„Fnihtit, Witzlstm», ZU»»» sir Alt.' Str. SS. Mittwoch, RS. J«U t8«S. VII. Jahrgang Vit „Marburger Zeitung" erscheint jeden Sonntag, Mittwoch nnd Freitag. Preise — filr Marburg: ganzjährig Hfl.» halbjährig 3fl.. vierteljährig 1 fl. üSkr: für Zustellung in» Haus monatlich 1v kr. — mit Postversendung : ganzjährig 3 fl., halbjährig 4 fl., vierteljährig 2 st. Die ein Mal gespaltene Tarmondzeile wird bei einmaliger Äinschaltnng mit 1l), beizweimallger mit 1b, bei dreimaliger mit 2v tr. berechnet, wozn fiir jedeet. der Rest soll in den gemeinsamen ungarisch-kroatischen Säckel sließen. Die gemeinsamen An« gelegenheiten werden aus dem Reichstage in Pest verhandelt, zu welchem der kroatische Landtag einundreißig Mitglieder abordnet. Der ungarische Reichstag wird somit ein engerer und ein weiterer sein; der engere siir Ungarn und Siebenbürgen, wenn Rechtspflege, politische Angelegen!). i:.n uud Kultus verhandelt werden — der weitere sür alle Länder der un. garischen Krone, wenn die gemeinsamen Finanzen, Handel und Wehr, angelegenheiten zur Beratduag kommen. Fiume soll wieder jene Stel-lnng einnehmen, die eS vor 1848 inne gehabt, wo dilje Stadt Abge. ordnete nach Pest und Agram sandte. Die beantragte Lösung dieser letzten Frage wird keinen Theil befriedigen. Die Wahlen in Würtemberg sind jetzt beendet. Ihr Cr gebniß ist ein ziemlich vollständiger Sieg der BolkS» und RegierungS Partei die sich zwar in einigen iValilbezirken bekämpsten, vielfach aber auch gegen die „National Liberalen" zusammengingen. Die Letzteren haben nur weyige Leute durchgebrncht. In Betlin. wo man diesen Wahlen mit großer Spannung-entgegensah, wird man von dem Ausfalle derselben wenig erbaut sein. Und doch muß man sich dort sagen, daß er voraus zusehtn war. Der deutsche Süden hat ein starkes FreiheilSgefühl. Preußen aber bietet nicht einmal eine Handvoll Freiheit und macht eS der Ein heilSpartei im Süden rein unmöglich. Siege bei den Wahlen zu erringen. Der würtemberg'sche Minister v. Mittnacht hat in seiner jüttgsten, nun auch vom würtemberg'schen StaatSanzeiger veröffentlichten Rede sehr richtig gesagt: „Entweder kommt eS rasch zum Einheitsstaat, oder der Norden muß dem Süden ein wahres BnndeSverhältniß proponiren.^ Die radikalen italienischen Blätter veröffentlichten in den letzten Tagen zahlreiche Aufrufe der leidenschaftlichsten Art. Einer derselben, welchen die Vazetta del Popolo in Florenz bringt, schließt mit den Worten: „EineS TageS. zu einer festgesetzten Stunde, müssen alle Straßen der Städte Italiens verrammelt, verliarrikadirt sein, man kämpfe mit allen Waffen, man kämpfe gegen Jeden, der sich «nS feindlich zeigt. Nach Rom. nach Rom l Rache für Mentana." Auf Ersuchen deS spanischen Gesandten hat die französische Regierung Befehl gegeben, an der Grenze die Waffensendungen für die Parteigänger Prim'S mit Beschlag zu belegen. Zugleich wird ver-ftchert, der Gesandte habe dem französischen Minister deS Aeußern die Gründe der Ausweisung deS Herzogs von Montpenfter auseinandergesetzt. Der eigentliche Grund war aber, lvie eine Madrider Nachricht der Libertö richtig bemerkt, seine große BolkSbeliebtheit. Die „unschuldige" Königin Zsabella fürchtet ihren Schwager, vor dem ste sich, da er ein lischst anständiger Mann ist. stetS etwaS geschämt. ^ Abgethan ist die Bewegung in Spanien auf keinen Fall. Ein Madrider Berichterstatter de» Genfer Journal vom 7. d. meldet in Kürze die stattgehabten Verhaftungen dcr Generale und fügt dann bei: Ich glaube nicht, daß diese verspäteten Maßregeln die Bewegnng aufhalten werden. In Madrid herrscht unbeschreibliche Ausregung. Vermischte Nachrichten. (Frauenarbeit.) In den Bereinigten Staaten stnd bekanntlich etwa zwei Drittel aller Tchulstellen und die BolkSschulstellen fast alle mit Frauenzimmern besetzt. In Kansas haben beide gesetzgebende Körper Frauen als Registratoren angestellt nnd ist Frauen daS Vertreten der Parteien vor Gericht gestattet worden. Auch in England werden immer mehr Frauen bei öffentlichen Amtern. z. B. bei der Armenpftege, ange« stellt. Die Kunstschule für Frauen und Mädchen in London wird von mehr als 100 Schülerinnen besucht. (Preßfreiheit in Frankreich.) DaS ueue franzöftsche Preßgesetz hat nun seine erste Probe bestanden; sie ist sehr gut ausgefallen. Die Förstersbraut von Zleunkirchen. «»« O. R«»er. (Schluß.) Noch ein Moment — und aller Schmerz war auS Willibalds Kopfe, alles Weh auS seiner Brust Verschivunden; er legte die Hände zusammen, wie um zu beten oder einen furchtbaren Racheschtvur zu stammeln, und erschrak über die eisige Kälte, womit eine Hand die andere anfühlte, als sei er schsn todt, als stünde er schon, ein kaltblütiger Mörder, vor fernem etvigen Richter! — Ungeachtet deS warmen hclleu Sonnenscheins, in dem er stand, durchfröftelte eS ihn doch ein über'S andere Mal. der Sonnen-schein selbst kam ihm nnr wie ein bleicher Glast vor. wie daS Licht von einem erkälteten Planeten, der vergebens die gleichsallS erstarrte Erde zu erwärmen sucht, und wohin er auch dcn Blick wandte, um eine Beran-laffung dieses plötzlichen Temperaturwechsels in der sonnigen Atmosphäre zu entdecken, überall hatte er den nämlichen Eindruck eineS unbegreistlchen tödtlichen Vorgangs in der Schöpjung. und auS den hellen Farben-töaeu der Natur starrte eS ihn an wie erborgtes Leben, wie gemalter Konlissenglanz. Denn in seiner Sinnestäuschung nohm er, waS in seinem Innern vorging, für eine Erscheinung deS äußern Lebens, nahm die EiseSkälte. die ihn von Innen anhauchte, sür eine Einwirkung von Außen, ganz so. wie der von Fiebergluten verzehrte Mensch sich einbildet, die ganze Welt stünde ringS um ihn in Flammen. Erst als er daS heimatliche Dorf erblickte. alS er daS Vaterhaus, die Kirche erkannte, fand er sich wieder in der Wirklichkeit zurecht. und schon ruhte auch sein Blick wie festgebannt auf der letzten Hülte, ganz unten am Ende dcS OrteS. dort wo meist nur AuSzügler wohnten, arme Leute ohne eigenes Obdach, eigene Feuerstelle. Bom erhöhten Platze aus, aus dem er. von Stellten und Buschlverk verdeckt stand, konnte er gerade in'S Gärlchen dcr Margold hinabsehen, und schon beim erste« Blick erkannte er die Gestalt MarileuetlS, die eben über den Steg deS hinter ihrem Garten vorbeistießenden BächleinS schritt, stch erst sorgfältig nach alten Seiten umschaute und dann stüchtigen Fußes über den hügeligen Anger dem nahen Wald znllef, gleich als wenn sie ihm wie sonst in die Arme eilen wollte! — Aber ste wandte sich mehr rechts, in der Richtung nach dem Distelhügel, oder vielleicht wollte fie auch ihren Lieblingsplatz, die kleine Waldwiese besuchen, dort wo in einem Sumpfmoor ein dunkleS Waffer stand, daneben eine einzelne alte Haidebirte. Cr verfolgte ihren Laus mit dem Blicke, bis die schlanke Gestalt im Walde verschwand, woraus er nach einigem Zögern, ohne stch eineS klaren Vorsatzes bewußt zu sein, l^ingsamen Schrittes ihr nachging, etwa bis zur Stelle, tvo er sie zuletzt geseljen hatte. Hier setzte er sich zuerst erschöpft auf eine» Stein nieder, nahm dann sein Jagdgewehr von der Schulter, zog langsam die Schrotladung heraus, ließ eben so langsam eine kleine silberne Kugel in den Lauf rollen, auf die er dann einen Papierpfrops jetzte: Alles mit dem träumerischen Wesen eines Menschen, der sich in seinem gewohnheitsmäßigen Beruf nur schwer einer Schlaftrunkenheit erwehren kann, welche ihm Willen und Gliedmaßen lähmt. Dann ichlug er die Richtung nach der Waldtviese ein. Im herbstsonnigen Walde war's an diesem Morgen so geisterhaft still, daß auch nicht ein Blatt sich bewegte, kein Halm steh regte. Er hörte nichts als daS Geräusch seiner Schritte. alS daS raschelnde Laub unter seinen Füßen. Jetzt trat er in den Fichtenschlag ein. der biS zur Waldwiese reichte. Je näher er seinem Ziele kam. um so stiller ward eS um ihn. alS habe der stumme Tod hier herum ein Stelldichein mit seiner Liebsten, der Sünde, und jeder Ton der Schöpfung verstumme bei der furchtbaren Umarmung. Da glänzte ein dunkler Schimmer durchs Fichtengrüa. eS war der schwarze Spiegelschein deS MoorwafferS. LautloS tvie von selber thaten sich die letzten Zweige unter dem Druck seiner Brust, seiner Arme anS-einander, sein Auge überflog mit einem Heiben Blick die Waldlichtung — unter der Haidcbirke lag daS Mädchen ausgestreckt auf dem Boden, daS Haupt im linken Arme. daS Antlitz der Erde zugekehri. Sie regte sich nicht; nur die durch'S schwankende Gezweig der Btrke zitternden Sonnen-lichter glitten zuweilen über ihre Gestalt hin, wie mitleidige EngelShände, Für einen Artikel, der nach reinen Thatsachen das Beefahren der Re-merung bei den Wahlen schildert, hat das neue Blatt „l'Electeur" („Der Wühler") zehntausend sünfhundert Franken Strafe zu zahlen. DaS der« spricht ein einträglicher Sünder zu werden, und wenn es recht viel seines Gleichen gibt, wird man bald ein neues Kapitel im Boranschlage ' haben: Ginnahmen aus der Bemrtheilung von Journalen. Auf solche Weise versteht die jetzige Regierung Frankreichs den Geist in Münze umzusetzen. (Lan dwirthschaft') Ueber den Nutzen des Maulwurfs wird immer noch gestritten; während man auf der einen Seite in blinder Vertilgungswuth fortführt, hat R. Weber in Zürich fünfzig Magen von Maulwürfen auS verschiedenen Gegenden untersucht und in keinem Pflanzenreste, sondkrn nur Würmerreste gefunden. Es wurden Maulwürfe in eine mit Erde gefüllte Kiste gebracht, die zur Hälfte mit frischkN Wurzeltorf gefüllt war und eine große Menge Würmer enthielt. Nach neun Tagen hatten zwei Maulwürfe 841 Engerlinge , 193 Regen-Würmer. 2ö Raupen und eine lebende Maus, mit Haut. Haaren und Knochen verzehrt. Wurde den Thieren Fleisch und Pfl-nzenkost ge« geben, so fraßen sie nur das erstere, sie verhungerten, wenn ihnen nur letztere gereicht wurde. Und doch sucht man diese nützlichen Tliiere schonungslos zu vernichten, man opfert den Engerlingen Kartoffeln. Rüben. G-treide. den Maikäfern das Obst uud bedenkt nicht, daß fie von selbst sich vom Orte wegziehen, wo ihre Aufgabe, das Land von schädlichem Ungeziefer zu reinigen, erfüllt ist; aber der Mensch liebt es in die Gesetze der Natur einzugreifen, er will äußere Erscheinungen, keine Krankheit beseitigen und trägt dazu bei, diese nur zu verstärken. Benützt er dagegen d»e natürlichen Gesetze, so kommt er weit sicherer zum Ziel. So wird berichtet, daß mau um die Raupen aus einem Krautfelde zu vertilgen einen Sack mit Waldameisen auf dasselbe brachte; diese hatten am anderen Tage alle Raupen vernichtet. (Was d ie Schule braucht) Der Lehrerverein des Bezirkes Troppau hat in einer Versammlung von ZW Mitgliedern beschlossen, folgende Begehren als Petition vor den nächsten Landtag zu bringen: 1. Die Vermeidung der übergroßen Schülerzahl in den Schulen dadurch anzustreben, daß künftig Schulen errichtet werden, wo noch keine bestehen, oie schon bestehenden Schulen durch Vermehrung von Schulzimmern zu erweitern, die Schüler in getrennte Klassen zu theilen, den ganztägigen Unterricht einzuführen, die Schülerzahl auf 60 für ein Zimmer zu be-schränken und so viel Lehrer anzustellen, als entsprechend zur Anzahl der Kinder find. 2. Die Schulpflicht vom 6. bis zum 14. Jahre aus« zudehnen, den fast nutzlosen Wiederholungs Unterricht auszulosstn, die vierklasßgen Hauplschulen in sechsklasAge Bürgerschulen umzuwandeln und wo es thunlich ist, Kindergärten zu errichten. 3. Das Schulgeld ganz aufzuheben und die Auslagen für die Schule sammt der Besoldung des LchrerS durch die unmitlelbaren Steuern aufzubringen. 4. Die tüchtige Ausbildung dk« Lehrerstandes zur Reform der Volksschulen durch alle Mittel zu fördern. 5. Die Lehrergehalte Zeit- und Ortsveriiältniffen ge-maß zu regeln, die Penstonirung der Lehrer nach dem Pensions Nor-male der Staatsbeamten, sowie Zulagen einzuführen und dem Lehrer jene Zeit in die Pension einzurechnen, die er bei einer Volksschule zuge» bracht. 6. Die Besetzung der LehrersteUen habe in Zukunft durch die Landesschulbehörde zu geschehen im innigen Einverständnisse mit dem Landesausschuffe und nie gegen die berechtigten Wünsche der betreffenden Gemeinde. 7. Es sei die rechtliche Stellung der Lehrer zur Gemeinde zu regeln und durch Gesetze zu bestimmen, unter welchen Bedingungen die Aufnahme geschehen, das Disziplinar-Berfahren eingeleitet oder der Lehrer entlassen werden könne. 8. Bei wichtigen Schulfragen sollen die sie auswecken und vor einer furchtbaren Gefahr warnen wollten, deren eigener Schatten gleich darauf schon dicht neben ihr von der Gestalt Will-bald's ab auf die Erde niederglitt. Jetzt beugte er sich zu ihr herab, und war es der kalte Hauch feines Athems, war es die durch seine Nähe in ihrem Innersten erschreckte und an den Tod gemahnte Seele, ihr Auge stand einen Moment sest in sei-nem Auge, und ein zweiter Ausschrei, nur dießmal hell und durchdriu« gend, wie ihn nur die höchste Freude und das höchste Entsetzen in einem Gefühle ausstoßen können, folgte dem ersten. Sie wollte ausspringen, wollte entfliehen, aber zu Beidem war es zu spät. Denn schon riß er fie wüthend an den Haaren vom Boden empor und wußte in dem nämlichen Augenblicke Alles, was er mit ihr vorhatte! Unter konvulsivischen Krämpfen brach Marilene lautlos zusammen — über die sonnige Erde glitt der schwarze Schatten eines Raben, der über den Wald dahinflog — in diesem Augenblick gingen zwei Mädchen von dreizehn und vierzehn Iahren aus einem Rachbarhofe auf dem Fußpfad jenseits des Fichtenschlags zur Schule nach Neunkirchen. ^Horch. Cvchen, was war das 7 Mir däucht. es schrie Jemand drüben am Wasser um Hülfe!" „Habs wahrlich auch gehört. Lisbeth, horch, eben schreit's Wiederl" „'S werden Neunkircher Kinder sein, die in die Brombeeren gangen sind." „Lauf, daß wir auf den breiten Weg kommen, mir gruselt's — ach hijr' nur das schreckliche Jammergeschrei!" „Gewiß ist Eine ins Waffer gefallen, oder hat sie der Niz hinein» gezogen ach. wären wir doch mit den drei Rauhhöfer Kuben zur Schule gangen l" Schon während des letzten Theils ihres Gespräches hatten sich beide Mädchen geängstigt von dem jämmeriichen Schreien uud Wehklagen hinter den Fichten, in schnellsten Lauf gesetzt, waren aber noch nicht weiter als etwa hundert Schritte bis in die Nähe der Landgrafenbuche gekommen, da krachte seitivärts im Walde ein Schuß, und Liöbeth, die ältere, stammelte im Laufe athemlos: „Ach Gott im Himmel, Ev, das war sicherlich Niemand anders, als ^chmänner aus dem Lehrerstande beigezogen tverden. 9- Es sollen Mittel an die Hand gegeben werden, wodurch den so hänfigen Schulver-säumniffen. nammtlich auf dem Lande, vorgebeugt werden könne. 10. Die Bezeichnung „Unterlehrer" habe in Hinkunft zu entfallen und soll jeder Lehrer das aktive und passive Wahlrecht haben. Marburger Berichte. Schadenfeuer.) Am 11. Juli um 10 Uhr Nachts find in Ober-Täubling zwei Wohnhäuser sarumt" den Wirthschaslsgebäude« abgebrannt. (Gä n g e rf a h r t.) Der Ausflug des Männergefangvereines nach Leibnitz war vom herrlichsten Wetter begünstigt und nahmen auch Sänger und Sängerfreunde von Mureck Theil an demselben. Die meisten Sänger benützten den Morgenzug und begaben sich von Leibnitz nach Seckau. wo im Schloßgarten mehrere Lieder gelungen wurden, darunter anch der Chor von Silcher; „Wohin mit der Freud?" Was sich der Besitzer des Gartens, der Bischof Zwerger, der eifrigste Gegner der weltlich und freiheitlich Gesinnten, der Feind aller Freude mit Aus-nähme jener am Konkordate, nun wohl denken mag? Von Seckau gieng es weiter nach Frauenberg. Unterwegs steht einsam das Häuschen eines sechsundvier^igjährigen Mädchens, das auch Besitzerin einer trSch. tigen Kuh ist. welche Güter Jenem gehören sollen, der die Braut heim-führt. Nach vielem Singen und Sagen ward endlich die Verlobung des lieder- und liebereichfteu Mitgliedes der Gesellschaft mit dieser Be« sitzerin in hocherbaulichster Weise gefeiert. — Nachdem auf dem Frauen' berge gerastet und die schöne Fernsicht genoffen worden, kehrte ein Theil der Sänger über den Äelsenkeller nach Leibnitz zurück, ein Theil besnchte den Kreuzkogel. Mit dem aemischten Zuge folgte vou Marburg eine beträchtige Anzahl Sänger, Sängerfreunde und sechs junge Frauen-Auf dem Bahnhofe zu Leibnitz wnrden sie vom Kaffier des Vereines abgeholt und nach dem Hauptplatze des Ortes aeleitet. wo in der Mitte desselben die Sänger harrten, welche mit dem Frühzuge gefahren. Diese Sänger empfingen die Ankömmlinge mit dem „Sängergruß" von Meth-feffel, woranf leUtere den Wahlspruch des Vereines sangen. Das gemein-schastliche Mahl wurde im Gasthause des Herrn Öfterer eingenommen: Lieder und Reden tvürzten dasselbe. Znerst wurde Silchers Chor; „Wohin mit der Freud" vorgetragen, dann „ZecherS Wunsch" („Wenn das atlant'sche Meer..") Der Obmann des Vereines. Herr Dr. Duchatsch hielt eine Ansprache über die Pflege des drntschen Liedes und brachte den Sängern und ihren Freunden ein Hoch l „Das deutsche Lied" erklang; diesem folgte das „Rheinweinlied" und dann ergriff Herr Real-lehrer Stopper das Wort, um in scherzhafter Weise „die drei Herren von von der feinen Nase" leben zn lassen, welche als Borbereiter des Festes ein so gastliches Haus entdeckt — die Herren: Dr. Duchatsch, als Ob« mann, Anton Hohl als Kassier und Herr Ruhri „als Aufseher über Beide." Herr Simonitsch gedachte jkner Damen, welche fich zur Theilnahme an der Fahrt entschlossen — wurde aber vom Obmann zurechtgewiesen wegen Geschäftsstöcung. da bisher es immer die Sache ves Bereinskaffiers gewesen, der Frauen Lob zu verkünden. Nachdem Abts „Waldesgrut" und „Das Schuhdrücken" von Schäser (Quartett) gesungen worden, zerstreute sich die Gesellschast: die Einen besuchten das Schloß, die Anderen den Felsenkeller; die Meisten fanden sich im Gasthausgarten neben dem Bahnhof zusammen, wo besonders Kärntnerlieder vorgetragen wurden. Die Murecker und einige Marburger verließen Leibnitz mit dem Abendzuge. Die Zurückgebliebenen begaben fich nach dem Saale des Herrn Öfterer, die Förstersbraut, ich meinte fie auch gleich au ihrer hellen Stimme zu erkennen!" In der nächsten Biertelstunde war das ganze Dorf in Allarm und viele Leute liesen. ohne noch zn wiffen, was eigentlich Schreckliches oder Außergewöhnliches paffirt sei. den andern nach in den Wald. Aber bald sollte Niemand mehr darüber ungewiß sein, was die Mädchen hinter den Fichten gehört hatten. Denn ein entsetzensvoller Anblick bot fich den Leuten dar, sobald sie auf die Waldwiese gelangten. Am Stamme der alten Haidebirke hing oder stand vielmehr, beide Hände auf den Rücken geknebelt und so an den Baum festgebunden, die junge Margoldin. die Arme straff znrückgezogen unter der Last des nach Vorne zusammengesunkenen Oberkörpers, das Haupt tief an die Brust gesenkt, eine kleine blutlose Wunde mitten zwischen den kraus zusammengezogenen Augenbrauen. Im Grase neben ihr, welches noch deutliche Spuren eines vorangegangenen verzweifelten Kampfes zeigte, lag eine neue Jagdflinte, noch einige Schritte weiter ein Jagdmesser mit Hirschhorngriff — l)«r Mörder hatte also nach vollbrachter That nichts Eiligeres zu thun gehabt, als von sich zu werfen, was ihn an der Flucht vom Orte seiner Missethat hindern konnte. Am Abend des nämlichen Tages hatte sich in dem stattlichen Hanse am Ballonplatz zu Darmstadt, welches der landgräfliche Prokurator und Fitkal, Herr Johann Georg Schulz mit seiner Familie bewohnte, eine Gesellschaft von Herren und Damen eingefunden, zur Feier des siebzigsten Geburtstags deS noch immer rüstigen, im Staatsdienst ergrauten allverehrten Mannes. Eben saß man in bunter Reihe beim festlichen Abendschmause. schon war von einem gelehrten Hausfreund der Toast auf den Gefeierten anSgebracht und mit lautem Jubel und Lebehochruf aufgenommen worden, und der Prokurator schickte sich an. seinen Dank auszusprechen. als seine älteste Tochter Lotte, die bis jetzt noch in der Küche beschäftigt gewesen, zum Bater trat und ihn einige Worte ins Ohr flüsterte. Betroffen zog dieser die Uhr hervor und ging, ohne ein Wort zu wo sie unter zahlreicher Vetheiligung der Ortsbewohner in frStlichster Stimmung, die zumal durch Lieder und tomische Vorträge liervorgerufen wurde, die Stunden biS gegen Mitternacht verlebten. Der Stations-ches in Marburg war so gefällig, die Anordnung zu treffen, daß mit dem Lriefter Lastenzuge, der um Mitternacht in Leibnitz ankommt, ein Personenwagen abging, welcher den größten Theil der Sänger nach Marburg zurückbrachte; der kleinere, aber tapferste lheil folgte erst am frühe« Morgen. (Sitzung der Weinbausektion.) Die Sitzung, welche die Weinbauabtheilung der steiermärtischen Landwirthschaftsgesellschaft vorge. steru im großen Speisesaal des Kafino abgehalten, war auch von Mit-gliedern der letzteren besucht. Eine Zuschrift des Ackerbauministers an die GeseUschast wnrde zuerst auf die Tagesordnung gesetzt. Der Minister hat nämlich in diesem Jahre über 140VV p. zur Förderung des Weinbaues, der Obstbaumzucht und des Gartenbaues zu verfugen, unb ersucht. Anträge zu stellen über die Ber-Heilung dieser Summe auf alle Länder der Reichshälste. sowie über die Bertheilung zu Gunsten der erwähnten Zweiae der Landwirthschast in jedem einzelnen Lande. Der Obmann der Sektion, Herr Dr. Mulle, beantragt. oem Central Ausschuß zu erklären, daß der Weinbau unter diesen Zweigen der wichtigste ist in der ganzen Neichshälfte, daß somit auch der größte Theil der fraglichen Summe dem Weinbau zugewandt werden müffe: zwei Drittel mögen sür denselben, ein Drittel für Obst- und Gar-tenbau bestimmt werden. Was die Bertheilung unter die einzelnen LäN' der betreffe, so möge die Steiermark 2200 fi. erhalten — 1800 fl. für den Weinbau, 400 ft. für Obst« und Gartenbau. Die Verwendung hätte folgendermaßen zu geschehen: Daß Weinland wird in mehrere Gebiete abgetheilt, und zwar: Radkersburg, Luttenberg mit griedau. Pettau und die Kollos. Raun. Gonobitz und W.'Aeistritz. Marburg und die windi! ^en Büheln. Leibnitz. Boitsberg und Feldbach. Da in Marburg eine Weinbauschule errichtet wird, so könne dieses Gebiet auf die Betheilung verzichten; jedes der übrigen erhalte 200 fl. zur Vermehrung passender Weinreben, und sollen diese den Weinbauern unentgeltlich zur Verfügung gestellt werden. Um den Betrag von 200 fl. werden Kostweine getauf», damit stch die Weinbauer von den Eigenschasten der gangbarsten Weine überzeugen tönnen. Die Durchführung all' dieser Grundsätze wSr' Sache der Riede, beziehuugsweise der Ailialen. Die 400 ft. für Obst- und Gartenbau sollen in der Weise vertheilt werden, daß 300 fl. dem Obst-bau. 100 fl. dem Gartenbau zufallen: erstere würden zu Preisen von S0 fl. für Solche gewidmet, die l?ch mit der Belehrung über den Obstbau, mit der Vermehrung von Obstbäumen befaffen — Lehrer. Grundbesitzer und Winzer. Die Bestimmung über die Bertvendung der 100 fl. sür den Gartenbau wurde der betreffenden Abtheilung der Landwirthschaststnsell' schaft überlaffeu und Herr Dr. Mulle ermächtigt, den Bericht an den kentral Ausschuß auf Grund dieser Beschlüsse zu verfassen. Bom 29. August bis 10. September dieses »Jahres wird in Hitzing eine „allgemeine landwirthschastliche Ausstellung" stattfinden. Die Be-schickung derselben mit steirischen Weinen darf nach der Anficht des Ob-Mannes um so weniger unterlassen werden, als diese Weine bei der Wie» ner Ausstellung im Jahre 1866 großen Beifall gefunden und uns daran liegen mnß, den Ruf derselben zu sichern und zu verbreiten. Herr Dr. Mulle beantragte die Wahl eines Aünfer Ausschuffes. welcher die nöthigeu Bekanntmachungen erläßt, die Anmeldungen sammelt und die Betheili« lmng leitet. Diesen günser Ausschuß bilden die Herren: Dr. Mulle. Perko, Schraml, Gottlieb Baier in Graz und Wilhelm Ghrenberg. (Brun d.) Im Stalle des Herrn Ignaz Grill (Kärntner-Borstadt) brach am Sonntag gegen Mitternacht Feuer aus und wurde das sprechen, hinüber in seine Arbeitsstube, wo noch Herr Schmitz, sein viel» jähriger Schreiber beschäftigt war. „Was ist denn, Lotte? Was hat der Bater?" fragte die Proku-ratorin, der diese Störung gleichfalls höchst ungelegen kam. „Ich Hab' wirklich einen reehten Schrecken gehabt." sagte daS schöne heilere Mädchen. „Denkt Such, steh' ich da mutterseelenallein in der Küche, als plötzlich ein ganz wildauSsehender junger Mensch, der die linke Hand mit einem weißen Tuch uMlvickUt hat, in die Thüre tritt und mich ohne jeden Grnß hastig fragt, ob hier der Herr Prokurator Schulz lvohue, welcher gewisse Leute ohne viele Umstände vor den petn« lichen Gerichtshof bringe. „Wie ich ihn noch ganz verdutzt und erschrocken ansehe, geht er plötzlich auf mich zu. faßt mich beim Arme und wiederholt mit einem wilden Blick seine Frage, wobei er aber doch ganz sonderbar zittert, so daß ich wieder Muth kriege und ihm kurztveg antworte, der Bater habe Gäste bei sich, wenn er ihn zu sprechen tvünsche, soll er morgen wieder-kommen. „Mir ganz einerlei. Fräulein, ich mnß ihn jetzt gleich sprechen, denn ich bin auch sein Gast und meine Sache duldet keinen Aufschub!"— ittei dieseu Worten machte er eine hastige Bewegung, aber erschreckt nur nicht, so mit dem Zeigesinger der rechten Hand über den Hals hin, daß mir vor Schreck der Kochlöffel entfiel. Doch zum Glück tam eben jetzt unsere beherzte und handfeste. Köchin aus dem Keller zurück, ich erholte mich wieder, und unter der Katharine sicheren Auspizien flng mich der junge, schöne, ganz todtbleiche Mensch lebhast zu intereffiren an. Ich sragtc ihn daher dreist nach seinem Namen und was ich den Vater von seinem Anliegen sagen solle." Bei diesem naiven Geständniß Lottens lachte ein Theil der Gäste herzlich auf. nur die Mutter schüttelte ärgerlich den Kopf, fragte aber doch gleich darauf neugierig: „Was gab er Dir da sür eme Antwort?" „Lacht nur nicht, denn die Geschichte wird gleich sehr ernsthaft." versetzte Lotte zögernd und sah unentschlossen die Mutter an. „Hast Du uns so weit in Spannung versetzt, so erzähl' nun auch vollends Dein Abenteuer zu Ende, denn den Hals tvird's ihn ja nicht gleich kosten!" rief die Prokuratorin. Wirthschaftsgebäube sammt dem Wohnhause gänzlich eingeäschert. Nach lässigkeit hat dieses Unglück verschuldet. Der Knecht des Herrn Hawliezek, welcher dort seine Pferde eingestellt, gab einem betrunkenen Ländstreicher Nachtquartier und ließ denselben um zehn Uhr allein zurück, um ins Wirthshans zu gehen. Der Ländstreicher schlief ein — die Laterne des Stalles fiel um und zündete. Die Pferlie und sechs junge Schweine wurden gerettet, zwei Schweine verbranten. Kleider und Wüsche, darunter vierzig neue Leintücher, find gleichfalls verbrannt. Die Einrichtung konnte man größteutheils retten. Die kleine städtische Spritze (Handspritze), von Herrn Pichs und zwei Wachmännern der Stadtpolizei gezogen, war die erste auf dem Platze; außer derselben erschienen: vier Spritzen der Stadt, eine von St. Magdalena, die Kasernspritze und zwei Gamser Spritzen, letztere unter der persönlichen Leitung des Gemeindevorstehers Herrn Hauptmann Seidl. Wie immer, so gebrach es auch diesmal an der nöthigeu Ordnung. Zum Glücke war vollkommene Windstille und Waffer genug in der Nähe und gelang es. das anstoßende Haus des Herrn Hauptmanns Frickard und das reichhaltige Holzlager des Herrn gelber vor Schaden zu bewahren. Die Gebäude des Herrn Grill waren beim „Phönix" um 1000 fl. verfichert. (P ick ar d i e.) Heute findet das Gesellschaftsschießen der Offiziere wieder statt, wobei die Jäger- und Husaren-Kapelle abwechselnd spielen werden. (Steierm ärkisches Sängerfest.) Der Festausschuß versammelt fich heute Abends um 8 Uhr im großen Speisesaal des Kafino. (Aus der Gemei ndestube.) Morgen Vormittag um 9 Uhr versammelt fich die Gemeindevertretung, um über eine Kundgebung wider die Ansprache des Papstes zu berathen. (Gegen den Papst.) Der Verein „Fortschritt" hat beschloffen, auf den nächsten Sonntag Bormittag eine Volksversammlung auszuschreiben ; Gegenstaad derselbe» ist eine Kundgebung wider die Ansprache des Papstes. Letzte Post. Die Knndgebnuge« der GemetndeaisschUffe gegen die «»-spräche des Papstes mehren fich. Der Wehransschuß des ungarische« Abgeordnetenhauses hat seine Berathnng deendet. Die franzbftsche Regierung hat fich wider General Vri« der Verletzung des Briefgeheimnisses schuldig gemacht. Gwgesaudt. Am Sonntag Nachts gegen zehn Uhr waren die Spaziergänger in der Grazer Vorstadt Zeugen einer seltenen Rohheit. Der Bahnbeamte ---r führte sein Töchterchen von ungefähr sechs Iahren vom Burgplatz bis in die Nähe des zwe»ten Girstmayr'schen Hauses, schimpfte und stieß dasselbe, warf es zu Boden und an die Mauer und fügte die Drohnng bei. es ju Hause zu züchtigen. Aus dem Schimpfen hörte man das Wort „Regenschirm" heraus. Ein junger Mann erinnerte den Herrn an seine Pflichten als Mensch und Bater ; jedoch vergebens. — Wirkung hatte nur das ernstgemeinte Versprechen, ihm ein Paar tüchtige Ohrfeigen zu versetzen, weni» er nicht nachgebe. Th. E. Da erzählte denn Lotte unter de« lautlosen Schweigen der Gesellschaft weiter: ^Jch bin der ehemalige Forstadjunkt Winckelmann aus Neunkirchen im Odenwald." gab er mir zur Antwort. „Denn seit heute morgen gehöre ich den Todten an und sorge jetzt selber, daß ich ehrlich unter d»e Erde komme. Sehen Sie. Fräulein, ich blute schon gar nicht mehr! Und bei diesen entsetzlichen Worten riß er das weiße, innen ganz blutige Tuch von der linken Hand und zeigte mir eine tiefe Wuude an den drei Mittelfingern. „Was haben Sie denn gemacht? rufe ich eifchrocken. Was ich gemacht habe? stottert er endlich mit einem tiefwehmüthiaen, sinnenden Blick auf die verwundete Hand. Erschaffen Hab' ich die Wildkatze, auf Ehre — hier, mitten zwischen die Lichter hinein, weil sie mich mtt ihren scharfen Zähnen in die Finger diß bis auf die Knochen, da ich sie festbinden wollte. Ach. Fräulein, Sie hätten sie sehen sollen, die schöne Förstersbraut von Neunkirchen!" „Nun hör' auf. Lotte, das ist ja entsetzlich! Mit solchen Geschichten regalirst Du die Geburtstagsgäste Deines Vaters!" rief die Prokuratorin. und in grenzenloser Bestürzung eilten gleichzeitig mehrere der Herren, um ihn nicht mit dem Irrsinnigen allein zu lassen, nach der Arbeitsstube des Hausherrn hinüber. Bei ihrem Eintritt lag ein junger Mensch im Jägerkleid vor dem stlberhaarigen Prokurator auf den Knieen und hielt dessen Hand wider seine Lippen gepreßt; mit gefalteten Händen stand der alte Schreiber daneben. „Ah recht, daß Sie kommen, Herr Stadthauptmann Wolf, eben wollt' ich Sie herülierbitten lassen." rief der alte Herr den Eintretenden entgegen. „Und auch Dich, lieber Stockhausmedikus Bader, denn da ist Einer, den ich Euch Beiden auf's Angelegentlichste empsehlen möchte. Er !)at heute Morgen seine junge Braut auf der Neunkircher Höh in einem Wahnsinnsanfall erschossen, und bringt mir jetzt dieses freiwillige Geständniß seiner Unglücksthat zur Feier meines siebzigsten Geburtstages! --Nun. lieber Winckelmann, stehen Sie. auf und folgen Sie dem Herrn Stadthauptmann in'S Krankenzimmer des Stockhauses. Wir beide wollen später schon gut und friedlich mit einander auskommeii. ' Ordnung der Prüfungm «» >er k. k. Haupt' NUb wtterrealschule zu Marburg am Gchluße des Schuljahres 18V8. >m 28. Juli Bormittag 1. HauptschulNasse von S—10 Uhr. Am 28. Juli Bormittag 2. Hauptschulklafse von 10—12 Uhr. Am 28. Juli Rachmittag 3. Hauptschulklaffe von 3—S Uhr. Am 29. Juli Bormittag 4. Hauptschulklaffe 1. Abth. von 8—10 Uhr. Am 29. Juli Rachmittag 4. Hauptschulklaffe 2. Abth. von 3—ö Uhr. Am 30. Juli BormiNag 1. Realklaffe von 8-^10 Uhr. Am 30. Juli Bormittag 2. Realklaffe von 10—12 Uhr. Am 31. Juli Privatprüfung Bormittag für die Realschule und 4. Haupt, schulklaffe. Rachmittag für die 1. 2. 3. Klaffe. — Mr die Privat-Prüfung find die Schüler spätestens am Bortage zu melden. Die Direktion. Bad in der Kimtnervorstadt. I Judem dtt Eingaug zum Bade durch den Tafthausgarten bei Herrn Kartins Restauration von der grau Wirthin als Befitzstöruug und ilbfahrae^euheit für ihre Gäste erklärt wird, so bleibt dieser Eingang dis auf Weiteres gefchloffeu uud bittet Gefertigter die geehrten Badebe-'ucher, einstweilen den ober« Eingang von der Kärntnerstraße aus zu denützen. Johann Rohrer, Badeinhaber. Eine sehr schöne Wohnung lM Hause Nr. 104. Tegetthoffftraße. bestehend aus ö Zimmern und Nebenbestandtheile wird vermiethet. Auch kann Pferdef^ll, Wagenremise und Heuboden dazugegeben werden. (410 Schöne nme Wohnungen mit freundlicher Ausficht, zu 2, 3 und S Zimmern mit Sparherdküche und Holzlege, sind zu vergeben im Hause Nr. 109, Grazervorstadt. Ei«e arme »«glütikUche Mutter Ät 4 >iiid«n> bMet edl« Menschenfminde «« «w« tlel« zn« Mld«m«g ihreß Unalilcke», indem fie fammt 8 Kindern trank ist und nichts verdienen kann. G»be« »erden im Kamptoir dieses Vlattes und in der Wohnung der Familie, Grazeworftadt, Vlumengasse Nr. 41, angenommen. ^eutWe Ochtitzen! In deutscher Einheit, deutscher Tracht, Nicht nur Genüsse jeder Art, Da spiegelt fich des Deutschen Macht; Das Praktische auch mitgepaart, Erglänzen wird ste bald in Wien, Erwartet Euch zu jeder Zeit D'rum sollt Ihr All« dahin zieh'n. — Das preisgekrönte OchAtzenkleid im de» »ZL Heller öe la Hs^Ieu, Graden Rr. 3, Ecke der Kärntnerftrase, ftüher Ttsck'tM'Etse», D^ausgezeichnet mit der höchsten Preismedaille Paris 1S63.^W> El« eleg«»ter Echiltze»r»A feinster Gattung nK als das zweckmäßigste anerkannt; WW^ I« fi. ^ Gommeranzüge von bis st. 30, Leineuanjüge von fi.10bis fl.20 außerdem alle erdenklichen Herren-Kletder zu staunend billigen Preisen. Bestellungen werden nach allen Richtungen deS In« uud Aus-landes bei Angabe von Brustumfang, Bauchnmfang uud Schrittlänge schnellstens effektuirt, uud wird jeder Sendnng ein Garantieschein bei-gelegt, daß die von uns bezogenen Kleidungsstücke, wenn dieselben aus welch immer für einem Grunde nicht entsprechen, ohne Anstand retonr genommen werden. DM II» Aeftutzt auf das Wohlwollen und die freundliche Rachstcht, mit welcher das ?. I. Publikum mich währeud meiner 6jährigen Pachtperiode in der Restauration des hiesigen Bahnhofes beehtte. erlaube ich mir mit dem verbindlichsten Danke für die Bergangenheit die Bitte zu verbinden meinem unter dem litel (346 Llötvl ^olilsedlaKvr eröffneten, neuerbauteu und mit allem Komfort eingerichteten Hütel in der Tyetthoffstraße auch in Ankunft Ihren geneigten Zuspruch nicht zu ent-»iehen, w0jn ich trachten werde, den Wuuschen der k. I. Reisenden und Eüste dnrch bequeme Logis, solide Bedienung, gute Küche und vorzügliche Getränke gerecht zu werlien. Hochachtungsvoll M. Wohlfchlager, Rarburg, im Juni 1868. Hütel Befitzer. DanksaMg. Dem rastlosen Bemühen wacktrer ^eunde und Vekannten ist es gelungen, de« Vrand des Grill'schen Hauses auf dasselbe zu beschränken, das Veiterareifen des Feuers auf mein Holzlager und dadurch einen verheerenden Brand zu verhüten, der mir und viele» Nachbar» ungeheuren Schaden verursacht hätte. Da ich die Namen der Netter der großen Anzahl weaen nicht anzuführen ver-mag, so bitte ich Alle, meinen verbindlichsten Dank als jeoem Einzelnen abgestattet Mgft bettachten zu wollen. Zugleich bin ich ermächtiat, im Namen der Familie Grill Allen zu danken, welche beim Brande ihres Hauses Hilfe geleistet. «arburg, 14. Suli 1SSS. (407 «lots Selber. Edikt. "" Bon dem k. k. Bezirksgerickte Marburg wird bekannt gemacht: Es habe Herr Dr. Kranz Duchatsch, Advokat in Marbura, als Kurator der Josef Gutimann'schen Bermögensmaffe 8ud pr. 27. Dezember 1867 Z. 1441ö um Einleitung des Berfahrens zum Zwecke der grundbücher-lichen Eintragung und Umschreibung des im Steuer Kataster sud Fol. 66, Parz -Nr. 2S0 im Flächenmaße pr. 1 Joch 925 Q..Klft. vorkommen-den Ackers am oberen Stadtfelde in der Steuergemeinde Rothwein anf Namen des Josef Tuttmann als Eiaenthümer Hiergerichts angesucht. Es werden daher Diejenigen, welche diese grundbücherliche Umschreibung des Josef Guttmann als Eigenthümer der besagten Ackerparzelle bestreiten zu können vermeinen, hiemit aufgefordert, ihre dieSfälligeu Ansprüche läng-stens binnen sechs Monaten Hiergerichts anzumelden und w erweisen, evidrigens nach Verlauf dieses TermineS über »veiteres Einschreiten des obgenannten Herrn Kurators die grundbücherliche Eintragung und Um-schreibuua des Josef Guttmann auf die oberwähnte Ackerparzelle er-folgen wird. Marburg am 19. Juni 1868. Danksagung. Die Gefertigten sagen hiemit für den zahlreichen Anspruch den ?. Bewoh-nem Marburgs ihren wärmsten Dank und werden in Hinkunft bemüht sein, durch ent' speechende Vorsorge den Ansprüchen der geehrten Gäste in jeder Nichtung gerecht zu werden. Nothwein am IL. Juli 1öö8. (40S Andreas Lotmtgg. Karl Joch iSelivr^ St krivillänösr in sVivo, vpernring 13, Eeneral Agentea der Nähmaschinen der Singer Manu, faeturiug Komp. in Rew Sork, der größten Rähmaschinenfabrik dcr Welt, suchen unter günstigen Bedingungen für Marburg und Umgegend einen ssltze«te» Aaente». Bewerber wollen sich gefälligst an obige Kirma wenden. (399 »'«> Edikt. Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg wird bekannt gemacht: Es sei über Ansuchen des Herrn Joses Ludwig und der Krau Anna Maria Bayer die freiwillige gerichtliche Versteigerung eines Hochwaldes mit 20 Joch 1338 Q. Klft. in Tremelberg, zwischen St. Georgen und Ober-St. Kunigund, in 5 Abtheilungen im beiläufigen Flächenmaße a pr. 4 Joch, u. z. die Abtheilungen 1 und 2 im AuSrufspreife pr. 1100 fl.. die Abtheuuug 3 und 4 im AuSrusspreise pr. 1000 fi. und die Abtheilung S im Ausrustpreise pr. 900 fl. öst. W.. sodann der ganze Komplex im Ausrufspreise des erzielten Meistbotcs und 200 fl. öst. W. Zuschlag bewilliget, und die Tagsatzung zu dcren Bornahme in der Gemeinbekanzlel in St. Georgen auf den BV. Juli 1868 Vormittags von 10 bis 12 lihr angeordnet worden. AlS Vadium ist für jede einzelne Abtheilnng 100 fl. im Baaren, Sparkaffebücheln oder Staatspapieren zu erlegen. Die weiteren LizitationSbedingniffe können Hiergerichts eingesehen werden. Marburg am 26. Juni 1868. Edikt. Bom k. k. Bezirksgerichte Marburg werden Diejenigen, welche als Gläubiger an die Berlaffenschast des am 29. Mai 1868 in St. Egidi ad jutsstato verstorbenen Pens. Pfarrers Herr Andreas Pir» eine Kor-demua zu stellen haben, aufgefordert, in der Kanzlei des k. k. Notars Dr. Kränz Radey in der Grazervochadt ^ur Anmeldung und Darthuung ihrer Ansprüche am Montag den 27. Juli 1868 zu erscheinen oder aber bis dahin ihr Gesuch schriftlich zu überreichen. Widrigens denselben an die Berlaffenschaft, wenn fie durch die Be^aiilung der angemeldeten Aorderuugen erschöpft würde, kein weiterer Anspruch zustände, als inso ftme ihnen ein Pfandrecht gebührt. Zugleich werden alle Diejenigen, welche an diesen Verlaß eine Schuld zu zahlen haben, aufgefordert, am obigen Tage zu erscheinen und ihre Schnld zu liquidiren, Widrigens gegen dieselben im Klagswege vor-gegangen werden würde. Marburg am 10. Juli 1868. 408 Eisenbahn-Fahrordnung für Marburg. Stach Wien: Nach Trieft: Abfahrt: k Uhr 2S Min Frilh. Abfahrt: 8 Nhr 14 Min. Krüh. 7 Uhr 8 Min Abends. 8 Uhr 43 Mm. Abends. Nach Villach: Abfahrt: 9 Uhr Arüh. Die gemischten sage verkehren täglich in der Richtung nach Wien: Triest: Abfahrt: 12 Nhr 34 Min. Mittags. Abfahrt: 1 Ul)r S2 Min. Mittag». Nach Bleiburg jeden Samstag. Abfahrt: 2 llhr 20 Min. Mittags. Ein PrMkMt au« gutem Haust, der slovmischeu Sprache mächtm^ findet sogleich Auf. »ah«t tu der Temischtwaann-Haudluiig des G. M. Ditl in Leo den. «aaN.u-- »..n, ». «. » D-u« und »..l.» v°n Sd«°rd Zansch.» in M-.».., «aaN.u-- »..n, ». «. » D-u« und »..l.» v°n Sd«°rd Zansch.» in M-.»..,