eutfche Zeitung Organ für die deutsche Minderheit im Dravabanat vezugipreise fSr da» Inland: vierteljährig 40 Din, halbjährig »VDin, gan,-«^»«digun?e« werde» w der verwalt«!, p, billigste« »ebühre, e»tgege»genommea f jährig l«i Di». Kiir da» »«land entspreche«»« Erhöhung, «»«jelnummer Din l-W Erscheint wöchentlich zweimal: Donnerstag früh und Samstag früh mit dem Datum vom Sonntag' «chrlstieitnng an» Wfirapüang: Yreieniooa »IU« 6, Telephon Str. 21 (internrdan» | Rummer 33 || Celje, Donnerstag, den April 1936 j 61. Jahrgang Um Jugoslawiens Innenpolitik Sowohl die Regierungsparteien wie auch die Bereinigte Opposition sind sich darüber einig, daß die inneipoliiijche Log« bereinigt werden muß. Ueber das „wie" gehen die Meinungen allerdings weit auseinander. Einig sind sich all« darin, da§ eine Kroatische Frage besteht. Wie ein Oppo-sitionsführer die Lage sieht, zeigt eine in der „Po-Mika" angeführte Rede des Chefs der gewesenen Demokratischen Partei Ljuba Davidovic. Im Dorfe Korotici bei Mladenovac hielt der frühere Chef der gewesenen Demokratisch«» Partei Ljuba Davidovic eine Versammlung seiner Anhänger ab, auf der er über die Kroatenfrage sprach. Die Grun-steine auf welchen Gegenwart und Zukunft eines Volkes aufgebaut werden, führte Ljuba Davidovic aus, bilden drei Grundsätze: Freiheit, Gerechtigkeit und Wahrheit. Dann sprach Davidovic gegen die Korruption und schließlich über die Arbeit der Ver-einigten Opposition an der Lösung der Kroatenfrage, wobei er ausführte: Eines kann ich klar sagen: daß sie (die Kroaten. Anm.) die Spaltung des Staates nicht wollen. Das wird niemand zulassen, selbst wir nicht, mit denen sie zusammenarbeiten. Das Staatsganze zu wahren, das ist die erste Sorge. Die zweite Sorge ist, in diesem Staatsgonzen die Zufriedenheit der Serben, Kroaten und Slowenen zu schaffen. Warum sollten wir nicht zulassen, daß die Kroaten rein kroatische Angelegenheiten, die den Interessen des Staates schädlich sind, selbst regeln, ebenso wie wir rein ser-bische Angelegenheiten und rein serbische Fragen selbst entscheiden, unter Berücksichtigung der großen Interessen des Ganzen? Seht, das ist der Sinn der Berftändigung, die wir mit den Kroaten und Sl» wenen erzielen wollen. Dieser Sinn ist gut und die-fer Weg muh eingeschlagen werden. Bauernschutz verlängert Beograd, 21. April. Auf Grund des §38 des Finanzgesetzes für das Jahr 1936/37 Hot der Ministerrat auf Vorschlag der Minister für Land-wirtschaft, Justiz und Handel - Industrie eine Ver-»rdnung über den Aufschub von Zwangvvllstreckun-gen für Bauernschulden erlassen. Nach Art. 1 er-halten sämtliche geschützten Schuldner nach der Bau-ernfchutzverordnung vom 30. 9. 1935, die wegen Richterneuerung der Wechsel den Schutz verloren hatten, neuerlich den Schutz. Sie haben binnen neunzig Tagen, nach In-krastlreten dieser Verordnung ihre Wechsel nach Ab-satz 3 Art. 7 der Verordnung vom 30. 9. 1935 umzutauschen, sonst verlieren sie wieder den Schutz. Nach Art. 2 werden bis zum 1. 10. 1936 alle Zwangsverkäufe, Zwangsversteigerungen von Lie-genschaften für Bouernschulden, die nach der Ver-ordnung vom 30. 9. 193S sowie noch Art. 1 der gegenwärtigen Verordnung geschützt sind, sowie für unbezahlte Zinsen aus diesen Schulden aufgeschoben. Ebenso werden alle Zwangsverkäufe von beweglichem Vermögen und die Wegnahme beweglicher Sachen, die zur Vollstreckung oder Sicherung erfolgten, ein-gestellt. Bis zum 1.10.1936 können neue Zwangs-Vollstreckungen für Schulden und Zinsen der er» wähnten Art nicht bewilligt werd«n. Nach Art 3 erhält die Verordnung verbindliche Kraft mit der Kundmachung in den „Sluzbene Novine". Der Volierbund und jugoslawische Pressestimmen Ueber die Mißerfolge des Völkerbundes schreibt der „Slovenec" sehr enttäuscht und erbittert: „Zu-sammenbruch des Völkerbundes". „Der Triumph des Angreifers", „Enttäuschung bei allen kleinen Staaten", „Italien hat nicht nur auf militärischem Gebiet son-dern auch auf dem diplomatischen Schlachtfeld gc-siegt", „Niederschmetternde Beschlüsse des Völkerbun-des" — so und ähnlich lauten die Ueberschriften und Fettdrucke der jugoslawischen Blätter. Diese sind bezeichnend genug, daß kleinere Staaten zum Völker-bund kein rechtes Vertrauen mehr haben. Griechenlands und Bulgariens Streit um einen Ausgang Bulgariens zum Mittelmeer wird aktuell. Bekanntlich wurde er den Bulgaren im Vertrag zu Neuilly zugesichert. Griechenland will dies aber nicht anerkennen. „Behördliche" Demonstrationen in Graz In der Nacht vom Sonntag auf Montag sind Gruppen von Regierungsbeamten (junge Leute, welche so zu bezeichnen sind) durch die Straßen von Graz gezogen. Von der Polizei unbehindert, haben sie mit schwarzer und roter Farbe die Gehsteige mit ontinationalsozialistischen Ausschriften bestochen, wie: „Abzug Hitler", „Nie Hitler in Oesterreich", „Heil Starhemberg" u. o. m. Vom „Phönirskandal" war dabei keine Rede. Auch viele Häuser wurden von dieser Schmiererei nicht verschont. Besonders tobten sich diese ..Unterstützer der Regierung" an den neuen Häuserfassaden aus, indem sie diese ne> den ähnlichen Svrüchen wie oben auch noch mit Bildern Starhemoergs bemalten. Am Montagabend veranstalteten dieselben re-gierung?treuen Strotzen« und Häuserbeschmierer eine Demonstration am Parkring, wobei sie Flugzetteln mit den gehässigsten und gemeinsten Verleumdungen gegen die Nationalsozialisten und gegen den Führer ver-teilten. Auch da stand die Polizei wie zum Schutz der Demonstranten bereit dabei. Bemerkenswert, ja be-wunderungswert war das ruhige Verhallen der so gereizten Bevölkerung, die dem Gejohle und ver-achtungswürdigen Getriebe mit innerlich tief empör-tem Schamgefühl zusehen mußte. Addis Abeba vor dem Fall Die Hauptstadt Abeffiniens ist geräumt. Jeden Augenblick kann die Meldung von ihrer Einnahme durch die Italiener einlangen. Auch aus dem Süden rückt General Graziam immer näher heran. Die Abesiinier selbst aber find noch immer nicht gefon-nen, sich Au unterwerfen. Sie hoffen noch immer auf die Hilfe Englands und des Völkerbundes, ob-wohl von dieser Seite ihr Schicksal schon längst be-siegelt wurde. „Und der Stärkere hat immer das Recht---« Eine Rede Goerings (A) Berlin. 21. April. Wie das DNB meldet, erklärte Generaloberst Göring in einer An-spräche an die Truppen bei einer großen Richthofen-Gedenkfeier u. a>: „Wenn das Schicksal es wollte, daß ihr eines Tages zur Verteidigung des deutschen Volke» und der deutschen Heimat berufen werdet, hoffe und glaube ich. daß ihr mit derselben Opfer-Willigkeit und Tapferkeit wie eure Vorgänger in Aktion treten werdet." Bekanntlich wurden am 21. d. M. in allen Fliegerstandortcn, Horste genannt, zu Ehren des berühmtesten Kriegers im Weltkrieg, Freiherrn von Richthofen,große Gedenkfeiern veranstaltet. Am 22. d. 9JI fanden in allen Garnisonen Deutschlands Generalappelle statt, bei denen des zwethundertstenß Todestages Prinz Eugens gedacht wurde. ^ Von Baldwin bis Daladier Während in Genf die offene Niederlage der kollektiven Sicherheit von den Herren Eden und Paul Boncour im .Rahmen des Völkerbundrates registriert wird, während in Abessinien die italienischen Soldaten unaufhaltsam vorrücken, kommt die Enttäuschung über den Gang der Dinge in den beiden Westländern in den verschiedensten Formen öffentlich zum Ausdruck. Eine französische Zeitung meinte ironisch, anstelle des mißglückten Waffenstill-standes zwischen Italienern und Abessiniern sei ein englisch-französischer Waffenstillstand in Genf zu-ftandegekommen, wonach Abessinenkonflikt und Rhein-landfrage gleichermaßen vertagt werden bis zum II. Mai, nach dem Auegang der französischen Wahlen. Inzwischen haben die Generalstäbler Eng-lands, Belgiens und Frankreichs, die in London zusammengekommen sind, ein wortkarges Kommu-mqu6 ausgegeben, und Premierminister Baldwin hat vor einer Versammlung der konservativen Partei seinem Unbehagen ziemlich deutlich Luft gemacht. In der ihm eigenen unumwundenen Art hat er zu verstehen gegeben, daß die britische Aufrüstung da» einzige Aktivum aus dem Versuch gewesen sei, im Abessinienkonflikt die Sanktionen des Völkerbundes zur Anwendung zu bringen. In Zukunft wüßte man jedenfalls, daß Sanktionen nur Sinn hätten, wenn die Beteiligten bereit seien, das Letzte dafür einzusetzen. Das heißt, das Haupt der englischen Regierung ist der Meinung, daß der ganze Sanktionsgedanke in Zukunft nur noch in Form der militärischen Sanktionen gegen den Angreifer, d. h. als kriegerisches Auftreten des Völkerbundes Geltung haben könne. Er hat in diesem Zusammen-hang verschiedentlich Deutschlands und seines Führers Erwähnung getan. Wenn er die Abwesenhest des Reiches vom Völkerbund bedauerte, so lag dann die Bereitschaft, das Angebot der Reichsregierung zur Rückkehr nach Genf durchaus ernst zu nehmen und den deutschen Friedensplan entsprechend zu behandeln. Wenn er dagegen in einer Wendung, die sich wohl nicht nur auf Italien beziehen sollte, feststellte, daß sich ein „freies Land" gegenüber einer Diktatur bisweilen beträchlich im zeitlichen Rückstand befinde, so schien der britische Premierminister doch wohl zu verkennen, daß der Antrieb von Deutschlands wieder-hergestellter Wehrmacht nicht in der Staatsverfasiung zuerst, sondern in der Tatsache gegeben war, daß das ganze deutsche Volk den Zustand völliger ein-fertiger Wehrlosigkeit als entehrend und unerträglich empfand. Herr Baldwin hat aber schließlich auch, nach-dem er den deutschen Friedensplan und sein französisches Gegenstück mit gleicher Höflichkeit be-grüßte, der Hoffnung Ausdruck gegeben, Adolf Hitler, den er den „Diktator Deutschlands" nennt, möge den Schatten der Furcht von Europa nehmen. An Hitlers Willen zum Frieden zu zweifeln, hat Herr Baldwin nicht gewagt, wohl aber schien er zu vergessen, daß Deutschland nicht allein die europäische Politik bestimmen kann. Für die französische Men- Seite 2 Deutsche Zeitung Nummer 33 talität aber gab der radikale Führer und frühere Ministerpräsident Ddabler dieser Tage ein auf« schlußreiches Beispiel, ^wenn er den Vertrag von Versailles .deshalb kritisierte, weil 'er Deutschland weder erledigt, .noch versöhnt habe. Dieses seltsam« Entweder-Oder aus dem? Munde eines Mannes, der sich zum Frieden und Abrüstung leidenschaftlich bekennt/ ist'keine sehr zuverlässige Grundlage für Verhandlungen, bei denen Frankreich nach Daladiers Ansicht Hitler beim Wort zu nehmen habe. Ehrlichkeit der Gesinnung und wirklicher Friedenswille passen schlecht zusammen mit Drohungen und katastrophalen Alternativen. Hitlers Weg ist gerade und offen. Tschechoslowakei Allgemeine Politik Ministerpräsident Hodza bezeichnete bei einem Presseempfang da» dem Parlament vorliegende Ge« aflber die Staatsverteidigung als Prüfstein für : diejenigen, die immer wieder ihre Loyalität dem Staate gegenüber betonten. Hinsichtlich der wegen gewisser Bestimmungen des Gesetzes geäußerten Be-fürchtungen erklärte er, daß nicht die Absicht bestehe, unverläßliche Elemente „zu züchten" oder das Denunziantentum zu legalisieren. (Die Zeit vom 5.4.). Zwischen den Koalitionsparteien finden zurzeit Ver-Handlungen über den Begriff der staatlichen Unoer-läßlichkeit statt; voraussichtlich soll eine genaue De> finition des Ausdruckes in das Gesetz aufgenommen werden, um mißbräuchlichen Auslegungen vorzu« beugen. (Die Zeit vom 17. 4.). Die örtliche Polizeibehörde hat die Abhaltung des für den 24. Mai geplanten gesamtstaatlichen Parteitages der Sudelendeutschen Partei, sowie die vorher, vom 17. bis 23. Mai, in Aussig geplant« sutxtendeutsche Kullurwoche verboten, obwohl in Verhandlungen mit den zuständigen Prager Amts-stellen bereits ein Einvernehmen erzielt war. Vorbildliches Vorgehen einer Kaufmannschaft Man schreibt uns aus Hermagor im Gailtal (Kärnten): Der Karfreitag ist bekanntlich ein religiöser Feiertag der Protestanten. Nachdem in der Stadt Hermagor die Protestanten einen großen Prozentsatz der Bevölkerung ausmachen, hat sich der österreichische Gewerdedund entschlossen, den Geschäfts-leuten nahezulegen, am Karfreitag nachmittags die Geschäfte geschlossen zu halten. Diesem Ersuchen wurde auch restlos entsprochen, was sicherlich zu be-grüßen war. Hier zeigte es fich, daß ohne gesetzliche Verordnungen im Wege der Standesorganisation sich viele» erreichen läßt, was zum einvernehmlicden Wirken der Bevölkerung beiträgt. Dieses Vorgehen der Hermagorer Kaufmannschaft soll vielen ein Vor-bild sein, wie man gegenseitige Religionsbekenntnisse «hrt, und wie allfällige Gegensätze durch solche Handlungen überbrückt werden können. Das Fest des Frühlings Cillier Wochenptausch von Helsrie> Patz Celje, 15. April. Mit dem Palmsonntag und einem lang-enthaltenden Frühlingsregen, der die unangenehm staubig gewordenen Straßen reinigte, begann die Trauerwoche. Der Fiühlingsregen wie» aber auch die Eillier Hausfrauen, ob sie wollten oder nicht, aus den wenig besonnten Pfad einer neuen Pflicht. In den Häusern begann das große Reinemachen. So war es von jeher und wird es immer bleiben. In den Wohnungen wurde gescheuert und geputzt. Die armen Ehegatten wurden von Grausen erfüllt und verliehen fluchtartig das Haus. Eine Sehenswürdigkeit in Celje wuren in den Ojteitagen manche unserer Geschäftsausiagen. Haben zu Weihnachten hauptsächlich die Spielwarengeichäste dcn Gaben-tempel des Christkindleins in die Auslagen gestellt, so waren es zu Ottern die Lebensmittelgeschäfte, welche den Vorübergehenden allerlei begehrenswerte Sachen aufzeigten. Für die Kinderwelt Halle der Osterhase gleichfalls ichöne Sachen bereit. Nicht ,u übersehen sind die Schaufenster der Modeqeschafte! Nie noch sah man juoiele Frauen und Madchen davor, wie gerade in den Tagen vor Ostern. \ Grabmusik vertiefte in den katdotlschen Kirchen die Karfreitagvseier. Die über 400 Angehörige zählende Evangelische Gemeinde Cches^ beging den ! Blomberg zum Generalfeldmarschall ernannt (A) B e r l i n, 20. April. Das DNB meldet: Reichs-kanzler Hitler hat als Oberster Befehlshaber der Wehrmacht mit heutigem Tage den Reichskrieg«-minister und Oberbefehlshaber der Wehrmacht Ge-neraloberst von Blomberg zum Generalfelomarfchall ernannt, den General von Fritsch zum Generalober« sten, den Oberbefehlshaber der Kriegsflotte Admiral Raeder zum Generaladmiral und den Reichsminister und Befehlshaber des Flugwesens General Göring zum Generalobersten. Berlin, 2(1. April. Aus Anlaß des Geburt*-tage» Hitler» fand in Berlin eine Militärpakte statt, wie sie Berlin noch nie gesehen hat. Hitler nahm eine Truppenschau sämtlicher Waffengattungen ab. Eine ungeheure Menschenmasse sah begeistert dem Schauspiel zu und huldigte Hitler. Um 10 Uhr vormittags überbrachte eine Abordnung der Wehr-macht Hitler deren Glückwünsche. Ein Schwindler mehr in Palästina Ereuelgeschrei um einen unbekannten Juden Sensatiönchen gehören nun einmal zum Hand-werkszeug der amerikanischen Presse und wenn es falsche sind! Wer kann denn schließlich auch jede Greuelmeldung gleich nachprüfen, wenn er sie lieft. So meldete die „Associated Press" für alle Ameri« kaner kürzlich salbungsvoll: „Theodor Kassel, ein jüdischer Schriftsteller, erklärte heule bei seiner An-kunft in Palästina, er sei aus einem Konzcntrations-lager in Deutschland entkommen." Aber der Reporter hat Pech gehabt. Natürlich wollten die in New York noch etwas dazutun und zu der Meldung gleich einen saftigen Lebenslauf beifügen. Aber o Schreck! Da kam der Schwindel schon heraus. Beschämt mußte ein jüdisches Blatt New Yorks nach eifrigem Lerikonwälzen lakonisch gestehen: „Em jüdischer Schriftsteller Theodor Kassel ist in keinem Nachschlagewerk zu finden." Weiß Jehova also, welcher Jude da in Pa!S-tina aufgetaucht ist, um mit Gejammer auf die lösen Nazis seinen Rebbach zu machen. Unnötig zu agen, daß der Schwindler auch nie in einem deut-chen Konzentrationslager sah, vielleicht nietral» in einem Leben in Deutschland überhaupt war. Aber o sind nun einmal beim Lichte besehen jüdlsche Sensationen. Schwindel, ganz gewöhnlicher Schwindel. Konferenz der Kleinen Entente am K. Mai in Beograd Prag, 20. April. Wie man aus verläßlicher Quelle erfährt, tritt der Ständige Rat der Kleinen Eniente am 6. Mai zu einer außerordentlichen Sitzung in Beograd zusammen. Bei dieser Gelegen- heil soll ein Meinungsaustausch über die gegen-wältige außenpolitische Lage stattfinden. Karfreitag als höchsten Feiertag. Mit dem Passions-lied „O Haupt voll Blut und Wunden" wurde der Abendgotlesdienst erhebend eingeleitet. Zn eindrucke-voller Piedigt wüidigte Pfarrer Gerhard May die Bedeutung des Tages für die Christenheit. Der Karst,m*ia-j, der al» letzter Kartag zugleich die 40:ägige Fastenzeit beschließt, war bereits vom Zauber der Auft.rstehung umgeben. Am frühen Nachmittage wuid' allenthalben noch gearbeitet, noch war nicht die aufgeräumte Stille des hohen Feier-tages. In den Laden wurde eifrig gekauft, doch daneben gingen |lje woren in Erfüllung gegangen. Ver-gnügungistätlen und Kirchen waren überfüllt, die Der" Mißerfolg des Völkerbundes in öffentlicher Ratssitzung offiziell bestätigt England und Frankreich einig? Pari», 20. April. Der „Ercelfior" berichtet aus Genf, es verlaute, daß Eden und Paul-Bon-cour im Laus ihres letzten Gespräches zu gewissen positiven Ergebnissen gelangt seien. Frankreich ver-spreche, unter keinen Umständen aus dem Völker-bund auszutreten, ferner auch weiterhin dem Völker-bund treu zu bleiben und bei den Sanktionen auch ferner mitzuwirken: schließlich stimme es der Verta-gung weiterer Beschlüsse in der Frage der Rhein« zone zu. — England verspreche: leine Verschärfung der Sanktionen zu verlangen, mehr als bisher seine Haltung in der Rheinfrage und seine Haltung ge-genüber Italien in Einklang zu bringen: ferner er-kenne es die Notwendigkeit einer möglichst engen französisch britischen Zusammenarbeit zur Lösung di« italienisch - abessinischen Konfliktes an, der unbedingt als Kolonialfrage behandelt werden müsse. — Schließ-lich sollen Eden und Paul - Boncour am Samstag «ine gemeinsame französisch - britische Erklärung ent« warfen haben. (A) Gens, 20. April. Haoas meldet: Der Vorsitzende Bruce eröffnete heute um 11 Uhr die öffentlich« Sitzung des Völkerbundrates. Fast alle Hauptdelegierten nehmen teil. — Madarioga. der Vorsitzende des 13er«Ausschußes. verlas seinen Be-richt über das Ergebnis seiner Mission. Der Bericht schließt mit der Feststellung, daß diese Mission ohne jede Aussicht beendet sei, auf diesem Wege zum Frieden zu gelangen. Mit Mexiko treten die südamerika-nischen Staaten aus dem Völker-bund aus Merico«City, 21. April. Die Regierung von Mei-ko hat mtt Rücksicht auf die Mißerfolge, die der Genfer Völkerbund in der mandschurischen Affäre. in der Abessinien-Frage und nun noch im Loc.'.rno-Falle erlitten hat, den Beschluß gefaßt, au» dem Völkerbund anzutreten, du es sich, wie die Blätter in ihren Kommentaren hinzufügen, nicht verlohnt, einem so kostspieligen Verein anzugehören, der nicht geeignet ist, die Rechte seiner Mitglieder in Schutz zu nehmen. Dem Beispiel Merikos wer-den, wie verlautet, olle südamerikanischen Staaten folgen. Die südamerikanischen Blätter schreiben ironisch, es habe keinen Sinn, dieser Instiiution anzugehören. die ihre totale Unfähigkeit auf derart glän» zende Weise unter Beweis gestellt habe. Diplomatische Regsamkeit der Türkei; der Ge-neralsekretär des türkischen Außenminifteriums Nu-mand ist nach Beograd aekommen. Numand beab-sichtigt, zwei Tage in Beograd zu bleiben. Von Beograd wird er nach Bukarest und von dort nach Moskau abreisen. Sttoßen leer. Die Hoffnungen auf einen günstigen Ausflugs- und Fremdenverkehr, zu denen das vor-österliche Schönwetter einigermaßen berechtigte, wurden buchstäblich zu Wasser. Unsere Skisahrer, die ihren Abfahrts- und Slalomlnuf um die Meister» schaft des Mariborer Winiersportuntewerbande, schon unterm Christbaum besprochen haben und im Lauf des schneelosen Winters immer höh r mtt ihren Plänen hinauf muß'en, hatten wider erwarten ganz weiße Ostern bis tief in da» felsenumrahmte Logar-tal herunter, diesem wundersamen Bergparadies von Europa. Während frühmorgens endlos die Böllerschüsse von allen Bergen des Sanntales rollten und den ersten Ostertag verkündeten, setzte sich mtt Beginn der fünften Morgenstunde in der So. 3»rn, Krch« auf d«m Vrazov trg die Osterprozession in Bewegung. Denn in diesem Jahre fiel, ein seltene» Vorkommnis, da» Oiieifeit der serbisch orihodoren Kirche (nach dem Juli.inischen Kalender) mit dem Osterfest der übrigen Christenheit zusammen. Dieler Umzug bil et den großartigen Auftakt der eigentlichen Osterfew. Chorknaben eröffneten den Zug «itt Lichtern und mit bunten Fahnen. Der Priester in funkelndem Meßgewand schwingt da» kugeiförmige Gefäß, au» dem We-Hrauchwolken emporsteigen. Du Pramt der Kultgewänder, die Fülle der brennenden Kerzen, die auch von den Gläubigen selbst getragen werden, der Weihrauchsuft, die jubelnden Lieder des Chores — es war ein fremdartiger, aber fehr eindrucksvoller Nummer 33 Deutsche Zeitung Seite 3 Kritische Lage in Palästina Kairo, 2t.April. Havas berichtet: Die Lage in Palästina gestaltet sich immer ernster. In Tel-Aviv brannte gestern ein ganzes von Juden bewohntes Stadtviertel nieder. Auf Anordnung des Hochkommisfärs, der von London unbegrenzte Voll-machten erhalten hat. werden um Jerusalem, Haifa. Jaffa und Tel-Aviv Truppen zusammengezogen. Besonders umfassende Vorkehrungen werden in Je-rusalem getroffen, da die Behörden erfahren haben, daß ein Ueberfall auf Jerusalem geplant ist. 2n der vergangenen Nacht hielten die führenden Per-sönlichkeiten der Mandateverwaltung eine Konferenz ab, in der, wie verlautet, sehr strenge Matznahmen beschlossen wurden. Jerusalem, 21. April. DNL berichtet, daß gestern ein Zug Tel-Avio-Jerufalem auf offener Strecke überfallen worden sei. Bei den bisherigen Zusammenstößen gab es bis zum 22. d. M. schon 19 Tote und über 30 Verwundete. Konrad Henlein über Krieg und Frieden Ueber da» heute aktuelle Problem „Krieg oder Frieden" äußerte sich der Führer der großen su-detendeutschen Partei Konrad Henlein vom Stand» punki des Führers einer großen deutschen Volks-gruppe im Auslande. Er sagte u. a. ..Man hat in dem Schritt des Deutschen Ruches vom 7. März eine Bedrohung des Friedens gesehen. Wir Su-detendeutsche und die Tschechoslowakei sind von die-sein Schritt unmittelbar berührt worden. Ich höbe aber stark den Eindruck, daß man in dem Vorgehen Deutschlands nur allzuseht die negative Seite ge-sehen hat. Es ist doch jedermann klar, daß es wegen der Wiederherstellung der vollen Souveränität des Reiches im Rheinland zu keinen militärischen oder wirtschaftlichen Sanktionen kommen wird. Darum glaube ich, sollte sich die Welt doch intenfivn als bisher mit den positiven Borschlägen des deutschen Reichskanzlers befassen. Würde man sich über diese Angebote einig werden, so glaube ich, würde der europäisch« Friede auf viel solidere Grundlage ge-pellt werden, als e» bisher der Fall war. Die Friedensliebe der Staatsmänner mutz endlich einmal praktisch bewiesen werden. Ich bin überzeugt, daß hier die Tschechoslowakei eine echte und große F.ie-densaufgabe erfüllen kann. Das Lebensrecht der Völker Was vorauszusehen war, ist in Genf ringe-troffen. Der Frieden^ausschuß des Völkerbundr ites sieht seine Schlichtungsbemühungen als gescheitert an, weil Mussolini jede Bevormundung seiner Ent-schlüsse ablehnt und den Siegesmarsch auf Addis Abeba fortsetzt. Der Sanktionsausschuß aber wird erst gar nicht einberufen, sondern die Vollsitzung des Rates am 20. Aprtt hatte lediglich zu bestätigen, daß die Sanktionen über Italien noch automatisch Gottesdienst. Die Osterbotschaft wurde verlejen, und immer wieder eiktang der Ruf des Priesters: Christus ist auferstanden! Und die Gemeinde ant-wortete: Er ist wahrhastig auferstanden! Der Regen am Ostersonntag in Celje war ein-fchläfernd in seiner Hartnäckigkeit, ganz Gleichgültiges murmelnd. Der echte Kuffe>hausregen, verlebend zu monotonem Billardgeklupper oder zum Bridgespielen' Da mutz wohl nicht eigens gesagt werden, daß die Aktien für alle „Freilondwerie" stark gesunken waren. „Bleibe zu Hause und nähre dich redlich!", war der Denkspruch fast aller. Und da es in Celje nicht nur fade Kaffeehäuser gibt, sondern auch ein Kino mit Wochemchiu, die schon überholt und Monate att ist, stürz'en sich die Leute auch dort hinein. Wozu olso hat man in der Woche vor Ostern Zugoerbindungen studiert und Landkarten gewälzt? Um am Ottermontag auf den Fußdallsplatz zu gehen. Ja, vielen ist hatt doch noch imuer ein Für ball da» liebste Osterei; wenn er dann dem gegnerischen Tormann in» Netz gelegt wird, 'jrfiQen sie vor Vergnügen. Am Ostermontag vormittag war St. Nikolaus am Berqe da» Z el vieler Städter, die damit den altherkömmlichen Gang auf den Nikoimberg unier-Rechnen. Auch den Friedhöfen in Celje brachten die Osterfeieriage zahlreichen Besuch. Hunderte van Gräbern waren mtt ^aimkatz.rln, Primeln, Erika, Schneerosen und anderen Blumen liebenoll ge schmückt. Doch da» beliebte Eiersuchen, soferne es wettergehen. Von ihrer Verstärkung dagegen kann keine Rede sein, weil sonst sofort Frankreich aus der Genfer Linie ausbrechen und die Engländer im Stich lassen würde. Frankreich wird nämlich von Tag zu Tag ..realistischer" in seinen Argumenten, d. h. es ist bereit, dem viel verleumdeten Lebens-recht der Völker in der Pnms überall da die groß-Zügigsten Zugeständnisse zu machen, wo es glaubt. Verbündete halten oder gewinnen zu müssen. Mus-solini kann also getrost damst rechnen, daß Herr Flandin und Herr Paul-Boncour seine Sache wohl oder Übel gegen Herrn Eden vertreten werden, weil die Franzosen der Meinung sind, jeder Opportunismus sei besser als die Einsicht, daß Hitler den Frieden will und nichts anderes. Das Lebensrecht der Völker marschiert aber auch unter türkischer Flagge in mächtigem Tempo. Kaum hatte Pari» mit sauersüßer Miene vermerkt, die Türken hätten eben doch für ihre Forderung der Dardanellen Befestigung eine sehr viel zivilisier-tere Form gewählt als die Deutschen im Rheinland, kaum hatte England den türkischen Wunsch mtt freundlichem Lächeln als von vornherein gewährt bezeichnet, da kamen sensationelle Havas- und Reu-termeldungen. wonach in Gallipoli bereits die vollendeten Tatsachen geschaffen seien. Es bleibt abzu-warten, inwieweit es sich bewahrheitet, daß die Truppen Kemals die alten Kampfstältcn des Welt-krieges vor den Meerengen Konstantinopels wieder besetzt haben. Aber eines ist ganz sicher, daß die Türkei sich auch in diesem letzten Punkt offen über den Vertrag von Lausanna hinwegsetzt. Handelt es sich doch auch hier um eine einseitige, mtt der Si-cherheit einer souveränen Nation auf die Dauer unvereinbaren Bestimmung, und leider konnte sich die Türkei angesichts der bestehenden Lage im Mit-telmeer nur zu deutlich darauf berufen, daß die allgemeine Unsicherheit größer geworden sei als für sie erträglich Mit anderen Worten, dasselbe Phänomen wie im Rheinland, nur mit dem Unterschied, daß jür Deutschland das französisch-russische Bünd-nis ausschlaggebend war. für die Türkei dagegen jenes gleiche, kaum verhüllte französisch italienische E'nverständni», das Mittclmeer unter den beiden lateinischen Mäckilen aufzuteilen, das ja auch so störend in die englisch-französischen Beziehungen und in die ganze bisherige Genfer Konstellation eingegriffen hat. Unter den lebenden ehemaligen deutschen Heer-führern nimmt neben dem greisen Feldmarjchall Mackensen, neben General Ludendorff und neben dem General v. Litzmann der Generaloberst Han» v Seeckt eine hervorragende Stelle ein. An sei-nem 70. Geburtstag, am 22. Aprtt d. I., beglückwünschte ihn der Führer, dankte ihm für die großen Verdienste, die er fich um die organisatorische Ge-stallung der Reichswehr der Nachkriegszeit erworben hatte und ernannte ihn zum Chef eine» Infanterie-Regimentes. » Elli Beinhorn plant demnächst einen neuen Ballanflug. nicht Umstände halber in die Nähe der Oefen und Dampfheizungen verlegt worden war, gestattete sich recht »chwierig. Eine Lehre jedenfalls haben die Einwohner Celjes aus der Erfahrung der beiden Feiertage gewonnen: Man soll da» Osterfest nicht vor dem Karfreitag loben. Man hatte ja nicht eine Wiederholung der österl chen Zeit des Voriahres erwirtet, als „des Frühlings holder, belebender Bl ck" auf eine frohgestimmte, sonnenüberstrahlte Osterlandschaft lachte, Die Sonne ein Festkleid, ge-webt aus Kirsch- und Pfirsichblüten. über die Gärten brenete und die Ausflügler in wohliger Wärme unter Blüten wölken wanderten. Ader ein wenig m-'hr Rücksicht bei b r Verteilung der April-launen tiä'te man dem Wetterqotl gewiß nicht übel-genommen Daß er auf Kärnten» Aecker sogar eine Schneedecke brütete und den Parisern Rauhreif auf die Bäume zauberte, ist für die Sannstädter nur ein geringer Trost. D»ch heuie war wieder einmal der Himmel blau und wolkenlos; rasch kletterte die Quecksilber-säule de» Thermometer» in die Höhe; laut juchzten und sanken die vielen Rekruten, die mtt Sträußerln am Hu e und k fferdeladen vom Lande in die Stadt kamen, um einzurücken. Sogar die Schwalben halten sich juin ersten Male gewissermaßen „offiziell" in der Stadt gezeigt. Dre Aussicht aus die ichnee beoeck» n Berge war ungewöhnlich scharf, bi» sich, am frühen Nachmittag, die Sonne neuerding» ver-schleierte. Die Leistungen des deutschen Arbeitsdienstes Wie wenig der deutsche Arbeitsdienst, entgegen den im Ausland noch immer verbreiteten Auffasiun» gen, mit militärischer Vorbereitung zu tun hat, ieigt eine von zuständiger Seite kürzlich herausgegebene Uebersicht über die Leistungen des Arbeitsdienste» seit seinem Bestehen. Durch Bodenarbeiten, wie Roden und Planieren wurden berett» 50.000 ha der Bewirtschaftung neu erschlossen, 8500 km Feld-wege und i«000 km Holzabfuhrwege wurden ange-legt, um die Bewirtschaftung entlegener Gebiete zu erleichtern und rund 10.000 km Kuß- und Bach-laufe reguliert und ausgebaut. Im Zusammenhang damit sind etwa 200.000 ha Land entwässert wor-den. Rechnet man dazu die 135.000 ho Waldboden, die durch Aufforstung wieder ertragsfähig gemacht worden sind, so kann die Ertragssteigerung aus all diesen Arbeiten auf etwa 50 Millionen RM pro Jahr angegeben werden. Prozentual berechnet ver-teilen sich die Arbeiten mit 15% auf Forstarbeiten, mit 70% auf Landeskulturarbeiten einschließlich 15°/, für Felowegebau und mit weiteren 15#/0 aus Arbeiten von sonstiger sozialer Bedeutung. Daneben besteht ein „Katastrophenschutz", der im vergangenen Jahr nicht weniger al» 2000 Mal eingesetzt wurde. Dabei hat das Planungsamt de» Arbeitsdienstes noch ArbeitsmZglichkeiten für volle zwei Jahrzehnte nachgewiesen und volle 3 Mill. ha neues Ackerland können und sollen gewonnen werden. Man hat die einjährige militärische Ausbildungszeit beibehalten, und sie nicht um die Arbeitsdienstzeit verlängert. Denn der Sinn des Arbeitsdienstes ist die Steige-rung des Hektarertrages des deutschen Boden», dessen Fläche mtt Rücksicht auf d'r Bevölkerungsdichte voll und ganz ausgenutzt werden muß. Polen vor neuen Entscheidungen (A) Warschau, 20. April. Das DNB mel-bet: In der Sitzung des Hauptausschusfes des Ver-bandes der polnischen Vereine der ehemaligen Kriegsteilnehmer wurde ein« Entschließung angenommen, in der es he>ßt, die gegenwärtige Lage des Landes erfordere dringend die eheste Bildung eine» politi-scheu Lagers unter Mitwirkung der ehemaligen Kriegsteilnehmer im Sinne der Ideen des Mar-schall-. Pilsudski. Pal meldet: Nach Mitteilungen gut unter»ich-teter Kreise hat nicht nur die Krankhett des Mini» sterpiästdenten Koseialkowski die Verschiebung seiner Reise bewirkt, fondern e» waren auch Gründe der inneren Politik maßgebend. Der polnische Minister-Präsident dürfte Budapest in zwei bis drei Tagen besuchen, falls dieser Zeitpunkt der ungarischen Re-gierung entsprechen sollte. Warschau, 20. April. Die Polizei nahm Samstag in Warschau und Lodz in den Wohnun» gen der Führer der kommunistischen Jugend neuer» liche Durchsuchungen vor. Es wurden zahlreich« Verhaftungen vorgenommen. In Lodz wurde eine kommunistische Geheimdruckerei entdeckt. Wo man geht und stellt, ist nun ein Grüne« und Sprießen. Wald und Feld, Wiesen und Gärten haben sich in ein lenzliche« Kleid gehüllt. Doch auch das G.sicht Celje» zeigt da und dort ein neue» Schönhed»pflälttrchen. Die Presernova ulica ist um ein reizendes Schmuckkästchen reicher geworden. Franz Stil pi h,t dort an Stelle der einstigen Rauch'ichen Glasrvarenh rnvlung ein lockendes Glas- und Porzellangejchaft eröffnet, da» nach seiner Aus» stattung zu den ersten Geschäften am Platze ge-rechnet werden darf. Da» Aeußere des Ladens zeigt in feiner Aufmachung ein modernes Aussehen, da» zur Verschönerung des Stadtbildes beiträgt. Und in den Au»,tagen findet man farbenfreudigste Formen» schönheit, so schön und reich, wie sie sonst nur der verschwenderische Frühling bieten kann. Ein anderes Kaufhaus, in der Kralja Petra cesta, wird ebenfalls sehr bald in neuem Glanz« erstrahlen. Noch wird an ihm eifrig gearbeitet, sein Aeußeres und Inneres von Grund auf umgestaltet und seiner neuen Bestimmung, von nun an nicht mehr Eisen, sondern Glas zu beheroergen, entgegen» geführt. Da sollte der Osterhase lernen. Seine Ver» Wandlungskünste haben Heuer ganz versagt. War auch das Osterfest griesgrämig und ver-regnet: Frühling muß es und wird es nun doch bald werden, und wenn auch der Osterhase Heuer versagt hat, so bleibt doch noch die Hoffnung auf Pfingsten und den Sommer selbst. Seite 4 Deutsche Zeitung Nummer 33 Kurze Nachrichten Bor einigen Tagen unternahm der deutsche Gesandte in Kairo einen Autoauvflug in die Wüste. Seicher ist er verschollen. Der Gesandte dürfte von einem Sandsturm überrascht worden sein. Britische Flugzeuge wurden uii Suche ausgefandt, konnten aber bisher keine Spur von dem Vermißten ent-decken. O (A) Warschau. Pat meldet, die Nachrichten vom Nücktritt des Lemberger Wojewoden Switalski bestätigen sich. O Prag, 20. April. Der frühere britische Außen-minister Sir Allsten Chamberlain ist heute um 19.30 Uhr aus Wien kommend, in Prag einge-troffen und in der britischen Gesandtschaft abgestiegen. In Polen dauern die Unruhen fort. In War-schau ist der Generalstreik ausgebrochen. In Spanien kommt es täglich zu immer gefähr-sicheren Zusammenstößen. * Zwischen Jugoslawien und Rumänien wird durch einen neuen Donaubrückenbau eine direkte Verbindung hergestellt. Am 10. Mai wird in Bukarest über den Standort der Brücke beschlossen. In Frankreich bewerben sich 4807 Kandidaten um 618 Abgeordnetenmandate. In den letzten Tagen sind abermals 10.000 Soldaten nach Afrika geschickt worden. • Italien hat mit den neuen Rekruten weit über eine Million Soldaten unter den Waffen. * Die Rundfunkmeldungen vom Mittwoch mittags lauten, daß die Abessinier den italienischen Flugplatz bei Dessie angegriffen und viele italienische Flugzeuge vernichtet hätten. Der Kampf dauert noch * Prof. Dr. Alfred P l o e tz, der Begründer der deutschen Rafsenhygiene wurde für den Friedens-Nobelpreis vorgeschlagen. Sport Zelezniöar : Athletik i: l (l : 1) Dieses in Maribor ausgetrogene Meisterschaft;-spiel Halle nicht da» geringste mit einem harten Punktekampf. Beide Mannschaften spielten überaus fteund-fchaftlich. Die erste Halbzeit sah beide Mannschaften E* ichwertig. Athletik zeigte sogar das schönere Zu-nmenspiel. Trotz des ganz unmöglich leichten Bal-betrieben sie ein niederes Spiel. Nach der Pause verschuldete Athletik ein Eigentor, wodurch Zelezni-iar mit 2:1 in Führung kam. Von da an war der Gegner bis zum Spielende die bessere Mann-schaft. Der Gegner hielt das Tempo durch, wogegen Athletik nur die erste Halbzeit standhalten konnte. In der zweiten Halbzeit versagte die Halsleihe, besonders aber der linke Half, wodurch der Gegner immer wieder durchkommen konnte. Die Stürmer suhlten ganze Eiertänze auf, wo-durch das Spiel noch langsamer wurde und der Ball dabei meistens verloren ging. Ein einfache» Zuspiel hätte öfters eine glänzende Situation bringen können. Trotzdem Athletik auf zwei seiner besten Leute verzichten mußte, hätten diese bei mehr Kampfgeist da» Spiel zu ihren Gunsten entscheiden können. Schiedsrichter Herr Lichtensteiner aus Lakovec hatte leichte Arbeit und war ein gerechter Leiter dieses Spieles. Skiklub Celje. Bei genügender Teilnehmer-zahl findet mit einem Sonderkraftwagen a m 3. M a i LJ. ein Ausflug nach dem Seitzkloster statt. Hinfahrt bis Frankolovo, dann herrliche Fuß-wandeiung nach dem Seitzlloster und über die Gora noch Konjice, von hier Abfahrt nach Celje um 18 Uhr. Fahrtspesen ca. Din 2S>— bis 30.—. Näheres in der nächsten Ausgabe unseres Blattes. Skiklub-Mitglieder und Freunde haltet euch den Sonntag, den 6. Mai, für diesen schönen und lohnenden Ausslug frei. Es ist wirtschaftlich zu inserieren! Aus Stadt kleines Frühlingswunder Bon Dentist E. Hoppe, Celje Viel zeitiger noch als sich die zarten Zweige der weißen Birkenstämme mtt den eisten mailichen Grün schmücken, aber ohne Verzug nach dem jähen Hervorsprießen von Krokus und Primeln beginnen an den faftbraunen Zweigen der Flußweide die prallen Knospen zu springen. Vom zartesten Sttber-samt quillt es flaumig hervor: Weidenkätzchen über-all, ohne die wir uns einen richtigen Frühling kaum vorstellen könnten. Ein paar Tage mit wärmendem Sonnenlicht genügen, um das schöne kleine Früh-lingswunder heroorzulocken, und schon sind auch die ersten Bienen da, honiggierig nach der viel zu lan-gen Winterzeit. Da» helle Gesumm ihrer Flügel wird zum schwingenden leisesten Orgelton. Und wie-der einige Tage weiter: aus den silberglänzenden Weidenkätzchen sind gelb leuchtende Büssel geworden, dicht mit Blütenstaub übersät. Jetzt brausen auch die dicken Hummeln heran und die gierigen, immer kampfbereiten Wespen, um sich ihren Anteil an der willkommenen Frühlingsnahrung zu sichern. Von Blütenkätzchen zu Blütenkätzchen wild der fruchtbare Staub beim Honigeinholen übertragen. Keinen Tag, keine Stunde, nicht einen Augenblick hält die Natur in ihrem Wachstum inne. und noch ehe sich die weiten saftigen Wiesen mit gelbem Teppich von Him-melsfchlüsselchen überziehen, sind bei den wolligen Weidenkätzchen auch schon die goldgelben Staubge-fäße durchgedrungen. Ein kleines Frühlingswunder von vielen, w:e wir es dankbar erleben in einer Zeit, die nach dem Winterschlaf wieder zu neuem Leben drängt. Celje Schafblatternimpfung l93v. Die gesetzlich vorgeschriebene Impfung ver kleinen Kinder (Erst-impsung) gegen Schafblattern findet in Celje am 4. und 3. Mai zwischen 2 und 6 Uhr nachmittags im Gebäude der Stadthaupimannschast (l. Stock, im Sitzungssaal) statt. Die Untersuchung der Geimpften und die Impfung der restlichen Kinder findet eine Woche später, am 11. und 12. Mai ebendort statt. Zur Jmpfurg müssen alle Kinder gebracht werden, welche in der Zeit zwischen dem 1. Jänner und 31. Dezember 1935 geboren wurden; ferner alle Kinder, welche bei den vorigen Impfungen ausgeblieben waren. Impfzeugnisse von Privatärzten müssen an den angegebenen Tagen ebendort dem Amtsarzt vorgelegt werden. Der Ausstand lm Kohlenbergwerk Stanovsko. Wie schon berichtet wurde, traten am 10. März l. I. die Arbeiter des Kohlenbergwerks Stanovsko bei Poljcane wegen großer Lohnrückstände in den Ausstand. Vor einigen Tagen erhielten die Arbeiter die Löhne für die Zeit vom 1. Jänner bis 15. Februar l. I Gleichzeitig wurden sie auf-gefordert, zur Arbeit zurückzukehren. Nur ein Teil der Arbeiter nahm die Arbeit auf, legte sie aber auf Aufforderung der Streikenden wieder nieder. Kino Union. Heute, Donnerstag, der Film „Allahs Gesetz", mit Don Josö Moica. Nächstes Programm: „Land des Lächelns". feuerwehr~ _Zombola am 7. Juni 1936 Maribor Josef Baumeisters Gedächtnisfeier Mozart's Reauiem zu Ehren des Verblichenen, aufgeführt vom Vereine, dem er 45 Jahre ange-hörte, dem er mtt Herz und Hand Stütze und Führer war. erklang im diskret geschmückten Union-saale vor der ergriffen lauschenden Schar seiner Freunde und Bekannten. Dichtbesetzt war der große Saal, aus nah und fern waren sie gekommen. Nicht nur unsere Volks-genossen, auch das Mehrhettsvolk war zahlreich er-schienen: denn Josef Baumeister» Stolz war sein gute» Verstehen und sein reibungsloses Auskommen auch mtt den Nichtdeutschen unserer Heimat. und Land Tief in» Herz drangen die Worte des Ob-mannes Dr. Kieser, der das vielsettige Schaffen und erfolgreiche Wirken des Dahingeschiedenen und dessen Persönlichkeit so lebensnah beleuchten konnte, daß so mancher der Anwesenden den ungebeugten, stets lebensbejahenden Baumeister im Geist erschei-nen sah, bis nicht die kalte Wirklichkeit den Traum zerstörte und man wieder Baumeisters wohlgelungenes Bild erblickte, das auf blauem Hintergrunde von Lorbeerbäumen umrahmt, den Festsaal schmückte. Mozan's letzte» Werk, das der Künstler nicht mehr beenden konnte — nach den erschütternden ersten acht Takten des „Lacrimofa" entließ ihm Ge> oatter Tod die Feder — wurde zu Josef Baumei-ster» Gedächtnis aufgeführt. Die Bewertung der Aufführung vom künstle-rischen Standpunkte soll maßgebenden Musikkritikern überlassen bleiben. Eines steht fest: Der Chor sang mit Herz und Verständnis — jeder gab sein Beste?, wußte man doch, wen man damit ehrte. Prof. HermannFrisch hat Unglaubliche» geleistet — ihm gebührt der Löwenanteil am großen moralischen Erfolge, dem sich ouch ein materieller anschließt, der trotz der großen Spesen (Berufsmu-fiker!) noch ermöglicht, eine beachtenswerte Summe dem König-Alexander-Denkmal-Ausschuß zu über-weisen. Mögen Dr. Kiesers Worte diesen Bericht ab-schließen: „Wie Mozart's Requiem, solange es kunstliebende Menschen geben wird, nicht verschwinden kann, so wird auch in uns die Erinnerung an unseren Baumeister niemals verklingen, dessen Namen mit goldenen Lettern in der Geschichte unseres Männer-gesangvereines stc!s ehrwürdig leuchten wild". Ljubljana Aljechin kommt erst am 29. April. Der Schachmeister velstänoigte die hiesigen Ver-anstalter des Simultanspieles, daß seine Ankunft au» technischen Gründen für eine Woche verschoben werden muß. In Ljubljana wird Dr. Aljechin gegen die besten Spieler der Stadt sein Können unter Beweis stellen müssen, da die Lokalpatrioten sich die Aufgabe gestellt haben, den schönsten Erfolg von allen Simultanenspielen, die der Ezweltmeistcr auf dieser Studienfahrt durch Südflawien absolviert, zu erzielen. Fast eine halbe Milliarde! Auf der Haupwersammlung des im vergangenen Jahre ge-gründeten Bereines der Besitzer neuerbauter Wohn-Häuser in Ljubljana berichtete der Festredner, daß die neuen Häuser mit 486,000.000 Dinar Schulden belastet sind. Der Verein bezweckt die wirtschaftliche Lage der Hausbesitzer nach ^Möglichkeit zu erleichtern und geschlossen gegen jeden Versuch von Steuer-erhöhungen vorzugehen. Abschluß der Frühjahrsmeisterschaft. Am vergangenen Sonntag wurden die Kämpfe um die Meisterschaft am grünen Rasen abgeschlossen. In dem Liubljarnur Kreis besetzte die erste Stelle der Altmeister „Primorje", der von 16 erreichbaren Punkten 15 für sich buchen konnte. Koöevje Richtigstellung. Die in der letzten Nummer veröffentlichte Nachricht über die Ernennung de» Geometers öifrer zum Bürgermeister der Stadt Kokevje wird hier widerrufen. Bürgermeister der Stadt Kocevje ist nach wie vor Herr Notar L o v l i n aus Kokevje. ejch Wichtig für Reisende mit den Dampfern des Zvgosl. Lloydes Der Fremdenverkehrsverband („Putnik" Mari-bor und Celje) teilt uns mit: Die Ein- und Au,-bootung von Passagieren und Waren in den jugo-slawischen Häfen (Split und Dubrovnik), die vor-übergehend aufgehoben werden mußte, wird ab 1. Aprtt l. I. wieder aufgenommen. Intelligenter Deutscher •lleinstehtnd, anKbh&ngig, «acht sündiges Heim in Celje, Maribor oder Umgebung. Zuschriften »n die Voiwiltung de« BUttca unter »Wenn möglich alleinstehend*. 117 Drucker, Verleger und Herausgeber;"Serrtnebuchdruckerri .Eeteja" i» Celje. — Verantwortlich für den Herausgeber und veriuUwoMcher Schriftleiter: Jakob Prah in (fetjt 3*r die Druckern verantwortlich: Eabri.I Szenat in Eelj«.