»iWu». stk ZUl.« »MM Mq. Rr. RR«. Krettag, Rt. September tSSS. V». Jahrgang Die .Marburg,? Zeitung« erscheint jeden Sonntag. MiUwoch und Freitag. Preise - für Marburg: ganzjährig e fl.. ht'lbjnhiig S fl.. viertelitihrig I fl. so kr; für Sustellung in» Haus monatlich 10 kr. — mit Postversendung: ganzjährig 8fl., halbjährig 4fl., vierteljährig 2fl. Die ciii Mal gespaltene Tarmondzeile wird bei einmaliger Einschaltuuß mit bei zweimaliger mit 1b, bei dreimaliger m>t ZV kr. berechnet, wozu sür jedesmalige Einschaltung 80 tr. Inseraten Etempelgebühr kommen. Zur Geschichte Kes Tages. Vit österreichische Regierung soll, wie ein Wiener Be-richWatler des ..Bund" meldet, davon unterrichtet sein, daß Rußland den preußischen Wünschrn keinen besonderen Eifer entgegen bringt, und daß voa rusilscher Seite uahestehendeu deutschen Hösen Erklärungen gemacht worden sind, die si»r den Kall eines Krieges zwischen Preußen nnd Frankreich eine neutrale Haltung Rußlands als nahezu geiviß in AuSftcht stellen. Es laffe sich demnach kaum annehmen, daß die ruffische Allianz Preußen so ganz zur Bersügung stehe. Derselbe Bkrichterstatter versichert auch, daß Freiherr von Beuft nach allen Anzeichrn zur deutschen Frage eine entschiedenere Stellung zu nehmen beginne. „Eine weitere Berlesung des Prager Friedens," schreibt man dem „Bund", „würde Oesterreich jetzt jedenfalls l»icht so ruhig hinnehmen, als dies bei der Publikalion der Schutz' und Trutzbündnisse der Fall tvar. Man mag in Verlin in letzter Zeit Gelegenheit gehabt haben, das gewahr zu werden, und daher woh^ der Groll» der stch in jüngster Zeit wieder gegen Oesterreich zu manisestiren beginnt." Der Köuig von Preußen hat als oberster Kriegsherr des uorddeutschen Bundes seine militärische Rundreise begonnen. Bei den gegenwärtigen geitverhältnissen ist dieselbe gewiß von hoher Bedeutung. Wie sich die „Sächi. Atg." aus Paris berichten läßt, will man dort in Erfahrung gebracht haben, daß König Joljann unbefriedigt aus Ischl zu« rückgekehrt; sein Wunsch, zu vermitt ln. sri mißlungen. Dabei wird von „den bevorstehenden kriegerischtn B»r»vicklungei»" lvie von einer ausge« machten Sache gesprochen, und hinzugefiZgt. es seien österreichischer Seits wenigstens die bündigsten Versicherungen gegelien worden. Sachsen in dem Kriege auf jede Wrile zu schonen ! ! Aut» die „Leipziger Zeitung" läßt von Paris aus die Lärmtrommrl tüchtig rühren. In Italien hat eine geheime Gesellschaft stch gebildet, die „Rache für Mentana" nehmen und die ^Einheit und Freiheit" Italiens herbeiführen will. In jeder Stadt werden Ausschüsse eingesetzt, lveiche junstt Leute anwerben. Waffen herbeischaffen sollen u. dgl. Die „Perse-veranza" behauptet, dieser neue Verein sei nicht ohne Genehmigung Garibaldis ins Leben gerufen, und erwähnt zugleich des. wie ihr scheint, sthr glaubwürdigen Gerüchles. daß zwischen dem General und Mazzini eiue Verständigung eingetreten. DasLandheer und die Seemacht Preußens >nd Frankreichs wird h'gegkNwärtig in England lebhaft erörtert ; die dortige Preffe scheint trotz aller halbamtlichen Friedenslieder dem Landfrieden nicht zu trauen. Namentlich find es die Wochenblätter, die in ihrer politischen Rundschau immer ivieder aus diese zurückkommen. Eines der verbreitetsteu derselben, der „Spektator," gelangt nach einem Bergleiche.dcr Strcitfähigk.?it beider Sta tten zu dem Schlüsse, daß Napoleon offenbar über eine Macht gebiete, «velche Graf Bismarck als ein bedäch« liger. obgleich kühner Staatsmann sich wohl bedenken ivürde anzugreifen, selbst wenn die Mittel, welche den Hohenzollern zu Gebote stehen, größer wären, als die Frankreichs. Die Macht Preußens >ei der von Frankreich aber nicht gleich, und alS eine Thatsache müffe man eS ansehen, daß, wenn morgen Krieg ausbräche. Graf Moltke durchaus nicht mit vollster Gewißheit auf einen Mann vom Süden des Mains rechnen könne. Im Zustande der Mobilisation möchten sich beide Staaten ziemlich gleich sein, und doch sei zu bezweifeln, ob die Hohen^llern, ohne die Gesellschast vollends zu zerrütten, 900.000 Mann unler Waffen bringen können, wie Napoleon ohne guhilsnahme der Konskription. Zur See falle der Ver. gleich für Norddeutschland noch ungünstiger aus und dasselbe habe sehr ernste Ursache sichs woh! zu überlegen, ehe eS die Hoffnung auf Erhaltung des Friedens mit Frankreich aufgebe. — Das Blatt übertreibt offenbar die Hilfsquellen Frankreichs, um auf die öffentliche Meinung in Preuße« einen Druck zu üben Man will eben in England den Frieden um jeden Preis, denn man fürchtet nicht mit Unrecht, daß bei einem Zu» santmenftoße zwischen den zwei größten Militärstaatea Europas auch England seine Neutralitat nicht behaupten könnte. Atmenrausch und Edelweiß. V« H. Schmid. (S. Forlsetzung.) Kordel schüttelte schlvermüthig den Kopf. „Das geht «it. Muttrr. sagte sie. „das mußt Dir aus dem Sinn schlagen. Ich bin das Leut' nicht, daß so was unternehmen könnt', da gehört eine revierische Person dazu — und wenn ich auch «rollt'.... es ivird Kliner die Ledermühl' haben wollen... und mich noch weniger.. Die letzten Worte hatte hatte sie nur gehaucht; sie gingen in dem rohkn Gelächter verloren, das die Müllerin ausschlug. „Wie Du daher redst!" rief sie. „Wosür ivär' denn der Quasi da?" „D r Quasi ist sür mich nimmer auf der Welt — er ist grstorben und begraben, lvie mein armes Wüimel. mein Roserl... Das mär' ge« rade der Rechte, um die Mühl wieder hrrzurichten! Nein, Mutter, mit all' dem ist es nichts — und drum ist eS auch wohl das Gescheidtcre. lvenn ich wieder geh'.. „Und Du mußt blcibtn. sag' ich!" rief die Frau zornig, indem sie hart vor Kordel hintrat und ihr drohend die Fäuste vor'S Gesicht hielt „Ich will'S einmal haben — ich will doch seh'n. ob nicht geschieht. waS ich haben lvill! Ich bin die Mutter, und Du bist mir noch lan^; nil zu groß, als daß ich Dir nicht zeigen sollt', daß Du mir folgen muht!" „Schlag mich. Mutter." sagte Kordel sanft, indem sie sich erlivb und ihre Hand ruhig aus die geballten Fäuste der Zürnenden legte. „Ich will's aushalten ohne Widerred', denn ich weiß, daß ich Dit Gehorsam schuldig bin... aber daS mußt nit verlangen. Mutter, denn ich kann »vahrhastig nit bleiben: ich kann den Quasi nit heirathen — und ich will auch nicht!... Mutter," fuhr fie einslhaft und beinahe feierlich fort, in« dem fie ihr mit den großen schwarzen Augen fest und durchdringend in'» Angksicht sah — „denk' daran. lvie'S vor Vier Jahren gewesen »sl l Ich bin ein unschuldig'S Dl«g geivesen. noch ein halbkS Kind ... waS l>ab' ich davon verstanden, wie der Quasi 'kommen ist und hat sich an mich angemacht? Mir hat's gefallen, wenn er mir schön gethan und vo?-gertd't h.it. wie er mich zur Bäuerin machen wollt' auf dem Kriegelhof... Du hättest eS besser versteh'n. hättest mir abrede» sollen... aber statt mich zu warnen, hast Du mich noch angereizt; wo Du hättest abwehren sollen, ta Haft Du geholfen. Mutter... Du hast..." Sie biß sich auf die Lippen, um nicht mehr zu sagen. „Denk' d'ran. Mutter." fuhr fie dann fort, „und sag', ob Du von mir einen Gehorsam verlangen kannst. — Ich will Dir folgen in Allem. WaS richtig ist. aber in der Sach' geh' ich meinen eigenen Weg... Die Nacht schlaf' ich in der Mühl ... aber bleiben. Mutter, bleiben thn' ich nit!" Die Müllerin stand betroffen und schweigend. Kordel aber suhr fort: „Aber wo ist denn der Vater? Warum seh' ich ihn nicht? Wie geht'S ihm denn?... 3ch muß mich schon umschauen nach ihm!" Hastis, verließ sie die Stube und eilte rufend den kleinen Hausgang entlang: „Valer .. Vater! Wo bist' denn? Komm doch! Ich bin's! Die Kordel ist da!" Eine dumpfe Stimme antwortete; sie ging dem Schalle nach, riß die Stallthüre auf und stürzte mit einem Aufschrei deS Etüs'tzcnS und Jammers ai>f den unglücklichen Blöden nieder, der ihr entgtt,en gekrochen kam. „Vater. Vttter..." schne sie unter stürzenden Thränen. indem sie ihn sorgsam emporrichtete, „wo muß ich Dich finden? Bist Dn's denn wirklich?... O Du armeS, armeS Baterl..Sie vermochte ttichlS inehr hervorzubringen, aber ihre Thränen überströmten daS Sllbelhanr des Greift», in daS sie ihr brennendes Antlitz drückte. Die dumpfcn Lante des Müllers antivorteten; es war nichts davon verstäud-lich. als der Name deS Mädchens, aber die Thränen. die ihm kurz vorher vers.'gt gewesen waren, kugelten in dicken Tropfen über daS venvitterte Gesicht, und die plumpen, narbenreichen Hände tasteten liebtosend uud slreichelnd an Haar und Antlitz deS geliebte» KindeS herum. Sie konnte nur weinen und geleitete den halb und mühsam Aufge-richteten, der ohne Unterstützung nicht zu gehen vermochte, in die Stube auf den b,queS Dr. Mulls Vom Gute Ruth die ersten Preise zuerkannt hat. DaS einstimmige llriheil der Fachmänner lehrt u,lS vom Neuen, daß die Geschmacksweine diejenigen sind, mit welchem wir im Handel die Konturrenz mit dem Auslanve aushalten können, und eS werden inSlie-sondere die Besitzer von Muskateller- und RiSlingpflanzungen darauf auf-merksam gemacht, daß sie diese Traubensorten bei der Kelterung auf VaS sorgsültlgste auslesen. In Betreff deS Verfahrens bei der Kelterung ist msbesondere zu empfehlen, daß die Maische nachdem die Kamme entfernt worden sind, so lting? in Maischbottichen auf den Hülsen stehen gelassen werden soll. biS die Galirung eingeleitet ist. d i. biS sich eine Decke zu bilden anfängt. waS nach Maßgabe der Temperatur im Gährkeller lu Kiffen zurecht, während er mit blödem Wohlbehagen die erstarrten Hände an den Ofen hielt und nach wenigen Augenblicken einschlnmmerte. Als er schlief, stand Kordel auf und trat vor die Mutter hin. „Du hast Recht gehabt." sagte sie finster, „daß ich daheim am nothwcndigsten bin ... ich bleib' da!" Dann kehrte sie zum Vater zurück, kniete vor dem Schlummernden nieder und ließ die Augen auf der zerstörten Jammergestalt deS Geliebtetl ruhen, wälirend ihre Lippen sich im stiÜen Gebete bewegten. Starke Schläge an der HauStliüre unterbrachen daS Schweigen der einsamen Stub^ ; die Müllerin öffnete und kam mit den Brigadier der GenSd'armerie Station zurück, der in voller Bewaffnung mit Ober- und Untergeivehr. sich in der niedrigen Thüre bückend, eintrat „Ist der Quasi nicht hier gewesen?" rief er mit barscher Stimme. „Ist er etlva noch hier versteckt? WoS für Gesindel habt Il>r sonst im Hause? —- Macht mir keine Flausen vor," fuhr er fort, als die Mülleriu antworten wollte, „ich glaub'Euch doch nichts! Ich werd' selber nachseh'n und Haussuchung halten!" „Thu' das der Herr," sagte Kordel vortretend. „Ich weiß nit. ob der Quasi da war, und ivill nit hoffen, daß er noch da ist — aber von der Stund' an bleib' ich in der Lcdermühl' und steh' dem Herrn gut, daß er Nit wieder hereinkommt!" Der Brigadier hatte Kordel sogleich respektvoll und soldatisch begrübt. „Die Jungfer ist hin?" rief er jetzt. „Sehr chormirt! Schon zurück von der Alm? Hab' der Jungfer ost nachgefragt... sollte nicht mehr auf die Alm' geizen, ist keine Besehästigung für Sie! Wenn Sie Augen haben wollte, es gäbe Männer, die sehr charmirt wären angesehene Männer..." „Ich versteh' den Herrn nicht.. „Wird schon kommen! Sehr charmirt. daß die Jungfer im Hause bleibt — werde einsprechen! Sie wird nichts Unrechtes dulden im Hause, keine Schwärzer, keine Schnapssäufer. . „Sicher nicht!" „Weiß das vorher! Und wäre im Angenblick doch charmirt, lvenn die Mühle eine Winkelkneipe wäre ... ein Gläschen käme mir nicht ungelegen." 36—48 Stunden erfolgen «vird; denn die Geschmacks- nnd Geruchsstoffe sind insbesondere in den Hülsen enthalten, und »Verden durch dieses Per-falzren dem Weinmoste M't.^eiheilt. Hiebei werden aber die Weinproduzenten insbesondere darauf aufmerksam gemacht, die Maische ja nicht zu lange aus den Hülsen stehen zu lassen, damit der Wein nicht zu viel Gerbestoffe anziehe, und dadurch zu herbe »verde. Marburg am 9. September 1868. Dr. Mulla. Obmann der Weinbausektion. Fra«e«arbOit In Frankreich wird daS VereinSgesetz vom 6. Juni 1868 auch dazu benittzt. um Volksversammlungen zu organisiren. die über volkswirth-schaftliche Fragen bernthen. Die zahlreichsten und glänzendsten dieser Veriammlungen sind jene, die unter dem Vorsitze des Deutsch-UngarS Horn jeden Montag abgehalten iverden und die Frauenarbeit zum Gegenstände haben. Die Beschlüffe. die kürzlch in dieser Frage gefaßt worden, haben eine fo allgemeine Bedeutung, daß sie auch zur Kenntniß unserer Leser gebracht werden müssen, dieselben lauten: 1. Die natürlichen llnterschiede zwischen beiden Geschlechtern können durchaus keine RechtSu'nfähigkeit zwischen Mann und Fran begründen; so wenig als eine Rechtsungleichheit zwischen Männern sich d»»rch Standes- oder Raßenverschiedenheit rechtfertigen läßt. JedeS menschliche Wesen, welches immer sein Ursprnng, seine Hautfarbe, sein Geschlecht sein mögt, besitzt das nnbestreitbare RM. Von allen seinen Fähigkeiten, in den Grenzen der Sittlichkeit und deS Rechtes, unbeschränkten Gebrauch zu machen, jede Lansbahn einzuschlagen und jeder Stellung nachzustreben, welche die Gesellschaft der Thätigkeit ihrer Mitglieder bietet. 2 Was die Anwendung dieses großen Grundsatzes der Rechtsgleichheit betrifft, da die Versammlung bisher die Frage der politischen Emanzipation der Frauen nur nebenbei behandelt hat. so vertagt sie ihr Urtheil über die unmittelbare Theiluahme der Frauen am öffentlichen Leben und Mittel und Weise der Durchführung dieser Reform. Die Ver-sammlung kennt die ungeheure Tragtveite dieser Frage, welche heute so viele aufgeklärte Geister in England und Nordamerika beschäftigt; die Versammlung wird dieselbe demnächst zum Gegenstand einer besonderen und einge!»enden Verhandlung machen. 3. Der Rückhalt betrifft nur die eigentlichen öffentlichen Würden; sie hat keine Beziehung auf die sogenannten freien Geiverbe. Es gibt unter Viesen Beschäftigungsweisen so manche, wo die Verwendung der Frau sehr wünschettSiverth ericheint vom Standpiinkte deS allgemeinen JntereffeS aus. Das gilt z. B.von der Pflege der Arzneikuude, namentlich in Bezug auf Frauen-und Kinserkrankheiten. Sehr vortheilhaft wäre auch die ausgedehntere Verwendung der Frauen beim ersten Unterricht, tvie dieS ln weitestem Um-fange und mit unbestrittenem 'Erfolge in den Vereinigten Staaten bereits geschieht. 4. Die Rechtsgleichheit zieht die Gleichheit der Verpflichtungen nach sich. In der demokraiislhen Gesellschaft ist die Arbeit eine der ersten Verpflichtungen. EListenzbedingung für jedes menschliche Wesen, ist die Arbeit zugleich der beste Schirm seiner Würde und Unabhängigkeit. Die freie und ehrliche Arbeit k^inn Riemanden entivurdigen. Die angebliche Entehrung durch die Arbeit gehört ciner anderen Zeit an; der Gedanke ist unzuläfsig in einer auf GleichheitSgrundfatzen fußenden Gesellschaft, tvo das Recht zu leben die Pflicht zu arbeiten mit sich bringt. „Damit kann ich doch aufwarten." sagte Kordel und holte ein Fläjchchen auS ihrem Bündel hervor, „ich Hab' das dem Vater mitgebracht — lS soll gut sein für den Magen und soll die Glieder schneidig machen...." Sic schenkte dem Brigadier ein GlaS ein. daS er anSftürzte und sich schüttelte. „Ein bischen stark." sagte er. aber eine wahre Herz-stärkvng! Sel)r charmtrt! Kann'S brauchen, wir haben einen harten Strauß vor... Gute Nacht. Jungfer — sehr charmirt!" Er ging. Bald waren seine Tritte den dunklen Bergweg hinunter Verhallt, und nichts regte sich im Umkreise der einsame» Mühle. Nur in dem Gebüsche des GrabeiiS. wo den Tag über der Blöde seine vierfüßigen Spa^^iergänge gemacht hatte, lauschte ivieder eine dunkle Gestalt und starrte unbetveglich zu einem kleinen Fensterchen im obern Stockwerk der Mühle empor, in dessen halberblindeten Scheiben nach kurzer Zeit ein trüber Lichtschimmer aufgegangen lvar. Der Lauschende war Quasi. Lange und regiiNgSloS >v.utlte er und zählte Viertelstnnde zu Viertelstunde der Thurmuhr. welche von der nalien Ramsauer Dorfkirche hierauf klangen. „Schon zehn Uhr." murrte er endlich, ^und um elf Uhr muß ich auf meinem Posten sein! Aber ich geh' nit von der Stell'. biS ich weiß, wie ich d ran bin! Ich kann ja dann geschtvinder laufen nnd das Versäumte wieder herein bringen!" DaS Licht war in der Schlafstube Nordels, die träumerisch vor sich hinftarrend auf dem armseligen Lager saß. Die Vergangenheit zog au ihr vorüber. — eine Reihe trüber Erinnerungen, in welchen dunkle Rail-ken die lvenigen lichten Stellen überivucherten. die etwa aus Tagen auf-blickten, da sie r»ls Kind mit den Kieseln des Mühlgrabens gespielt und mit den gefiederten Bewohnern seiner Büsche um die Wette gezivitschert liatte. Dann tvandte sie den Blick in anderer Richtnng der Ankunft zu. um einem Getrülile von noch dunkleren und unheimlicheren Gebilden zu begegnen. Sie sah eine trostlose, nicht endende Ebene Vor sich, ohne jede lockende Erhöhung, ohne erquickende Onellen. ohne stärkenden. Schatten — — eine Wüste, der Frucht wie der Blüthe ganz beraubt. Sie hatte sich die Verhältnisse im elterlichen Hause schlimm vorgestellt und erwartet, aber noch schlimmer gefunden; der Znftand deS unglücklichen Vaters war noch trostloser, noch verwahrloster, der häusliche ö. Diese Arbeit, welche jedcr Mann und jede Frau der Testllschaft schulden, ist jedoch nicht die besoldete Anstrengung, der Broderwerb. Jede nützliche Beschäftigung ist Arbeit. Die nützlichste, von Seiten jedes Ein-zclnen. ist die scinkn gähigkeiten angemessenste Arbeit, die A'beit namentlich. wo er ohne sozilUen Nachthcil crsctzt werden könnte. Die grau, welche iljre Zeit und ihre Kraft an die iZrjüUung ihrer Gutin- und Mutterpflichten wendet, diese F^au arbeitet im edelsten und zugleich fruchtbarsten Sinne deS WoiteS. Jedc Bcschäst'gung. welche dieser Eintrag thäte, war eine soziale Benachtheiligung. 6. 3n einer wirtlich gesunden Gesellschaft, wo die vcrlangrrte Ehelosigkeit die seltene Ausnahme wäre, wo die Fümilie zahlrei^ iväle und zusammenhielt, wo die häusliche Erziehung vorherrschte, würde jene häusliche Arbeit (welche die Natur der Siche drr Frau vornehmlich zuweist. ivcil Niemand diese Arbeit so gut verrichten könnte) vollkommen ausreichen, um die Fran zu beschäftig und ihrer gesellschaftlichen Ar-beitsverpflichtung zu genügen; anderseits würde der Broderwtlii des Mannes, dessen Arbeit unabhängiger und bester bezahlt wäre, vollkommen hinreichen, um die materiellen Bedürfnisse der Haushaltung zu decken. Das wäre die gute ArbeitSthcilung. Die Versammlung ist der Ansicht, daß eine Gesellichaftorganisation. welche jene natürliche und vernünftige ArbeitStheilung zwischen Mann und Frau hemmt. wo daS HauS die grau nicht beschäftigen und der Mann daS HtmS nicht unterhalten kann, einen ungesunden Zustand bekundet, gegen den alle Männer von Herz und Geist entschieden ankämpfen müssen. 7. In der bester organlsirten Gesellschaft, wie sie eben angedentet wurde, würde auch die lieute so große Anzahl der jung gewesenen Mädchen, der ledigen Mütter, der verlassenen G,Ut>nnen nnd Witwen ad« nehmen, die genöthlgr sind durch Lohnarbeit sür ihre Existenz zu sorgen, oft für die Existenz einer ganzen F.tmilie. Die Versammlung kann diese Sachlage nicht tief genug bedauern; sie ist der Ansicht, daß alle wahren Freunde deS Fortschrittes ihre Anstrengungen vereinen mühten, um in dieser Richtung eine gründliche Reform herbeizuführen (Schluß folgt.) vermischte Nachrichten. (Ar beiter. S chi edSgerich l.) Die Fabrikanten und Arbeiter in StaMordshire haben ein BersöhnungS- nnd Schiedsgericht sür die in ihrem Tewerke entstehenden Zwistigkeiten zivischcn Arbeitgebern und Arbeitnehmern eingesetzt. Dasselbe tvird von zehn Fabrikanten nnd zehn Arbeitern gebildet, welche letztere auf einer zahlreich besuchten Versamm-lung gelvählt wurden. A. Mise, ehemaliges UnterhauSmitglied für Stassord, welcher bei dieser Gelegenheit den Vorsitz führte, prophezeite der neuen Einrichtung eine segensreiche Wirkung. Heutzutage stehe sie in Frankreich, wo eS 80 Friedens- und Schiedsgerichte gebe, in Belgien. Dänemark uud Norwegen in voller Vlüte. 3n Frankreich seien die Rechtsfälle, die drei Jahre vor Einführung dieser Gerichte noch 25.000 zählten, bis auf 9000 gefallen; und auch für England set dlc Zelt der Gesetzgebung auf diesem Gebiete gekommen. (Zlv eist ö cki g e Eisenbahnwagen.) Für die Eisenbahn zwischen Kopenhagen und Klampenburg und jetzt zweistöckige Wagen an-geschafft worden, welche 100 Reisende. 60 im unteren und 40 im oberen Stockwerke fassen können. (Neues Heizmittel für Lokomotive.) Der Versuch die Lokomotive mit Petroleum zu heizen, der kürzlich in EhalonS unter-nommen tvorden. hat ein sehr besriedigendeS Ergebniß geliefert: drr Zus^ Verfall noch größer und sichtbarer, als sie beides bei ihrem Scheiden hinterlassen hatte. Sie durfte, sie konnte nicht mehr fort, daS stand klar vor ihrer Seele; dennoch entdeckte sie keine Hoffnung, daß sie durch ihr Opfer etwas bessern und dem Einen oder Andern abhelfen könne. Sie vermochte nichts Gedeihliches zu erwarten von dem Zusammenleben mit ihrer Mutter, deren leichtsinniges Wesen der Zartheit de« ihrigen so durchaus widersprach. Um sich zu beruhigen und auf andere Gedanken zu bringen, ging sie daran, ihre Kleider und Habfeligkeiten in den blau ans.estrichrnen und buntgeblümten Schrank einzuschichten, der in der Kammer stand. Sie stind ein Glbetbuch. legte es ans dc.S Bett und kniete davor, indeh hic und da eine Tl»räne auf die großen Druckbuchstaben und daA vermürbte Papier siel; zuletzt, überwältigt vor! Müdigkeit, löschte sie daS Licht nnd legte sich, wie sie tvar. »mgekieidet aus das Lager. Kaum war sie ringeichlafen. als sich in der Mühle Geräusch hören ließ; die HolzkliNge an der hintern Thürc deS Mühlenwerks wurde bc-hutsam und geräuschlos ausgehoben, und Qnasi schlüpfte herein. Es war daselbst vollständig finster, aber wohlvertraut mit der Oertlichkcit tastete der Burjch sich an dem einzigen Mahlgänge vorüber bis zu den Hölzer nen Stufen, lvelche steil und geländerloS aus deu Umgang zum Auf schütten deS Getreides und von dort in die obern Kammern des Wohnhauses sührten. Er stand bald vor Kordel's Thüre. horchie darnn mit angehalteneln Athen», und alS nichts in dem Stübchen sich regte, versuchte er. selbe zu öffnen ; sie wich seinem Druck, in seiner kummervollen Betrübniß liatte daS Mädchen nicht daran gedacht, sie zu verjchließsN. Mit geräuschlosen Katzenlritten schlich er dem Lager zu. dtis bei dem graulichen Scheine deS gensters trotz der Dnnkelh.it wohl zu erk.nnen war. Schon war er nahe an der Bettstelle und konnte schon die Um-risse von Kordel's Gestalt unterscheiden; schon streckte er die Arme aus. sie zn umfassen, als die Schlafende, von dem Vorj,esühl einer Uiiheim-llchen Annäherung getveckt. auffuhr und mi! einem Schrei dem Fenster zusprang. „Sei still ... mach' keiuen Lärm" riefQuasi halblaut, „ich bin'»!" „Wer?" entgegnete sie entsetzt. „Hinaus, ich kenn' Dich nicht! Wer'S auch ist. hinaus aus der Kammer ... hinaus!" ist ohue Lärm und ohne Rauch gefahren und fünfzehn Minuten schneller, als die gewöhnlichen Sondrrzü,'»e am Orte seiner Bestimmung angekommen. (W i r t h s ch a ftl i ch e Genossenschaften.) In der ersten Versammlung des zehnten VereinStageS der deutschen Erwerbs- und WirthschastS Genolsettich.iften zu Lcipzii^ berichtete Schulze-Delitzsch über die Lage der deutschen Geuossenschasts.j^ewetiung. Die GenossenschaftS' sache hat sich seil dem letzten Vereinstage stärker vorivärtS bewegt. alS im Jahre zuvor, vielleicht ivcil Manches. waS im Jahre 1866 durch den Krieg ins Stocken gerathen »var. nachher desto frischer ging. Namentlich VerbranchSvereine sind in großer Anzahl ge^^ründet worden und ge-wachsen. Der Jahresbericht weist 1707 der Anwaltschaft namhaft be-kannte Genosseiischlifren noch (1195 VolkSbankeii-. 196 Rohstoff-. Mugazin-, und PsoSuktiv Gettofsenschaften in einzelnen Geiverken, 319 VerbranchSvereine). allein eS sind mindestens 2000 Genossenschaften in Thätigkeit. Im Jahresberichte sind Abschlüsse von 570 BolkSbanken ent-halten, welche bei eigenem Vermögen von 7.507,085 Thalern. ^^4.690.239 Tltl. auf Krevit entnommenen Geldern an 219.357 Mitglieder III 252.134 Tlialer an Voischüss n und Verlängerungen gewährten, davon 68 Mil-lionen auf Wechsel. 17 Milliouen auf Schuldscheine. 25 Millionen auf lausende Rechnung. (Hauptversammlung der katholischen Bereine in Bamberg.) Die Vcrhandlun>^tn bewegten sich vorzugsweise auf social-kirchlichen Gebieren. Namentlich wurden daS katholische Genossen-schastStvese». die Presse und d-e Slzulscuge behandelt. In der Schlußversammlung wurden fünf Artträge angenommen, welche „die Anfrecht-Haltung dtt weltlichen Herrschaft deS PapsteS allen Katholiken zur Pflicht machen, die Rechtsverletzungen gegen die Kirche in Oesterreich und die Mißhandlung derselben in B'^den beklagen, dem Martyrium der Kirche in Polen gegenüber alle Regierungen an ihre Pflicht erinnern und die Organisation der katholischen Vereine empfehlen". AlS Ort der Haupt-Versammlung für das nächste Jahr ivnrden vorzugSlveise Konstanz und Linz in Aussicht genommen. (W e i n e rz e u g u n g.) Drr Gesammtertrag im Zollverein stellt sich auf .8.033.367 Eimer. Frankreich produzirt jährlich im Durchschnitt 50.000.000 Eimer. Oesterreich 28.100.000, Spanien 8.300.000. Portugal 5.500.000; der Zollverein nimmt also unter den weinproduzirenden Staaten Europas die fünfte Stelle ein. Eine geringere Produktion hablN Italien mit 2.000.000 Eimern, die Schweiz mit 1.600.000. Griechenland mit 500.000. Süd-Rußland mit 200.000. Die Gesamt-Weinproduktiou Europas kommt im jährlichen Durchschnitt ungefähr 100 Millionen Eimern gleich. Marbltrger Berichte. (2 t e i e r mä r kii cheS Sängerfe st.) Die Bundesversammlung der steiermärkischen Sänger, welche am 7. d. M. im hiesigen Kasino stattgefunden, hat folgende Befchlüffe gefaßt. Die Herren: Kammerlander (Graz). Dr. Gmeiner (Leoben). Dr. Blodig. Dr. Schlechte. Dr. Schwärzt. Martin Hofer (Graz) und Dr. Dnchatsch (Marburg) werden zu Mitgliedern des Bundesausschusses geivahlt. Die Wahl deS nächsten FestorteS überläßt die V-rsammlung dem BundeSauSschuß, welcher dieselbe ftiuerzelt kundgeben wird. Die Zahl der Gesammtchöre. die beim nächsten Bundes» fkfte zutn Vortrage kommen, wird für das Konzert auf drei, für die Lieder-tasel auf zwei festgesetzt. Zur Erlverbung von Festchören für daS nächste Bundesfest soll weder ein Preis ausgeschrieben, noch eine Aufforderung an einzelne Tonfetzer gerichtet werden. Zur Beschlußfähigkeit der Bun- Bin ich Dir so ganz fremd worden. Kordel? Ich bin'S — der Quasi!" ^Hinaus mit Dir. frecher Mensch... waS willst bei mir?" „Eine g'spaßige Frag'! WaS will der Bue. der zu seinem Schatz fensterln geht? Plauschen ivill ich mit Dir und spenzeln und fragen, tvann wir die Stuhlfeft machen!" Er versuchte sich ihr zu näheru, aber sie stieß ihn mit entrüstetem Abschen von sich. „Komm' mir nit zu nah." rief sie. „mach' Du die Stuhlf.it. mit ivem Du willst — ich liab' Dir'S schon gesagt, daß ich nichts nlehr wisse« will von Dir!" „Das ist nichts als Spreizerei!" enti^egnete er zudringlich. „Warum willst ivohl nichts mehr «visfen von mir? Du hast doch schon emmal Dein Klamperl (Makel) von mir und mußt aushalten bei mir — also gib Dich lieber gutivillig drein!" „Das sagst mir selber in'S Gesicht und schämst Dich nit?" sagte Kordel mit iviederkehrender Besonnenheit, aber bebend vor Entrüstung und Unmuth. „Und doch wird'S nit so sein, wie Du meinst! Daß ich Dir eilimal angehört Hab'. daS bring' ich freilich nit wieder loS ... aber die Lent' sollen setsn. daß ich ivenigstenS nit d rin stecken bleiben will in der Schund'!" „In dn Schand ?" rief Quasi mit wutherstickter Stimme. „Also eine Lchand' wär'S. wenn Du mein Weib werden thätst? DaS will ich Dir merken. Kordel! Das sollst mir mt umsonst gesagt haben____Und jetzt sollst Du erst ganz gewiß mir angehören! Jetzt mußt aushalten Mit mir in meiner Schand' ... wann sie so tief lvär' wie der Hintersee... hinein mußt. Kordel, und hinunter biS auf den Grund...." Er ivollte auf sie eindringen, als von der Straße her ein leiser . schrillender Pfiff erscholl, wie der Schrei eineS Nachtvogels. „Halt' Dich still." rilf Quasi, indem er Kordel ergriff, vom Fenster wegriß und aus'S Lager schleuderte. „DaS kommt gerade recht!" Che daS halbbetäubte Mädchen eS fassen und hindern konnte, hatte er daS Fenster aufgerissen, wiederholte den Pfiff und rief leise hinunter. „Wer ist da? WaS willst?" (Fortsetzung folgt.) desversammluvg genügt künftig die Hälfte der Bvodesmitglieder (Ber treter der Bereine), während bis jetzt zwei Drittel anwesend sein mußten Dieser Beschluß muß behördlich genehmigt werden. Die Aufnahme von Ehrenmitgliedern soll nicht mehr stattfinden. Um neue Ehöre für den Süntterbund zu erwerben, wird der Bundesausschuß mit Verlegern und Tonsetzern in Verbindung treten. Die Ausnahme des steiernlärkischeu Sängerbundes in den allgemeinen deutschen Sängerbund soll angestrebt werden. Unter Zubelruf spricht die Versammlung Herrn Dr. Duchaisch ihren Dank aus für die ausgezeichnete Leitung des dritten striermärkischen Sängerfestes. (Marburger greischießen.) Das greischießen. welches di, Marbukger Schützen den steiermärkischen Sänqer» zu Ehren abgehaltkN. «ahm zwei Tage in Anspruch und zählte 44 Theilnehmer, darunter, wie bereits gemeldet, dreißig Gäste. Die Zahl der Schüsse belief sich aus 1810 (1167 Kreise); das Ccntrum wurde fünfmal getroffen. Bierer gab es üg. Die vier Beste sür die tiefsten Schüsse erhielten; 1. Herr Prein« delsberger von Graz (10 Thaler). 2. Herr Franz Perto in Marburg z (6 thaler), 3. Herr Johann ErHardt in Marburg (4 Thaler). 4. Herr Jakob Maier von Graz (2 Thaler). Das s. g. Brennerbest für die meisten Schwarzschüsse von 24 zu 24 Schüssen wnrve Herrn Johann ErHardt (13 Schüsse) zuerkannt. Die Tagcsprämien (1 Thaler. 1 Gul« den) für die meisten Schwarzschüsse erhielten: Montag: Joseph Maier von Graz (26 Schüsse), Jakob Maier von Graz (17 Schüsse) — Diens« tag. halber Tag: Herr Johann ErHardt (42 Schüsse). Herr Franz Perko (34 Schüsse) Auf der Gedenffcheibe hatte stch Herr Schieferl von ArufelS am meisten ausgezeichnet und errang derselbe den bestimm te» Preis (1 Thaler). lOhne Gitter und Schloß.) Bei dem Grundbesitzer N. Koroschetz in St. Margarethen wurde am Dienstag Nachts eine Kuh im Nerthe von 66 st. gestohlen. Der Eigenthümer hatte dem Gauner die Sache bequem gmacht ; dieser konnte durch ein unvergittertes Fenster in den Stall gelangen, und die Thüre durch Weuschiebung des Riegels mühelos öffnen. (Menschliches Gerippe.) Mittwoch Bormittag erschien bei de« hiesigen Untersuchungsgerichte der Gemeindevorsteher von Schönwarl «nd machte die Anzeige, daß beim Reubau eines Hauses ein menschliches Gerippe gefunden worden. Mer pol »tisch'Volks wirthfchaftliche Berein) hält morgen eine Sitzung im Kartin'schen Saale. Ansang 7 Uhr Abends. Letzte Post. Die ««garische Nesier««g hat für Rechnung der serbische« alle i« A«gar« ltege«de« Gitter des Aiexa«der Aarage»rgteVich mit Beschlag delegt. Die prOVtsWrtsche «egieruag ..i« Valka«- r«ft die Vulgare« z« de« Waffe«. g« Aa«sa4 Awische« Tr«ppe« ««d I«via«er« ei« Gesecht ------------------ Aattgef««de«: die Iadia«er w»rde« geschlage«. Ging«sa»dt. Geehrter Herr Redakteur! Sie werden sich noch erinnern, daß Herr Brandstätter in der letzten Wahltiesprechung u. A. auch die Auflösung der MilitärbildungSanstalttn (insbesondere der unttren), Gründung von Sliprndicn in niedri^jertm Bctrai'.e. al« die bislierigen Kosten eines Zöglings in einem Institute und die Gründung von Waisenhäusern als seine Forderung ausstellte. — Sie wisjen. welche Anwürfe hierauf in dem Inserat der „Tagespost" solgten. und nun liegt mir daS Armee Verordnungsblatt vom 21. August dieses Jahres vor. welches die vorläufige Auflösung einiger Anstalten anordnet, dafür die Errichtung von Stipendien festsetzt «nd zwar sür jene, welche ur Ausnahme in ein UntererziehungShaus berechtigt wären, mit 160 fl. „ „ ObererziehuagshauS „ „ 170 fl. „ „ Kadetteninftitut „ „ S00 fl. Bon jeder dieser drei Gattungen von Stipendien werden statt der biShe« rigen halben Freipiätze Beträge von der Hülste der obenangeführten verlielien. Für Militärwaisen und andere rücksichtswürdige Aspiranten, deren Betheilung mit einem Militärstipendium vorausfichtltch den beabsichtigten Zweck nicht erfüllen würde, soll ein Militärwaisenhaus errichtet werden. Auch in anderer Richtung beurkundet dieses Verordnungsblatt wesent-lichen Forlschritt, da man die bisher nicht übliche Anstellung geeigneter Offiziere auS dem Ruhestand e. bei entsprechender pädagogischer und wlllenjchostlicher Bildung, zur Beaufsichtigung und pädago-gisch richtigen Leitung der Zöglinge in den noch bestehenden Militärbildungsanstalten einführt. Ob die anonymen Marburger Korrespondenten der „Tagespost" nun auch Lust haben, den Kriegsminister Kuhn zu denuneiren. daß er es wagt, an dem früheren System zu rütteln. 7 A«fforder««g. Alle Jene, welche begründete Ansprüche an die Kusse des Fest-Komitös des III. steir. Sängerbundes-Festes zu stellen haben, werden ersucht, dieselben entweder mündlich oder brieflich bis Sonntag den 20. d. M. bei mir anzumelden, da nach Verlauf dieses Termines die Rechnungen geschlossen werden und das Festkomitö sich auflöst. Marburg am 10. September 18S8. Dr. Duchatsch. v»»wo Uardurx. Mo»tag de« >4. September isa»: Aofmg 8 Uhr. (»27 A« Sophte«platz z« Marburg Wird i« einige« Tagen zur Schau gestellt Atiliels tnßk HIviiaUvrt« Euthaltend mehr als 60 der merkwürdigsten Thiere aus allen Theilen der Welt, wie auch Wo« pIn» «le?« das euglische Mesenschwei«, 1140 Pfund schwer. Bändigung und HauptfStternng der Löwe«, Panther, Tiger, Leoparden, Hyäne», Bären und Wölfe, findet jeden Rachmittag 4 Uhr und Abends 7 Uhr statt, wobei der Thierbändi^r die schwierigsten gahmheitSproduktionen ausführen wird, und jeden Tag 80 Pfund Fleisch gefüttert werden. 626) I. Henkel, Menageriebesitzer. 624 Eine anständige kinderlose Familie wünscht einige Kosttnaben a»s gute« Familie« aufzunehmen. — Auskunft beim Hausmeister im neuen Schmiderer'schen Hause in der Grazervorstadt in Marburg. Haus'Berkauf. Das vormals Jakob Denzl sche Haus in Marburg ist aus freier Hand zu verkaufen. Dasselbe enthält im einstöckigen Hauptgebäude sechs Wohnungen mit einem reinen jährlichen AinSerträgnisse von 600 fl. ö. W.. außerdem im Nebengebäude eine Wohnung mit 1 Zimmer und Küche. Auskunft ertheilt Dr. Duchatsch. (62S Ew Commis 521 mit guten Zeugnissen und ein Lehrling, der deutschen und flovenischen Sprache mächtig, finden in einer gemischten Handlung auf dem Lande sogleich Ausnahme. — Auskunft im Comptoir dieses BlatteS und bei Herrn Anton TombaSko. Et»gesa«dt. bV» in 10 Iahren ul pur! rückzahlbare szz Pfandbriefe der k. t. M. öitttt. Hypothtkti'Kiilt i» Wie» können laut Gesetz vom 2. Juli l868 zur Anlag» von Pupillae-, Fidel-kommls- nnb Depofitengeldern, sowie zur Anlage von Kapitalien der Stiftungen und endlich zu Dienst- und Geschäftstantionen verwendet werden. — Die absolute Sicherheit und die hohe Vewendbarkeit eignen dieses Effekt ganz besonders zur Kapitalsanlage. Der Koupsn wird halbjährig und zwar am 30. Inni und 31. Dezember j. I. ohne jedweden Abzug ausbezahle. Diese Pfandbriefe können zn dem jeweiligen Börsckonrse durch die prtv. öftere. Hypotheken-Ban? Wien. Wipplingerstraße Rr. 30) und durch die Anglo-Ssterr. Bank bezogen werden. Nähmaschtnen-Arbeitea, (514 hauptsächlich WetHwäsche, werden in der Alleegasse, Denzlsches Haus, 1. Stock links, billig sogleich besorgt. Ein großer Garten sammt Glashaiis und Düngerbeeten ist zu verpachten. Nähere Anskunft im Eomptoir dieses Blattes. (506 Eine sehr schöne Wohnung im Hause Nr. 104, Tegetthoffstraße. bestehend auS 6 Zimmern und Rebenbestandtheilen. wird vermiethet. (522 Nr. 8812. Edikt. (dSS Zwei neugebaute Hiuser in der Kärntnervorstadt, Rr. 93 und 98, jedes stockhoch, mit Keller, Garten und Brunnen, sind aus freier Halid zu verkaufen. Nähere Auskunft beim Eigenthümer. (510 Vom gefertigten k. k. Bezirksgerichte wird bekannt gemacht; Es seien die mit dieSgerichtlichem Bescheide vom 24. Juni 1868 3. 6196 zur exekut. Veräußerung der der Maria Außeneck gehörigen, auf 130 fl. 20 kr. bewertheten Fahrnisse angeordneten FeilbietungS-Tagsatzungen mit Beibehaltung deS OrteS und der Stunde und mit dem früheren Anhange auf den 10. «nd 24. Oktober 1868 überlegt worden. K. k. Bezirksgericht Marburg am 22. Juli 1868. Eisenbahn-Fahrordnung fiir Marburg. Nach Wien: Nach Trieft: Abfahrt: « Nh? 2b Min Früh. Abfahrt: 8 Uhr 14 Min. Früh. 7 Uhr » Min Abend». 8 Uhr 48 Min. Abend». Räch Villach: Abfahrt: S Uhr Krüh._ Verantwortlicher Redakteur: Kranz Wießthaler. S. «. «t. ». Druck und Verlag von Eduard Sanschiß in Marburg.