^iniT^ Dienstag den 20. December 1^^ Nombarvisch - ^enetianisches Königreich. 33enedig, 13. Dec. Das Theater Fenice^ eines der trefflichem Bauwerke dcs Antonio Selva, ist nicht mehr, und biethet nur den Anblick eines Hanjen von Trümmern und rauchender Feuerbrände dar. Es brannte in vergangener Nacht ab; man weiß noch nicht, aus welch' beklagenswerther Ursache. Von dem großen und prachtvollen Gebäude stehen gegenwärtig nur noch die Außenmauern. (I?. äl Ver.) - N e u t s th l a n d. Bremen, 30. November. Gestern Abend herrschte hier ein furchtbarer Organ aus Süd-West, wie ihn die ältesten Leute hier erlebt zu haben sich mcht erinnern. Fast lein Haus blieb unbeschädigt; in allen- Straßen stürzten Ziegel und Schornsteine von den Dächern; auf dem Domhofe wurden starke Man-mr von dem Winde zu Boden gerissen und eineSttccke weit fortgeschleudert. Die Kupserbedeckung des Doms ist zum. Theil herabgestürzt und an dem Dach desselben überhaupt cm Echadm angerichtet, der auf mchr als, 5000 Thaler geschätzt wird^ Am Thurme, besonders an dcr Windsahne sind einige, Beschädigungen, - die von einem Blitzschlag herzurühren,scheinen; es gewitterte stark, doch war der Donner vor dem furchtbaren Brausen des Sturmes nur selten vernehmbar. Auf dem Walle, besonders aber an den Chausseen, riß der Wind viele Bäume aus der Erde; auf der Schwachhauser Chaussee, eben außerhalb der Schlcif-mühle, war heute Morgen die Straße aus einer nur kurzen Strecke durch vier und dreißig umgestürzte Pappeln gesperrt. Die Passage durch dic Straßen dcr. Stadt war wegen der herabstürzenden Ziegel und Steine mit großer Lebensgefahr verbunden, und man. Kkrf c^ als ein besondres Glück anschcn, daß man, nur zwei Opfer dieses beispiellosen Unwetters zu beklagen hat. ___ Was aber den allgemeinen Schrecken in dieser Sturmnacht auf das Äußerste steigerte, warder Anblick des Plötzlich durch eine Feuersbrunst gerötheten Himmels. Es brannte in dem benachbarten Bremischen Flecken Hastedt. Eine verlassene Barracke, in welche» Hausirende Töpfer ein Obdach, gesucht und ein Feuer angemacht hatten, war durch den Sturm zusammengerissen, und das Feuer, von den schnell entfikbenden Insassen vergessen, hatte sich schnell dem herabfallen den Holzwerk mitgetheilt. Die Windesbraut trug die Flammen über den Deich; schnell standen, andere H ber meldet: „Gestern Nachmittags, um ein Viertel auf vier Uhr, endete das Leben Ihrer königlichen Hoheit der Prinzessinn F riederikc Dorolh ee Luise Philippineson Preu'ßen, Witwe Sr.Durchlaucht des Fürsten Anton Nadziwill, durch einen Lun-gcnschlag, nachdem Ihre königliche Hoheit sich nur einige Tage unwohl befunden hatten. __ Das königliche Haus ist mit den hohen Angehörigen der höchst«-seligen Prinzessinn in, tiese.Betrübniß versetzt, und diese wird von allen denen getheilt, welche die erhabenen Eigenschaften des Horzcns und Geistes kannten, die Ihrer königlichen Hoheit ein immerwährendes theures Andenken sichern. _. Ihre königliche Hoheit wavetl, am 24. Mai 1770 geboren. Ihr Herr Vater war d«5 Prinz Fnrinand von Preußen,,'Bruder Sr.MajeM König Fnrdrich's dcs Zweuen^ (Dst. N.). ' 404 Oieverlanve. Aus dem Haag, 1. Dec. Prinz Alexander, zweiter Sohn des Prinzen von Oranien, erhielt, in» dem erwählend des Sturmes mit seinem ältesten Bruder von Leyden hierher fuhr, durch das Umstürzen eines Baumes auf den Wagen einige Verletzungen. Man hofft, daß sie nicht von schlimmen Folgen seyn werden. __ Die Berichte, die aus vielen Städten un- scres Landes über die.ä>echeerungcn, welche vorgestern der schreckliche Südweststurm überall anrichtete, einlaufen, lauten höchst kläglich. Unser dicht an die Stadt nordöstlich stoßender schöner Wald ist auch vom Sturme stark mitgenommen worden. Übrigens mögen die Verheerungen auf dem Meere nicht weniger furchtbar seyn; schon in den lebten Tagen wurden bei Scheveningen, dem nahen Seedorf, Schisssttümmer an's Land gespült. __ Von heute an legt unser Hof, wegen Ab« lebens Königs Carl X., auf vier Wochen Trauer an. (Mg. Z0 Frankreich. Die telegraphische Depesche aus Toulon, welche neulich ankündigte, daß der Einmarsch in Conztantine wahrscheinlich aw 19. Statt finden werde, war nich Berichten aus Bona am 17. abgefaßt, welche der Csstor nach Toulon gebracht hatte. Seitdem ist daselbst das Dampfboot Phar.? eingelaufen, dessen Nachrichten aus Bona bis zum 28. reichen. Die Expeditjonstrup-pen befanden sich, durch die schlimme Witterung und die angeschwollenen Bäche aufgehalten, am i5. noch sechs Wegstunden von Eonstanttne. Sie waren bls dahin auf keinen Feind gestoßen, begann.cn aber Mmgel an Lebensmitteln zu lelden, da man nicht auf einen so langen Marsch gerechnet hatte. Von Algier ist General Rapatel mit beträchtlichen Strcitkrästen gegen die feindlichen Stämme ausmarschitt, welche sich wieder in der Nahe der Stadt gezeigt hatten. In Orail bereitet man eine Expedition nach Tlcmsen vor, welche einen Zug von ? bis 803 Kamehlen mit Ledensinitttln für die dortige Besatzung dahin geleiten soll; man erwartet jedoch erst die Ankunft der Verstärkungen, welche aus Frankreich unterwegs sind und im Ganzen 4800 Mann betragen. (Ost. B.) Der Carlistische Genera! Ma^otto, welcher ncu-lich aus Tours entwischte, soll bei Metz glücklich über die Gränze gekommen und bereits auf dem Wege seyn, zur See zu Don Carlos zurückzukehren, D,er CAtwmf eines Denkmahls für Moliöre, wo? mit im Jahre 1328 Casimir Pcrrier hervortrat, aber nicht zum Ziel gelangte, ist jetzt wieder aufgenommen worden. Der König und der Herzog von Orleans ha. den ansehnliche Beiträge gespcndet, und sämmtliche Theater der Hauptstadt wollen zu Gunsten des Denk-mahls Vorstellungen geben. Am 3. December wurde ein Individuum verhaftet, bei dem man eine republikanische Correspondenz und einen Dolch in Beschlag nahm. Man hatte bereits mehrere Verhöre mit dem Verhafteten vorgenommen: er heißt Domcrgue, ist ein fanatischer Republikaner, und scheint mit königs-mörderischen Gedanken umgegangen zu seyn. Er kam in dem Augenblicke, wo man ihn festnahm, gerade aus der Kirche St. Eustache. Am 6. December Morgens verbreiteten ssch zu Pa« ris Gerüchte, die Expedition nach Constantine kehre unverrichteter Sache zurück, weil der Feind größere Strcitkräfte zeige, als man vermuthet hatte, und die bodenlosen Wege, so wie der Mangel an Proviant «s räthlich gemacht habe, den weitern Marsch auszusetzen. Der am 28. Nov. von Bona abgegangene Phare soll diese Nachricht nach Toulon gebracht haben, von wo sie mit dem daselbst erscheinenden Eclairer nach Parii kam. Man erfährt, daß eine telegraphische Depesche von Warschgll Clauzel angekommen ist, worin er an« kündigt, daß die Truppen binnen wenigen Tagey wieder in Bona seyn werden. Es scheint jedoch nicht, daß das Ziel der Expedition ausgegeben wurde, so!> dem vielmehr, daß der Bey von Konstantine die Stämme, auf welche er rechnen zu dürfen glaubte, gar nicht zum Aufstande gebracht yat. (W. Z.) K p a n i e n. Der Espanol schreibt aus Valencia vom 19. Nov.: »Gestern Abend wurde hi?r cine Verschwör rung entdeckt. V?an wollte nächsten Sonntag, weny die Nationalgarde der Parade auf der Alameda bei< wohnte, Carl V. proclamircn, die Stadtthore schii». ßei, und sich der Citadelle bemächtigen. EZ fandeil Mchrere Verhaftungen Statt. Bei einem Offizier aus 5orca fand man die Liste der Vcrschwiornen. Unsere Provinz wird fortwährend durch die CarlisteN'Gueril-las von Forkadell und Royo de NogueruelaZ durchzogen. Jetzt droht uns auch wieder ein Einfall von dem nach Arragonlen zurückgekehrten Cabrera." MadriH, 24. Nov. Cabrera und die mit ihm vereinigten Häuptlinge aus der Mancha sind in Albsccte gewesen; von dort aus marschirten sie über la Rods und Provencio gegen Quintanar de la Ordm, aber die Nationalgardcn und ein Detaschemcnt von 120 SüK daten vertheidigten sich und zwangen die Insurgenten, deren Stärke meistens aus Cavalleric besteht, nach einem vierstündigen Feuer zum Rückzug oder vielmehr zur Fortsetzung ihreö eiligen Marsches. Nachrichten aus Madrid vom 25. Nov. M- 405 folge stand Gomez noch immer in der Serrania de Ronda (im ^westlichen Theile von Granada); Nar-vaez war am 49. zu Montilla, südöstlich von Cordova, wo die Heerstraße nach Granada und eine nach derScrrania de Ronda führende Nebenstraße sich schei» den. Der Schauplatz, den Gomez gegenwärtig durch, zieht, war sonst imme>r im ungestörten Besitze der an« d a lu fischen Raub er. Madrid, 26. Nov. Gestern Abend haben wir endlich Briefe aus Cadix bis zum 17., und aus Se-Villa bis zum 19. erhalten. Gomez war mit etwa 7000 Mann Infanterie und 600 Reitern vom 12. bis zum 14. in Ecija gewesen. Am 15. verließ er diese Stadt in der Richlung von Antaquera, um, wie er sagte, Malaga anzugreifen. Am 16. kam er mit seiner ganzen Mannschaft durch Marchena, und schien sich in das Gebirge von Nonda werfen zu wollen. Es heißt, Gomez bezwecke die Beute, welche cr gemacht, nach Gibraltar zu schassen, um sie dort zu Gelde zu machen, Del ihn verfolgende General Ribero rückte am 17. in Ecija ein, und marschirte von dort am 18. nachOsuna. Narvaez befand sich am 17« in Villanueva del Ney, zmd Alaix am 18. in Castro del Rio. Die letzten Nach-xichten melden, daß Gvmcz mit 7000 Mann bei S. Lucar de Barrarmda erschienen sey. ^_ Don Evaristo San Miguel ist gestern Abend zum Kriegsminister er« nannt worden. Bis zu seiner Ankunft fmigirt derBri« gadier Rodriguez Vera interimistisch als solcher. In einem Schreiben aus Madrid vom 27. Nov. heißt es: »Morgen wird den Cortes der Ent» wurs der Reformen vorgckgt werden, welche die Cow stitution von 1812 modisiziren sollen. Er geht auf zwei Kammern aus, deren ersteder französischen Pairs« kammer nachgebildet ist; dcr Kammer der Abgeordne-ttn steht dic Initiative zu; die Krone erhält das Recht, die Cortes aufzulösen; kurz? dcr Entwurf ist practisch und in gemäßigtem Geiste abgefaßt, und zeigt, daß Die politischen Erfahrungen für Spanien nicht verloren gegangen sind. ^. Der Gencralcapitän von Andalusien, Espmosa, ist, so scheint es, abgesetzt worden, und der General Aldama an seine Stelle getreten- Gomez ist am 17. d. von Dlvera nach Ronda aufgebrochen. Man hatte einige Schisse längs dcr Küstc kreuzen las. ftn, um Gomez am Einschiffen seiner Beute zu verhindern, und auch an den spanischen Consul in Gibraltar deßhalb Vorschriften ertheilt. Man glaubt, daß vienn cs Gomez gelingt, sich in dem Gebirge von Ronda scstzufetz.cn, es den Truppen der Königinn sehr schwer fallen wird, ihn von dort zu vertreiben; jenes Land kann, bei dem Geiste der dortigen Bevölkerung, ,m kleines Navsrra werden, und Gomez kann von dort aus, sobald die Truppen ihm Luft lassen, j< nach Gutdünken Sevilla, Malaga oder Granada bedrohen. (Allg. Z.) Man schreibt aus Madrid vom 27. Nov.: Die Post aus Andalusien, welche vier Tage lang ausge, blieben war, ist endlich eingetroffen. Gomez befand sich in der Nähe von Gibralt.'"-. und Narvaez opeurte, ihn gegen das Meer zu drängen und ihm den Rückweg abzuschneiden. Narvacz hat bei seinem letzten Marsche von hier aus nach dem Kriegsschauplätze einen Beweis von Naschheit und Energie gegeben, welcher-ven diesem jungen General Etwa^ hoffen läßt, denn trotz der beträchtlichen Entfernung, welche er zurückzulegen hatte, befand er sich, nach eingelaufenen Berichten der Behörden von Iaen und Cordova, schon am 13. Nov. in der Gegend von Ecija, in gleicher Linie mit den andern Divisionen, welche dem Carlistischen An, fiihrer schon so lange vergeblich nachmarschirten. Die Regierung hat Befehl abgehen lassen, daß das vi".l Alaix commandirte Corps ebenfalls zu Narvuez stoße» und unter dem Commando des letzteren operiren soll. Man hat noch keine Anzeige, ob dieser Befehl bereits vollzogen ist, dagegen geht die seltsame Nachricht ein> daß General Ribero die gcsammte Reiterei rnit sich führt, und die 10,000 Mann starke dritte Division, so wie die Abtheilung, welche die»Vorhuth" bildet, »keine Cavallcrie" bei sich hat5 — Die Sitzung der Cortvß, in welcher die Ausschließung des Don Carlos von d«r Thronfolge decrctirt wurde, hat wenig Sensation ge« macht, da derselbe Beschluß schon 1834 gefaßt worden war. Die Minister erklärten jedoch, es habe ihnen passend geschienen, daß auch die jetzigen Cortes diesen Ausspruch wiederhohlten, und man könne vielleicht hinzusetzen, daß die nächste Cortcsversammlung iht» nicht ungeeignet noch einmahl erneuern würde, um unwiderlegbar darzuthun, d^ß kein Friede und kein Waffenstillstand mit ihm zulässig sey. Drr Duends schlägt vor, man möchte auch die Aufhebung dcr B«. lagerung von Bilbao decretiren. (W. Z.) Briefe aus Bayonne vom 30. geben den Verlust Efpartero's in dem Tressen vom 27., nach Carli-stischcn Berichten, auf mehrere 1000 Mann und 8 Kanonen än. Dagegen scheinen die Belagerten keines' wegs den Muth verloren zu haben, denn sie machten in der Nacht vom 27. auf den 28. wicher rinen Ausfall. Bci Vittona würbe der Carlistische General Iyl-ralde durch eine kleine Abtheilung Neitcrri überfallen und gefangen in die Stadt gebracht. Telegraphische Depesche Bavon-ne, 1. Dec., balv 4 Uhr. Nach dem amtlichen Berichte Villarwl's ist 5as Tressen am 27. nur unbedeutend gcn-cscn, doch 406 gelang es Espartero nicht, den Übergang über die Brücke zu erzwingen, welche nach Bilbao führt. Das Kloster San Augustin siel nebst der Besatzung den Belagerern in die Hände. Am 28. machte Espartero einen zweiten Angriff auf die Brücke, wurde jedoch abermals zurückgeschlagen. Am 29. wurde die Stadt zur Übergabe aufgefordert, gab aber eine abschlägige Antwort. Am folgenden Morgen dauerte die Beschießung noch fort. Über den Stand der Dinge vor Bilbao berichten telegraphische Botschaften (im Moniteur) Folgendes: »Bayonne, 3. Dec., 2Uhr Nachmittags. Am 30. Nov. ging Espartero über den Fluß mittelst einer Schiffbrücke, die er gegenüber von De-sierto aufgeschlagen hatte. Auch die Carlisten unter Nillareal gingen bei Olaviega über den Fluß, und beide haben jetzt auf dem rechten Ufer, drei 3?guas von Bilbao, Stellungen eingenommen. General Eguia hat alle entbehrlichen Truppen Villareal zugesandt, setzt übrigens die Belagerung fort. Das Kloster der Empfängniß, aus welches jetzt der Hauptangriff ge^ lichtet ist, war am 1. noch nicht eingenommen, und die Stadt hielt sich noch." __. Nach einer andern telegraphischen Botschaft aus Bayonne vom 3., um 4 V2 Uhr Nachmittags, hatten in Navarra Iribarren -und der Befehlshaber der Fremdenlegion, General Gosnard, eine Bewegung ausgeführt, um die aus Andalusien abgezogenen Carlisten unter Cabrera abzuhalten, wenn sie etwa die Absicht hätten, ihre Beute Tisch dem Norden zu bringen. (Allg. Z.) V 0 r t u g a k. Englische Blatter schreiben aus Lissabon vom 19. Nov.-: »Durch k. Decret sind die Diäten der Cor-tesabgeordneten, welche die Constitution al