerzeit eine so große Rolle spieUe, längst gegenstandslos geworden ist. Der Gedanke aber, daß die Rest-Locarno-Mächte sich vorher untereinander einigen wollen und daß Frankreich und England im Fall eines Scheiterns der Besprechungen mit Deutschland ein Militärbündnis abschließen und zusätzliche Ea-rantien zugunsten der lüdosteuropäischen Staaten übernehmen sollen, sei eine starke Vorbelastung kommender Verhandlungen, da die deutsche Regierung wiederholt erklärt hat, sich nicht an Konferenzen beteiligen und Verabredungen ihre Zustimmung geben zu wollen, die ohne ihr Zutun zustande gekommen sind. Solcher Argwohn wird in Deutsch-land als um so unbegründeter empfunden, als die deutsche Regierung ihrerseits mit Sorgfalt die durch
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Deutsche Zeitung
Kumme? SS
den englischen Fragebogen aufgeworfenen Probleme untersucht und durch Klärung der englischen und französischen Absichten bald in den Stand zu lammen hofft, die internationale Aussprache durch einen weiteren Beitrag bereichern zu können. Man ist — so versichert man — in Deutschland entschlossen, unbeirrt den Weg konstruktiver Politik fortzusetzen, der durch da» Memorandum vom 7. März begonnen sei. hall es ober für nötig, daß die anderen Mächte sich geflissentlich aller auch nur moralischen Dislri-minierungen in Form unberechtigter Befürchtungen enthalten.
Polen und die Tschechoslowakei
Das Problem der polnisch - tschechischen Be-Ziehungen, das in letzter Zeit einer eifrigen Dis-tuffton unterworfen war, hat nichts an Aktualität eingebüßt. Die Qnelle dieses Uebels liegt in der Behandlung der polnischen Bevölkerung im Cie»zyner Bezirk durch die tschechischen Behörden. Dieser verhältnismäßig kleine Bezirk besitzt eine große Be-deutung durch ein reiches Kohlenvorkommen. Auf Grund einer Entscheidung der Botschafterkonferenz wurde er zwischen Polen und der Tschechoslowakei aufgeteilt. Die Lage im Cieszyner Bezirk, die nack den anfänglichen Rebereien der Jahre 1919/20 sich allmählich zu befriedigen schien, hat in letzter Zeit zufolge der Ausweisung von Polen aus dem tschechischen Territorium durch die Prager Regierung erneut an Schärfe zugenommen. Auf Grund einer vertraglichen Regelung hätte die Lage der Polen in der Tschechoslowakei normalisiert werden können. Der tschechische Ausjenminister Dr. Krofta hat in seinem jüngsten Erposc eine gewisse Besserung der beider-seitigen Beziehungen festgestellt und dabei diese Tat-fache mit einer weniger intransigenten Haltung der polnischen Regierung in Zusammenhang gebracht. Von tschechischer Seite wurde auch der Vorschlag gemacht, die beiderseitigen Beziehungen auf dem internationalen Schlichtungswege zu normalisieren. Die polnische Regierung will aber davon nichts wissen. Wenn auch die polnische öffentlich« Meinung durch die tschechische Bedrückungstaktik sichtlich empört ist, ist sie dennoch der Tschechoslowakei als Staats« ganzem nicht unfreundlich gesinnt. Zahlreiche ge-meinsame wirtschaftliche und politische Interessen verbinden nämlich beide Völker und man bedauert, daß die Zusammenarbeit zufolge der erwähnten Differenzen nicht ausgebaut werden können. Dazu kommt noch, daß in der Tschechoslowakei ein An-wachsen des Kommunismus festzustellen ist. was in Polen starkes Mißtrauen auslöst. Da» Militär-abkommen zwischen Prag und Moskau wird in Warschau als gegen Polen gerichtet betrachtet. Die Tschechoslowakei wiederum befürchtet als reiner Nationalitätenstaat, daß heute oder morgen Polen die Gebietsteile zurückerobern werd«, die in ihrer überwiegenden Mehrheit eine polnische Bevölkerung ausweisen. Da Europa im Zeitalter des nationalen Umbruches steht, ist diese Befürchtung nicht von der Hand zu weisen.'
Einst und jetzt
VIII.
vjstrica — Osterwitz
(Schluß)
Im Jahre 1566 kam Osterwitz an Maiimilian von Schrattenbach und blieb bei diesem Geschlechte bis 1767. Um 1600 wurde die alte Beste verlassen und tiefer unten ein neues Schloß erbaut, dessen Abbildung im Bischer,schen Schlösserbuch, aber auch im Grazer kleinen Almanach für Damen aus dem Jahre 1819 enthalten ist. Es war dreistöckig, ohne Befestigungen und Umfassungsmauern, nur umzäunt und hatte mehrere Wirtschaftsgebäude und einen ausgebreiteten Gemüsegarten.
Die Zeit der ritterlichen Fehden und Türken-einbrüche nach Untersteiermark war vorüber.
Die in der alten Burg seit 1480 bestandene Kapelle wurde in den Neubau übertragen. Nach dem Berichte des Pfarrers Andreas Fellmann (1604—1626) hatte der Pfarrer von Vranjko hier jeden Freitag die Messe zu lesen.
Bon der ersten Burg sind nur geringe Mauer-reste aus dem Kukenberge (Starigrad) zu finden. Man hat sie früher auf dem spitzen Berg vor dem Kisovec. Krvavica (Blutberg), vermutet. Allein dieser Berg, der in seiner Gestatt an das Gummihorn
Heinrich I. als Lehrmeister deutscher Politik
Anläßlich der Feierlichkeiten zur 1000-jähriaen Wiederkehr des Todes des deutschen Königs Heinrich l, der im Jahre 936 in Quedlinburg bei-gesetzt wurde, hielt der Reichsführer der SS Himmler, der, wie erinnerlich, vor kurzem zum Chef der ver-einheiilichlen deutschen Polizei ernannt wurde, ein« große Rede. Diese verdient deswegen Beachtung, weil sie in historischem Rahmen alle die Elemente aufzählt, die nach Ansicht der heutigen deutschen Staatsführung für eine gute Politik entscheidend sind. Heinrich l. wird deswegen aus der Reihe der deutschen Könige besonder» gefeiert, weil er da» Erbe Karls der Kroßen, das unter dessen Nach-folger völlig zerfallen war, wieder zusammengefaßt hat. Wird aber der Zerfall de» Karolingerreiches darauf zurückgeführt, daß Karl der Große die Reichs-einheit auf ein rein verwaltungsmäßiges, artfremdes Fundament, d. h. auf ein Fundament christlich-be-fehlsmäßiger Obrigkeit gründete, so habe Heinrich!, das Reich auf der Grundlage in Germanien ge-wohnt« Freiwilligkeit zusammengefaßt. Er habe nicht Gewalt angewendet, sondern die überzeugende Kraft einer einheitlichen deutschen Idee^ zur Durchsetzung gebracht. Dadurch, daß er die Salbung durch die Kirche abgelehnt hat, habe er vor allen Germanen bekundet, keine kirchlichen Einmischungen in politische Dinge dulden zu wollen. Außenpolitisch habe er durch einen Waffenstillstand mit Ungarn, der den meisten Deutschen damals demütigend erschien, Zeit zur Reorganisation des Heerwesens und zur Anlage von Festungen, kurzum zur Wiederaufrüstung ge-funden. Nach Abschluß dieser Aufbauarbeit habe er die Ungarn vernichtend schlagen können.
Entscheidend seien die sittlichen Kräfte, die er für sein junges deutsches Reich mobilisiert habe. Es fei einmal die Kraft seiner Führerpersönlichkeit die Güte seines Herzens und die Liebe zu seinem Volke gewesen, ferner die Treue zu seinen Käme-raden und Freunden. Die Abkehr von christliche-mischen Methoden und die Hinkehr zu germanischen Methoden sei das Geheimnis für seine Fähigkeit, die widerstrebenden deutschen Stämme zusammenge-führt zu haben. Vor allem sei er sich der Begrenzt-heit des Raumes bewußt gewesen, in dem das deutsche Volk lebe, und sei deshalb nicht in den Fehler der Romzüge verfallen.
Diese Würdigung Heinrichs I. zeigt deutlich, in welcher Richtung sich die Ideale einer deutschen Außenpolitik bewegen. Die Rede Himmlers, der wellanschaulich Alfred Rosenberg nahesteht, ist ein wichtiger Beitrag zu den geistigen Grundlagen der deutschen Außenpolitik.
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Am 13. Juli wird der 20. Jahrestag der größten Schlacht, die die Weltgesckichte kennt, die Schlacht b«i V e r d u n, begangen. Auf Grund einer französischen Einladung wird daran auch eine 50« Mann starke deutsche Frontkämpserabordnung, unter der Führung des Hauptmannes Brandts, des Eroberers von Douaumont, teilnehmen.
am Gornergrat erinnert, ist sehr steil, von keiner Seite ohne Klettern zu bezwingen und hat auf der Spitze viel zu wenig Raum für eine Beste. Nach dem Volksmunde erhielt er seinen Namen von den vielen Greuellaten, welche hier verübt worden sind (die Cillier Grafen hatten hier ihre Kerker), doch rührt er wahrscheinlich von der roten Erde her, die weithin sichtbar war, bevor sich darauf dichter Buchen-wald ansetzte.
Die Schrottenbach« waren, wie der ganze Sann-taler Adel, der Reformation zugetan. Georg und Franz Schrottenbach beaufsichtigten mit anderen Adeligen den im Jahre 1582 begonnenen Bau der protestantischen Kirche am Gölte-Hos vor Plewna.
Franz Schrottenbach beherbergte 1601 den lutherischen Prädikanten Hans Dobranski auf Osterwitz.	, .
Unter seinemNachfolger Felix Schrottenbach be-schwer!« sich der oben genannte Pfaner, daß der Schloßherr und seine Untertanen die zehn Gebote Gottes nicht achten. Natürlich hatte der Pfaner keine Neigung, in das lutherische Schloß zu gehen; dies führte wieder dazu, daß sich der Burgherr 1612 beschwerte, daß hier zu selten eine Messe ge-lesen werde.
Felix Schrottenbach, welcher in diesem Jahr auch als Oberhauptmann im Amte Kopreinitz(Koprivnica) genannt wird, war ein hartherziger Erwerber, ohne Gefühl und Verständnis für die Leiden und Freiheits-
Randbemerkungen
Eugcnio Morreale
Statthalter des Imperiums Romanum in Wien ist der Pressechef der italienischen Gesandtschaft in Wien, Eugenio Moneale. Die „Münchner Neu-tsten Nachrichten" berichten aus Genf, daß Hm Moneale der Führer der italienischen Journalisten gewesen ist, die glaubten, durch einen Krach und eine Demonstration gegen den Negus in Genf „italienische Politik" zu machen.
Der Freund der Deutschen
Die klerikale Wochenschrift „Schönere Zukunft" weiß zu berichten, daß Achille Ratti, der Papst der römisch-katholischen Kirche, ein großer Freund der Deutschen sei. Als Kardinal habe er dies mehrfach bewiesen. Mag ja sein, aber als Achille Ratti Papst wurde, verzag er diese freundliche Gesinnung und seitdem er sich vom deutschen Zentrums-Pcälaten Kaas uud dem Jesuiten Muckermann beraten läßt, ift er einer der größten Deutschenhasser.
Heidelberg
Die östeneichischen Wochenhefte „Der Christliche Ständestaat" haben zum Jubiläum der Universität Heidelberg einige Glossen geschrieben. Daß diese jüdisch klerikale Zeitschrift auch hier nur gehässig schreiben kann, ist verständlich. Diese Emigrantenschnft bezeichnet jede Ablehnung der Einladung als „ein Bekenntnis zum adendiändischen Geist", und bedauert, daß dt« Universität Wien der Einladung Folge geleistet habe. Dagegen fteut sich das Blättchen über die Ablehnung der Einladung durch die Bast« Regierung. Neu bei der Kommentierung der Basier Ablehnung ist uns folgendes: Basel habe die Ein-ladüng abgelehnt, well an der Heidelberger Uni-oersität eine „Planella-Feier" stattgefunden habe. Eine Annahme der Einladung könnte als Un-freundlichkeit gegen das benachbarte Oesteneich ausgelegt werden! Also: das rote Basel zeigt sich freundlich gegen das klerikale Oesterreich, da» ein Dutzend Marxisten ausgehängt hat.
Telegramm Dr. Franz Basch, Budapest
Nehmen Sie für Ihr mannhafte» und opfer-bereites Einstehen für deutsche Volksehre wärmsten Dank entgegen. Ihre Verurteilung gerade zu dem Zeitpunkt da vor genau 250 Jahren Ströme besten deutschen Blutes vor Ofen und für Ungarns Be-sreiung geflossen sind, wird im deutschen Volke einen unauslöschlichen Eindruck hinterlassen.
Millionen Deutscher stehen mit Dank und herz-lichem Mitempfinden hinter Ihnen, besonders in denjenigen Staaten, wo Deutsche um Ehre und Ledensrechte kämpfen müssen.
Dr. Steinacher Bundesletter des VDA
gelüste seiner Untertanen, „ein arger Bauernschinder." Seine Bedrückungen waren der Anstoß für den dritten großen Bauernaufftand vom Jahre 1635, welcher hier seinen Ausgangspunkt hatte.
Als er sich nicht mehr sicher fühlte, bat der Schloßherr in Graz um Hilfe. Es wurde «in Profoß mit 40 Mann abgeschickt, welcher aber aus ein« friedliche Verständigung hinarbeiten und gewaltsames Einschreiten vermieden wissen wollte. So griff Schrottenbach mit seinem Verwalter Arlic, welcher 30 Mann besehiigte. allein die Rebellen bei Grajska vas Burgdorf an. Es wurden 11 Aufständische ge-sangen und zwei getötet. Die Flammen des Auf-ruhres aber, der sich nun über das ganze Unter-land ausbreitete, loderten immer stärker aus. Die adeligen Besitzer flohen: 67 Burgen, Schlösier und Höfe wurden gestürmt, ausgeplündert und ganz oder teilweise zerstört, darunter befand sich Osterwitz. an dem die Rebellen reichlich Rache nahmen. Es dauerte lange bis wieder Beruhigung einkehrte. Noch im Jahre 1650 erließ die Regierung an den Cillier Stadtlichter den Auftrag, jeden Gutsuntertanen von Osterwitz (und Tyver), welcher in die Stadt käme, zu verhaften und in den Arrest des Rathauses zu legen. Man war umso ängstlicher, weil 1644 in Osterwitz auch eine kleine Bauernreoolt« gegen den Pfarrer ausgebrochen war.
Im Jahre 1647 nennt sich Johann Friedrich von Schrottenbach Freiherr von Osterwitz. Heggne-
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Deutsche Zettung
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Die deutsche Demokratie
Auf dem Parteitag in Weimar, auf dem der zehnte Jahrestag des ersten Parteitages der national-sozialistischen Bewegung nach den Verbotsjahren 1923-25 gefeiert wurde, hat sich Adolf Hitler in mehreren Reden ausführlich zur Frage des Ver-hältnisfes zwischen Volk und Staatsführung im neuen Deutschland geäußert. Er Hot vor allem eine Kritik an der Demokratie geübt, wie sie sich gemeinhin in Massenabstimmungen äußert. Ueber Dinge, die klar find, fei keine Abstimmung erforderlich. Wenn die Klarheit über das zu Ergreifende fehle, zeig« sich das zu allererst bei der Staatsführung, die sich nicht zu einem Entschluß durchringen könne. In solchen Fällen aber sei es unsinnig, die breiten Massen zu einer Entscheidung aufzurufen, denn die wären dann natürlicherweise erst recht nicht in der Lage, über klare Erkennwisse zu verfügen. Das alte demokratische Prinzip habe die Massen mit Verantwortungen be-lastet, die sie nicht hätten tragen können, und hätte die Staatsführung zur Beauftragten der Massen gemacht, ohne daß diese eine sinngemäße Entscheidung zu treffen in der Lage gewesen wären. An die Stelle dieser falschen Demokratie, so erklärte Hitler, fetze das neue Deutschland die autorische Staats-führung und frage das Volk jeweils bei großen Entscheidungen, über die zu urteilen jede gesunde Nation in der Lage sei. Dies schaffe ebenso die lebendige demokratische Mitwirkung des Volkes an der Staatsführung wie der Umstand, daß die Partei die Trägerin des volitischen Kampfes sei. Hitlers Reden gipfelten in der Feststellung, daß gerade das neue Deutschland Typ wahrster Demokratie sei.
Die Zudenfrage in der deutschen Wehrmacht
Die Deutsche Regierung hat ein Gesetz verkündet, durch das die Grundsätze der Nürnberger Rasse-gesetzgebung im Bereich der Wehrpflicht zur An-wendung kommen. In Beseitigung vorläufiger Bestimmungen des atten Wehrgesetzes vom Mai v. I. wird jetzt festgestellt, daß ein Jude nicht aktiven Wehrdienst leisten darf. Mischlinge sind zwar wehrpflichtig, können aber nicht Vorgesetzte in der Wehrmacht werden. Die Dienstleistung von Juden im Kriege bleibt besonderer Regelung vorbehalten. Die Begriffe ..Jude" und ..jüdischer Mischling" sind durch die Nürnberger Gesetzgebung klargestellt; die Wehrpflicht bezieht sich also aus solche Mischlinge,
die die Reichsangehörigkeit besitzen.
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Am 20. d. M. begeht der Kroatenführer Dr. Vlatko M a c e k seinen 57. Geburtstag und am folgenden Tag, am 21., seinen Namenstag. j3m ganzen kroatischen Siedlungsgebiet, in Kroatien, Sla-wonien, Dalmatien und Bosnien werden große Festlichkeiten vorbereitet. Nach Meldungen des Ljubljanaer „Jutro" wollen die Kroaten den
20. Juli zum Nationalfeiertag ernennen.
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Die Locarno-Konferenz wurde für die Zeit zwi-schert dem 15. und 20. Juli festgesetzt.
berg, Herr auf Pragwald, Hochenegg und Lemberg. Trotz des Aderlasses von 1635 ging also der Er-werd von Boden und Einkünften rasch vor sich.
Im Jahr« 1646 halte auch Osterwitz unter der Pest zu leiden, welche hier sieben Menschen hin-raffte. Im Jahre 1711 ging ein schwerer Wolken-bruch über dieses Tal nieder, welcher dem Schloß-archive schweren Schaden beibrachte.
Der Familie Schrottenbach folgte 1767 Johann Jakob Edler von Kaisruck, einem sehr reichen Ge-schlechte entstammend. Von da an wechselten die Besitzer sehr rasch: 1791 Mar und Helene Robida, Johann Kircher (bis 1824), Josef Omersu (1826), Matthias Perko (bis 1829) und Anton Vinzenz Perko (1846).
Dieser ließ das aus dem XVII. Jahrhunderte stammend« Schloß niederreißen und erbaute einen Burgstall in Form eines ganz besonders gearteten, nach oben sich verjüngenden zweistöckigen Meierhofes, und verkaufte ihn 1846 an Karl Nepomuk Baron von Wittenbach. Im Jahre 1909 kam der Besitz, zu dem ausgedehnte Waldungen gehören, an den Holzhändler Bonifaz Piussi, in dessen Familie er sich bis heute erhalten hat.
Osterwitz war vom XIII. bis zum XIX. Jahrhundert Sitz eines Landgerichtes, welches an die Landgerichte Sanneck, Oberburg. Mottnig, Gallen-egg, Tüffer und Pragwald (so werden diese ossiziell
Buchbesprechung
Die „Deutsch« Zeitschrist" 49. Jahrgang de» Kunstwortes, Verlag Georg. D. W. Callwey, Mün-chen. widmet in ihrem Dovpelheft Juni Juli 1936 volle 23 Seiten dem großen slowenischen Dichter Ivan ,-i a n l a L Sieben und eine halbe Seite find der Würdigung des Dichters und seiner Werke gewidmet. Die restlichen Seiten sind mit erstklassigen Leseproben ausgefüllt. Es sind dies die wundervollen Erzählungen: „Abschied", „Die Sünde", „Onkel Simon" und „Der Rosenkranz", mustergültige Ueber-setzungin unseres Volksgenossen Dr. Fritz Zangger.
Die Würdigung des Dichters und seines Werkes stammt aus der Feder Hermann Rinn's und ist betitelt „Der Dichter de» slowenischen Volles".
Rinn zählt zuerst die großen Russen Tolstoj. Dostojewski und Leskow als die Schilderer des russischen Bauern, des einfachen Volkes auf, dann stellt er diesen den Engländer Shakespeare, den Italiener Dante, den Spanier Cervantes und den Portugiesen Camoens gegenüber; also, hier westliche dort östliche Lebens- und Geistesauffassung, die fla-wische Seele, die für westliche Begriffe etwas Un-faßbares ist. Dann zeigt er die verwandten seelischen Grundzüge aller slawischen Völker, auch der Kroa-ten und Serben auf, bis er bei den Slowenen an-kommt und dem Dichter der Slowenen. Ivan C a n k a r, als- G eistesheroen eine Würdigung zu-teil werden läßt, die objektiver, neidloser und über-zeugender noch kein Slowene einem Deutschen zuteil werden hat lassen.
Rinn zeigt den den Slawen eigenen Traum der Freiheit, den Traum eines großen einigen sla-wischen Reiches und einer messianischen Sendung. Vom Dichter selbst sagt er wörtlich: „Ivan Cankar gehört zu jenen Dichtern, in denen ein Volk. Hessen Literatur aus einem wohlbehüteten Schatz alter Sagen und Märchen bestand, in einer einzigen Person sich so vollständig ausspricht, wie es vielleicht nur im Augenblick des Erwachens im Völkerleben und nie mehr später möglich ist." Er nennt seine Werke einzig und einmalig. „Kein Serbe hat so geschrieben, und den „Knecht Jernej" hatte kein Russe erfin-den können, die Figur ist bei ihnen undenkbar, sie könnte nicht einmal bei Leßkow vorkommen."
(Die Fortsetzung bringen wir aus Raummangel in der folgenden Nummer.)
Drei italienische Flugzeuge von Abessiniern angegriffen Vier Offiziere getötet
Rom, 8. Juli. Wie die Agenzia Stefani be-richtet, sind drei italienische Militärflugzeuge, die von Addis Abeba nach Diredaua geflogen waren, von abesiinischen Insurgenten überfallen worden. Bei dieser Gelegenheit erschlugen die Abessinier vier OWere, darunter den Chef des Stabes der Luft-streitkräfte für Afrika und den bekannten Obersten Lvcatelli, der mehrere waghalsig« Südpolflüg« absolviert hat.
im Urbar vom Jahr« 1587 genannt) grenzte. Die Herrschast hatte damals von den Unt«rtan«n in Gomilsko, Grajka vas. Selo. Schwarzenberg. Loka und Reka nicht bloß Barbeträge, sondern auch Ge-treibe, Hühner und Wein zu fordern. Da» Land-gericht umfaßte 24 Dörfer, 850 Häuser und 5166 Seelen. Das Hochgericht befand sich beim Volska-Knie in der Nähe de« jetzigen Dorfes Grajska vas. Innerhalb dieses Landgerichtes halten ihren eigenen Burgfried (niedere Gerichtsbarkeit) die Herrschaften Osterwitz, Heggenberg und Burgstall.
Aus Osterwitz endete das Familiendrama im Cillier Grasenhause, welches mit dem Namen der Veronika von Desenit verbunden ist.
Der vorletzte Graf Friedrich II. hatte nach acht-jähriger Ehe seine aus Veglia stammend« Gattin Elisabeth verlassen und mit Veronika das Schloß Friedrichstein (bei Koieoie-Gottschee) bezogen. Nach Ermordung seiner Frau verehelichte er sich heimlich mit Veronika. Der erzürnte Vater warf Friedrich in den großen Turm auf Ober Cilly und hielt ihn hier mehrere Jahre gefangen. Veronika irrte, sich ver-steckt haltend, von einem Bauernhof in den anderen, wurde jedoch schließlich „in einem Thurn, der vor Pettau in dem velde liegt, verkundtschafft und ge-fangen...? etliche Zeit lag sie dann gefangen auf Osterwitz. ungeessen und ungetrunken". Sie wurde ob Zauberei und Mordanschlages an ihrem Schwiegervater vor das Cillier Schöffengericht ge-
In Verlegenheit!
Der Kleiderkaaten ist faxt leer und der Urlaub steht vor der Tür. Für Anschaffungen bleibt nicht mehr viel Geld übrig und doch möchte man schön und leicht angezogen auf Erholung gehen. Da kann nur das eine helfen. W»» T
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Kurze Nachrichten
Für den 14. Juli, am französischen National-feiertag, werden in Paris groge Vorbereitungen getroffen; man befürchtet Zusammenstöße zwischen
den Rechts- und Linksgruppen.
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Freitag hatten in Genf der belgische Minister-Präsident van Zeeland. der englische Außenmini-ster Eden und der französische Minister D e l b o, eine Besprechung. Sie beschlossen, demnächst wieder zusammenzutreten. um über die Locarnofrage vor-zuberaten.
Die deutschen Tennisspieler Henkel. Lund und Menzel sind am 6. d. M. in Zagreb herz-lich empfangen worden. Sie haben schon am folgen-den Tag am Tennisplatz des ATK Zagreb trat-niert. um sich mit dem Spielplatz und Klima ver-traut zu machen.
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In So. Kriz bei Rog. Slatina wurde ein Lastauto aus Zagreb von einem Personenzuoe er-atzt und etwa 80 m weitergeschleppt. Zwei Auto-ahrer waren auf der Stelle getötet worden, der Kraftwagenlenker aber wurde gräßlich verwundet.
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England hat auch in Aegypten ein Fiasko er-litten. Es muß seine Garnison in Kairo auflösen und versetzt nun seine Truppen an den Suezkanal.
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Die russisch« Fernostarme« ist angeblich 250.000 Mann stark. Nun will Japan sein« Truppen in der Mandschurei auf dieselbe Höhe bringen.
stellt, aber freigesprochen. „Darnach wardt sy wieder gen Osterwitz geführt, daselbst man sy mit Hunger und Durst wolt getodt h«ben: do das aber nicht möcht geseyn, do schickt er (Hermann II.) zwen Ritter hin, die sy undter Osterwitz in einer potigen ließen trenken. Die wardt also getrenkt und gen Fraßlau zu Begrebnus geführt. Darnach über etlich jähr wardt sy von Fratzlau gehebt und gen Gryrau closler geführt und gelegt." So lautet der Bericht in der Cillier Chronik, die von einem Minoritenbruder stammt. SJfach dem Totenbuche des genannten Klosters geschah die Ermordung am 17. Oktober 1428; die Ueberführung der Leiche im Jahre 1435.
In der Schlucht von So. Miklavz-Nikolai bei Osterwitz war im vorigen Jahrhunderte eine Glas-fabrik im Betriebe, welche, als die nahen Wälder geschlagen worden waren, nach Liboje verlegt worden ist.
Eine Burg mit gleichem Namen steht noch heute ganz erhalten, im Tale nördlich von Klagenfurt. Da sie auch im Mittelalter ebenso benannt wurde, wie die Beste im Sanntale, geschahen vielfach Ver-wechslungen, wenn nicht besondere Zusätze (z. B. im Sental) jeden Zweifel behoben. Jedenfalls stammte von dieser Kärntner Burg Hermann Schenk von Osterwitz. welcher sich an dem großen Turnier in Friesach vom Jahre 1224 beteiligte und mit Ulrich von Lichtenstein Sperre brach.
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Deutsche Zeitung
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Aus Stadt
C e l j e
In der Stadtratsitzung am 3. Juli wurde u. a. folgendes beschlossen:
Teile der Rachbargemeinde Teharje sollen bis zum 25. September der Stadtgemeinde Groß-Celje einverleibt werden.
Bis zum Jahre 1937 soll die Kreisanstalt für Arbeiterversicherung errichtet werden; dazu stellt die Stadtgemeinde den Bauplatz unentgeltlich zur Ver-fügung.
Hinter dem Stadttheater wird ein Albeiterasyl errichtet. Der Voranschlag dazu wurde von 1,500.000 auf 2,000.000 Dinar erhöht. Die 500.000 Dinar, die nun dazukommen, will die Stadtgemeinde durch «ine Anleihe bei der Arbeitsbörse aufbringen.
Das neuerrichtele städtische Armenasyl (früher Kvalernik. Besitz) besitzt vorläufig 50 Betten. Für die Einrichtungsgegenstände wurden 300.000 Dinar ausgegeben. In fünf Jahresraten soll diese Anleihe abgezahlt werden.
Der Hauptkanal bei der ersten Eisenbahnbrücke soll verlängert werden. In diesen sollen die Kanäle von Gaberje, Nova vas und vom Iosefiberg münden.
Das baufällige, der Gemeinde gehörige Haus in der Kapuzinergasse soll niedergerissen und der Platz dort geebnet werden. Die Kosten dafür werden mit 800.000 Dinar berechnet.
Zur Entlastung der schon bestehenden Sann-bäder wird nun beim „Sannhos" ein neues Sann-bad eröffnet.
Neue Badebestimmungen. Der letzte Ge-meinderat von Celje hat folgende neue Badever-ordnung herausgegeben. Das Freibaden ist nur an folgenden TeUen des Sannufers erlaubt. 1.) Am rechten Ufer, angefangen von der 1. Eisenbahnbrücke bis zur Mündung der Voglajna. 2.) Von der Loznicamündung flußaufwärts am beiden Ufern.
3.)	Vom Kalkwelk flußabwärts an beiden Ufern.
4.)	Zwischen den Mündungen der Loznica und Susnica dürfen die Bewohner an der Sann nur dann am Ufer baden, wenn sie eine Saisonkarte besitzen. 5.) Das Freibaden oberhalb des „Sann-Hofes" ist nicht mehr erlaubt. 6.) An der Voglajna ist das Baden zwischen der Seifenfabrik „Hubertus" und der Mündung verboten. 7.) Das Militär darf vom Grenadiersteig flußabwärts baden. 8) Pferde und anderes Vieh dürfen zwischen dem Grenadier-steig und de? Levec-Brücke von 7 Uhr morgens bis zum Dunkelwerden am Abend nicht baden. Unterhalb des Grenadiersteiges und oberhalb der Levec-Brücke ist das Baden und Waschen von Tier und Wagen nur vormittags und abends nach 6 Uhr erlaubt.
Unser Oelberg, das dankbare Ausflugsziel wurde Heuer am Sonntag, dem 5. Juli, von den Inhabern der Lederwerke Woschnagg in öostanj auserwählt, um aus der Höhe dieses schönen Punktes ihrem Beamtenstab und ihrer pflichttreuen Arbeiterschaft samt Kind und Kegel, zusammen gegen 700 Personen einen schönen Tag zu bereiten. Der Wettergott war nach so vielen regnerischen Tagen dem Feste überaus gnädig. Der Himmel war wie ausgekehrt und ermöglichte nach allen Richtungen eine lohnende Fernsicht. Leibliche Genüsse in Hülle und Fülle wurden schon am Samstag mit Schwerfuhrwerten auf die Höhe 734 m gebracht. Alt und jung unterhielten sich vortrefflich und so gab die ganze Veranstaltung ein beredtes Zeugnis,
und Land
von dem guten Einvernehmen zwischen Inhaber, Beamten und Arbeiterschaft in diesem, auch im Auslande angesehenen Unternehmen. Die gut ge-schulte Werksmusik, die auch an der kirchlichen Feier-lichkeit mitwirkte, verschönerte dieses wirkliche Familien-fest. Volle Anerkennung auch dem Musikleiter und den Ordnern.	I. K.
Hochherzige Spende. Die Firma A. Westen d. d. in Celje spendete für die Arbeitslosenhilfsaktion neuerdings Din 10.000.— Die Stadtgemeinde läßt auch auf diesem Wege für die hochherzige Spende Dank sagen und hofft, daß diese Spende bald Nach-ahmung finden wird.
Die städtische Polizei bekam in Herrn Wilhelm Koren einen zweiten Konzeptsbeamten.
Stellenausschreibung. Bei der Stadt-gemeinde werden folgende Stellen ausgeschrieben: zwei Polizeiagenten und ein Friedhofsgärtner. Näheres am „Schwarzen Brett".
Tranung. In der Stadtpfarrkirche wurde am vergangenen Sonntag Frl. Angela Podgorsek, Bedienstete in der Vereinsbuchdruckerei „Celeja" mit Herrn Franz Mirnik getraut. Unseren Glück-wünsch!
M a r i b o r
Dr. Kieser, Obmann des Männergesang-Vereines. Am vergangenen Dienstag hielt der Mariborer Männergesangverein seine ordentlich« ahresvollversammlung ab. Zum Obmann wurde r. Kies er, der seit Baumeisters Ableben als dessen Stellvertreter schon durch das ganze Vereins-jähr die Obmannpflichten erledigte, einstimmig ge-wählt. Die Stelle de» zweiten Obmannes wurde Herrn Hausmaninger sen. anvertraut. Einen genaueren Bericht über das verflossene Aereinsjahr bringen wir in der Sonntagsfolge.
1200 Oesterreicher fuhren nach Dal-matien. Dieser Tage fuhren durch unsere Stadt zwei Sonderzüge, die 1200 Urlauber aus Oesterreich für >4 Tage an unsere Adria beförderten. Interessant war die gleich nach der Ankunft des Zuges rege Nachfrage nach reichsdeutjchen Tagesblättern, die ja in Oesterreich bekanntlich fast ausnahmslos nicht aufliegen dürfen.
Grohe Schwimmkampfe im Inselbad. Zu den Ende des Monats stattfindenden Schwimm-kämpfen wurden bis heute 500 Anmeldungen ab-gegeben, eine Zahl, die eindeutig die große Beliebt-heit der nun schon traditionellen Schwimmkonkurrenzen beweist.
Ljubljana
Deutschmann Staatsmeister im Kajak.
Bei dem am vergangenen Sonntag am Wocheiner See ausgetragenen Kajakkämpfen um die Staats-Meisterschaft konnte Deutschmann im Einzel auf der 10.000 m langen Strecke einen glänzenden Sieg buchen. Der neue Staatsmeister wird Jugoslawien auf der Olympiade vertreten.
Der Festsaal der Philharmonischen Ge-sellschaft, in dem das Kino Matica untergebracht ist, wird vollkommen umgebaut und vergrößert. Die Arbeiten, die bereits begonnen wurden, dürsten erst im Spätherbst beendet sein.
Swvensta Bistrica
Todesfall. Am 4. d. M. ist hier nach längerem Leiden der auch in deutschen Kreisen beliebte Arzt
Dr. Ludwig Cernes im besten Mannesalter gc» starben. Er wurde am 5. d. M. unter außerordent-lich großer Beteiligung am Leichenbegängnisse und mit militärischen Ehren an der Seite, der ihm vor einigen Jahren im Tode vorausgegangenen jungen Ehegattin geb. Juhart beigesetzt. Dr. (ernej steht wegen seines liebenswürdigen Entgegenkommens auch in Celje in bester Erinnerung. Ehre seinem Andenken?'
Reise und Beriehr
50-prozentige Fahrpreisermäßigung für Besucher der Davis-Cüpspiele in Zagreb
Der Verkehrsminister hat den Besuchern der Davis-Cupspiele Deutschand—Jugoslawien in Zagreb kür die Fahrt nach Zagreb eine 50 prozentige Fahrpreisermäßigung eingeräumt. Die Begünstigung gill vom 9. bis p 16. 1. M. Wer sie in Anspruch nehmen will, muß neben der ganzen Fahrkarte nach agreb ein Formular OK 13 kaufen und von der usgangsstation beglaubigen lassen. In Zagreb muß das Formular auch vom Jugoslawischen Tennisverband beglaubigt werden, worauf die zur Fahrt nach Zagreb gelöste Fahrkarte zur freien Rückfahrt berechtigt.
Sport
„Concordija" Zagreb in Celje
Sonntag, 12. Zuli, um 16.30, Sportplatz Athletik, „Concordija : Athletik"
Leider ist es den Athletikern nicht gelungen, den oftmaligen Meister von Jugoslawien zum Rundspiel am 28. und 29., vergangenen Monats nach Celje zu verpflichten, da „Concordija" an diesen Tagen nicht frei war.
„Concordija" verwendet jedoch den ersten freien Sonntag, um mit seiner ganzen Ligamannschaft in Celje gegen Athletik ein Spiel aus^utragen. und so werden wir am Sonntag Gelegenheit haben, diese ganz erstklassige Mannschaft in einem Spiel gegen Athletik bewundern zu können.
Ueber die Spielstarke des mehrmaligen Staats-meisters zu schreiben, ist Zeitvergeudung, da jeder Sportler die Spielkraft von „Concordija" zur Ge-nüge kennt. Aber auch unsere Athletiker haben ge-gen Teleznicar ein sehr gutes Spiel geliefert, wes-halb „Concordija" zu einem wirklichen Kampf ge-zwungen werden wird.
Athletik steht jetzt in Obhut ihres einstigen ak-tiven Spielers und Trainers, Herrn Karl D ü r-schmied aus Wien, weshalb mit einer aufsteigen-den Athletikermannjchaft zu rechnen ist. Sollten bei diesem Spiele die Sportanhänger wieder versagen, (nicht kommen), so wird es in Zukunft sehr schwer^ wenn nicht unmöglich sein, große Spiele in Celje zur Durchführung zu bringen, da die Kosten für solche Spiele sehr hoch kommen. Wir müssen dem Athletik-Sportklub wirklich dafür danken, da gerade dieser Verein in letzter Zeit uns immer nur erst-klassige Mannschaften vorführt.
Mannschaftsaufstellung der „Concordija":
Puhar
Pavisa	Ralic
Eibl	Jazbec	Vucilovski
Betkevic Martunovic Baljeoeicic Kodrenja Lelic
Guter Kostplatz
str größero Studentin gesucht Gefl. Antrüge an die 'Verwaltung dos Blattes unter: .Lia*	189
1900 HÜ 1936	SPAR- UND VORSCHUSSVEREIN
I 1 VI. I, ---r— GESCHÄFTSSTUNDEN TÄGLICH VON 8 BIS $13 UHR	REGISTRIERTE GENOSSENSCHAFT MIT UNBESCHRÄNKTER HAFTUNG TELEFON 213 IN CELJE GLAVNI TRG 15 POSTSPARKASSENKONTO LJUBLJANA 11.170 ,/ GIROKONTO BEI DER NARODNA BANKA. FILIALE MARIBOR
Druckn, fcerlev.« und ivrautfleoer -"S«rein»bucddluckern „tteUja" in Lch». — SBnantroortlidj für dcn herauSgebn	öchriilltüer.: Jalob i'ratj tn (Mit
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