IS» Mittwoch» den IS. Hlovemöer 1871. X. Jahrgang. ?^te „Marburger Aeitunj ilu»«" -isch-ini «den Soimlag, Miwxoch und gr-ll-g. Preis« - für M-rbneg: aan,jShr>g S fl., halbjährig S si., »ierteljährig I fl. »0 Ir> silr Zustellung »>«n»t ich 10 k. — mit Posl»irlend»i>sj: ganjiährig s ss., halbjährig » «i«r>iliShria 2 fi. Znsirl>»»«glbl>dr s kr. geil«. Me und Ilriedensöestrebungen die Krauen. In Beranlafsung ^er Miühkilung, daß die „Kritdentges'llschaft der Frauen" sich auch ncich Amerika ausgedehnt habe, und daß sich dort Zweig-Bereine Gebilde», welche Vertreterinnen zum nächsten Kongreß nach London zu schicken beabsichtigen, bripgt der „Arbeitgkdcr" tie „nationale Klnder-Erzieinug" durch die grauen zur Sprache; er bemerkt darüber sehr richtig: „Der Gedanke, die grauen an den Friedens Bestrebungen zu betheiligen. hat Vieles für sich. Wie in Frankreich die „nationale" Erziehung, welche das Bolk verrückt mochte, viel zum Unglück desselben beteug, so ist auch bei uns die Erziehung hinfichtllch Alles deffen, was dm Krieg angeht, noch eine verkehrte, und dle Fraurn könnten wesentlich dazu beitragen, dieß zu bessern. Das Haupt - Epielzeug der Kindkr sind Soldaten und Nililtrische Werkzeuge, Gewehre. Säbel, Trommeln; sie exerzieren, kurz das WaffeN'Hand«verk wird ihnen von Jugend aus als etwas Schönes. Rit« terliches volgesührt. In dtr Schule lernen sie Soldaten als große Männer kennen, ein Feldherr steht in der alten Geschichte, so leljren eS unjere Philologen, größer da als ein Gelehrter, ein Dichter, ein Erfinder. Alexander der Große, welcher Tausende ums Leben brachte, ganze Provinzen verwüstete, dessen Werk schließlich zwecklos war und bald wieder zerfiel, wird in der Geschichte als größer hingestellt. wie Ptzthagoras, der Tausenden Brod gab und die Wiffeuschast zizm Wohle dcs Menschen» Geschlechtes um Vieles bereicherte. Die ganze Geschichtsschreibung b>s in die neueste Zeit ist einr St^lderung von Fürsten. Feldherren und Kriegen, von der eigentlichen, geistigen und materiellen Entwicklung ter lkölker ist nur sehr wenig die Rede. Wird dadurch nicht der Sinn deö BolkeS irre geführt? Muß nicht unwillkührlich in ihm die Meinung sich sestsejjen. daß Kriege etwaö Nützliches, mindestens Nothwendigks seien? Leider stehen die meisten Völker auf riner so nirdrigen Stufe der Bildung, daß Hrere für manche noch eine Nothwendigkeit find, all, in letzteres sollte man bttonen und als etwas sehr Trauriges schil» dern. nicht als etwas SchöneS und Befriedigendes. Daß die Erziehuug in dieser Hinsicht eine andere werde und der Gir^n des Volkes immer Mthr abgelenkt werde von den kriegerischen Spielen, dazu können die Frauen viel beitragen." Das nächste Mittfl und das erste Erforver« niß dazu wäre freilich, daß die grauen selbst aufhörten, in jedem Krieger und Goldaten eine Art von Haldgott, etwas Schöneres zu erblicken, als in einem bürgerlichen Menschenkinve. So lange die Schwärmerei für „zweifarbiges Tuch" unter unserem weiblichen Geschlechte rioch so gepflegt wird, wie bis jetzt, wird auch drr Knabe unwil!« kürlich nach Säbel und Ge«vchr greifen und die Kriegslüst in den jugcudlichen Gemüthern ent-zündet werden. Aus drr Soldaten-Spiclerei, die wir überhaupt im Frieden treiben, wird schließ' lich das Gefallen am Ernste des Kriegss. Am Geschichte des Zages. Die R e u b i l d n n g d e S österreichi schen Ministeriums verzögert sich. Die Tschechen sollen bcreitS von der Wiederbkrnfung des Greifen Hohenwart träumen, lvährend die Deutschen sich beunruhigt fühlen. Bei dem ewigen Wechitl dtk Personen und Systeme und bei dem Geiste, dcr in diesem Wechsrl ,ruhig beharrt." ist dits kein Wundrr. In Deutschland klagen unsere besten Freunde, daß sie Oesterreich nicht mehr begreifcn, trotzdem fie nichts unversucht gelassen, was zur Belehrung dienen könnte. Wir finden dies erklärlich. Zum Nerständniß der Lage in Oesterreich gibt es Geheimnisse, von welchen die Spatzen auf den Dächern pfeifen, die aber von der Presse nicht mitgeth'ill lverdei». Die öffentliche Meinung in Oesterreich wird ebcn durch die geheime Volks-Meinung ergänzt: eine Großmacht ist jedoch weder die eine, noch die andere. Der französische Sonderausschuß hat den Mesetzentlvurs über daS Heerwesen vollendet. Die Dienstzeit wird aus acht Jahre ausgedehnt und sollen jährlich 90.000 Mann einberufen werden. Gambetta predig! gegen Deutschland den stampf bis «uf'S Messer. Vermischte Rachrtchten. (Amerikanische Waldbrände.) Die Verheerungen, tvelche durch die W^Udbrände in den Staaten Wiskonfin, Michigan, Minnesota, Indiana . . . verursacht lvorden, sind in einer Beziehung noch surchtbarcr. als das Unglück in khikago — es kamen weit mehr Menschen ums Leben. Da seit Wochen große Dürre geherrscht, so wurde es den gewaltigen Stürmen leicht, die Flammen rasch über ungeheure Strecken zu ver. breiten. Ganze Meilen weit verbrannten in In» diana Zäune, Bauernhältser, Früchte auf den Fel« dern. Rur mit Mühe retteten sich die Menschen und auch größere Ortschaften tvaren in Gefahr. In Minnesota gelangten die Feuer ein Zeit lang bis in die^Kähe der deutschen Turnerkolonie Neu» Ulm. In Michigan wurden Meilen und Meilen von Farmzäunen, Heu und Getreide in Schobern. Mais auf dem Felde, Scheunen, Wohnhäuser. Viehställe, ja, ganze Dörfer und Städte und Massen von Waaren vernichtet und eine Menge Menschen verunglückte. Vom Felde und von den zerstreuteren Farmen warfen sich die Flammen auf größere Dorfschaften, deren mehrere gänzlich abbrannten; und natürlich fielen dort noch weit mehr Menschenleben zum Opfer. Am Huronsee und der Saginaw-Bai allein verbrannten Hunderte von Menschen und dieUebcrlebenden wären elend zu Grunde gegangen, wenn nicht der Bun-des-Zolldampfer „Fessendei»" ihnen zu Hilse gekommen wäre. Die Kolonie „Holland," welche durch holländischen und deutschen Fleiß so blühend geworden, ist gänzlich verheert. DaS 4W0 Ein-ivohner zäliltndc Städtchen Manistee arn Michi-gansee brannte beinahe ganz nieder und da eS einer der bedeutendsten Bauholz - Handelsplätze Michigans ist, so wurden daselbst ungeheure Werthe von den Flaminen vernichtet. So schnell griffen in derselben SonntagSnacht, in der Ehikago brannte, die Flammen in Manistee um sich, daß in wenigen Stunden 200 Häuser, sechs große Mühlen und ein Schiff verbrannten. Die halbe Stadt liegt in Asche und der Beandschaden dort allein belauft sich auf ungefähr andertlialb Millionen Dollar. Es gibt kauln eine Grafschaft iin Staate Michigan, die nicht vom Fnl'r gelitlen. Uud der Brandschaden in jenem Staate allein beträgt Millionen und aber Millionen von Dollar. Einzelne Plätze in Michigan wurden nur durch die ungeheuersten Anstrengungen ihrer Bürger gerettet. Das Unglück wäre noch weit größer und ausgedehnter geworden, wenn nicht endlich ein starker Regen sich eingefunden hätte. Ganz unglaublich groß ist besonders daS niedergebrannte Fichtenwaldgebiet in Michigan. Aeußerst schwer ivurde auch der an der Green-Bai gelegene Theil WiSkonsinS betroffen. Beim nächtlichen Brande in Pishtego kamen Hunderte von Menschen um; in dem Dörfchen Little-Surgeon-Bai beträgt die Zahl der Umgekommenen 7ö. In einer einzigen großen Scheune in dortiger Gegend verbrannten 150 Menschen, die sich in dieselbe geflüchtet. Bon jenen Hunderten, die von den Flammen inS Wasser getrieben wurden, gingen die meisten elend zu Grunde. In jener verhängnihvoUen Sonn-tagSnacht brannte auch die belgische Ansiedlung Brüssels in WiSkonsin, wobei 180 Häuscr (alle Häuser deS OrteS bis auf ö) verbrannten und die Einwohner ihr AlleS verloren. Auch dort kamen nicht wenige Menschen im Feuer um. Bedenkt man, daß in dem einzigen Städtchen Pishtego schon nach dem Brandschrecken die Zahl der verbrannten Menschen auf 325 gerechnet wui^de und daß man dort eine große Anzahl Menschen noch vermißte, so kann man sich's leider nicht mehr verhehlen, daß die Zahl der menschlichen Wesen, die bei den riesigen westlichen Feuersbrünsten verbrannten, in die Tausende geht. (Elend in Paris) In den BolkSquar-tieren von Paris ist das Elend sehr groß. Um nur ein Beispiel anzuführen, so beträgt die Zahl der Armen, welche Unterstützung erhalten, im 17. Bezirke sünftausend. Da sich aber dreizehntausend auf die Liften der Unterstützungsuchenden einschreiben ließen, so bleiben also noch achttausend übrig, welche nichts erhalten. DaS sind doch erschreckende Zahlen, besonders im Augenblicke, wo der Winter vor der Thür ist. Trotz der polizeilichen Aussicht wird man in den Straßen von Paris angebettelt, wie in Neapel. Die AuSivanderung der Pariser Arbeiter, welche noch immer fortdauert, ändert nichts an dieser traurigen Sachlage. Diejenigen. welche nach England oder nach Amerika auswandern, sind nicht die ärmsten, denn sie bedürfen dazu einiger Geldmittel; die ganz armen aber bleiben in Paris, denn sie haben keine Mittel zum Fortgehen. Der „Konstitutionel" brachte vor einigen Tagen solgende sehr bezeichnende Zeilen: „Man mnß annehmen, daß die Bevölkerung von Paris in sehr merklichen Verhältnissen abgenommen hat, wenn man die WohnungSsisten be-trachtet. Seil zwanzig Jahren haben nicht so viele Miethivohnnngen leer gestanden. Besonders sind vi?le der kleinen Wohnungen unter 600 Franken Miethe leer". Diese Mittheilung ist kurz, aber bedeutsam, jedoch gibt sie feine Zahlen an. Inzwischen hat m,n ans dcr Seine-Präfettur ein ''Lerzeichniß der leeren Woijnnngen aufgenommen und die folgenden Zahlen sind authentisch. Mau hat gesunden, daß am l. November in Paris Ü4.Ü10 Wohnungen zu vermiethen waren, von denen zwei Dritthelle kleine Wohnungen unter 600 Fr. JahreSmielhc sind. DaS andere Drit-thtil besteht auü Wohnungen über 1000 Fr. Jal)re»miethe. Am schwierigsten zu vermiethen sind gegenwärtig dir Wol)nungen von 2000 hjz Z0.V00 Krsntka Miethe und darüber. Sie sind um mehr als S0 Perzent im Preise herunterge« Mgea und doch finden die Eigenthümer keine Miether. Durchichnittlich find die Miethpreise in Paris um 20 Perzent heruntergegangen. Die grobeu Läden ia den neuen Häusern in der Umgebung der neuen Oper bleiben gcs.t)loffen und finden keine Rehmer. Der Winter meldet fich somit nicht mit glänzenden Autsichten an. (Gchntwtsen in Rußland.) An den Hochslbnien Rußlands soll es vorschriftsge-mäß V2Z Profeffolen geben, es fehlen jedoch in Peterburg 14. in Moskau 19, in Dorpat 7, in Warschau 10. iu Odeffa 27. in Kiew 38, in Kasan 42. in Charkow 45. zusammen also 202. Nu den 9S Mittelschulen sind nnbeseßt: L^hrbe-zirt Petersburg 16 Stellen. Moskau 36. Doipat 10, Wilna 47. Warschau 20, Odeffa 15. Kiew Z9, Kasan 8. Charkow 13. Sibirien 5. zusammen 1S9 stellen und zwar meist ohne Aussicht aus baldige Wiederbesetznng. Die Lehrer erneuern sich dabei im Durchschnitte mit kaum erivähnens-wetthen Ausnahmen binnen acht Jahren voll-ftändig und in den Bezirken von Odessa und Kasan geschieht das sogar in 4--b Zahren rrtiel-Mäßig. Das Bolksschulwesen liegt vollends im Argen, so daß kanm von 250 Männern Einer zu lesen und zu schreiben versteht und kaum Eine von Laustttden von grauen. (Welchen Sinn hat die Entlassung des Reichskanzlers.) Abweichend von der aewdhnlichen Meinung über die Entlassung des Reichskanzlers schreibt der „Oesterreichische Olko-nomisi": „Uns. die wir überall bemüht sind, die L0' gik der Ereignisse zu ermitteln und zi» verfolgen, konnte diese, allgemeines Aussehen und Verwirrung erregende Aenderung der Situation, in der Vir keinerlii höhere Fügung oder unbegre'ftiche Siuneswandlung, saudern ganz einsach die M e i-fterhand des deutschen Reichskanzlers zu erkennen «einen, in keiner We^se überrasche«. Denn, wenn die Entlaffung des Grasen Veust überhaupt einen Sinn hat, so kann eS nur der sein; Nusrich tiges vündniß mit dem deutscheu Reiche. Front gegen Rußland und die Klavisirung des Oftens. Veuft's Demiffton ist die natürliche und uothweudige Kousequeuz der Vorgänge in Ga-Pein, Ischl uud Salzburg. Fürst Vismarck ift nicht der Mann, der ia seiner Politik zweifelhafte geht, der aber ebensowenig seinen Bundes« genossen solche gestattet; er konnte deshalb nicht gewillt sei», die letzte große Ausgabe, die ihm noch zu thnn bleibt, in Oemeinschaft mit einem Manne in ÄUriff zu nehmen, der aller Welt zu Oesallen uud Riemanden zu Diensten, der mit der einen Hand Areuudschasts Versicherungen tauscht und mit der anderen heimlich Waffen liesert. 3n Salzburg hat der deutsche Reichskanzler den ^uverlüffigeu Bundesgenoffen. der ihm fehlte, gesucht und wie es scheint, auch — gesunden. Diese Bedeutnng; die Ersetzung des unzu-verläßlichen Diplomate» durch einen verläßlichen Staatsmanu, — und nur diese allein -- hat uuserer Anffaffung nach der Portefeuille-Wechscl i« Auswärtige« Amte. Alles Uebrige, über das «an im großen Vnblikum tiefsinuig ko«j<^kturirt. a«gebliche Ueberraschungen. Weigerungen und der» Zeichen, ift das gewöhnliche obligate Kouliffen» Spiel, diplomatische Dekoration, gut für große uud kleiue Klnder und fjir publizistische Kapazitäten in den Spalten der „Reueu Freien" und a«derer „Well^^Vlätter. Die nächstin Tage bereits werden entscheiden, ob «ufere Auffassung sich bewährt, ob nämlich die Entlaffung des österreichischen Reichskanzlers einen Sinn hat, oder nicht." Marb«rger Berichte (Erstickt.) In Leibnitz wurde am 10. November Morgens ein Dienstknabe (Franz ^ter) leblos im Velte ausgefunden ; er hatte Abends versucht, die Schlafstube mit Kohlen zu heiu« und war am Kohlendampfe erstickt. Sein Schlafkatterad wurde durch ärztliche Hilfe gerettet. Franz Peter war vierzehn Jahre alt. (Det Getzßsse de» Naut«ördert Ulbl.) Dem Oenoffen Ulbl s bei dem Raub« morde i« Bachsdorf will man jetzt auf die Spur gekommen sein. In jenem Ort diente nämlich eine Magd, deren Betragen Verdacht erregte. Vei der Durchsuchung ihrer Truhe wurden Männerkleider und ein künstlicher Schnurbart oorgt-funden; da fichs ferner herausgestellt, daß diese Magd Ult»l's Geliebte gewesen, so wurde zu ihrer Verhaftung geschritten. Ueber den Genossen Ulbl's war bekanntlich im Strafverfahren gegen letzteren doch so viel ermittelt worden, daß derselbe ein Bursche mit kurzgeschornem Haare und Schnnrbart gewesen. (Deutscher Be rein inCilli.) In der letzten Hauptversammlung des deutschen Ber-eins in Killi — N. b. M. — wurde Herr Professor Mareck zum Obmann gewählt; die übrigen Mitglieder deS Ausschusses find die ^er« reu: Dr. Neckermann. Dr. Higerspener. Joseph Rakusch, Baron Bruck und Dr. Glantschnigg. Der Berein zählt neununddr,ißig Mitglieder und wurde in der erwähnten Versammlung n. A. nach dem Antrage des Herrn Dr. Glantschnigg die Anerkennung der Verdienste des Grasen Beust um den österreichischen Kaiserstaat und das Bedauern über die Entlassung ausgesprochen. (Militär Z insklaske.) Die Stadt Pettau ist aus der sechsten Mtlitär giusklasje in die fünfte versetzt tvorden. (Ober-Realschule.) Herr Professor Eßl. der bisherige Leiter der Ober Realschule, ist nun endgiltig zum Direktor derselben ersaunt worden. (TelegrapHenstati on.) Gestern wurde in Gonobitz eine Telear-phen-Nebenstation mit beschränktem Tagesdienste eröffnet und steht dieselbe Mi! Cilli in unmitte barem Berkehr. (Männer-Gesangverein.) Mit der letzten Hauptversammlung hat das sechsundzwan-jigste Vereiusjaljr angefangen. Der neWewählte Ausschuß besteht aus den Herren: Dr. M. Reiser, Obmann — Dr. F. Dnchatsch, Obmann Stell» Vertreter — I. Neckheim. erster Ehoimeister — Dr. I. Slepischnegg. Miter Ehormeifter — A. Lankus. Sekretär — I. Hirschmann. Gekretär-Strllvertreter — W. König, Kaffier F. Pfeifer, Archivar — A. Scheikl, Oetonom. Der Veitrag eines Mitglieds wnrde ans 3 st. festge« setzt. Die muflkalischeu Proben haben gestern Abends begonnen. Der Verein beabstchtigt vier programmmäßige Produktionen und dürfte die erste ein Konzert nnter Mitwirkung des Da-menchors — bis Mitte Dezember veranstaltet werden. Das Jubelfest des fünfuudzwamigiäh-rigen Bestandes wird ganz gewiß im Verlanf dieses Vereinsjahres ges.ieit. Unterhaltungen im engeren Kreiie der ausübenden nnd der anter-stützenden Mitglieder solle« möglichst oft ftatt' finden. Zur Anschaffung eines neuen Klaviers will der Verein ein besonderes Konzert oder eine Liedertafel geben und bti gemüthlichea Unterhal-tnngen zu demselben Zwecke ein kleines Eintrittsgeld erheben. Der Berein hat zwar in nenester Zeit durch den Anschluß mehrerer der tüchtigsten Sänger eine bedeutende Verstärkung erhalten, dennoch aber wäre im Interesse dieser sür Ge-selligkeit und Kuuft so wichtigen Sache der Bei-tritt aller sangesfähigen jnngen Männer zu wünschen. Anmeldungen können jeden Dienstag und Freitag Abends 8 Uhr geschehen; bei« Obmann. bei seinem Stellvertreter oder beim Sekretär. Das VereinSlokal befindet fich im Nudt ' schen Hause, 221, Kärntnergasse. (Gasbeleuchtung.) Ja der gestrigen S'tzuug des Gemeindeausschusses habeu die Her« reu Karl Reuter und Genoffen folgenden Antrag eingebracht: ,U» den gerechten Anforderungeu der Pri» vat Gaskonsumenteu und den öffentlichen Jnter' effen AN entsprechen und in Anbetracht, daß die Entscheidung de^ Schiedsgerichtes bezüglich der zwischen Herrn Grass und der Stadtgemeinde Marburg bestellenden Streitsragen und der Recht-Mäßigkeit der über denselben nach dem Vertrage dom 18. März 1869 verhängten Geldstrafen längere gelt in Anspruch uehmeu dilrfie. volle die Gemeiude-Bertretung im Einverständniffe mit den Privaten beschließen: 1. Herr Graff sei auftufordem. nach §. 24 sogleich vie öffentliche Belenchtnng gegen dem wieder veranlassen, daß fich die Gemeinde bereit erklare, vom Tage der Wiederbeleuchtuug au ^rechnet, nach Z. 25 des Vertrages die für die Belenchtnng znr Anszahluug liquidirteu Beträge, vorbehaltlich allfälliaer zukuuftiger Strafen oder der Vergütung für Ergän»uag oder Subftitutions > belenchtnng, in monatlichen Rate« baar auszuzahlen. 2. Da nach dem jetzigen Vertrage die Pri-valkonsnmenten bezüglich der Qualität nnd der regelmäßigen Lieseruug des Gases gegenüber de« Inhaber der Gasauftalt völlig rechtslos uud gauz deffen Willkühr überlassen find, sei von der Ge« meinde eine Revision des lvertrages dahin anzu« strebe«, daß Herr Graff, wie bis jetzt der Ge. meinde. sür die Folge auch den Privaten zur Ersetzung des durch schlechte Qualität des Gases oder einer, durch seil» Verschulde» entstandenen oder abfichtlichen Störnng in der Liefernng von Gas. dnrch ein Schiedsgericht zu emeiseaden Schadens verpflichtet sei. 3. Um den regelmäßigen Betrieb ficherzu' stellen, wolle die Gemeinde dahi« wirke«, dich Herr Graff in dem Bertrage veMichtet werde, ein bestimmtes, bei allfälligen Störnugeu l« Bahubetriebe oder für uuvorhergefeheue Fälle auf längere Zeit genügendes Quantum vou S00S Zentnern Steinkohlen stets a« Lager zu halteu. 4. Herr Graff sei i« Laufe des uächfteu Jahres zu« Bau der uothweudige» Reserve-Glocke »u verhalten uud die Betriebseinrichtuiü ui^thigeu-falls derart zu erweitern, daß allen Nufordernn-gen genügt werden könne." — In Erwägnng. daß der Vertrag zwische» der Stadtgemeinde Marburg nnd de« Güsbe' lenchtungs Unternehmer Herrn Georg Graff rechts« giltig und für beide Theile rechtsverbindlich am 18. März 1869 abgeschloffen wnrde, uud iu weiterer Erwägnng der ^n diesem Vertrage, insbesondere in den KA l. 2. und 3. dann 19 bis inttnj. 25 von Herrn S ora Graff eingegangenen Vertzind-lichkeiten stellte die Rechtssektion folgenden Antrag; Der löbl. Gemeindeausschuß wolle beschließeu. 1. Es seien die vou der Stadtgmeiude Marburg in Folge Sitznngsbeschlüffe vom 5. Oktober 1870 «it^...... Svo st. vom 17. November 1870 mit . 500 ^ „ 1. Dezember „ , 211S ^ „ 14. veze«ber „ ^ 3SSS „ nnd 14. Jänner 1871 «it . . 964S . znsa««en «it 1s.S14 fl. Dem Gasbelmchtnngs Unternehmer Herr» G. Graff in Gemäßheit des g. 23 des Vertrages vom 18. März 1869 auferlegten Konventionalstrafen über vorlänfigen Ab»g des von Hrn. G. Graff ins angebliche Verdiene« gebrachten nnd «it Schreiben vom 20. September 1871 i« A» Ipruch geuo««e»en Betrages vo» S0Sl si. 61 kr. mithin im verbleibenden Reftbettage Von 14.22L fi. 39 kr. im Klagswege elnznbeiugen und sogleich die diesfällige Klage bei den bestellten Schiedsgericht zu überreiche«. 2. Es sei im Giuue des A. 20 des Bertra» ges vom 18 März 1869 und im Siuue der Kouveutiou vom 26. Oktober 1870 die Dtffereuz der größereu Beleuchtungskoften dnrch Petrolen« im Berhältniffe znr Gasbelenchtnng einjuklaaeu und sogleich die dießfällige Klage beim Schieos-geeichte zu überreichen. 3. Der Gasbeleuchtuags-Uuteruehmer Herr G. Sraff fti auf Zuhaltuug des mit der Stadtgemeinde Marbnrg am 18. März 1869 geschlossenen Bertrames im Klaaswege zu belaugen uud sogleich die dleßsällige Klage beim Schiedsgerichte zu überreichen nnd 4. Die Gasbelenchtungs'KontrolskomMisfion sei anzuweisen, gegen Herrn G. Graff wegen Än« ftellung der öffentlichen Gasbeleuchturw im Sinue des S. 23 des Vertrages vom 18. März 1869 die aeeigueten Anträge zu ftellen." Wurde zum Beschluß erhobeu. di« Vlard» V iß «liWlig >,» «»«-?«g »gch der schöne» voa grauheim einer der beliebtest, v v«d loystenpften. allein waö ch gäptlich yerfehlt? Die Wahl deS Ogsttsttzse»! Das Eegeuüber einer Schmiede, wo ft«t5 gkhüm-«ett wird, der Htaub der Etraße. das beengte Lokale, wo «eist Vettnntene und s,lhst Bettel, lente z« sintzen; ferner dee Umstand, daß dort vor einigen Zohre« eta Hnßar erschlagen, vor einigen Mvaoien der Tischler Zoseph Pongartnik halb tode geprügelt w«»de. wobei der Wirth die erste NoTe spielend wacker mithalf, diks Allks di»rfte doch hinlänglichku Grund geben, zur Erfrischung noch tzem HerumKeigen bei der «uine Pappen heim ein auberes Lokal aufzusuchen. Im Wirihßjgult des Arundbektz,rs ßpengel ftyd der Pächter nyb defsln Gaitin gemiithliche Leute, haben echte Weine zu alten Preis»« und ^te Eßvaareu. Man genießt auch vor dem Wohuhause auf angenehmer Wiesenpur mit Obst' HAumeu eine prachtvolle Fernficht, wogegen in dei LtscherGhtton Schenke der Wein »SV kr. und Ist. pr Uaßuureiukßnitiiches. sehr betäubendes Produkt ist. zu welchem das Nezept aus einer «agarische» Apotheke bezogen wurde und dermalen Ais zum Schaffst. Von I. «»»ifkltz. (Kort»eßuug). Vorsichtig aber brach sie an einer Seite des Weges i»-kurzm Sntfernuntzen Zweige als Wahr-zeichen für deu wieder zu suchenden Pfad. Der Morjch». .däNNerte schon, als sie wieder in der bürde.ankam, wo nichts unheilvolles weiter pas» strt war. Mit ihrem Aachtschlummer ab»r war es na« tütltch erst recht vorbei. Elftes Kapitel. Vald nachdem die Coaue aufgegangen war, ka« Vernew^ ältester Knabe znm Weideplatz heraus, um Dörte abzulösin. Diese öffnete die Hiirde, aus welcher die Ihieie freudig blöckead hinaussprangen, um sich auf de« weiten Orasplan gütlich zu thun uud raunte dann schnell nach Haus, wo sie erwartet wurde. ^vie ist es gegangeu, DSrte". scherzte Ler-uewitz, als er das Mädchen fristh uud munter sah. ^Sind die Gespenster über Xacht auch gekomme« „Sie sind gekommen", erwiderte das Mädchen. ^ater siud auch wieder gegangeu ^'und ich bin ihnen gefolgt. Sie ober bitte ich, Gens-darmeu z« hole«, daß wir de» sauberen Geister» eiuen Besuch in ihrem Kchlnpfviukel machen, der ihnen künftig das Spuken in der Nacht, das Ranbea nnd Mordtrenneu verleiden soll." ^as soll das heißen?" fragte Vernewitz voll Erpannen. der wohl den Sinn ihrer Rede dunkel ahnte, doch nicht sicher war. ob sie nicht im Meher rede. „Das soll heißen', sagte Dörte. „daß mir zwei Spitzbuben wühreßid der Nacht einen Hammel gestohlen haben. ^lG keinen Lärm, sondern folgte ihnen vorsichtig, weil ich mir dachte, daß sie «inen theil jener berüchtigten Bande bildeten. die schon seit einiger Zeit ihr Wesen treibt. Ich irrte mich nicht, sondern habe ihren Schlupfwinkel entdeckt und will die Gensdarmen hm-führen. Es muß schnell geschehen, denn für lange werde« fie sich nicht mit einem Hammel begniigen." die Zmpsung dee ganzeir «eveinde in de« Gastkammern stattfand. S. Gtngesavdt. Eine Frechheit ohne Gleichen. Montag den 13. November produzirte sich ei» gewisser Sommer als Magier im hiesigen Theater. Ueber seine Leistungsfthigteit als Künstler schlveigen wir; allein über die Art und Weise seine» Benehmens fühlen wir uns verpflichtet, den Thatbestand zur allgemeinen Kenntniß zu bringen, um Andere vor wiederholter Impertinenz zu schittz.». Die Alt des Vortrages wtir schon verlete»d; aber man glaubte, dieselbe sein»m Unverstände zuschreiben zu muffen; als er jkdoch für nicht geernteten, wtll nitht verdienten Beisall ironisch dankte — sing man an zu begreife« — Sommer wurde noch deutlicher und seine Frechheit ging so weit, das Publltum zu meffen. als ein be-ginnknder Applauü durch Zischen erstickt wurde. ^er Herr Theater-Direktor eilte aus die Bühne, rief den unübertrefflichen Lümmel heraus und beschwor ihn. das Publikum nicht zu be beleidigen. Sommer versprach dies uud erschien abermals; er hatte jedoch die Langmuth des Ueuilletp«. Veruewitz stand voll Erstaunen. Es waren ^war iu der Gegend mehrere kleinere Diebstähle, »esonders ay Vieh, vorgekommen, doch keine größern Ränbereien. welche auf das Vorhandensein einer ganzen Bande in solcher Nähe schließen ließen. Die bedeutenden Räubereien mit Mord und Brand hatten sämmtlich mehrere Meilen entfernt stattgesunpen, und auf die dortgelegenen Schlupf, wiukel richtete slch das Hauptaugenmerk dkr suchenden Gensdarmen. ..Dörte, wrnn es Dir wirklich glückte, diese Bande in die Hände der Behörde zu liefern, so befreitest Du ja die gauze Gegend von einer großen Furcht und Plage, und man müßte Dir eine öffentliche Belohnung gebeu". sagte Bernewitz Mehr und mehr überzeugt. ^ch. uicht darum ist es mir", erwiderte das Mädcheu mit einem Zucken um de» Mund, das halb Schmerz, halb Verachtung aussprach. „Aber schuell muß es gehen, wenn es glücken soll. Die ganze Bande schien beisammen zu sei« und von ei«em Raubzuge ausruhen zu wollen. Dabei müffeu sie uoch überrascht werde«." Bernewitz verkannte das Vernünftige in den Argumenten Dörte's nicht, sondern setzte sich auf ei« Pferd und ritt im vollen Karriere nach der nächste« Stadt. Hier meldete er den Vorfall und erbot sich, deu Fuhrer eines Detachements Gensdarmen ab-t«gede«. Dörte besorgte nnterdeß die in der Wirth-schaft «öthige« Arbeiten, als ob nichts geschehen wäre; sie war beinahe stebeltzast thäthig, um durch athemloses Schaffen die trüben Gedanken nnd schreckliche« Vorstellungen ihrer Seele zu über, täuben, denn wie sehr sie auch die Entdeckung der Räuber in Aufregung versetzt hatte, vor dem Schmerz nnd der Angst um Fritz Fröse. den unglücklichen Verurtheilten, mußte sie doch bald in deu Hiutergrund treten. Immer und drohender rückte der furchtbare Freitag herauf; nnr Stunden blieben noch, und wen» die Sonne das nächste Mal den neuen Tag erweckte, würde auch der Streich fallen, nach deffen Schwere, das fühlte fie, ihr armes Herz nie wieder froh tverden konnte. Er war dann schon glücklich. Einmal die schwerste Stunde überstanden, ging er zum ewigen Frieden ein. in deffen Reiche das Verborgenste geoffenbart ist und die Menschenscelen durchsichtig wie BergklystaU vor des Ewigev Blicken stehen. Nicht die Todten. die Ueberlebenden nur sind zu beklagen, die in der Welt der Mängel bleiben Publikums bereits erschöpft und wurde «it Pkifen begrüßt, worauf erfragte: Meßhalbpfeisen^ie? So anttvorten Sie doch? Wollen Sie um 86 kr Mehr?" Die Vorstellung hatte dadurch ihr Ende er» reicht und Sommer kann es nur dem würde-vollen Takte eines gebildeten Publikums danken, daß er nicht gelyncht wurde. «-tzt- Vpst. Das Vrogramm des Freiherr« von Del lerspffrg liegt fett »i«er Woche i» der Kabt-«esskanzlei des Kaisers, ist ader noch «icht genehmigt; de« Auftrag zur Bild«uß el«es Ministeriums hat Kellersperg noch gar nicht erhalten. Andraffy lAßt die ihm zugeschriebene russenfeindliche Gesinnung in Nbrede stellen. Das ungarische Abgeordnetenhaus wird keine Sitznng halten, bis die Aendernugen im Ministerin« vollzogen sind. De« italienischen Varla«ente vird sofort nach der Wiedereri^ffnung der Gesetzentwurf über die religiösen Genossenschaften vorgelegt. und die schmerzlichsten Verluste derer, die ihnen zum Lichte vorauseilten, ertragen müffeu. Mittag war kaum da, da traf auch Berne» Witz mit etwa zwanzig berittenen Gensdarmen ei«. Sie hieltev sich keinen Augenblick langer auf. als es nöthia war. um Dörte mitzunehmen. Diese konnte reiten wie ein Mann. Sie bestieg einen derben litthauischen Ponnh, der ebenso schnell als ausdauernd im Laufe lvar, und vorivärts ging es. dem Walde zu. Dörte ritt voraus. Ein scharfgeknickter Baumast bezeichnete den Eingang in den Wald und die geknickten Zweige dienten ihr als Wegweiser. Schnell uud doch fast uuhörbar zog die Kavalkade in langer Einzelreihe über den weichen, moosbedeckten Waldboden. Plötzlich hielt Dörte an. Schneller, al^^ sie selbst ertvartet hatte, waren sie an der Stelle angekommen, an tvelcher der Zickzackweg durch Dickicht und Gestrüpp seitwärts ablenkte. Dörte besprach leise mit dem Führer, daß es nölhig sei. hier die Pferde zurückzulassen und so stiA als möglich zu Fuß vorzudringen. „Mädchen", sagte der Gensdarm mit Kopsschütteln und nachdenklich den dicken Schnurbart streichend, „bist Du Deiner Sache auch gewiß? Göll hier wirklich ein Räubernest sein, in diesem Walde, den wir erst neulich durchsucht haben?'' „Meinen Kopf zum Psande!" erwiderte Dörte, „wir find auf richtigem Wege." Die Gensdarmen erhielten Befehl, abzufitzen. und mußten ihre Waffen bereit machen, sich auch mit Stricken. Handschellen und dergleitjen versehen. „Äe leiser, schneller und überraschender wir kommen, um so weniger Blutvergießen gibt eS. Sind wir dort, nur tüchtig daranf gehauen und ^schössen! Was sich nicht ergibt, muß bluten. Dieses Gesindtl kämpft verzweiflungsvoll und um so hartnäckiger, je länger ihm Zeit bleibt, sich zu besinnen." Mit bereit gehaltenen Karabinern drangen die Leute vor. Wiederum machte Dörte die Führerin. Die Gensdarmen ivaren geübte Leute, die daS Schleichhandtverk verstanden und katzengleich zwischtn dem Dic?ii)t hindurchschiüpsten. (Fortsetzung folgt.) Stadt-Theater in Marburg. 15. November. gum Voriheile deS Gesangs-Komikers Ferdinand Stanzig. Dtk lthtk Natioilalgardist, oder: IS4S issa tS7R VoltSstück mit Gesang in 3 Auszügen von Berg und L. Grubcr. Ickit äsm Lofükls ä« tiokZtvn Zodmonss 6io Hvtorssiokvotsll »IIsu Vorvaväten uvä övicamitsn Äis trauriKS liaodnekt von äsm klivsoksiäon ikrer innixstesliodtsn 8tisf-muttsr, ro»p. 3ot»vo>toi'» äsr I?rau ^oseka Il'reiiil v«n i>«d. l-Inmi«!«!', vsloko naok lsuxer Xrsvkdsit, verssksu mit 6011 Iröstullevl» 6sr kvlixiov, »m !4. 6. Ail. uw d»!b 2 Imr im 71. I^ol)Sv»i»kro skvft uaä rud>« ontsokl»tsQ i»t. v»» l^sivkondoxäuxuLvs iincket am l6. liil. um 4 IIt»r vov äsr öranäis'soken vure »u» Dor Trkuorxottosäiovit vvirü am 17. ä. um 10 Ilkr »deokalton unä äio Vvldliokous äsm krommvll ^uäovlcon empkoklvu. ^»rdur^ »m 14. Kovomvsr 1871. lävIMhisr als vruäsr. ?«rä!»»vä ?r«id«rk von A»»t, (?44 ^äolt kksiderr vov U»zämtU»d ??sU»srr vov S»>t. ?orit» vov r^ltvxidsrss. xsb. ?roiw vov K»«, tSviß!. d»in»ol»« Ktmworer,- vuä Zla^orsvitv«, »18 Ntiokilinäer. U. l.»iol>e»»ufb»drune» u. veercki?un^».^»»t»It. Die Hemll Gaskovstmeiltkn werden ersucht, bis auf weitere Anzeige von heute an die Gasbeleuchtung ein-zustellen. Marburg, 15. November l87l. o»» Vomitt Ml »eilt« M Ktkolialt«, bei welchen ich mich ob meiner zu schnellen Abreise nicht persönlich verabschieden tonnte, ein herzliche« Lebewohl. Zugleich erlaube ich mir abrr anch. allen Herren Haus-besttzern und besonder« Math. Wohlschlager. Hotelbesiher, dann der Frau Antonia Tiso (schwarzer Adler) und der Krau Anna Aritz (zur Krone) filr die Nnterstiitznng bei »equartierungen größerer MilitSr.Tran«porte meinen verbindlichsten Dank a»i«zusprechen. Namentlich war e« Herr Math. Wohlschlager, welchem seit Srrichwng seine« in gutem Renommv stehenden Hotel« in dieser Angelegenheit ein besondere« Verdienst zugeschrie« den werden muß, denn Herr Wohlschlager war bei ost doppelt vorkommenden Offiz..Vequartierungen nicht nur un« verdrossen, sondern hat in Srmangelnng von Offizitr«quar-tieren in der Stadt ans mein einfache« Aviso nach Thun« lichkeit sehr oft ein ganze« Stockwerk seine« Hotel« siir die benannten Amecke hergerichtet und verstand e«, im NS^Hfalle auch znr Nachtzeit, bei vorgekommenen Neberfilllunt^en von Offiz.-Onartieren immer «i vermitteln, daß die noch zu bequartierenden Herren Ossiziere in seinem Hotel eine angenehme Unterkunft fanden. Leoben am 8. November 1871. 729 Kränz Schalnpek, k. k. Bezirk«-Sekretär. Da» a»krkki>«t brllt Aach iiber s,schlechts?rankheiten, da« in 31 Anflöge erschienene Werk: Der persönliche Tchntz, Original.«u«gabe von LaUteNtills, 2K^ Seiten mit 6V anatom. Abbildungen in Stahlstich — ist zugleich der zllverlässigste Rathgeber UIld hjt sicherste Hilfe bei Schwichezuftiinden de« männlichen Geschlecht«, und dnrchan« nicht mit jenen unvollständigen, sudelhaften AuSzttgca zu vergleichen, die unter verschiedenen anderen Titeln mit ebenso lächerlichen al« liigei,haften Au«, gaben in den Zeitungen ansposaunt werden! Man achte darauf, daß jede« Exemplar der Original-Au«gabe von Lanrentin« mit dessen vollem Namensstempel verselien ist, al«. dann kann eine Verwech«lung nicht stattfinden. Diese« niißliche und lehrreiche Buch ist gegen Einsendung van 2 Kl. 35 Kr. dnrch jede Buch-Handlung zu beziehen. Vorräthig in ^len bei v«r«I6 ck t?v., Stephan«plat>. An das hochverehrte? 7. Vnblt« kn« in Marbnrg! Betreffend den im höchsten Grade unlieb-s.imen Borfall während der ncstrixen Vorstellung fühle ich mich verpflichtet. Folgend« s zur stütigen ^knntnißnnlime zu bringen. Herr Sommer wurde mir von verläßlichster Seite als ganz tüchtig in seinem Fache empfohlen und bekräftigte di,sc Empfehlung durch anerfennenSwerthe Zeugnisse; ivas hätte ich also fs>r einen Grund haben können, ihm ein Gastspiel an meiner Bühne zu verweigern, da sich demselben Thealer »vie Brünn. Linz und Klagenfurt geöffnet hntten. Selbstverständlich toiinte ich keine Ahnung von der maßlosen Jmpcrlincnz dieses Individuums haben Ulid wurde durch sein erbärmliches Beneh-men nicht weniger frapp rt, als das Publikum. Da die Beleidigung jedoch in tnejnem Hause geschah. so fühle ich tnich verzflichtet. der Oeffent-l'chkrit Genuilthuung zu geben. Eo schuldlos ich auch an diesem Borfalle bin, so drängt eS mich doch, sowohl die Berzeihun,^ meiner hochverehrten Gönner und Theaterbesucher anzusprechen, als auch für das lvahrhaf't gebildete Benehmen dtS Publikums, welches sich der Rohheit gegenüber mit seltenem Takte mäßigte, meinen tvärm« slen Dank auszusprechen. Ich glaube nicht hinzusügtn zu müssen, daß ich dcis mir schon so oft und so reichlich zu Theil gklvoldeiie Wohlwollen d r Stadt Marburg durch fein anderes Gefühl ei'widere, alS durch das der reichsten und litfstemfundcnen Hochachtung. Malburg am 14. November 1871. Siegsried Rosenseld, 742 Direktor des Stadt-Theaters. Ein Theater-Kassier wird ausgenommen bei ^32 T M. Rosenfeld. Die vom Staate garantirte große geld-Versosnng enthält Gewinne von IRVO.Oßßßß Pr. Uhaler im günstigsten «Falle als höchsten Gewinn, sowie Pr. Thlr. «60.000, 40.000. 20.000, 16.000, 12.000 i ^10.000, 2 a 8000, 6000, 4 ü 4800. 4400^ ü a4000, 5 ü 3200, 7 Ä 2400, 21 ^ 2000 3 1600, 36 ü 1200, 102 ü 800. 206 '400. 256 k 200, 381 ü 80 UNS 27.950 s 44, 40. 20 Thlr. zc. Die nächste Gewinnziehung dieser großen »;arantirten Geldverlosnng ist amtlich festgestellt und findet schon am !20. <1. fttstt. I Hiczu kostet g gen Einsendung dis Betrag S itt österr. W. Banknoten 1 ganze» Originallos si. 3.SV 1 halbes dto. „ 1.75 1 viertel dto. „ 1.— »welche ich nach weitester Enlfernuug prompt und ver« schwiegen versende. Tewinngelder sowie amtliches ,Ziehuug« listen erfolgen sofort nach Entscheidung.^ Mail beliebe sich lialdigst vertrauung«voll zu wendeni »an da« vom Glücke besonder« bevorzugte Vankhan« <727? « Aogmunil N«oll8ol>«i', itambuii. ««««»»>»«»»»«<»««««««»«„»««> « »1 2 S 2. Kirchenwein-Lizitation. Mittwoch am «S. Rovemb um 9 Ulir Bormitlags werden Kirchentveine lieurigrr Fechsung gegen baare Bezahlung loeo Jarittg verktmft. 739 Die Kirchenvorstehung. Heuriger 743 kloksrorVow (Nbv'Mberlkse) ist zu SM kr. pr. Maß im Gasthause im Ausschänke. lln« Voiwiiile, bestehend auS 4 Zinimern, Küche. Keller. Bodeu und Holzlage, ist in der Ktistnogasse iin Koch'schen ^ause. 2. Stock zu vermiethen. — Näheres beim igenthümer, 1. Stock. 738 plivtoxrspltjsolie» ^tvliv,'. ^ir dvvkrvll ull8, äom vorellrtsv ?. I.H k?lidlilcum avziuzvisvli, äag8 vir vov IlsrrvZ zVollcmauu iu äa8 IQ Herrn ! Ttiokl's Lsrtvn-Zalon !ül)ero0mwsv kabsli unä äa8so1do mit vröL^nsv verävii, voQ vvj u v^ivävr «gliok unä bei jväsr aukxonowmsi» virä. Vurvli mvdnäb-z rige Li'fakrullx nut 6vw Ovbivto äsr klio-z jtosrapkiv 8inll vir auek im Ltauäv, viut j6vsdrtv8 ? I. ?udlikuw iu jsävr »insiodtj >2u5ris6eu8t!vI1sQ 2u leömivn ^^uKllZivb Ä.u5 ull8srs in iiäeb8töu xen IQ 6er?08tga88s auggokänxtv ^u«1axo,z läis Arbeiten au8 Qv8ervm irüdvreQ Xtslisrl Inll8l>ruelc ovtbÄlt, ausmerlc8kw. i j ^uf ^aklreivkvn ös8uei» tiosssnä, om-g lpkeiilen 8ivli li0e?iaoIltUQLs8Vo1I « Kvdrliösr kiiiU t740 Diejenit^e Frau, welche mir Sonntag den 12. d. M. 26 st. aus der Kaffe i» ihrer Krank» heit — entwendete, wird aufgefordert, dieselben binnen acht Tagen zurückzuschicken, widrigenfalls ich ihren Namen veröffentlilhen werde. H.«. voktor Ssr Uoäiiiu uuä vdinuUie» >»Dsi»t«r äsr Lsdurtikilks, Op«r»t»ur 8vit 10. November 8vl,U«»»88«. I»,,«s'80>,«S ««,» Nl-. i« l. 8t»oil. 7SS 0räio«tioll von 1>/, di8 S>/, «ircheNweiwLizitAtiO». Montag am »O. November ISVI um 10 Uhr Bormittags tverden zu Tt. Georgen an der Peßnij (bei Witschein) 14 Startin heurige Kirchentveine sammt neuen valbaebinden lizitando verkauft. 7gs «m »«. d. M. «« s Uhl »omillai w.rdtn g Siarti, Wii«. hwrign Fechsi,.- i« Pfarrhvs zu St> Magdalena gkgm Biak-zahIunA l>zitando verSiißnt. 7S0 Ein kleiner für eirka 7 Ztr. ist zu verkaufen. — Näheres im komptoir dieses Blattes. 7z^ Oei-Ständer Soeben erschien: (3. sehr vermehrte Di« ^ Hll" 'i, »w.»'' Zu haben in der Vrdi«l,U«»».A»ii«lt str »iS' -WH (besonder« Schwäche) von vr. «ISIZMT. Stadt, Iudenplatz, Kurrentgasse «r. 12. Tägliche Vrdination voy 11 — 4 Ihr. Anch wird durch Korrespondenz behandelt und werden die Medikamente besorgt. (Ohne Post. Nachnahme.) 69S 8elkflbehani>lung gel)eimer Krankheiten! Iltsv^sssire KntidlonofrK^KS zur «elbstbe. Handlung der iSenitalfiilsse (Tripper), enthält die lltcnstlien und Medikamente sammt belehrenden Instruktionen fllrSelbstbehandluna de«Trip. per« ohne weitere ärztliche Hilfe; zu veziehen von der Ordination«'Anstalt de« «eel. vr. ktsOn», Mitglied der Wr. med. Aakultät, Wien, Stadt, ß^eeantwotitliche Vtedaktion, Druck und Verlag vo« Eduard Ianschtß in Marburg. lSt.v.