LaibHer Tagblatt. Redaction und Expedition: Bahnhvsgasse Nr. 15. „ PränumerationSpreisei *T?V KM yiit Laibach: Ganzj. fl. 8-40; vll« UU* Zustellung in« Hau« vrtlj. 25Ir. Mit der Post: Ganjjähr. fl. 18. S>>scrti,n«Pr»ife: kin- Freitag, 18. April 1879. — Morgen: Crescentia. 12.Jahrg. Der Wahlsieg der liberalen Partei. AuS Anlaß der vorzunehmenden Gemeinde-rathS-Ergänzungswahlen m der Landeshauptstadt Laibach riefen die national-klerikalen Parteiführer Heuer sänimtliche, den drei Wahlkörpern angehö-rige Wahlberechtigte aus dem nationalen Lager zu den Waffen. Unsere Gegner hatten es im vollen Ernste Heuer auf eine totale Niederlage der liberalen Partei abgesehen. Nationale Wahlagitatoren liefen sich die Füße wund und klopften an alle Thüren ihrer Gesinnungsgenossen an, hielten in den Weinschänk-lokalen der Vorstädte und Vororte fulminante, gegen die im liberalen Lager aufgestellten Kandidaten gerichtete Reden und erfrechten sich, die bisherige ersprießliche und aufopfernde Thätigkeit der liberalen Majorität des Gemeinderathes in den Augen der nationalen Wähler zu verdächtigen. „Slovenski Narod" leistete diesen verwegenen Agitatoren ausgiebige Assistenz; er ließ nahezu ein Dutzend Wahlartikel vom Stapel, in welchen die im liberalen Lager aufgestellten Kandidaten in unverantwortlicher Form verunglimpft wurden. Was Ehren-„Narod" versäumte, ergänzte das bekannte slovenische Sudelblatt „Brencelj", welches die Keckheit hatte, höchst ehrenwerthe, der liberalen Partei ungehörige Männer in Wort und Bild lächerlich zu machen. Die national-klerikale Partei leistete, was Lug und Trug, Denunciation und Verleumdung betrifft, das Acußerste, was geleistet werden kann. Und was war der Lohn der edlen That? Welch günstiges Resultat hatte dieses uuwürdige Gebaren und Verfahren? — Nur beit äußersten Anstrengungen ber national-klerikalen Parteiführer gelang es, die nationalen Wähler des dritten Wahlkörpers zu düpieren, zu terrorisieren und unter Beihilfe von ein Dutzend Comfortabelkutschern zur Wahlurne zu escortieren. Diesem Pressionsverfahren gelang es, den national-klerikalen Bannerträger Johann Horak, den zornentbrannten Deutfchenfrefser Jnröik und den berühmten Tabor-redner Dr. Tine Zaruik dem Gemeinderathskörper einzuverleiben. Die dem zweiten und ersten Wahlkörper angehörigen liberalen Wahlberechtigten wiesen den lästigen uational-klerikalen Parteiführern die Thüre, die liberalen Wähler blieben ihrem bisherigen politischen Glaubensbekenntnisse treu und wählten die bei den liberalen Probewahlen ausgestellten Kandidaten: Oberlandesgerichtsrath Franz R. von Gariboldi, Sanitätsrath Dr. Friedrich Kees-b ach er, Privatier Carl Leskovic, Handelsgesellschafter Josef Luckmauu, die Advokaten und bisherigen Gemeinderäthe Dr. Robert von Sehr et), Dr. Joses Suppan und Dr. Franz Snp pantsch Usch zu Gemeinderäthen. Die Führer der uational-klerikalen Partei erlebten einige Stunden bitterer Täuschung; die Niederlage, welche sie der liberalen Partei aus ganzer Seele wünschten, schmetterte ihre eigenen Häupter zu Boden. Die Führer dieser Partei müssen Heuer die Ueberzeugung gewonnen haben, daß sie in Kreisen des ersten und zweiten Wahlkörpers keine Sympathien besitzen und keinen festen Boden fassen können. Weder die Beamtenschaft noch das Großbürgerthum schenkte dem Lockpfeifen der trivialen national-klerikalen Parteiführer Gehör. Beamtenschaft und Bürgerthum wußten den Werth dcr im liberalen Lager aufgestellten Kandidaten wohl zu schützen; Gold wiegt eben schwerer als Blei. Die liberale Wählerschaft in Laibach hat durch ihre gewohnte Disciplin. durch ihr pünktliches, zahlreiches Erscheinen auf den Wahlplatze einen glänzenden Sieg davongetragen — und dem Eentral-Wahlcomite des konstitutionellen Vereines in Laibach gebührt die lauteste Anerkennung des Verbienstes, zur Erkämpsung bieses Sieges wesentlich und eifrigst beigetragen zu haben. Die liberale, verfassungstreue Wählerschaft in Laibach kann das günstige Resultat der heurigen Gemeinderaths-Ergänzuugswahlen mit vollster Befriedigung begrüßen, sie hat gegenüber den riesigen Anstregungen ihrer politischen Gegner das Feld behauptet. Der klare, nüchterne, gesunde, das Wohl der Kommune und der Bevölkerung Laibachs berücksichtigende Sinn der liberalen Wählerschaft hat den Sieg errungen. Die Niederlage, welche die national-klerikale Partei Heuer bet den Wahlen bes zweiten unb ersten Wahlkörpers erlitt, bürste bei künftigen Wahlen als Mahnruf bienen, baß auch ber gestimmte brittr Wahlkörper an bas liberale Lager sich an-fchließen möge. Die Angehörigen des dritten Wahlkörpers werden sich hoffentlich bestimmt finden, in Zukunft dem Terrorismus zu widerstehen und das national-klerikale Gängelband zu zerreißen. Die Verwaltung der Stadt Laibach liegt auch weiter in den Händen einer liberalen Gemeinderathsmajorität. Die Früchte des auf liberaler Seite erfochtenen Wahlsieges werden demnach der Stadtgemeinde Laibach und ihren Bewohnern zugute kommen. Die Lage in Rußland. Nach Ansicht der „Köln. Ztg." kann es niemandem, der die Verhältnisse in Rußland einigermaßen kennt, mehr zweifelhaft sein, daß die Verschwörer mächtige Verbindungen besitzen, die bis in die Sitzungen der Minister, ja selbst bis in die dritte Abtheilung hinein ihre geschickten Fäden gezogen haben. Und wenn es auch blos Kammerdiener und Lakaien sind, die dort im Solde der Socialisten Jeuisseton. Die Thurmvögel des alten Thomas. Novellette von Harrict. (Schluß.) VI. Das Gewitter war vorüber. Ein fahler Lichtschimmer drang durch das Fenster des Thur-mes. Dcr alte Thomas starrte bleich und düster auf den regungslosen Körper des unglücklichen Erbherrn von Trauhorst; den hatte der vernichtende Strahl von dem trostlosen Dasein befreit, während er noch athmete und lebte. Sein Gebet, das er vorhin zu dem gewitterschwülen Himmel emporgesandt, hatte sich nur halb erfüllt, und ihm blieb jetzt die Sorge, Eckhard ein Begräbnis zu bereiten. „Er soll würdig zu Grabe geh'n; ich will ihm die Todesfackel anzünden — sie wird auch mir Befriedigung bringen ! Ja, ja," ein irres Lächeln zuckte um die Lippen des Alten, „Thomas und seine Thurmvögel wollen für immer schlafen, ruhen!" Draußen dämmerte allmählich die Nacht herauf. Einzelne Sterne drangen durch schwarzes Gewölk, das noch immer am Himmel hing und nur langsam gegen Osten zog. Die Luft hatte das starke Gewitter kaum abgekühlt, sie wehte recht schwül durch die Bergschlucht, aus der ein leises Murmeln empordrang. Es war der durch den Regenguß stark angeschwollene Bach. Thomas hatte sich vorhin leise nach dem Schlosse gestohlen, er kehrte jetzt, von niemandem gesehen, mit einem kleinen Kasten, den er unter ber Schürze barg, nach bern Thurm zurück. «So, es ist zum allerletzten male!" sprach er vor sich hin, das Eisenthor schließend: „Auch du, altes Enlennest, sollst heute ein Anferstehungs-est feiern!" Langsam stieg der Alte die Stein-tnsen hinab ; knarrend fiel der Felsen hinter ihm zu. Noch einmal warf die Gestalt bes Greises einen gespensterhaften Schatten über die kahle Felsenwand. Thomas stellte das Kästchen auf den Boden des Thurmzimmers, dann zog er den Rest einer Pechfackel ai's dem Gurt, den er um den Leib geschnallt hatte, und zündete sie an. Das röche, düstere Licht der Fackel warf feilten Glutschimmer über das stille Gemach — es zuckte über das fahle Antlitz des tobten Erdherrn von Trauhorst. Thomas senkte die Fackel: „Leb' wohl, du schöne, herrliche Welt!" es klang wie schneidender Hohn von den welken Lippen. Ein Funke siel in den röthlichen Staub des kleinen Kastens------------------------ Ich Schlosse saß man noch immer um den Theetisch. Lydia beobachtete mit schelmischem Lächeln ihre Schwester unb den Verwalter; die beiden schien das Gewitter völlig verwandelt zu haben. Sie saßen zwar stumm, wortlos neben einander, doch blickten sie sich beständig mit großen, glänzenden Augen au, die durchaus nichts Feindseliges hatten. Die junge Frau zog ihren Gatten nach bent Salon. „Egon!" flüsterte sie, ihre Hanb in seinen Arm legettb, „ich glaube, ber Wildfang ist gefangen." „Ich hege denselben Glauben — doch was werden deine Eltern dazu sagen?" „Meixendorf ist ein braver, fleißiger Mann, und da sie stets die Ansicht hegten, wir dürfen nach bent Herzeit wählen, so werden sie sicherlich ihre Einwilligung zu einer Verbindung nicht versagen". „Aber er ist nur mein Schloßverwalter." „Hindert das die jungen Leute, glücklich zu werden?" warf die junge Frau mit leisem Vor- stehen, gewiß ist, daß die Verschwornen von jedem Anschlag, der gegen sie geschmiedet wird, früher Kenntnis erhalten als diejenigen, die beauftragt sind, denselben aurzusühren. Rußland krankt an einem bekannten großen Uebel, das als Ursprung dev heutigen Bewegung angesehen werden kann; es ist die Bestechlichkeit und Unredlichkeit. Ohne Bestechlichkeit keine derartigen fortgesetzten Ungerechtigkeiten, und ohne diese keine Unzufriedenheit, die schließlich in Revolution ausartet. Ohne die Bestechlichkeit und Unredlichkeit der russischen Beamten säße die ganze Socialistenbande längst hinter Schloß und Riegel. Rußland hat keinen größeren Feind als seine Beamtenwelt. Verfassung und noch liberalere Einrichtungen würden das Uebel nur verschlimmern, denn der Russe faßt wol leicht auf und eignet sich gern fremde Ideen an, allein er verdaut dieselben nicht gehörig. Die Zustände in Deutschland. Die „Nordd. Allg. Ztg." stellt folgende Osterbetrachtung an: „Verheißungsvoller denn seit Jahren zieht heute der Ostermorgen über Deutschland herauf, inmitte der großen Bewegung, die unser Volk durchflutet, in doppeltem Sinn ein Fest der Weihe und der inneren Heiligung, der ernsten Prüfung für die ernsten Aufgaben der Zeit. Nach jahrelanger Wanderung und Irrfahrt hat unser Volk, wie vor Jahrtausenden das Volk Israel, von fern das gelobte Land einer besseren wirtschaftlichen Zukunft erblickt; es glaubt den Weg zu demselben gefunden zu haben und bricht auf, um ihn hoffnungsvoll zu betreten. Woher diese Hoffnung? Beruht sie nur in dem Bewußtsein, daß eine der bisherigen entgegengesetzte Richtung eingeschlagen werde? Oder lediglich in der Nutzanwendung aus den Erfahrungen und Geschicken fremder Völker? Wer bürgt, daß der neue Weg der richtige sei? Wohin zeigt der Compaß, dem die Führer vertrauen? Er zeigt in der nämlichen Richtung, welche wir gegangen sind als es galt, Deutschland zu sammeln, es aus der Zerrissenheit und Unmacht zu einem mächtigen Ganzen zu vereinen, welches nicht länger rechtlos und schutzlos fremdem Begehr preisgegeben sei. Der nationale Gedanke, welcher die deutschen Stämme leitete, als es galt, nicht zum Angriff, sondern zur Abwehr sich'eng und fest zu verbinden — der nämliche nationale Gedanke weist auch jetzt den Weg. . . . Haben wir in gewaltigen Kümpfen, mit dem Einsatz des theuersten BluteS, Deutschland vom Auslande für die Deutschen zurückgefordert und zurück- wurfe ein. „Ich denke, wenn man liebt, da fragt das Herz weder nach Stand noch nach Reich-thnm!" , Im Salon war es indessen still. Edith blickte unverwandt auf den silbergrauen Tischteppich und schien die kleinen blauen Ringe, die in denselben eingearbeitet waren, aufmerksam zu zählen, während Meixendorf mit der Quaste des Sessels, auf dem er saß, spielte. Jetzt beugte er sich weit vor. Die Bewegung des jungen Mannes veranlaßt das Mädchen, den Kopf zu erheben. Als sich Blick und Blick begegnete, war es vorbei mit aller Selbstbeherrschung. Meixendorf hielt Ediths Hände fest: Der ganze sonnige Frühling erster Liebe durchzitterte seine Seele — vorbei war es mit der kalten Vernunft, die da gepredigt: „Fliehe die Liebe!" „Edith!" er flüsterte nur das eine Wort, doch es klang so unsagbar weich und innig von seinen Lippen, daß die junge Dame leise znsam-menschauerte, aber sie entzog ihm wieder ihre Hände noch mied sie seinen Blick. Zum ersten male hörte sie ihren Namen mit solcher Gesühlswärme von Männerlippen klingen, zum ersten male dachte sie nicht daran, daß er doch eine Liebeserklärung in sich schließe; ein gewonnen, so soll das neue deutsche Staatswesen fortan, so wenig wie politisch, auch wirtschaftlich nicht länger der Fremdherrschaft preisgegeben bleiben, unter deren Einfluß das deutsche Reich in Handel, Landwirthschast und Industrie von Jahr zu Jahr mehr verarmt und Gefahr läuft, die theuer erkaufte politische Unabhängigkeit auf anderem Wege wieder zu verlieren. In diesem Sinn haben die verbündeten Regierungen sich zu der nunmehr beendeten Revision des Zolltarifs entschlossen; in diesem Sinn wird eine Revision des Güter-Tariswesens vorbereitet. Das Zolltarifgesetz soll den deutschen Markt in erster Linie für die deutsche Arbeit sichern und dem Auslande klar machen, daß auch Deutschlands wirtschaftliche Rüstung fortan fremden Interessen keine Oeffnung mehr bietet; daß Deutschland in sich selbst den Willen wie die Kraft zu ihrer Abwehr trägt... . Der nüchterne Realismus unserer Tage hat die Arbeit ihrer ethischen Momente, hat sie jedes Idealismus entkleidet; Kunstfleiß und Kunstsinn sind gleichzeitig geschwunden, weil der Arbeiter an wirklichen Lohn seines Fleißes nicht mehr glaubt. Bestrebungen zugewendet, die ihrem eigentlichen Berufe fremd und zuwider, sind unsere Arbeiter heute kaum noch ein Stand, sondern sie sind zu einer dem gesammten gesellschaftlichen Leben feindlich gegenüberstehenden socialen Partei geworden — sie haben innerlich und äußerlich mehr und mehr den Boden verloren, ans welchem allein Segen sprießen kann. Vor diesem Punkte steht die große resormatorische Aufgabe unserer Zeit. Sie muß als ein großes Ganzes voll erfaßt und durchgeführt werden; die gesammte Nation zur Mitarbeit aufzurufen, geht heute die Osterbotschaft in das Land hinaus. Möge sie alle Herzen durchdringen, sie mit neuer Hoffnung irnd Verheißung erfüllen! Möge es dem Kaiser vergönnt sein, sein deutsches Volk auch zu diesem schwersten Siege zu führen, zu dem Sieg über sich selbst, über die Irrungen einer, so Gott will, nunmehr abgeschlossenen Zeit!" Tagesneuigkeiten. — Kronprinz Erzherzog Rudolf wird am 1. Mai in Barcelona Eintreffen und dann nach Madrid gehen, um König Alphons zu besuchen. In Barcelona wird der Prinz bei seiner Rückkehr einer königlichen Jagd anwohnen und bann auf der Dacht „Maximilian" einige Häfen Andalusiens besuchen. Der Aufenthalt des Kronprinzen in Spanien soll zwei Monate dauern. _______ unnennbares Empfinden bewegte ihr Innerstes. Vorbei war es für immer und ewig mit der harmlosen Schmetterlingsnatnr! Unter Sturm und Wetter hatte sich hier der Sonnenschein der Liebe entfaltet. Das junge Mädchen hörte mit strahlendem Blicke all' die leise geflüsterten Worte au, die er, tief zu dem kleinen Ohr geneigt, ihr in dasselbe flüsterte. — War es die Posaune des jüngsten Gerichtes, die urplötzlich ihren schreckensvvllen Klang in die süßen Liebesworte mengte? Denn ein dumpf knatterndes Getöse erschütterte die Grundfesten der Burg Trauhorst. Der heiße Luftdruck sprengte einzelne Glasscheiben an den hohen Bogenfenstern des Salons, sie fielen klirrend in das Gemach, während draußen auf die Steinplatten des Söllers ein glühender Erd- und Fimkeiiregen niederprasselte. Das zu Tode erschrockene Paar sprang von seinen Sitzen auf: „O Gott, das Gewitter kehrt zurück!" sagte Edith, diesmal ihre Arme um den Hals des jungen Mannes schlingend, denn itur hier war ihr Platz, nur hier hieß es von jetzt an jede Gefahr bestehen! Aber es war kein Don-nerschlag, der die schreckliche Erschütterung hervorrief: der zündende Funke, welcher in den röth- — Das ReichSgesetzb latt vorn 16. d. iciert das Gesetz vorn 25. März 1879, betreffend die Rückzahlung der auf Grund des Gesetzes vorn 10. Juni 1872 den durch Ueberschweinrnungen im Frühjahre 1872 heimgesuchten Gegenden des Königreiches Böhmen aus Staatsmitteln gewährten Bor-'chüsse, und das Gesetz vom 6. April 1879, betreffend die Abänderungen des Gesetzes vom 24. Mai 1869 über die Regelung der Grundsteuer und die Aufhebung des Gesetzes vom 15. Dezember 1875. Das heute ausgegebcne Armeeverordiinngsblatt publieiert das provisorische Statut für das Gendarmeriecorps ür Bosnien und die Herzegowina. — Zn in Attentate in Petersburg. Das „R. Wr. Tg bl." erfährt, daß der Attentäter sich bedeutend erholt hat, obschon die Verletzungen, welche ihm das Volk beibrachte, nicht unerheblich sind. Er weigerte sich am 16. d., Nahrung zu sich zu nehmen, lieber seine Person sagt er eben so wenig ans, wie über den Umfang der Verschwörung, welcher er mit dem Attentate auf den Zaren gedient haben soll. Nur einmal hat während de! bisherigen Ganges der Untersuchung der Attentäter das Schweigen gebrochen, welches er sich hartnäckig auferlegte. Er sagte zu dem die Untersuchung führenden Senator Leontieff: „Suchet selbst — ich weiß nichts." Seine Verschlossenheit und seine Hartnäckigkeit, mit welcher er das Schweigen festhält, feine Blicke selbst, mit welchen er verachtungsvoll den Untersuchungsrichter und das übrige Gerichts-personale mißt, sein ganzes Benehmen erinnern lebhaft an Netschajeff, der zu Beginn der nihilistischen Bewegung wegen eines politischen Mordes Oer-urtheilt worden. Mit Netschajeff soll der Attentäter Solowjeff früher auch in Verbindung gestanden sein. Die telegrafisch eingelangten Berichte der Gendarmerieposten ans der Route Sleskow-Petersburg, die Solowjeff aus seiner Reife in die russische Hauptstadt genommen hatte, conftatieren, daß Solowjeff in allen ©tationsorten Verkehr mit Beamten pflegte. Diese Spuren verfolgt nun die Untersuchung. Nach Abreise des garen nach Livadia soll über Petersburg der Belagerungszustand verhängt werden. Der Thronfolger beabsichtigt, provisorisch seine Residenz nach Moskau zn verlegen. Die Wache in den von den Großfürsten bewohnten Palästen ist verdoppelt worden. General Drentelen, Chef der dritten Ab-theilung, welcher erst kürzlich Gegenstand eines Attentates gewesen, hat am 15. d. seine Demission eingereicht. liehen Staub des Kästchens fiel, hatte den alten Thurm in die Luft gesprengt. Graf Egon und Lydia waren in den Salon geflohen, die junge Dame klammerte sich todesbleich an ihren Gatten: „O, das Weltgericht!" ries sie händeringend. Nach Verlaus einer Viertelstunde wußte ganz Trauhorst,. was das betäubende Getöse verursacht hatte. Das alte Eulennest, der Thurm, war von dem Erdboden verschwunden, an seiner Stelle erhoben sich nur schwarze, rauchende Trümmer. — „Der Bose, mit dem Thomas schon so lange im Bunde stand, hat ihn geholt!" klang es einstimmig von den Lippen der Dienerschaft, die in abergläubischer Furcht die Wohnung des Kastellans floh; — als dann der Tag graute, endlich einem sonnenhellen Morgen Platz machte und der Alte spurlos verschwunden blieb, da wurde diese Furcht lähmendes Entsetzen. Vergebens kämpfte Graf Egon dagegen an, indem er den Leuten den wahren Grund nahelegte, nämlich der Thurm sei durch Pulver in die Lust gesprengt worden. Es halfen alle Vernunftsgründe nichts, die Dienerschaft blieb bei ihrer Behauptung. Keine Hand wollte sich rühren, um den Schutt hinwegzuräumen. Die Lokal-und Provuyial-Angelegenheiten. — („Narods" Denunciation gegen das Central-Wahlcomite.) Nachdemes im Kriege bekanntlich erlaubt ist, die Korrespondenzen des Gegners zu saisieren, so hat auch unser gewaltiger Gegner „Slovenski Narod" durch einen seiner Spione ein Schreiben des Central-Wahlcomites an das Mitglied einer Behörde absangen lassen und präsentiert es — um anderen Stoff verlegen — an leitender Stelle einer seiner letzten Nummern seinen Lesern, wobei die Rcdaction, wohl wissend, daß man ihren Berichten in der Regel keinen Glauben beimißt, vorsichtigerweise die Versicherung beifügt, daß sich das Original des ausspionierteu Brieses in ihren Händen befinde. Das fragliche Schreiben lautet wie folgt: Euer Wohlgeboren! Die laut der Zeitungsnachrichten heuer besonders lebhaft sich gestaltende Agitation der Nationalen, welche bei der bevorstehenden Gemeinde-rathswahl nach langer Unterbrechung auch in dem zweiten Wahlkörper sich betheiligen und zweifelsohne auf jene Wähler dieses Wahlkörpers, welche ihrem Einflüsse zugänglich sind, namentlich also auf die nicht der Beamtenschaft Angehörigen Wähler mit aller Kraft einwirken werden, — macht es Heuer mehr denn je nothwendig, daß die verfassungstreuen Wähler dieses Körpers vollzählig an der Wahl sich betheiligen, — dies umsomehr, als der bevorstehende Wahlgang der Vorläufer der im Sommer stattfindenden Reichs-rathswahl für die Stadt Laibach, mithin nicht nur das Wahlergebnis, sondern auch die Höhe der Stimmenanzahl der liberalen Wähler für die Partei von hoher Wichtigkeit sein wird. Das Central-Wahleomite beehrt sich demnach, Euer Wohlgeboren höflichst und dringendst zu bieten, die Ihnen bekannten, namentlich Ihrem Amte emgehörigeu Herren Beamtenwähler zur zuversichtlichen Betheilignng an der Wahl am 16. April bestimme» zu wollen. Hochachtungsvoll für das Central-Wahlcomite: Dr. v. Sch re y m. p. Laibach, 13. April 1879. „Narod" — eben noch hoffnungsvoll dem Erfolge seines an sämmtliche Beamte öffentlich gerichteten Agitationsaufrufes entgegen-sehend — ist durch diese Gegenmanifestation des Central-Wahleomite's sehr empört, behauptet, daß dieselbe die Ausübung eines Zwanges auf die Beamten bedeute, und fragt sehr naiv: ob Dr. Schreh über die Beamten zu „kommandieren" habe. Schließlich wird dieser Notiz nach der bekannten Phrase „bei dieser Gelegenheit empfehlen wir bestens unser abergläubische Furcht hatte sich nicht blos auf die untere Klasse der Schloßbewohner erstreckt, sondern auch auf die, Trauhorst am nächsten liegenden Ortschaften. Nirgends wollten sich Arbeiter finden, um der zerstörten Stelle einen weniger schauerlichen Anblick zu geben; so sah sich Gras Trauhorst endlich genöthigt, beit schwarzen Schutthaufen unberührt als Zierde der öden Schlucht liegen zu lassen. Der alte Thomas und seine Thurmvögel werden nun ruhen, bis sie das Weltgericht aus ihrem langen Todesschlafe aufschreckt. Ich hatte kürzlich Gelegenheit, das schöne, romantische Mähren zu durchstreifen, und stand «ibhaftig bei dem zerstörten Thurm der alten ^urg Trauhorst. Als mir der jetzige, sehr ge-jmchige Schloßkastellan das schreckliche Ende seines Vorgängers erzählte, zog ich mein Skizzen-°uch hervor und zeichnete mir einige Stellen ein, '^schlossen die Absicht in sich, dem lieben „Lai-lu» * Tagblatt" einmal eine mährische Erzäh-8 zu weihen — und ich hielt mein Wort! Lager u. s. w." eilte zeitgemäße Reclame zugunsten der nationalen Kandidaten des zweiten Wahlkörpers angehängt und diese den nationalen Beamten, Professoren u. s. w. bestens empfohlen. — Wir hätten über diese Eonfiscation des erwähnten Schreibens („Narod" hat endlich das Confiscieren richtig erlernt) und über die fragliche Notiz kein Wort verloren, wenn die letztere nicht mit einer großntächtigen Lüge beginnen würde. Es wird nämlich mit gewohnter Unverschämtheit gelogen, daß ein solches Schreiben den Chefs aller Behörden zugegangen sei. Wir sind in der Lage, dies als eine bewußte Lüge zu erklären und den Beweisen des „Narod" mit aller Geniüthsruhe entgegenzusehen. Aus dein Inhalte des Schreibens, welches den Empfänger ersucht, seine Bekannten, namentlich seinem Amte angehörige Wähler zur Wahl zu bestimmen, geht deutlich hervor, daß der Aufruf nicht an Beamte allein, sondern überhaupt an viele Gesinnungsgenossen, ohne Unterschied der Stellung, an Private, Staatsbeamte und andere Wähler erging, und wenn der von einem Handlanger des „Narod" ausspio-nierte Brief an einen Gesinnungsgenossen, der zugleich Chef eines Amtes ist, gerichtet war, so liegt es doch auf der Hand, daß mit demselben wol alles andere, als das Kommandieren zur Wahl, und vielmehr nur eine Erinnerung an die Gesinnungsgenossen des Amtes beabsichtigt wurde, bei dem Henrigen Wahlgange angesichts der gegnerischen Wahlbeteiligung ihr Stimmrecht zuversichtlich auszuüben. Wenn „Narod" die Beamten öffentlich zur Wahl ermuntert, so wird es dem verfassungstreuen Wahlcomite wol auch erlaubt fei», dies durch den speziellen Appell an die Unterstützung seiner Gesinnungsgenossen zu thun, wie es stets der Fall war und ungeachtet der „Narod"'schen Wuthartikel auch zuversichtlich künftig immer geschehen wird. Weiteren Ausführungen über diese Wahlepisode halten wir uns enthoben, denn die fragliche Notiz des „Narod", welcher sich anscheinend so sehr in die Entrüstung hinein redete, hatte denn doch nur den Zweck, die Beamtenwähler mit der perfiden Auslegung eines beabsichtigten „Kommandos" zu irritieren, ein Wahlmanöver, welches, wie alle anderen des „Narod", durch den glänzenden Sieg der Verfassungspartei ein jämmerliches Fiasco erlitt. — (Zur Jubelhochzeit des Kaiser-Paares.) Die Huldigungsdeputationeu deS Laibacher Gemeiuderathes unv des kraiitischeit Landesausschusses werden am Dinstag den 22. d. M. um 1/21 Uhr mittags von Sr. Majestät dem Kaiser in feierlicher Audienz empfangen werden. — Die künstlerisch ausgestattete Huldigungsadresse des krainischen Landesausschusses wird heute und morgen in Schaufenster der v. Kleinmayr & Bamberg'schen Buchhandlung zur Besichtigung ausgestellt fein. — (Der Wiener Festzng.) Sicherem Vernehmen nach werden viele Bewohner Laibachs, beziehungsweise Krains, wegen Besichtigung des Fest-zttges sich nach Wien begeben. Diesen diene zur Nachricht, daß das Festcomite folgende Kundmachung erließ: „Der Festzug zu Ehren der silbernen Hoch- zeit Ihrer Majestäten des Kaisers und der Kaiserin findet am Freitag den 25. April nnd im Falle ungünstiger Witterung am Samstag den 26. oder am Sonntag den 27. April in den Vormittagsstunden statt. Wenn die Witterung auch au beit beiden letzteren Tagen die Abhaltung des Festzuges nicht gestatten sollte, so wird der Tag derselben nachträglich bekannt gegeben werden. Der Festzug setzt sich vom Prater aus in Bewegung und nimmt die Richtung durch die Praterstraße über die Asperu-brücke und über die Ringstraße in ihrer gesammten Ausdehnung bis an das Ende des Schottenringes, wo sich die Auflösung des FestzngeS vollzieht. Auf dem Festplatze zwischen dem äußeren Burgthore und den Hofmuseei! werden Ihre Majestäten den Hul-diguugssestzug allergnädigst entgegennehmen." Den Jagdzug, bei welchem auch das Land Kraiu ver- 1 treten sein wird, werden eröffnen nahezu fünfzig Jagdherren des gesammten Hochgebirges,- darauf folgen die Jäger aus Tirol und Salzburg mit einem echten, mit Hengsten bespannten Salzburger Wagen, der mit Wildpret ausgestattet ist und auf dem sich Sennerinnen und Schwegelpfeifer befinden. Nun kommen die Jäger aus dem steirischen Hochgebirge, die in vier Gruppen getheilt sind. Die erste erinnert au die Winterjagd und wird von mehreren Dachshunden begleitet sein; in der zweiten Gruppe, die Hahnenbalz darstellend, kommen 30 bis 40 frisch geschossene Hähne zur Verwendung; die Gruppe „Gemsjagd" wird einen einspännigen Wagen vorführen, der nur mit Gemsen beladen ist; in der Gruppe „Brakierjagd" werden Brakierjäger und Brakierer mit einigen Hundert Original-Hochgebirgs-hunden versammelt sein; ein großer Wildpretwagen wird mit Hirschen nnd Rehen, der sogenannte ober-steirische Kuchelwagcn mit Fässern, Kesseln, Sennerinnen, Hornisten und Schwegelpseifern beladen fein. Dann folgen die Jäger aus den niederösterreichi-fcheu und oberösterreichischen Gebirgszügen, dann jene aus Kärutcu mit einem Original-Kärntner Wagen, ans dem Hirsche, Rehe, Gemsen, Luchse re. liegen, endlich die Krainer mit einem landesüblichen, mit Hengsten bespannten Wagen, auf dem die Jagdbeute des Fürsten Windischgrätz liegt: Bären, Wölfe rc., die theils zu Wagen geführt, theils getragen werden. Der ganze Zug besteht aus 50 Jagdherren und etwa 450 Jägern. — (Casinoverein.) Sonntag den 20. d., nachmittags 3 Uhr, findet im „blauen Saale" der hiesigen Casino-Vereinslokalitäten eine außerordentliche Versammlung der Mitglieder dieses Vereines statt. Auf der Tagesordnung steht ein einziger Punkt: Beschlußfassung über eine die Verfügung mit dem Vereinsvermögen betreffende Angelegenheit. — (Das Patti-Konzert) findet morgen abends statt. — (Aus den Nachbarprovinzen.) Zur bleibenden Erinnerung an das Kaiserjubiläum hat der Fürstbischof von Lavant, Dr. S t e p i f ch n e g g, die Stiftung von 10,000 fl. für die unter der Leitung der Schnlschwcstern stehende Mädchenschule in Cilli nunmehr mit Urkunde vom 24. April d. I. förmlich sichergestellt. — Der Gemeinderath in Graz hat den Advokaten und Landtagsabgeordneten Dr. Wilhelm Kienzl einstimmig zum Bürgermeister von Graz wiedergewählt. — (Die Prüfung aus der Staats-rechnungswisfenschaft) wird in Graz am 12. Mai 1879 abgehalten werden. Diejenigen, welche dieser Prüfung sich unterziehen wollen, haben ihre nach §§ 4, 5 und 8 des Gesetzes vom 17ten November 1852 (Reichsgesetzblatt Nr. 1 vom Jahre 1853) instruierten Gesuche bis längstens 8. Mai 1879 an den Präses der Prüfungskommission, Herrn Oberfinanzrath Anton Burger in Graz, einzusenden und darin insbesondere documentiert nachzuweisen, ob sie die Vorlesungen über die Staatsrechnungswissenschaft frequentiert, oder wenn sie dieser Gelegenheit entbehrten, durch welche Hilfsmittel sie als Autodidakten die erforderlichen Kenntnisse sich ungeeignet haben. — (Aus der Bühnenwelt.) Fräulein Bognar feierte auf der Linzer Bühne, namentlich als „Phädra", Triumphe. — Fräulein Anselm, unter Fritzsche's Leitung ans unserer Bühne thätig, eröffnete auf der Linzer Bühne ein auf Engagement abzielendeS Gastspiel und empfing reichen Beifall. — Herr Arenberg wurde im genannten Theater in der Rolle alS „Golz" in der Operette „Fatinitza" freundlich aufgenommen und mit wiederholten Beifallsbezeugungen ausgezeichnet. Wie die „Kroat. Post" erfährt, hat der Bauus von Kroazien bereits das Dekret unterzeichnet, mit welchem die Oper am Narionaltheater anfgelafsen wird. Es ist dies auch eine Folge der Kürzungen, welche die Magyaren an dem kroatischen Budget vorgenommen haben und durch welche die Regierung zur höchsten Sparsamkeit und Einschränkung auf allen Gebieten gezwungen ist. — (Vom Eisenmarkte.) Eine merkbare Besserung ist bis hente nicht eingetreten. Für fett igeS Eisen werden infolge der Conventionen die Preise zwar strammer gehalten, allein es fehlt an Kauflust, wozu einerseits der Mangel an Bedarf, andererseits aber auch die noch keineswegs geklärten politischen Verhältnisse beitragen mögen. Die Walzwerke sind allerdings ein wenig mehr beschäftigt, allein ein radicaler Umschwung ist noch keineswegs wahrnehmbar. In Feineisen ist gute Nachfrage, dagegen ist es in Bau-Eisen und Eisenbahnschienen ziemlich still. In den verschiedenen Stahlsorten hat sich der Verkehr neuerdings etwaS mehr entwickelt, wozu insbesondere die bedeutende Herabsetzung des Eingangszolles nach Italien beitragen mag. Einzelne Maschinenfabriken weisen größere Aufträge auf; auch die Locomotiv-Fabriken haben von inländischen und einer russischen Bahn Bestellungen erhalten. Bei den Werksstationen notieren für 100 Kilogramm: Holzkohlen-Roheifen, weißes steierisches fl. 4-20 bis fl. 4 ü0, kärntnerisches und krainerisches fl. 4'10 bis fl. 4 40, mährisch - schlesisches fl. 4 bis fl. 4 25, böhmisches und ungarisches fl. 3-80 bis fl. 4 20; graues steierisches und kärntnerisches fl. 4-50 bis fl. 4 80, ungarisches fl. 4 30 bis fl. 4 60; Bessemer-Roheifen fl. 5 bis fl. 5 40, Spiegeleisen fl. 5 60 bis fl. 6. Die Durchschnittspreise für Walzeisen sind: 1.) Mährisch-schlesisches Stabeisen: fl 9-8» bis fl. 10 50, steierisches fl. 10 75 bis fl. 1150, niederösterreichisches fl 10 80 bis fl. 1180, böhmisches fl. 9.50 bis fl. 10, ungarisches fl. 10 bis fl. 10 50, Band- und Faßeisen fl. 12 bis fl. 13.50, Winkeleisen fl. 12 bis fl. 14, Nageleisen fl. 1150 bis fl. 13, Eisendraht fl. 13 bis fl. 26, Eisenschienen fl. 950 bis fl. 10. 2.) Bleche: steierische und Kärntner fl. 15 50 bis fl. 18, mährisch-schlesische fl. 14-75 bis fl. 17, böhmische und ungarische fl. 14-25 bis fl. 16-75, verzinkte Eisenbleche fl. 24 bis fl. 2650. Stahl: Bessemerstahl-Jngots fl. 7 bis fl. 8, detto Stäbe fl. 14 bis fl. 16, detto Bandstahl fl. 15 bis fl. 16-50, detto Werkzeugstahl fl. 17 bi# fl. 19, detto Bleche fl. 17 bis fl. 22, detto Draht fl. 24 bis fl 50, detto Schienen fl. 9'50 bis fl. 11, je nach Quantitäten, detto Achsen, rohe, fl. 11, detto gedreht fl. 17 bis fl. 19, detto Bandagen fl. 15 bis fl. 17, detto alte oder mit Schönheitsfehlern fl. 9 bis fl. 11. Gußstahlkönige fl. 21 bis fl. 30, Rohstahl fl. 16 bis fl. 16 50. Raffinierstahl fl. 26 bis fl. 36. Witterung. Laibach, 18. April. Tiefer Wolkenzug, abwechselnd Regen, Sonnenschein, schwacher W. Wärme: morgens 7 Uhr + 61", nachmittags 2 Uhr + 11-7" C. (1878 + 13 4"; 1877 + 6-6° C.) Barometer im Steigen, 724 88 Millimeter. Das gestrige Tagesmittel der Wärme + 94°, am 01° über dem Normale ; der gestrige Niederschlag 6 60 Millimeter Regen. Angekommene Fremde am 17. April. H«tel Stadt Wie». Stnrmthal, Herz, Linhart und Pulenmayer, Kflte., Wien. — Elsbacher, Kaufmannsgattin, Tüffcr. — Weislein, Kaufla., Triest. — Linde-mann, Hamburg. — Dr. Strimtz, Graz. — Vogelsang, Frohnhütten. Hotel Elefant, de Santi, Aichinspektor, Triest. — Feld-mann, Kfm., Hannover. — Pichler, Kanfin., Graz. — Kramer, Sclza. — Pollak, Wien. — Hostinek, f. k. Oberst, s. Frau, Bosnien. — Vesel, Pfarrer, Heil. Geist. — Tavkar, Pfarrer, Raka. Mohren. Tomcc, Altenmarkt, — Zu^ek, Retje.____________ Verstorbene. Im Zivilspitale vom 10. bis inclusive 13. April. Am 10.: Franz Jndof, Inwohner, 53 I., doppelte Lungenentzündung; Mathias Mnriulcf, Taglöhner, 60 I., Bauch-Krebsgcschwür. — Am 11.: Anton Hobcrl, Jn-stitntsarmer, 66 I., Lungentuberkulose. — Am 12.: Franz Jerovsck, Arbeiter, 23 I., Brusteitersucht; Johann Lokar, Arbeiter, 58 I., Darmkatarrh; Johauu Dimnik, Arbeiter, 45 I., sterbend überbracht; Ursula Florijanöic, Inwohnerin, 58 I., Darmkatarrh. — Am 13.: Maria Strekel, Eisenbahn-Arbeitersweib, 37 I., Lungenödem; Kaspar Er-beznik, Juwohiier, 40 I , Eitervergislung. Gedenktafel über die am 2 l. April 1 879 stattfindenden ßicitationen. 1. Feilb., Granic'sche Real., Vehovskavas, BG. Landstraß. — 3. Feilb., .tilcnienc'fche Real., Laibach, LG. Laibach. — 3. Feilb., Pirkovizh'sche Real., Gilt Unterkolovrat, LG. Laibach. — 3. Feilb., v. Pilpach'sche Real., Gut Kanderschhos, LG. Laibach. — 3. Feilb., Ambrozic'sche Real., Laibach, LG. Laibach. — 3. Feilb, Premrn'sche Rechte, Poreie, BG. Wippach. — 1. Feilb., Gorisek'sche Real., Dobe, BG. Landstras;. — 3. Feilb., Bozii'sche Real., Prn-schendors, BG. Landstrab. — 1. Feilb., Jereb'sche Real., Uuterprekope, BG. Landstraß 1. Feilb., Kvdrii'sche Real., Brczje, BG. Landstraß. — 1. Feilb., Zerlii'sche Real, Groß-dolina, BG. Landstraß. — 3. Feilb., Hrovat'sche Real., Dnll, BG. Nassensuß. — 3. Feilb., Germek'sche Real., Laze, BG. Oberlaibach — 3. Feilb., Pouh'sche Real., Ober-koschana, BG. Adelsbcrg. — 3. Feilb, Eabec'sche Real., Sevee, BG. Adelsberg. - 8. Feilb., Jaksettt'sche Real , Jablaniz, BG. Feistriz. — 3. Feilb., BcnWichej Real., Untersemon, BG. Feistriz. — 3. Feilb., Fiank'sche Real., Berce, BG. Feistriz. — 3. Feilb., Mersnik'sche Real., Smerje, BG. Feistriz. Verlosungen. Ungarische Priimienscheine. Bei der am 15. d. M. vorgenommeuen 34. Berlosung der Serien- und Gewinn-Rummeru des k. ungarischen unverzinslichen Prämien-An-lchens vom Jahre 1870 wurden die nachfolgend angeführten 30 Serien gezogen, und zwar 18 315 460 507 879 1311 1351 1358 1596 2469 2531 2543 2617 2646 3392 3424 3446 3577 3760 3787 3860 3955 3975 4366 4592 4599 5050 5477 5526 5762. Aus den vorangesührten Serien wurden die nachstehenden Nummern mit den neben» bezeichneten Gewinsten in österreichischer Wiihrung gezogen, und zwar: fiel der Haupttreffer mit 100,000 fl. ans S. 5477 Nr. 10, der zweite Treffer mit 10,000 fl. auf S. 5526 Nr. 45 und der dritte Treffer mit 5000 fl. aus S. 1311 Nr. 14; ferner gewinnen je 1000 fl.: S. 507 Nr. 32, S. 879 Nr. 20, S. 1596 Nr. 14 und S. 4599 Nr. 22; je 500 fl. gewinnen: S. 18 Nr. 12, S. 460 Nr. 14, S. 507 Nr. 19 29 und 40, S. 1311 Nr. 8, S. 1351 Nr. 24, S. 2617 Nr. 41, S. 3577 Nr. 39, S. 3760 Nr. 24, S. 3787 Nr. 25, S. 3860 Nr. 15, S. 3955 Nr. 50, S. 4366 Nr. 45, S. 4599 Nr. 12, S. 5050 Nr. 16, S. 5762 Nr. 6. Alle übrigen Nummern der gezogenen Serien gewinnen je 136 fl. Sciegvamrne» Triest, 17. April. Der Stadtrath verifi-cierte säiiimtliche Wahlen. London, 17. April. Derby kündigt seine definitive Trennung von der konservativen Partei an. Im Unterhause erklärte Northcote, die gemischte Occnpation sei nicht absolut aufgegeben; wegen Egyptens habe England nicht an den Sultan appelliert, verpflichtete sich auch zu keinerlei Action mit Frankreich. Die Miltheilung der nothigen Schritte erfolge bald. Petersburg, 17. April. Rußland verlangte nicht den Zusainnientritt einer Konferenz. Es wurde zur Berathnng außerordentlicher Maßregeln anläßlich der Attentate eine besondere Kommission gebildet. _____ Frische Sendung Z^Ilszs-er ZEBIer im Gasthause „zur Rose. n 6000 fr. (191)3-2 sind auf sichere Hypothek sogleich zu vergeben. Näheres in der Kanzlei des Dr. Anton Pfefferer in Laibach. |if&£ -*3 [ubernen Anläßlich der Mil (1(8 ufferfi-Jlmferpium: ÄpM-Kl»lM«S La. per Dutzend von 80 Kreuzer aufwärts bei C. Karinger in Laibach. (193)3-; lg* Das Patti-Konzert findet erst um 19. itprit im laiidschastl. iRtdoutenfnule abends halb 8 Uhr statt. (185) 3-3 an der Triesterstraße in der Nähe der langen Brücke gelegen, 4 Joch 600 Quadratklafter groß, ist zu verkaufen. Nähere Auskunft beim Eigenthümer Tosef HP-u-Efel (196) 3—1 in Marburg a. D. iBaitmelW ffio|mooemn. Die gefertigte Direetion beehrt sich hiemit, die P. T. beständigen Mitglieder des Laibacher Casinovereins zu der Soimtag den 20. April d. I. um 3 Uhr nachmittags im blauen Vercinssaalc statt-findenden außerordentliche» Generalversammlung höflichst einznladen und um möglichst zahlreiches Erscheinen hiezu dringend zu ersuchen. SaßtsordmmQ: Beschlußfassung über eine, die Verfügung mit dem Vereinsvermöge» (§ 11, lit. f der Statuten) betreffende Angelegenheit. (162) 2—2 Laibach, 3. April 1879. Die Direktion. (187) 3-2 werden gesucht. Offerte mit Preisangabe sind zu richten an W. Wamels Fifchhandlung in Wien, 1., Rosengaffe 8. __________Wiener Börse vom 17. April. flklyemtin« Staats-1 .. r*»u. 1l8db Biyiertcnte 6515 feilb ttrenfe ......... 66 80 @olbrtnte..............: 77 16 Etaalslose, 1851. . .114 — 1860. . .1118-75 1860(5tel) 128'— 1864. . . 154— ®rnnilenlln|hings- ®lligation654 —ltzitz — b8 20 78 — 7925 84 107 25 98 — 1.3 25 246 75 809 Ware 65 25 65 90 77 25 114 50 119 25 128-50 154 50 88-70 78-50 79 75 84 50 107-7Ü 98 50 113 50 247 -810 Nordwestbahn . . . RudolfS-Bahn . . . StaatSbahn .... Südbahn............ Ung. Nordostbahn . Pfandbriefe. Bodenkreditanstalt in Gold.......... in öfterr. Wäbr. . Nationalbank.... Ungar. Bodenkredlt- |)rioritäls~(66tig. Elisabethbahn, i.(£m. Ferd.-N ordb. t. Silber Fran;-Iosepb-Bahn Galiz.K Ludwigb.l.L. Oest. 9!ordwest-Bahn Siebenbürger Bahn Staatsbahn, l. (£nt. ^üdbahn ä 3 Perz. ä 5 „ . Privatkose. kreditlose........... Rudolsöftistung. . . Geld 123 25 131 — :-66-67 -122 — 114 98 75 16040 98 25 94-50 103-50 91-65 101 25 91-25 67 20 163 — 116 80 102 50 166.50 17 25 Ware 123-75 131-50 266 50 67-50 12250 Devisen. London Geltlsvrten. Dukaten................5'54 20 Francs.............. 9 33»/, 100 d. Reichsmark . . 57 55 Silber . .............ivo- 114 50 100 50 89-50 94-75 104— 91-90 101.76 91-50 67 40 163*5© 117— 102-75 166 75 1775 117 35 fc 56 9 34 5760 1, , r ,. Verleger: Ottomar Bamberg. Für die Redaction verantwortlich: Kranz Müller.