Nr. 12. Montan, 16. Jänner 1«««. 107. ^ahlMNss. lle!ne Inlerate b,« ,» , .^i„'„ 25 K., »vö'^e p". ^.! .^ > ^i " l«.^ 3 '" «»«'»"''-!-,'' b.ssnb«, sich ^'.dn^'^jft ,!;. t,i, «eb« zngetsauten Wirkungen an Bakterien anzuproben, haben sich zwei Richtungen der Forschung geltend gemacht; die eine geht darauf aus. für jede nenentdeckte, pathogene Mikro Organismenart ein specifisches Desinficieus zu entdecken;' die zweite Richtung in der Erforschung rationeller Dcsinfections< miltel hat als Objecle die resistenten Bakterien ins Auge gefasst, in der Voraussehung, dass in der Praxis alle jene Mittel, welche eine Tödtuuq dieser widerstandsfähigen Mikro Organismen benmken. ansreichend sind gegenüber sämmtlichen pathogenen Mitro-Organis-men. Unter dieser Annahme sind besouderö die Hitze und die gasfösmigen Desiufectiousmittel neuen Bearbeitungen unterzogen worden, indem man daran geht, einerseits die Luft zu desinficieren, andererseits ein generelles Mittel für die Desinfection lebloser, vrrjend-barer Effecten zn haben. Die Hitze wurde in Form trockener Hitze nnd des heißen. strömenden Wasserdampfes anf tie zn des-inficierendrn Objecte angewendet. Die Versuche ergaben, dass Temperaturen von 140"l'. erst nach drcistundia.tr Oinwirknng die Lebineällßerungen der Bacillensporen eiuznstllleu vennochten. Dieses dreistündige Erhitzen auf 140" beschädigte jedoch gleichzeitig fast sämmtliche Zeugstoffe, und das langsame Eindringen der erforderlichen Temperatur in kleine Bündel voii Kleidern lc. lnß die desinsicierende Krast dei trockenen Hitze noch bedingter erscheinen. Die Anwendung des heihen, strömenden Wasserdainpfes von 100" <' lieferte jedoch nach den Untersuchnngen von Gaffty und Mfler ein günstiges Resultat, indem schon nach wenigen Minuten der Em-wirknug Bacillrnsporen nls abgetödtct sich erwiesen. ^ Schließlich müssen noch jene Vorkehrungen erwähnt werden, mittels deren man die Auswurfstuffe der In-feclionslranlen nnd speciell die übelriechenden Excie-mcnte, sei es der Kranken, sei es der Gesunden, geglaubt hat, unschädlich zu machen. Das große Publ>-cum nimmt auf die als bedenklich gekennzeichneten Exciemente. wie anf den Harn (bei Scharlach und Diphtherie), die Sputo (bei Tuberculose und Diphtherie), noch keine Rücksicht, und es versteht unter Des-iufecliou noch immer in erster Linie das Geruchlos-macheu durch allerlei Zusätze. Für die wirklichen In feclionsleime, welche aus dem Darm der Cholera-, Typhus und Diphtheriekranlen mit deren Fäcal-entlecrungen nach außen gelangen, befestigt sich die Ansicht immer mehr, dass die Fäulnisprocesse, welche sich in Fäcalmassen entwickeln, ihnen die Vernichtung bringen. Nach Kochs Versicherung genügt, spcciell für Commabacillen. der im Inhalt von Abtrittsgruben vor sich gehende Fä'nlnisprocefs, um sie zu todten. Eisensulfat und ähnliche saure Desinfektionsmittel müssen diesem Eudzweckr, da sie dir Fäulnisprocesse aufhalten, direct hinderlich sein. Camerer, der über die verschiedenen Desinfectionsmittel experimentierte, stellte fest: «Den eigentlichen Kothbrei zn desinficieren, d. h, das Entstehen und Weiterleben von Bakterien in demselben zn verhindern, bedarf es auf M) Theile Excrementc 5 Gewichtsthrilr der Desinfectiunsmiltel lAchlall. Carliolsämc. Schwefelsänrr, Eisenvitriol). Bei Cholera- und Typhus-Epidemien solche Mengen von Dcsilifectionsmitteln anzuwenden, welche wirklich nützen könnten, ist praktisch undurchführbar.» Die Desinfcction der Fäcalmassen muss praktisch, daher nach zwei Ge-sichtsvnnktrn gegliedert werden: 1.) Die einzelnen Ent lecruilgen der Cholera- (Typhus-) und Diphtherie-kranken mit baltericutödtenden Mitteln in wirklich ge» nügcnder Menge zu behandeln, und da erwies sich das Sublimat als das wirksamste Mittel; 2.) die möglichst unmittllbare und ausenlhaltölosc Fortschaffuug der Fä-calien. Im gewöhnlichen Haushalte genügt die Kaliseife, ein Mittel, welches sich fast durchgeheuds bewährt hat. Eine Auflösung von I: 1tX)l) hebt die Entwick-lung der Milzbrandbacillen vollständig auf, 1 : 5lXX) hindrvt deren Entwickluug. Eine wirksame Kaliseifrn-lösung, wie sie zur Waschung der verschiedenen inft» ciertcn Oegenständc verwendet werden kann, wird bereitet, ind^ln man 15 Gramm Kaliseife in 10 Litern lauwarmen Wafsers auflöst. Als vorzügliches Mittel diinen noch die Carbolsäurc und das Sublimat, welche Jeuilleton. Convcnienz-^icbe. elettri?ck^s!?^"r' ^"s typischen Pflanzen glimmt "e M!chrs Gluhllcht hervor. Ein junger Maun tritt ae as '""^" ^""' am Arme ein' Er führt sie mü?bi7.5"/'.? Schauielstnhs. auf de.u sie sich qleich-n h.g mederla st. Er riickt eine.. Sitz. der die Gestalt 3O"' Pilzes hat. heran nnd nimmt ihr gegen- kaen^""' ""? hast du mir denn so Wichtiges zu das N.VlV ^'^ I"ne, verzeihe mir. weuu ich N^^'" babe, mit meiuer Vrant einen Auge,^ ich b° "? ^"«/" '^" plaudern. Aber schau, dem Herzen, und das muss sftät ist.! " als möglich heraus, herans, ehe es zu Alfreds ^/"'""'sse! Vemühe dich nicht, lieber die jungen Leute hcnte das dch W //^n'.^' ie sich verheiraten. Ich nehme volle AbUutio.?.?' "' """" °« ""d ertheile dir ich dir^3 d°ch. Irene; es sind Bekenntnisse, ja, die uns betr^ ""' "'"' "ber Bekenn'nisse die nur r sle . ^ ' ^!" ""^ ^lls ich vor drei Jahren fort-V voll, "' "" "lnslaude meine technisch.,. Slndien zu zn bes. ?.""''' ""' französische n.id englische Fabriken ZN b kch,,^ , h z,^^ ^.^^ Völker kennen zn "". da nahmst du als halbwüchsiges Mädchen von mir Abschied. Ich war ein erwachsener Bnrsche. du eine halberschlossene Knospe. Ich kannte dich nicht, dn kanntest mich nicht. Nnn kehre ich heim; ich bin der Leiter der Fabriken, die nnsere Väter gemeinsam besitzen; ich kehre heim nnd finde dich förmlich als meine Braut. Väter und Mütter haben hinter unseren Rücken alles ins reine gebracht; ich kehre heim und b.n verlobt. Besuche Gesellschaften, Empfänge; wenige Tage verrauschen; ich kenne dich nicht, du kennst mich nicht; wir kennen einander nichi; wir haben keine Gelegenheit, ein Wort ohne Zeugen zu wechseln, und wir steuern lustig hinein in das unbekannte Meer, welches Ehe heißt, in dieses Meer voll von Tücken und Stürmen» «Aber lieber, gut.r Alfred, wozu die langen Um-fchweife? Du willst mir sagen, dass du mich nicht liebst. Ich tn klage dies anfrichlig. al^r nur dciuelwegen; tröste dich. ich liebe dich auch nicht. Wir sind für'eiu-auder beslimmt, wir muss',, einander heiraten, wir müssen ls, weil unsere Eltern es wollen, weil die Iu-lenssen des Hauses, dls Geschäftes es fordern. Also W^zu ein Austausch der Gefühle? Liebe ist ja heute z»s Ehe nicht nothwendig. Liebe ist ja hente ans der Mode. Empfindnngt>n sind überhaupt nicht mehr modern. Wir heiraten, und damit g'i.ng.» «Nein, mein Kind. damit ist's nicht genug; deun wiss>. ich bin dir zn gut, nm dich betrügen zu wollen; ich achte dich zu hoch, um dich zu hintergehen; ich schätze dich zn sehr. nm dich zu schädigen, zu kräuleu.» ^ 'Wahrhaftig, ich hätte nie geglaubt, dass du ein Schwärmer geworden bist.» - «Sage mir nur eines-Glanbst d». das« du m, meiner Seite glücklich werden wirst, wenn du in die Ehe trittst ohne Liebe, ohne Gegenliebe?» — «Larifari. Was soll ich thun? Ich armes Mädchen, ich bin reich! Ich reiches Mädchen, wie bin ich arm! Ein folches Ding ist ja kein weib« Uches Wesen, es ist eine Ziffer. Es wird geheiratet, es heiratet nicht; die Mitgift ist die Braut, die Braut ist die Mitgift, und auf die blicken die edleu jungen Leute nicht. O, es wäre mir lieber, geliebt zu werden.» «Nm,, nub hat sich keiner gefunden? Du bist ja schlank »nd hübsch nnd juug!» — «Ach, woher soll eins wissn., ob die süßen Phrasen mir gelten oder dem Sacke. Drum heißt es, auf Liebe verzichten. Offe» gestanden, du bist mir lieber als alle anderen, du heiratest nicht ans Eigennntz; das Mädchen und ihr Ver mögen, sie sind dir glücklicherweise beide gleichgiltig. Ja. mein Freund, du bast andere vor mir geliebt? Gut. Dü liebst mich nicht? Gut. Soll ich dich in mich vc, liebt machen? Meinetwegen. Ich werde rö versuchen. Man sagt, die Convl'nieuz.Ehen sollen die glücklichsten sein. Wir wollen es auf die Probe ankommen lassen, Warte nur, du wirst mich nicht immer so kalt anblicken.» «Wie willst dn das bewirken?» — «Sehr ein» fach. Wenn ich weiß. das5 ich dir gleichgiltig bin, wird dies mrinc Eitelkeit kränken, nnd ich werde mich in dich verlieben. Und wenn du weißt, dass du mir gleichgiltig bist, wird die) deiue Eitelkeit kräuleu, und du wirst dich in mich verlieben. Und wenn du siehst, dass ich dich liebe, wird dciue Neigung an Innigkeit gewinnen Mir wird es in gleicher Weise ergehen, und das Ende « vom L,ede w,rd em kosendes Pärchen sein. » Laibacher Zeitung Nr. 12. 94 16. Iiinlltl 1388. jedoch stets nach besonderen ärztlichen Vorschriften an-znweuden sind. Das radicalste Hilfsmittel bleibt endlich die Verbrennung, welche bei weniger wertvollen Gegenständen stets polizeilich angeordnet werden müsste. Die Ausführung der Desinfection wird verschieden sein. je nachdem es sich um belegte, um zu räumende oder um bereits geräumte Krankenzimmer handelt. Steht die Krankheit noch im Beginn, so ist darauf zu achten, dass nur die nothwendigen Gegenstände im Zimmer belassen werden und dass der Kranke allein für ihn bestimmte Wäschestücke und Geräthe in Gebrauch nehme. Legt der Kranke diese Objecte ab, so dürfen diese nicht geschüttelt, auseinandergenommen oder ausgestaubt werden. Diese Dinge sind sofort innerhalb des Krankenzimmers selbst in bereitstehende Behälter mit Kaliseifenlösnng unterzutauchen, in diesen aus dem Zimmer zu schaffen und so zur Wäsche zu geben. Die Absonderungen der Kranken sind stets in Gefäße aufzunehmen, die mit Kaliseifenlösung gefüllt gehalten werden müssen, nnd sofort in den Abort zu gießen. Die Sitzbretter derselben dürfen nicht verunrei-nigt werden. Gegen übliche Gerüche im Krankenzimmer sind nicht Räucherungen nnd wohlriechende Substanzen, sondern reichliche Lüftung anzuwenden. Allen mit den Kranken in Berührung kommenden Personen wird empfohlen, im Krankenzimmer nie etwas zu genießen und beim Verlassen des Krankenraumes sich zu waschen. Die Uebelführung eines Infections-kranken in ein Krankenhaus soll in der Regel durch eigens dazu bestimmte Personen in polizeilichen Kranken» wagen erfolgen. Oeffentliche Fuhrwerke dürfen dazu nicht benutzt werden. Leichen von Nnstcckungskranken müssen sofort aus den Wohnungen entfernt werden uud find in mit Sublimatlösung getränkte und mit derselben feucht zu erhaltende Laken zu hüllen. Die zuletzt getragenen waschbaren Kleidungsstücke, Leib- und Bettwäsche werden in Tücher, welche in Sublimatlösung getränkt sind, zu Bündeln eingebunden und unmittelbar in Kaliseifenlösung eine halbe Stunde lang gekocht. Matratzen, Kissen, Decken, nicht waschbare Kleider, Teppiche werden in Sublimatlösong getränkte Laken eingehüllt nnd der Desinfection dnrch überhitzten Wafserdampf ausgesetzt. Die Hauptpunkte der Desinfection bei den einzelnen Krankheiten ergeben fich aus den über den An» st'ckungsmodns gesammelten Erfahrungen. 1.) Bei den Blattern geschieht die Uebertra« gung hauptsächlich durch die Hautabgäuge der Kranken, und zwar mittels der dadurch verunreinigten Wäsche, als dadurch, dass sie unmittelbar von anderen Personen eingeathmet werden. Deshalb sind die Wasch«?« stücke ganz besonders vorsichtig und schnell an die mit Kaliseifenlösung gefüllten Behälter zu geben. Die Luft des Krankenzimmers ist sehr oft zu erneuern. 2.) Diphtherie. Die Ansteckungskeime, so weit sie von Kranken herrühren, werden in der Regel mit-t.ls ausgehusteter Schleimmafsen anf Wäsche- nnd Bett« stücke, aber auch auf Personen, die in sehr nahe Be« rührnug mit der Athemluft des Kranken treten, un> mittelbar übertragen, Fortschaffn ng und Reinigung der Wäsche, wie vorher angegeben. Es empfiehlt sich auch. den Harn solcher Kranken in Gefäße mit Earbollösung aufzunehmen. 3.) Cholera. Die Uebertragungsweise der Cholera ist nicht sicher anzugeben, doch sind von Koch auf Orund seiner Forschungen folgende Maßregeln ab- geleitet worden. Um den Infectionsstoff unschädlich zu machen, sind die Ansleerungen sofort mit 5proc. Car« bollösung zu gleichen Theilen mit dem Abgegangenen zu mischen; da von den Abgängen viel auf das Bett und die Wäsche des Krauten zu gelangen pflegt, muss die Leib- und Bettwäsche sofort, wie sie abgelegt wird, in eine 5proc. Carbollösung gegeben werden. Bekleidungsstücke, welche nicht mit flüssigen Deöinfectiontz mitteln behandelt werden können, fallen unter die Behandlung mit strömendem Wasserdampf von 100 Grad Celsius, desgleichen die Betten, Matratzen lc.; für wert losere Objecte dieser Kategorie (für Strohsäcke durch lvegK) die möglichst rasche Verbrennung. Z»r Desinfec-tion der Krankenräume ist tüchtige Austrockuuug durch starkes Heizen und Lüften jeder Allsschwefelung und Alischlorung vorzuziehen. 4.) Typhöse Krankheiten. Alle Arten von Typhns sind von Kranken auf Gesunde übertragbar. Dabei ist ein besonderes Augenmerk a»f die Stühle der Kraulen zu richten, und diese sind nach der oben angegebenen Weise zu behandeln. Die Kranken dürfen den Abort nie benutzen. 5.) Scharlach wird auf erwachsene Personen und auf Kinder, welche bereits die Krankheit über standen, selten übertragen, dagegen sind Sctprlachkranke besonders gefährlich für Wöchnerinnen. Die AnstecklMgs gefahr ist während der Abschuppungsperiode. Schließlich sei hier noch einiger Anleitungen zum Desinfectionsverfahren Erwähnung gethan, wie sie bei ansteckenden Krankheiten nach den Anträgen des obersten Sanitätsrathes mit dem Erlasse des k. k, Ministeriums des Innern vom 16. August 1887 den poli< tischen Landesbehörden zur Darnachachtunq bekannt« gegeben wurden. Wir heben aus denselben nur Nach« stehendes hervor und verweisen im übrigen anf das Original: Neben den als wirksam erprobten Desinfec» tionsmitteln sind noch zu erwähnen die sogenannten Räucherungen mittels Chlor, Vromdampf, schwefliger Säure :c., welche in früherer Zeit, so lange die Natur der Infectionsstoffe nicht genauer erkannt und das Ver-halten derselben zn den genannten Agentien nicht experi-mentiell erforscht war. als sehr energische Desinfeclions» mittel gerühmt wurden. Man hat sich begnügt, den zu desinficierenden Raum uud die zu desinficierenden Gegenstände der Einwirkung der vorgenannten Gase auszusetzen, ohne näher zu untersuchen, ob denn auch die quantitativen Verhältnisse und die Vorbedingungen, unter welchen dieselben die vernichtende Wirkung auf Infectionsstoffc ausüben, erfüllt sind oder erfüllt werden können. Erst in letzterer Zeit angestellte Versuche haben hierüber Ausschluss gegeben. Denselben zufolge sind Chlor und Arom allerdings imstande, infolge ihrer energisch.,'» Wirkung auf organische Substanzen bei Gegenwart von Feuchtigkeit auch zerstörende Wirkuugeu auf Infectionsstoffe zu üben, wenn sie in genügender Concentration zur Anwendung kommen. Z»r Desinfec» tion von Zimmerräumen und den in denselben befind» lichtn Gegenständen müsste der Luft wenigstens ein Volnmprocent Chlor» oder Nromdampf beigemengt sein, um die in derselben vorhandenen AnstecklMgsstuffe in verlässlicher Weise zu zerstören. Demnach würde ein mittelgroßes Zimmer von etwa 100 Cubitmeter Luftraum ein Cubitmeler Chlorga« zur Desinfection erfordern. Um dieses Quantum Chlor zu entwickeln, wären 15 Kilogramm 26proc. Bleikalkes nnd W Kilo-gramm gewöhnlicher Salzsäure erforderlich. Abgesehen von der Schädigung, welche die der längeren Einwir« kung des Chlores ausgesetzten Gegenstände erfahren, lasscn sich solche Quantitäten der znr Chlorentwicklung ' erforderlichen Materialien ohne besondere Vorrichtungen ' nicht bewältigen. Aus den vorstehend dargelegten Gründen ist daher von der Anwendung des Chlors, Broms nnd der schwefligen Säure in der Regel Umgang zn nehmen und kann nach derselben nur dann gegriffen werden, wenn die ! Durchführung der verlässlicheren Disinfection anf nicht ' behebbare Schwierigkeiten stößt. Politische Ucl»erl,cht. (Znm deutsch-böhmischen Ausgleich) , liegt eine bemerkenswerte Enunciation drs leitenden z Organes der czechischen Abgeordnet» vor. Die «Po< ^ litik. schreibt nämlich, dass die Verständigullgsversuche ! des Fürsten Loblliwitz und Dr. Riegrr vollkommen ernst gem'.int seien uud dass, wenn das Hauptorgan der Opposition die Zurücknahme 5er Sprachenverordnungen al« Vorbedingung von Pourparlers bezeichn?, dies in« W,d»'rspr>lche st>he mit der Erklärung, welche Schmeylal an dem Tage des Austrittes der deutschen Abgeordneten aus dem Landtage abgegeben habe, in welcher es heißt: «Wir werden an den Verhandlungen des i Landtages so lange nicht theilnehmen, bis man uns ! Aürgschaft',! bieten wird, dass man nnsereu Wünschen ! und Beschwerden sachliche Würdigung angedeihen lassen will.» Was die Czechen eoncedieren wollen, ist nach Mittheilungen aus Abgeordnelenkreisen: die Errichtung von drei neuen Kreiögerichten, dir Zweitheilnng des Obergerichtes und jene drs Landesschulralhes. Auf eine Abgrenzung der Bezirke im Siuue des Antrages Plener nach der Nationalität der Bevölkerung wollen die Czechen absolut nicht eingehen. Aber das dürste den Deutschen wohl als das Wichtigste erscheinen, und daran wird vielleicht der gewünschte Ausgleich wieder scheitern. (Der Kärntner Landtag) hat beschlossen, zur Feier des 40jähsiqen Regierungsjubiläiims des Kaisers aus Landesmitleln 20000 fl. zu dein Zwicke zu widmen, um damit Gemeinden bei Errichtung von Armenhäusern zu unterstützen, welche im Falle dieser Unterstützung den Namen «Kaiser-Franz-Iosef-Almen-haus» zu führen haben. Weiters nahm der Landlag sämmtliche Anträge des Finanzausschusses bezüglich der , Erhöhung der Lehrerqehalte unverändert an. Nach diesem Veschlnsse sind die Lehrstellen erster Classe mit > 700 fl., jene zweiter Classe mit li00 fl,. jene dritter Classe mit 540 fl. und jene vierter Classe mit 480 fl. dotiert. Lehrerinnen erhalten 80 pCt. des Lehrergehal-tes, Unterlehrer 3tt0 fl.. Unterlehrerinnen 300 fl. (Handelsvertrag mit Italien.) Der , Motivenbericht znr Vorlage, betreffend den österreichisch- ; italienischen Handelsvertrag ist bereits ausgearbeitet. Derselbe ist ein umfangreiches Operat, in welchem jede einzelne Abänderung der Zollsätze eingehend begründet wird. Gleichzeitig mit dieser Vorlage wird die Regierung im Mgeordnetenhause einen Entwurf einbringen behufs i Ermächtigung zum Abschlüsse der im Schlussprotololle ! zum Handelsverträge vorgesehenen Vereinbarungen betreffs der Zolllehandlung von glatten ganzseidenen Ge- . weben in Oesterreich-Ungarn uud von Llinengarn«« ^ und Leinengkweben in Italien. ,' (Die Reichsrathswahl inLinz) hat den Sie^ dei Candidaten der delltsch-österreichischen Partei. «Irene, du bist in der Thal moderner, als ich gedacht hab»-. Das freut mich aufrichtig.» — «Ich habe aber keine Vorurtheile.» — «Ja. du hast recht. Wir siud moderne Kinder, Kinder eines großen Iahrhun« derts; wir können nicht naiv sein, aber auch nicht engherzig; wir haben keine Illusionen, aber wir brauchen auch keine; wir begehen keine Iugendthorheiten, denn wir sind nie jung. Wir sind weltklindig von Geburt an. Darf ich dir also reinen Wein einschenken.» — «Unbesorgt.» — «Du wirst nicht böse sein, wenn ich dich, wie soll ich sagen, wenn ich dich vernachlässige. w.'Ml ich dich betrüge?» — (Mit einem erstickten Auf« schrei:) «Alfred! (Sich rasch mäßigend:) Das ist nie« derträchtig!» — «Wieso? Ich dachte doch ...» — (Wieder gleichmüthig:) «Ja, eigentlich. . . Es ist ganz in der Ordnung. Ich habe nicht darauf gedacht; cs ist klug, dass du die Rede daraus bringst.» (Sie zerbeißt ihr Splhentascheutuch.) «Wenn dir dies nicht conveniett, meine Theure, dann würdc es sich empfehlen, unsere Verlobung von heute eine Verlobung von gestern sein zu lassen. Ich kann. ich darf nicht sagen, dass ich dich nicht gewollt habe. ohne unsere Väter zu entzweien, welche seit dreißig Jahren miteinander schaffen und arbeiten. Aber du. du als Weib, du darfst deine Launen haben. Du kannst an mir einen Fehler finden; du kannst mich ausschla-gcn; dein Ruf ist dann gerettet und du kannst noch an der Seite eincs andern Mannes glücklich werden.» «Und dieser Fehler?» — «Ach. sage. was du willst, nimm an. ich hätte eine Geliebte; ich hätte dir gesagt, ich wolle sie trotz unserer Ehe nicht verlassen.» — «Eine Geliebte also. Ein aimes Mädchen wird also geliebt, ein reiches wird gefreit, nicht trotz, sondern wegen seines Reichthums.» — «Du sprichst, als wollte ich an dir eine gute Partie machen. Du weißt doch, dass ich genau in derselben Stellung bin wie du; ich habe . . .» «Genug, genug! . . . Eine Geliebte also . . . Und du willst sie nicht verlassen . . . Schön! Sehr schön! Du bist treu auch in deiner Treulosigkeit! Doch das thut nichts. Ich mag nicht zurücktreten, ich mag nicht. So arg du bist. du bist doch noch der Beste, denn du bist aufrichtig und wahrhaft — grausam wahrhaft, wahrhaft grausam . . . Also thu, was du nicht lassen kannst!» — «Du hast nichts dagegen?» — «Nichts . . . nichts. Im Gegentheil. Es freut mich.»—«Mehr habe ich mit dir nicht zu reden. Wir können zur Gesellschaft zurückkehren. Uebrigens ist's lein Mädchen, es ist eine Frau.» «Nicht doch! Nun muss ich dir etwas anvertrauen.» — «Wie? Auch du?. — «Auch ich! Bin ich nicht so gut wie du berechtigt. Bekenntnisse zu flüstern? Auch ich hege Wünsche in meinem Herzen. Auch ich will glücklich sein. Ich will lieben, lieben um jeden Preis, und ich will geliebt werden, geliebt als Weib. geliebt um meinetwillen. Du wirst doch nicht böse sein — nicht war? Du moderner Mann ohne Vorurtheil, du wirst nicht böse sein, wenn ich einen Geliebten habe!» — «Irene!» — «Nun?. — «Das wirst du nicht thun. Dn wirst es mir nicht anthnn!» - «Dir nicht? Warum dir nicht? Was bist du mir? Weniger als nichts: Mein Mann!» — «Du wirst mich nicht unglücklich machen!» — (Innerlich seufzend.) «Un< glücklich? Was bin ich dir? Weniger als nichts: Dein Weib!» — «Aber dn hast meine Ehre in deiner Hand. Man wird über mich lachen, man wird mich verspotten.» «Ach. wegen des bisschens Eitelkeit? Meinst du denn. es sei für mich schmeichelhaft, wenn du eiltt andere liebst? Sei übrigens ohne Sorge. Keiner wird es erfahren, ich schwüre dir's. Nur du, nur du allein sullst es wissen.» — (Schmer athmend, aufgeregt, die Hände vor's Gesicht schlagend.) «Nur ich allein! Ich weiß nicht, wie es kommt, dass mich dies alles so unsäglich unglücklich macht. Still, thörichtes Herz! Irene, anch du kannst thiln, was du willst.» — (Dumpf-') «Ich danke dir, ich danke dir vom gunzen Herzen, Wir h'iraten die Freiheit.» Irene steht einen Augenblick vor Alfred und blickt ihn mit flammendem Auge an; dann beugt sie sich > jählings nieder, wie um ihn zu küsseu und beißt ih'l wild in die Wan^e. Alfred: «Irene, Irene, um Gottes" willen höre auf, es schmerzt.» —(Schluchzend:) «Mich s schmerzt es auch! Hier. im Herzen!» — «Du liebst ' mich?» — «Seit meinem zwölften Jahr! Aber ach, du blutest. Armer, angebeteter Alfred! Sei mir nicht ' böse!» — «Nein. du süßes Pantherweibchen.» «O Gott. da kommt Papa! Was wirst du M , nur sagen, wenn er den Äiss sieht?» — «O, das «st einfach; ich sage ihm. ich hätte mich zufällig selber io ^ ^ die Wange gebissen.» ! «Geh', sag' mir geschwind, hast du wirklich sillt ' Geliebte? Eine Geliebte, die du nicht lassen willst?' l — «Freilich. Ich habe sie; ich halte sie umfangen; ^ ich will sie nicht lessen. Hüte dich uor ihr. Sie beißt!' I. voil LudassY. Mbacher Zeitung Nr. !2. 95 lv Iäliuer 1888. Landesgerichtsraths Dr. Gandolf Grafen Khuenburg. ergeben. Derselbe erhielt von 2014 abgegebenen Stim-men 1145). also 137 Stimmen über die absolute Ma-Mltät. Eine ernstliche Gefahr drohte den, altliberalen Kandidaten bloß von der Gewetbepartei. < Oesterreich in Bnlgaricn.) Nach einem stalljlljchen Ausweise des bulgarischen Zolldepartements repräsentierte die Einfuhr 'Oesterreich-Ungarns nach Änlg^rien nnd Ostrumrlien im Jahre 1<^^ einen Weit von <)75i000<) fl., die Alissnh, von Ml.l>t)<) sl, Oestrrreich-Ungarn nimutt nnter den »ach Bulgarien handsltreibenden Nationell den ersten Nana. ein. Und doch will Rnssland jeden Einfl>>ss Oesterreichs auf Bulgarien ausschließen! (Zur Situation.) Zu den zahlreichen Frie-deussymplomen. die in der letzte» Zeit eonstatieit werden konnten, ist ein nenes hinzugekommen. Der englische Premier und Minister des Ae'ußern, Marquis voil Salisdnry, hielt nämlich Freitag in Liverpool eine medr. m welcher er seiner Zuversicht auf die Fortdauer des Friedens Ausdruck gab und die Bemühungen hervorhob, welche allseitig auf dieses Ziel gerichtet sind. Erschloss seine Ausführungen mit der Bemessung, dass er sich nicht der Hoffnung verschließen könne, der Friede werde schließlich erhallen werden. (Der serbische Minister des Innern) ur.buetc .eme strenge Untersuchung aller Fälle von Wahlbee.nflussungeu durch Beamte bei den letzte» S upschtmaWahleu an. Haben sie im Aw'tmqe des gewe enen Ministers Milojkovic gehaudelt, so bleiben ^straflos, agitierten sie jedoch aus eigenem Antrieb, so sollen sie nach dem Diseiplinargesetz behandelt werden, n,... ^urtlsch-griechische Freundschaft.) Wie man aus Constantlnopel meldet, wird die ans der Uebereulstimmnng des beiderseitigen abwehrenden Iu ^'!^^ Macedonien hervorgegangene Erwärmnim ^'tm-k.sch griechischen Beziehungen von türkischer d MM^fi: "^ i"l.^"schreiten begri ftn dar Vari^ ^V^s^ "' a^lsckM Kreisen, dass bei ei.ieul werd 5l^? "!^ kostbare Decoration hergestellt ios eli^.3 ^'"an seitens des Königs Geor-wdeti^i'o^ bes Initiaz-Ordens iiber- Nackri^'w.^""^^) kommt die überraschende B°veau m ^ "71 "^ "'bedeutenden revolutionären neren 2^^^^^ .?"? beui Lande nnd in den klei- Tagesueiligleiten. M^^l./^'^^ Slroßmayer) begeht am llUen Äns.ss 1, l'''^'^hr'Nes Priesterjubilä»,.,, Äus diesem ^>^ "I " ^"' Gegenstand vieler Ovationen seiner m/s- ^ ^ ^sinnuugsgcnossen bilde». Die Jubiläums-"M w"d ^ Bischof iu der Domtirche zu Djakovar lesen, empfan ""^" '"'^ ^ Huld'MMu im Schlosse dunn^l.^"6 Quadricycle) ist die neueste Erfin- tä,^^ " ," "elche die soeben eingelangten Pariser mili- der.«' ' "1!"' «usführliche Berichte bringen. Iu der N""«?' ^^e sind iu Pautin uuter Leitung von ^ ?,!'""'" ^oße Versuche mit dc>» Quadrieycle s°? ^ '""^"'' ^'' lehr bcsriedigeud ausgefallen sei» „ , ' ^ ^ einen Durchnlesser von 75 Centi- dl>, "^öwci rückwärtigen Räder dieueu zur Fort- ^guug dle vorderen dagegen siud -falsch, und haben '/ °e" >jweck, den, Ol'stelle eine größere Stabilität zu bes^ . c" "" ^"^"' ^"chtig ausgebildeter Soldat soll '"yW sein. auf einer mittelguten Straße ohue Ueber. nenglliig 40 Kilometer in der Stunde zurückzulegen, ^ngens soll das Vierrad, allerdings im langsameren mpo auch abseits der Straße auf uncbeuem Boden zu 'wenden sem. Das Glicht desselben beträgt ins « m nul ^0 Kilogramm. Wie mau sieht, sucht man jede d !'"?!"? 'U'"t sür militärische Zwecke auszunützen, u„d mitte!» .s>^.'^ '"^ '"" großartigen technischen Hilfs i,n M «"'5^ '"" ^'"- wie die Welt sie noch niemals "" Wassendlenste gesehen hat. der ."" ^"lgermeisterwahl j„ Nanu,) Vei uurgesteru vorgenommenen Wahl wurde das laug/ vrr, 3 ""? "^'ae Mitglied der dortigen Ocmcindc-^ """ll Herr Josef Groß, Haus und Realitätcu-gelvählt ""'^'"""^ sum Bürgermeister der Stadt Rann Äus M f^" verhängnisvoller Irrthum.) lrallm !-l " schrobt mau: I» eiue hiesige Apolhcke achtes,, '?"^ z>u" Schiliesterll. hübsche Mädcheu von WrnerV ^^^^." ?"l)rcn. ein und verlaugtcn eiuige ^im,,^ '^'""' ^'^ ^"en "'ich gereicht wurdell, Wenige rn, "nchdeni sie dieselbe,, verschluckt halte», klagten beide Mädchen, welche bis dahiu mit den Verläufern der Apotheke gescherzt hatten, über UiNvohlsein, Dasselbe nahm immer mehr uud mehr zu. und bald lageu die beiden Unglücklichen iu furchtbare» .Mampfen. Die entsetzten Verkäufer bemerkten nun zu spät, dass sie den armen Mädchen Alseuillörner gegeben hatten. Alle augcwandten Gegeumittel blieben erfolglos; > ach einer Viertelstuude wareu die beideu blühende» Wesen dem surchllmreu Gifte erlege». Du' AufnMiig i» der Stadl ist grenzenlos; die Apotheke musste belwrdlich gesperrt werden. — - (Hausduichsiichun g)Wie dem rulhcnischen Blatte «Dilo» mitgetheilt wird, wxrde jüngst bei dem seit dem Lemberger Hochvcrralhsftiolesse iu weiteren.ftreisen lx'lauuteu Hoflathe Adols Dobizausti. welcher von Wien nach Innsbruck übersiedelte, eine Hausdurchsuchung vmgenommeu, die mit der Affaire dfs Herausgebers des .Parlamentär», Dr. Zivny, in Zusammenhang steheu soll, — (Die Fürstin Pignatel li) ist auf ciuer ueueu Station ihrer Extlavaganzcu angekolumeu. Nachdem sie endlich zur Einsicht gelang!, dass der Glanz des fürstlichen Namens sich unmöglich zur Sängerin machen tauu. hat sie dieses gwusaiue Spiel aufgegeben uud ~ lündisst socbeu die Uebernahme ciues Kaffeehauses an. Weun ihr Kaffee uud Thee so schlecht sein werden als ihr Gesang, wird sie kaum lange Kaffeehauöbcschcrin sein. — (Eine Ncute der Wölse.) Bei Rybalova in der Nähe von Nusa bemerkte» dicsertagc Bauern, die auf dem Rückwege aus Rusa begriffen waren, abseits dom Wege ein Rudel Wölfe. Sie verscheuchten die Wölfe und faudeu an der Stelle, wo dieselben gewesen waren, die Leiche eines Mannes, an deren Knochen die Bestien gcuagt hatteu. Der Unglückliche muss aller Wahrscheinlichkeit nach bei dem letzten Schneegestöber vom Wege abgekommen und erfröre» seiu uud wurde erst später, als Leiche, eine Beute der Raubthiere. — (Hinrichtung eines Arztes.) Der Vice-lönig von Irland, Lord Lo u d ou de rrl), hat das Begnadigungsgesuch des wegen Vergiftung seiuer Gnttin zum Tode verurthcilteu Dr. Croß zurückgewiesen. Die Hin-richtuug des Verurthcilten wird diesertage in Eork mittels des Stranges vollstreckt. — (In eiuer Gesellschaft) wurde die Frage aufgeworfen, ob Noahs Taube, die mit dem Oelblatt zurückkam, mäunlicheu oder weiblichen Geschlechtes war? «Sie war männlichen Geschlechtes,» rief ein Herr aus, «denn ein Weib nimmt lein Blatt vor dcu Mund.» Local- und Plovinzinl-Nachrichtcll. Brainischor K'nndtlly. Der lrainische Landtag hielt am uerga»ge»e» ssrei' tag seilll! !N. Sitzung, in der nach Erledigung des letzten Sihuugsprotololles uud des Einlauses der Bericht des Lliudesausschnsses über die Reorganisierung der Landes ämlcr und die Bewilligung von Anschüssen au die Ve diensteten derselben dem Finanzausschüsse zur Bericht' erstattunss zugewiesen wurde. Der in dieser Sitzung uer theilte Bericht des Landesausschusses, betreffend die Ge^ uehmigiiüss mehrerel Geineinde llnllagen für die Gemeinde Schweinbrlss, wurde hingegen über Antrag des Abgeord ueteu Muluil sogleich meritorisch erledigt, und wurde ohue Debatte beschlossen, der Gemeinde Schweinbcrg werde für das Jahr 1888 zur Deckung der Gemeinde-Erfordernisse die EinHebung einer 3l)proc. und zur Deckung der Kosten sür die Reparatur des Schulhauses die Eiuhebung eiuer 25proc., somit im Mauzen die EinHebung einer 55vroe, Umlage aus alle directen Steuern sammt Staats' zuschlagen der ganzen Gemeinde sür das Jahr I«ttk bewilligt, Ferner wurde derselben Gemeinde für das Jahr 188« die Bewilligung erlheilt, dass in der Steuer-gemeinde Dämel außer der im ersten Beschlusse erwähnten 5'5'proe, Umlage noch ri»e Nliproe, Umlage auf alle dnecteu Steuern sammt Staatszuschlägen von alleu zur Pfarrgemeinde Weimtz Ei»c,epfa,rten zur Herstellung der Pfarrkirche iu Weinitz cmn.choben werde, Abgeordneter Kluu referierte hierauf im Rame» des Fluanzausschusses über die Petition des Diurnisteu Rudolf Achtschiu in Radmanusdors nm Gewährung einer lebenslänglichen Guadengabc und beautragle, demselben aus dem Grllnden demselben eine außerordent' liche Guadengabc aus dem Staatsschätze erwirken möge. Dieser Antrag wurde ohne Debatte angenommen. Hierauf wurde die Velhandluna. über das Sanitäts-gesetz begonnen, worüber wir in der nächsten Nummer ausführlicher berichten werdru. Es wurden nnr bei den N55 :t und <» einige wenige Aenderungen vorgenommen, die übrigen 14 Paragraphe aber unverändert angenommen. Außerdem wurdeu uoch solgendc vom Ausschusse beantragte Resolutionen beschlossen: 1,) Der Landesausschuss hat im Eiuverständnisse mit der Lmidesregieruiig eine sür die Di' striclsärzte zu erlassende Dicustesiustruclion dem Landtage in der nächsten Session vorzulegen. 2.) Der Landesausschuss wird beauftragt, fi!r die Dienstreisen der Distriltsärzte aus Gülnd der gemachten Elfah>uua/n in eiuem mit Rücksicht auf die Lage und Ausdehnung des Sanitätssprengels sowie auf die Zalil uud Beschäftigung der Be wohner, uach Anhörung der Concurreuzgemeinden, im Einverständnisse mit der Landesregierung Pauschalbetrüge sür die einzelnen District? festzusetzen. Ebenso wurde eine vom Abg, Dr. Vleiwcis Ritler v, Trstenisli beantragte Resolution angenommen, welche der Regierung empfiehlt, angesichts der großen, durch dieses Gesetz vom Lande über uommenen Auslagen für das Sanitätswesen größere Opfer zu bringen nnd bei jeder Bezirlshauplmaunfchaft mindestens zwei Sanilä'tsorgane anzustellen Vor Schluss der Sitznng, welcher um ' < 3 Uhr nachmittags stattfand, winde vom Abgeordneten Baron Apfa ltrern nnd Genossen au die Landesregierung eine Interpellation gerichtet, in welcher die Anfrage gestellt wird. welche Vmkehruugr» von derselben bei der immer mel,r um sich greifenden Blatternepidemie getroffen wur den. Der Sanitätsresercnt der Landesregierung Dr. Kees-bachcr beaulworlete diese Interpellation sogleich dahin, dass von der Regierung dem Magistrate aufgetragen luuide, derselben von je ach! zu acht Tagen darüber Ne richt zu erstatten. Nach diesem Berichte sind von Ansang November bis zum III. Jänner K2 Erkrankungen an gemeldet, in welcher Zahl auch die im Spitale vor^ gekommenen 28 Fälle inbcgriffen sind. Dem Magistrate wnrde writers eine intensivere Vornahme der Desinsection sowie eine strengere Beaufsichtigung der Wäscherinnen aufgetragen, damit die Blattern mit der Wäsche nicht vertragen werden. Für die Schüler wurde durch einen eigenen Erlass der Landcsschulbehördc die Revaccination micmvfohlcn. Der Sladtmagiftrat hat sür den Fall des Umsichgreifens der Blattern ein Haus als Nolhspital gepachtet Unter dem Militär sind bisher nur zwei Er-trantungsfälle vorgekommen, dagegen greifen in der Umgebung die Blattern weiter nm sich. und ist die Anschauung nicht unbegründet, dass die Krankheit wahr« scheiulich aus der Umgebung, wo dieselbe viel früher als in der Stadt auftrat, hiehcr verschleppt wurde. Die uächste Sitzung findet morgen statt, und zwar mit folgender Tagesordnung: Lesung des Protokolles der Ili. Landtagssitzimg; Mittheilungen des Landtagsprä-sibiums; Bericht des Laudesausschusses betreffs des Wiederaufbaues des am 17. Februar 1887 abgebrannten landschaftlichen Theaters; Bericht des Landesausschufses. mit welchem die Entwürfe eines neuen Strahengesehes und eines neuen Strahen-Kalegorisierungsgesehes vorgelegt weiden; Bcrickt des Landcsausschusses über die Petition der Insasseu aus Brezje, Podolnira und Dobrova um Einreibung der von Dvbrova bis Zallanec führenden Ge-meindcstraße in die Kategorie der Äezirlsstrahen; Bericht des Landcsausschusses, bctrrffeud die Bewilligung einer 4proe, Umlage von den Mietszinserlrägnissen in der Sladtgememde Rudolfswert für das Jahr 1888; Bericht des Laiidesausschusses, betreffend die Bewilligung einer Bierauflagc iu der Stadtgemeiude Stein für die Jahre 1888 bis einschließlich 18l13; dritte Lesnnn. des Gesetz' eillwülfes, betreffeod die Regelung des Sanitätsdienstes in den Gemeinden, giltig sür das Herzogthum Krain mit Ausschluss der Landeshauptstadt Laibach; Bericht des Finanz-ausschusscs, belreffend die Holzapfel'fche Taubstummen-Stiftung; Bericht des Finanzausschusses übe, den aiifzusühren-deu Bau eines Werlslättcngebäudes sür das Zwaugsarbeits' haus ulld über sonstige bezüglichder Erweiterung dieser Anstalt theils getroffene, theils uoch zu treffende Vorkehrungen; Bericht des Finanzausschusses: a> betreffend das allgemeine öffentliche Krankenhaus in Laibach, K) betreffend den Zubau von zwei Abtheilungen in der Irrenanstalt zu Stiideuec, c» inbetreff Erbauung eines Infeclionsspitals; Bericht des Velwaltuugsausschusses über den Gesehentwurf, betreffend deu Ersatz von Jagd- und Wildschäden; Be« richt des Verwaltungsausschusses über die Petition des Bezirlsstraßenausschusses von Loitsch um Einreihung der Strahrnstrecke . der Straßcnstrecks Bloschlapoliza-Vabcnseld und der Straße von Maunitz durch de» Wald nach Adelsbcrg uuter de Landesstraße,,; Bericht des Velwaltungsausschusses über die Petitwn des Brzirlosiraßenausschusscs ,n Rudolsswert um Abschaffung der Naturalleistungen für Straßenzwecke; Bericht des Verwaltungsausschilsses über die Petition des Gemeindeamtes von Raischach und anderer um Subvention für den Brückenbau über die Save bei Ratschach; Bericht des Verwaltlingsausschnsses über die Petition des Ge^ meiudeamlcs Wippach um Bewilligung znr Emhrblma einer Auslage von 1 sl, 5<> kr. per Hellolürr Bier; Be licht des Veiwaltlmgsansschusses über dic Petition des Eentralausschusses der t, l, Landwirtschaftsgesellschaft m Laibach um Aenderung des tz ii des Gesetzes vom Jahre 18?!), betreffend die Regelung der Zahl der Zuchtftieie. — (Kohle „werk Sagor.) Ueber die sür Mitte März l I in Aussicht genou'niene Einstellung des Kohlen werluetlielies in Sagor'aehen uns folgende Mitthciluugs» z„ - Der ^weck dieser Maßregel, welcher bekanntlich durch den Ausfall eines großen Theiles der bisherigen Kohlen lieferimg a» die Südbah» nothloendig wurde, besteht da rin, dir Kohlenerzcnguug soweit zu restringieren, als ohne Gefährdung des vorhandenen Kohlenvermögeus Massig und möglich ist. Es wird der Betrieb also suecrssioe re dusier', keine Vorrichluugsarveit in Ang.iff gr„o»!>»en. Laibacher Zeitung Nr. 13. 96 16. Jänner 1883. der Abbau nur an den gefährlichen Partien nach Bedarf getrieben und der Erhaltungsbau, fo weit es die Bauhafthaltung erheischt, geführt werden. Für den fo einzurichtenden Bergbau wird eine Anzahl von 80 Arbeitern, auf welche successive der Arbeiterstand reduciert werden wird, umsomehr genügen, als der Bedarf an Kohlen für die gewerkschaftlichen Industrien von dem benachbarten Trifailer Werte gedeckt werden mufs, da in Sagor bei dem Ausfalle der Erzeugung von über 700000 Metercentner Stückkohle auch die Gewinnung der für diese Industrien benöthigten seinen Kohle unmöglich wird. Die erste Arbeiterentlassung im März wird bei 350 Arbeiter, und zwar zunächst die nicht Stabilen treffen, während die Stabilen nach Thunlichteit bei den anderen Unternehmungen der Trifailer Kohlellwerts Gesellschaft untergebracht, der freilich nicht unbedew tende Nest aber beurlaubt wird. Die Ausgaben der Bru-ocrlade, Pensionen, Erziehungsbeiträge »>. s. w. werden durch erhöhte Mitgliederbeitriige zu decken versucht, erforderlichen Falles aber zeitweilig erniedrigt werden, wobei jedoch auch auf temporäre Zuschüsse der Gewerkschaft gerechnet wird. So vorsichtig und schonend auch letztere sicherlich im Interesse ihrer Arbeiter bei Durchführung dieser ihr durch die Concurrenz der nördlichen Kohle aufgedrungenen Maß« regel vorgehen wird, so ist doch nicht zu vermeiden, dass dieselbe für viele Existenzen von den traurigsten Folgen sein wird, was bei einer so bedeutenden Reduction des Arbeiterpersonales (dasselbe besteht dermalen aus 365 verehelichten, 206 ledigen Arbeitern und 45 Frauen) selbstverständlich ist. In allen ihren Verfügungen wird die Gewerkschaft im Einvernehmen und nach den Weisungen der Bergbehörde vorgehen, welche vielleicht auch in der Lage wäre, die Unterbringung eines Theiles der Arbeiter bei anderen Montanwerten zu »ermitteln, wenn dem nicht die aus gleicher Ursache eingetretenen Vetriebsreductionen steierischer Kohlenwerke hinderlich wären, — (Die philharmonische Gesellschaft in Laibach) zählt derzeit nach ihrem vor lurzem ausgegebenen Berichte 38 Ehren-, 89 ausübende und 298 zahlende, zusammen 426 Mitglieder, Das Reichslriegs-ministerium hat über unterstützenden Antrag des t. l. Truppendivisionärs und FML. Herrn Ritter von Keil die Mitwirkung der Regimentsmusittapelle bei Gesellschaft^ Concerten bewilligt und hiedurch die Aufführung größerer orchestraler Tonwerke wesentlich gefördert. Subventionen genießt die Gesellschaft von der Staatsverwaltung, dem Landtage, dem Gemeinderathe der Stadt Laibach und der krmnischen Sparcasft, Es fanden 5 Gesellschafts-Concerte, 1 Zöglingsconcert, 1 Liedertafel des Männerchores und 4 Kammermusitabende statt. Die gesellschaftlichen Musik» schulen besuchten 111 Schüler, und zwar die Clavier-schule 50, die Violinschule 44, die Celloschule 3 und die Gesangsschule 14 Schüler. Den 5 Lehrkräften, wie über« Haupt der Einrichtung und den Leistungen der Schule wurde gelegentlich der vom Herrn Regierungsrathe L. A. Zellner aus Wien im Auftrage des Unterrichtsministeriums vorgenommenen Schuleninjpection volle Anerkennung zutheil. Der Gesellschaftsfond besitzt ein Vermögen von 5494 fl,, der Baufond ein solches von 30 676 fl., der Musitfond ein solches von 1672 fl.. der Kammermusitfond ein solches von 185 st. und der Ela-vierfond ein solches von 105 st.; der Gesammtvermügens-stand beziffert sich mit 38 132 si. — (Die Blattern in Laibach) haben in neuerer Zeit in auffälliger Weise zugenommen. Um allen aus diesem Anlasse entstandenen, oft übertriebenen Gerüchten entgegenzutreten, wird nachstehend nach authentischen Instninatiunen der Stand der Blattern bekannt gegeben: Seit dem Beginne derselben im Monate November 1887 bis 8. Jänner 1888 sind 155 Fälle von Vlattcrnkranken zur Anzeige gelangt, in welcher Summe die Kranken des Älatternspitals nicht inbegriffen sind; vun diesen 155 Erkrankten sind 34 gestorben, 51 blieben in Behandlung, die übrigen genasen. Es waren daher am 8. Jänner 1888 51 Vlatternkranke außerhalb des Spitals in Laibach; im Spitale befinden sich 28, daher im ganzen 79, Was den Gang der Blattern betrifft, so sind zugewachsen in der Woche vom 20. November bis 27. November 1887 9 Fälle, vom 27. November bis 4 Dezember 1887 15 Fälle, vom 4. Dezember bis 11. Dezember 1887 16 Fälle, vom 11. Dezember bis 18. Dezember 1887 11 Fälle, vom 18. Dezember bis 25. Dezember 1887 8 Fälle, vom 25. Dezember 1887 bis 1. Jänner 1888 31 Fälle, vom 1. Jänner bis 8. Jänner 43 Fälle. In dieser Zusammenstellung sind selbstverständlich die vor dem 20. November 1887 sporadisch aufgetretenen Fälle sowie die im Spitale Er» lranlten nicht inbegriffen. — (Der Görzer Landtag) wurde vorgestern nach Beendigung aller Geschäfte von dem Landeshauptmanne mit dreimaligem Hoch auf Se. Majestät den Kaifer, in welches die Versammlung begeistert einstimmte, ge schlössen. — (DerKarst und dessenWiederbewal-d u n g.) Diesertage hielt Forstrath Professor Adolf Ritter uon Guttenbcrg in der Wochenversammlung der Ention «Austria» des deutschen und österreichischen Alpmvereines einen Vortrag über den Karst und über dir l'lfveulichen Fortschritte der Wiederbewaldung diisls wirtschaftlich bisher so gut wie unproductive« Bodens. Die Schwierigkeiten dieser außerordentlich wichtigen Forstculturarbeit beleuchtete der Vortragende nach drei verschiedenen Richtungen, Erstens sind es die geologischen Verhältnisse, zweitens die sehr ungünstigen klimatischen Factoren und drittens die oft am schlimmsten mitwirkenden Besitzverhältnisse, welche diese Arbeiten u»gemem er-schwercn. Nur durch Aufwand größerer Mittel wird es auf dem mehr als 200 Quadratmeilen großen Karste gelingen, im Laufe künftiger Generationen die planmäßig anzulegende Wiederbewaldung auf 25 pCt. diefer Fläche durchzusehen. Fördernd wird hier einstens der Waldschuh auf den Wohlstand der Gegend wirken nnd das geeignetste Mittel abgeben, die Verkehrsstörungen auf der Siid-bahn zur Schneezeit hintanzuhalten. Neben einzelnen Gemeinden des Krainer Karstgebietes hat nach den detaillierten Ausführungen des sehr beifällig aufgenommenen Vortrages die Stadt Trieft die größten Verdienste a» der systematischen Karstaussorstung. — (Tanzkränzchen.) Das vom Kegelclub «Edinost» zugunsten des «Narodni Dom» veranstaltete Kränzchen versammelte vorgestern abends im Saale der Laibacher Citalnica ein zwar nicht sehr zahlreiches (die zweite Quadrille wurde von 56 Paaren getanzt), doch sehr tanzlustiges Publicum. Das Kränzchen, dessen Reinertrag dem Vaufonde des «Narobni Dom» ein hübsches Sümmchen zuführen wird, fiel in jeder Beziehung recht gut aus und fesselte die Theilnehmer bis zum frühen Morgen. — (Der Kärntner Landtag) hat die Her' größerung der Tobtracte i» der Landes-Irrenanstalt mit dem Kostenaufwande von 42 000 fl. bewilligt. — (Turnverein «Sotol».) Bei der gestern stattgehabten neuerlichen Generalversammlung dieses Ver« eines wurde die Wahl der Vereinsfunctionäre pro 1888 vorgenommen. Zum Starosta wurde der Landesbuchhalter Herr Franz Ravnihar, zu seinem Stellvertreter Handelsmann Herr Slaberne und schließlich in den Aus-schuss die Herren: Anton Decman, Johann Ka» lisnil, Ferdinand Kersnit, Josef Medved. I» hann Mejac, Franz Mulacet und Paul Skale gewählt. Es wurde beschlossen, auch heuer am Fasch ng> dienstag im Saale der hiesigen Eitalnica einen Mastenball zu veranstalten. Zu diesem Behufe wurde ein besonderes Comite gewählt, welches auch die nöthigen Vorbereitungen zur Feier des 25jährigen Jubiläums des Vereines zu treffen haben wird. -- Herr August Fink wurde zum Turnlehrer des Vereines ernannt. — (Aufhebung des freien Donnerstages.) Der Nezirksfchulrath der Stadt Wien hat infolge eines Auftrages des niederösterreichischen Landesschulrathes an alle Wiener Volks- und Bürgerschulen bezüglich der Auflassung des freien Donnerstages einen Erlass gerichtet, in welchem angeordnet wird, dass an den allgemeinen Volks« und Bürgerschulen der bisher übliche ganze freie Donnerstag zu entfallen habe, dagegen am Mittwoch und Samstag nachmittags lein Unterricht zu ertheilen sei. Diese Anordnung hat unmittelbar nach den Osterferien des laufenden Schuljahres in Wirksamkeit zu treten. Es verdient hervorgehoben zu werden, dass auf speciellen Wunsch des Unterrichtsministers die beiden freien Nachmittage nicht durch unobligate Lehrstunden ausgefüllt werden. — (Die Grafen Egg er.) Gemäß oberbehördlichen Intimates ist der am 22. März 1852 in Schloss Treibach geborne Herr Franz Alois Graf Egg er aus dem StaatSverbande der im Reichsrathe vertretenen Königreiche und Länder ausgeschieden. Es ist dies der letzte männliche Sprosse dieses kärntnerischen Grasengeschlechtes. — (Duell.) Zwischen dem Uhlanenoberlieutenant Grafen Orsich und dem Gutsbesitzer Marcel! Kiepach fand vorgestern in Samobur nächst Agram ein Säbelduell statt, wobei letzterer schwer, ersterer leicht verwundet wurde. — (Monsign ore A. Einspieler) ist bekanntlich seit ungefähr acht Wochen krank. Wie das «Kärntner Volksblatt' mittheilt, ist — bei dem hohen Alter des Patienten — leider wenig Aussicht auf dessen Genesung. Neueste Post. Ori Verlin, 14. Jänner. Der preußische Landlag wurde heute eröffnet. Die Thronrede kündigt eine Rcihe von Gejchentwürfeil betreffs innerer Reformen an und erwähnt der auswärtigen Lage nicht. Rom, 15. Jänner. Der ttüuig und die Königin werden auf dem Balle der österreichisch-ungarischen Botschaft am 30.^d. M. erscheinen. — Aus Massauah verlautet, dass Ras Alula mit einer starten Truppenmacht in Ghinda eiugetroffm sei; demselben sei vom Negus die Ehre zutheil geworden, der erste zu sein, der die Italiener angreife. Sofia, 15. Jänner. Beim Neujahrsemftfange de« Officierscorps der hiesigen Garnison hielt Prinz Fer« dinand eine energische Ansprache, in welcher er unter andern« sagt, : «Ti»' Ereignisse lünnrn Vulgarien bald zwingen, seine Rechte zn vertheidigen. Man wild sehen, dass ich für die Vertheidigung des Vaterlandes zn steiben weiß.» — Mehrere höhere Officiere wurden mit dem Alexander Orden ausgezeichnet. Abends war großes Vankett im Palais, zu welchem die Minister und die Oberosficiere der Garnison a/ladm waren. Petersburg, 15, Jänner. Beim Nenjahrsempfange d^s Diplomatencorps unterhielt sich der Kaiser längere Z-it mit dem deutschen Botschafter General Schwcinih. - Das «Journal de St. Mersbourg» schreibt: Das Programm des Finanzministers bestätigt die Friekens-absichtm der Regiernng und ihre Zuversicht auf die lange Erhaltung des Friedens. D>> Friedenspolitik der russischen Regierung wurde unter Umständen bestätigt nnd proclamiert, deren Vedentnng niemandem euta/hen konnte. Wolkswirtschasiliches. Laibach, 14. Jänner. Aus dem hoMgen Mlnlle slud erschienen, 7 Wagen »lit Getreide, ll Wa^n mit Heu u>>!> Slroh, 2'i Waa.cn und 2 Schisse »ii! Hi'Iz. 'DnrchschuittsPil ise, ll. > lr, fl7j tr.I fl, j lr, si., ll^ Weizen pr. Hettolil, 5>85 7!I7, Butter pr. Kilo . . 1 ------> Korn . 4, « 5j50, Eier pr. Stück . . — il------> Gerste . !i 74 5^,0' Milch pr. Liter. . «------ Hafer . 2 44 3 I«),, Rindfleisch ftr. Kilo - 56------- Halbfruchl . -------«20 Kalbfleisch . —52------> Heiden » 4 22 5 55 Schweinefleisch » — 50------> Hirse » A,74 4 M Schüpsenjleisch » - 32------> Kuluruz » 5 W 5 80 Händel ftr. Slncl . - «0------- Erdäpfel NX) Kilo 2 «7 - - - Tauben » — 24-------> Linsen ftr, Hektolit, 1^-------!- ücn pr. M.^tr. . 2 67------ Erbsen . 13------->—> Stroh . ..214------ ssisolen » 11-------j—!Holz, hartes, pr. Nnldssch»mlz Kilo l ------->__ Klaster 7,20------- Schweineschmalz» - K6 - ^- ! — weiches, » 4W —-^ Speck, frisch, . 52-------! Wein, roth,,1—— --Weiher, » — AU — Verstorbene. Den 1 A. I ä n n e r, sselix Haas, Muot.n^-Tohn, .i Mo- , nate. Eastellgasse l.'l, UlaNcni, — Lucas Podobnil, Arbeiter, 2? I.. Kuhthal 11, Lungentubrrculose. D e n I.'i, Iänne r. Mari« Tmoliö, Amtsdieners-GattilV 40 I., Rosengasse !1. LnngenftlMisis. - Maria Podboröel, Inwohnerin, 74 I.. Polanastrasze A4, Marasmus. Den 15. Jänner. Martin Winller, Zwänglina., ll.'l I., j Polanadam 5s). Lungenrmphyscm. ^ Maria Thrurschnh, In- ' wohnerm. 74 I., Karlstadtelstrasz.' 5. ^ Angela Treo. Poliers Tochler. 4 Monate, PeterWraße 25, Blatlern. — Iuhcmn Knunar, Arbeiters-Tot),,, 4 I,, Polanadamm 4«, «latter». Spitalsfiliale Polana Nr. 42: Am 12. Jänner, ssrancisca Erjauc. Waise, « Jahre? Gertraud Golob, Arbeiterin, 1« Jahre, beide an Walter», Im Spitale: A m 12. Iä n n e r. Elisabeth Germel, Schulnnachtli-Gattin, 40 Jahre, Uuna.enen!z»ndnna., Am l A. Jänner. Varthlmä Ielenc, Arbeiter, 47 Jahre, Äri^ht'sche Nierenlranlheit, Am ! 4. Jänner. Ma-jana Iamnis, Arbeiterin, 4A I-, Maqr»ln'bs; Anton Inrca, Arbeiter, 24 Icchre, infolge znsällig erlittene, Verlchuna.. LottozichlMlM vom 14. Ziimicr. Trieft: 31 85 42 44 Ali. Linz: 62 30 57 18 67. Meteorologische Beobachtungen in Laibach. H '3 8Z^ H^ b«« H.mmel« «ß^ " ?1l. Mg! 7t1 M^ -i^sMMwach^ Nebel s"^ 14.2 . A. 74l!14 — 6 4 NO, schwach Hühennebel 0.00 9 . Ab. 74:l-A4 i — ?'0 W. schwach halb heiter ^ 7U.Mq. 74424 — !12 W. schwach bewölkt 15.2 . N. 74588 - 4 8 O. schwach halb heiter 0.00 " » A. ! 74«64 —56 O.schwach bewiiM Den 14. Jänner: Morgens Nebel, Höhenreis, dann zis'"' lich heiler, abends theilweise bcwdllt. Den 15. Jänner: Mura.el>s bewöllt, ssrqeu Mittaa Aufheiterung, Sonnenschein, nachmittag und abends trübe. Das Tcia.esmülcl de, Temperatur an beides Tassl n — !< 5" und — 6 5", beziehungsweise um 7-0" und 4'1 unter dem Normale. Acwnl!l>l)lllicher Redacteur: I. Naglit. Nutzlos glbt derjenine sein Weld and, welcher s^ verleiten lässt, bei Störunge» der Verdanuna. und Ernährulw ein anderes, meist auch theneieres Mitt>l anzuluenden, nls l»p < seit vielen Jahren belannte» und beliebten, weil bewähr^ Apotheter R. Brandts Schweizerpil len. welche in den meiste". Apothelen erhältlich sind, Man «ebe aber acht, dass jede Schachs den Namensznll. Rich, Brandts tra^t. (2> ^ M ssür die herzliche Theilnahme beim Ablebe» W lW unjeres inniBsseliebtiu, unvergrsslichen Sohnes, respec W ^» live Vruders W M^ sowie flir die schönen Kranzspnlden. insbesondere den ^ ^ Heiren Oberschillern, den innigsten Danl. W ' W Iosesine und Albin Kump. > 97 Course an der Wiener Mrse ^m N. Zänner l888. N^ w« ofsic^en CurMatte , Grid 0a« Staats'Änlehcu. S>lbcl>enle ,...... UO'Lu ^u 40 ,«b4e, 4«,, Staal»lose «s>o j>, >»2 — 132 ?5 ^oncr 5>"/„ aan^e ^»ou „ >3>,« s,u 1564c.' Staatslcse , >uu „ ,«4 50 »'«s,— l8»!4er „ , . lw „ >«3 5.0 ,,-4 s.y ^lomv Nentenschcinc, per O». . - ^ _ 4"/,, oft. Oollrenle, stcuersrci , >l0 — ,,„20 OeNeir Notcnrente fieucrsrci u» — >..z 20 !l«g, Oolbvenle 4"/^ , . . . >^« 75» yu l<5 „ Vapierreule s>"/„ . , . 52-s.s, 82'7l» „ «tisenb -ÄnlliluslöW.S, ,<>.»-- is.» — ! , „ „ V^'M ^!, 187»! N050 lN - T^isj^i^^'ose 4"/,, lUu sl, , . — . - GrunllciiU. Oblilllltionen j «i!r luo sl, M> ! s>"/„ buymiiche ..... «^50 —' - c>"^ galizisch»! ..... ic»i-25 »<"/u mähiischc ..... il»?.üs. - - li"/„ niederösleilcichische , , >ü !,<« 7l> <»"/u lll'ciösltireichisll»: . , . —'— - - 5"/u s«c!>>i"„ Temeser Nannt , , , , >«« s,u — - s,',,, ungarische...... ^!'3 5<> l<<<'5<) Ändere iiffeutl. Anlchrn. Dl'lia»'N>'st, Voje 5>V„ iuo sl, . ll« - ll»'— dli>, '«»>ciye l»7u, stcuc»srci ->- — — NnIehlN d, <:« 40 >o» 9o Nniehen d, Eladtgemciube Wicn (Silbe, und Gold) ,,,,-- —-- Pnioiic» Auld.StabtqemW,!!!! ,^7 ?s. ,2««^ Pfandbriefe ttltt IUl» sl.) Boteiic», allg. öfterr, 4"/,, wold . >>«'25 «. t>l>, IN s.l» „ „ <>/,<>/„ l<«. 80 N>, 20 d!!', in l><» „ „ 4"/„ . »7 — i»? s>« llc, Prämien Schxldvelschsüu/u '»u?^ >>/,"/,, ll<^— lui- Ocsl ung, a,,l veil <>/,"/» - '«i-bo >U2 - dto. „ <"/„ . , U»'f»<» ll»l» dto, „ 4"/» . , »^»50 10« Niig, all«, Vbe!>creb!<» verl. 5,'///,, —— — - Prioritnts-Obliglltiouc» (sllr ><>o s!) ,>'l!elh.Vljeftla!m l, Emission '— - - stcrdinand^.Noidbahn in Silber !«'<'6U 100 — stranz ^os.s'Vaftn..... - - —.- Oalizische tta»l- Ludwig ^ V >dn /,"/,< ' X? ?l> >«2s> Oefterr. Nl'idwestbahn . . . I0s> «u >»<) uo Sicbenbliln» ...... i —>—, - — Geld Ware Staatilbabn l. Emission , , >?» — ix<, — Sllbbah» «^ »"/„..... ><ü 5» ,4« l,<» » ^ li"/,,..... ,5b ?5 ll>« 2s> Ung'galiz, Vahn..... ^.,50 !« 2s> Diverse ^ofe «per «l^lUll), (ZrediNose l, >/? — i7?s>l» l5lary-z,'ose 4« s!..... 4,-59 <« 5.0 4"/,. DonaU'Dampssch, ,uu s,, i,«.»« N7ÜU ^aibachcrPrämic»,Unieh,2Ufl. 2l - 22 — Osener i,'ose 40 fl, , , . 49 h<> 5,, 5l> PalfsyVosc <0 sl, . . 47-20 s,,Oes. v,,»sl. '7 20 '7 4" Nndols V»se <0 .„ ^ >3alm Vc>se <>l! s>..... -.-. —— k l, ^ciipio.Vesl' 40 j! «14« «2— Wa!df!rn,'^'je 20 jl, —- . ___ Wmdischgräh^os,- 2u ,l , 4« !is. 40 7<> «anl-Altien (P»,r Ctils), Nl'l,lo.Ocst,rr, «a», 200 « , —'— — - Banlvciein, Wiener. ,0« sl, . «4 « »5 s.« «dncl,<«Nft,, 0sl.i!0U,l,S,40«/„ , s Hand,,, G,«all 2«^2l. >«« 5« »ilcl'Xbanl, All«, Ung, 200 sl, >ll« 75. 2?"'" ^eposüenb>>nl, «llq, 2<>u „. , ,«7-50 ,«8-s>0 »tOcompie G,,N>et>n!>s, s.»«»sl s.l«- s.25— Hvpoll)clenb,,clft 20usi 2c>"/s. . ^cste.r.unn. Bant , . , «07-8«»- /N'l'Nbanl 200 fl, , , ^,887l. !«?s>0 Verlehrsbanl, NU^, . >«, f, ,47.^, ««,5.0 'Kelb , Ware Actis« von Transport- ^ ! Unternelimnngen. .'II!öld stilim,Bl,hn 200 fl, Silb , 17>'«> >?»'— Aussin'Tcpi, (tis.»d. ^0 sl, ^W. - — ^' - Pom, Noidl>llhn li.0 fl, . . , —-——-— „ Weftbabn 200 fl, , , .«»4 — 2»«'- «usHlichradcr »iisd, i,l»0sl,«iVl. — "^ ^-'— litt «> 2"N fl. , 2lb — »l« — Donau Dampfschifsayri» V«s. Ocstcr, l.uo sl, ei5 200 si, , — — ^ „ Ellb..2ir,IIl.»7.i20llfl S. —— —' sseidinanb? Älorbt', !000ra,'»ö,lacher li,.B, 2N0U ö W, — —l - .— z<^b!l»l>>-r,1 («!l!',!>,,>>,„ ,<»!, sl . —----5 ' ' - «aschal, '' ,!, S, —"- ^ —' -i!l-l!>l'>:ri, ,jen l'.il,'!, "> ! , W »0»-- »09- l!lo»»d, ösl, u»>, ,Hi!csl.'c>» - il>3 l>0 blo, (lit «» 200 sl, Silber , — — Pra,i'T,ller jcub, lkosl, Vilb. ie— ,7— Uludols'Va!»,! 200 jl. Eilber . l?8 - ,7» — Siedendlirgcr llisenb, 200 s! . —>. - - Slaa<«l!isenbal)n 2l>0 sl ö, W, . «ll,?!»!«!^- Veld More Sllbbahn 20« fl, Silber , . s< — »4 ^ Nüd.Nordd.°Velb.°V.200fl.i48 . !i4» — Iram»<,y sl, ! 4«-— 47— Transport Ocsellschlis! >,,!, fl, , ! —,_ ^_ Unss, «,Iiz, sl, Silber ,158 — 154 - Ung Weslb,sNl!ad«Gra»)i»<'s!,S l^L-z^ ,«,-75 Industrie-Actien (per Stuck», ligydl unb »indbtlg, V,l ' ^ östrrr ^alpine «7-25 «7 7!» ^r. ! Ge< 20v sl 2l« l>o!»i?-— Ta!,.. ^„,, ^,,.i>rasi, 100 ,:. . 5U >«,'— Waftcns'l» ,^>cftinw l00sl. 2» — »b? — Devifen. Deutsche Plätze «l »7» « 4^ bonbon >««.«> »»' »0 Pali« . , . . !U ,l> 0« 2u Valuleu. Dncaten ! «^ »7 b»» »u,Fran<,«>'V>i>ckc.....! «» «« »0 «4 Tilber.........—— —,— Dculsche z»,,ch«ba»lnole» . «2 2?» «» »l ^talienilche »anfno'ln fi oo Nl«) 4l» »« 4» 40 PHpicr<«ub liv,.