Nr. 110.                                      Mittwoch, 18. Mai 1910.                             129. Jahrgang.

Zeitung
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sich Milloöil'stms,!- Nr, 2l»! die Nrt>al:1ioi> Milloziiistrnsir Nr, 20, Sprechstunden der Rrd«liil,n vo« 8 bi« 1U Uhl
vormittag«!. Uufraulierl« «riesc werden nicht angeiwuimcn, Manujtrirtr nicht zurückgestellt.
Telephon-Nr. der Redaktion 52.
Amtlicher Heil.
Seine l. und k. Apostulifche, Majestät haben mit Allerhöchst er Entschließung vom 1l. Mai d. I. dcn> Kunlpunislen Karl Gold >n a r 1" das t'. lind k. öster» reichisch-ungarische Ehrenzeichen für Klinst lind Wissen» schaft  allergnädigst  zu verleihen  geruht.
Seine k. nnd k. Apostolische Majestät haben nnt Allerhöchster Entschließung vom 12. Mai d. I. den Ersten Staatsanwalt Dr. Max V onvier in Klagen» fürt zum Nate des Oberlaudesgerichles ill Graz al!er° gnädigst zu  ernennen  geruht.
H o ch e n b ll r g e r  »>. p.
Seine k. nnd l. Apostolische, Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 8. Mai d. I. den Mi-nisterialselrelär im Ministerium des Innern Doktor Karl K r aßni g zum Oberpolizcirate init dem Titel ^ eines Regiernngsrates bei der Pulizcidirektion in Wien allergnädigst zu ernennen geruht.   Haerdtl ,n. i».
T)en 14. Mai 1910 wurde in der l. l. Hof» und Staats-dructerci das XXXVII. Stück des ReichsgcselMattes in deutscher Ausgabe ausgegeben und versendet.
Den 14. Mai 1910 wurde in der k. l. Hof» und Staats» druckerei daS I.XXXVIII. Stück der italienischen Ausgabe dcs Reichsgesetzblattes des Jahrganges 1909 sowie das X und XVIII. Stück der italienischen Ausgabe des Neichsgesehbiattes des Jahrganges 1910 ausgegeben und uersendet.
Den 17. Mai 1910 wurde in der k. l. Hof. und Staats' druckerei das XXIX, XXX. und XXXII. Slück der böhmischen Ausgabe des Ncichsgejetzblattes des Jahrganges 1910 aus-gcgeben und versendet.
Nach dem Aultsblatte zur «Wiener Zeitung» vom 14. und 15. Mai l91<) (Nr. 109 und 110) wurde die Weiterverbreitn»«, folgender Preßerzeugnisse verboten:
Flugblatt, betreffend Einladuug zu einer am 2K. Mai 1910 halb 9 Uhr vormittags in der Restuiration «zum Magistrat», Wim, XI., Hauptstraße 91. stattfindenden Versammlung, Thema: «Die Entstehung des Christentums».
Nr. -!?9 «1.o liilL. vom 7. Mai 1910 (Paris).
Nr. 1190 «0mnidu8» vom 7. Mai 1910.
Nr. 27 «ßknluky 0b/.or» vom 10. Mai 19 0.
Nr. 18 .Ostschicsische Post' vom «. Mai 1910,
Nr. 3 «!_,», (^iientlouo Hnciulc» vom l». Mai 1910.
Nr. 106 «I.'inclipomlontn. vom ti. Mai 1910<
Nr, 18 .I.oul>6lc? Olixor»  vom 7. M»i 1910.
Nr, 5<i »Fiicdländer Zcitnng» vom 11. Mni 1910.
Nru. .'iütt lind 35>7 <Aul«<li,o sfaw«, vom 30. April 1910.
MchtamMcher Geil.
Die Kretafrage.
Aus Kunstantinopel luerden folgende Äußerungen der türkischen Presse über die kretische Angelegenheit gemeldet: Der „Tanin" will an der Hofsnnug sesthal» ten, daß die vier Kretamächte eine ihren Zusagen nnd den Interessen der Türkei entsprechende Lösung der Frage findeil werden, und empfiehlt daher, den weiteren Verlauf der Dinge kaltblütig abzuwarten. Eine euer» gischere Sprache führt der „Sabah", indem er fordert, daß Europa seine Mißbilligung des Willküraktes der kretischen Nationalversammlung durch Tateil beweise. „Wir erwarten," schreibt das Blatt, „von den Mächten die hiesür notwendigen Maßregeln, und wir können nicht zugeben, daß sie bloße Zuschauer der kretischen Vorgänge bleiben. Die Kreter sind dnrch den Umstand ermutigt worden, daß die Mächte nnlälig geblieben sind.   Die  uttomanische  Regierung  hat   ihren   Stand-
pnnlt bekanntgegeben; der Augenblick ist geeignet, um zu einer endgültigen Lösung der kretischen Frage, zu drängen." Der „Ikdam" erklärt, wenn die Mächte nicht ihre Zusagen durchaus erfüllen, dann müsseil sie der Türkei gestalten, von ihren Vollmachten Gebrauch zu machen. In diesem Falle werde sich die Pforte selbst Gerechtigkeit verschaffen. Die türkische Regierung tonne nicht länger die Angriffe anf ihre Rechte zulassen, die sie mit ihren eigenen Kräften zn schlitzen vermag. Die türkische Nation könne die Verletzungen ihrer Würoe nicht länger ertragen. Die „Ienigazetta" betont, daß die Vlicke von dreißig Millionen Muselmanen auf Kreta gerichtet sind. Diese haben geschworen, nicht das kleinste Stück Boden von der Türkei lostrennen zu lassen, sie sind bereit, ihr Blut dafür zu vergießen, und sie werden absolut nicht zugeben, daß Kreta der otto» manischen Souveränität entzogen werde.
Ägyptische Finanzen.
Man schreibt ans Kairo: Nach der Schlnßrechnung für das ägyptische Finanzjahr 1909 betrugen iu die» scm Zeitabschnitt die Einnahmen 15,402.872 ägyptische, Pfunde, gegen 15,521.775 des Vorjahres, die Ans-gaben 14,421.602, gegen 14,406.144 des Vorjahres. Hieraus ergibt sich ein Überschuß von 1,16l.270, der, wie anch in den früheren Jahren, dem Reservefonds zngesührt wnrde. Gehlerer betrug nach Absetzung der aus ihm bcstritlencn Ausgaben Ende des Jahres 1909 4,228.853, gegen 5,389.739 des Vorjahres. Von diesem Betrage sind 213.000 abzuschreiben infolge des niedrigen Kurses mehrerer Papiere, so daß der Reservefonds mit 4,015.853 in das neue Rechnnngsjahr übernommen wurde, gegen 5,209.739 des Vorjahres. Die im Jahre
SeuMeton.
Sprichwörter aus dem Morgenlande.
Von Ilse F»u0mai?er.
(Schluß.)
Nun hören wir noch, was sie von der Liebe halten: Tie Liebe ist nur eine Krankheit; manchmal dauert sie einige Stnnden, manchmal einige Tage, selten aber rouge Monate. — Die Liebe und die Eintracht ermög» lichen Unmögliches; der Haß und die Zwietracht machen auch Mögliches unmöglich. — Die Liebe ist der Grund-stein des Staates. — Die Liebe führt den Verständigen vom Wege, den Dummen aber bringt sie ans die rechte Fährtc. — Nach der Liebe die Ehe, nach der Flamme der Nauch. — Der Liebe Zeichen ist ein lachendes Besicht.
Der berühmte Nasredin-Hudxa meint: Für jeden Schmerz gibt es zwei Mittel: die Geduld und die Zeit. ^ Dem Dummen Rat erteilen und den Neger waschen, 'st eins. — Wer dem Wolf glaubt, schadet den Schafen.
Was ist die Hoffnung? Ganz nüchtern antworten Uns darauf die Türlen: Die Hoffnung ist ein seichtes Nasser. — Wer erst nicht mehr hofft, ist glücklich. Wer don der Hossnnng lebt, stirbt vor Hunger. — Allah Hab die Hussnnng, weil der Mensch mit seinem Los nie zufrieden war.
Wie sie Freund und Feind benrteilen, ist aus sol» ^nden Exemplaren zn entnehmen: Wer keine Frennde .aucht, hat deren viele. — Suche dich dem Freuude nicht verhaßt zu machen, so hast du mehr, als wenn ^u dich lx'i ihm einschmeichelst. — Der Freund, des freundes Freund und des Feindes Feind sind drei freunde. — Gehe nie mit dem Feinde deines Freundes. "7 Den alten Freund fürchte nicht, dein neuen traue "^' ^ Hundert Freunde sind nicht viel, ein Feind ^ber zu viel. — Dem Freund zu lieb sei niemand Feind. ^ Vor dem Feiud hüte dich eiumal, vor dem Freunde Mndertmal. — Ein  arabischer Weiser  sagt:  Bemühe
dich nicht die Fehler deines Freundes zu finden, fein Feind weiß alle.
Das Gefühl war der erste Lehrer der Menschheit.
Obwohl es genügend bekannt ist, daß die Türken sehr rachsüchtig sind, finden wir doch nur solche Sprich. Wörter, die die Rache verwerfen. Willst du dich am Feinde rächen, so vergelle ihm Böses mit Gntem. — In der Rache gibt es keine Seligkeit. — Die Rache ist »vie ein persisches Schwert, das auf beiden Seiten schneidet.
Wer selbst fällt, foil nicht weinen. — Wer Zwist säet, erntet Versolguug. — Wer die Katze nichl füttert, füttert die Maus. — Was geht, vergeht. — Der Wein-garten bedarf nicht des Segens, sondern der Schaufel.
In guter Letzt wollen wir noch in ihre Weisheit betreffs der Frau Eiublick halten. Gäb es keine Franen, wären beide Pole ohne Freude und die Mitte ohne Hilfe. ^ Eine gnle Frau ist ein Angapsel. — Wer einem Mädchen das Schreiben beibringt, wird es — wann schon, denn schon, bitter bereuen. — Der Säbel, die Frau, das Meer, was von diesen Dreien ist das Ärgste? — Das Hans steht nicht anf der Erde, fondern auf der Frau. Wenig Böses tut die Frau selbst, sie ist nnr die Ursache, das andere Böses tnn. — Eine gelehrte Frau kommt einem gelehrten Manne nie gleich; eine nngelehrte Frau aber ist unendlich besser als ein un-gelehrter Mann. — Vertraue nie einer Frau. — Die Znnge ist der Frauen Waffe, weil sie immer gebraucht wird, ist sie so scharf. Gäbe es leinen Wind, so würden die Schiffe nicht versinken — aber sie könnten auch nicht fahren; gäbe es leine Frau, so gäbe es kein Un» glück ans der Welt, aber anch keine Menschen. — Wer in der Frauen Paradies eingeht, wird höllische Schmer« zen leiden. — Frauen sind Gist und Arznei. — Die Franen sind des Volles Blumen. — Der Frau Wünsche erfüllen oder das Meer ausleeren, geht nicht.
Einen besonderen Strauß bilden die Sprichwörter, die mit „Wer" beginnen. Diese sind wohl auch die po» pulärsten. Der Greis erteilt damit Lehren, der Vater würzt mit ihnen die Nedc und selbst der Sohn flicht sie in sein Geplauder eiu. Hier mögen einige erwähnt sein: Ncr  im Faß ertrinkt,  erspart den  Weg zum  Meer.
—  Wer die Spatzen fürchtet, soll keine Gerste streuen.
—  Wenn die Flut wegschwemmt, bringt die Ebbe nicht wieder. — Wer  in die Lust spuckt, dem fällt es ins Gesicht. — Wer den Tcnfel sucht, findet ihn leicht. — Wer  Dornen  sät,  erntet  keine  Rosen.  —  Wer   mit Honig arbeitet,  leckt seine Finger.
Um noch einen Begriff für das Verständnis der sogenannten Moral.Erzählungcn zn geben, seien hier die  beiden  folgenden  angeführt.
Das Kamel und der Esel. Einst ging das Kamel mit dem Esel über einen steinigen Weg. Der Esel stol» perle jede Weile nnd fragte feinen Gefährten:
„Sage mir, Freund, wie kommt es, daß dn so sicher gehst, während ich fast über jeden Stein falle, da du doch den Kopf so hoch trägst und ich ihn tief zur Erde senke?" — „Das eben ist es", antwortete, das Kamel; „ich schaue mir schon von hier aus den ganzen Weg an und sehe die Steine, denen ich dann ausweiche; dn aber erblickst das Hindernis erst dann, wenn du schon mit dem Fuße daran stößt." — So gingen sie. noch ein Weilchen und kamen zu einem Wasser. Da sagte der Esel: „Gehe hinein uuo sieh, ob das Wasser l,ef ist." Das Kamel erfüllte diesen Wunsch nnd rief dann: „Schan, es reicht mir bis an den Körper!" — Da sprang der Esel ins Wasser; weil er aber nicht bedacht hatte, daß das Kamel höhere Beine hat, so mnßte er elend zu Grunde gehen.
Der verdorbene Fisch. Vci einem Kalis war großes Festessen. Unter anderem kam anch ein großer Fisch vor die Gäste; diese bemerkten aber, daß der Fisch nicht mehr frisch war, und einer der Geladenen neigte sich über die Schüssel, flüsterte dem Fische einige Worte in3 Ohr lind horchte dann aus die angebliche Antwort. „Was tust du, Freund? Was hast dn ,mit dem Fische ge. sprochen'?" — „Nichts von Belang", antwortete der Gefragte; „vor drei Monaten ertrank mein Freund im Meere und ich befragte den Fisch nach dem Verlaufe dcssen Todes, doch der Fisch meint, er sei schon viel länger aus dem Wasser und wisse nichts davon." — Dies leuchtete dem Hausherrn ein nnd er ließ den Gästen  künftighin nur  Gutes vorsehen.
Qaibacher Zeitung Nr. 110.                                                                       992                                                                                           18. Mai 1910.
1909 aus die Amortisation der öffentlichen Sckmld ver» wendete Snmme belief sich anf 272.720, gegen 319.82N des Vorjahres. Die Einnahmen sind somit im verflossenen Jahre abermals gefallen, der Reservefonds ist be> deutend verringert worden. Beides Anzeichen, daß die wirtschaftlich'.' Lage Ägyptens seit der großen Krise sich noch nicht wesentlich gebessert hat. Der Ertrag der dire?, ten Steuern ist von 5,287.562 im Vorjahre anf 5,447.778 gestiegen, hingegen find die Einnahmen ans den Zöllen weiter gefallen. Letztere betrugen im Jahre 1908 1,982.232 und im Jahre 19N9 1,799.963. Infolge der schlechten Baumwollernte wird für das kommende Jahr mit einem noch größeren Rückgang dieser Ein» nahmen gerechnet werden müssen. Die Erhöhung der Einnahmen ans den Stempel» und Gcrichtsgebühren ist nur eine Folge der vermehrten Wechselproteste und Prozesse, die in der brach liegenden Geschäftstätigkeit ihren Grnud haben. Hinsichtlich der staatlichen Ver-lehrsanstalten ist bei der Post eine geringe Erhöhung, bei der Eisenbahn eine Verminderung der Einnahmen um etwa 5 Prozent zu verzeichnen. Die Einnahmen der Tclegrapheiwerwallnng sind unverändert geblieben. Der schlechten Finanzlage entsprechend, wurden im letz» ten Jahre für Verbesserungen in den staatlichen Ver» kehrsanstalten weniger Mittel aufgewendet als im Jahre 1908. Die Ausgaben für den öffentlichen Unterricht sind um ein Geringes erhöht worden. Der alljährlich znr D<ckuug der sür den Sudan aufzubringenden Mittel von Ägypten zu leistende Veitrag betrug im Jahre 1908 379.763 und im Jahre 1909 335.000. Dafür sind die von England zu zahlenden „Vorschüsse" für den Sndan wieder anf 645.200 ägyptische Psnnde gestiegen. Ägypten hat mithin im abgelaufenen Rechnungsjahre für die Weiterentwiclluug des Sudans fast 20 Millionen auf» bringen müfsen.
Laib ach, 17. Mai.
Mittwoch den 18. Mai wird eine allgemeine Ob» »nänncrtonfeienz stattfinden, die das Arbcitsprogramm
sür die Zeit nach Pfingsten feststellen wird. Im Mai sollen nur wenige Vollsitzungen stattfinden, um dem Budgetansschuß Zeit zur Erledigung seiner Arbeiten zu lassen. Es wird von berufener Seile auch darauf verwiesen, daß in der zweiten Lesung viel besser poli» tische Erörterungen Platz finden als im Ausschüsse. Die Steuervorlagcn dürsten in der Sommersession kaum zur Zweiten Lesung gelangen; ebenso wenig dürfte die Geschäflsordnungsrefurm noch in der Summertagung verabschiedet werden. Man beabsichtigt, außer den, Staatsvoranschlage nnr wenige andere Regiernngs-vorlagen zu erledigen, wie die Mineralölindnstrie°Vor° läge, die Vorlage über die Rechispraklitanten und das Gesetz über die Aufhebung des Instituts öffentlicher Agenten, die Zündhölzchenslcner, bezw. das Zündholz» ä)enmonupol. Nebenbei soll noch die Verhandluug der
Dringlichkeitsanlräge lausen. Darunter befindet sich der Dringlichkeitsantrag des Abg. Wastian, betreffend die Stellung der Poftoffiziantcn.
Maßgebendcnorls wird in Berlin mitgeteilt, daß die Meldnngen von einer Znsammculunft Kaiser Wil. hclms mit dem Zaren in den nordischen nnd dänischen (bewässern bloße Kombinationen sind, die der amtlichen Bestätigung entbehren.
Dem Präsidenteil der Rcichsduma ist eine von etwa hulldert Mitgliedern der Rechten, den Nationalisten und einigen Ottobristen unterzeichnete Erklärung übermit» teil worden, worin es heißt: Ans Blättermeldungen sei den Unterfertigten bekannt, daß dem Präsidenten Erklärungen der Handelskammer von Newcastle sowie der Kammer und des Senats von Belgien bezüglich der fillnländischen Politik Rußlands zugegangen seien. In Anbetracht dessen, daß jede Einmischung von Ausländern in die inneren Angelegenheilen Rußlands, welcher die Duma nicht sofort energisch entgegentrete, die russische Nalionalwürde verletze, schlagen die Unterfertigten vor, falls die Meldung richtig sei, den Präsidenten der Reichsdnma zu beauftragen, den Engländern und Vel° giern ihre unpassenden Gesnche zurückzusenden nnd da» bei anf ihre unzulässige Handlungsweise sowie auf die Nutzlosigkeit ihrer ungebetenen Einmischung hin» zuweisen.
Die offiziöse „Rossija" führt aus, die Aufregung der englischen Handelskammern wegen eines befürchteten Umschwunges im Zollwcsen Finnlands seien voll» kommen unbegründet. Die geplanten Reformen, die die Rechte des Landtages in keiner Weise beeinträchtigen, da die Zollgesetzgebung Finnlands immer ein Präroga» tiv der Krone gewesen sei, treffen ausschließlich Finn» lands Beziehungen zum Reiche. Die Handelsbeziehungen Finnlands zum Auslande seien durch die russischen Handelsverträge geregelt und Plötzliche Veränderungen daher ausgeschlossen. Der beste Beweis dafür fei im russisch'deutschen Handelsvertrage gegeben, der die russische Negierung verpflichte, die geplante Gleichstellung Finnlands hinsichtlich des Zollwesens mit den übrigen Teilen des Reiches mindestens zwei Jahre vor der Dnrchführung Deutschland nnznzeigen. Die Ausregung der Engländer sei um so unbegründeter, als im Handel mit Finnland die erste Stelle Deutschland und nicht England einnehme.
Tagesneuigteiteu.
— lKöniq Eduards Hund.j Einer, den der Tod König Eduards bitter getroffen hat, ist Cäsar, der rauh» haarige Terrier, der Liebliugshund des verstorbenen Monarchen. Er war der ständige Begleiter des Königs, er nahm an den Reisen König Ednards teil nno an ullen Cpaziergängen. Cniar ist eine auffällig kluge Kreatur und sein Verhallen seit dein Tode seines Herrn verrät, daß das Tier erkannt hat, was geschehen ist. Er war gewöhnt, anch im Paläste seinein Herrn von Zimmer zu Zimmer zn folgen, und nun eilt der Hund
rastlos durch alle Räume und sucht überall nach seinem geliebten Herrn, den er nicht wiedersehen soll. Noch in Biarritz war er am Strande der stelige Gefährte des Königs- in der ersten Woche, in der König Eduard das Zimmer hüten mnßle, wurde der Terrier täglich in Begleitung eines Bedienten ins Freie geführt, aber dem trenen Tiere fehlte sein Herr und es war nicht so lustig und fröhlich wie sonst. Jetzt folgt Cäsar dem Kammerdiener des Königs auf Schritt und Tritt und mit dem trauernden Diener teilt auch der Hnnd seinen Schmerz. Vor knrzem noch, als Cäsar in Biarritz wie immer bei Tische vom König eigenhändig seinen gewohnten Leckerbissen in Gestalt eines kleinen Knochens erhielt, meinte ein Gast des Königs lächelnd, der Ter> rier müsse doch versuchen, auch die Sprache der französischen Hunde zn erlernen. „Ja", meinte König Eduard, „ich habe meine Sorge mit ihm, er steht sich mit den anderen Hnnden herzlich schlecht — wirtlich, er ist alles andere als ein Förderer der Entente cor» diale . . ."
—   lDas Heiraten im Mai.) Der Mai, der doch sonst der Wonnemonat genannt wird, gilt trotzdem soder, wie böse Innggesellenznngen sagen, „gerade "deslvegen") im Volksglauben vielfach sür ungeeignet znm Heiraten, Dieser Vollsglanbe geht  aus  einen  uralten  römischen Volksbranch zurück, wie Dr. Esser in Malmedy nach-gewiesen hat. An bestimmten Maitagen wurde um die Mitlernachtsslunde eine   Feier   zn Ehren der   umher' irrenden  Seelen  von  Verstorbenen,  der Imnui-o«  ge« halten;  sie  sollten  dadurch  bewogen werden, uicht  im Hanse zu spuken. Heiraten wurden an diesem Tage nicht abgehalteil, weil man fürchtete, die Lemuren würden der Ehe Unglück bringen. Später ließ u>an das Heiraten sngar  im  ganzen  Mai  sein.  Ovid  sagt z. V.  in den Fasten! ..Nicht für der Witwe Hochzeitstafeln, noch für die der Jungfrau ist diese Zeit geschickt", und Porphyrion erklärt in einem Horaz»Kommentar: „Im Monat Mai zu heiraten, widerspricht frommer Scheu." — In manchen Gegenden Deutschlands hat sich der Branch umgekehrt,  und gerade  das  Heiraten  im  Mai wird   sür glückbringend gehalten.
—   Wn  Mittel   gegen  Müdigkeit.)    Interessante Versuche über eine Steigerung   der Leistungsfähigkeit der Muskulatur durch Znsührnng von  Medikamenten hat jetzt Professor Dr. A. Loewy im Zuntzschcn Labu° rc-.torium der Berliner Landwirtschaftlichen   Hochschule angestellt.  Sie  ergaben  das  Resnltat,  daß  es  in  der Tat    möglich    ist,    die    Ermüdnngserscheinungen   bei Muskelarbeit rückgängig zn macheu. Es Handell sich um Gaswechselversncho an Hunden, die auf einer elektrisch angetriebenen   Trelbahn    lange  Zeit   bergauf   laufen mnßten, bis die Zeichen der Ermüdung direkt sichtbar wurden und objektiv im Gaswcchsel zutage traten. Be» kanntlich   bleibt  der   zur  Leistung   einer  bestimmten. Arbeit erforderliche Energieverbrauch, wie er am Sauer° slosfverbranch und der Kuhlensäurebildung gemessen werden  kann, bei  trainierten Individuen  konstant,   steigt jedoch bei eintretender Ermüdung. Es galt nun, die die Ermüdung  kennzeichnende  Steigernng des  Sauerstoff» bedarso durch sonst unschädliche pharmakolugische Agcn» zien  hinauszuschieben.    Daher wurden den ermüdeten Hunden größere Dosen von  Cpermin unter die Haut eingespritzt. Dann ließ man sie weiter lanfen. Alle drei
Wer wird siegen?
Roman von Headon Hill. Autorisierte Übersehlmg von A. Vrauns.   ,
(1. Fortsetzung.)         (Nachbmcl uclbolc».)
Er war'Knall und Fall, ohne vorherige Kündi. gung aus seiuer Stellung als Assistenzarzt bei einem berühmten Mediziner in London entlassen worden, weil er einen jehr schweren Fall vernachlässigt hatte, nm in einer Vorstadt einem Wettrennen beizuwohnen. Sein unverantwortlicher Leichtsinn hatte den Tod des Pa» tienten und danach eine Untersuchung zur Folge gehabt, und daß seine Nachlässigkeit uach den strengen gewissen» hasten beruflichen Grundsätzen des alten Landarztes l^ls eine unverantwortliche, unverzeihliche Sünde an» gesehen werden würde, wußte er sehr wohl. Seine Geld» lniitel waren aber augenblicklich fast gänzlich znr Neige gegangen und eine Aussicht, eine andere Stelle zu er» hallen, war ebenfalls nicht vorhanden. Es blieb ihm demnach nichts anderes übrig, als in den sauren Apfel zu beißen, sich zu einer vollen Beichte zu bekennen und um neues Moos zu bitten.
„Nach allem," fuhr er im Sinnen brummend sort, ..ist der alte Bursche doch meines Vaters Bruder. Mag cr den verurteilenden Artikel lesen und tüchtig wettern, ist mir schließlich einerlei, wenn er nur hernach wieder den edlen Wohltäter  spielt."
Und nun rasch über den Lawn schreitend, trat Cyrill Vathurst durch die französische Fensterlür ins Zimmer. Anfangs wähnte er, sein Onkel, der zurück, gelehnt regungslos in seinem Armstuhle saß, wäre ein» geschlafen. Doch uur zwei Schritte hatte er ins Gemach getan, als fein Herz in großen Schlägen zu hämmern begann und dann der Pulsfchlag desselben säst stockte bei dem seinen: Ange sich bietenden Anblick, so daß er genötigt war, sich an den Tisch zu klammern, um nicht umzusinken. Die nichlssehenden Augen des alten Man» ncs waren weit geöffnet und stierten gerade vor sich hin. Seine medizinischen Kenntnisse sagten Cyrill, daß
dies der Todesschlaf sei und sich zusammenraffend, warf er sich neuen den Sessel auf die Knie, am Puls und Herzen des Abgeschiedenen die üblichen Prüfnngcn vor» zunehmen.
„Ganz tot, erst seit knrzer Zeit verschieden, schr geringe Tcmpcraturabnahme," hauchte cr für sich. „In der letzten halben Stunde muß es geschehen sein." Er stand wieder aus, und jetzt leichten Schämn um die Lippen seines entseelten Onkels bemerkend, beugte er sich wiederum nieder und unterzog die stierenden Augen einer raschen Untersuchung. Von dieser ging cr zur Prüfung dcs Vodenbesatzes in dem roten Pokal über, und als er das Glas wieder auf deu Tisch setzte, war der Ansdruck seines Angesichts der eines bis ins In» nerste erschütterten Menschen.
„Er hat sich vergiftet, das ist unzweifelhaft," mur» melte Cyrill. „Das Schlimmste von der Sache ist nur, daß ich selbst in Verdacht gerate, ihn umgebracht zu haben, wenn ich Lärm schlage und es infolge davon bekannt wird, daß ich hcnte abends hier unter gewesen bin."
Für den Augenblick war der ihn völlig veherr» schende. Gedanke: ungesehen und so rasch wie möglich wieder fortzukommen, damit niemand etwas von seinem mitternächtigen Besuche erfahre. Sein beruflicher In» stinkt gewann jedoch die Oberhand und hielt ihn noch eine Weile länger zurück.
„Ich möchte wissen, was für Zeug es war", setzte er leise hinzu; „ein Pflanzengift irgend einer Art, vielleicht Slrophantus? Anf der Basis seiner Tempe» ralur könnte ich die Zeit der Wirkung verschiedener Dosen ausrechnen, wenn ich nur ein Stückchen Papier hätte. Ach, da liegt ja ein Blatt auf dem Fußboden! Es sieht ans wie die leere Rückseite eines Briefes. Muß mal sehen, nun —"
Nachdem er sein klinisches Taschenthermometcr in den Mund des Toten gesteckt nnd den Rekord anf dem Instrumente gelesen hatte, kritzelte er gewisse Vcrech-nungen auf das zuvor aufgehobene Papier.
„Ja, das muß das Gift gewesen sein," murmelte er, „und es ist eins, das bei der Analyse nicht leicht eindeckt wird. Wenn ich den Becher ausspüle, dann wird eine Frage von Gift wahrscheinlich gar nicht anss Tapet kommen und der Tod nalürlichev Herzschwäche zugeschrieben werden."
Dem Worte ließ cr die Tat auf dem Fuße folgen; ein bißchen Sodawasser aus der Flasche in den Pola! gießend, schüttete er den Inhalt aus dem Fenster und setzte das Glas, nachdem er es mit seinem Taschentuche abgetrocknet, anf das Tablett. Und noch einen halb» bedauernden Blick anf die stille Gestalt richtend, steckte er in der Zerstreutheit das Papicrblalt mit den darauf gekritzelten Notizen in die Vrnstlasche seines Rockes nnd verließ das Gemach aus demsclben Wege, auf dem er gekommen.
„Ungern verlasse ich den allen Burschen mit den schrecklich hinstarrenden nngeschlossenen Augen; wenn ich sie aber zudrücke, dann wäre es das Verraten, daß jemand nach seinem Abscheiden hier gewesen sei," dachtc Cyrill beim Zurückschreiten über den Nascliplatz.
Unbehelligt gelangte er in den Schutz der Gestrauch-hecke und rückte gerade sein Bicycle von dem Baume ab, an den er es gelehnt, als das Gartenpförtchen siäi leise anstat und jemand in die Gartenanlagen trat. Behindert durch seine Maschine, hatte der juugc Arzt nicht Zeit, sich vom Wege zurückzuziehen, ehe er ae-sehen wurden. Daß er von dem von der Landstraße Eingetretenen bemerkt worden, wußte er bestimmt. Nach momentanem Innehalten kam der letztere näher und die beiden gingen auf dem sehr schmalen Psade so nahe aneinander vorüber, daß ihre Kleider sich streiften. Doch beachtete jeder ans eigenen schwerwiegenden Gründen Schweigen, das gefühlt werden konnte, und alles, was die beiden, der kommende und der sich entfernende Ve-sucher, voneinander sahen, war ein in der Dunkelheit an ihm vorüberschleichendes geisterbleiches Angesicht. (Fortsetzung folgt.)
Laibacher Zeitung Nr. 110.                                                                       993                                                                                          18. Mai 1910.
Versuche crgabcn nun, wie Professor Locwy in der Vcr» l'ner „klinischen Wochenschrift" ausführt, daß oer Sauersloffverbrallch pro Tour und Meterkilogramm Eteigarbeit nicht unbeträchtlich vermindert war. Wie diese Wirkung des Sp^rmms zustandekommt, da-5 be. darf noch »oeiterer Untersuchungen.
—   s!>OU Hoiratsanträge i>, einem  Monat.)    Den sckjönen Nühnenknnsllerinne!'., die ni  ihren  mehr oder weniger hinreißenden Rollen nach eigenen und fremden Berichten bei jeder Vorstellung zu viele Männerherzen brechen, ist neuerdings eine sehr gefährliche Konlurren-lin entstanden in Fräulein Florence Turuer iu New» York, einer Diva des — Kinematographen theaters. Es ist  kaum  zweifelhaft,   daß  auf  jedes    liebesbedürftige. Männerherz, das sich durch die Reize einer Bühnen-künstlerin  bestricken  läßt, ein ganzes  rundes Tausend solcher  kommt,  die  der    Schönheit   einer   Heldin   der Kinematographensilms zum Opfer fallen. Miß Turner ist eine jnnge Dame von 23 Jahren, deren hinreißen» der Einflnß  auf die  Herzen  ungezählter  Männer  in den,  Glanz  ihrer großen  Augen  beruht.  Sie hat   im Lause  der  letzten  drei  Jahre  die Hauptrollen   iu   all den  Dramen  dargestellt,  die  eine  der  größten  Kine» malographengesellschaften Amerikas im Bilde festgehalten hat, und sie hat in   dieser   Periode  nngcfähr  18.000 glühende  Heiratsanträge  empfangen!    Das  macht   im Monat nicht weniger als 500! Miß Turner verösfenl» licht  in  einer  ameritanischen  Zeitschrist  mehrere   der empfangenen Liebesbriefe, deren glutvolle Anschaulich» leit in nichts hinter der derjenigen Liebesbriefe zurück» steht, die bislang den Heldinnen der wirklichen Vühne zugingen. Miß Turner erklärt, daß die Zustellung die» ser unzähligen Liebesbriefe bereits drei Briefträger an den Rand ihrer Arbeitskräfte gebracht habe, und fagt ferner, daß nicht alle Rollen, die sie darstellt, den gleichen Erfolg haben. „Wenn ich aber in ,Das geraubte Laden» Mädchen' auftrete, wo mir allerhand Gefahren drohen, und wo mir ein ganzes Konsortium der oluligsten Verbrecher nachstellt, so kann  ich damit rechnen, daß mir mindestens lausend tapfere Ritter ihre Hilfe anbieten. Wenn ich durch einen gransamen Stiefvater leiden mnß, so sind rs mindestens 500 bis 600 Anbeter, die mir als Heil und Rettung eine schleunige .Hochzeit empfeh» len. Es ist sehr interessant, dem allen znznsehen",   so schließt Miß Turner,  „aber ich kann nicht verstehen, warum die Leute bloß alle so närrisch sind? Man darf sicher sein, daß ich niemals einen Mann heiraten würde, der s<'in Herz an mein photographisches Abbild verloren hätte, denn ich wäre ja nie sicher, ob er es nicht nach der Heirat sofort an eine andere Kinematographendiva verlieren würde."
—   fVncklige Tiere.j  Es  ist  eine  wenig  bekannte Tatsache, daß die bei den Menschen leider so häufigen Verkrümmungen der Wirbelsäule (Buckel) auch bei einer Reihe von Tieren anzutreffen sind. In einer vor kur» zem in der Zeitschrift für Chirurgie erschienenen inter» cssanten Untersuchung stellt Dr. Fritz Härte! fest, daß die Hansvögel,   insbesondere  die  Hühner,   Verhältnis» mäßig gar nicht so selten an einer ausgesprochenen Rück-gratsverkrümmnng   erkranken,   die   gewisse   Ähnlichkeit mit dem  menschlichen Buckel hat. Bei den viersüßigen Tieren sind diese krankhaften Erscheinungen allerdings selten. Häufiger ist dagegen bei den niederen Wirbel» ti<ren, z. B. bei den Fischen nnd Schlangen, die Wirbel» säulcnverlrümmnng gefnnden worden.    Ihre Ursachen sind nicht bekannt!
—  lDas auf drahtlosem Wege lenkbare Luftschiff) des Erfinders Phillips  erregt, wie man  aus London schreibt, im Publikum  und in der gelben Presfe weit Mehr  Anffehen  als  in  wissenschaftlichen  Kreisen.  Die letzteren weisen darauf hin, daß die drahtlose Steuerung eines im geschlossenen Raum stets sichtbaren Lnflfchiffes etwas ganz anderes ist, als die eines Ballons, den man uicht länger sieht, draußen in der offenen Luft. Wie, Nagt man, will der in London sitzende Phillips wissen, Wann sein Lenkballon wirtlich über Berlin  steht, uud tvelchen Vorteil soll es haben, das Luftschiff drahtlos, statt durch eiue Mannschaft zu lcuken, wenn es hoch Nenug fliegt, um feindlichem Feuer zu entgehen. Tat» sächlich sind schon viele ähnliche Experimente mit lenk» barcn Lusttorpedos gemacht worden,- leiner ist aber über die Schwierigkeit hinansgekommen, daß anch der Feind »einerseits das   Lufttorpedo   mit  „Wellen"   bearbeiten tann.
— Edmund Halley als Lebensversichernngs-Mathe-INatiler.j Die Zahl derer, die wissen, daß der Kometen» surschcr auch für die Lebensversicherung bahnbrechend Mvirlt hat, dürfte nur gering sein. Von Edmund Mallei) stammt die erste mathematische Darstellung für die Ordnung der menschlichen Lebensdauer (l693). Die Veröffentlichungen des Vreslauer Pastors Kaspar Neu» U'ann über Geburten und Todesfälle diefer Stadt dien» ^ll ihm als Unterlage zn seinen Forschnngen. Ans den ^eburls- und Totenlislen der Stadt Breslau hat Neu« ^ucmn sür 1087 bis 169l: «193 Gebnrten und 5869 Todesfälle zusammengestellt, bei denen sowohl das Geflecht, als auch das Lebensaller angegeben waren. Auf ^rund dieser Beobachtungen veröffentlicht Halley eine ^terlx'lasel, auf Grund deren er auch zuerst den Wert einer Leibrente in der bei nns noch heule üblichen Form uesluninte. Der Name .Halley wird in der Lebensver» l'cherungswissenschafl immer genannt werden müssen,wie er auch j„ ^ Astronomie als Entdecker des nach ihm gekannten Kometen nie der Vergessenheit anheimfallen
.      — lAnlile Augengläser.) Kürzlich wurde von zwei l^nzusischcn Archäologen, P. Gaudin und F. Negnaull,
bei Ausgrabungen in Smyrna ein Fund gemacht, der die allgemein herrschende Ansicht, als reiche die Er» findung und damit der Gebranch von Augengläsern nicht über das Ende des 13. Jahrhunderts hinaus, be» seiligen dürfte. Der Fnnd besteht in cinem Paar Angen» gläser, deren Form von der unserer Brille insofern ver-schieden ist, als der die beiden Gläser umgebende Metall» leif an einer Stelle unterbrochen ist, nm das Ab» nchme» nnd Aussetzen zu erleichtern. Außerdem nntcr° scheidet sich diese anlile Brille von der unseren dadnrch, oaß der die beiden Gläser verbindende Metallstreifen in der Mitte mit einem Gelenk versehen ist, der das Znsammenklappen ermöglicht — ähnlich wie es früher bei nnserer Lorgnette gebräuchlich war. Eine der beiden Linsen war, wenn auch flarl oxydiert, noch unzerbrochen erhalten. Ihr Durchmesser ift 3'/» Zentimeter und sie ist konvex wie die henlznlage sür Weitsichtige her» gestellten.
—  lDic Lebensdauer der Vattcrien.) Es war bisher wohlbekannt,   daß   sogenannte   Tancrspuren   von Bakterien    eine    gcmz   außerordentliche    Widerstands» sähigleit gegen äußere Einflüsse besitzen, aber wie lange sie  ihre  Keimkraft  erhallen,  darüber  gehen die  An-sichten noch immer weil auseinander   —   begründeter» weise, denn es ist schwer, Material von entsprechendem Aller zur Versüguug zu bekommen. Einige daranf ge» richtete Versuche und Aeobachtnngen, die nach der Zen» schrist „Das Wissen sür Alle"  von dem Prager Pro» sessor Restler gemacht wurden,  sind daher von  beson» derem  Interesse.  Professor  Restler benutzte zu  seinen Unlersnchnngen  die Erdparlitel  eines fast hundertjäh» rigen  Moot'herbariums, das  stets sehr sorgfällig  und trocken  aufbewahrt worden war.    In den mit diesem Materials angelegten Kulturen  tamen  nun   tatsächlich typische Erdballerien zu reichlicher Entwicklung, die so» mil in fast hnndertjähriger Ruhe ihre Lebensfähigfeil bewahrt  hatten.    Es waren  Vatlerienartcn, die  auch sonst durch ihre Lebeuszähigleil bekannt sind, wie z. B. der   „Karlosfelbazillus"   sl^clllu^   vul^-uus  ^u^lii^), der 10 bis  16 Sluuoen im Dampflopse der Siedehitze widerstehen lann u. a. Iu 1 Gramm Erde fanden sich 1000 bis 89.000 lebenskräftige Keime. Zmn Vergleiche sei angeführt, daß in frischer Erde im Minimum 1600 Keime I^i sterilem Sandboden), im Maximum hingegen 11,000.000 Keime <Ickcrb»ocn) beobachtet wurden/
Lolal- und Promnzial-Nachrichten.
—   sVerändcrungcu   im   Staatüliahudienste.)    Er°
nannt wnroen: Klaudius K lanoy, Bauoberlmnmifsär der Österreichischen Staatsoahnen, l. k. Nordbahn» diretlion, zum Vorstandstellverlreter bei der Ableilnng für Bahnerhalluug und Bau der k. t. Slaatsuahn» direktion in Trieft. Karl Kultcrcr, Inspektor dcr Österreichischen Slaalsbahnen nnd provisorischer Leiter der Abteilung für Personal», Humaniläls- und Sani» lälsangelegenheilcn dcr l. k. Staatsbahndireklion Vil» lach, zum Vorstände dieser Abteilung; Ioh. E r s ch e n , In>pctlor der Österreichischen StaalSbahnen und Vor» stand der k. k. Betriebsleitung Triest k. k. Staats-dahn, zum Bahncrhaltnngstonlrollor bei dcr k. k. Staalsoahndiretlion in Triesl; Engen Wiener, Bau» tommissär der Österreichischen Slaatsbahnen, bei dcr l. k. Slaatsbahndirettion Triest, zum Norslandslellver» lreler bei der t. l. Bahnerhallungsseklion Triesl. — Bctraut wnrde Alfred Zwillinger, Bautommifsär dcr Österreichischen Staatsbahnen und provisorischer Vorslandslellverlreler bci der k. k. Betriebsleitung Triest l. l. Staatsbahn, mit dcr Leitung dieser Dienst» stelle. Ferner wurden aus Dicnstesrüctsichlen versetzt' Josef Wisiak, Inspektor der Öslerrcichijchen Staats» bahnen und Bahnerhaltnngslontrollor bei dcr k. t. Slaatsbahndirettion Triesl, iu den Amtsbereich der k. k. Nordbahndirelliun; Adols Fürst, Bauobertommissär der Österreichischen Slaalsbahnen und Vorslandslellver» treler dci der t. l. Bahnerhallnngssellion Triesl, inner Anerkennung seiner bisherigen sehr znsriedenslellcndcn Dienstleistung zur Abteilung sur Vahnerhaltung und Bau der t. l. Staalsbahndirellion in Triesl; Moritz Wanet, Geometer erster Klasse, und Eduard Sei» berl, Bautommissär dcr Österreichischen Staalsbah» nen, beide von der l. f. Eisenbahnbauleitung Spalalo zur k. t. Trassicrungsabtcilung RudolsSlverl.       —r.
—  flutes Kreuz.) Dem Laildcs» und Franenhilss» vereine voni Roten  Kreuze  sür Krain sind  in  letzter Zeit folgende Spenden zugekommen: Von Ihrer t. u. t. Hoheit  der  durchlauchtigsten   Frau   Prottllorin   Erz» Herzogin M aria Ch r l st i n a der Betrag per 50 X; vom  trainischen Landesausschusse auf Grund des Be» schlusses des lrainischen Landtages vom 1. Februar l. I. 200 1< und von dcr Krainiscyen Sparlasse der Betrag von 500 X. — Am 25. Mai l. I. findet in Wien dl'e XXXI. ordentliche Bundesversammlung der Österrci» chischen Gesellschaft vom Roten Krcnze 'statt. Als Ver» treier des Landes» und Fraucnhilssvcreincö für Krain und  seiner  Zweigvereine   werden   daran   teilnehmen: Herr  t.  t.  Scktionschcf  Dr. Ludwig Dimitz, Herr k. k. Hofrat Dr. Andreas F erja n « i <?, Ihre Exzel» lenz Frau Olga Baronin H ein, geb. Gräsin Aprazin, uud Seine Exzcllenz Herr Sctlionschcf Vlllor U)aron H e i n.
—   lLegung eines Äahngeleises zwischen Iosefstal und Talloch.) Die Eigentümer der Papierfabrik Leylam» Iosefstal schritten vor kurzem um die Vcwillignng ein, zwischen der Fabrik und der Station Salloch ein Bahn» geleisc  sür  Besördernngszwecke  legen  zn  dürfen.  Wie wir erfahren, wurden diese Arbeiten bereits in Angriff l
genommen, nnd zwar wird vor allem die Errichtung der Böschung vor sich gehen und hierauf der Oberbau und die Legung des Geleises von Iosefstal bis Salloch be» werlslelligl werden. Die Strecke mißt etwa drei Kilo» meter. Selbstverständlich wird das Gclcisc nur für Fabrikszwecke hergestellt sein. Diese Arbeiten wurden der Firma „Union" aus Wien übertragen und das technische sowie das Arbeilerpersona! ist bereits in Io° sesstal eingetroffen.                                                    x.
— lAczirtülehrertonfercnz.) ^">l schreibt nns aus Ncfseltal: Am li. d. M. versammeUen sich die Lchr. lräftc dcr deutschen Schulen des Bezirkes Gotlschce im hiesigen Schulgebäude zur diesjährigen Bezirkslehrer, lonferenz. Der Empfang war sehr herzlich; die Ortschaft prangte im Flaggenschmuct und an den Eingängen stan» den Triumphbogen mit Begrüßungsworten. Das Schul, haus war mit Kränzen nnd Fähnchen geschmückt. Um halb 10 Uhr eröffnete Herr Vezirksschulinspeltor Pro» fcssor Pcerz die Konferenz und begrüßte die Kon» ferenzteilnehmer. Vefondcre Bcgrnßnngsworte widmcte er dcn anwesenden Vertretern der Gemeinde nnd des Orlsschulratcs, dann ocn als Gäste erschienenen deut. scheu Lehrkräften ans den Bezirken Rudolsswerl und Tschernembl. Er betonte daranf die Schul' und Lehrer» freundlichteil dcr Gemeinde Nesseltal uud erklärte, dcch schon viele tüchtige lind ehrcnhaslc Männer ans ihr hervorgegangen seien. Ferner begrüßte er den Ober» lehrer von N^sseltal Josef Perz, der 25 Jahre aus» schließlich in der Gemeinde wirkt und heuer sein 25jäh-rigcs Diensljnbiläum feiert. Daraus ergriffen der Gemeindevorsteher Hans W u ch f e und der Obmann des Ortsschulrales Matth. Wnchse das Wort, nm die, Anwcscnden im Namcn der Gemeinde und des Orts» schulrates willkommen, zu heiße». Der Vorsitzende a,e-dachle sodann des 80. Geburtstages Seiner Majestät des Kaisers, worauf mit Begeisterung die Volts« Hymne angestimmt wurde. Nachdem zu Schriftführern Schulleiter Turschantzky in Unterstrill und Frau» lein Trugcr in Obermöscl bcstimmt worden waren, hielt Inspektor Peerz einen Vorlrag über einzelne Nesiimmnngen der Schn!» und Unterrichtsordnnng und dcr Durchsührungsbeslimmnngen mit Bezug auf die Schulverhällnifse des Gotlscheer Landes. Im' Anschlüsse hieran entwickelte sich eine rege Wechfelrede, an der sich viele Lehrkräfte beteiligten. In Erledigung der Tages» urdnung gab Oberlehrer Tschinlel sMorobitz) Richt» linien zur Schaffnng einer Hcimalsknnde sür die deutsche Sprachinsel Gottschee. Sein Vortrag wurde mit Befriedigung zur Kenntnis gekommen. Znr Ausarbei-lling der Heimalslunde lvird ein Komitee gebildet iver» den. Die Individnallehrpläne für die Goltscheer Schu» leu, die Mnfterftundenpläne und die einheitlichen Schriftformen werden vom sländigeii Ausschnsse aus» gearbeitet nnd in der nächsten Bezirlslehrerkonserenz beraten werden. Ubcr cinc Schulordnung sür die Gott. scheer Schulen referierte Oberlehrer Erlcr lMitter-dorf). In den Bibliothelsausschuß wurdcn die bis. hcrigen Mitglicdcr, in dcn ständigen Ausschnß folgende Herren gewählt: für eiullassige Volksschuleil Schulleiter Petschaucr ^Lichleiibach), sür zweitlassige Volks» schulen Oberlehrer Högler ^Stalzern), für dreiklaf» sige Volksschulen Oberlehrer P e r z lNcsseltal), für vier» llassige Vulk^schuleu Oberlehrer Primosch l^oU» schec) lind sür fünsllassige Volksschulen Lehrer Krei» n e r sMillerdorf). Gegeii 2 Uhr nachmittags wurde die Konferenz geschlossen. Am Festessen beim Gemeinde» Vorsteher Hans Wüchse beteiligten sich 52 Personen. Küche und Keller leisteten Vorzügliches. Leider mußten viele Konsereuzteilnehmer wegen dcr grußcn Enlscrnnnn, ihrcs Wohnortes schon frühzeitig Nessellal verlassen. Die Zurückgebliebenen wurdeu schließlich vom Obmanlie des Ortsschnlratcs Matth. Wüchse aufs beste be» wirtet.
—   lFirmung.)    Au deu  beiden Pfingslseiertassen Niurden in der hiesigeu Domkirche 589 Knaben und 673 Mädchen, zusammen also   1262  Kinder, gesirml.
—  iDcr Deutsche Schnlverein) hielt zn Pfingsten in  Graz  scinc 30.  Hanptversainmlung ab, wobei  665 Ortsgruppen mit 84.800 Mitgliedern durch 1776 Stim» men  vertreten  waren.    Dcn vorgetragenen   Berichten znsolgc crgaben im heurigen Inbcijahrc alle Einnahms» posleii einen Belrag von 937.989 X, gegenüber 806.894 Kronen im Jahre 1908. Das ist die größte Einnahme, die der Verein seil seinen, dreißigjährigen Bestände zu verzeichnen hat, wobei aber noch besonders ins Gewicht Mt, daß in diesem Jahre Roseggers Millionensamm» lnng läuft. In, Jahre 190!) wurden im ganzen 30 neue Anstalten, 9 Schulen und 21 Kindergarten an 28 vcr» schiedenen Orten ins Leben gerufen. Im ganzen unler« standen oer Fürsorge des Vereines ganz oder teilweise etwa 330 Anstalten'. Die Schulerhaltnngs» und Schul» unterstützuugsauslageil sind nm mehr als 200.000 X im vergangenen Jahr gestiegen.
-^ lDic gemeinnützige Wohnungsbaugenossenschaft iu Laibach) hielt gestern abends im Rcsianrant ,,1'ri 1-ož/l" unter dem Vorsitze des Herrn Finanzsekretärs Dr. Rupuik eine anßcrordcntlichc Hanplversamm» lung ab, auf deren Tagesordnnng hauptsächlich die Andernng dcr Gcnosscnschaslsstatuten in dcni Sinne stand, daß die Mitgliedschaft auf Augehörigc aller Äcrüsskrcise erstreckt werde. Die Statuten wurden dem Referate des Herrn Gerichtssekretärs Dr. Otto Pa» pe5 gemäß genehmigt; die Genossenschaft erhielt hiebei den Titcl „Gemoinnützige Bau» und Wohnungsgenossen, schasl in Laibach." — ,,Ol>^l«)i-i^tl,« xullvu^a 2u x!-lvlx! in «llinovln^'-i v I^'ul)l^n,i". Der Anteil wurde niit 200 X festgesetzt, aus deu beim Eintritte des Mit»
Lailiacher Zeitung Nr. 110.                                                                       994                                                                                          18. Mai 1910.
gliedes 10 X einzuzahlen sind, während der Nest in Monatsraten von mindestens 5 X pro Anteil eingezahl« werden lann. Die Eintritlsgebühr beträgt 5 X. — In den Aufsichlsral wnrden bei der suhin vorgenommenen Ergänznugswahl die Herren Steueramtsassistenten I a n und Pibernik als Ersatzmänner entsendc't. — Eine Anfrage, betreffend die bisherige Vergebung der Wohnungen, wurde vom Herrn Vorsitzenden dahin be-antwortet, das; von 23 Wohnungen bisher 16 vermietet worden seien; die restlichen dürsten in stürze angebracht werden. Hiemil fand die Versammlung ihren Abschluß.
—   sDer Laibacher Feuerwehr» und Ncttungsver. cinj hält Samstag, den 21. d. M., nm 8 Uhr a'bendS in „Mestiii Dom" seine Generalversammlung ab.
—  (Vntsumpfungoarbeiten im Gruberlaual.) Vine zehntägige Arbeitspause wegen drohenden Hochwassers im Monate Mai — es klingt wie Ironie! Am vor» wöchentlichen Montag mußten die Schleusen am Gru-berlai  geöffnet  werden,  nm  den  Wassermassen  freien Laus zu lassen, und am vergangenen Samstag wurdeu sie wieder geschlossen. An den Pfingstseiertagen tonnte man sohin die vielfach angerichteten Schäden in Augen» schein nehmen. Gestern wnrden die Arbeiten wieder in Angriff genommen. Vor allem muß das Augenmerk anf die  bereits  vertieften,  aber   vom   herbeigeschwemmten Sand» und Scholtermaterial gefüllten Stellen im Flußbette gerichtet werden, nm sie von neuem zu leeren. Die bereits gelegten nnd befestigten Geleise haben nicht son» derlich gelitten. Dafür hat das Hochwasser — es wies in dieser Zeit einen Stand von zwei Metern über dem Normale auf — zahlreiche Werkzeuge, Holzbestandteile und Klötze weggeschwemmt und in den Hauplkanal ge» tragen. Von  360 Handlangern haben wegen eingetretener  Verdiensllosigkeit   etwa   50  ihre  Stellung  ver» lassen, um anderwärts ein beständigeres Vrot zu sin» Leu. Derzeit  sind im Flußbette  unterhalb des rechten Users  bereits   sieben  Betonwandieile   zu   dreieinhalb Meter Höhe nnd vier Meter Länge errichtet, Längs dcs -rechten Ufers ist im Flußbette die Errichtung von Beton» schutzwänden  nicht  nnr  im oberen  Teile  des  Kanals, sondern   auch  von   der  Unlerlrainer  Vrücke  bis  zur Eisenbahnbrücke projektiert; desgleichen erhält die Bö» schung  am   linken  User   in   dieser   Strecke   in   gleicher Höhe   einen   Betonüberzng,    um    dein    Wasser    gegen jedwede Zerreißung der nnleren Uferwand Widerstand zu leisten. Am User nächst der Landwehrlaserne stehen dermalen zwei massive Schotterreinigungsmaschinen, die im Bette ,'hre Aufstellung finden und mit Dampfbetrieb ilne Arbeit verrichten werdeil. Außer diesen Vorrichtungen   steht   seit   Samstag eine Wasser-Dampfpump' maschine (Motor) daselbst in Bereitschaft. Unterhalb der Poljanabrücke werden  fleißig Sprengungen vorgenom-men und die angehäuften Fels. lind Schntlinafsen mit Dampfmotoren ans die Erdwälle befördert. Die Bodenerschütterungen   sind   für   nahestehende  Gebäude  nicht inehr   so   arg  und   nachteilig  wie   in   der   vorherigen Sprengperiode.   Sie  werden   etwa  noch  zwei   Monate in Anspruch nehmen. Die Vöschnng am linken Ufer ist von der Kaserne bis zum Schlachlhause in der ganzen Strecke um  etwa  zwei  Meter erweitert.  Infolge des letzten Hochwassers werden  sich die regelmäßigen  Ar° beiten infolge Ausbesserung oer Schäden bei der Vcr» tiefungsaklion   um   eine   Woche   verzögern.    In   der nächsten   Woche   sollen  einige  Vorarbeiten   bereits   im Hauptkanal bei Kaltenbrnnn, aber nnr beim Wehr und von da flußaufwärts, in Angriff genommen werden, x.
— (Großes Schadenfeuer.) Am Pfingstmontag in den ersten Nachmitlagsstnnden kam in Nodotendorf bei Sittich ein Schadenfeuer zum Ausbruche, das sieben Besitzern binnen kurzem fast ihr ganzes .Hab und Gnt einäscherte. Die Abbrändler sind folgende: 1.) Michael Bregar. In desfen Harfe entstand das Feuer, das die» sem Besitzer außer dem benannten Objekte die Dresch-tenne, zwei Stallungen und die Getreidelammer einäscherte. Der Schaden beträgt 5760 X, die Versiche» rungssumme 3800 X. 2.) Dem Josef Xnidar,M ver» brannten das Haus und die. Gelreioelammer. Der Schaden beträgt 4000 X, die Versicherungssumme 1000 X. 3.)'Dem Franz Valant verbrannten das Haus, die Dreschtenne, der Stall, zwei Schweinestal-lungen und eine Harfe. Dem mit 8000 X bezifferten Schaden steht eine, Versicherungssumme von 2400 Iv gegenüber. 4.) Franz Brezovec büßte eine Doppclharfe <?in. Der Schaden beläuft sich auf 1140 X, die Ver» sicherungssnmme beträgt 200 X. 5.) Josef Vlatnik büßte sein ganzes Hab und Gut, nämlich das Haus uud einen Schweinestall, ein. Außerdem verbrannten viele Val» ken, Bretter und ein nenes, neben dem Wohnhaus auf» gestelltes Dachgerüste. Der Schaden beträgt 2500 X, die Versicherungssumme 1000 X. 0.) Dem Franz Kknfea verbrannten der Stall, zwei Schweinestallnngen, die Dreschtenne, und die Getreidekainmer. Das Haus blieb erhalten, doch ist es stark angebrannt; namentlich litten durch die enorme Hitze die Fenster und die Haustür. Der Schaden beträgt 7000 X, die Versicherungssumme 3400 X. 7.) Dem Johann Kova<n<" vernichtete das verheerende Element das Haus, den Stall, die Dresch. tenne und den Schweinestall. Der Schaden beträgt 3000 X. Dieser Besitzer war nicht versichert. Schließ» lich erlitten Georg Nozinci nnd Ursula Kaslolie, die im Hause des 2nidarÄ5 wohnten, einen Schaden von 300 X, bezw. 100 X, da den beiden ihre sämtliche Hauseinrichtung verbrannte. Auf dem Brandplatze war binnen kurzem die St. Veiter Feuerwehr erschienen, die mit anerkennenswertem Eifer an der Newäl» tigung des Elementes arbeitete. Die so große Ausbrei, tung'des Feuers ist dein Umstände zuzuschreiben, daß
ein starker Wind vom Entstehnngsherde des Feuers gegen das Dorf »vehle und daß alle niedergebrannten Objekte mit Stroh gedeckt waren. Tadel verdient die passive Haltung eines Teiles der Landbevölkerung auf dem Nrandplatze, die erst durch die Sitticher Gcndar» merie, welche mit lobenswerter Schnelligkeit trotz der sünf Kilometer weiten Entfernung ans dem Brand» Platze erschienen war, angehallen werden mnßte, an der Löschaktion teilzunehmen. Freilich sind auch in diesem Falle anerkennende Ausnahmen zu verzeichnen, indem beispielsweise sich ein Besitzer aus einem benachbarten Dorfe mit solchem Wagemnt an der Löschaktion betei» ligte, daß er mehrere Brandwunden im Gesichte erlitt und ihm das Kopfhaar nnd der Schnnrrbart versengt wurden. Er mußte ärztliche Hilfe in Ansprnch nehmen. — Den Brand vernrfachte ein fünfjähriger Knabe, der unter der Harfe ein Feuer entzündete, um Erdäpfel zu  braten.                                                                  8.
—  (Die Brücke über den Savcfluh bei Oto^c.) Die k. k. Staatsbahndirektion Trieft vergibt im Offertwegc die Lieferung nnd Anfslellung des 25)5 Tonnen schweren eisernen Überbaues der Vrücke über den Savefluß bei Oto<-e, Kilometer 58 6/7  der Linie Tarvis—Laibach. Näheres  ist   ans  der  morgen   in  unserem  Vlattc  er» scheinenden Ausschreibung ersichtlich.
—  sZaubervorstellung.) Der Illusionist Carmel» lini veranstaltet morgen abends im großen Saale des Hotels  „Union"   seine Abschiedsvorstellung   mit   ganz neuem  Programm.  Hiebei   soll  auch  eine  vollständige Erklärung der vorgeführten Experimente geboten wer» den. Zum Schlnsse erhält jeder Besncher cin Andenken.
—  Wann ist der Hallcysche Komet sichtbar?) Im „Berliner    Lolalanzeiger"    beantwortet    diese    Frage Lizentiat Otto Schrader für die Zeit, da er am Abendhimmel erscheint (!9. bis 30. Mai) mit einer Znsammen, stellnng, der zu entnehmeil ist, daß am 19. d. die Sonne nm 7 Uhr 58 Min. und der Komet nm 8 Uhr 37 Min. untergeht. Diese Zeilen verschieben sich bis zum 25. d. derart, daß der Sonnennntergang um 8 Uhr 7 Miu., der Kometenuntergang nm 11 Uhr 27 Min. erfolgt. Am 30. d. gehl die Sonne um 8 Uhr 13 Min., der Komet nm 11 Uhr 38 Min. unter. — Diese Angaben sind zn» nächst  für Berlin aufgestellt, doch gelten  sie  anch an» nähernd für unsere Gegenden.
—   (Aus der Prai.iö.) Die Herstellnng eines Zu» ganges zn der einem Privaten gehörigen Nbersnhr be» deutet noch leine dauernde,   unwiderrnfliche Widmung sür den  allgemeinen  Verkehr  und  sohin  ist der Weg darum noch kein öffentlicher Weg.                        —r.
—   (Sanitäts»Wochenbericht.)    I^  z^   ^i^ vom 1. bis 7. d. M. kamen in Laibach 23 Kinder zur Welt (29,90  pro  Mille),   darunter  1  Totgeburt;    dagegen starben 22 Personen (28,60 pro Mille). Von denser» llorbenen sind 13 einheimische Personen; die Sterblichkeit der Einheilnischen beträgt somit  16,90 pro Mille. Es starben  an  Scharlach  2,'lan  Tnberknlose 4  (unter ihnen  2  Ortsfremde),   infolge  Schlagslnfses   1,   dnrch Selbstmord  1, an sonstigen Krankheilen 14 Personen. Unter den  Verstorbenen  besanden  sich  9  Ortsfremde (40,90 ^,) und 11 Personen ans Anstalten (50 A,,). In-seltionskrankheilen wurden gemeldet: Trachom 1, Diph-lheritis 1.
*   (Zur Volksbewegung in Krain.) Im politischen Bezirke Gottschee (42.306   Einwohner) fanden   im ersten Quartale l. I. 60 Trauungen statt. Die Zahl der Geborenen   belief  sich  auf 453,  die  der  Verstorbeilen ans 245, darnnter 85 Kinder im Alter von der Geburt bis zn 5 Jahren. Ein Alter von 50 bis zu 70 Jahren erreichteil 53, von über 70 Jahren 61   Personen. An Tuberkulose starben 26, au Lungenentzündnng 15, an Diphtheritis 3, an Scharlach 7, durch zufällige tödliche Beschädigung 4, durch Selbstmord 2 Personen nnd dnrch Mord und Totschlag  1  Person; alle übrigen an  son-sligen verschiedenen Kralltheilen.                            —^.
—   lHigeunerplage.)  Vor einigen Tagen zog eine aus mehreren Männern und Weibern nebst Kindern be» stehende Zigeimerbande durch Treffen. Hier wnrde sie durch die  Gendarmerie angehalten, da diese die Ver» sländignng erhalten halte, daß diese Zigeuner in Nre-zoviea,   Gemeiude   Neudegg,   einen   Gelddiebstahl   aus» geführt  hatten.  Die   Beschuldigten  wurden  dem   k.   k. Bezirksgerichte  in Tressen eingeliefert.                   5>.
—  lDer Krankheitserreger der Pellagra gefunden.) „Alto Adige" meldet ans Rom:    Univcrsitätsprofessor Alexandrini hat eine sür die Bekämpfung der Pellagra wichtige  Entdeckung  gemacht,  indem   er  feststellte,  daß die Krankheitserreger der Pellagra nicht etwa, wie bisher gemeiut wurde, im Maiskorne, sondern im schlechten Trintwasser vorhanden  sind.
—  (Kurliste.) In Krapina-Töplitz sind in der Zeit vom 29. April bis 11. Mai  124 Personen zum Kur» gebrauche eingetroffen.
*   (Vine  schwierige  Verhaftung.)    An  einem  der beiden Feiertage  nachts störten drei  Männer anf der Maria Thcresien-Straße durch Lärmen und Singen der. art die nächtliche Ruhe, daß die Bewohner die Fenster öffneten   und  laut  nach  der  Polizei  riefen.  Als  nun ein  Sichcrheitswachmann erschien  und die Exzcdenten znr Ruhe verwies, kamen zwei Exzedenten seiner Mah° nnng sofort nach und gingen ihres Weges. Der dritte aber, ein 45jähriger Taglohner namens Johann, Kcr.^i« aus Trieft, giug auf den Sicherheilswachmaun los, be» schimpfte ihn zuerst in italienischer lind dann in slove» nischer Sprache, schrie aus Leibeskräften  und gestilu-Üerte mit den Händen vor dem Sichcrheilsorgan. Da er trotz  wiederholter  Aufforderung    sein   erzcssives   und rohes Benehmen fortsetzte, erklärte ihn der Sichcrheits»'
Wachmann aus der Vleiweisstraße für verhaftet und legte ihm an einer Hand die Schließkette an. In diesem Augenblicke warf sich der Taglohner zu Boden, schlug mit Armen und Beinen umher, sprang «endlich in die Höhe und versetzte dem Sicherheilswachmann einen so wnchtigen Faustschlag über den Kopf, daß der Wachmann zusammensank nnd ihm die Kappe vom Kopfe fiel. Zu solcher Widersetzlichkeit halte den Erzedenten ein Bedien» steter der Staalsbahn aufgemuntert. Da kam dem Wachmann ein zweiter Sicherheitswachmann zn Hilfe, den das Brüllen des Exzedenten herbeigerufen hatte. Znerst innßle der Eiseichahnbedienstete entfernt werden, woraus die Einliefernng des verhafteten Taglöhners erfolgte. Ker^io wurde gestern nachmittags dem Landesgcrichte übergeben.
" (Ein Überfall.) Sonntag nachts befand sich auf der Petersstraße ein junger Eullizitator in sehr kritischer Lage; cr hat sein Leben nur seiner Behendigkeit nnd seinen Beinen zu verdanken. Als er nämlich nach Mitlernacht auf der Pelersslraße dahinging, wurde cr in uuniittelbarer Nähe des Eas5 „Austria" von einem Individuum aus dem Hinterhalte mit einem langen Küchenmesser überfallen. Der Sollizitator bewahrte sich dnrch eine rasche Wendung vor einem Messerstiche und lief dann aus der Petcrsst'raße weiter, wo er das Gast-haus bei der Statue noch offen sah und sich in das Gastzimmer flüchtete. Als er nach einer Weile das Gasthaus verließ, sah er wieder den Mann mit dem Messer hinter sich. Nun begann ein Wettlaufen bis zur Peterskirche, wo sich der Verfolgte in die nahe gelegene dortige Sicherheilswachtstube flüchtete. Der Messerheld war so wutentbrannt, daß er, als er mit dem Messer in der Hand seinem Opfer nachsprang, nicht einmal bemerkte, daß er in die Sicherheitswachtstnbe geraten war. Es warfen sich sofort zwei Sicherheitswachmänner auf ihn und entwanden ihm das Mesfer. Der Angehal» tene ist der 26 Jahre alte Maurergehilfe Stephan Pre» gelj aus Nen^e, Bezirk Görz, nnd soll bei einem Maurermeister bei Vrezoviea arbeiten. Prcgelj, der anch vom Bezirksgerichte in Laibach schon seit drei Iah» ren wegen Betruges verfolgt wird, wurde gestern nach° mittags wegen gefährlicher Drohung dem Landcsgerichle eingeliefert.
* (Verhaftet.) In einer der letzten Nächte wurde der 26jährige Tnglöhner Panl Mrzlitar aus Horjulj bei Oberlaibach in trunkenem Zustande auf dem Marienplatze ivcgen Ruhestörung und tagsdarauf mit einem 24slündigen Arreste bestrast. Das Kriminal-evidenzbnrean, das sich auch mit dem Erzedenten befaßte, stellte fest, daß er im Monate Jänner l. I., als er bei einem Steinkohlenhändler bedicnstet gewesen, um 8 X und 80 Ii Steinkohlen vernntreut und sich sohin geflüchtet hatte. Der Knecht wnrde dein Bezirksgerichte eingeliefert.
" (Bubenstreiche.) Dicsertage nachts haben un> bekannte Täter bei der Apotheke an der Nömerstraße eine, Straßenlaterne zertrümmert. Vorgestern wurde die vor dem Pre^erendenkmal gestandene Bank im Laibachflusse aufgefunden.
" (Ein Eichcrhcitöwachmann als Vahnwächter.j Es ereignete sich jetzt znm zweitcnmale, daß ein Sicherheits» Wachmann den Dienst eines Vahnwächters versah. Durch die Aufmerksamkeit eines anf oer Vleiweisstraßc pa» trouillierenden Sicherheilswachmannes wnrde am Psingstsonnlag wieder ein größeres Unglück verhütt. Als gegen halb 3 Uhr morgens der Sicherheitswach» mann gegell die Lattermannsallee ging, sah er cine größere Gesellschaft in der Richtung gegen die Eisen° bahnübersetznng gehen; die Bahnschranken standen ussen nnd man hörte einen Lastzng heranbransen. In diesem Allgenblick sprang der Sicherheitswachmann herbei, sperrte rasch die Bahnschranken nnd ließ den Lastzug vorbeifahren. Der bald hernach schlaftrunken herbei-gekommene Vahnwächter meinte einfach zum Sicher» heitswachmann: „Was können Sie mir denn machen, ich bill ja nnr provisorisch!"
—  Wetterbericht.) Das Schönwelter, das uns für die Pfingslfeiertage beschert wurde, hält noch an. Es zeigten stch zwar gestern Anzeichen   einer   kommenden Wetteränderung, doch   der   heutige   klare und   ruhige Murgen läßt wenigstens sür die nächste Zeit auf Sta-bilitäl der herrschenden Witterung hoffen. Dem enlsprc-chend ist auch die Luftdruckverleilung über dem euro» päischcn  Kontinent.    Über Mitteleuropa  lagert hoher Druck. Eine tiefe Depression hält sich an oer französischen Küste.  Negen wnrde nur  von zwei  Stationeil gemeldet. Auf den Bergen ist die Temperatur bcdeu« tend gestiegen. In Laibach betrug die heutige Morgen» temperatnr bei mäßig ansteigendem Luftdruck 12,8 Grad Celsius. Die  Veobachtnngsslationen meldeten  folgende Temperaluren von gestern früh: Laibach 11,1, Klagen-fnrt 12,4, Görz 14,8, Trieft 14,6, Pola 12,8, Abbazia
12.3,   Agram  15,1, Sarajevo  13,2,  Graz  12,6, W""
13.4,  Prag 14,0, Berlin 13,7, Paris 14,1, Nizza 15,4, Neapel 18,4, Palermo 15,0, Petersburg 6,8; die Höhen« stationcn: Obir 5,9, Säntis 0,6, Sonnblick —4,2, SeM' mering 13,2 Grad Celsius. Voraussichtliches Wetter »n der nächsten Zeit für Laibach: Meist heiteres, warmes Netter bei veränderlichen Winden.
Theater, Kunst nnd Literatur.
—  (Neue Werte Maxim Gorkijs.)    Der russische
Dichter, der angenblicklich bei seinem Sohn in Südfrcml-r> ich weilt, hat ein nenes Bühnenstück vollendet, de^cn Name noch nicht feststeht. Gorlij bezeichnet sem Weri, das in etwa vier Wochen in den Händen des VerllNe».
Laibacher Zeitung Nr. 110.                                                                       995                                                                                          18. Mai 1910.
Verlags russischcr Autoren sc-in wird, als ein „Helden-stück". Fcrncr arbeitet Gm'kii. an «einem nenen ^lioman, der die ssurtschunq der Erzählung: „Die Chronik des Städtchens Okontou" bilden wird.
—   ^.Österreichische  Nnndschau.")    Herausgegeben von   Dr.  Alfred  ^reiherrn  oon  Verger,   Leopold ^reihi'rrn  von  Chlumccky, Dr.  Karl  Glossy, Dr.  ^elir ^reihern,  von   O Ppe n h e i m e r.  Inhalt ocs 4. Heftes: 1.) ^nr?,rage nach der rechtliche» Natur der  Gefamtmonarchie.  Von  Nniversilälsprosefsor Dok-lor Harold S t e i n a ct e r. 2.) Der Wiener Wohnungs-lmlgreß. Von Hofrat Dr. Rudolf Maresch. 3.) Zu «John Dee". Mitgeteilt von Eduard Such, Präsiden» icn   der   kaiserlichen   Alaoemie   der   Wissenschaften   in Wien. 4.) Albanien. Von Alexander Spa its. 5.) Der junge Bismarck. Voi, Unions»tätsprofessor Dr. Heinrich Kretschmayr.  6.)  Töviskes zu  Vesuch. Erzählung don Koloman von Mikszath. 7.) Das Nenaissanee-Problem. Von Dr. ssranz Vaumgarten. 8.) Empor ä" deutscher Kunst. Zu Karl Goldmarls achtzigstem Ge-burtstag.   Von   Dr.   D.   I.   Nach.   9.)   Pariser   und Wiener' Mode.  Von   Karuline  M u r a u.   N'.j  ^euil° iclon! Lehrer und Schülerin. Zn Goldmarts achtzigstem Geburtstag. Von Karoline von w omperZ. Bettc l» heim.   11.)   Rundschau:   Erzählende   Literatur.   Nou Tr. Otto Stößl. Vosnien und die Verfassung. Neuere Kunstlitcratur.  Von  Regierumprat  I.  ss-o l n e s i c s. 3ceue Mitteilungen  über  Schubert.  Von  Otto  Erich Deutsch. Die Voltsoper. Wiener Theater. Von Theo-dor Antropp.
—  l„5loven8l<i Irzovzki Ve8wik."j    Inhalt   der 5- Nummer: 1.) M. Tomee: Amerika und die Welt-wirtschaftliche Entwicklung. 2.) Rudolf Kega: Aus der Nünlprar.is. 3.) V. A u n: Was der Gewerbelreibenoe wn  den  gewerblichen    und   Steuervorschristen  wissen Muß. 4.) Äns der Handelspraxis. 5.) Der  slovenische tausmännische   Verein   in   Marburg.   6.)   Verschiedene Mitteilungen. 7.) Vereinsnachrichten. 6.) Der Handels» franken- und Untcrslichungsverein in Laibach. 9.) In» serate.
—  l„v0m»ce 0znji8ce."1 Inhalt der 4. Nummer: ^-) ?sranz Vajda:  Spiele  und Spielsachen. 2.) Iu> Nina 5; t r.: Über das Betragen der Schuljugend. 3.) Die Zulassung der grauen zum ge>verblichen Ctndium. 4.) Anton   Trstenjak:   Sparsamteit.   Organisation  der Spar- und  Vorschußkassen. 5.)  Zuschriften.  6.)  Mis° Zellen.
Telegramme
des  k. k. Telegraphen Korrespondenz-Bureaus. Die Delegationen.
Budapest, 17. Mai. Die mittags unterbrochene gemeinsame Ministerkonserenz wurde um 5 Uhr nach» mittags fortgeseht uud dauerte bis halb 8 Uhr. Die Konferenz hatte das gcmcinfame Budget pro 1910 zum Gegenstände, das in der am 14. nnd 15. September b- I. in Wien abgehaltenen gemeinsamen Ministcrlon-serenz bereits eingehend dnrchberaten und angenom» Men worden war. AIs Termin sür den Zusammentritt der Delegationen wurde der Monat November in Aus» »icht A'nommen.
Ziehungen.
Wien, 17. Mai. Dreiprozentige österreichische ^»dsnlreditlose serster Emission vom Jahre 1880). Der Haupttreffer mit 90.000 X siel auf Serie 1111, Nr. 39, 4W0  K  gewanil Serie 324l> Nr. 95.
Wieü, 17. Mai. Serbische Obligationen l>x 1881. ^>.A)f) sanken gewann Serie 5913 Nr. 5, 8000 «ranken Serie 187 Nr. 45 und 4500 Franken Serie 276 Nr. 20.
Budapest, 17. Mai. Ungarische Prämienlose. 200.000 X gewann Serie 4791 Nr. 36, 20.000 1v Serie 5087 Nr. 49, 10.000 X Serie 3660 Nr. 11.
Hilmi Pascha nbcr eine Balkanfödcratiou.
Paris, 17. Mai. Hilmi-Pascha erklärte einem Wie« l^r Korrespondenten des „Matin", er halte einc Balkan» Oration für sehr wünschenswert, denn jeder würde boliei seine Rechnung finden. Grundbedingung sei, das; ^'r anderen Ballanstaalen ihre Revindikationen betreffs Mazedoniens vollständig aufgeben. Um zu diesem Ziele H" gelangen, müsse die Türlei stark sein. Österreich» ""garn, dessen Korrektheit er während seines lang. ihrigen mazedonischen Generalinspeltorates schätzen llelrrnt habe, und das eine Politik legitimer lominer-a'cller Interessen verfolge, würde eine Nalkansöderation ^klche sür den frieden aus dem Balkan große Wichtig. le>t IMe, zweifellos mit günstigen  Augen  ansehen.
Hofschauspiclcr Kainz.
. Nicn, 17. Mai. Husschauspicler Kainz unterzog sich ^ute im Sanaturiuln Low einer Operation eines hoch. «senden Darmpolypen, die Professor Schnitter vollzog. ^>c Operation verlief dem ausgegebenen Bulletin zu» l^lne recht schwierig, doch besteht die beste Hoffnung ""l dollständige Wiederherstellung.
Brand.
^ Catoralja.Ujhcly, 17. Mai. In der Gemeinde >^Mplen°Vasarhcly ist gestern abends ein Brand ent-ilanoen, dem 67 Wohnhäuser zum Opfer fielen. Dabci
sind viele Haustiere uud Vorräte zugrunde gegangen. Der größte Teil oer Einwohnerschaft ist obdachlos. Der Schaden übersteigt 300.000 X.
Wien, 17. Mai. Peter Allenberg wurde, wie meh° rere Blätter melden, behufs Untersnchnng seines Geistes» zustandes in eine Anstalt gebracht.
Wien, 17. Mai. Admiral Peary ist hente früh hier eingetroffen und hält morgen abends einen Vortrag.
Berlin, 17. Mai. Wie die Morgenblätter melden, wurde durch oen gestrigen schweren Gewitterregen abends der Bahndamm bei der Station Grnnewald unterwaschen, so daß große Verkehrsstörungen ein» traten. Auf der Station Gruuewald felbst spielten sich aufregende Szenen ab, da die Vahnhosräume die vielen Tausende von schlchsuchenden Ausslüglern nicht ans» zunehmen vermochten. Vielfach fielen Frauen in Ohn» macht und Kinder wurden von ihren Eltern getrennt.
Paris, 17. Mai. Im >transenhaus zu'Bizetre wurde der Wärter Martin bei einem in einein Schlaf" räum unternommenen Verfuch, eine Bombe mit einem angeblich von ihm erfundenen Sprengstoff zn füllen, durch eine Erplosion des Geschosses getötet. Ein anoerer Wärter namens Monette, der ihm bei der Füllnng be» hilflich war, erhielt lebensgefährliche Verletzungen. Gerüchten zufolge gehörten die beiden Wärter der cmar» chislischen Partei an.
Verantwortlicher Redakteur: Anton Funtel.
Neuigkeiten am Büchermärkte.
Partheil H., Die drahtlose Telegraphic mid Telephonic, X 4-80. — Partheil G. H Probst W., Die neuen Bahnen des naturkundlichen Unterrichtes, X —72; Zur .Konzentration der uaturluudlichen Fächer, X —'60. — Nichter I., Die Entwicklung des lunstcrzieherischcn Gedankens, X 4'80. — Tel, fcrt Dr. BM., Bilder zur Geschichte mit besonderer Betonung der zruustgcschichtc, X 4-80. — Lange K., Das Wesen der Kunst, X 12'—. — Ambroö W. W., Geschichte der Musik. I.Band, II 14 40. — Kothe-Prohazka, Abriß der Musikgeschichte, k 3'60. — Veck C., Das Buchhaltungs. wesen der G. m. b. H., l( 240. — Heuniann A., Wie lernt und lehrt man Rundschrift? K —'48. — Wood worth I, V., Die Herstellung von Werkzeugen, X 18-—. — Voß E., Bilder» pflege, ein Handbnch für Ailderbcsitzer, X 4 8t). — Day Lewis F., Alte und neue Alphabete, geb,, X 6-—. — Heuse Dr. I. Chr. A.. Deutsche Grammatik, 27. Auflage, geb.. X 7 20.
—  Martens Dr. H. A,, Ing..  Grundlagen des  Eisenbahn» signalwcscns für den Betrieb  mit Hochgcschwiudigkeitcu  unter Berücksichtigung  der  Bremswirkung,  X 7 20. —  Tscherten Frz.,   Der   Brückenbau,   X  l4 40. —   hiemanu   R,,   Die Organisation eines Fabriksiontors, geb., X l) 04. — Obst Dr. G,, Einführung in die Buchführung, geb., X 3'6U. — Lew in C. M., Theorie und   Praxis   der  industriellen   Seldstlostenlierechliung, geb.,   X 5-40. —   Wen er   M.,   Das   Christentum   nnd   die monistische   Religion,   X 2 40. —  Holzinger F. S,,  Lehr-buch der  volitiscken  Arithmetik,   X A-Kl). —   Iohcinnessou Prof. P., Wilhelm Änddcs physikalische Aufgaben, X 2-40. — Ncugebaucr   <^   Orendi,    Handbuch   der   orientalischen Teppichlundc.  geb.,  X 24—.    -   Schinied N.,  Carlos und Nicolas Kindcrjahre in Argentinien, X 2 40. — Schubring P,, Hilfsbuch zur Kunstgeschichte, geb.. X 3 —. — Revcntlow Graf E., Englische Sorgen —  deutsche Gefahr.  X —'36. — V leib treu il., Deutschland und England, 3. Anflage, X 4 20.
—    Cassel  H.,   Amcrilanischcs   Geschäftslcben,   X 180.  — Bergmann A., Was soll der .N'mlfmann liom  Rechnen  vcr stehen?  geb.,  X 3 30. —  Keyhner  L.,   Geld-,  Bank-  uud Völsenwcscn. geb., X 3 30. — Marzell Prof. Dr., Waren« lnilde, geb., X 3-^0.
Vorrätig in der Buch», Kunst-und Musikalienhandlung Jg. v. itleinmayr H Fed. Vambcrg in Laibach, Kongrehplah 2.
Angekomnlcne Fremde.
Grand Hotel Union.
Am 14. Mai. Vurger, Sekretär: Grünwald, Chemiker; Poliher. Rsd., Graz. — Tanda, Priv., Niincriy. - Donda, Fabrikant, Prag. — Trbuhovic, Grohgruudbcsi^cr, Groß»Lap-schch. — Urbantit, Großgrundbesitzer, Schloß Thuril. — Hcin» rich Mestitz, Fabrikant, Raudnitz. - Pirc, Apotheker, Idria. -- Hoffn, Konsul, Trieft. — Steru, Fleischhauer, Abbazia. — Zechncr, Priv., Dobova — Dr. Haas, Hof» u. Gerichtslidvolat, Marburg. — Iallic, Laudtags.lbg., Nasscnsus). — Aulanclck, Geometer. Pola. — Messell,, irfm,; Kaszner, ttohn, Veh, Hcihl, Weist, ttesslcr, Nsdc, Wien. — Partos, Rsd., Budapest. -~ Glayl, Rsd.. Stoleran. — Wolff, Rsd., Vremcn. — Nelken. Nsd., Berlin.
Am 15. Mai. Baron Schilling. Priv,; Mrtcner, Nerfel, Tschmelitsch, Kfltc, Wien. — Kon, Apotheker, Ludbreg. — Deutsch. Bankbeamter; Slrbac. Schneiderin; Dr. u. Marlooic, Professor; Erbcr, Beamter; Tscherne, Kfm.; Vrabel, Prit,., Agram — Dr. Hocevar, Advokat, Nasscnfus,. - Dr. Blaslovic, Stadtphysilus; Nufsfcrmann, Juwelier; Milosavljevii, Ascher, Roscufcld, Groß, Nflle., Sissek. - Woschnagg, Fabrikant, Schönstem. - Ursic, Photograph, Abbazia. — Furlan, Beamter; «hristofides, ilfm.. Trieft. — Brauner, Ing,, «illach. — Dr, Vousek, Professor; Grabuer, Beamter; Thür, Drogist, Marburg. — tturhlas, Prin., Landstraß. — Krusch, Genossen» schaftsreuisor, Wien. — Dr. Brlic, Stadtphisikus, Brod. — Fischer, Piiu., Radmanusdorf. — Potosnjak. Priv.,  Iirtni^.
—   Dr. Rudi,  Advokat,   Gouobih.   —   Dr. Sernec,   Advokat. Cilli. — Poschner, Priv,, Amerika.  — Dr. Vaniiet,  Advokat. Prag.  — Pollor, ttfm., Iasla — Vabic.  Kfm.,  Sachsenfcld.
—   Sutej.  Nfm.,   Ielendon.   —   Plesko,   Kfin.,   Krapina.   — Weinrebe, ttfm., Ludbreg.       Hcnucr, itfm., Stuttgart.
Hotel Elefani.
Am 13. Mai. Baron SteasM, Gutsbescher; Praunseiß, Rjd., Graz. — Spizer, Rosenberg, Schlesinger, Tomandl, Nsd. Wien. — Just, Rudan. Rsd.. Trieft. — Wieimeroheimer, Rsd. Icheuhausen. — Gschellhammcr, zkfm., Heilgeulreuz bei Baden,,
—  Leder, ssfm.. Rapperswyl.- Lauter, t. l. Professor, Mar» burg.  —   Sturm.  l. l. Laudesgcnchtsrat  s. Frau,  Idria. — Noch, Bahnadjuult, Prvaiina,    - Hanak,  Beamter, Sagor. — Lang. s. zwei Söhnen, Beamter; ttarncr, Priv,, Mariazell. — Galler, Priv,. Loco.  —   Madlmayer,  Restaurateur,  Linz. — Vrunner, Restaurateur, Zürich. — Richter, Realschüler, Zenica.
Am 14. Mai. Schlesiuger Gutsbesitzer, Schloß Langen« thal. — Graf Marenzi, k. u. t. Oberst. s. Frau, Olmütz. — Gräsin Hohenwart, Priv., Raunach. — Fehrle, Äfm., Wien. — Perzanc, lrfm., m. Frau. Trieft. — Schuster. Tcllian. Kfl., Billach. — Weiß. Nfm.. m. Frau. itlagenfurt. — Dr. v. Santer, Bahnkonzivist. Innsbruck. — Dr. Voliie, Advokat, Rudolfs, wert. - Mikolitsch. Priv., Rudolfswert. — Fr. Mulley, Priv., m. Tochter, Oberlaibach. — Fr. Templer. Gegl, Priv.. London. — Trinotti, Priv.. m. Tochter, Innsbruck. — Hoieuar, Priv., m. Familie, Trieft. — Simoniit, Priu., m. Frau. Gurkfeld. Am 15>. Mai. Stciuinger, Kassier d. Ländcrbanl, Wien. - Sinck, Pcntcl, Nsdc., Wien. — Piimschar, Rsd., Trieft. — Fcinbergrr, Rsd.. Agram. — Bender, Rsd., Pforzheim. — Beith, l. u. t. Hauptniann, Bilek. — Fischer, l. u. t. Ober» Irutnant, Iaice. Bosnien. — Dr. Mühlcisen, Advokat, Windisch» Fcistritz. — Fr. Morocutti, Oberlaudesgerichtsratsgattill. m. Tochter, Marburg. -^ Goranic, Bezirtstierzt, m. Frau. Kutina. Kroatien, — Fr. Küglcr. Statiouchessgattin. m. Tochter u. Sohn, Cilli. — Ulm. Gutsbesitzer, Schloß Klingeufels. — Strauß. Gutsbesitzer, m. Sohu, Schloß Thürufall. — Mulley. Priv,, Oberlaibach. — Etraßer, Prio., Trieft. — Plantet, Priv., Schiltcrn, Stciermark. — Wiudisch, Priu, mit Frau u. Tochter. Rudolfswcrt.
Meteorologische Beobachtungen in Laibach.
Scchöhe 30« 2 rn. Mittl. Luftdruck 736 0 mm.
«         .^!>Z         Rs'Z     öI              ,                  Ansicht        K«Z
B         6^2          DZ«     Z^.           Wmd           des Himmel«  I^
.__       "                  «__________________
17    2 U7?i^73^6 "2^"SW. z. starl^halb"b«v^I
'   9 U.M.!   33-1    14 3i SW. mäßig     halb bew.   ____
>8.l 7 U. F.   !   83'5 I 11.4, NO. schwach         heiter     > 0-0
Das Tagesulittel der gestrigen Temperatur betragt 15-5«, Normale 14-3°.
Seismische Berichte nud Beobachtungen der Lnilinchcr Erdliebeuwartc
(Ort: Gebäude der l. t. StaalS'Oberrcalichule.) Lage: Nördl. Breite 4ll°03'; Östl. Länge von Greenwich 14"31'.
Vebcnberichte:    Am 11. Mai gegen 17 Uhr- Fern» bebenaufzeichunng in Milet.
Bodcuunruhe: Schwach.
* Die Zeitangabe» beziehen sich ailf mitteleuropäische Zeit und werben von Mitternacht bis Mitternacht <> Uhr bis 24 Uhr ssezühlt.
Sagen Sie es niemandem,
verehrte Hausfrau, odor nur Ihren besten Freundinnen, daß lhro Parketten nur durch die Verwendung der echten Eisenstädter'schen «MOLLIN»-Pasta- einen so herrlichen spiegelnden Hochglanz zeigen. «MOLLIN>-Pasta ist in jeder größeren Material-, Färb- und Spozoreiwaren-llandlung vorrätig. Alleinigo Erzouger: Lackfabrik Gebrüder Eisenstädter, Wien, 1V/1. Man achte genau auf die Schutzmarke «Eiserner lütter», welche auf jeder Dose ersichtlich ist. ____________________________________     (1308) 3-2
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I=xog-za,m.xn.                       (271)
von Mittwooh den 18. bi« Freitag: den 20. Mal:
1.) Jagd auf Eisbären am Nordpol (interessant nach der Natur). 2.) Die verspätete Erkenntnis (Drama aus Rußland). Ein abessinißches Begräbnis (interessant nach der Natur). 4.) Die Feindschaft (geschichtliches Drama aus der Zeit der Verschwörung der Pazzi gegen die Medici [künstl. Film]). 5.) Ein mächtiger Gegner (komisch). Zugabo zur letzton Vorstellung um 8 Uhr abends : 6.) Säuglinge, die durchgehen (komisch). 7.) Ein Traum von der Reise (Drama, Küustl. Projektion). 8.) Ein Furchtsamor (sehr komisch). Jeden Dienstag und Freitag von 6 bis 10 Uhr Konzert der Slov. Philharmonie. An Sonn- und Feiertagen und wenn dio Slov. Philharmonie konzertiert, werden zur Vorstellung um 8 Uhr abends keine Freikarten und für die reservierten Plätze keine Ermäßigungen gewährt.
Einladung
zur
OHertversteigerung für einen Schulhausbau in Verdreng und   Reuter  bei  Gottschee.
Verhandlungstag: Montag, am 23. Mai 1910. Ort: Verdreng bei Gottachee.
Beginn : 10 Uhr vormittags. Es   werden   keinerlei   Auslagen   oder   Vorarbeiten vergütet.
Der Bauausschuss.
Nähero Auskünfte erteilt Prof. Rud. E. Peorz in Laibaoh, Gerioht»gaBse Nr. 13.          (1878) 3—1
Laibacher Zeitung Nr. 110.                                                                       996                                                                                           18. Mai 1910.
Kurse an der Wiener Börse (nach dem offiziellen Kursblattej vom 17. Mai MO.
Die notierten Kurse verstehe» sich in Kron^mlMruna,   Die Notierung sämtlicher Alrien und der ..'«Versen Lose" versteht sich per Htücl
Geld Ware
Allgemeine Staats» schuld.
«lnheillichc «ente: 4«/, louver, steuerfrei,   Kronen
(Mai-Nou.) per «n,>c . ,      S4'3li  94 50 detto (Iü»n.-I»li) per Nasse   94 25 94 4k 4'5>/„ 0. W. Noten (Fcbr.-llug.)
per Nllss......98 «b «8 25
4'^/, 0, W. Silber (Apr!l-Vlt.)
per ltasse......ö8'1b  98 3k>
t«6«ei   Ltaalöluse  500 fl. 4°/„ >?i — >?b — l8»u«           „           100 fl. 4°/n 24« b<> 248 50
l8«4«           „            1«n n. .    . 33»       «8?"
i«S4er         „              b0 fl. .   . ii^n — NS
Po«.-«fanbbr.    k   »20 fl. b°/, !i86'2l> 29U «b
Vtaatsschuld d. i. Reichs-
rate   vertretene» König»
reiche und Länder.
tüfterr. «oldrente steucrsr., V old
per Kasse .... 4°/„ li? - !i?Lu Österr. Rente i» Krunenw, stfr.,
per Kasse.....4"/^  S4 25  94 4b
dctto per Ultimo . . 4"/„ 94 25 V4'4b t>ft.   Investition». Rente.  stfr..
«1. per Kasse' .   .   5V»°/»l 84 55 84 7b
G1sln!>l»hn'!f<»llt»schnld» n»sch«lbungtn.
«lisaveth-Äal,,! i. G., stencrsr.,
zu ic»,uuo fi.....4"/s.   —--
Franz  Ioseph-Äahn  in Silber
(dio. St.) . . . . 5>/<<>/„ l17 90>1» 9ü «llliz. Karl Ludwiss-Bahn (div.
Stücke» Kronen . . .4«/^ 94 ?l< i'5 ?s Nubolf-Vah»   in   Nroueuwähr.
steuerfr. (dio. St.) . . 4"/„ 94 70 9b 75 «orarlberner Bahn,  stfr., 4UU
und 2000 Kronen  .    . 4°/«   94 «,'  9b 80
z» zlllnl,schull>l>»lschre!bnnzel, »bgtftlwpelle KisendllhN'Aknln
«lisaveth-B. 2NU fl. KM, 5'/.°/»
von 400 Kr.....452 50 454 5«
dett« i'inz-Budweii! »00 fl,
ö. W.  S, b>/^/„ .    .    .    .4», 25 42» 2b detto Sahourn-Tirol 200   fl.
0. W. L. 5"/„      ,    .    ,    .420'- 422 — premstal.Ualin 200 u. L000 Kr. ^»/,.                         .    ,    ,        . 191 - 192-
Geld  Ware
ll>on: ztoatr M Znhlnnz 2b»>
!»ll««tul G<ltndnhN'I!li»rMt,-
Pbligntionen.
«öhm,   «Uestbahn,   Em,   183»,
400, 2000 u. 10.000 Kr. 4°/„ 95'35 «6 3k ElisabethÄahn «(X) u. 3000 W,
4 ab I0"/y......NU^lU l,?40
Vlisabeth-Aahn 400 u. 2000 M,
4«/„........,,5 75l16?b
/ferdinands-Nordbahn En,. 1»8L   se 70 9? 7l»
drtto                       Em. 1904   W10   97 1»
^rnnz Ioleph-Val,»  Em  i»»4
<div. Et.) Silb. 4«/n. . . 35 co SL ec> Halizischc Karl  Lndwia-Gahn
(biu. St.) Silb. 4"/n. . . U4 90 9l> 90 Ung,-gllliz. Bah» 20», fl. E. ü°/<, lo, »b lNl 3t>
betlo 4VN u. bNO» Kr. »'/,"/» US 7b »7 b Oorarlbcrger Va!,n   Em. 1884
(bid. St.) Nllb. 4»/«    .   .   V4 «0 Üb'««
Staatsschuld der Länder der ungarischen Krone.
4°/„ ung. «rldrmle per Nnsse , ii3 8Uli4--l°/„        dcllo            per Ultimo 113 8^ii4 —
!-°/„ ungar. Rente in Kronen-
währ. stfr. per Kasse , . 92 40 »2 «0 l"/<>        deltu            per Ultimo   92 4«  92 e>l
3>/,°/<,     detto            pcr Kasse      82'4l>  82 «0
llngar. Prämien.Nnl. !l 10« fl.   — — — -betto                            5   50 sl    — -        —
Theih-Reg.-Lose 4"/„ .... 157 l,0lN« 50 4"/„ migar. Ernndentl.'Obltg. 93 «f, l!4 0b l"/„lruat. u. slav, «rdenll.-Odl,   94—   8b-
Andere öffentliche Anlehen.
Uoön.   Landee-Änl.   (div.)  4°/«   91'bb «2 bb
öosn.-herccg     ziscnb. -LanbeL-
Änlchen ^ow.) 4'/,"/n    -   .   »8 »o 99 !'U
^/<>   Tllnau-Nen.-Anleihe   1878 WU lin 104 2l»
Wiener Veilchrs-Anl. .    . 4°/„   94 4u  «e> 40 dclto                           1!<0U 4°/^   94 4l, »b 4(>
ilnlehen der Stadt Wie»    .    .iou7l>l0>?b delto        (<2, oder G-)  18?4 121 30 i2L 3>,
bell«          (1884).....92 bb   U» üb
deltu (Oll«) v. I. 189» . »4 9l> Sd!»!, detto (Elellr.) v. I. 190U 94 »'^ 9l>-6» betto          (Inu.-N.)V,I.1l»02    W 45   97 !b
^ürseban-Unlehe» verlosb.   4°/^,   9b 80  ue 8«
Russische Staatsanl. v. I. 1WS
s. 100 Nr. p. K.   .    . ü°/n 103 25 103 70 dctto     per Ultimo   ,    . 5«/„  —--   —-
Äulg.   Staais'Hlipothelar Änl,
18U2    ,    ,         ,    .       «°/° »21- 122 -
Geld      Ware
«ulg.     StaatK -  Gllidanlelhe
1907 f. 100 Kr. ,    . 4>/,°/<,     »2 —     9» —
Pfandbriefe usw.
Äodcnlr.,allg.üst. i.5NI.vl.4°/„ 94-b»? 9ü^0 Äühm. Huputhelcnb. verl. 4°/^ 97-,^. »7^8 Nrntrlll-Äod.-Kred.-«»., östcrr.,
45 I. verl.....4',,"/«    ^.._.     —--
betto U5 I. verl. .    .    . 4°/«    9550    97.5,, »red.-Inst., östrrr., f.Verl.-Uut,
u. üffentl.Ärb. Kat. ^.4°/^    94—    L5--Landeib, d, Kön. Galizicn unb
Lodom. 57>/, I. rüclz. 4°/i,    94 -     9b'-
Mähr. Hhpotherenb.  verl,  4°/„    9«--     9üb0
N.>österr. Landes-Hhp.-Anft.4N/,    9ß>50    9?-?>v
detto intl. 2»/„ Pr. vcrl. »'/,",°    90 1^    9l>—
betto K.-Schnldjch. verl. 2'/»°°    —'—    —'-
detto verl......4"/o    9ß>—    9?.^.
Österr.-ungar. Van!  50 Jahre
verl. 4"/« L. W.....«8-bb    9«'bb
detto 4<V« Kr......——    — -
Lparl., Erste öst..«0I. Verl. 4°/«    H9.5N  i<« b«
Eisenbahn-PrioritätS» Obligationen.
Östcrr. Ätordwestb. 200 sl. S.  .    —>-     —>-
5taat3l>ahn l>(>0 Fr....._-^     ^.-
Lüdbahi,   il 8"/u Jänner-Juli
5>00 Fr. (per Oi.)   .    .    .    27I--   L'', -Züdbahn b b«/« 200 sl. S. o. G,     _>_    _ ,-—
Diverse Lose.
ssllzwllicht 5»s».
H°/,, VobenlreditLose Em. 1880    zoz.      30 s -
dctto                             Em. 1888    >^»<<)-7f,   ii»,; 7l,
z°/n Donau-Megul.-Luse 100 fl.    288'—   2V4--
Herb.Pram.-Anl.p lU0Fr.2«/<,    —        >,._
zlnvtrzwüllchl Lost.
Äudllp.-Vasilila (Tombau)ü sl.     30'-     34>
»lebiNose 100 fl......    l>3l»>-    b4b'-
lUcirp-^r 4» sl, KM.    .    .   .    236-—   24li-
i)se»er Lose 40 fl......—--     -.--
Palssl».Loje 4U fl, NM.   .    .    .    2bN--     ^«n . »toten Kreuz, üst. Ges. v. Id sl.     «b'75,    e!» ?s> lioten Kreuz, »na,. Ges. v. 5 sl,    41 üc,    45-^0
«udols-iiose 10 fl......70--     ?«>
2lllm°«use 40 fl. KM     .    .    .    28b-       2U5-türl. E.-B.-Aul-Pram.-Oblig.
400 Fr. per »tosse    .    .    ,    ÜLo-l?«   ««3 2»
betlo         per Medio .   .    .    2«»»-    2«2'—
lselb      Ware
Wiener Konm.-Lose v. I, 1874    b44'50   bb4 bu
Gem.Ech. b. 2°/n Präm.-Schuld
b. Äobe!!l!.-«»st, Em, 188»      33 50    105 50
Aktien.
?la»,port'zlnttm»l»«nngrn.
«ussig-Teplitzer Visenb.  500 sl.  2180-—  218b--
Böhmische Noidbahü 150 fl.    .      -^-—          -—
Bllschtlehradrr Elsb 500 sl, «M   25S0 -  2570-—
dctto (lit. M 200 fl. ver Ult.    933—    >!«9 -T>u»»u - TampsschisfahltK.Vcs..
1.. l. l. pri»,, 500 fl, KW,  1,15-"   1,54-
Dux-Vodenbncher E.-Ä. 400 Kr.    ß««—    en
sserblliandö Nordb. 1000 fl. «W,  b420'-    K440 -Kaschau - Odcrberger  Eiscilbah»
200 fl. S.......    »5«'—    561'—
Lemb. - Ezcrn.» Iassh-Gi!>'nl>ahn-
Gesellschaft, 20« fl. L, ,    .    b?>9—    ks.2
'lonb. üst.. Trieft, 500 sl.. KM.    b72> -    b?5 »0
lbslerr, Noidwestbahn 200 fl. S.      — —      —'-
detto (lit. «) 2N0Ü, T.p.Uit.      ——      —-.
Vran-Doxer Eisenb, IN«'fl. abäst,    227—    227 75
Staaleeiwlb, 200 fl. S. pci Ult.   7ü5> ?b    ?56 4<>
Südbah» 200 sl, Silber per Ult,    li8,—    N9 — Züdnorkdrutschr Vrrbinoungsb.
200fl, »M......     —--      —--
Irllni!port-Oes., intern., N.-E.
200 »r........    105 -    110 —
Ungar. Westbahn (Naab-Vraz)
200 sl. S.......   40K--    4<17-
Wr. liolalb,-UNien-Grs. «00 sl.   248—   2H0-
Vanlen.
,1na!o.Österr. «anl. 1«0fl.    .   3i,b0   31LL0
Vaittverein, Wiener   per Kasse     - -      —' -
detto                 per Ultimo   53<» b»   b4^'50
Äodrnlr.-Anst. öst,, 300 Kr.    ,  1184-    >180 —
^cntr.-Vod.-ltredbl. ösl,, 200 fl.    b86'^      b92 ttrebitanstal!   für   Handel   und
Gewerbe, 320 Kr., per Kasse     —.--        .-
detlo                     per Ultimo    683 25   «64 «5
«reditbaul,   ung, allg.,  200 fl,    «22 75   828 ?b
Depositrnbaill, alla, 200 fl.     ,    484'--   486-Hslompte - Gefellschaft.   ilieber-
üsterr., 400 Kr.....    ««9 —    «91-
Oirc- u. Kasjeiwerein, Wiener.
20» sl........    464'-    4««'
Hypotheleubanl, öst. 20«Kr. 5°/s,    330'—    33b-^änderbanl, üstcrr., 200 sl., per
Kasse.......       --—       --..
betto                     per Ultimo    49? —    498'-..Mertur", Wrchselftub.-NIticn-
,     Gesellschaft, 200 sl.   .    ,    ,    NÜ8'        6^2-
Osterr,-uuaar. Äanl  1400 «n   1?«1>—i?9u-
We'd      Ware
Unionbanl 200 fl......    6012b    «12 25
Unionbanl, böhmische 10« fl.    .    zzg ^.    «<>>—
^crlchlSbanl. all«.. 140 fl..   .     ,bs 2ö    »59'«»
Hndustllt'Wn!lNltl!«un,»n.
Äaugescllsch.. aN„. öft.. 10a fl.    372 _^    276 —
GrüxerKuhlcnbergll.-Ges. 1N0fl.    70g ^   7.«__,
Eisenbahnucrlehr«-Anstalt, üst.,
lOOfl........    457-    «0-
Visenbahnw.-Leihg.,erst«, I00fl,    ihz —    197— ,,Vlbemüt)l", Papiers, u. V,-G.
WV fl........    i«I _    <86 —
Eleltr.-Ges,, allg, üsterr., 200 fl.    4^4 _   426 H0
Elsltr.-GeseNsch., intern. 200 fl.     —--     ».—
Elettr.Gclellsch., Wr. in Liqu.     _..     ^.^ Hirtenbrrner Patr.-, Zündh. u.
Met.-Fabrik 4«0 Kr.    .    .  n«a -   1129-—
Lilslüsser Ärauerei 100 fl.   .    .    234—    240 —
Montan-Oes., üst. alpine »00 sl.    719 40   7»,» 40
„Voldi-Hütle", Tie^lssuhstahl-                !
F.-A..W. 200 fl.....    .,26 _    b30-
PrasserEisen-Industrio-Vesellsch.
2W sl........  2S0t -   «Sl4 —
!i,mc>- Wurany - Salsso Tarjaner
Cisemu, 100 fl.....    ß72 ^.    g?z —
Lala o-Tarj. Steinkohlen ION fl.    ^4«.^   ei« b»
„Tchltzglmüh!", Pllplerf,.200fl.       _-_      _.-.-„Lchobnica", «. G. f. Petrol.-
Industrie, 500 Kr.   ...    522 —    1524'—
,,Sleuicrmühl",Papicrf.u,V.G.    482—    486-^
Trifailer ttohlenw,-G. 70 fl. .    ^74» .    2?7 — türl. Tabalrcgie-Oes. 200 Fr.
per Kasse.....          -------      — —
detto      per Ultimo   .   .   .    40a -     4N2 5V
Wassenf.-Gcs.östcri.. loo sl.    .    682—    S85'—
Wr. ÄauneseUfchaft, 100 fl. .    .    ^5,...   8i? 50
Wleuerbergc  Zicgelf.-All.'-Ges.    79g—   ?98 —
Devisen.
Kurze Hichteu und ZchrH,.
«msterbam.......   199 5«'199 65
Deutsche Äaxlplähe    ....   11? bL^  117 ?^
Italienische Vanlplätze   .    .   .     94'?o     943^«
London........   240 9l!» <!i l , ?l
Paris.........     »5 85     »b'52»
St. Petersburg......   254 25   25b 25
Zürich und Basel.....     9b ^>   9b'bO
Valuten.
Dulaten   .             .....     113«     11'^H
20-Franlen-Stücle.....     19 10     I9i3
!i0-Marl-Ssliile......    2l»'t>0    2,54
Deutsche Neichibllntnotcn     .    .   11? 47» 11? »>7»
Italienische Vaillnoten    .    . >.     94 /t»     9Ü-—
»tubel-^ioten......      2'b4         2-H5
I                                         Ein- und Verkauf
¦Jvon Renten,  Pfandbriefen, Prioritäten, TMctlen, Losen etc., Devisen und Valuten. Uoa-Verslcherun«.
JT. O. Mayer
ESetnlc-   und WechsIergeschÄft
«i     Privat-Depots (Safe-Deposits)         71
unter eigenem Verschluß der Partei.    I
Vtrzlmiai »•» Bareinlagen Im Konti-Korrent tfii aas Slrt-Xtiti.            I