Illyrisches Blat^ z " " Nutzen und Vergnügen. ^ Nro. 33. Freitag den 17. September 1819. Aufschrift eines Bienenstandes.^) In den drey hier zu Lande bekanntesten Sprachen. Für gcb.Wctcre Freunde dieses schönen Zweiges der Nuralindustrie.. «^ e 0 r 8- I'. IV. v. 2. Dinge, zwar kleinlich dem Aug; doch hoher Bewun' dcrung würdig. *) Auf dem LandMe Stauden, bey Neustäd'tl in Unterkrain,, im Vcsihe des Herrn Carl Smola, eines ManneZ, zu dessen Lobe wir. unterdessen-hier im Allgemeinen nur so viel anführen, daß er eins der ansehnlichsten, cinsichtvollesten und thätigsten Mitglieder öcr Yierlä'.id'.schcn Ackerbaugcssllschaft ist. Der Vi'enenstand selbst hat eine' in aNen seinen Theilen musterhafte Omrichtunss, welche die anwend- barsten Probleme der Vi^ncnpfieae a::f der Stelir apodiktisch löset, und gewiß von jedem rationellen Vienemvirthe besehen, studirt, und nachgeahmet zu werden verdient. In de>,- Folge werden von eben diesem Bienen- stände aus bedeutendere Beyträge zur Mellitturgie erscheinen : einer Wissenschaft, die vorzüglich für Kram von der größten' Wichtigkeit ist, abcr, der zahlreichen Vienenhütten, Nienenhältev und selbst einiger Viencndüchlein ungeachtet, ihre Vollkommen- heit noch lanze nicht erreichet hat; man möge nun arch Theorie hd«r Praxis schell MC. St. Ka ncia n bey Gu ten werth. Dieser Ort, auf den man bis nun so wenig b?l ^ dacht w«, gibt den Forschern der Alterthümer Ge» ^ legenheit genus, bey genau angestellten,Untersuchung gen auszumitteln, ob die Vermuthung, daß hier einst ewe Stadt gestanden seyn mng, gegründet sey over nicht. Gutenwerth, nunmehr Dobrava genannt, ein Dorf von 32 Häusern, liegt in Unrerkrain im Vezirkd ' Nassenfuß, 2 Meilen von Illyrisch: Neustadtl, an ^ dem linken Ufer des Gurkflußcs, beynahe in der Mif? i te von St. Barthclma, und St. Kancian, doch zu ! St. Kanzian eingcpfarrt. ! Sehr reizend ist die Lage des Ortes Gutenwerth, die schöne, fruchtbare Ebene, die der Gurkfluß durch- wandert, umgeben uon einer Seite mit kleinen Ge< birgen, alle bewachsen mit edlen Weinreben, deren' Saft nicht nur die Bewohner dieser Gegend erquicket, sondern auch öfters in mehreren Orten ÖberkrainS drn Nalimen eines steyrischen Weines tragen muss. An der andern Seite umgibt dieser Ort, die große .Krakauer: Waldung, welche den Einwohnern nichts nur genug Weide für ihr Vieh verschaffet, sonders slc auch hinlänglich mit Brenn -und Bauholz versieht.. Gegenüber steht das hohe mit unfruchtbaren Vaume»'.' besetzte Gorjanz-Gebirge, welches hier Krain vott^ Kroatien trennet. Hier soll also eine alt« Stadt ge-'' standen seyn', von de« nichts attders übrig gebliebeiz. ist, als der bloße Nahme Gutenwerth; wirklich finVet<< man hier keine Herrschaft, kein Gut und keine Gült,'' welche den NahMn Gutenwetth füh,en möchte. De»w i5o —, mermHddten Valvisor, der aber nur beschrieben hat« ^e, was e5sah und vorfand, warder NchmZ Guten, werth nicht unbekannt, er legte solchen einem aus den Trümmern der zerstörtem Itadt Gutenwerth aüft gebauten Mayerhofe bey, welches dem GuteArch ein- verleibt, und noch jetzt zu s.'h n ist, ader nie nannte man denselben Mayerhof, Gutenwcrth, wohl aber llruv2«l»^il)i-t»tl, unter wclchem Nahmen er noch jci.t bekannt ist. Nach einer sehr alten Tradition der Bewohner dieser Gegend, welche sich bis nun erhalten hat, soll die Stadt Gutenwerth an deyden Ufern des Gurk« Flußes gelegen, und mit einer steinernen Brücke ver» bunden gewesen seyn, und zwar an dem Orte, wo letzt das Dorf Dobrava stehet. Spuren der verfallenen Brücke sind noch vorfin» dlg; wenn die Gurk klein und klar ist, sieht man dar- in große bearbeitete Marmorsteine, wovon man meh- rere kleinere schon herausgehoben und verwendet hat. Zwey, 5o Schritte von einander entfernte Kirchen, St. Nicolai und St. Catharina, welche letztere im Jahre 1609 niedergerissen, und daraus ein Haus in St. Barthelmä aufgeführt wurde, sollen in der Mit-- te der Stadt gestanden seyn. Der schon ziemlich zer- fallene Stadt - Brunnen ist noch zu sehen, eö ist ein tiefer Brunnen von masiven Steinen, steht ganz allein auf dem Felde, etwas entfernt von der Filial-Kirche St. Nlcolai zu Ottok, davon man seit der Zerstörung der Stadt keinen Gebrauch machte, in dessen Nähe sich aber auch nichts als die Kirche sammt derMeßne» rey befindet. Der Brunnen verräth wenigstens ein sehr hohes Alter. Wag aber die Vermuthung eincr hier seyn sollenden Stadt mehr bekräftigen könnte, ist, dasi man an diesem Orte öfters Sachen ausgräbt, die dahin dcutcn. Unweit von Dobrava« Gutenwertl) auf einem ebenen öden Terrain, den man zu dcarbei: ten anfing, ackert man mehrere steinerne Särge aus der Erde, dergleichen man in Laibach nächst der Neuen« welt herausgegraben, einige davon sind no H zu sehen, andere aber wurden verbraucht. In einigen solcher Sarge fand man kleine irdene Urnen, alte Kricgyrü- stungen, such Münzen. Die5 deu^e wo^ druttich auf einen Begräbnißort der ehemahligen Tester der S,dt Gutenwerth. Nördlich von Dl.bra,'a- Guten« werth fand ein Ackersmann bey dem Aufp.t^en seines Ackers eiwHey » 1^2 Zoll lang rundes Stück Gold, in der Form' mehrerer ,n Papier zusammengerollter Münzen, welches cr an einen Goldarbeit« verhan- delte. Ein anderer fand an scinem, jenem angra'nl zendcn Acker, eine unversehrte goldene Kette vom feinsten Golde mit 24 Gliedern, künstlich gearbeitet, die aber nicht mehr zu sehen ist. Am 27. I>.lly '16^9 fand der Besitzer eines Ackers nächst Dobrava-Guten? werth eine Münze vom feinsten Golde, 65 Gran Gc° wichres, des Kaisers Augusts Nildmß und einer noch nicht entzifferten Aufschrift auf einer Seit?, auf der andern Seite trägt ihm sine vorgestellte Gottheit den Lord^rlran; und eine Palme, mit der Aufschrift: Viowli^ ^.ug. ll. Die Münze ist unverletzt, und wohl verwahrt in St. Kanaan zu sehen. Dergleichen qol< denc und silberne Münzen auch vo.'t anüern Metalls sind hier schon viele gefunden, aber von Niemanden geachtet worden, als nur in so weit, daß mnl sic um gangbare Münze vertauschte. Westlich von Do'drav.'.- Guteuwertl) sand mau im Iadre iljl^ tief in der Orde z>vischen Steinen, die man um cin H ius zu bauen aufgrub, einen in Stein gehauenen 12 Zoll langen Löwen, auf eine Beute lauernd, künstlich vorgestellt» Der Löwe ist noch jetzt ober der Fl ishbank des Fleisch- hauers zu St. Kanaan eingemauert zu schen. Nähe- re Untersuchungen darüber werden verständigern mit dem Forschungügeiste der Alterthümer mehr bckann- tcn Forschern überlassen. 3 i c g l e r. 0 r 0 5 5 -1; t> acli nß 5 *). (Aus der Leipziger I ugendz ei tung.^ Heute brach der in deil Annalen unserer Stadt ewig denkwürdige Tag an, wo unter Zultrömung ei- *)^ Wir erinnern unsere werthen Leser, daß man bey diesen Witzsplclen au «in Zcitungöblatt zu deulen ba^