LaibllchclWMtllng. 3^ 6B<»^» Pränumeratlonsprel«: Im Lomptott gan,1. ^«^. ^.^ ^^ ^ Insertl ousgebühr dl« 10 feilen: lmal «u ll., -«i?»FWF^ "li. i^NN n.il. v,.l>in»^ Amtlicher Theil. Der Iustizminislcr hat dem LandcSgcrichtsralhc bei °l>N KreiSacrichtc in Ealtaro Johann Vanmüllerdie gesuchte Verschlug in gleicher Eigenschaft zu dem "lcisgerichtc in Spalato bewilliget. Der Iustizminislcr hat die bei dem Bezirksgerichte ^ Nregenz erledigte Adjunltenstelle dem früheren Bc-^lsamtsactuar nnd nunmehrigen Auscultantcn Johann ^iegwein verliehen. Der Minister für Cultus und Unterricht hat eine vallptlehrerslellc an der k. f. Lehrerbildungsanstalt in A. Polten dem gewesenen Rcalschulsupplentcn Dr. Adolf ^eck und eine gleiche Dienststelle in Korneuburg dem Migcn Ncalschullchrer Wenzel Wolf verliehen. Dcr Minister für Cultus und Unterricht hat über ^schlag deS griech. orient. Eonfistoriums in Zara ^ ReligionSlchrcr an dcr Hauptschulc in Eatlaro und Mlirenden Katecheten am dortigen Realgymnasium, ^eltpriester Vutolaus Popovic mit Nachsicht des Engels der Gymnasialstudicn zum wirtlichen gricch. "lient. Ncligionslchrcr am Realgymnasium in Cattaro ^>t dem systcmmäßigcn Gehalte ernannt. >>^, ' „.....„ Nichtamtlicher Theil. Zur Klliserrcise. (W. Z,) Athen, 4. Noucn,bcr. Sie werden ^>cht erwarten, daß ich über die Altclthümcr Alhens, "ber diesc Wundeizeugen ciüer stolzen, unerreichten Vcr-^Ngenheit spreche. Da« alles ist reicher, gewaltiger, ^^ daß cs ein flüchtiger Vllck und die „och fluchtigere Darstellung umfassen könnte, die dem Beschauer bei ber kurzen Frist unseres Aufenthaltes hier gegönnt sind ^s Mtc den tausendfachen Spnrcn zu folgen, welche dc>« ^ebcnssludium su vielem Archäologen, Aesthclitts "ttd Geschichtschreiber hiutci lassen hat, cs gälte das ^rncn einer Stunde durch ein schien zu ersetzen, w.l-^es gerade hier weniger als irgendwo ziemen würde, ^as hat nicht alles um die Erkenntniß dcr Veihältnissc ^Nmgcn, die uns diese civig junge Vergangenheit her-^fzanlictt, seit Pausaulac« und Hcrodot ihrem Namen ^'sterblichen Ruhm uerlichcn, bis auf die Ollfried ^Uer und Bculo unserer Tage! Aber den subjective» ^»drücken dalf man Worte leihen, und man darf es "'" so mehr, wcnn man durch die Eindrücke mit foit-^'isseu wild, die so lebendig und tief die Umgebung griffen haben, in dcr mau sich befindet. Es ist wohl ?ls ein Triumph zu verzeichnen, den das Knnstschöue 'h»icr iibcr daö Eharaktcristischc und Iütcrcssantcstc dct< ^tinographischcn und des landschaftlichen davontragt, ^nn ilwn sicht, wie stall und unmittelbar es hier selbst ^ vielseitigen, so überaus axzicheliden nnd faselnde» ^mcntc eines Aufenthaltes in Eolistanliiiopel in den ^»lcrgrund uedrängt hat. Ich h^bc nichts als Ausrufe ^>' Bewunderung und deS Staunens vernommen und ^ schien, als ob der alte griechische Splnch wieder ?^cbtc: ,/^^ ^.«l/^ ? !^/^,'«c»' Xt/l<>.^ „Zch taun ^r sagen: die herrlichste dcr Städte, die uns ZeuS ^U. ist Athen." Das classische Vorbild des voltsthüm-^chcn ^iedci«, das im ijstclrcichischcn Vlundc lebt und °°" Nuhm der perilleischcn Zeit auf die „Kaiserstadt" ^'tragen hat. .. Da6 gilt freilich nur von All-Athen, zu dem sich 'e Neustadt genau verhält wie die Altstadt München A den Kunstdenlmalcn, die der feine Siun und die ^chahmnngslust Königs Lndwig gcschafscn. Die mo-^'en Akuten haben sogar eine nicht unbedenkliche "^"lichkcit mit dem ecleclischen unbeh.nsiichen Styl ^"chcr Münchner Anlagen und dcr Historiker tunfti-^ Tage würde einen inneren Zusammenhang da ahnen, ° .er ihn nicht nachweisen könnte. Desto gewaltiger steift, wag yon den Resten jenes großen cnlturge' .Mitlichcn Blühcns übrig ist. d^s su üppige Flüchte ' Unserer Bildung und Gesittung getrieben hat. Rir> ^"dtz vielleicht fühlt man sich zu dcr Unmitlelbartcit ^ Gcnisßcns. selbst abgesehen von der Macht dcr ^°bitiol, des Eilernlcn, mehr gestimmt als bei den ^'l'nalern der Alropolis, cS ist die rcine, uoll.ndctc >^'Uicit. die einem cntgcgcnlcnchtct, uinhaucht vou dcr ',e,i^'" ^^' Zerstörung, dcr Vclwüstung durch alte und "e Barbarei. Se. Majestät der Kaiser, wclchcr etwa um 9 Uhr das königliche Schloß vcilicß, weilte lange auf der Atropolis u>>d nahm die einzelnen Gegenstände auf das genaueste in Augenschein. Scinc Aufmellsamkcit er-sticcktc sich sogar auf die Trümmer des Parthcnox-Friescs, auf die Inschrifttnstcine uud die Slatucnfrag. mente, welche provisorisch in den Säulenhallen dcr Propyläen untergebracht sind und del.' Aufnahme in das Museum harren, daS leider auf dcr AlroftoliS s.lbst erbaut wird. Vcsoudcrs lange hiclt sich Sc. Mcjcstä! bei dcn Karyatiden auf; die wunderbare Eii'fachhcit und ruhige Schönheit, die sich über jeue milden Statuen breitet, schicn auch ihn auf das lebhafteste zu ergreifen. Se. Majestät dcr Kö»ig machte selbst dcn Fülircr, die Erklärungen gab Professor Köftpcn, der gelehrte Bibliothekar dcS Königs Georg, dcr seit mehr als dreißig Jahren in Athen lebt und mit seltenem Wissen zugleich die Lebhaftigkeit nnd Mitlheilsamkeit des Kunsikcnners und Antiquars ucrbiudct. In der Suite Sr. Majestät dcS Kaisers befanden sich Se. Durchlaucht Fürst Ho-hcnlohe, Gcncraladjutant Graf Bcllcgardc uud Minister-vräsidcnt Graf Andrnssy. in jener des Königs dcr seinerzeit vielgenannte Gcneiallicntenant Pappadiamon-lupolos und dcr Flü^cl^jutant Kulototrouis. Von dcr Akropolis uelfügte sich Sc. Älaicslät nach dcn, Thesenö Tempel, von da nach dem Aeolus - Tcmpcl uud dui ch die Hcrmeöstraßc nach dcr Stadt zurück. Heute Abeuds nach dem Diner erfolgt die Abfahrt von Athen und ich muß mich daher mit dem Abschluß dieser Zeilen beeilen. Die Uebcrfahrt nach Jaffa wird nach dem Voranschläge drci Tage in Ansprnch nehmen, von da erfolgt die Reise nach Jerusalem in zwei Tagen. Dic Rückreise ist vorläufig über Nazarcth uach Caiftha iu drei Tagrcisen mit Ritten von 12 bis 14 Stunden pcr Tag projectirt. Sie scheu, daß wir keines' wegs geringen Anstrengungen entgegengehen, wie sie nicht leicht cin anderer Monarch ans sich nehmen würde. Aber die jugendliche Kraft und Unermüdlichkeit oeS Kaisers, dcr cin wahres Beispiel für Alle ist, spottet folchcr Gedenken. Einer aus Athen vom 6. d. M. datirtcn Correspon-denz des „Ofscrv. Trieft." entnehmen wir noch Folgendes : Sc. Majestät dcr Kaiser haben dem General Spiro Milio daS Großkrcu.z des Franz Ioseph-OrdenS, dem Ministerpräsidenten Herrn Zaimis und dem Minister des Auswärtigen Herrn Delyanni das Großtrcuz dcS ^copold'Ordens, dcn drei Flngclndjutanten Sr. Majestät deS KönigS von Griechenland das Commandeurkreuz dco Franz Ioseph-OrdeuS uud auch den Oroonnanzofficieren Ordcnsdecorationen allcrgnädigst zu verleihen gcrnht. Dcr Präfect dcr Provinz Attika und dcr Poli^cidircclor von Athcn wnrdcn ebenfalls dccorirt. Die Dienerschaft bei Hofc crhiclt 10.000 FrcS. Ihre Excellenzen die Grafen Beust nnd Andrassy h.ibcu dem griechischen Ministerpräsidenten einen halbstündigen Besuch gemacht. Sc. Majestät dcr Kaiser nahmen am 1. d. M. um 10 Uhr Abends Abschied von Ihrer Majestät der Königin und fnhren. von Sr. Majestät dcm König be< gleitet, nach PyränS, von wo um 11 Uhr Nachts uuter dcm Donner der Kanonen, den Klängen dcr Volkshymnc und dem Hurrahrufc der Schiffsbemanuungcn dic Ab« fahrt erfolgte. Nach einer Mithcilung des ..Oss. Trieft." gedenkt die öslerreichisch-nngarischc Colonic zur Erinnerung an den Besuch Sr. Majestät des Kaiser« FondS zur Ve-gründnng eines nationalen Spitals zu sammeln, daS den Namcn deS Monarchen tragen würde. Ein Comilü hat sich zu diesem Behufe bereits constituirt und die Sub^ scriptioncn eröffnet Ferner foll in der Marien-Kirche in Pcra an dcr Stelle, an welcher der Thronscsscl Sr. Majestät aufgestellt war. ein Denlsteiu errichtet werdeu. Noch vernimmt dcr Correspondent des «Oss. Trieft." aus guter Quelle, daß die Bitten derjenigen, die bei Sr. Majestät um pccuniärc Unterstützung nachgesucht haben, die entsprechende Berücksichtigung finden werden; die hiezu aus dcr Privatcasse Sr. Majestät angewiesenen bc-dculcnden Summen würden durch das k. uud k. Cousulat zur Vertheilung gelangen. Die ..Turquie" vom 12. d. M. erfährt auf telegraphischem Wege aus Jerusalem, daß Se. Majestät dcr Kaiser sich von dort am 11. an die Ufer des Todten Mccrcö und des Jordans begeben hatten. An, Abende nach dcr Anknnft Sr. Majestät in der Hauptstadt von Palästina war Jerusalem gläuzend beleuchtet, Von Jaffa, wo Se. MajestiU am 8. um 10 Uhr Morgens eintrafen, wurde nach einer Stunde aufgebrochen, das Dejeuner in Ramle, das Souper in Abugoch eingenommen. Sc. Majestät übernachteten dort mit dem Gefolge unter Zelten, die zu diesem Behufe vorbereitet worden waren. Von Abugoch wurde am 9. um 8 Uhr Morgens anfgcbrochcn. Der feierliche Einzug in Jerusalem fand um 11 Uhr statt. Aus Jaffa bringt dasselbe Blatt eine vom 30ten October datirte Cornspondcnz, in dcr von dcn Anstrengungen erzählt wird, mit denen dort und in Jerusalem ;um würdigen Empfange Sr. Majestät gearbeitet wurde. Vor allem gab man sich außerordentliche Mühe, den Palast des Gouverneurs von Jerusalem, den Se. Ma< jestät bewohnen sollte, in gehörigen Stand zu seyen und Fahrstraßen zwischen Jerusalem, Jaffa und Bethlehem herzustellen. Nachrichten ans Cattaro. Der gestern erwähnte amtliche Bericht der „W. Z." über die Vorgänge in Dalmalicn lantet wic folgt: Der nachstehende Auszug aus einem Berichte des FML. v. Wagner, auS Zara vom 12. November datirt. enthält weitere Einzelnhciten über die letzten von dem Comman-oircndcn in Dalmaticn geleiteten Operationen zur Nie« Verwerfung des Aufstandcs in der Zupa, welchen der FML. v. Wagner am Tage, wo er das Truppcncom-mando in Cattaro an dcn GM. Grafen Auereperg übergab, als gebrocheu ansah. — Dcr Bericht bestätigt, daß der leitende Grundgedanke für die militärischen Operationen nicht die Vernichtung dcr Aufständischen ist, sondern bei gleichzeitigem Schutz der treugcbliebenen Gegenden versucht wird, die Empörer durch Abschnei-duug ihrer Verbindung mit der Gienze und durch um« fassendes Vorgehen zum Niederlegen der Waffen zu bewegen. Speciell lag dicfcr Plan dcm Entwurf zu den am 2. November begonnen Operationen in dcr Zupa zu Grunde, über welche bisher nur Telegramme mitgetheilt find. Gegen Ende October wurde der FML. v. Wagner von dcn Bewohnern dcr Halbinseln Lustizza und Ver« mac gebeten, die an dcr Bucht von Kartoli gelegenen Ortschaften, welche treu gefinnt und auch ihre Trag-lhiere zum ProvianltranSport beistellten, militärisch zu besetzen, um die gedachten Bewohner vor den Renitenten der Znpa zu schützen, mit welchen erstere schon einen leichten Kampf bestanden halten und von denen sie fort, während bedroht wnrdcn. Deputationen, welche aus diesen Gegenden an den Commandircndcu gesendet wurden, versicherten demselben, daß das bloße Erscheinen der t. t. Trnppen alle Wan« kclmüthigcn zum festen Anschlüsse an das Gesetz bewegen, die aufständischen Ortschaften von ^jescvic bis Poberdje (auf dcr Küsteulcttc westlich dcr Zupa) zur Untcrwer. suug bringen und dic auch von anderer Seite bereits gemeldete Uneinigkeit unter dcn Insurgenten in der Zupa erhöhen würde. Dieses bewog den FML. v. Waqner um so mehr zum thätigen Eingreifen mit dcn Waffen, als es be» tannt, daß trotz der loyalsten Gesinuunacn des Fürsten von Montenegro dic Bevölkerung seines Landes innig mit den Insurgenten sympathisiite und jede Verzöge-rung kraftvollen Auftretens von Seite der l. l. Truppen diese Sympathie trotz dcr ernstesten Bemühungen dcS Fürsten bis zu unmittelbarer Theilnahme am Aufstande steigern würde. Demacmäß erhielt Generalmajor N. v Dormns den Vefchl, sich am 1. November mit dcm Rcaimcnle Baron Marmcic Nr. 7, damals etwa 1N00 Mann stark, dem 0., ^wa 500 Manu starken Feldjägerbataillon, dcr 12. Gcniecompagnie, einer GebiraSbatterie uud zwei Ratelengcschützcn mittelst Kriegödampfern nach der Bucht von Kartoli zu übelfch'ffcn. FML. v. Wagner fchloß sich für seine Person der Avantgarde an, welche nach dem Orte Raoooic kam, dcssen Eapovilla seinen Dank für den Anmarsch der Truppen ausdrückte, beifügend, daß die Insurgenten stets vcrsnchtcn, die dor Uhr Früh wurdeu zwei Compagnien des Graf Wimpffcu 22. Linien« Infantcric-Regimenleö und ein soeben angelangter ErMi^uuMratiSvort nach Budua eingeschifft, welches bereits von dem 300 M'nin starken 27. Iägerbatuillon mit vier Geschützen besetzt war, uud der jene Verstärkungen begleitende Olierst Schönfcld erhielt den Befehl, sofort nach seiner Ankunft in Budua gegeu Braic zu demoustrircn. um oic Vereinigung der dortigen Renitenten mit denen dcr Znpa zu verhindern. Zwei Bataillons vom Infantcric-Rca,imentc Franz Karl (etwa 200 Mann stall) nebst vier Gesch >tzen und einem um Morgen eingetroffenen, 160 Mann starken ErgänzungstranSvort von Maroicic - Infanterie wurden so disponirt, daß sie um Mittag des 3. November in Sulvara einzutreffen halten. In der Festung Cattaro verblieben von diesem letzteren ErgänzungStranöportc 400 Mann uud als sonstige Acsatzulig noch zwei Compagnien von Franz Karl und zwei Compagnien von Wimpffcn »Iufauteric. Zwei Compaguicu von Franz Karl, die in Audua laa,en, erhielten t>cn Befehl, nach Ankunft der dorthin gesendeten Abtheilungen von Wimpffcn sich nach Cat-taro einzuschiffen. Castclnuovo war gleichzeitig von 200 Mann von Wimpffcn - Infanterie besetzt. In Nisauo lagen zwei Bataillons vom 44. Iufantcric-Ncgimcnte, Die Haupt-gebüude des OrtSumfancies waren zur Vcrlheidiguna eingerichtet, die wichtigeren Häusergrupvcn verbarricadirt und eine dort aufgestellte La - Hitte-Batterie dnrch ciue Steinbrustwehr in ciu Ncftli verwandelt. Die Aufgabe der Besatzung dieses Ortes war, dcu Insurgenten von Criooöcie die Verbindung mit dem Meere abzuschneiden, weshalb auch bei Nisauo ein Kricgsoampfer stalionirtc. FML. v. Wagner verlegte am Morgen des 3len November sein Hauptquartier nach Sutuara und erhielt dort im Laufe des Vormittags vom Generalmajor v. Dormus die Meldung, daß derselbe mit dem Aoant« gardenbataillon bei Poberdjc angelangt sei und bereits auch von den Orten Glaoali und Bojlovic, welche als die renitentesten bekannt waren, Deputationen mit Unter» wcrfungscrklärunacn anaelommeu wären. In Folge dcr Vorrückung deS Geucralmajorö v. Dormuö bis zu dem aenannten Punkt befahl der FML. u. Wagner dem Obersten Fischer sofort zum Angriff auf Sissii vorzu-gehen. Oberst Fischer hatte zu diesem Zwecke über Bra-tovic' und Naljcsic vorzurücken und St. Elia, St. Tri-nitu, S. Nicolo und S. Giorgio bei Vcrbljc zu nehmen. Gleichzeitig sollte Generalmajor o. Dormus mit seinem Centrum und linken Flügel gegen und über die Straße Äudua-Caltaro ziehen uud mit denselben Sissic angreifen, mit dem rechten Flügel aber Kubasi festhalten, um die etwaigen Zuzüge von der nicht zuverlässigen Contra Bojkovi? abzuhalten. In die Lücke zwischen Generalmajor Dormus und Oberst Fischer führte FML. v. Wagner personlich zwei Bataillons Franz-Karl-Infanterie und vier Rohrgeschütze gegen die Häusergruppe bei Sissic, wo zwei mit Kirchen gekrönte Felshügel und die Höhen deS GoliS-Bcrgcs die stärksten Positionen bilden. Nach mehrstündigem Kampfe nahm Oberst Fischer die Stellung nördlich des Wasserrisfcs von Verblje, während Generalmajor DormuS mit MaroicA'- Infanterie Sissiö von Südostcn her angriff, so daß durch die Einschicbung dcr beiden Bataillons von Franz-Karl-In-fanteric sammt einer Gcbirgsbatterie gegen Knczovic zu die im Halbkreise umfaßten Renitenten nur die stcilcu Gehänge des Golis zum Rückzug gegen Montenegro benutzen konnten. Ein Bataillon Maroicic verfolgte den Feind mit ausgezeichneter Bravour ungeachtet dcr auf dasselbe hcrabgcrolltcn Fclsmassen auch dorthiu und war mit Einbruch dcr Nacht bis ans den Scheitel dcS Berges gelangt. Zahlreiche bewaffnete Schaarcn von vielen Hunderten, welche FML, u. Wagner gegen Sonnenuntergang in dcr linken Flanke der Trnppcn dcS Obersten Fischer, wo das Plänklerfcuer nicht aufhörte, bemerkte und von denen er ungewiß war, ob sie auf österreichischem oder montenegrinischem Gebiete standen, veranlaßten den Com-mandircnden. die auf den Golis vorgedrungenen Abtheilungen von Maroicic unter dem Dunkel der Nacht zurückzuziehen. Sissic wurde nun mit einem Halbbataillon besetzt; Oberst Fischer blieb m seiner Stellung, zu deren Unterstützung Generalmajor v. Dormns den Rest scincr Truppen auf dcr Straße von Budua in dcr Nähe vo:i Knbasi vereinigte. Das Hauptquartier lelulc nach Sulvara zurück, wo bereits am Morgeu eine Telegraphen und Nachschnböstatioii errichtet war. Die Montenegriner hatten sich zwar nicht an den Gefechten dieses Taa.eS bctheiligt, ader sie waren ihnen mit starken Abtheilungen läng5 dcr Grenze gefolgt uud der Fürst hatte in einem am 2. November dem Com-mandiienden zugesendeten Schreiben sich darüber betlagt, daß österreichische Kugeln ans seinem Gebiete einen Montenegriner verwundet und ein Thier gelobtet hatten. Dcr Füist erklärte, daß er bei Wiederholung solcher Fälle den Eindruck derselben auf sein Volk und deren Folgen nicht hindern könnte. Der Commandant dcr an der Grenze postirtcn Montenegriner rief fogar den t. k. Truppen zu, daß, wcun ein Montenegriner verwundet würde, er einzn« schreiten einschlössen sei. Diese Verhältnisse konnten nicht uiiberücksichlicit bleiben und FML. v. Wagner verzichtete daher, um Conflicten auszuweichen, bei Fortsetzung der Operationen auf den kürzeren, cmlanf, dcr Grenze nach Stemjcvit und Pobori führenden Weg, so viel Vortheile deisclbe anch bot. Am 4. Nov. war Ruhe und wurde daS Haupt' quartier nach Casaladra verlegt. SiM und dic umliegeudeu Ölte kündigten ihre llntc'wcrfung an und ward die sofmtige Auslieferung dcr Waffen als erste Bedingung gestellt, die auch sogleich und um folgenden Tage erfüllt wurde. Von Bojlovic waren wohl Einzcloc erschienen, welche die Unter' werfung dcr Contea ankündigten, aber eine Deftutatiou fand sich erst am 5. Nov. ein. An diesem Tage erhielt Oberst Fischer den Ge< fehl, nach dcm Ablochen, den Golis cotoyrend, über Verbljc und Bratcsiö bis Odulc zu rucken und dort zu hallen, bis Generalmajor Dormus eine Dircctionsvcr-ändcrung gegen Saloatore ausgeführt habe. Dann sollten beide Colonnen, die des Obersten Fischer über Vncctic' Lastua, die des Generalmajors DormuS in der Schlucht von Convcnto di Lastua über Mali Mliu gc^cn Pobori vorrücken. Oberst Schöufeld ward angewiesen von Budua aus gegen Maini vorzudringen. Bei dcr Ausführul!,i dicfcr Dispositionen halle nam.utlich Oberst Fischer schr schwieriges Terrain zn passircn und rückte mir langsam vor. Oberst Schöufeld wnrdc in ein Gefecht engagirt, weshalb Generalmajor u. Dormus zur Unterstützung rasch auf die Anhöhe vou Dubouica vordrang. Erst gegen 5 Uhr war die Spitze der Brigade Fischer vom Convcnlo Lastua aus sichtbar und als Generalmajor Dormus den Dudovica-Äerg, auf dcm cr eine Ocbirgsbaltcric placirtc, erstiegen, war die Sonne bereits untergegangen. Oberst Fischer stand gleichzeitig plänkelnd gegen-über Pobori. Mit Rücksicht auf die tiefe, schwer zu überschreitende Schlucht von Pobori ließ deshalb dcr Commandirende für diesen Tag die Operationen einstellen. Die Insurgenten hatten Stanjevic in Brand gesetzt, mit einem Theile ihrer Kräfte Pobori, mit dem anderen den Ostrog und Verbica besetzt und feuerten von einer Kuppe des ersteren mit einer 6pfündigcn glatten Kanone des Forts Stanjeoic' auf die k. l. Truppen, doch ohne Erfolg. Oberst Schönfeld hatte gle,ch nach seinem Eintreffen in Buoua dessen Umgebung frei gemacht und gegen den Paß von Pietro c Paolo demonstrirt, den Salva-tore, den Duoovica und den sanften Fuß des GehäugeS von Beata Vcrginc befctzt. Der am 5. unterbliebene Angriff auf Pobori wurde am 6. November vom Obersten Fischer mit Tageöan« bruch eröffnet und der Ort genommen, während Oberst Schönfeld unter Zuzichuug eines Bataillons dcr Brigade Dormus über Maini dahin vorrückte, jedoch Pobori bei seiner Ankunft bereits vom Obersten Fischer besetzt fand. Einzelne Individuen aus den Ortschaften Pob Ostrog und Maiui kamen am 6. zum FML. v. Wag' ncr, ihre Unterwerfung anzuzeigen,' so daß nur noä> Braic zu widerstehen schien. Al5 aber am 7. Oberst Fischer und die Colonne des Obersten Schönfeld aus Vcrvflegungsrücksichtcn in die Ebene von Budua rückten, wurden sie auf diesem Marsche während des ganzen Vormittags vou den Insurgenten, welche sich wieder gesammelt haltcu, belästigt, so daß cS zu eincm soll' daucruden Geplänkel kam. Anch das GroS des GM. Dormus war aus glci' chrn Orüuden nach Budua gezogen, Abtheilungen hicltt» jedoch die Anhöhe Dubovica, den Paß über den Sal' vatore uud das Convcnto di Laslua besetzt, wo ein Telegraphenamt errichtet wurde. Es wurde zugleich am 7 vou zwei Bataillonen Maroiiic mit zwei Rateteugcschützen unter Oberst Kaiffcl eine Expedition zur Verstärkung nnd Verpraviantirung dcS Postens von Kosmac' unternommen, weshalb Oberst Schönfcld angewiesen wurde ein Bataillon bei Ma>>u stehen zu lassen, Oberst Kaiffel warf nach kurzem Ge" fcchtc die Iusurgcutcn, welche seinen Vormarsch hinder» wollten, und erreichte das Fort, welches am 5). und 6. Araic beschossen hatte, weil dessen Einwohner vou zwc> Ofsicieicn dcr Bcsatzuug, welche sich unvorsichtiger Weise außerhalb dcS Forts begaben, den einen erschossen, dc» anderen gefangen genommen hatten. FML. v. Wagner spricht sich in seinem Bcrick in der glänzendsten Weise über Haltung und Ausdauer dcr l. t. Truppen aus und äußert sich voll AnerteN' nung über das richtige militärische Verständniß, mit dew die Insurgenten die Terrainuerhältnisse ausnützten. Auck meldet er. als Beweis der Aufrichtigkeit dcr loyale» Erklärungen des Fürsten von Montenegro, daß derselbe drei seiner Unterthanen, welche sich am 5). an dcm Gl' fechte von Pobori bctheiligt, zur gesetzlichen Aburtheilung habe nach Cctinje bringen lassen. Am 7. November Vormittags übernahm der >>' Budua cingctroffcnc Generalmajor Graf Aucröperg das Commando über die mobilen Truppen in Eattaro voin FML. v. Wagner, dem Statthalter von Dalmaticn, welche wieder seine Stellung an der Spitze der Regie' rung in Zara einnahm. Die Ucbernahmsrelatiou des GM. Grafen Auers' perg an den Kriegsminister enthält einige, das allac-meine Interesse so nahe berührende Daten. daß derc» Verlautbarung um so mehr, als sie auch die Verdienste des bereits nach Zara zurückgekehrten Statthalters F!M v. Wagner betreffen, dcr Vcröffcntlichuug uicht vorenthalten werden soll. Diesem Berichte zufolge sind die Haltuug und d^' Geist der im Bezirke Cattaro opcrircndcn Truppen lM züglich; auch die Ocsundheitsvcrhältnisse in Anbetraft dcr außerordentlichen Fatiguen im Allgemeinen günstig! für die Vcrflcgung sei gut gcforgt worden. Anläßlich dcr schon cingetroffencn Ergänznugstraü^ porte wurde aber auch dcr Schwierigkeit gedacht, welche einer Truppenanhäufung in ^almatien entgegenstünde»- Hiedurch stellen sich auch die Notizen einiger >"' und ausläudischen Zeitungen, welche noch mehr Tn>p' pcnsendungcn nach Dalmatien verlangen, als zu we>l gehende Besorgnisse heraus. Mit Bezug auf die in einem hiesigen Tagblaltc besprochene DiSftonirung von Sanitätswagen nach Da>^ maticn wird endlich noch bemerkt, daß keineswegs d>e schweren Sanitätswagen, sondern nur schr leicht gebare offcue Blcssirtcnwägcn (auf Federn) dahin mitgcno»!' men wurden, deren stellenweise Verwendbarkeit auf ^'" dortigen überhaupt fahrbarcu Straßeu außer Zweifel Ml» Eincm neueren, durch verläßliche Nachrichten c>' gäuztcu Berichte über die Stärke dcr Insurgeutcn »> dem Gefechte bei Gorazda am 23. v. M. und ül>cr deren Verluste entnehmen wir, daß die ursprünglich a^ meldete Anzahl von circa 200 todten uud verwundete" Insurgenten sich nunmehr nahezu bestätigt. Es solleu nämlich von den fünfhundert bewaffn^" Infurgcuten 76 gctödtet und 110 verwundet worden sein und diefcs Gefecht die erste Gelegenheit zur wlN^ samen Anwendung des Schnellfeuers so wie zur Erpro bung dcr sich allseits bewährenden Wänzl-Gewehre 6 boten haben. Cattaro, 17. November. Die Colonne UrM ist nach einem äußerst beschwerlichen Marsche be> " bedeutendem Widerstände und ohne Verluste gestei Abends zwischen Zvccava und Unirimc angekommen. Die Colounc Fischer hat gestern Abends Lcdcim besetzt, zwei Mann wurdeu durch Steinwürfc verM^ del; heute Früh wurde Gcschützfcucr von dort M0> -Die Colonuc Kaiffel wurde heute Morgens von Uba'a gegen Ledlnice hinabsteigend gesehen. . ,^ Das Hauptquartier mit dcr Coloune Simn' bis Cerkvice vorgerückt, ohne ernsten Widerstand zu s' den. Die Insurgenten, welche die Höhen besetzt hieu ^ wurden durch clitsend.tc Scitcn-DctachcmcnlS ulim zurückgedrängt. „-< Major Urschitz mit dem achten Iägerbatailion ^ soeben im Gefechte mit den Insurgenten, um die ' gige Vorrücknng auf Dragalj durch Gewinnung DcfW-EingangcS vorzubereiten. , ^.-nckl, Oberst Schönscld ist gestern bis Kosmac uola> von wo heftiges Gcfchützfeucr zu vernehmen war. 1958 Vrlm dln Slan> des türkisch - egyptischen Constictes erhält die ,.N. Fr. Pr." die folgenden von uns liercitS gestern telegraphisch initgctheilten Nachrichten: Constant in opel, l2. November. Es ist Ihnen belannt, daß der Vicckönig seine jüngste Antwort an die Pforte durch einen Abgesandten, der die Reise an Vord eines egyptischen Staatsschiffes zurücklegte, hichcr-ljelangen ließ. Was Ihnen weniger bekannt sein dürfte, ist der Umstand, daß dieses cgyptische Schiff, in den Dardanellen angekommen, dieselben uicht passirte, sondern blos den Lootscn mit dem Abgesandten ausschiffte uud leer wieder nach Alexandricn zurückkehrte. Der Abgesandte des Khedive ta,n hier auf einem gewöhnlichen neu-traten Postschiffe an. In den hiesigen osficiclleu Kreisen hat diese egyp» tische Methode eine ga„z anßerordentliche Sensation er» legt, und als die Sache dem Sultan zur Kenntniß gebracht wnrde, äußerte derselbe, cS sei dies der Beweis tines „uuucrzcihlicheu Mißtrauens" des Khedive. Offen' bar scheint man in Cairo befürchtet zu haben, das cgyptische StaatSschiff könnte, wenn die überbrachte Antwort nicht befriedigen follte, von der türkischen Ncgicrung zurückgehalten werden. Die Stimmung des Sultans wurde hicdurch keineswegs besänftigt. Was die Antwort dcs Vicctöuigs betrifft, so rechtfertigt ihr Inhalt die gehegten Besorgnisse, denn der Brief des Khedive ist so gehalten, daß er in der Form zwar alles verspricht, in der Sache aber gar nichts zugesteht. Vom Sultan erging demgemäß die Weisung an Aali Pascha, die Cor-rcspondcnz mit dein Khedive abzubrechen, und sobald die souveräne uud Prinzen, welche gegenwärtig in Egyptcn rocilcn, dieses Land verlassen haben werden, einen kai> solichcn Commissar mit einem Ultimatum nach Cairo zu entsenden, in welchem der Khedive anfgcfordcrt werden soll, entweder ohnc jeglichen Vorbehalt die vom Snltan gestellten Vcdinannacn anzunehmen, odcr im Iallc der Weigcrnng sich als abgesetzt zn belrachlen. Schon am 7. d. war das Anlwollschieibcn dcs Khedive hier eingetroffen. Sir Elliot, dcr am 8, zur Eröffnung des Sucz-Cauals abreisen sollte und ocm Khedive günstige Nachrichten mitbringen wollte, velfügte slch sogleich in Begleitung dcs französischen Gesandten Air. Aourröc zn Aali Pascha, um über dicsc Angelegen-hcit mit ihn» zu confcriren, Sie boten alles auf, sau-ben über Aali Pascha nxbcugsam, und Elliot verschob !ttnc Abreise um 24 Stuxom, nm i» cimr Audienz beim Sultan noch cincn letzten Versuch zu machen. Alontag den 8. b. Naä'milta^s fand diese Audienz stall, Und es wird auf das bestimmteste versichert, das; dcr Sultan zwar in der rücksichtsvollsten, abcr zugleich energischesten Weise erklärte, daß er eine Ingcrcnz dcr Mächte ü' die türlisch-egyptische Angelegenheit, in welcher cr sich als der alleinige Herr und Gebieter erachte, nicht zn> lassen könne; er, dcr Sultan, werde in dicscr Sache handeln, wie die Interessen seiner Regierung es ihm gebieten. Mit dicscr Eitlmnng wurde Elliot ci,ll>>ssen. Wie wir vernehmen, ist dcr nach Egypten bestimmte tqisei'-liche Connnissär bcrcits crnanitt, und fiel die Wahl ans cii>e durch ihre Eoergie bclaünte Persönlichlcit. Locales. Zur Feier des a. h. Namensfestcs, welcher zugleich dcr Tag ist, an dem vor 2 I^hicn die Ketten der Sträflinge fielen, fand gestein Vormittag in der Huus capclle dcr k. l. Strafanstalt am CastcUI'crgc ein vom Herrn Domprobst Iarz, uutcr Assistenz dcr Herren Stadtcooperatorcn Dr. St erbenz und Krischncr und des Hanöcnralen H rrn Hcidrich, cclcbrirtes Hochamt statt, dem Herr Staatömnualt. Stellvertreter Dr. Hrcn, sowie die Anstaltöbeamten beiwohnten und zu dessen Schlüsse die Vollshymnc abgesungen wurde. Den Sträflingen wu'de als Zubcssernng zur Kost fü, diesen Tag ein Seitel Wein bewilligt. V3en sollen die Mitglieder der f. k. Land wirthschaftsssesellschaft zum Präsidenten wählen H II. Aus Unterkrain. — Die Wahl des Präsidenten der t. t. Landwirthschaftsgesellschaft steht vor der Thür. Wir können nur den Wuusch, die dringende Bitte an alle Mitglieder äußern, sich so vollzählig als möglich bei der am 24. November, Morgens 9 Uhr, im Rathhaus-saale stattfindenden Wahl zu betheiligen. Die wichtigsten Interessen des Landes treten als ernste Frage an uns heran, und wem diese Ausdrücke übertrieben erscheinen, dcr lese das Amtsblatt über die täglichen gerichtlichen Verläufe aufmerksam durch und erwäge das Verhältniß der Schuldpostcn, wegen welcher executirt wird, gegenüber dem Echätzuugöwerth der Realitäten selbst. Und wem das nicht genügt, der studire die Gruudbuchöextractc der Be-sitzuugcn irgend einer Gemeinde, und lasse als Resultat dieser ungeheuren Ueberlastung bäuerlicher Grundstücke die Frage an sich herantreten, wer ist hier berufen, zu ermähnen, zn belehren, zu unterstützen? — Grauen vor der Zukunft erfaßt den dcnkeudcu Landwirth! Man fehe diese Armuth in den Baueruhäusern auf dem Lande, dieses bäuerliche Proletariat von Tagedieben, Wildschützen, Bettlern in allen Formen, welches sich, leider Gott, Schritt für Schritt herausbildet. — Man sehe uud höre diese verkehrte» und traurigeu Begriffe von Recht uud Unrecht, Mein und Dein, insbesondere bei agrarischen Dicbstählcn (^oj iiulljo /a äoätü), vom Allen uud vom Neuen, von Herr und Diener, von Gott und Regierung. Welche Trägheit, welche Lethargie und Indolenz! „Es kann nicht besser werden!" „Wir haben nichts, uud werden nichts haben!" „Wir zahlen immer mehr und mehr!" u. s. w. Trotz aller Schönfärberei — so ist es und nicht anders Zahlen beweisen, und zwanzigfachen Stoff zu Anhaltepunkten könnten sich Ungläubige in manchem Seitenlhale KrainS holen, sähe mail nicht eben alles heutzutage nur durch die einseitige Brille egoistischer Parleibestrebun-gen an! Wer aber die Lage dcs politischen Getriebes und des bäuerlichen Grundbesitzes — man sagt wenigstens, daß dieser, die Massen, als Kern diene jenem (? !) — mit ruhigem, von allem nationale» uud antinationalen Wühlen ungetrübten Blicke un Lande übersieht, den ergreift die Furcht des Kommenden! Er vcrUert die Hoffnung, seinen Besitz den Kindern oder Enkeln als Ganzes sichern zu können — und er denkt daran, sich seines Grundbesitzes zu entledigen. Und man ist auf dem besten Wege, durch Verdächtigungen aller Art es dahin zu bringen, daß unser Adel und Großgrundbesitz, dcr seit Jahrhunderten mit der Bevölkerung in deren Muttersprache verkehrt und in die Sitten, Gebräuche, Gewohnheiten dcs Laudes sich eingelebt hat, seinem Vesitzthnm entfremdet wird, wenn man dahin strebt, den Aufcuhalt darauf ihm zu verleiden. Und au die Stelle dieser Kraincr, die man so häufig, leider Gottes, weil sie in ihrer Mluter und Väter Dentnngsweise großgezogen waren, bevor man den Begriff „Slovene" au die Stelle des Heimatsnamen „Krainer" setzte, „Renegaten" nennen hört, gibt »nan den Besitz der großen Güter langsam in die Hände von Nichtkraiucrn, damit auch diese auf den Altar des unglaublichen Verfalles gesellschaftlicher uud landwirthschaftlicher Zustände Krams ihren Obolus tragen, — ein Opfer, welches häufig den größeren Theil des Vermögens begreift. Und dennoch wird und muß die Zeit sich Bahn brechen, die, hinwegschreitend über jene Erbärmlichkeiten der geringfügigen gesellschaftlichen Streitfragen, im Menschen nnr den Mitmenschen, nicht aber Andersdenkende» sieht. Kaum ist es glaublich, daß unser Jahrhundert nicht die Kraft hätte, i» kurzer Frist die Vollziehung des Umschwunges der öffentlichen Meinung zn constatiren, die, entsprechend den humanen und versöhnlichen Tendenzen des Ehri, stenthums und der darauf basirenden tieferen Bildung deu Hader über die Sprachenfragen beseitigt. Warum soll denn nicht jener oder dieser das mindere oder größere Pfund geistiger Begabung in diefem oder jenem Idiom sich uud der Gesammtheit nutzbringend verwerthen dürfen? Es ließe sich das Gegentheil schwer beweisen, daß innerhalb des Rahmens der Thätigkeit der k. k. Landwirth-schaftsgesellschaft im Grunde genommen in den letzte» 15 Jahren vor der Errichtung des k. t. Ackerbaunünisteriums wenig von einer nachhaltigen Einwirkung auf die Hebung des landwirtschaftlichen Betriebes in Kram bemerkt wurde: denn das Land ist mehr und mehr verarmt! Man hatte, wir wallen annehmen, trotz der besten Absichten seitens des Eeutralc nicht Gelegenheit gefunden, die Hebung des ru-sticalen Wohlstandes zugleich mit der Hebung des Nationalitätsgefühles zu vereinigen. Man hatte sogar das Unglück, den Großgrundbesitz, der cutschieden in allen Landen in erster Linie als Factor für eine höhere und angereglere landwirthschaftliche Thätigkeit zu gelte» pflegt, und naturgemäß auch dazu berufen ist, sich mehr und mehr zu ent- .fmisselml. S'amotagoplauderei. Der Feuilletonist hat diesmal ein kleines Ereigniß '" unserem geselligen Lcbcn zu verzeichnen, die Eröff« "ung der Concertsaison mit der Vorführnng von F«li> ^n David's Ode-Symphonie „^liri8t0pii6 ^oiomdtt." "llcrdings gehört dieses Tonwcik nicht zu denjenigen .°'cseS »on dem Componist.n erfundenen Genre's, welche '/'"en Ruhm begründeten. Indessen tnthält diese Mi» >ch"i,g von reiner Instrumentalmusik, vocalem und declamatorischem Melodram noch immer dcS Interessen. ^" genug. Auch in ihr finden wir die Idee von Ton« ^"lcrei, die Meyerbeer in seinen großartigen Schöpfungen ^ltvirtlichte, und die anziehende, originelle Charakteristik ^edcr, welche alle Werke Davids auszeichnet. Wir können ^her ^r philharmonischen Gesellschaft nur »uferen Dank ^r die Porführung eines so interessanten Tonwerlcs aus» frechen. Daß die Bestrebungen der philharmonischen Ge- '^schuft von dem musiklicbcnden Publicum unserer Stadt ^würdigt werden, bewies dcr äußerst zahlreiche Besuch ltses ersten GesellschaftSabcndS, an welchem auch dcr patzte Dirigent der Concerte. Herr Nedwcd, nach ^gtrer. durch Krankheit verursachter Verhinderung zur "leude aller seiner Verehrer wieder seinen Posten ein- Mln und mit warmem Applaus empfangen wurde. ^ ist hier nicht dcr Platz für eine eigentliche Kritik 3 "msilalischen und gesanglichen Leistungen an diesem 3°lnt>e. der Feuilletonist will nur als tunstliebender ^ hier den allgemeinen Eindruck wiedergeben, den ihm ^ David'sche Symphonie zu machen schien. Dieser ^ keinesfalls der dcs Enthusiasmus, aber, wie es bei "' Werke eines Frauzosen nicht wohl anders möglich. ^!' amusirte sich und ließ sich auch vou dem Sauber ^.9er wahrhaft originellen Partien gerne bestricken. ^ erste Abtheilung: „Abreise, Abschied dcs Seemanns" p^chtc den ersten durchgreifenden Erfolg in dem vom ^lll Ander (Fernando) und Fr., Pefsial (Elvira) 5" gewohnter Kunstfertigkeit gesungenen und stark applan- ^^n Duett, währcud in der zweiten Abtheilung: „Eine ter« - """ tropischem Himmel" alle Vorzüge des Tondich- ", Msbesondere in dem von Frl. Neugebauer mit ihrem lieblichen und sympathischen Organ vorgetragenen Liede dcs Schiffsjungen, in dem geisterhaft verhallenden Gesänge dcr Genien, in welchem der Chor vorzügliches leistete, uud in dcr charakteristischen Instrnmcntalmusik zu den gesprochenen Strophen siegreich hervortraten. Man glaubt da, die Winde brausen, die Wässer rauschen und dann wieder die ewigen Sterne ruhig hernieder lcnchtcn zusehen auf das stille Meer. Diese Mnsik nimmt die Sinne in der angenehmsten Weise gefangen, während in dcr dritten Abtheilung: „Die Empörung," wo Columbus von den verzweifelten Seeleuten bedroht wird, weniger charakteristische Nummern enthalten sind. Neu und origiucll ist dagegen dcr Chor dcr Wilden iu dcr vierten Abtheilung, der mit besonderer Verve gegeben wurde uud in dcr Instrumcntirung, in dein Klirren und Klingeln uns sehr glücklich einen Naturtanz von In sulancrn vorö geistige Auge zaubert. Unnachahmlich lieblich ist das Wiegenlied der indianischen Mutter, welches Fr. Pcssiak mit herrlichem Ausdruck und einer Innigkeit dcr Auffassung sang. wie wir sie au ihreu Leistungen stetS gewohnt sind. Uns sprach von allem nichts so an, als diese kleine Episode. Vergessen dürfen wir aber auch nicht dcr Leistungen des Herrn Beck als „Columbus," welcher diese wichtige Partie mit allem Aufgebot scineS jugendlich kräftigen und wohlklingenden Baritons und der ihn auszeichucndcn vorzüglichen Schulung fang, sowie auch Herr Titzcnth^lcr die begleitenden, freilich oft fchr unbcdentendcn Strophen — das Libretto fcheint unS im Verhältniß zur Begleitung fast wie ein in Gold gefaßter Kieselstein — sehr wirksam sprach. Die ganze Anfführnng war eine äußerst gerundete und Präcise, welche der Gesellschaft und ihrem tüchtigen Dirigenten, sowie den mitwirkenden Mitgliedern deS Männer- und Damenchors — d»e-scr letztere ist diesmal durch einige frische, viel versprechende Stimmen verstärkt — alle Ehre macht. Columbus hat bekanntlich Amerika entdeckt, allein man erzählt anch vou ciucm Ei dcs Columbus, ciuc Anecdote, welche dem Fcuilletonisten unwillkürlich einfiel, als er die Bemerkung machte, daß nicht er allein die 2'/, Stunden lange Aufführuug stehend mitgemacht, sondern daß auch einige Damen aus ihrer Begeisterung für die Kunst den Hcldenmuth schöpften, dcr ganzen Entdeckungsfahrt stehend beizuwohnen. Wäre eö denn nicht mög- lich, diesem schon öfter gerügten Uebclstandc sowie der weiteren unangenehmen Nothwendigkeit vorzubeugen, daß man, um sich eines Sitzplatzes zn versichern, schon eine Stunde vor Beginne der Production zu erscheinen genöthigt ist? Könnten nicht etwa nnmelirlc Karten für Sitzplätze in hinlänglicher Anzahl ausgegeben werden? Anderwärts besteht dicsc Einrichtung und wir können uns allen Einwendungen gegenüber wohl ans die Gefährten des Co-lumbuS berufen, die das Kunststück hinterher schr leicht fanden. Die rescrvirlcn Vordersitze, deren Nothwendigkeit wir zwar in einem Vereine gleichberechtigter Mitglieder nicht recht begreifen, werden vielleicht hiebci in Gefahr kommen, allein es wird dies immerhin ein Fortschritt sein und eine kleine Annäherung zu dcr republikanischen Gleichheit „vor der Bildung," welche eben in dem socialen Vcrcinsleben ihren natürlichsten Ausdruck finden soll. Dcr Feuilletonist hat vielleicht zu lange bei dem hervorragendsten Ereign iß dcr Woche verweilt, als daß er die Aufmerksamkeit sciuer Freunde noch für ein Ge> biet in Anspruch nehmen dürfte, das er sonst an dieser stelle mit einiger Vorliebe behandelt, unser Theater. Er kann daher nur noch im Vorbeigehen deS fabelhaften Erfolges gedenken, welchen die „Nonne von Kralau" auf den Brettern errungen, und welches anch hcntc zum Vortheile unserer geschätzten An-standsdame, Fr. Schmidts, desselben nicht ermangeln wird, er kann noch erwähnen, daß Frl. Kottaun in ih,er letzten Nolle als „Hermancc" wieder ein „Kind des Glücks" war, uud ihr frisches munteres Spiel und die Wimue ihrer Empfindung in dcn ernsteren Momenten Alles bczmlbertc, daß wir neuen Genüssen entgegen» gehen, indent kommenden Montag und Dienstag die „Schönen Weiber von Georgien" in ganz neuer Ausstattung über unsere Bretter gehen werde«,, Mittwoch die achtjährige Tänzerin Fiorelti (übrigens eine fesche Wienenn) von Agram her vorlhcilhaft bekannt, dlbuti« ren wild, Lortzing's „Undine" mit großem Nnfwcmde zur Darslclluug vorbereitet und daß Hr. Lewinsky für ein Gastspiel gewonnen ist; länger'fortjuvlcmdern ucr« wehrt dem Fcuillctouistcu ciu Blick auf die Uhr. eS ist 12 Uhr. die Stunde der Geister, welche de» Tag fiic» heu, während dcr Geist, welchen dcr Leser m d'cscn bescheidenen Blättern sucht, findet, daß eS „Schlafen«. zeit" und daher mit dem Plaudern „vorüber" lst. 1954 fremden, statt ihn in den Kreis der Interessen verflechten l zu können. Den einzelnen Filialen wurden trotz Statuten:c. die Vorstände (wir sprechen nicht davon, daß sie vorher durchs Natirnalitätssieb gereutert werden mußten) octroyirt; man stand als Mitglied — ich weiß dies aus eigenster und hundertfach gehörter Erfahrung — m gar leinem Intact mit demselben; und das und jenes verhinderte folgerichtig den mit beste» Vorsätzen antretenden Filialvorstand zu "einer Concentration der Filialskraft. Von Einladungen zu ssilials- oder Generalversammlungen, von Mittheilungen, Anregungen u. dgl. war nie die Rede, und wer die Sämereien zu Versuchen empfing, benUtzte, vertheilte, haben wir entweder gar nicht, oder doch erst nach Jahr und Tag durch den ersten besten Zufall erfahren ! Da darf es denn nicht wundern, wenn fo manches ehrenwerthe Mitglird, welches nicht das Glück hatte, zu deu Auserwählten zu zählen, in träger Lethargie bei dem alten Schlendrian beharrte, oder sich still dachte: zahlender Statist einer Gesellschaft zu sein, deren Existenz uus nur die Quittung ilbcr jährliche 2 fl. wahrnehmbar macht, ist schließlich doch Überflüssig, obschon so Mancher vom offenen Austritte zurückgehalten wurde, der lieben Gewohnheit halber, als zahlendes Mitglied zu figuriren. Heute nun sollte eS daher unsere Sache als Mitglieder sein, die Organisation de.- Gesellschaft zu eiuer fruchtbringenden zu machen. Wir sind der notorischen Armuth des Landes gegenüber doppelt dazn verpflichtet, und die Gaben, die wir durch diefes Dazuthun austheilen, ziehen wir ja selbst in anderer Form wieder für uns ein. Der Wohlstand des Landes ist bedingt in steter Wechselwirkung durch den Wohlstand des Einzelnen, und wer sich selbst nicht helfen kann, verdient auch nicht, daß Gott ihm helfe. Wählen wir also zu uuserem Präsidenten einen Mann, der durch Persoulichteit und äußere Stellung die Mittel hat, etwas Gutes und Großes zu leiste»; der die ^iebe zur Landwirthschaft durch Einführung eines besseren rationellen Betriebes auf feinen Gütern bethätigt hat. Ich meine den Großgrundbesitzer Herrn v. G utmannstha l. Hoffen wir, daß er die vielleicht auf ihn fallende Wahl annehme. Denn wir müssen Männer an der Spitze der Gesellschaft haben, die ernst und entschieden, opferwillig und ausdauernd die Intentionen zur Geltung zu bringeu im Stande sind, die in neuerer Zeit unsere Regierung zur Errichtung eines Ackerbauministeriums veranlaßte und die uns Heil bringen können. Aber auch die Thätigkeit deS Dr. Costa als Vice-präsident möge dem Perein erhalten bleiben. Als Landwirthe, strebend nach Förderung des materiellen Wohlstandes des Kronlandes — dem der geistige immer folgt — haben wir nach diesem und jenen» Parteigcfüge nicht zu fragen. Wir wissen wohl, daß Dr. Costa kein praktischer Landwirth ist, und wir glauben auch, daß er auf diese Eigenschaft nicht einmal Anfpruch machen dürfte. Aber wir wlssen auch, daß der heutige Vicepräsident der Landwirthschasts - Gesellschaft in großen Kreisen des Landes unbedingtes Vertrauen als tüchtige, mit den Geschäften des Centrale vertraute Schaffenstraft genießt, und wir halten uns überzeugt, daß es jedem Manne von Willen und Intelligenz unter allen Umständen gelingt, diejenigen Lücken auszufüllen, welche, sich fühlbar machend, iu begrenzten Lebensstellungen die Aeußerungen einer ungehemmten und segenbriugenden Thätigkeit lahmen könnten. — (Die zweite Dienerstelle an der hiesigen Realschule), deren Errichtung bekanntlich von lrainischen Landtage und vom Gemeinderathe beschlossen worden, wird bereits zur Vefetzung ausgeschrieben. Bewerber haben ihre Gesuche bis 8. December beim Magistrate zu übergeben. — (Slovenisches Theater.) Morgen veranstaltet der dramatische Verein seine zweite diesjährige Vorstellung im l. Theater, wobei das zweiactige Lustspiel: „SuMiovk Nicka" — gewiß noch vielen Laibachern vom Jahre 1848 her in bester Erinnerung — und die Operette: ^ „Die Serezaner" zur Aufführung kommt. Gerne geben wir auch der Bitte des Ausschusses Raum, daß solche Logen, welche Sonntag Abends von ihren Besitzern nicht benützt werden sollten, gegen Enlschädiguug dem Vereinsausschusse zur Verfügung gestellt werden möchten. — (Polizeibericht.) Am 7. d. Nachts gegen 3 Uhr kam der Fischer I. St. vor das Haus des A. N. in der Krakau, lärmte vor demselben und zerschlug dem 9t. boshaflerweise zwei Feusterscheiben. Tags darauf kam St. in das Wohnzimmer des N. und mißhandelte ihn. Es wurde hierüber dem Strafgerichte die Anzeige gemacht. — Der Fiaker M. S. fuhr am 13. d. Nachts um 2 Uhr mit uubeleuchtelcm Wagen auf den Bahnhof und wurde deshalb wegen Ueberlretung der Fialerordnung polizeilich abgestraft. — Der bekannte Vagant P. L. entwendete am 12. d. Morgens der Kellnerin U. I. aus unversperrtem Zimmer ein auf 1 fl. bewerlheteS seidenes Tüchel, am 9. d. der Wirthin A. I. vom Tische vier auf 20 kr. be-werthete Drosseln und am 13. d. aus dem Gastzimmer 2 Leuchter mit Lichlscheere im Werth von 80 kr. Ferners wird er verdächtiget, aus dem genannten Gastzimmer am 9. d. zwei auf 60 kr. bewerthete Servietten entwendet zu habeu. L. ist des Diebstahls der erstgenannten Effecten geständig, will aber von der Entwendung der Servietten nichts wissen. Er wurde dem Strafgerichte eingeliefert. — Der Taglöhncr I. V. wurde am 14. d. M. Vormittags auf der Wicncrstraße wegen Lärmens im berauschten Zustande durch einen Wachmann angehalten, wiedersetzte sich der Arrctirung, packte den Wachmann beim Rocke und zerriß ihm denselben etwas, beschimpfte ihn und wurde deshalb der Strafbchörde übergeben. — Am 13. d. Abends fiel der Taglöhner Th. L. aus Idria, als er im berauschten Zustande über eine Leiter auf einen Stall stieg, zufällig herab und wurde als leicht verletzt in das Krankenhans übergeben. — Der Hausbesitzerin M. W. wurde am 14. d. Nachts ein auf 8 fl. bewerthetes, zweirädriges Handwagerl durch unbekannten Thäter entwendet. Die geeigneten Nachforschungen werden gepflogen. — Dem Bäckergefellen A. V. wurden am 14. d. Nachmittags zwischen 5 uud 6 Uhr aus unversperrtem Schlafzimmer auf 20 fl. bcwcrthete Effecten, die iu einem uuverfperrten Kleiderkasten verwahrt ware«, entwendet. Der dieses Diebstahlö beschuldigte A. M. ist verschwunden und ist die Invigilirung eingeleitet worden. - Der im Dienste des Handelsmannes F. M. gewesene Hausknecht P. N. wurde am 10. d. Abends vom Dienstherrn angetroffen, als er einen Sack mit uugefähr 40 Pfd. Kaffee aus dem Geschäfte entwendet und forttragen wollte. Iu Folge dcr bei N. und bei einer Partei, welche R. häufig besuchte, vorgenommenen Hausdurchsuchung wurden mehrere Effecten, welche N. dem Handelsmanne F. M,, fo wie folche, welche er feine» frühere« Dienstgebern, dem Handelsmanne I. V. und dem Speuglermciste'r L. E., entwendete, vorgefunden. R. ist des Diebstahles geständig lind wurde in strafgerichtliche Untersuchung gezogen. Oiussesclldet. Die von dem Hause Isidor Voltcuwieser in Frankfurt n. M. augelilndigteu Lose, sind Original-Lose dcr Frankfurter Geld- Verlosung. Dieselbe ist mit den zahlreichsten u»d bedeutendsten Gewinnen angestauet, während die Einlage ejiie sehr genngsiigige ist. — Filr den Bezug dieser Lose lonneu wir die obenerwähnte Firma bestens empfehlen, da dcr bewährte Nnf derselben filr die sorgsamste Bedienung Bürge stcht, uud machen wir deshalb überhaupt auf die im henligeu Inseraleuthcile stehende Annonce dcö Hauses Vottenwieser besonders aufmerksam Neueste Post. (Driginal.TeleMmme der „Laibacher Zeitung.") Florenz, «tt. November. Die Kammer wählte den QpvositionScalldidaten vanza zum Kammerpräsidenten. Paris, >v. November. Im December findet eine Zusammenkunft des Kaisers der Franzosen mit dem Kaiser von Nuslland in Nizza statt. Das Gerücht von einer Ministerkrisis wird dementirt. Ismailia, tft. November. Die ganze bei der Ginweihung zugegen gewesene Flotte geht heute Nachmittag «ach den Vitterseen ab, um morgen in daS rothe Meer einzu« laufen. Die „W. Ztg." enthält die auch für Krain wirksame Verordnung des Unterrichtsministeriums vom 15. d., M. betreffend Bestimmungen für die Prufulia,cn dcr Lehrer an Volts» und Giirgclschulcn. — Writers bringt dieselbe weitere Vcrlustangabcn aus den Kämpfen bei Dragalj 25). uud 26. October, und zwar rom Il,f.perc. Metalliqucs mit Mai» und Novcmuer-Zlnseu 60.— — 5pcrc. National Aulrhcu 6^.25. — 1860er Slaalöaulehcu 95.10. — Baulactlen 72ü. — Credit» Aclicu 242.25. — London 124,45. — Silber 122.50. - K, l Ducuteu 5,9 l. Verstorbene. Deu 1 2. Nove m b e v. Franz Ansic, Taglöhncr, alt 51 Jahre, iu der Tirnauvorstadl Nr. 73 an der Luugenlähmun ss. — Frau Autouia Perl», l. t. Bcamtcuswilwe, alt 50 Jahre, in der Stadt Nr. 271 an Entartung der Uuterlcidsurgaue. Den 13 November Urban Supauz, pens. Feuerwache ter, alt 72 Jahre, im Civilspital am Luugcucmphysem. Den 14. November. Franz Novat, Bettler, alt 46 Jahre, in der Stadt Nr. 1 am Schlagflussc. — Dem Herrn I»-hann (Aregorz, Bäckermeister, sein Kind Johann, alt 2 Monate und 10 Tage, in der Stadt Nr. 124 an Fraisen. -- Ursula Novat, Magd, alt 30 Jahre, im Civilspital an Nlorbu» Li'Xßutii. Den 10. November. Gregor Paguuhrat, Eiscnbahuar> beiter, alt 31 Jahre, im Civilspital an Folgcu zufällig erlittener Ver< letzuug. — Thomas Nozmaun, Lohntutscher, alt 6l Jahre, »'" der St. Petrrövorstadt Nr. 12ft an der Brustwassersucht. Dcu 17. N o v e m b e r Thomas Peccvurt, Inwohner, alt 60 Jahre, im Civilspital au dcr Luugcnlähmung. — Herr V«' lt'iitiu Karinger, Beamte der priv. I. l. Assl'cinauz zu Trieft, alt 39 Jahre, iu der Stadt Nr 200 au dcr Luugcutuberculose. — T>e»l Hcrru Iohanu Kramaschitz, Aerzelnungsstcuer Bestellter, sein Kind Maria, alt 2 Jahre, in der Stadt Nr. 117 an dcr Lungen' lahmung Theater. Heute zum Vortheile der Frau Schmidts: Barbara Ubryk, ! Schauspiel iu 5 Acte». ^ Montag: Dic schönen Weiber von Georgien, Opel'" » 3 Acten. M .MeworollMsche NeoliachtlUMn in l^aiMch. 6 U, Mq. 331.5» - 0. « windstill dichter Nebeln 19. 2 „ N. 330.23 ! -j- 0.4 windstill dichter Nebel! 0.l><> 10., Ab. 329,,!» I — O.<; wiuoM dichter Nebel Nachts Nebel. Nc>f, deu gauzeu Tag ein dichter. misse"^ Ncbel auhalteud. Das Tagcsmiltcl dcr Wärme j 0 1", um 2"» uuler dem Normale. Vcrautworllicher Redacteur: Iguaz v. K l e i u m a U r. Anl^N^s!^! Wien, 18, November. Die Vörsc eriuuerte au die stürmische Hausse deS Hochsommers. Laug ucruachlassigte Papiere faudeu Käufer. Vantpapirre aller Art, iu cl'sl>'> Fll'l^lttUlllU)!. Linie Credit-, Anglo- uud Natioualliaul, stiegen um 0 bis 11 fl. Vou Industricwcrtheu gingen Dampjschisf mit eiuer Preissteigemug von 11 fl., Tramway mit c>u" solcheu von 13 fl. aus dem Veriehre. Omnibus gewamieu 10 fl. Bahupapiere besserte» sich der Mehrzahl uach um 1 bis 2 fl., Nordbahn um 2 pCt. Prioritäten blieben unverändert, NclUc"' Papiere, Staatslose uud Grlindciltlastuugs-Obligatioueu ctwaS hoher, Devisen steifer, jedoch nicht bedeuteuo hüher. 4. Allgemeine Staatsschuld. Mr 100 fl. Geld Waare Einheitliche Staatsschuld zu 5 pCt.: in Noteu vcrziusl, Mai-November 60.20 K0,30 .. „ „ Februar-August «0.10 60,20 „ Silber „ Iiwuer-Iuli . 69.50 69.60 „ „ April-October. 69.40 69 50 Steutrauleheu rllclzahlbar (?) . 97.75 98.25 Lose v.J. 1«39 .... 245.-246.- .. « 1854 (4 "/„) zu 250 fl. 89.— 89.50 ,, .. I860 zu 500 fl. . . 94.70 94 90 ,. .. I860 zu 100 ft. . . 100.50 101.- .. „ 1864 zn 100 ft. . . N8 50 119.- Staats.Domäueu-Pfauobriefe zu 120 fl. ü W. in Silber . . 116.25 116 75 ». Grundentlastunas-vblistationrn. Fur 100 st. Geld Waare Vijhmen .... zu 5 PCt, 92.- l,Z._, Oalizien .... ,. 5 „ ?^.^. 7^ ^ Nirber-Oesterreich. . ,, 5 „ 93.— 93.50 Ober-Oesterreich . . /, 5 „ 93.— 94^_ Sitbeubilrgeu ... „ 5 „ 7525 75.75 Stelermart ... „ b „ 91.75 92.— Ungarn .... » b „ 79.50 80.- «1. Actien von Bankinstituten. Geld 39llarc Auglo-öslerr. Vanl abgest, . . 246- 246.50 Auglo-nngar. Banl .... 8350 t>4. -Boden-Ereditllnstalt .... —— —.— Crcditaussalt f, Handel u. Gew. . 246.25 246,75 Ereoitaustall, allgem. uugar. . . 82 — 83 — Escomptc-Gcsells'chaft, u. ü. . . 800. - 810.— Frauco-österr. Baut . . . . b8 — 99.- Geiilralbaut.......43-'" 44.— Nalmilalvllul.......728 — 730 - Niederländische Baut .... 80.— 81. - Vcreiusliaut......93-- 95. - Vertehrsbaut . . 109.50 1W.-Wicuer Vaul......^,0. - 62.- «. Actieu von TranSportunterneh- NlUNfte». G/ld Waare Alfoid-Fiumaner Bahn . . - 1^.— 165— Böhm. Westbahn.....2>5.— 216,— Carl-Ludwig-Bahu ..... 238.50 239.-Douau-Dampsschifff. Gescllsch. - 565,— 569,— Elisabeth-Westbahu.....« - 2105.-^110.— Fllnftlrcheu-Barcser-Bahn . - i".— 175.— Fllluz-Ioscphs.Vahu ...» I"-25 178. i!rmberg-Czeru.lIassyer-Bahn . 197.— 198.- , Geld Waare Lloyd. ijsterr........320.- :^22,— Omnibus lerste Emissiou). . . 132.— 133,— RudolfS-Vahu......161.50 162.— Siebcnbtlrger Vahu .... 161.50 162,— Staatabahu.......381.— 382.— Sitdbahu . ......246.25 246.50 Silo uordd Verbiud. Vahu . . 160,— 161.— Theiß Vahu.......25150 252.50 Tramway........155.50 156,— «. Pfandbriefe (fiir 100 fl) Allg. »st, Bodeu-Eredit'Austalt Geld Waare vcrlosbar zu 5 pCt. iu Silber 107.25 107 75 dto.iu33I.ru «2. «privatlose (per Stilck.) ,, > Creditaustalt f.Haudel u.Gew. Gelb W"^ > zu 100 fl. <> W, . . . . . 15)7 l'"^ V Rudolf-Stiftung zu 10 fl. . . 14.— l5' Wechsel (3M°u) Geld W^o Augsburg sllr 100 fl Mod. W. 103 75 l^^ ^ ssraulfun a.M. 100 st. ditto 103,80 W.^ « Hamburg, filr 100 Mart Banco 92, W -^ Loudou. filr 10 Pfnud Sterling 124^5 '"^ Paris, fitr 100 Francs . . . 49,4C " , (?ours der «eldforten « Geld W°^^ ^ K. MUuz-Ducllte^ . 5 fl. 89,j lr. 5st "^ , NapoleouSd'or . . 9 « 91j « 9 ,. ^" „ VercinSthaler. . . 1 „ 83j. ä ' ^ " Silber . . 122 « 35 « 122« «' Kraiuische GrnudeutlastungS - 0bligat'o«"'. vatuol.ruu«: »6 50 Oeld. 90 W°"' H