Die Generalversammlung

der

krainisohen k. k. Landwirthschaft-GeselJschaft

Laibach

am 24. October 1867.

Laibach.

Druck von J. Blasnik. — Verla^ der k. k. Landw.-Gtesellseliaft.

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ra 24. October 1867 feierte die k.
v^g^Gesellschaft das seltene Fest ihres
^‘'"“Bestandes.

k. Landwirthschaft-
hun dertj ahrigen

Dem um 8 Uhr Vormittags in der Domkirche durch den
bochw. Herrn Generalvikar Anton  Kos  celebrirten Hochamte
wohnten die sehr zahlreich erscliienenen Gesellschaftmitglie-
der bei.

Die Generalversammlung unter dem Vorsitze des Herrn
Prasidenten Fidelis Terpinz,  nnd ausgezeichnet durch die
Anwesenheit des Herrn k. k. Landesprasidenten v. Conrad-
Eybesfeld,  Sr. Gnaden des Herrn Fiirstbischofs Dr. Barth.
Widmer  und des Herrn Landeshauptmanns Dr. Karl v.
Wurzbach-Tannenber  g, wurde um 9 3 / 4  Uhr im der Feier
wiirdig ausgestatteten Rathhaussaale eroffnet.

Den erschienenen Mitgliedern wurde die vom Dr. Bleiweis
in slovenischer und deutscher Sprache verfasste „historische
S k i z z e“ der k. k. krain. Landwirthschaft-Gesellschaft und die
von Professor Radnicki in Wien gepragte Denkmedaille
vertheilt.

Der Herr President Fidelis Terpinz  begriisste die von
Nald und Fern herbeigeeilten Mitglieder, sprach es aus, wie
sehr man die durch das Erscheinen der geistlichen und weltli-
chen Autoritaten der Gesellschaft widerfahrene Auszeichnung
fiihle, begriisste sodann die Deputation der konigl. kroatischen
Landwirthschaft-Gesellschaft, welche durch die Herren Prof.
Z o r i c i 6  und Ed. S u h i n vertreten war, wies auf die zu Standc
gekommenen neuen Statu  ten  hin, insbesondere auf die neu-
geschaffene Forstsection,  bezeichnete die programmmassigen
Aufgaben der Generalversammlung, beruhrte die vom Gesell-
scliaftssekretar Dr. Bleiweis  verfasste „historische Skizze der
Landwirthschaft-Gesellschaft^, sprach den Filialen den Dank fur
ihre Thatigkeit aus und erinnerte schliesslich an den dahinge-

1

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schiedenen holien Protektor des Vereins, Se. kaiserliche Hoheit
Erzherzog Johann,  welcher oft denVorsitz in der Gesellschaft
gefiihrt (die Versammlung erhebt sieh von den Sitzen), und macht
die fiir Klagenfurt dem Herrn jub. k. k. Katastral-Inspector
Rautner,  fiir Linz  dem Herrn Direktor Dr. H. Costa, fur
Prag, Briinn und Lemberg  dem Herrn Dr. Bleiweis,
fiir Innsbruck  dem Herrn Sekretariats-Adjunkten Andreas
Bruss  ertheilte Ermachtigung zur Vertretung der dortigen
Landwirthschaft-Gesellschaften bekannt. Der Vertreter der Grazer
Gesellschaft Herr Herd. Schmidt  sei amErscheinen verhindert.
Der Herr President schliesst seine Rede damit, dass er auf die
bereits 25jahrige erfolgreiche Thatigkeit des Herrn Dr. Bleiweis
als Sekretar der Gesellschaft hinweist.

Der Herr k. k. Landesprasident Conrad v. Eybesfeld
ergriff sohin das Wort, um im Namen der Regierung die Yer-
sammlung willkommen zu heissen, welche sich unter dem al-
testen Symbol der menschlichen Cultur, jenem der Pflugschar,
als eine der altesten aller Gilden, zusammenhnde. Es sei ein
gliickverheissendes Omen, dass die Jubelfeier dieser Gesellschaft
in ein Jalir des freien staatlichen Aufschwungs und in ein
Jahr falle, in welchem der Himrnel unsere Eelder so reich-
lich gesegnet. So sei diese Feier eine Feier der Freude
und des Friedens, und die miitterliche Erde kenne ja, wie der
Himrnel, keinen Streit, keine Verschiedenheit der Rechte und der
Nationen. Er schloss mit einem „IIoch der krainischen Land-
wirthschaft" und fiigte bei: ,,Zivila kranjska kmetijska druzbal
Da hi tudi za naprej imela dober vspch, da se razvije krepko
in cvete se na prihoduje veke,  in da se dolgo in dolgo obdrzi
spomin na tiste vile in fiestite rnoze, kteii so tako gorece in
neutrudno delali na korist kmetijstva v tej dezeli 1 “

Der Gesellschaftssekretar Dr. Bleiweis  theilt nun die
eingegangenen Begriissungstelegramme mit, als das Telegramm
der Reichsrathsabgeordneten von Wien durch Herrn Grafen
Josef Barbo,  des Gesellschaftsmitgliedes Herrn L. Jugovic
aus Glams in der Schweiz, und der k. k. Linzer Gesellschaft,
welches lautet: „Der eben versammelte Centralausschuss der
k. k. oberosterr. Landwirthschaft-Gesellschaft, begluckwiinsclit
die ehrwurdige Schwestergesellschaft zu ihrem lOOjiikrigen Be-
stande." Herr Ritter v. Gutmannsthal-Benvenutti meldet in einem

3

Schreiben an das Centrale seine Abreise nach Deutschland und
Russland und entbietet der Versammlung seine Griisse.

Herr Dr. B1 e i w e i s hielt sohin die Pestrede  in deutscher
und slovenischer Sprache nachstehenden Inhaltes:

„Die grossten Eroberungen sind niclit die, welche der
Soldat am Kampfplatze erringt, — die grossten Eroberungen
sind unstreitig jene, welche der menschliche Fleiss der
Erde abgewinnt!“

So lauten die Worte eines grossen Feldherrn, dessenRuhm
in der Geschichte Oesterreichs unverganglich ist — es sind die
Worte des kais. Prinzen Erzherzogs Carl  von Oesterreich.

Und wahrlich, meine Herren! der Ackerbau  ist das
Fundament der menschlichen Existenz in civilisirten Staaten, —
der Ackerbau  ist die Grundlage der Gewerbe und des Han¬
dels, — er ist die Wiege der Kultur, er ist der Vertreter
conservativer  Ideen im Gegensatze zur Revolution. Der
Ackerbau  macht den Staat gross und machtig.

Diese  Erkenntniss der hohen Wichtigkeit des Ackerbaues
aber datirt sich nicht erst von jiingstvergangenen Zeiten; sie
greift in’s graue Alterthum zuriick.

Nachdem man zur Ueberzeugung gekommen, dass das
Nomadenleben  nicht ausreiche, um dem sich mehrenden
Menschengeschlechte hinreichende Nahrung zu geben, zwang
das Bediirfniss der Selbsterhaltung  dasselbe, den Boden
zu bebauen.  So entstand der Ackerbau.

Nicht lange dauerte  es, und man wurde sich klar,
dass es eine wiirdige Aufgabe  des Menschen sei, dieLand-
wirthschaft  in alien ihren Zweigen zu heben.

Weil aber zur Erreichung jeder grossen Aufgabe ein ver-
eintes Wirken  nothwendig, so entstanden durch diese Er¬
kenntniss lan d wirt hs ch aft lie he Ver eine,  welchen auch
die Regierungen  ihre Unterstiitzung zuwandten, weil sie
sahen, dass sie sich selbst und dem Staate helfen, wenn sie die
landwirthschaftlichen Vereine unterstutzen.

Zum Ruhme unseres Vaterlandes sei es gesagt, dass es
in der vordersten Reihe jener Lander steht, in welchen das
Bedurfniss einen landwirthschaftlichen Ver ein zu

1 *

4

grunden,  von patriotischen Miinnern erkannt wurde, — ja,
dass es, wenn man zur „Academia Operosorum" zuriickgreift,
in erster Linie dasteht, denn dieselbe wurde im Jahre 1693 in
Laibach errichtet, wahlte die „Eiene“ zu ihrem Symbol und
schloss in ihren Arbeiten Naturwissenschaften und Oeconomica
nicht aus.

Manner der Intelligenz:  in unserer vaterlandischen
Literatur woldbekannte Namen Kumerdej, Jap el, Pohlin,
Linhart  sehen wir im Vereine mit hochachtbarer Aristo-
kratie  (unter diesen den vom Patriotismus gliihenden Grafen
Ed ling und Sigmund  Freilierrn v. Gusifi)  und im Vereine
mit der hochwiirdigen Geistlihlikeit  (unter dein Vorsitze des
Domprobstes Johann Presiren  wurde die 1. feierliche Ver-
sammlung 1701 im Landhause eroffnet).

Diese Trias, meine Herren! — die heut zu Tage viel
geschmiihte feudale, clericale, nationalo  Partei — war
es also, welche sich schon vor 166 Jahren in unserem Vater-
lande in der ,,Academia Operosorum“ zusammenfand zur Ehre
und zum From men an seres Vaterlandes!

Die „Academia Operosorum'b hochverehrte Versammlung!
war jedoch nur die Voriiiuferin  jener Gesellschaft, deren
100) ah ri gen Best  and  wir heute feiern.

Im Jahre 1767 war es namlich, als die grosse Kaiser in
Maria Theresia,  vor Deren hehren Bildnisse die Gesell¬
schaft nach Verlauf von 100 Jahren heute tagt, nach dem
Vorschlage des Oomerzienrathes Fremantdie  darnals
lebenden Gelehrten und intelligenten Oekonomen aufforderte,
sich in Gesellschaften zu vereinigen,  — dieser Ruf
blieb in unserm Vateidande keine Stimme des Rufenden in der
Wiiste, denn schon am 26. October  1767 fand die 1. Ver¬
sammlung  der „Gesellschaft des Ackerbaues und der niitzli-
chen Kiinste staat, — ihr erster Prasidont war Josef
Freiherr v. Brigido.  Ehre den Mannen dieses edlen Patrioten!

Diese Gesellschaft liatte keine Statuten: „Gleichheit aller
Mitglieder ohne personliche Rucksicht — ungebundene Freiheit
in ihren Operationen, ohne Methode, ohne Ceremoniel" —
diess waren die 2 leitenden Grundsatze,  welche der
1. Gesellscliaftsprasident in der 1. Versammlung fcierlich pro-
klamirte.

0

Ueberblickt man ihre Arbeiten, welche in dor
Ihnen vorliegenden „Hist. Skizze“ mehr ins Detail beschrieben
sind, so findet  man, dass sic Landesbereisnngen  aus-
schrieb, Preisfragen  zum Behufe genauer Landeskenntniss
vornehmen liess, Schulen  fiir Mechanik, Gewerbskunde udgl.
dotirte (auch zur Errichtung einer Ackerbaus chule  macbte
sie Vorbereitungen), Samereien, Bien enst o cke, Merinos-
schafe  vertlieilt, Pramien  fur Pfianzungen von Maulbeer-
baumen,  fiir den Anbau von Kartoffeln  udgl. ausschrieb,
eine okom. Zeitschrift  herausgab — kurz nach vielen
Seiten sehr verdienstlicb wirkte.

Dnrch die Ungunst der Zeitverhiiltnisse,  weil
man ihr die Geldmittel entzog, horte die Gesellschaft des Acker-
baues und der niitzlichen Kiinste im Jahre 1787 — also nach
20 Jahren — auf, — suchte sich 1807 wieder zu neuem Leben
aufzuraffen, allein die Kriegsereignisse  der folgenden Jahre
und die Occupation  Krains durch die Franzosen waren
Schuld, dass ihr diess nicht friiher gelang, als unser Land von
der Fremdlierrschaft befreit wurde.

Im Jahre 1814 geruheten weiland Kaiser Franz  I. die
Gesellschaft wieder zu neuem Leben  zu erwecken. Sigmund
Freiherr v. Zois,  der unserm Vaterlande unvergessliche Pa¬
triot, wurde ihr Direktor,  — und Se. kais. Hocbheit Erz-
herzogJohann,  welchen alle innerosterreichischen Land wirth-
schaften ihren Vater nennen, wurde ihr oberster Protektor.
Jedoch erst im Jahre 1820 erhielt die Gesellschaft unter dem
Titel: „k. k. Ackerbaugesellschaft in Krain“  ihre

Statuten.

Diess meine Herren! waren die ersten  Gesellschaftssta-
tuten — die auch raerkwiirdig desshalb sind, weil sie fiir
die Ausfertigung derselben 399 fl. 5  kr. W. W. und 63 fl. M. M.
beim Laibacher Haupttaxamte erlegen und nach Wien an das
k. k. Generalhoftaxamt noch iiberdiess 12 fl. als „Extrabeloh-
nung“ ausfolgen musste.

Ein neues Leben begann nun in der Gesellschaft. Es
wiirde mich zu weit fiihren, ihre Leistungen eingehend zu
schildern. Sie sind in meiner „hist. Skizze‘ f  enthalten. Wenn
wir aber in das Verzeichniss der Mitglieder  der 20ger
Jahre blicken, so linden wir unter dcnselben nur noch sehr we-

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nige, die so gliicklich sind, mit uns heute  die Sekularfeier
zu begehen. Als Senior  der Gesellschaft, erwahlt schon im
Jabre 1823, begriisse ich den geehrten Hrn. Oberamtsdirektor
Dr. H. Costa,  an der Stelle des in demselben Jahre zum
Mitgliede erwiihlten Herrn Andreas Mali  6 aber den eifrigen
Naclifolger seines Vaters Hrn. Andreas Malic.  In die Reihe
der altesten  und durch ihr langjahriges Wirken im Central-
ausschusse vielverdienten Gesellschaftsmitglieder aber gehoren
die Herren Michael Pregl, Dr.Orelund F.Schmidt,  und mit
ibnen als nahe an 20jahriger Prasident der Gesellschaft Herr
Fidelis Terpinz,  dessen grosse Verdienste fiir die Land-
wirthschaft und Industrie ira Lande wohlbekannt, auch aus-
warts Anerkennung fanden, in dem ihn schon vor mehreren
Jahren die Agrikultur-National-Akademie in Paris mit dem
Titel eines Ehren-Priisidenten  auszeichnete.

Eines Mannes  noch, meine Plerren, diirfen wir an
dieser Stelle  nicht vergessen, eines Mannes,  dessen
Name, wenn auch seiner Zeit viel verleumdet, mit gol-
denen Buchstaben  geschrieben bleibt in der Geschichte
unserer Stadt und unserer Landwirthschaft-Gesell-
schaft,  welcher er durch '/ 4  Jahrhundert im Ausschusse als
unendlich thatiges Mitglied angehorte — des verstorbenen
Biirgermeisters Joh. Nep. Hradecky.

Sein Talent und seine gliihende Vaterlandsliebe sind aber
wie ein Phiinix aus der Asche des Verstorbenen uns neu erstanden
in dem gegenwartigen Biirgermeister Hrn. Dr. Etb. Costa,
welcher auch im Centralausschusse die eifrigste Thatigkeit
entwickelt.

Als die Thatigkeit der Gesellschaft in- und extensiver
wurde, und sie auch zur Erstattung von Gutachten  von
der hohen Landesregierung und dem hohen Ministerium ofters
in Anspruch genommen wurde, wurde das Bediirfniss  von
F i 1 i a 1 e n immer fuhlbarer, damit diese als experte Rathgebe-
rinen dem Centrale an der Seite stiinden und in ilirem Bezirke
die Zwecke der Gesellschaft fordern.

Dieses Bediirfniss gab die Anregung zu neuen Gesell-
schaftsstatuten,  welche Se. k, k. apost. Majestat der jetzt
regierende Kaiser Franz Josef  im Jahre 1852 zu genehmigen
geruhten, in welchen die bedeutendste und wohlthatigste Neu-

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erung die war, dass sie Gesellschafts-Filialon am flachen
L a n d e errichten durfte.

In diese Zeitperiode  fallt auch die Errichtung von
Ackerbauschulen,  welche jedoch leider im Jahre 1863 ein-
gegangen, weil denselben die Stipendien  aus dem Landes-
fonde entzogen wurden. In die 50er Jahre fallt auch fiber
Anregung des Stadtmagistrates und des damaligen k. k. Gu-
berniums die Errichtung der Hufbeschlaglehranstalt
und Thierarzneischule,  an welcher seit dem Jahre 1850
bis lieute 243 Schuler unterrichtet wurden, von welchen ein
grosser Theil nunmelir entweder als tiichtige Beschlagschmiede
oder als brauclibare thieriirztliche Geliiilfen  dem Lande
Krain nnd den nachbarlichen sloven. Landern anerkannt gute
Dienste leisten, weil sie an der Schule, wo laut den Proto-
kollen in dieser Zeit an 7000 kranke Tliiere behandelt und
liber 19000 Pferde unt?r der Leitung des tiichtigen Meisters
Hrn. Skale  beschlagen wurden, hinreichende Belehrung fan-
den. So hat die Landwirthschaft-Gesellschaft in dieser neuesten
Periode wieder den Weg betreten, welchen die viel verdiente
„Academia Operosorum" in den 1770ger Jahren ging, namlich den
Weg der Belehrung in Unterrichtsanstalten.

Immer lebhafter und lebhafter aber wurde in der neu¬
esten Zeit  das Bediirfniss gefiihlt, dass die Landwirthscliaft-
Gesellschaft mehr als bisher auch die Waldkultur  in das
Bereich ihres Wirkens ziehen solle. Dieses Bediirfniss und
das Bediirfniss noch anderer zeitgeraasser Refor-
men  gab die Anregung zum Entwurfe neuer Statuten,
welche in der allgemeinen Versammlung am 8. Mai d. J. be-
schlossen und schon am 15. Juli d. J., durch die_ dankeswerthe
Forderung unseres verehrten Herrn Landesprasidenten Conrad
v. Eybesfeld,  die Allerh. Genelimigung erhielten.

Diese Statuten sind demnach im Verlaufe von 100 Jahren
die dritten Statuten-  unserer Gesellschaft — wirklich ein
merkwiirdiger, gliicklicher Zufall, dass sich die Gesellschaft in
dem Momente,  als sie ihren lOOjahrigen Bestandfeiert, durch
neue  und, Dank Sr. k. k. apost. Majestat, sehr freisinnige
Statuten. verjiingt.

Ich glaube in diesem feierlichen Momente nur den Ge-
fiihlen der hochverehrten Versammlung Ausdruck zu geben,

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wenn ich hiefiir Slava rufe unserem allergniidigsten Kaiser und
Herrn!

(Die ganze Versammlung erhebt sich zum begeisterten dreimaligen
Slava-Rufe.)

Slavna gospoda! V tern, kar sern dozdaj govoril, gle-
dali smo v pretekle  case nazaj; videli smo, kako se je pri-
cela druzba kmetijska, kako je delala, in kaj je dosegla.

Gotovo, da je se mnogo ved gelela  doseci; al ce se
jej ni vselej po sre6i steklo, ni bila vselej ona kriva, ampak
neugodne okolscine, ki so jo veckrat ovirale v namenih njenih.

Lahka je neusmiljena  kritika, vprasam le: ali pa je
tudi praviiina?

Pomisliti je treba, gospbda, da je morala za6eti celino
rusiti; cudni so bili takrat se ljudje na svetu, ko so jih morali
z beribi siliti,  da so krompir sadili, in da je druzba pre-
mije delila takim, kteri so ga sadili!

Pomisliti je treba, da pred 30 leti se ubozega na-
sega naroda  skor ni nibde usmilil, ki bi mu bil dajal v
njegovemjeziku  podukov v kmetijstvu; nikogar ni bilo,
ki bi mu bil kmetijsko knjigo pisal, nikogar, ki bi ga bil v
kakem fiasniku poduceval. Potlej pa pravijo nekteri: ,,kranjski
kmet je neumen ! 4<  Za Boga! Ce tudi je slovenska glava res
bistra glava, vendar tudi pri nas ne padajo z nebes uceni
kmetje, — povsodje poduka treba, in sicer v jeziku, ki ga tisti
razume, kdor se u6i.

Pomisliti je treba, da do 1850. leta ni bilo no bene
udilnice  za kmetijstvo v dezeli, — da izvrstne velike kme-
tije (grajscine) so zel6 redke v nasi dezeli, od kterib bi kmet
dobrih izgledov posnemal.

Pomisliti je treba, da druzba nikoli ni imela bogatih
dohodkov,  — in da sploh kmetijstvo in obrtnijstvo, kakor
je precastiti gospod cesarski namestnik dobro rekel, ne na-
preduje nikjer s hitrostjo z e 1 ez ni c e, ampak polagano na
kolah navadnih.

Ako vse to mirno in trezno prevdarimo, pisali bomo
druzbi kritiko to, da j e storila, kar je le mogla!

Gospoda! Da pa bojo tudi zanamci  nasi 6ez 100 let
tudi nam in naslednikom nasim tako milo kritiko pisati mogli,

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treba je, da vse sile napnemo, da potisnemo kolo napredka
prav krepko naprej.

Presvitli cesar Franc Jozef dovolil je druzbi po novili
pravilih svobodno gibanje. Vse, fiesar je druzba zelela, dobila
je, da spolni svoj veliki namen: druzba se sme blizati viso-
kemu vladstvu in slavnemu dezelnemu (zastopu), povedati
jima sme odkritosrcno, kje dakmetijstvo cevelj  tisci!

Po dezeli sme potovati in kakor misijonar pridigovati
nauke kmetijstva v domaci besedi.

Ko je pred nekimi 20 leti nepozabljivi nadvojvoda Ivan
bil v nasem zboru, milo je pogresal kmetov  vmes. Na vpra-
sanje: kako to? dobil je odgovor: da ne razumejo ptujega
zborovega jezika.

Vse te ovire odpadejo zdaj: do mafia beseda veljd;
ucitelji kmetijstva moramo biti v domacem jeziku v srenji pod
lipo ravno tako, kakor nam v zboru tudi v nemskem jeziku
more povedati, kdor kaj dobrega vd za naso dezelo. Rad ga
bo poslusal, kdor ga razume. In tako se moremo drug od
druzega ufiiti, da napreduje kmetijstvo nase v vseh razdelkih
cedalje bolj.

Naprej!  to mora biti tudi v gospodarstvu nasem zvesto
geslo, kajti, gospoda!

Mnogo ledine je se , mnogo krizema roh!

Zato sklenem govor svoj z besedami slavnega nasega
pesnika:

Gani se verli ratari sin bo tieselo sejal,

Cvetju se cudil unult unuka unulwve setve ,
sicer pa — in to je tudi poslednja moja beseda,

Sicer pa  — izrobimo vse Velikemu Mojstru visave!“  —

(Die Versammlung begriisst den schliessenden Redner mit lautem
Beifalle.)

Nun or griff Herr Burgermeister Dr. Costa  das Wort,
indem er hervorhob, die durch einen Forstmann angeregte Ver-
nachlassigung der Forstwirthschaft babe den Anlass zu den
neuen Statuten gegeben. Dieselben wurden durch die a. b. Ent-
schliessung vom 25. Juli 1. J. mit einem einzigen Zusatze zu
§. 31: „Veriinderungen in der Zahl der Filialen sind der Lan-

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desregierung anzuzeigengenehmigt. Dieser Zusatz liegt ganz
in der Absicht der Gesellschaft, welche die Anzeige jedenfalls
erstattet hatte.

Die am Programme bezeichneten Wahle n betreffend, erldart
Dr. Costa, habe er drei Antrage zu stellen. Erstens, es moge
die Wahl des Vizeprasidenten und der 12 Ausschusse sogleich
mittelst Wahlzettel geschehen und das Scrutinium von einer
Commission in einem Nebenlokale vorgenommen werden, urn
die Fortsetzung der Verhandlungen nicht aufzuhalten. Was die
Wahl des Prasidenten  betrifft, fahrt der Redner (slovenisch)
fort, so miissen wir es heute aussprechen, dass wir ihn (Herrn
Terpinz)  im Herzen tragen und ihn mit Acclamation zu un-
serem Prasidenten wiederwahlen. Die Versammlung stimmt mit
Acclamation bei. Herr Terpinz  deprezirt Alters halber. Dr.
Costa  und nach ihm die Versammlung: „Ne moremo.“ Herr
Terpinz  nimmt schliesslich die Wahl an und dankt fur das
in ihn gesetzte Vertrauen. Die Herren Suhin und Zoricic,
als Deputirte der kroatischen Landwirthschaft-Gesellschaft bringen
dem neu erwiihlten Prasidenten Namens ihrer Committenten
ihre Gliickwiinsche dar, welcher ihnen (slovenisch) seinen Dank
abstattet.

Herr Dr. Costa  bittet sodann urn das Wort, um die
Festrede des Sekretars  zu vervollstandigen. Der Sekretar
— Herr Dr. Bleiweis  — versieht seine Stelle durch einVier-
teljahrhundert, hat aber in seiner Bescheidenheit davon keine
Erwahnung gethan, auch nichts von der Thatigkeit der „Novice“
gesagt, welche so bedeutungsvoll fur unser Volk sind. Seit 25
Jahren erscheint die Landeszeitung „Novice“; wenn das Volk
sie auch nicht einbinden lasst und in seine Bibliothek stellt, so
hat es sie dafilr in seinen Geist aufgenommen. Eben der Vor-
wurf, dass diese Zeitschrift nicht in ihren engen Grenzen ge-
blieben, mache ilir grosstes Verdienst aus; sie hat mit dem
Fortschritte der Zeit dem erweiterten Gesichtskreise Rechnung
getragen; sie war lange das einzige  Hilfsmittel der Bildung
fiir unser Volk. Er berufe sich auf das Zeugniss der Mitglieder
vom Lande, dass die „Novice“ der Schatz unseres Landwirthea
sind, dass er ihnen alien Fortschritt, den er gemacht, zu dan-
ken hat (Bravo). Damit begriinde er seinen dritten  Antrag,
namlich Herrn Dr. Bleiweis  mit Acclamation wieder zum Ge-

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sellschafts-Sekretiir zu wahlen (Ziviorufe). Herr Dr. Bleiweis
wird mit Acclamation wiedergewiihlt.

Es wird nun zum fiinften Gegenstande der Tagesordnung
— Wahl von Ehren- und correspondirenden  Mitgliedern
geschritten. Der Oentralausschuss hat sich geeinigt, zu Ehren-
mitgliedern  vorzuschlagen: 1) Den Iderrn k. k. Landespra-
sidenten v. Conrad - Eybesfeld,  — um  den Gefiihlen der
Pietat ftir den verewigten Protektor Erzherzog Johann  Aus-
druck zu geben, 2) hochstdessen Sohn den Herrn Grafen von
Meran.  Der Herr Landespriisident nimmt die Wahl an, indem
er die Versicherung ausspricht, sowohl in seiner offentlichen
Stellung, wie als Privatmann die Zwecke der Gesellschaft gern
fordern zu wollen. Dem Herrn Grafen von Meran  wird die
Wahl im telegraphischen Wege zur Kenntniss gebracht. —

Centralausschussmitglied Herr J. Seunig  verliest den
Bericht des Ausscliusses iiber den Antrag des k. k. Forsters
Herrn L. Dimic  auf Ausschreibung von Pramien fur le-
bende Zaune.  Der Vortrag lautete:

In der allgemeinen Vesammlung vom 8. Mai d. J. ist iiber
Vortrag des Herrn Forsters Dimic  nachstehender Bescliluss
gefasst worden :

„Der Oentrallausschuss wird beauftragt, in der nachsten
allgemeinen Versammlung Antriige zu stellen beziiglich der Er-
richtung von Gesellschaftspriimien fiir gelungene Anlagen von
lebenden Zaunen".

Der Oentralausschuss hat den Gegenstand der Frage in
eine eingehende Berathung gezogen, und eine Aufmunterung zur
Anlage lebender Zaune als erspriesslich gefunden; um durch
sie die verschiedenen todten Zaune, diese enormen Holzfresser,
welche der Waldkultur grossen Schaden bringen und trauriger
Holzverschwendung Vorschub geben, nach und nach beseitigen
zu konnen.

Vor Allem erorterte der Oentralausschuss die Frage: solle
diese Aufmunterung in Geldpriimien oder in zu diesem Zwecke
gapriigten silbernen Ehrenmedaillen bestehen?

Der Oentralausschuss entschied sich fiir Ehrenmedaillen
aus mehreren Griinden. Ist namlich die Pramie in Geld nicht
bedeutend, so ist sie kein Reitzmittel; doch ist die Gesellschafts-

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Casse grosse Pramien zu geben, nicht in der Lage; dagegen ist
die Medaille ehrenvoller und bleibt dem Empfanger und seiner
Familie immer ein werthvolles Andenken. Auch ist die gleiche
Art von Auszeichnung fiir lobenswerthe Obstbaumzucht  von
der Landwirthschaft - Gesellschaft eingefiihrt worden, welche
fleissigen Obst- und Maulbeerbaumziichtern silberne Medaillen
vertheilt.

Der Centralausschuss stellt daher, 1. den Antrag:

Die Landwirthschaft-Gesellschaft vertheilt silberne Ebren-
medaillen  fiir gelungene Anlagen von lebenden Zaunen.

2. Die Ehrenmedaille werde jedem Grundbe-
sitzer, welchen Standes immer, zuerkannt,  wenn er
sich dieser Auszeichnung wiirdig gemacht habe.

Um zu bestimmen, w e r solcher Auszeichnung wurdig sei,
sind mehrere Gesichtspunkte ins Auge zu fassen, und darunter
vorziiglich nachstehende: a) fiir welche  Art von Strauch- oder
Dorngewiichse ist die Medaille zuzuerkennen ? b) welche Aus-
dehnung soli diese Anlage haben, damit sie Anspruch auf eine
derlei Auszeichnung haben kbnne ? c) weil es nicht damit ab-
gethan ist, dass der Zaun angelegt werde , sondern dass er so
herangezogen sei — um dauernd zu bleiben — so entsteht schliess-
lich die Frage : „wann wird die Medaille dem Pflanzer des le¬
benden Zaunes zuzuerkennen sein“? ad a) Nach iibcreinstimmenden
Erfahrungen ist fiir Anlage lebender Ziiune der Weissdorn  (Car-
taegus monogyna) unstreitig der vorztiglichste; nach Erfahrungen
des G. Edl. v. Schenk, welcher hierin Autoritat ist, dauert eine
Weissdornhecke bis 150 Jahre, besitzt derselbe das lnirteste Holz
und geht durch keinen Frost zu Grunde; ferners werde derselbe in
7 — 8 Jahren seines Alters so dicht, dass in belaubtem Zustande
kaum ein Vogel durch das dichte Flechtwerk zu schliipfen vermag;
ist solche Zaunanlage 10 — 12 Jahre alt, so ist der starkste
Stier nicht im Stande denselben durchzudringen ; endlich ist der
Strauch in Krain in alien Gegenden (Ober-, Unter- und Inner-
krain) leicht zu bekommen, und die Aufzucht aus Samen nicht
schwer.

Demnach stellt der Centralausschuss 3. den Antrag: D i e
Medaille werde vorzugsweise fiir die Anlage von
Weissdornzaunen  vertheilt

18

ad b) welche Lange soil der Zaun haben, da-
mit er preiswiirdig sei? stelltder Centralausscliuss.

4. den Antrag, dass  die  Anlage des Zaunes wenig-
stens 50 Klafter Lange betragen solle. Zaune unter
50 Klafter Lange sollen nieht pramiirt werden ; — inehr zu for-
dern erscheint nieht nothwendig, weil der Grundbesitzer, welcher
50 Klafter angelegt hat, und einer intensiveren Einfriedung be-
darf, sonach dieselbe selbst weiterfuhren werde. Edier von Schenk
berechnet die sammtliclien Kosten einer Gjahrigen Aufziehung
pr. Klftr mit 14 3 / 5  kr. C. M. und sagt, dass 2 Arbeiter 50 Klftr.
in einem Tage pflanzen.

ad o) wird 5. der Antrag gestellt, dass die Medaille dem
Pflanzer des Zaunes dann zuerkannt werde, wenn der-
selbe die Hohe von mindestens 3 Schuhen erreicht
habe, weil die Normalhohe 5 Schuhe  ist.

6. der Antrag: die Motivirung  zur Zuerkennung der
Medaillen haben die Gesellschafts-Filialen im Einvernehmen mit
den betreffenden Gemeindevorstanden an das Centrale zu erstat-
ten, welcher denselben der allgemeinen Versammlung zur Schluss-
fassung vorlegt, welche die Zahl der alljiihrlich zu vertheilen-
den Priimien hestimmt.

7. der Antrag: der Centralausschuss werde er-
machtiget, zu diesem Behufe silberne Medaillen
mit einem passenden Embleme in der Grosse der
Obstbaumziichter-Medaille aus der Gesellschafts-
Casse beizustellen.

Der Ausschuss hat diesen Antragen noch Nachfolgendes
beizufiigen: Damit der lebende Zaun, zumal der ausWeissdorn
regelreclit, zweckentsprechend und vortheilhaft angelegt werde,
bedarf der Grundbesitzer einer Belehrung. Schon im Jahre 1844
haben die „Novice“ die Uebersetzung der Schenk’schen Broschiire
unter dem Titel: „def lebende Weissdornzaun M  sammt der Ab-
bildung, wie er zu pflanzen und durch 6 Jahre zu pflegen ist,
gebracht.

Der Centralausschuss stellt schliesslich den Antrag: Diese
mit einer Lithographie illustrirte Belehrung ist in Form einer
kleinen Broschiire von der Gesellscliaft in 1000 Exempla-
re  n aufzulegen und durch die Filialen gratis  zu vertheilen.

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Ueber diesen Antrag entspinnt sich eine langere Debatte.

Forster Herr Dimic  empfiehlt die Fichte  mit Riicksicht
aufOberkrain, und meint, dass man den Zaun dann pramiiren
solle, wenn er nach Verlauf von 3 Jahren die Bedingnisse des
Gedeihens zeigt.

Herr Dr. Orel  ist dagegen; Herr Prof. P e t e r n e 1 spricht
vorziiglich fur die Weissbuche  lasst aber auch die Fichte zu; Dr.
Bleiweis  erliiutert,dassWeissdornnur vorzugsweise  pramiirt,
andere aber nicht ausgeschlossen sein sollen; Herr Peter Rosier
will den Begriff der „Einfriedun  g“ in den Wortlaut des An-
trages aufgenommen wissen, und Herr Professor Lesar  wiinscht
die Zabl der Exemplare der zu vertheilenden Belehrung auf 2000
festgestellt.

In der Spezialdebatte wird der Antrag mit den Abande-
rungen von Rosier und Lesar  mit Majoritat angenoinmen. —

Herr Forster Dimic  stellt im Hinblick auf den durch
die neuen Statuten erweiterten Wirkungski’eis des Vereines,
seiner Sectionen und Filialen, sowie in der Erwiigung, dass die
Jahresmittlieilungen dem erhohten Bediirfnisse unserer Zeit, des
intelligenteren Theiles der Land- und Forstwirthe, den auf die-
sem Gebiete immer neu auftauchenden Tagesfragen nicht zu
genugen vermbgen, sowie zu dem Zwecke, um den allgemeinen
landwirthschaftlichen Fortschritte Geniige zu leisten und durch
ein publizistisches Fachorgan die tiefere Bildung in der Boden-
kultur gemeinhin zu erleicbtern — den Antrag auf Herausgabe
einer Vier telj ahr ess chri  ft  durch die k. k. Landwirthschaft-
Gesellschaft, und dass der neue Centralausscbuss sogleich ermiich-
tigt werde, die letztere mit dem Jalire 1868 ins Leben treten
zu lassen.

Dagegen spricht Herr Dr. Orel  und weist auf die allge-
mein anerkannten Leistungen der „Novice“ hin, welche dem
Bediirfnisse geniigen. Uebrigens fehlen die Geldmittel. Redner
schliesst: Wer ftir den Rrainer Belehrendes schreiben will,
schreibe es slovenisch und ubergebe es der Redaktion der „No-
vice“, die es mit Vergniigen aufnehmen wird.

Herr Dr. Costa  glaubt, iiber den Antrag, obwohl auf
einer guten Intention beruhend, konne dock nicht definitiv
entsclxieden werden, denn wiirde er auch angenommen, so

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konnte ihn der Centralausschuss nicht vollziehen, weil theih
die Geldmittel, theils der Stoff fiir das regelmassige Erseheinen
felden. Er stellt daher den Antrag, den D i in i c’schen Antrag
dem Centralausschusse zur Berichterstattung zuzuweisen. Herr
Dezman  schliesst sich Herrn Dr. Costa  an,  stellt aber den
Zusatzantrag, dass der Gentralausschuss die geeigneten Antrage
bereits in der nachsten  Generalversammlung vorzulegen habe.
Der Antrag wird mit diesem Amendement angenommen.

Dr. Bleiweis  theilt mit, dass Herr Dr. Razlag  durch
Krankheit verhindert sei, selbst zu erscheinen, er babe brief-
lich seinen Antrag mitgetheilt, welcher lautet: „Die Versamm-
lung miige im Prinzip die Nothwendigkeit einer Ackerbau-
schule  in Laibach mit zwei Jahrgangen aussprechen und sich
sodann an den Landtag wegen Ausfiihrung dieses Anti-ages im
Anschlusse an die Spezialschulen verwenden“. Dr. Razlag
appellirt an den Patriotismus unserer Landwirthe um Beisteuern
und subscribirt selbst 100 fl. Er will auch in Steiermark den
Gegenstand vertreten und hofft, dass sich auch Stiftungen fiir
Bauernsohne zu diesem Behufe finden werden. Dieser Antrag
wird durch Dr. Bleiweis  unterstiizt und dem Centralausschusse
zugewiesen. Ueber Antrag Dr. Costa’s wird dem Herrn Dr.
Razlag  der Dank der Yersammlung votirt.

Nachdem das Programm der heutigen Verhandlungen er-
schopft war, gibt Herr Ritter v. Gariboldi  als Obmann des
Scrutationscomite’s das Resultat der Wahl des Centralausschusses
bekannt. Als Vizeprasident erscheint mit 68 Stimmen gewahlt
Herr Dr. E. H. Costa  (Ziviorufe). Der Gewiihlte dankt fiir
das Vertrauen (slovenisch); er werde, wie auf jedem Posten,
so auch auf diesem fiir sein Land und Volk wirken. Als Mit-
glieder des Centralausschusses  wurden gewahlt die Herren
Dimic  (73Stimmen), Faber  (73 St.), Ritter v. Gutmannsthal
(72), Seitner  (72), Pregl  (70), Schollmayer  (62), Dr.
Orel  (60), Debevec  (56), Koren  (56), Mali6  (56), Josef
Seunig  (53), Dr. Ahadid  sen. (51).

Herr Priisident Terpinz  schliesst die Versammlung mit
nachstehende Ansprache:

Slavni zbor! Koncali smo nalogo svojo na Cast stolet-
nici kmetijske nase druzbe, in upati smemo, da na bla-

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gor domovini nasi. Bog daj, da to, kar smo danes na novo
sejali ,  rodi obilo in zdravega sadu na prid kmetiskeinu stanu,
ki po pravici hrepeni po tem, da mu pridejo boljsi dasi.

Njegovo Velicanstvo nam je po novih statutih dovoliti bla-
govolilo prostejse gibanje, in zato mu livalezni zaklidimo: Slava
premilemu cesar j u Franc Jozefu!

Slava! slava! - war das begeisterte Echo der Versammlung.

Die Versammlung schied in gehobener Stimmung.

Um 1 Uhr Mittags fand ein Fest-Diner  von 60 Gc-
decken im Saalc der Citalnica statt, an welchem auch der Herr
Landeshauptmann Dr. v. Wurzbach  und die kroatischen Herren
Deputirten Zoricid und S uhin  Theil nahmen. Animirto Trink-
sprliche wiirzten das frohliche Mahl.

Abends war zu Ehren der Festversammlung in der Cital¬
nica eine gliinzende musikalisch-dramatische Vorstcllung.

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