Jahresbericht der Staats-Ober-Realschule in Laibach für das Schuljahr 188(>. Veröffentlicht. durch die Direclion. Laibach. 1886. Buchdruckerei von lg. v. Kleinmayr & F e d. li a m b e r g. Verlag der Staats-Ober-Realschule. fl_ Jahresbericht der Staats-Ober-Realschule in Laibach für (las Schuljahr 1880. Veröffentlicht, durch die Direction. Laibach 1886. Buchdruckerei von lg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg. Verlag der Staats-Ober-Realschule. . Streifzüge auf dem G-eMete der MMungenforschimg von Prof. Dr. Jos. Jul. Binder. . . WBMPmmm Vorwort. Vorliegende Ausführungen und Untersuchungen verdanken ihr Entstehen zum Theile dem günstigen Umstande, dass an der hiesigen Staats - Ober - Realschule der Unterricht im Mittelhochdeutschen forlbesteht, dank den glücklicheren Eingebungen, von denen die Schöpfer des Normal-Lehrplanes für Realschulen geleitet waren. Werden und Wachsen der Sprache wird dadurch der Jugend gewiss ebenso leicht und sicher vermittelt, als dies durch den Lehrgang des neuen Organisations-Entwurfes für Gymnasien erreicht werden soll, und was nicht hoch genug zu veranschlagen, die Jugend wird eingeführt in das Verständnis der Hervorbringungen des deutschen Volksgeistes, wie er sich in den Dichtungen der Heldensage, wie er sich in den Liedern Walther’s von der Vogel weide offenbart. So wirkt denn dieser Umstand auch vielfach bestimmend auf die wissenschaftliche Thiitigkeit des Lehrers in seinen Musse-stunden. Was nun das Ergebnis dieser Beschäftigung, die Untersuchungen selbst, anbelangt, so wollen sie nicht mehr gelten, als die Aufschrift besagt. Die gewonnene Ausbeute dieser Streifzüge hätte vielleicht reicher, wertvoller sein können; genug, wenn sie wenigstens die Mühe soweit lohnt, dass sie zu neuen Versuchen anregt. Laibach im Juni 188B. Der Verfasser. * . Der gegenwärtige Stand der Nibelungenforschung. Es sind etwas mehr als hundert Jahre her, seit der erste Versuch gemacht wurde, eine vollständige Ausgabe des Nibelungenliedes zu veranstalten. Es gelang dem Berliner Gymnasiallehrer Myller, eine solche dem Publicum zu übergeben (1782). Zwei verschiedene handschriftliche Überlieferungen des Textes waren aber dabei von ihm für die beiden Hälften verwendet worden. Seit nun Jakob Grimm in seiner Abhandlung über das Nibelungenlied (1807, kl. Sehr. IV, 1) diese Verschiedenheit nachgewiesen, begann die lebhafte Erörterung der Frage nach dem Alter der überlieferten Texte. In den verschiedensten, weit auseinandergehenden Urtheilen wurde die Frage beantwortet; leicht begreiflich, da in diesem Falle das Alter der Handschrift allein nicht auch zugleich die Frage nach dem Alter oder der Authenticität des Textes löste. Von allen, welche ihren Scharfsinn an dieser Aufgabe erprobten, hat keiner so viel geleistet, so viel erreicht, als derjenige, der zuerst daran sich versuchte und sozusagen im ersten Griff das Urtheil schöpfte, dessen scheinbare äussere Mängel nur Veranlassung gaben, erst, recht seine innere Wahrheit, seine Richtigkeit zu erweisen. Diesen Eindruck macht wenigstens der gegenwärtige Stand der strittigen Frage auf den unbefangenen Beobachter, dass die Lösung, welche dieselbe durch Carl Lachmann gefunden hat, in nicht entfernter Zeit als die richtige allgemein anerkannt werden dürfte: Nicht der handschriftlich ältere, sondern der kürzeste Text ist der authentisch ältere; nicht etwa, weil er just der kürzeste, sondern weil augenscheinlich die Abweichungen der ändern Handschriften sich als willkürliche, zufällige Überarbeitungen der Handschrift A darstellen. So findet er sich in der Hohenems-Münchener Handschrift (A). Diesen legte er der Ausgabe zugrunde, die von ihm unter den damaligen Umständen doppelt mühevoll fertig gebracht wurde (1829). Zehn Jahre vorher hatte er schon in seiner Habilitationsschrift «Über die ursprüngliche Gestalt des Gedichtes von der Nibelungen Noth» auch die Frage nach der Entstehung unseres nationalen Heldengedichtes gestellt und zu beantworten versucht. Angeregt, wie er selbst sagte, durch die Ergebnisse der Forschungen Fr. A. Wolfs über die homerischen Epen, gieng der 22jährige Docent an die Untersuchung. Er erkennt in dieser grossartigen Schöpfung des Volksgeist.es nicht das Werk eines Einzelnen, sondern des ganzen Volkes, entstanden aus einer Sammlung von Liedern, die der Volksmund sang, lose aneinandergereiht von einem, vielleicht mehreren Sammlern, zu einem Ganzen gestaltet durch einen Diaskeuasten, einen wahren Homeros. Noch vermöge man etwa 20 Lieder (20 oder mehr mögen bestanden haben) zu erkennen, aus welchen der letzte Ordner ein grosses Ganzes geschaffen habe; man dürfe nur ausscheiden, was sich als Werk ordnender, verbindender Hand verräth. Das ist. im wesentlichen das Ergebnis der von Lachmann geführten Untersuchungen; zusammenhängend, systematisch geordnet hat. er seine Lehre nie vorgetragen, die man übrigens auch erst nach seinem Tode (1851) zu bestreiten begann. Der Streit war auch hier förderlich, so unerquicklich auch oft die Art, wie er geführt wurde — und wird, so peinlich es ist, ihn mit persönlichen Fragen verquickt zu sehen, ja so widerlich es berührt, seinen Spuren selbst in unscheinbaren Notizen zu begegnen. So trug das anfangs so verblüffende Auftreten Holtzmann’s (1853) nur bei, Lachmann’s Theorie zu festigen, zu entwickeln. Es folgte (1855) Max Rieger’s: Zur Kritik der Nibelungen (Giessen) und die polemische Handschrift Müllenlioff’s: Zur Geschichte der Nibelungen Noth (Braunschweig 1855), worin nicht nur die Lieder I—X nach Inhalt und Form besprochen, die Kriterien der Unechtheit, geordnet vorgelragen wurden, sondern auch die Lieder-Theorie ihre Fortentwicklung insoferne erfuhr, als dieselbe durch eine andere, wir könnten sie die Liederbuch-Theorie benennen, unterstützt werden sollte. Die Annahme von Liederbüchern, Sammlungen von Einzelliedern, Theile der Sage behandelnd, sollte die allmähliche Entstehung des gesammlen Gedichtes aus Einzelliedern begreiflich machen. Was MiillenholT nur für den ersten Theil (LL. 1—X), hat. Joh. Hof mann in seiner Dissertation: I)e Nibelun-giadis altera parte1 für den zweiten (XI—XX) versucht und Henning (in seinen «Nibelungenstudien», Strassburg 1883) in vollendeter Weise ausgeführt. Ich übergehe die bekannten Gegenäusserungen Holtzmann’s, der, wie jeder weiss, der Handschrift. 0 die Authenticität und das Ganze als Schöpfung einem Dichter zuschrieb (Untersuchungen 1853, Ausgabe 1857 und 1868) und die wenig förderliche Abhandlung von J. G. Hermann: Widersprüche in Lachmann’s Kritik der Nibelungen. Prof. Joh. Pfeifer’'s Hypothese «von dem von Kürenberg» (Holtzmann hatte in seinen Untersuchungen S. 165 darauf schon hingedeutet) als Dichter des Nibelungenliedes (1862) nahm der vor kurzem auch schon verstorbene 1 Alle meine Versuche, dieselbe zur Einsicht zu bekommen, sind gescheitert, so dass ich bezugs dieser Abhandlung nur auf das angewiesen war, was R. v. Muth in seiner Einleitung in das Nibelungenlied (Paderborn 1877) bielel. K. Bartsch in Heidelberg auf in seiner Untersuchung (1865), worin er die verbreitetste Handschrift B, die Vulgata, als die ursprüngliche hinstellt. Lach-mann hat dieselbe seinerzeit als die ästhetisch vollendetste bezeichnet.: «Hier hat das Epos den Grad der Vollkommenheit erreicht, den jenes Zeitalter der damaligen (iestalt geben konnte.» Deshalb hat er auch mit gutem Grunde in ihr die jüngere Fassung erkannt. Bekannt ist, dass jeder der drei Lehrer Schule machte. Wie ihr und ihrer Anhänger Wettstreit die Wahrheit gefördert hat, wurde schon angedeutet. Da nun Zarncke, der verdienstvollste Schüler Lachmann’s, aber sozusagen auch Erbe Holtzmann’s, seinem einstigen Lehrer Lachmann die jüngere Einsicht opfern zu wollen scheint, bleibt bald nur mehr die Aus-tragung des Streites zwischen A und B, wenn ich mich so ausdrücken darf. Ein Compromiss wird ihm einmal ein Ende machen. Indes haben wir den Discussionen eine Keihe von Untersuchungen zu danken. So erschien die Streitschrift Heinrich Fischer’s: Nibelungenlied oder Nibelungenlieder, Hannover 1859: «Die Zusammenstellung und Beurtheilung der Forschungen über das Nibelungenlied seit K. Lachmann» von Hermann Fischer; dann dessen Abhandlung: Zur Kritik der Nibelungen (Germ. XXIV, 201—243, 310—351), Wien 1879, welche sich als Kritik einer neuen, über Lachmann’s Annahme hinausgehenden Theorie darstellt. Das ist nämlich die von W. Wilmans aufgestellte, in seinen Beiträgen zur Erklärung und Geschichte des Nibelungenliedes ausgeführte Entstehungstheorie, die, wie es mir scheint, die schon von W. Grimm in seinen Briefen an Lachmann entwickelte wieder aufnehmen soll. Ich komme noch darauf zu sprechen. Es würde den Rahmen meiner Arbeit weit überschreiten, wollte ich aller Abhandlungen, Recensionen und Anzeigen gedenken, welche die Lösung der strittigen Aufgaben anstrebten oder an derselben mitwirkten. Sie finden sich in dem schon angeführten Buche Hermann Fischer’s, erschöpfend in Zarncke’s Ausgabe des Nibelungenliedes (fünfte Auflage, 1875), Einleitung, und endlich in Richard v. Muth’s Einleitung in das Nibelungenlied (Paderborn 1877). Dem letzteren konnten die zuletzt von mir erwähnten Arbeiten theils noch gar nicht, theils, wie die Abhandlungen in Paul und Braune’s rühmenswerten Beiträgen, nicht rechtzeitig genug bekannt sein, um sie zu verwerten, als er seine an manchen Stellen wohl polemisch übersprudelnde, aber sonst recht verdienstliche Arbeit veröffentlichte. Es mag vielleicht müssig erscheinen, wenn ich der eigentlichen Lösung meiner Aufgabe das Gesagte vorausschickte, allein die Athetesen Lachmann’s stehen einerseits in so engem Zusammenhänge mit seiner Theorie und dadurch mit. der ganzen Geschichte der Nibelungenforschung, dass die wichtigsten Momente derselben selbst eine wiederholte Präcisierung vertragen, andererseits berühren zum Theil die angeführten Arbeiten, wenn auch oft nur entfernt oder oberflächlich, die Athetesen, welche ebenfalls Gegenstand vorliegender Untersuchungen sind, so dass deren Erwähnung nicht einmal umgangen werden konnte. Wie schon angedeutet, versuchte Lachmann im Sinne seiner, und vielleicht könnten wir auch sagen der Wolf’schen Theorie von der Entstehung der nationalen Heldengedichte, aus dem uns überlieferten Texte, wie ihn die Handschrift A enthält, herauszulösen, was den Gehalt der ursprünglichen (balladenartigen) Volkslieder, beziehungsweise der 20 Einzellieder ausmachte oder, besser gesagt, ausgemacht haben mochte. Eine grosse Anzahl von Strophen (741, beziehungsweise 728) wurden als von dem letzten (vielleicht auch schon vom vorletzten) Ordner zum Zwecke der Redaction eingeschobene ausgeschieden. Der grösste Theil der Ausscheidungen gehört der ersten Hälfte des Nibelungenliedes an, die ja auch handschriftlich die Spuren einer gewissen Freiheit, um nicht zu sagen Unsicherheit der Überlieferung aufzuweisen hat. Die zweite Hälfte stellt sich überhaupt als die vollendetere, abgerundetere dar. Fülle des Ausdrucks, Gewandtheit der Form, Wohllaut und Breite der Darstellung zeichnen diese Lieder aus, von denen das XX. die höchste Vollendung zeigt. Lachmann hielt bekanntlich drei Phasen der Entstehung nachweisbar:1 I. Die Sammlung von Liedern, denen heute der zweite Theil inhaltlich entspräche; sie war dem Verfasser der Klage bekannt. II. Der zweite Theil in seiner jetzigen Gestalt. 111. Die Vereinigung mit den Liedern des ersten Theiles. Diese Theorie fand ihre Weiterbildung durch Müllenhoff (Z. G. d. N. N.), nach welchem die Entstehung sich darstellt durch allmähliche Vereinigung einzelner Lieder in Liederbüchern fahrender (Jesellen, Sänger. Er bringt die Lieder des ersten Theiles in drei Gruppen I, II, III — IV, IVb, V — VI bis X, die je in einem Büchlein vereint waren.'2 Bieger im Aufsatze «Zu den Nibe lungen»,'* Johann Hofmann in seiner Dissertation und Muth in dem wiederholt erwähnten Werke haben an der Lösung derselben Aufgabe gearbeitet1 und auch für den zweiten Theil sie zu lösen unternommen. Es würde zu weit führen, diesen Untersuchungen in das Einzelnste zu folgen. Was die Liederbuch-Theorie anbelangt., so ist sie von Holtmann, beziehungsweise Muth, dahin weitergebildet worden, dass der erstere drei Liederbücher annehmen zu müssen glaubt., welche die Lieder XI—XIII, XIV—XVIII, XIX und XX enthalten haben. Muth jedoch macht dazu die nicht so leicht zu übergehende Anmerkung, dass das XVI. Lied, in dessen Beurtheilung er mit. Hofmann übereinstimmt und dessen Alterthümlichkeit mit Beeilt, hervor- 1 Vergl. R. v. Miit.li, Einleitung in das Nibelungenlied, S. 291 f. 2 Z. G. d. N. N., S. 65 ff. 5 Zeitschrift f. d. A., XI. 206 — 209. 1 Muth a. a. 0. gehoben wird, eigentlich dasselbe erzähle, was dann das XVII. vortrage. Dasselbe könne daher schwerlich mit dem XVII. einem Liede angehört haben, sondern dürfte von einem Fahrenden neben dem XVII. in ein Büchlein eingetragen gewesen sein, um der Rittersfrau auf der Burg (warum nicht auch dem Volke auf dem Markte?) vorgetragen zu werden, indes das XVII. nur höfische Kreise erfreute. Der Sammler hätte aber von der Identität beider nichts mehr gewusst und sie ohne weiteres in seine Sammlung eingefügt.1 Schon Wackernager2 nennt die Lieder der zweiten Hälfte Producte der höfischen Volksepik. Diese scheinbare contradictio in adjecto verschwindet, sobald man eben bemerkt, dass die Lieder, welche die auftretenden Helden Rüdiger, Volker, Iring, Dankwart besingen, Schöpfungen jüngerer Zeit und, wie diese Helden selbst, auch der alten Sagengestaltung fremd sind. Ihr Auftreten ruft jedoch eine Fülle lebendiger Scenen im Stile des Volksliedes hervor. Namentlich Volker und Rüdiger sind das Ideal der höfischen Spielleute gewesen. — Der ritterliche Sänger und der «milde» (d. i. freigebige), edle Fürst. So feiert das XVIII. und XIX. Lied jedes einen Helden, es sind «Aristien» (Loblieder), wenn auch nicht ganz im Sinne der homerischen. Das XVIII., der Diction nach das prächtigste, feiert Dankwart, das XIX., minder gedrungene, aber reich an alterthümlichen Wendungen, Iring. Zwischen beiden (1917—1946) eingeschoben, vermuthen Rieger3 und Mulh das Volkerlied, das durch diese Einschiebung seinen Anfang, wie das vorhergehende Lied seinen Schluss, einbüsste. Der Symmetrie des Aufbaues nach, die im XX. Liede sich bemerkbar macht, kann nur der Verfasser dieses Liedes auch diese Einschiebung veranlasst haben, als er XIX mit. XX verband und letzteres um die Dankwarf-Strophen vermehrte.4 Diese Annahmen sind erst, namentlich was die Begrenzung des Volksliedes anbelangt, von Muth bestimmter formuliert worden. Als Ausgangspunkt der Sammlung bezeichnet Muth das XX. Lied.5 Es stellt sich dar als freies Erzeugnis eines Einzelnen, aber auch als Behandlung eines gegebenen Stoffes unter Benützung poetischer Tradition. Mit. der Entstehung des XX. Liedes war die lebendige Fortbildung der Dichtung abgeschlossen und der endliche Anstoss zur Vollendung des Epos gegeben. So weit haben also die Schüler und Anhänger Lachmann’s, der Theorie ihres Meisters eine breitere Basis zu gewinnen, sich glücklich bestrebt. Be- 1 Muth a. a. O. S. 301. 2 Wackernagel, Sechs Bruchstücke, S. ‘26. 3 Zeitschrift f. d. A., S. 208, XI. Bd. Rieger’s Vermuthung gilt freitich mehr einem alten Ortliebliede, von dem ein Fragment im XVII. 1849—1857 vorläge und als dessen Schluss er 1917—1955 betrachtet, in welchem jedoch Volker die erste Rolle spielt. ‘ Vergl. Muth a. a. O. S. 303. 1 Muth a. a. O. S. 316. kanntlich ruhten diejenigen nichL, welche den Gedanken an einen Dichter des Epos bewahrten und verfochten. Allein zu bemerken ist, dass schon die Altmeister der germanistischen Philologie, die Brüder .1. und W. Grimm, wohl Laclunann's textkritische Entscheidung, keineswegs aber seine Theorie der Entstehung billigten. Nicht als ob W. Grimm, der in seinen Briefen an Lach-mann1 eine andere Theorie entwickelte, im Nibelungenlied das Werk eines Dichters hätte sehen wollen; er nahm nur neben den Liedern ein grosses Gedicht und einen Cyclus von Liedern an, die einzelne Momente hervorheben, ohne in Zusammenhang zu stehen. W. Müller'1 hat mit Hinweis auf faröische und dänische Lieder (wie W. Grimm auf die eddischen) acht Lieder angenommen, von denen vier unserem Epos zugrunde lägen; Müllenhoff erwies die Annahme als haltlos.3 Verwandt mit diesen angeführten erscheint die neueste Entstehungshypothese, wie sie W. Wilmans 1877 in seinen «Beiträgen zur Erklärung und Geschichte des Nibelungenliedes» (Halle) aufgestellt und zu begründen versucht hat. Darnach erklärt, sich die Entstehung des Nibelungenliedes durch Annahme eines alten Kernes, an den verschiedene Zusätze sich angeschlossen hatten, aus denen auswählend und beifügend ein Contaminator den heutigen Text (als authentisch gilt ihm ebenfalls Handschrift Ä) gebildet habe. Kann schon die Liederbuchtheorie, vorderhand wenigstens, nichts als den Namen einer geistreichen, wissenschaftlichen, aber erst zu rechtfertigenden Hypothese beanspruchen, so kann die zuletzt angeführte jüngste Lehrmeinung weder durch die gewaltsame Weise, in welcher der geistvolle Philolog mit der Dichtung verfährt, gewinnen, noch durch seine dadurch gewonnenen Ergebnisse, trotz des darauf verwendeten Scharfsinnes, überzeugen. Nichts ist bezeichnender für die Unsicherheit derselben, als dass seine Darstellung verschiedenen Lesern die Möglichkeit lässt, ihn verschieden zu verstehen, ja dass seine Prämissen entgegengesetzte Schlussfolgerungen zu ziehen erlauben.4 Meines bescheidenen Dafürhaltens haben solche Bückbildungsversuehe ebenso problematischen Wert, wie die Textrückbildungen, die Bartsch und Edzardi mit gutem Willen und schlechtem Erfolge vorgenommen haben. Diese dichteten zurück, jener zerschneidet das Gedicht und klebt aus Schnitzeln die gesuchte Urschrift zusammen. Wie ganz anders hat jedoch lt. Henning in seinen Nibelungenstudien den Gegenstand behandelt.5 Im zweiten Theile besagter Studien baut er die 1 Im Sommer (31. Mai bis Juli) 1820. 1 Göttinger Studien 1845, S. 236 — 275: «Über die Lieder der Nibelungen.» 5 Jahrbuch für wissenschaftliche Kritik 1846. S. 599. < II. Fischer Germania, XXIV, S. 337. b Quellen und Forschungen, XXXI. Heft. — Nibelungenstudien von Rudolf Henning, Strassburg, K. F. Trübner, 1883. Lehrmeinung Müllenhoff’s, die sogenannte Liederbuchtheorie, mit einer solchen Sicherheit aus, dass man nur schwer der bewältigenden Darstellung zu widerstehen vermag. Man kann heute schon den grössten Theil der Ergebnisse seiner Untersuchungen als gesichert bei rächten. Er hebt dieselben mit dem XI. Liede an und findet, dass XI und dessen Fortsetzung XI b, die von einem Österreicher gedichtet worden sein muss, dann XII und XIII je zwei verschiedenen Liederbüchern angehört haben müssen. Wie uns Henning bekennt, verwarf Müllenhoff zuletzt den von Lachmann noch gepflegten Gedanken an einen «letzten Ordner», einen Homeros, vollständig.1 Im Zusammenhange damit entwickelt er seine Lehrmeinung dahin: 1.) Das XX. Lied ist selbständig entstanden, aber mit Rücksicht auf XIX gedichtet worden, mit dem es auch durch eine bedeutsame Interpolation verbunden worden ist. 2.) Ferner sei XIX verbunden gewesen mit XIV, XV, XVII (XVIIb), XVI11. 3.) Das Lied XVI, dessen eigenthümliche Stellung schon oben berührt worden ist, sei entweder selbständig gedichtet oder aus einem ändern Liederbuche aufgenommen worden. 4.) Die Lieder XII und XIII sind nicht mit Bezug auf XIV gedichtet; zu klein, um allein ein Liederbuch zu bilden, dürften sie einem solchen doch angehört haben, das mit der Ankunft Kriemhildens in Österreich, dem verlorenen Anfang von XII, begonnen und in XIII zu einem unserem XIV entsprechenden Liede hinübergeleitet haben muss. Sie verdrängten bei ihrer Aufnahme ins Liederbuch zwei, das einst auf XIb folgende; aber man gewann dadurch eine Verbindung mit dem Liederbuch XIV—XVIII. Henning meint nun dazu, XII als Anfang eines Liedes sei bedenklich — wir finden in XIII Kriemhild als Königin und XII handelt von ihrer Einholung und Hochzeit. Der Dichter hätte doch eine Aufklärung dichten müssen, wieso Kriemhilde Etzel’s Gattin geworden ist. Ich gestehe, bei der Eigenart der Spielmannsdichtung galt es kaum als eine Nothwendigkeit, wenn irgend eine Thatsache ihrem Kern nach bekannt war, dazu noch eine geschichtliche Exposition zu geben. Es ist geradezu ein Kennzeichen der volksthümlichen Dichtung, dass sie bei solchen Gelegenheiten raschen Griffs in medias res den Hörer bringt. Verlockender ist dagegen die Annahme, dass XII zwischen XI b und XIII von einem Dichter hineingedichtet worden ist, der sich schöner ethnographischer Kenntnisse erfreut haben mochte. Der Dichter von XII kommt auch nach seiner breiten Abschweifung auf den Gedanken, mit dem dann XIII anhebt; das ist aber ganz derselbe, mit dem auch XI abschliesst. Der Interpolator von XII kannte auch schon die späteren Lieder, der Dichter von XI und XIII nur die früheren. 1 Henning a. a. O. S. 95. Nach Inhalt und Sprache zeigt sich auch das XTII. Lied als das Werk eines anderen Dichters; an Inhalt matter, dagegen warm in Sprache und Darstellung. Die vollständige Ausnützung des Personales der Sage weist auf einen Dichter jüngerer Zeit. Verwandt zeigt es sich aber mit XI durch einen gewissen Parallelismus in Bezug auf den Verwandlenrath. In dem einen handelt es sich um Kriemhild’s Vermählung, im ändern um die Annahme der Einladung Etzel’s. Auf die gleiche Weise werden die einzelnen Lieder des dritten Liederbuches behandelt (XIV—XVIII); besonders hervorgehoben wird das Alterthüm-liche des XIV. Liedes, das ohne Zusammenhang mit dem früheren dastehl. Von diesem Liede an erhalten auch die Burgunder den Namen Nibelungen; immer mehr häufen sich nun die Anzeichen ihres Unterganges. Das XV. Lied ist wieder ein jüngeres Gedicht, voll Freude am höfischen Prunk und an höfischer Sitte. Die meiste Schwierigkeit bereiten der Forschung die Lieder XVI und XVII. Schon oben wird derselben Erwähnung gethan. Auch Hugo Busch' beschäftigt sich mit derselben und fasst das XV. und XVII. Lied als einer Quelle entsprungen auf — irrthümlich jedoch auch als Werk desselben Verfassers. Henning entwickelt nun Lachinann’s Annahme in der Art, dass er erweist, wie ursprünglich XIV, XV, XVII, XVIII einem Liederbuch angehört haben und das XVI. Lied entweder selbständig gedichtet oder aus einem ändern Liederbuch genommen und eingefügt worden sei an verschiedenen, dem Ordner passend erscheinenden Stellen. Der Umstand, auf den schon Lachmann verweist, dass eben dieselbe Thatsache: der Empfang der Nibelungen an Etzel’s Hofe, zweimal, aber verschieden erzählt und geschildert wird, ist massgebend. Als Stücke dieses XVI. Liedes lösen sich heraus die Strophen 1653—1655, 1670—1674, 1688—1741. 1653 —1655: Etzel und Kriemhild verschiedenes Verhalten beim Einlangen der Botschaft. 1670—1674: Die Burgunder ziehen ein und herbergen. 1688—1741: Hagen und Dietrich im Gespräch. Kriemhild erblickt die Burgunder und fordert zur Bache auf. Kriemhild geht hinab zu Hagen, der sich Volker’s Hilfe versichert hat, und wirft Ilagen den Mord an Siegfried vor. Er gesteht es, allein die Hunnen wagen keinen Angriff. Die Strophen 1738—1741 erscheinen mir jedoch als Interpolationen, welche hinüberleiten sollen zu dem Stücke XVIIb, dem eigentlichen cere-moniellen Empfang bei Hofe. Schon wegen der lehrhaften Strophe 1739: wie dicke ein man durch vorhte manigiu dinc verlut u. s. w. — taugt, sie nicht in den Zusammenhang; —wollte man ferner XVI mit 1741 schliessen, dann übersieht man den inneren Zusammenhang zwischen 1742, mit Bücksicht auf welche mir aber 1738—41 eingeschoben erscheinen. 1 Die ursprünglichen Lieder vom Ende der Nibelungen. Ein Beitrag zur Nihclungen-frage. Halle 1882. Wie ganz anders erklingt, der Schluss, wenn 1737 als Schlusstrophe des XVI. Liedes gilt: damite was geschieden daz da nieman streit...............u. s. w. Das Lied XVII erscheint, im allgemeinen wieder als aus älteren und jüngeren Bestandtheilen zusammengefügt; namentlich der Schluss XVII b (1849—1857) könnte ganz gut als Anfang eines eigenen älteren Liedes gelten. Der Charakter des XVII. Liedes ist übrigens derber, als der des massvolleren XVI. Das Endergebnis ist, nun nach Henning (S. 189), dass das Liederbuch XIV—XVIII entstanden ist. aus zwei ändern, in deren einem XIV, XV und XVII, in deren anderm XVI und XVIII sich befanden. Die Vereinigung aber bewerkstelligte ein Dichter, dessen eigene Erzeugnisse die Strophen 1787—1835 und 1851—1857 sein dürften (S. 182). Der erstere Abschnitt, hat den Zweck, auch noch den Morgen nach Ankunft der Gäste mit Ereignissen auszufüllen, der zweite motiviert. Ortliebs Anwesenheit im Saale im Anschluss an ein älteres Bruchstück. Das Lied XVIII, das Dankwartlied, kennzeichnet sich als selbständiges, denn es besingt einen Helden, der vorher und nachher nur in später und absichtlich eingeschobenen Strophen erwähnt, wird. Es muss ein anderes Lied verdrängt haben, denn XIX nimmt gar nicht auf das XVIII. als ein ihm vorausgehendes Lied Rücksicht. Der Dichter, der diese Vereinigung zustande brachte, schlug dann eine eigene Nothbrücke zu XIX; denn es ist bezeichnend für dieses Einschiebsel 1917—1957, dass das, was darin vorgebracht wird, in keiner ändern Überlieferung der Sage zu linden ist. Wie schon erwähnt, nennt Muth diesen Abschnitt eine Volker-Aristie oder das Volkerlied, welches sich dem Dankwartlied so anschliesst, wie Lied XIX, das Lied von Iring, an den Schluss des Dankwart-, beziehungsweise des Volkerliedes. Es ist schwer zu begreifen, warum übrigens Henning gegen die Annahme einer Volker-Aristie ist; doch ich gedenke in einem ändern Zusammenhänge darauf noch zu sprechen zu kommen. Das XIX. Lied ist Schöpfung eines ändern Dichters; hervorgehoben zu werden verdient, dass dieses Lied wohl mit der Thidreksage stimmt, also einen Stoff, der noch der ältesten Stufe der Sagenbildung angehört, behandelt, indes das XVIII. nur in der Klage, also einem unverhältnismässig jüngeren Gebilde, seine Entsprechung findet.. Hier im XIX. Liede zeigt sich, wie sehr die oberdeutsche Sagendichtung unter dem Einflüsse der nord- und mitteldeutschen steht. Das XX. Lied, eine Fortsetzung des XIX., nicht dem Thema, sondern der Fortentwicklung der Handlung nach, scheint, auch gedichtet mit Rücksicht auf ein anderes Lied, welches an Stelle des heutigen XVIII. dem XIX. vorangegangen sein musste. Hier ist. nun zu bemerken, dass man sich nicht mehr begnügen zu wollen scheint, die zwanzig Lieder, wie sie Lachmann vermuthete, so sauber aus dem überlieferten Texte ausgeschält, zu haben, sondern man trachtet, namentlich Wilmans (dessen «Kühnheit» zwar Henning anerkennt,, ohne gerade deshalb bereit zu sein, ihm sogleich überall zu folgen), aus diesen Liedern wieder einen Kern ältester Lieder herauszufinden (S. 241). Was nun das XX. Lied anbetrifi't, so findet sich Henning verlockt, auch hieran im Sinne Wilmans zu verfahren. Die Strophen 2023 — 2032, 2045 — 2048, 2055—2057 (Saalbrand) dünken ihm älter als 2033—2045, 2049—2054, 2057—2071, die eher jüngere Einschiebsel sein könnten. 2071—2170, also gerade, vielleicht nicht unabsichtlich, 100 Strophen, enthalten Rüdiger’s Ende (aus dem wieder ein alter Kern zu lösen wäre) (S. 289). 2172—2299 enthalten ein breites Stück der in Oberdeutschland volksbeliebten Dietrichsdichtung. Auch hier fände sich manche «verdächtige Stelle», nur scheut sich Henning, die Naht aufzutrennen. Vom Schlüsse 2299 — 2316 bleiben etwa zehn Strophen in Geltung; die sieben letzten Strophen verwirft er als roh und das «Zerhauen der Kriemhilde» als der edlen Auffassung der älteren Dichtung unwürdig. Eine rohe Spielmannshand, meint Henning, hätte hier den einfachen herben Schluss verunstaltet. Henning unterstützt diese seine letzteren Ausführungen nicht in der eingehenden Art wie die früheren, und man begreift es, dass man hier auch nur Vermuthungen aufstellen kann, aber nicht Rückbildungen vorzunehmen vermag; so innig ineinander verwoben scheinen die als älter und jünger empfundenen Bestandteile, inniger, als dies bei dem dritten Liederbuche (XIV—XVIII) der Fall ist. So kann man auch über den Dichter sich nur mit Henning der Ver-muthung anschliessen, dass das Lied das Werk des Iringsdichters sei. Ein strengerer Dichter vereinte dieses Liederbuch mit dem ändern zu einer den ganzen Nibelungenkampf umfassenden Dichtung. Auf dieser Grundlage endlich hat die uns vorliegende Neudichtung der «Noth» stattgefunden, und zwar nach Vereinigung unseres Liederbuches mit dem vorhergehenden, namentlich XV; denn die Beziehungen dieses Liedes zum XIX., beziehungsweise XX., sind zu auffällig, als dass man nicht die Rücksicht auf XV daraus erkennen könnte. Soweit also erscheint die Nibelungenforschung zu ziemlich sicheren Ergebnissen gelangt, und man muss gestehen, dass Henning, der seine Aufstellungen durch Anführung zahlreicher innerer und äusserer Gründe festigt, das meiste erreicht hat, ohne wenigstens der Dichtung einen Zwang an-gethan zu haben, wie dies von anderer Seite versucht worden ist. Aber auch das mag an dieser Stelle betont, werden, auch Henning kommt immer und immer wieder darauf zurück, dass der Rahmen, den einstens Lachmann’s sichere Hand gezogen, nicht überschritten werden darf noch kann. Und so erweisen selbst die ins Einzelnste gehenden Untersuchungen, wie richtig Lach-mann geurtheilt. Zur Textkritik des XVIII., XIX. und XX. Liedes. Die Grundsätze, von denen sieh Laehmann bei der Ausscheidung gewisser Strophen leiten liess, um dadurch die ursprüngliche Gestalt der 20 Lieder zu gewinnen, hat er zwar nicht dogmatisch vorgetragen, aber sie lassen sieh bequem aus seinen Anmerkungen zu den Nibelungen und der Klage (Berlin 1830) zusammenstellen.1 Dies hat MüllenhofT (z. (i. d. N. N. S. 2) mit Glück versucht; als Kriterien der Unechtheit gelten: 1.) zweisilbiger Auftact, wo ihn die entschieden echten Strophen (z. 15. in den Liedern II, 111, VI, IX, XV, XVI, XIX) nicht kennen; 2.) gereimte Cäsuren; 3.) Übergang der Construction aus einer Strophe in die andere (ein Kriterium, worauf Grimm zuerst aufmerksam machte); 4.) Verwirrung und Regellosigkeit im Gebrauche der Anrede (ihrzen und duzen); 5.) Nichtigkeit der Schlusszeilen; (>.) zusammengebettelte Ausdrücke aus vorhergehenden und folgenden Strophen; 7.) massiges Anbringen von Helden; 8.) wohlfeile Beschreibung von Kleidern und Festen; hiezu käme nun das von Hollzmann bemerkte 9.) Kriterium der vier gleichen Endreime.* Bekanntlich hat Laehmann nicht, nur nicht jedem der Kriterien gleichen Wert, beigemessen, sondern auch fast keine Ausscheidung empfohlen, wo nicht mehrere derselben zugleich zusammentrafen. Das zweite Kriterium schwächt Laehmann selbsl ab, indem es ja oft Zufall sein könne, der den Cäsurreim dem Dichter gelingen lässt (Grimm Z. G. d. R. 570), und vollends im XX. Liede, das schon durch seinen von den anderen verschiedenen Charakter nicht die Anwendung dieser Kriterien verlrägt. Das Gleiche gilt vom dritten Kriterium, das übrigens stets als Kennzeichen schlechten Slrophen-baues angesehen werden muss. 1 Zugrunde legte ich den Text von Lachmanu’s Ausgabe 182(5 und 1840 und von seinen «Anmerkungen» die erste Auflage 183(5. a Muth a. a. O. S. 280 f. Indem ich es mir versage, die Kriterien wieder einer Kritik zu unterziehen, wie Holtzmann und Fischer es gethan, will ich nur das eine bemerken, dass die massgebende Bedeutung bei der Entscheidung über das Schicksal einer Strophe inneren Gründen zuzugestehen ist, indes formelle Eigenheiten nur in Verbindung mit den ersten zu berücksichtigen bleiben werden. Ich glaube sogar, dass man gar nicht nothwendig hätte, die Lach-mann’sche Kritik gegen den Vorwurf, dass sie sich auf das Gefühl berufe, zu vertheidigen.1 Man darf noch so sehr mit. der «Klarheit eines kühlen Verstandes», wie Holtzmann es gethan, sich vornehm an die Arbeit machen, immer ist es das Gefühl, welches — und es sind gerade die grössten Meister unwillkürlich seinem Zuge gefolgt — bei Beurlheilung künstlerischer Schöpfungen, und nicht allein bei diesen, sicherer leitet, als der noch so nüchtern sich rühmende Verstand. In diesem Sinne bedarf Lachmann am wenigsten einer Rechtfertigung. Die philologische Gewissenhaftigkeit bewahrte Lachmann vor zu weit gehenden Schlüssen. Auf diese Gewissenhaftigkeit Lachmann’s mögen seine Jünger verwiesen sein; so vermehrt Rüdiger in seinen kritischen Bemerkungen zu den Nibelungen die als unecht, auszuscheidenden Strophen um eine beträchtliche Anzahl.4 Vielfach schafft er sich selbst Schwierigkeiten, ja ich vermeine, es ist nur die Folge einer gewissen Vorstellung, welche sich Rüdiger und andere bei sich selbst gebildet, haben von der Eigenart der älteren Volksdichtung; selbst Henning ist nicht ganz frei von diesem Fehler. Nach diesem selbstgeschaffenen Masstabe werden nun ästhetisch die Strophen beurtheilt und alles ausgeschieden, was «dem Gefühl des Widerstrebens» zum Opfer fällt. In dieser Beziehung wusste Lachmann mit feinem Takte die Regungen seines ästhetischen Etnplindens einer strengen Selbstcontrole zu unterwerfen. Die Athetesen des XVIII. Liedes. a) Strophe 1892: Nu saget mir bruoder Dancwart, wie stt tr sö rot? ich waene ir von wunden lidet groze not. ist er inder inme lande, der ez in hat, getün, in erner der übel tiuvel, ez muoz im an sin leben gän. Strophe 1893: Ir sehet mich wol gesunden: min wdt ist bluotes nCtz. von ander manne wunden ist mir geschehen daz, der ich also manegen hiute hdn crslagen, ob ich des sweren solde, ine Jcundez nimmer gesagen. 1 So Muth a. a. O. S. 281 f. Kritische Bemerkungen zu den Nibelungen von Max Rüdiger. Berlin, Weidmann, 1884. Lachmann scheidet, die beiden Strophen aus wegen des Mit t.elreimes; wären sie echt., so würde man sich wundern, dass nicht, mehr Vorkommen (Anmerkungen S. 236). Wilmans (S. 29 ff.) sind sie nicht so sehr des Milteireimes wegen verdächtig, als durch die Frage Hagen’s, und weil 1892 nicht, die natürliche Fortsetzung von 1891 sei; eher könne 1894 auf 1891 folgen. Hermann Fischer in seiner Kritik der Beiträge Wilmans’ bemerkt, dass 1892 ein Gegensatz zu Dankwart’s Bericht, sei: «aber du, wie kommt es, dass du so roth»; dann verlange 1892 auch 1893 und 1894 nach sich. Diese Erscheinung liesse aber erst, recht, auf einen geschickten Interpolator schliessen; ich kann zwar nicht wie Wilmans eine «höhnische Abfertigung Dankwart’s in Hagen’s Worten entdecken», muss aber bemerken, dass nicht, gerade der Mittelreim, sondern das Gespräch selbst, hier die Spuren einer Interpolation verrathen. Wer den Zusammenhang prüft, dem wird es nicht, schwer werden, mit 1892 auch 1891 auszuscheiden und auf 1890 unmittelbar 1894 folgen zu lassen. Die Strophe 1891 enthält eine witzelnde Bemerkung Hagen’s, die bei der Schreckensnachricht kaum am Platze war und uns Hagen widerlicher erscheinen lässt. Auch lässt der Beginn der Strophe 1894 «es sprach» vermuthen, dass die letzten Worte der vorhergehenden Strophe nicht auch von Hagen gesprochen wurden. Sollte neben 1892 und 1893 nicht auch 1891 ausgeschlossen werden? Heinrich Fischer geht. (N. v. N.) in gewohnt er Weise über Lachmann's Bemerkung spöttelnd hinweg: «Cäsurreime gab es genug, aber Lachmann erklärt sie eben für unecht,.» Diesmal aber möchte ich den Cäsurreim selbst in Schutz nehmen, denn selbst, wenn 1891, wie eben bemerkt wurde, ausgeschlossen werden müsste, fehlt, zwischen Dankwart’s Botschaft und dem «sö Mietet uns der Mir» in 1894 ein Zwischenglied. Da nun dieselbe Frage wie 1892: nu saget mir bruoder Danewart, wie sit rr sö röt, nicht vereinzelt ist,1 sondern ihr Analogon in Strophe 2247 findet.: nu saget mir meister Hildebrant: wie sit- ir sö näz, so könnte die Frage Hagen’s doch auch als echt, um so eher gewahrt bleiben, als sie der natürlichen Entwicklung der Scene trefflich entspräche. Wie dann, wenn man 1892.i,a und 1893.1,3 zu einer Strophe verbände, die freilich an zwei Mängeln litte, den Cäsurreim trüge und in dem letzten Halbverse nur drei Hebungen zählte? — Nun, das letztere könnte ja um so eher einen Interpolator herausgefordert, haben, zu bessern. Meines Erachtens würde dann folgende Anordnung ursprünglich bestanden haben: Strophe 1889 meldet Dankwart, den Überfall; Strophe 1890 fragt Hagen, wer es gethan; darauf antwortet Dankwart., wie es Blödel entgolten habe. Strophe 1891 würde dann laufen: 1 I11 ganz ähnlicher Weise befragt Volker seinen Freund Haj'en (löiio). •>* Strophe 1892.i: Nu saget mir bruoder Danewart, ivie sit ir so rot? 2: ich waene ir von wunden ' Videt groze not. Strophe 1893.i: ir sehet mich wol gesunden: min wät ist bluotes näz. 2: von ander manne wunden ist mir geschehen das. Darauf folgte Strophe 1894: da ir gesund seid «so hüetet uns der tür». Auf diese Weise würden die inneren Schwierigkeiten dieser Stellen beseitigt, sein, freilich den äusseren würde nicht, so leicht abzuhelfen sein; wohl oder übel müsste man den Cäsurreim in Kauf nehmen. Aber durch blosse Beseitigung von 1892 und 1893 entstünde nur eine Lücke, die empfindlicher wäre als der Binnenreim. b) Strophe 1902: Hagne achte ringe, gevidelte er nimmer mer. do vrümte er inme hüse diu verchgrimmen sitr an den Etzeln recken,, der er so vil ersluoc. do brühte er in dem hüse der rcclcen ze tode genuoc. Lachmann (Anmerkungen S. 237) verwirft, die Strophe nicht nur der Armut der ersten Zeile wegen, sondern noch mehr wegen der Armseligkeit, der letzten drei; trotz der Verbesserung, die G durch Setzung von gademe für hüse (Z. 4) vornahm. «Es sei schon genug gesagt, um den Ausdruck wiieten in 1904.4 zu rechtfertigen.» Wilmans nimmt sich a. a. 0. dieser Strophe an, denn trotz der Armseligkeit, störe sie nicht, und ein Buhepunkt mochte liier ganz angemessen erscheinen. Heinrich Fischer weiss auf Lachmann’s Bemerkung nur zu erwidern: «das ist, Geschmackssache». Die Ansicht Lachmann’s findet auch noch eine andere Stütze. Strophel904 heisst.es: die drei Könige springen von den Tischen (die Kämpfenden zu trennen), ehe mehr Schaden angerichtet würde; also ein Zeichen, dass es erst einige schwere Hiebe abgesetzt haben müsse. Allein vielleicht hängen mit Strophe 1902 auch die drei vorhergehenden zusammen. Des magezogen wird ebensowenig wie Wärbel’s in der «Klage» gedacht, und der Auftritt mit. Wärbel erscheint dem Witz eines Spielmannes zu verwandt, und zu episodisch, als dass man es nicht, ganz leicht vermissen könnte. Strophe 1903 schlösse sich passend an 1898, und 1899—1902 erschienen als Einschiebsel eines Fahrenden. Das «/rag Klenlc ich nu die doene, könnte in dieser Meinung noch bestärken. 1 Vielleicht stand liier trii'iidnr» ? c) Die Emendation Lachmann’s in Strophe 1908.2, statt Gtselheren Volkeren zu lesen (Anmerkungen S. 238), verdient allen Beifall. Lachmann selbst begründet sie mit dem Hinweise auf die Zusammenstellung Volker’s mit dem Helden des Liedes «Dankwart» und der Erwähnung, welche seiner in der Klage (1911) an dieser Stelle geschieht. Dazu möchte ich noch bemerken, dass auch die Ökonomie der Dichtung dazu nölhigt, Strophe 1905 gilt Günther, 1906 Gernot, 1907 Giselher, und vollends, wenn man dazu auch den Parallelismus mit der Klage in Anschlag bringt. d) Die Strophen 1917—1956 bezeichnet Lachmann (Anmerkungen S. 239) als Fortsetzung des XVIII. Liedes: der Gegenstand ist derselbe, welcher in der Klage 1916—1920 erzählt wird; auch sie verschweigt, dass Etzel und die Königin im Saale gewesen und hinausgelassen worden seien; nach Anlage des XVIII. Liedes war es aber nothwendig, sie zu entfernen. Nun scheint es Lachmann nicht geschickt, erfunden, dass Kriemhild fortgeführt wird, ohne dass Dietrich für sie gebeten hat, und zwar nachdem Günther eben vorher (1931. s) seine Feinde im Saale zu belassen befohlen hatte. Die Klage weiss auch nichts von einem Hinauswerfen der Todten. Endlich liesse sich nicht denken, dass der Dichter des Dankwartliedes seinen Helden plötzlich so sollte vergessen haben, dass er seiner nicht gedenkt, obgleich er aussen vor der Thür steht und immer vom Hinausgehen gesprochen wird. Ich habe schon in der Einleitung der Annahmen Iiieger’s und der Ausführungen Muth’s gedacht, so weit sie diese Fortsetzung erörtern. An dieser Stelle sei nur bemerkt, dass der Klage nach jener Theil der Erzählung, welcher von dem Hinausgehen des Königs und der Königin, Dietrich’s und Rüdeger’s handelt, sicher den Deslandl heil eines Liedes ausgemacht haben muss. Volker’s Arislie beginnt eigentlich erst mit 1936, wobei noch angeführt sein mag, dass der vierte Vers der Strophe 1935 dem Schlüsse eines Liedes ähnlich sieht. Henning sieht in diesen Strophen nur eine Erfindung zu dem Zwecke, eine Lücke in der Überlieferung auszufüllen und die Verbindung abzugeben zwischen zwei unabhängig voneinander entstandenen Berichten. Er gibt zu, dass der Dichter sich redlich bemüht, dem vorangehenden Stücke entsprechend zu dichten; allein es ist ihm anzuerkennen, dass es ihm nur zu lliun war, die Situation des folgenden Liedes XIX mit einigem Anstand zu ermöglichen. Er wirft ihm vor Verachtung der (ieselze der Composition, Verdrehung der Situation; Dietrich mache er zur Carricatur; Kriemhild’s Bitte an Dietrich und ihr kläglicher Abzug seien unwürdig. Das Einzige, was Henning noch gefällt, ist die Schilderung, wie Wolfhart aufbraust. Warum aber dieses Lied nicht als Fortsetzung, nicht als zweite Hälfte des Dankwartliedes, geschweige denn als eine Volkcr-Aristie, anerkennen? — findet er es doch selbst auffallend, dass Volker der Reihe nach gerühmt wird von (iünther, Etzel und Hagen. Die Aristie Volker’s muss jedoch keineswegs, trotzdem sie ebenbürtig nach Form und Inhalt der Dankwart- und lring-Dichtung zur Seile stünde, ohneweiters als echt bezeichnet werden. Es liegt hier, wie schon früher, nahe, dass der Spielmann als Träger des Volksgesanges die Gelegenheit nicht vorübergehen lassen konnte, seinen Stand in Volker zu verherrlichen. Dass die Aristie mit 19451 schliesst, sei zugegeben, aber es kann unmöglich geleugnet werden, dass in den zehn folgenden Strophen (1946—1955, sie entsprächen den zehn vorhergehenden 1936—1945) nur wieder Volker’s Lob gesungen wird und in den stolzen Worten ausklingt. 1955. t: sin eil starkes eilen die liute vorhten über al. und wir können darin die Schöpfung eines zweiten Sängers vermuthen, dem mit dem früheren Lobe Volker’s noch nicht gedient war. Ich wage es nicht, meine Vermuthung gerade als eine richtige hinzustellen, aber ich glaube, es ist. nicht ungerechtfertigt., anzunehmen, dass die Strophen 1917—1935 als unentbehrliche Stücke nicht ganz ausgeschieden werden dürften, dass wir aber in den Strophen 1936—1945, 1946—1955 Volkerlieder zweier verschiedener Spielleute zu betrachten haben.'2 Wer sollte sonst am ehesten Liederbücher haben als Spielleute? Und wie sollte sich ein Spielmann entgehen lassen, in Volker seinen eigenen Stand zu verherrlichen, der nicht immer eines besondern Ansehens sich erfreute? Auch das Vornehme, Ritterliche, was an dem Spielmann Volker gerühmt wird, wie auch Henning nicht, entgeht,3 lässt diese Vermuthung gerechtfertigt, erscheinen. Die Athetesen des XIX. Liedes. e) Die ärmliche Wiederholung, als welche sich Zeile 3 der Strophe 1964 darstellt, ist Lachmann aufgefallen (Anmerkungen S. 247); dass wir cs hier mit einer müssigen Ausfüllung zu thun haben, beweist, die vollständige Umgestaltung, welche dieser Strophenstand in C erfahren hat. Es musste dem Ordner eine gewisse Unausgeglichenheit zu fühlbar gewesen sein. J') Die sechs gleichen Reime in Strophe 1971, beziehungsweise 1972.1,2, die sich da hintereinander folgen, obgleich nicht, ganz ohne Beispiel, sind auffallend und wenig zierlich, und da Iring’s Rede ohne Noth und die Hauptsache nur am Ende streift., bezweifelt. Lachmann (Anmerkungen S. 248) die Echtheit der Strophe 1971: Nu heizet mich nicht liegen, sprach Häwartes man. ich will gerne leisten, daz ich gelobet lidn; durch deheinen vorhte wil ichs dbe län; swie griulich nu st Hagne ich wil in eine bestän. 1 Mutti a. a. O. S. 303. — 2 Rüdiger, Kritische Bemerkungen, S. 53 IT, hebt auch das Eigenartige dieser Strophen hervor, denen ein Zug des Prahlen« und Übertreibens gemeinsam sei. — 3 H. N. S. 201. Heinrich Fischer weiss dazu weiter nichts zu bemerken, als dass das Kriterium der sechs gleichen Reime eigentlich nur ein längst ahgethaner Einwand Lachmann’s sei, und wenn dieser Iring’s Rede ohne Nolh weitläufig finde, so sei das eben Geschmackssache. Meines Erachtens fügt sich Strophe 1973 ganz passend an 1972; da Iring’s Leute Hagen’s Übermuth kannten, wollten sie ihren Herrn nicht allein in den Kampf ziehen lassen, er aber bat sie so lange, bis sie (Strophe 1973) seinem Entschlüsse nicht mehr widerstanden. 1971 lässt sich aber auch schwer tilgen, denn Strophe 1970 wirft Volker dem Markgrafen vor, dass er lüge (Heye), dass sein Handeln im Widerspruche mit. seinen Worten stünde. Unmittelbar darauf musste also Iring diesen schmählichen Vorwurf zurückweisen: «nu heizet mich nicht liegen». Lassen wir ferner 1972 unmittelbar auf 1970 folgen, so wird der Auftritt tze füezen bot sich Irinc mägen unde man» geradezu unbegreiflich. Erst die Zurückweisung, die Volker’s Rede erfährt, macht uns das Verletzende derselben fühlbar, und man begreift dann das Folgende. Nur im Zusammenhänge mit der in 1971 enthaltenen Abwehr, die vorausgeht, wird erst eine so leidenschaftliche Bitte an seine Mannen verständlich. Diese Strophe (1971) kann aber, wie schon bemerkt, auch wegen des engen Zusammenhanges mit. der vorhergehenden nicht getilgt werden. Unter solchen Umständen darf man wohl die sechs Reime in Kauf nehmen. g) Strophe 2017: Der lcünec klagte sere; sam tet ouch sin wip; meide unde vrouwen, quelten da den Up. ich waene des, daz haete der tut üf si gesworn: des wart noch vil der recken von den gesten da verlorn. Dieser Strophe folgt in allen Handschriften ausser l) der Aventiuren-titel. Je mehr ich mich mit. dieser Strophe beschäftige, desto gewisser scheint es mir, in derselben eine Interpolation erkennen zu müssen. Von den äusseren Kriterien Lachmann’s hilft, keines mit, wohl aber sind innere massgebend. Die inhaltlich arme Strophe reiht sich so unvermittelt an den Inhalt der vorhergehenden, dass man sich eines Zwanges entledigt fühlt, sobald man sie beseitigt, oder überspringend Strophe 2018 aufnimmt. Strophe 2016 schliesst: er (Volker) warte ob iemen woldc, noch zuo in mit strtte gän. Strophe 2018 beginnt: nu bindet ab die helme, sprach Hagne der degen. Es wird nicht einmal eines besonders feinen Gefühles bedürfen, zu erkennen, dass 2016 und 2018 sich einmal unmittelbar gefolgt sein mussten und dass der letzte Ordner, um die Aventiure stilgemäss zu schliessen (vielleicht. war er auch mit einem Rlatte zu Ende und nahm deshalb fünf Strophen des XIX. Liedes in die letzte Aventiure hinüber), die Strophe 2017 hinzu erdacht oder vielleicht aus einem ändern Zusammenhänge herausgerissen hat; so könnte sie recht gut der Strophe 2015 gefolgt sein. Als Interpolation charakterisiert sie sieh zudem auch durch die Anspielung aut’ das Ende (2017.4). Wenn die Strophe schon nicht, ausgeschieden werden solile, was des Inhalts der beiden ersten Verszeilen doch nicht so ohneweiters geschehen kann, so würde ich ihr wenigstens den Platz nach 2015 anweisen, wenn nicht nach 2022; das letztere wäre aber kaum ohne Zwang möglich. h) Mit Strophe 2021 beginnt eigentlich schon die Reihe der sogenannten Dankwart.-Strophen: Sich huop ein sturm herte zuo den gesten san. Dancwart Ilagnen bruoder der vil melle man sprane von sinen herren zen vinden für die tür. man wände er waer erstorben, er lcom gesunt wol der für. Lachmann (Anmerkungen S. 252) bemerkt, dass Dankwart hier wieder so geslellt wird wie in 1915, wo Dankwart vor der Thür den Hunnen den Eingang, wie Volker den Hunnen im Innern den Ausgang versperrt. Der Verfasser der Strophe, vermuthlich der letzte Ordner der Sammlung (nach der gewöhnlichen Ansicht der letzte grosse Dichter des Ganzen, der aber dann niemals seine Gedanken beisammen hätte), bemerkte, dass Dankwart im Iringliede übergangen war, darum sagt er: «man wunde er waere erstorben», ein (Jedanke, den er dem folgenden Liede 2058 entnahm. Es wäre aber nothwendig gewesen, zwischen 1978 und 1980 Dankwart’s zu erwähnen, wenn er überhaupt als anwesend gedacht wird. Zugleich bemerkt Lachmann die Differenz zwischen N. N. und Klage, indem nach letzterer (Kl. 214) Hawart durch Dankwart, nach N. N. 2010 durch Hagen fallt.2 Die Art, wie Holtzmann (S. 103) durch Änderung des Namens «Dankwart» statt «Hagne» diesen Anstoss beseitigen will, wurde längst von Müllen-holf (Z. G. d. N. N. S. 78) zurückgewiesen. Ebenso hat eine seltsame, aber bei oberflächlicher Lesung begreifliche Übersetzung der in Rede stehenden Strophe bitteren Tadel erfahren. Auf diese Weise ist die Strophe nicht zu halten. Herr von der Hagen, dessen Übersetzung gemeint ist, erwartete auch, «mehr von Dankwart zu hören», aber schliesslich blieb nur die eine Erklärung, die Dichtung concentriert ihre ganze Aufmerksamkeit auf den Kampf im Innern des Hauses. Man wird aber eher, Lachmann zustimmend, die Strophe als interpoliert ausscheiden, wenn man beobachtet, wie Strophe 2021 aus der folgenden (2022) Wort oder Wendung entlehnt: 1 Auch Rödiger, kritische Bemerkungen zu den Nibelungen, S. 58 u. ff., findet an dieser Stelle eine fühlbare Interpolation. Vergl. Henning S. 202. sich huop ein sturm hurte (2021.1), der herte strit werte (2022.1) indes 2022. t l»ei Ausscheidung von 2021 nin ho glücklicher an 2020.4 sich anschliesst, als sie ein Wort, der zweiten Hälfte des letztgenannten Verses (strit) aufnimmt. 2020. i: .... die muosen dä ze strite gän 2022. 1: der herte strit teerte unz inz diu naht benam. Die Athetesen des XX. Liedes. In der Untersuchung über die ursprüngliche Gestalt des Nibelungenliedes gieng Lachmann bei Begründung seiner Theorie vom zweiten Theil aus, der schon der Beschaffenheit, der Erzählung wegen die Möglichkeit einer Vergleichung mit den analogen Theilen der Klage und daraus einige Ergebnisse hoffen liess. In den Anmerkungen zu d. N. N. S. 253 f. nimmt er jedoch so manches damals Geäusserte zurück, besonders was die Beurtheilung des XX. Liedes anbelangte. Namentlich kommt er davon ab, dass die Klage unmittelbar nach Liedern vom Inhalte unserer Sammlung geschaffen worden sei, wenn auch unbestritten bleibt, dass der Verfasser der Klage eine grössere Partie des zweiten Theiles vor sich gehabt habe,1 bestimmter ausgedrückt: dass verwandte Lieder, die denselben Stoff wie die Lieder des letzten Drittels der N. N. besangen, dem Verfasser der Klage gedient, haben." Lachmann fordert für die Beurtheilung des in Bede stehenden Liedes einen anderen Masstab. Die überdachte, wohlgegliederte Anlage des Gedichtes, als Ganzes genommen, der Gedanke, der dasselbe in seiner Composition beherrscht, dass nämlich alles, was in der äussersten Noth noch Bettung versprach, in Verderben sich wandelte, ja wandeln musste, kennzeichnet es als künstlerisch beabsichtigte Schöpfung eines Dichters * und nicht als die Klitterung eines späteren Ordners. Es mag mehr zum Vorlesen als für den freien Vortrag bestimmt gewesen sein. Hat. es nicht die Probe durchzumachen gehabt, ob es allgemein gefiel, so darf es auch etwas mehr von der besonderen Eigentümlichkeit des Dichters zeigen (Anmerkungen S. 254). So verlieren denn manche Kriterien in diesem Liede ihre Kraft. Trotzdem hat Lachmann noch immer eine nicht unbedeutende Anzahl von Strophen zur Ausscheidung empfohlen. i) Vor allem sind es fünf Strophen, in denen Dankwart genannt wird, 2044, 2151, 2102, 2217, 2228, welche (Kriterium 7) Lachmann unbedingt dem letzten Anordner der Sammlung zuschreibt, da, wenn der Dichter sich Dankwart anwesend dachte, derselbe öfter und bedeutender hervortreten müsste. 1 Laclunuiin, Anm. 211, Nit). N. u. Kl. S. 291. 3 Müllenhoff, G. it. N. N. S. 7(5 f., engt Lachmann’s Behauptung zu weit ein. 3 Vergl. Mutli a. a. O. S. 316. Heinrich Fischer weist dies mit dem Salze rundweg ab, dass das wolil vielleicht, vom Dichter des XX. Liedes gellen könne, aber nicht vorn Nibe-lungendichler, der in seiner Quelle nicht mehr fand und nichts aus Eigenem hinzuthun wollte. Muth (a. a. O. S. 274) führt zur näheren Begründung der Erörterungen Lachmann’s aus, dass, während bis Strophe 1916 auf dem Hunnenzuge immer je sechs vornehme Burgunder aufgeführl. werden und Dankwart sodann sogar im Vordergründe steht, im Kampfe mit den Thüringern und Dänen (1978/80) nur fünf genannt werden. Dazu mag bemerkt werden, dass von Strophe 1915 an Dankwart «ilzerhalp der türe» stand, den Hunnen den Eingang zu verwehren. Von Strophe 1946 an gehen Volker und llagen zur Wacht «für den sah, so dass Dank wart von Hagen abgelöst erscheint. Wenn nun die Klage Hawart von Dankwart erschlagen werden lässt, indes er im XIX, Liede von Hagen’s Hand fällt, und zwar an der Stelle, wo früher Dankwart gestanden haben mochte, so wird die Annahme abermals nahe gerückt, dass dem Verfasser der Klage eine Liederreihe vorlag, wo Dankwart noch nicht durch Hagen abgelöst erscheint, ln dieser Meinung wird man noch bestärkt, wenn man auch sonst in der Klage Dankwart über seinem Bruder erhoben findet. So Kl. 218, 780, noch mehr aber 709 u. IV. Man sagt, daz vil grimme \ von Tronge llagen ivaer liberal: \ doch- sluog ir tot in dem ml | Dancivart der degen ziere | mer dünne JJagen viere. . . . Da übrigens kaum anzunehmen ist, dass einem Sänger, wie der war, welcher die Ereignisse des XX. Liedes sang, die Bolle unbekannt gewesen sein soll, welche Dankwart in anderen Volksliedern spielte, so lässt sich dieses Recken Erscheinung im XX. Liede nicht so ohneweiters abthun, noch müssen sich (wie es Muth verlangt) alle Strophen, die seiner gedenken, rundweg als unecht von vorn herein ausscheiden lassen. 1c) So mag Strophe 2044: Do sprach der lcüene Dancwart, im zaeme (niht) ze dagene. ja enstet niht eine min bruoder Ilagene. die hie den vride versprechend, ez möht in werden leit. des bringe wir iuch inne, daz si in waerlich geseit. dem Inhalte nach entbehrlich erscheinen. Die Könige verweigern Kriemhildcn Hagen’s Auslieferung, nachdem über dieselbe kurz unterhandelt worden; allein könnte man da. die Anbringung Dankwart’s als müssig bezeichnen, wo es sich um seines Bruders Schicksal handelt? Sein Wort «im zaeme niht ze dagene* isl an dieser Stelle so würdig und der Scenerie so unpassend, dass man diese Strophe ungern missen würde. l) Etwas anders verhält es sich mil Strophe 2151: Hie stuonden diese recken, Günther und Gernöt: sie sluogen in dem sirite vil inanegen heit tot. Giselher und Dancwart di zwenc ez ringe wae: des frumten si vil inanegen hintz üf den jungisten tue. Wilmans (S. 7) schliesst sich Lachmann’s Al.het.ese hier an, freilich nicht, ohne dabei auch andere Strophen, um für seine Reconstruction Raum zu bekommen, auszuscheiden. Er erkennt nur 2145, 2146, 2147, 2152 als altertümlich; anderseits schwankt er wieder, ob 2150 oder doch 2152 auszuscheiden wären. Er atheliert aber 2151, weil «Giselher’s Eingreifen wirksamer aufgeschoben bleibt, bis Rüdeger und (Jernot. gefallen waren (2161)». Hermann Fischer will die Strophe wieder als «Verlegenheitsstrophe» bewahrt wissen.1 Wer erinnert sich dabei nicht an das horazische: «Quando-que bonus dormitat Homerus?» Der Dichter hatte ja hier gar keine Ursache, verlegen zu sein, da die Handlung frischweg sich abspielte, wenn er nicht, diese Strophe einschob. Wie Heinrich Fischer urtheilt, ist bekannt. Ich glaube, von dieser Strophe mag vielleicht am ehesten gesagt, werden können, dass sie nur müssig die Helden anzubringen suche. Aber wird nach Beseitigung dieser Strophe die Strophe 2152 zu weiter nichts, als einer überflüssigen Ausführung von 2150? Wenn schon 2151 fallen muss, dann bleibt nichts übrig, als 2150.1,2 mit 2152.8,4 zu einer Strophe zu verbinden. So dürfte dann ursprünglich statt 2150, 2151, 2152 eine Strophe bestanden haben, die so laute! e: 2150.1 Der vogt von Beclielaren gie wider unde dun, 2 also der mit eilen in sturme werben kan. 2152.a Duz saeh ein Burgonde: zorns was sin not. i dä von begunde nähen des edeln llüdegeres tot. Die Inhaltlosigkeit von Strophe 2151 ist leicht zuzugeben; warum sie gerade der Interpolator, zugleich die Verbindung nach vorne und rückwärts herstellend (2150.8,4, 2152.1,2 musste er auch einschieben) eiufügte, das zu ergründen ist kaum möglich. Am ehesten dürften es graphische (Iründe gewesen sein, die ihn dazu bewogen,2 (iründe, die so manche Interpolation vielleicht hervorgerufen haben, so schwer ich mich auch mit der damit in 1 A. a. O. 2 Obenstehende Beobachtung hatte ich schon niedergeschrieben, als ich, zu spät freilich, Gelegenheit bekam, den letzten Band der Zeitschrift f. d. A. (1882) einzusehen, wo ich nun fand, dass schon vor mir Prof. Scherer zu der gleichen Conjectur gelangt war, die er in ähnlicher Weise begründete (S. 274 ff.) Auch er vermisst einen inneren Grund, wenn er auch 2151 als «Dankwart-Strophe» bezeichnet, und glaubt dafür als äusseren Grund der Interpolation den Wunsch zu erkennen, die Strophenzahl durch 7 theilbar zu machen (294 : 7 - 42). Berührung stehenden Heptadentheorie befreunden oder besser auseinandersetzen mag, da sie mir trotz der klugen Ausführungen und Erörterungen ihrer Verfechter1 doch noch zu unsicher begründet erscheint und Lachmann selbst wenig Wert darauf legte. in) Eine andere Dankwart-Strophe ist die 2162.: Günther und Giselher und ouch Hagene, Dancwart unde Volker die guoten degene, die giengen, da sie fanden ligen die zweite mau: dö wart du von den, beiden mit jumer weinen begän. Wenn Lachmann die Klage in 2160: owe mich mines bruoders . . von der man versucht wäre, sie dem eben sprechend eingeführten Hagen zuzuschreiben (was sinnlos wäre, da Dankwart noch lebt), für Giselher’s Klage um Gernöt in Anspruch nimmt, so kann 2162 trotz Dankwart, schwerlich getilgt werden. Erstens ist, Giselher’s Klage nicht heftig, und das stimmt ganz gut mit der Aufforderung, die er an die Freunde richtet (2163.2), nicht zu weinen. Diese Aufforderung hätte aber zweitens keinen Sinn, wenn 2162 getilgt würde, denn gerade dort wird (V. 4) gesagt, dass die Helden zu weinen begannen — oder man müsste 2160 «Herren» einfügen statt bruoder: «0 we mich mines herren», die Klage also Hagen überlassen, 2161 und 2162 ausscheiden und unmittelbar auf 2160.4: der schade ist beidenthalben unt diu groezlichcn ser Strophe 2163.1,2: der tot uns sere roubet, sprach Giselher duz leint im Idzet iuwer -weinen, unt ge wir an den wint folgen lassen. Giselher’s Aufforderung würde dann Sinn haben. Nur eine Annahme wäre, so gezwungen sie aussieht, möglich: dein Interpolator müsste die besagte Aufforderung an seine Freunde zu wenig motiviert geschienen und dies ihn zur Hinzudichtung von Strophe 2162 bewogen haben. n) Ebenso steht, mit den umgebenden Strophen in engerem Zusammenhänge die Strophe 2217: Dancwart Hagen bruoder was ein grimmic man. swaz er dd vor in strite haete getan den Etzelen recken, duz -was gar ein wint. nu vaht eil löbliche des /dienen Aldriänes kinl. ln den Strophen 2216, 2218 und 22H) (mit 2217) geht die Handlung nicht weiter, sondern es werden die Haupthelden der Burgunder wie der Ainelungen aufgeführl. Den fünf burgundischen Helden (Juniher, Giselher 1 Müllenhoff und Scherer, vergl. Muth a. a. ü. S. 285. (Gernöt ist. bereits todt), Volker, Hagen und Dankwart entspricht die Aufzählung der hunnischen, beziehungsweise Amelungenhelden: Ritschart., Ger-bart, Helpfrich, Wikart, Wolfprant, die zuletzt auf dem Kampfplatze hervortreten (Hildebrant und Wolfhart sind dem Hörer oder Leser schon bekannt). Erst mit der Erwähnung Sigestap’s und dessen Eintreten in den Kampf entwickelt. sich die Handlung weiter. Zu diesem episch begründeten Parallelismus kommt, noch, dass der Inhalt der besagten Heldenstrophen eine solche Verwandtschaft, zeigt, dass alle miteinander bleiben oder ausgeschieden werden müssten. Günther empfängt die Amelungen, Giselher «fruinet diu Helden heltnmz», Dankwart kämpft. «■löblicher» als früher gegen die Hunnen. Die vier Gothen aber lassen fühlen, dass sie ihre Kraft in Kämpfen und Stürmen geübt, haben. Jedenfalls aber dürften alle die Strophen 2216, 2218 und 2219 wie 2217 als eingeschoben anzunehmen eher gerechtfertigt sein, als die blosse Ausscheidung von 2217.' Wie weit sich diese Annahme auch mit den Heptaden vereinigen Hesse, davon soll noch am Schlüsse der Untersuchung gesprochen werden. o) Die letzte Dankwart-Strophe erwähnt der Helden Ende. Strophe 2228: Helpfrich der starke Danen arten sluoc. Günther unde Giselher den was ez leid gennoc, dö si in vollen sahen in der starken not. er het mit tönen lianden wol vergolten srnen tot. Wenn man an dieser Stelle vielleicht. Ilagen’s Klage vermisste, so möge nur bemerkt werden, dass die vorhergehende Strophe 2227. \ damit schliesst, dass sie sagt, Hagen sei *houwende» hindern gegangen, dass er also von der Gruppe seiner Freunde wegschreilend weiterfechtend und schlagend durch den Saal gieng, so dass er unmöglich etwa Dankwart’s Fall augenblicklich bemerken, geschweige ihn zu rächen denken konnte; tragisch genug: war er ja eben daran, den erschlagenen Freund Volker zu rächen2 (2226). Die Klage weiss nun merkwürdigerweise nichts mitzulheilen, als dass er unter den ersten war, die man nach der Iteendigung des grauenhaften Streites unter den im Saale Liegenden aulfand, ohne dass sie uns berichtete, wer ihn erschlagen (710—780). Wir sind also in Hezug auf sein Knde nur auf unser Lied angewiesen. Wilmans beseitigt diese Strophe aus dem schon durch das eben Gesagte widerlegten Grunde, «weil I lagen sich zu wenig um Dankwart’s Tod kümmerte.»''1 1 Vergl. Wilmans a. a. 0. 2 Eine Beobachtung, die auch Herrn. F'ischer macht. Zur Kritik der Nibelungen. :i Wilmans äussevt übrigens ganz treffend, dass die Verbindung Hagen’s mit Volker älter, vielleicht sollte man sagen, volkstümlicher wäre, als die mit Dankwart. Allein die Reihenfolge, die er darauf hin aufstellt, scheint ebenso gewaltsam wie die Namens- Herrn. Fischer, der bekanntlich vom Standpunkte Bartsch’ aus urtheilt, empfindet bei den Dankwarl-Strophen gleichsam das Bedürfnis des Dichters durch, fies Dankwart, den er eben zuvor so herrlich besungen, aus statistischem Interesse Erwähnung zu thun, wo er selbst oder seine Quelle nichts mehr zu sagen wüsste. Weniger gelte dies von 2228. Ich vermag nur schwer, mich über diese Strophe zu entscheiden. Ist. nur eine einmalige Erwähnung Dankwarl’s im XX. Liede organisch gerechtfertigt, dann darf auch 2228 nicht fehlen, der Sänger musste seines Endes gedenken. Von allen Dankwart-Strophen hat sich nur 2044 (kaum 2102) recht zu behaupten vermocht. Zu dieser Erwägung kommt, dass 2229 die letzte Vers-zeile von 2227 gleichsam aufnimmt.: «die wile gie och Wolf hart, beidiu wider unt dan \ allez honwende•», wie eben vorher von Hagon gesagt wird. Oder sollte «die wile» etwa von dem in 2228 Erzählten ausgefühlt gedacht sein? Wie gesagt, nichts zwingt eigentlich zur Ausscheidung, eher manches zur Bewahrung der Strophe. Ich habe die Dankwart-Strophen unter einem abgehandelt, da ja auch Lachmann dieselben unter einem (JesichIspunkto beurtheille und als Interpolationen auszuscheiden sich entschlossen hat. Ich wende mich nun zu den übrigen. p) Strophe 2071: Von verchtiefen wunden, dar warl dd vil geslagen: isliclien ndch den friunden horte man do klagen, die biderben stürben alle dem. riehen lcünege her. der heten hohle mage ndch in groezliehiu ser. will Lachmann (Anm. S. 255) ausgeschieden wissen, weil sie, obwohl durch die Construction mit der vorhergehenden 2070. verbunden, dann unbedeutend ist und daher von einer ausmalenden Hand am Ende eines erst bei der letzten Anordnung geschaffenen Abschnittes angefügt worden sein dürfte. Wilmans bezeichnet, diese und mit. ihr 20G(>, 2068 als überflüssig, um den seiner Annahme im Wege stehenden König Etzel zu beseitigen. Darüber kann man lünweggehen. (legen Lachmann’s Annahme jedoch lässt sich einwenden, dass die Strophe 2070 kaum als Schlusslrophe Geltung haben könnte, dass nothwendig der Satz 2070. t: «des such man Jliezen du duz bluot» einer Vollendung bedarf. Man fühlt bei Ausscheidung von 2071 die Abgerissenheit augenblicklich heraus. Dass aber eine Schlusslrophe hier bestanden haben muss, beweist die darauffolgende 2072., welche auch ohne Avent.iurent.itel als Eingangsstrophe sich erkennen lässt. Sollte endlich die änderungen, die er vermuthet. Die Anordnung zu beurtheilen, ziehe ich noch nicht in den Kreis meiner Aufgabe, aber die Bemerkung lässt sich nicht unterdrücken, dass durch sie zwar alles säuberlich hergerichtet ist, während die bestehende Reihenfolge der Strophen dein verwirrenden Getümmel der Einzelkätnpfe besser entspricht. auf 100 abgerundete Anzahl der Rüdeger-Strophen eine ganz absichtslos gefundene sein? Und vollends, wenn am Schlüsse dieser Episode ganz deutlich auf ein tnaere angespielt, wird (2070.2 es enkunde ein schriber gebriefen noch gesagen), wird inan der Annahme sich nicht, verschliessen können, dass der Dichter des XX. Liedes die Episode schon selbstständig ausgearbeitet vorfand, oder sie selbst als solche einmal selbstständig geschaffen und später in das Lied aufgenommen hat.1 Doch selbst wenn man diese Annahme nicht, gelten lassen wollte, so kann doch nicht geleugnet werden, dass 2072 sich als Anfang,a 2071 als Schluss einer abgerundeten Erzählung ergibt; damit, aber ergibt, sich auch von selbst die Nothwmdigkeit eines Abschlusses der vorhergehenden Erzählung, und den bietet nur 2071, deren Ausscheidung dadurch abgelehnt, wäre. q) Eine andere Rüdeger-Strophe 2083: Do sprach der ritter edele: ja beswärt er mir den tnnot unde hät mir geiteivizet vre unde guot, des ich von dinen handen, so vil hän gettomen. daz ist dem lügenaere ein teil ze unstaten körnen, will Lachtnann ausscheiden wegen des Wechsels der Anrede ihrzen und duzen. Es ist. mir schwer begreiflich, wie Lachtnann, der an anderen Stellen den Wechsel durch die Aufregung der handelnden und sprechenden Personen sich erklärt, liier diesen Grund nicht gelten lassen will (Anmerkungen S. 255). Man kann doch wohl nicht annehmen, dass ein Mann, der an seiner Ehre so tief verletzt sich fühlt, dass er den gleissnerischen Gegner vor den Augen des Königs erschlägt, augenblicklich nach diesem Gewallact. mit. vornehmer Ruhe an Höflichkeiten denkt. Auch Rüdiger nimmt sich dieser Strophe aus ähnlichen Gründen an (krit.. Rem. S. 72). Erst, der Königin gegenüber, als auch sie ihn an seine Pflicht gemahnt, spricht er wieder in der zweiten Person Pluralis (2087) und dann wieder (2097) mit Etzel. Strophe 2102 nimmt Etzel das Wort, und von Rührung übermannt sagt er: «Nu Ion dir got, Rüedeger!■» Von einer Reihe anderer Strophen begnügt, sich Lachmann zu bemerken, dass man sie weniger vermissen würde. So von 2104 und 2105. r) 2104: Man such in von dem kiinege vil trürecüchen gdn. do vant er sine recken vil nähen In im st an: er sprach: ir sult iuch wäffen alle mine man. die küetien Burgonden die tnuoz ich leider bestdn. 1 Denselben Eindruck machte diese Strophe schon auf Lachmann (über d. u. G. d. N. 49, 59). Er glaubte ihn überwinden zu müssen. Vergl. Anmerkungen S. 253. - Scherer (a. a. O.) begründet, wie ich bemerke, noch feiner, indem er zeigt, wie 2172 sich als Eintrittsstrophe kundgab: 2172.1 erinnere eben an das gerade Erzählte, 2172.2 führe Rüdeger ein. Vergl. Henning S. 244 ff. 2105: Sie hiezen balde springen dä man ir gewaeßen vant. es der heim waere od des schildes rant, von ir ingesinde wart ez in dar getragen, std horten leidiu maere die stolzen eilende sagen. Trotz der Reimarmut (vier gleiche Reime folgen sich) möchte ich jedoch Strophe 2104 nicht unbedingt verwerfen, im (iegenlheil: die Handlung schreitet darin gemessen fort, ja, was sie enthält., ist in 21.06 so vorausgesetzt, dass inan dieselbe als echt betrachten muss. Hingegen ist 2105, abgesehen von dem aus der vorhergehenden Strophe aufgenommenen Reime, dann von dem vielleicht, zufälligen Reime der Cäsur des zweiten und vierten Verses,1 dein Inhalte nach nichts, als eine Ausmalung des in der folgenden Strophe (2106. i) knapp berichteten: gewännet ■wart dö liüedeger mit fümf hundert man. Bemerkt man schliesslich, dass dieser folgenden Strophe eine Wendung I heil weise entlehnt ist: 2105.4: std horten leidiu maere die stolzen eilende sagen. 2106.4: si enwessen niht der maere, daz in so nähmt der tot. dann wird man um so leichter die Ausscheidung der Strophe 2105 als einer überflüssigen ertragen. Was der Grund gewesen sein mag, sie zu interpolieren? Die Freude an der Beschreibung der Rüstung dürfte vielleicht mit. graphischen Erwägungen hier zusainmengewirkt haben; damit muss man sich augenblicklich bescheiden. s) Strophe 2190: Do sprach der videlaere: ich sihe dort her gän so recht vtntliche die Dietriches man gewäfenl under helme; si wellent uns bestän. ich warn ez an daz iibele uns eilenden welle gän. ist dramatische Ausführung des in 218!) Gesagten: Nu such, der Jcüene Volker . . . er sagt ez smen lierren. Schwert und Schild erwähnt diese Strophe; von den Helmen spricht Volker in der in Rede stehenden. Die vier gleichen Reime haben bekanntlich in diesem Liede als Kriterium der Unechtheit geringeren Wert. Wenn man nun auch die Strophe als entbehrlich bezeichnen kann, so müsste man doch, wollte man sie als interpoliert ausscheiden, die Geschicklichkeit, des Interpolators anerkennen, der einer Monotonie in der Ausmalung dadurch vorbeugt, dass er es vermeidet, dieselben Gegenstände aufzuführen, welche vorher Volker’s Auge erblickt. Volker sieht Schwert- und Schildbewehrte und spricht bloss von den Helmen. Ich glaube jedoch, dass uns das eher bewegen könnte, hierin die Verdienste des Dichters unseres Liedes zu erkennen, als den Kunstgriff eines an ändern Stellen nicht besonders geschickten Interpolators. 1 Waere: maere. t) Inhaltlosigkeit, ist. auch der gegen die Strophen 2137, 2143,1 2145 erhobene Vorwurf. Von diesen findet Lachmann den vierten Vers der (in C ausgelassenen) Strophe 2137 als matt zu bezeichnen. Dazu käme noch in 2137 der Binnenreim: maere, swaere, in 2143: gelobte, ertobte und bei 2145 eine gewisse sprachliche Unbeholfenbeit. Da aber Cäsurreime in diesem Liede häufiger auftreten, ferner inhaltlich doch nur 2137 entbehrlicher erschien, so findet, sich kaum eine Nöthigung, dieselben trotz der Mattigkeit der Darstellung auszuscheiden. u) Noch viel weniger jedoch Hesse sieb die Ausscheidung von 2076, 2080, 2081, 2083, 2085 (Anmerkungen S. 255) rechtfertigen, wenn auch Lachmann zugegeben werden mag, dass dadurch die Erzählung nicht schlechter würde. Die angeführten Strophen beziehen sich zum grüssten Theil auf die Episode, die sieb zwischen Rüdiger und dem hunnischen Höflinge abspiell. Sie beginnt Strophe 2075 und endet 208(5. Es ist. wahr, die Strophen enl-halten nichts als I5eden und Gegenreden, aber von der wirksamsten Art. Die Verbindung zwischen 2080/81 und 2084/85 durch überlaufende Con-slruction ist kunstvoll und gerechtfertigt.2 Das Überströmen des Gefühls findet ihren Ausdruck im Übergreifen der einen Strophe in die andere. Auch der Wechsel der Anrede ist. durch den All'ect bedingt. Dass die vielen Reden jedenfalls Product jüngerer Zeit, ist nicht, zu bezweifeln; aber dies trägt nur um so eher dazu bei, das ganze Lied, indem sie organisch mit den übrigen Theilen verbunden auftreten, als eine einheitliche künstlerische Schöpfung einer solchen Zeit zu kennzeichnen. Rödiger schafft sich bei der Beurtheilung der Strophen 2084/85 selbst Schwierigkeiten, über die er dann nicht anders hinweg kann, als dass er (S. 74) sagt: «Hier ist. mehr verschoben, als wir wieder zurechtzurücken vermögen.» v) Da es Lachmann (Anmerkungen S. 255) dem Leser überlässt, zu entscheiden, ob er die Strophen 2275 und 2276 tilgen oder behalten will, so können es nur mehr innere Gründe sein, welche bei dieser Entscheidung leiten müssen. Die Zwischenreden nun, welche sie enthalten (Hagen lehnt Dietrichs Aufforderung, sich zu ergeben, trotz dessen Versprechungen, Friede zu schaffen, ab) sind nicht nur ganz verständlich — Strophe 2274 fordert Dietrich die Helden auf, Strophe 2275 lehnt es Hagen ab mit Hinweis auf ihre Unversehrtheit., Strophe 2276 warnt Dietrich und drängt 2277 nochmals bittend auf sie ein —, sondern es wird Dielrich’s Bemühen, Hagen und Günther zur 1 Rüdiger, krit. Bem. z. d. N.. S. 80 f., hält 2143 für eine ursprünglichere und zu bewahrende Strophe wegen des Widerspruches zwischen 2144.4 und 2143.2. s ir/b/ianx streicht wie Rüdiger Strophe 207(5 als Wiederholung von 2075.3, 4: Oie Gründe, wclche Rödiger für die Ausscheidung von 2082, 2083 anführt gegen Scherer X?!. 24. 277 sind nicht zwingend. friedlichen Ergebving zu bewegen, in das rechte Licht gesetzt, und erst nach diesen Reden ist dann Hagen berechtigt zu sagen: Strophe 2278: Nu enmuotet sin nicht mere, sprach aber Ilagene. Von den 294 Strophen des XX. Liedes schied Lachmann bestimmt sieben als unecht aus, so dass es einen Bestand von 287 echten aufzuweisen hat. Nach dem eben Angeführten wären wir jedoch in der Lage, diese 41 Heptaden entsprechende Anzahl ganz gut zu bewahren, ohne unter den Dankwart-Strophen so ohneweilers aufzuräumen. Wie oben (Seite 27 f.) auseinandergesetzt., ergeben sich Strophe 2151, dann die zwei letzten Langzeilen der vorhergehenden (2150) und die zwei ersten der nachfolgenden (2152) als Interpolation; an Stelle der drei Strophen 2150, 2151, 2152 hat bestimmt früher nur eine Strophe bestanden. Dadurch vermindert sich die Strophenzahl von 294 auf 292. Ferner haben wir erkennen müssen, dass nicht, bloss 2217, sondern auch 2216, 2118, 2119 interpoliert worden sein mussten, 292 — 4 = 288. Endlich hat sich auch Strophe 2105 als eine Interpolation (möglicherweise von der Hand des vorletzten Ordners) deutlich genug erwiesen, 288 — 1 = 287. So glaube ich, lässt sich, ohne dass dem Gedichte ein besonderer Zwang angethan, noch dem Leser zu viel Selbstbescheidung zugemuthet würde, die Herstellung des authentischen Textes unseres Liedes ermöglichen. Entschieden zu weif geht bei allen seinen textkritischen Bemerkungen Rüdiger, so glücklich er auch bei Beurtheilungen des Textes in den früheren Liedern mit manchen Conjecturen auftritt und neue Ausblicke eröffnet. Was die äussere Anordnung der vorliegenden Untersuchung anbelangt, so glaube ich, dass die Behandlung der At.het.esen nach Gruppen sich von selbst rechtfertigt. Ich habe im ganzen nicht zu viel Ausscheidungen zu rechtfertigen und eine mässige Zahl Strophen zu bewahren mich bewogen gefunden; glaube kaum, dadurch in Widerspruch gekommen zu sein mit dem, was seinerzeit Haupt (Z. f. d. A. VIII, 349) bei Beurtheilung einer Athetese aussprach: «Vor-«urtheilsfreie Kritik wird sich schwerlich auch nur einer der Strophen an-«nehmen, durch deren Ausscheidung Lachmann die alten Lieder von den «Nibelungen gewonnen hat, ebensowenig aber die Athetesen erheblich ver-«mehren.» I r i n g. Zur Sagenbildung. Nicht mit einemmale hat, die deutsche Volkssage von den Nibelungen die Gestalt erhalten, in welcher sie uns entgegentritt in dem grossen Heldengedichte von der Nibelungen Noth. Ähnlich wie die Odysseussage ist unsere Nibelungensage gewandert: «Entstanden bei den rheinischen Franken, gelangte sie in das südöstliche «Deutschland zu den Baiern, erfuhr hier in ihrem letzten Theile eine Um-«gestaltung (hier erhielt auch der Anlaut des Namens Criemhilt seine Stei-«gerung in Chriemhilt, welche dann mit zurückwanderte), kehrte so zurück «nach dem Nordwesten, gewann einigen Zuwachs und kam wieder nach dem «Südosten (nach Österreich), um endlich in der Literatur gefestigt zu werden.» Verfolgt, man den Weg: Rhein und Donau, diese belebten und belebenden Verkehrsadern weisen ihn auch für die deutsche Heldendichtung. Tn den Untersuchungen, welche Henning gleich an erster Stelle seiner Nibelungenstudien über das Material der Sage anstellt, bemerkt, er nun, wie von der Entstehung der Heldengedichte an, welche unserem Nibelungenliede zugrunde liegen, d. i. von der Zeit der Völkerwanderung bis ins achte Jahrhundert, die Sage einer steten Fortentwicklung sich erfreut. Beide Theile sind nahezu gleichen Alters; der ältere ein Glied aus dem grösseren Verbände der Wölsungensage, der Sage jenes uralten Heldengeschlechtes, das von Wodan bis Siegfried reicht. Eifersucht und Zanken der Frauen bereiten dem letzten Weisungen Siegfried den Untergang. Naturgemäss knüpfen geschichtliche Ereignisse an, so das vom Untergang des Burgunderreiches durch Attila, König Gunthar kommt ums Leben, Attila stirbt durch eine Ilildiko (Verkleinerung von Hilde). Leicht, bildet, die Sage es um nach einem ändern Theil der Wölsungensage, von Sigmund, dessen Schwester Signy und deren Gemahl Siggeir. Signy’s Stelle nimmt Kriemhilde ein, für Siggeir tritt Attila auf. Attila’s Untergang durch Hildiko gab aber der Fassung etwas so Fremdes, dass beide Theile nur durch die Namen zusammengehalten wurden.1 Das Mythische und Wunderbare verflüchtigt sich, je mehr die Sage weltgeschichtliche Theile aufnimmt. Die verschiedensten Gegenden und Zeiten 1 Henning, N. St., S. 5. jj* nehmen Antheil an der Sagenbildung: wohin die Sage wandert, überall empfängt sie neue Zusätze. So rücken die fränkischen Helden: Hagen und Dankwart, so die österreichischen Gestalten: Rüdiger, Dietrich, Eckewart (nämlich der des XIV. und XV. Liedes) ein; oft verdrängen sie andere G tisi allen des Volksmylhus, und nur Züge, die von den Verdrängten auf die Verdränger übergiengen, lassen scbliessen, dass hier einst andere Gestalten lebten. Die Bedeutung der letzterwähnten Persönlichkeiten gründet sich auf die Umgestaltung des Stoffes in Österreich, durch welche nun auch eine Einheit zwischen beiden Theilen hergestellt wird. Etzel mordet, seine Schwäher nicht aus Habgier (wie in der ältesten Sage), sondern Kriemhilde mordet, um den Tod des geliebten Gemahls Siegfried zu rächen. Diese Umgestaltung mag im VIII. Jahrhundert geschehen sein, als der literarische Zusammenhang mit dem Norden unterbrochen ward, denn keine dieser Umgestaltungen ist nach dem Norden gedrungen. Nun folgte ein Stillstand, der sich übrigens durch die energische Richtung auf das Christlich-Religiöse erklären lässt, welche das IX. und X. Jahrhundert beherrschte, bis im Laufe des XI. Jahrhunderts unter dem Eindrücke der weltgeschichtlichen Begebenheiten des X. und XI. Jahrhunderts die Wiederbelebung begann. Das Heldengedicht verdankt diese seine Wiederbelebung den Spielleuten, und zwar am Rhein. Nordfranzösische und flandrische Romane oder Romanzen jener Zeit weisen so zahlreiche Entsprechungen auf,' welche Henning a. a. 0. auch trefflich zu gruppieren weiss, dass man daran erkennen kann, welch mächtigen Einfluss die französische Poesie auf die Umbildung unserer Ilelden-dichtung ausübt.'2 Auch Jagdabenteuer, Züge, wie sie im XIV. Liede beschrieben werden, finden wir in den Chansons. Saalkämpfe sind eine besondere Eigen-thümlichkeit der nordischen Sage. Die Verherrlichung der Vasallentreue, dem Norden fremd, gehören wie Rüdiger und Dietrich dagegen wieder der ältesten österreichischen Schicht der Sagenbildung an. Hier in Österreich war cs, wo die nun zum zweitenmale eingelangle umgestaltete Sage auch jenes Gemessene und Feierliche seiner gegenwärtigen Form erhielt. Was für Gestalten waren aber indes wieder den Liedern eingefiigt worden? Diesen neuen Gestalten, Eckewart und Gere, liegt nicht melir Mylhi- 1 Die Ausführung dieses Vergleiches ist das unbestrittene Verdienst Ilenning’s. (S. S. 18 — 61.) 2 Diese Dichtungen sind: Chanson d’Antioche, Gurin de Loharaine, d. i. Worin von Lothringen, endlich die Passio S. Karoli Gomitis. Die Chansons d’Antioche entsprangen den Situationen des ersten Kreuzzuges, und diese oder ähnliche lagen dem Aachener Canonicus Alberlus Aquensis vor bei der Abfassung seines Chronicon llierosolyniitanum. (Henning, S. 2(>.) sches, sondern Geschichtliches zugrunde. Das Verhältnis /wischen Eckewart, von Meissen und der fremden orientalischen Fürstin auf dem deutschen Kaiser-throne, der viel beleumundeten und viel gepriesenen Griechin Theophano, ist dem historischen Liede gewiss nicht entgangen. So berichten Thietmar (IV, 8), so die Quedlinburger Annalen über sie als ein Weib custodia virili, von männlicher Umsicht und Kraft. Markgraf Eckard stützt, des Reiches Macht in den wendischen Marken; zur Belohnung erhält er die ganze thüringische Mark. Ober alle Vasallen steigt er empor. Ebenso kam der heldenhafte Wendenbezwinger Gero in die Sage als Gere. — Nach Gero’s Tode war Günther, Eckart’s Vater, sein Nachfolger in einem Theile seines Gebietes. So ergibt, sich also für diese Heldengestalten ganz von selbst, wie die geschichtlichen Thatsachen der Jahrhunderte ihre Spuren der Sage ein-drücken. Auch Iring’s und Irnfried’s Aufnahme in die Sage muss einem ähnlichen Vorgänge zu danken sein. Aber so wie bei Eckewart, bei Rüdiger und Dietrich die neu eingetretenen die Spuren ihrer Vorgänger nicht verwischen konnten, so war es auch hier gewesen. Was nun hing selbst anbelangt, so ist man über seine mythische Herkunft sicher, allein, wie Muth bemerkt,1 hätte er keinen Zug aufzuweisen, der daran erinnert. Ganz so ohneweiters möchte diese Behauptung nicht zu unterschreiben sein. Vorerst ist nun festzustellen, wie weit historische Erinnerungen mit diesem Namen verknüpft sind. Nach N. N. ist er Markgraf von Dänemark, nach Kl. (185) von Lothringen, lebt mit Hawaii von Dänemark (der ihn durch grosse Gabe gewann [Kl. 200|). Irmeni'rit (— Irnfrit) von Thüringen ist auch an Etzels Hofe; nach Kl. 185 f. sind Iring und Irnfrit eigentlich in des Kaisers und des Reiches Acht; dass ihre Gestalten Erinnerungen geschichtlicher Ereignisse tragen, davon zeugt. Witukind (1, 9—13) und die Geschichte: de Suevorum oriyine.'1 Nach des ersteren Bericht beredet Theodorich (von Metz) den vor ihm geflüchteten, ihm verschwägerten Irmenfried von Thüringen zur Rückkehr, besticht Iring, denselben zu tödten. Iring, um seinen Lohn getäuscht, erschlägt Theodorich und bahnt sich mit dem Schwerte seinen Weg. Die zuletzt angeführte Geschichte lässt, die Thüringer von den Schwaben geschlagen werden; Irmenfried und Iring flüchten vor Theodorich von Metz zu Etzel. An Theodorieh’s Stelle hat nun «Klage» den Kaiser gesetzt und dem Thüringer das ihrer Zeit entsprechende Amt eines «Landgrafen» beigelegt.3 Überdies mögen auch analoge Ereignisse zur Zeit der Aufrichtung der kaiserlichen Reichsgewalt unter den Ol tonen auf die Gestaltung der Dichtung 1 Einleitung S. 84. 2 Grimm, P. H. S. 18(>7, S. 118 f. MtittenhofT Z. f. it. A. XVII, 57—70. :1 Grimm, ü. H. S., S. 119. Einfluss genommen haben (so um 953), was uns die Verbindung Iring’s mit Lothringen erklären könnte.1 Allein selbst der Historiker kann sich des Hereinspielens des Mythos nicht, erwehren. So berichtet Witukind, dass Iring’s Ruhm der Tapferkeit unsterblich sei, denn die Milchstrasse führe nach ihm den Namen. Das Gleiche weiss auch das Chronicon Urspergen.se. Auch Aventin (101 b) kennt die Euringstrasse, nimmt aber als Urheber einen zauberkundigen König Euring von der Donau an.2 Das führt uns nun auf mythologische Beobachtungen. Sobald man erkennt, dass, wie in der al(italischen Götterwelt, auch in der germanischen die einzelnen Gestalten durch Differenzierung aus einer einzigen sich schufen,3 wird es uns auch nicht unbegreiflich erscheinen, wenn sich verschiedene Attribute wieder auf einen Träger vereinigen. a) Der Name Iring selbst stellt sich unverkennbar als Patronymicon von Ir, Eor dar.4 Dieser Name, den Wuotan als Kriegsgott bei den Bayern führte (bei den Schwaben und Schweizern heissl er Tius, Zyr), dem der Eortag, Iritag, Mag,3 wie heute noch niederösterreichische Bauern den Dienstag (so heisst er nach schwäbischer Bezeichnung) nennen, heilig war, zeigt eine gewisse Verwandtschaft mit dem Namen, welchen die Himisquida dem 27ior, der anderen Differenzierung Wuotan’s, als Sturmgott beilegt: «Veor». Wenn nun auch die ahd. Entsprechung Vihor wäre, so lässt, sich eine Übertragung der Eigenschaften des einen auf den anderen unter den eben angeführten Umständen noch immer leicht, begreifen. b) Die sieben Sterne des grossen Bären führen den Namen Herwagen es ist ursprünglich der Wagen Wuotan’s, die Strasse, die er fährt, ist aber die Iringsstrasse. Der Name der kriegerischen Differenzierung Wuotan’s ist hier der Strasse gegeben worden. c) Wenn nun in der Geschichte des Volkes, das sich besonders als das des Thor bezeichnet, wenn in der Geschichte der Thüringer gerade ein Mann bedeutsam hervortritt, welcher Träger des Namens von Ir, Iring ist, dazu noch in Verbindung mit dem Schicksale eines Königs, dessen Name nicht minder daran erinnert, Irmenfried (— Irnfrit), dann muss dieses Zusammentreffen tiefer wirken. Gestalten der Götter tauchen wieder schärfer aus dem Dämmer der Vergessenheit, und was nur mehr halbverstanden aus 1 Es soll hiebei nicht übersehen werden, dass das Tenelant der Sage (wie in Ku-drun) ein rheinisches ist. Dänen sassen im IX. Jahrhundert an der Schelde-Mündung. Vergl. Riegers Anmerkungen zu der Ausgabe der Kudrun v. Ploennies, S. 311. 2 Grimrn, D. 11. S. 402. 3 Vergl. Grimm, D. Mythologie I, 125 ff.; II. Vorrede XVII. 1 Vergl. Grimm, Grammatik II, 349. 5 Grimm, D. Mythologie II, 167 ff. Zweite Auflage 183. 6 Wackernagel, W. 1, 772. Grimm, M. 125. längst vergangenen Tagen herüberklingt, gewinnt neues Leben, neue Deutung: was man einst von den Asen sang, macht nun des Volkes Helden selbst zu halben Göttern. Wenden wir uns jetzt zum Iringsliede selbst, so muss uns schon die ganze Eigenart des geschilderlen Kampfes — keine ähnliche Scene kennt das N. L. — auftällen;1 der Name des Helden selbst fordert unwillkürlich zum Vergleiche mit «Ir», dem germanischen Mars auf. Freude am Schlagen zeichnet ihn aus; dazu kommt, dass er, obwohl er Häwartens man genannt wird, eine ungleich bedeutendere Rolle spielt. Er ist es, der, wie Hagen es von Fürsten verlangt, ze vorderost kämpft.2 Hawart und Irnfrid sind stets nur seine Begleiter, auch sonst werden die drei in der Heldensage zusammen genannt..3 Auch die Göttersage weiss nur von zwei Begleitern des Ir, vergleichbar den beiden Begleitern des Ares, dn^tog und cpoßog, in der Iliade4 (4, 440; 13, 299; 15, 120 u. a.), wie Odins Raben, Thor’s Wölfe.8 Wie Thor den Hammer, so wirft Iring den Speer; wie jener kehrt auch dieser zurück, freilich mit entgegengesetztem Erfolge (2001“), dafür zeichnet ihn, wie Ir und Mars, ein Schwert aus,7 «Waske» (v. 1988.i), ein vil yuot ivd/en. In dem Nibelungenliede einzig neben «Balmung». Ebenso auffällig ist das Funkenschlagen. Viermal wird in unserem Liede dessen gedacht (1980, 1990, 1999, 2009), so häufig, wie sonst nirgends im Nibelungenliede.8 Das «Wildfeuer», das eben erzeugte, ist Ir’s göttliches Feuer.9 Gerade so, wie die Sage manche Eigenheiten des Thor’s auf Dietrich, den historischen Gothenkönig, übertrug: feurigen Al hem, rolhe Haare, ja selbst das Beilstück in der Stirne, so liegt es nahe, bei Iring den gleichen Vorgang anzunehmen. Im Schwertkampfe springt Iring die bedeutendsten burgundischen Helden an.10 Gerade so galt Ir als der Gott des Todes, der alle anspringt, allen naht. 1 Wilmans a. a. O. zu Iring’s Tode bemerkt, dieser Kampf sei eine wahre Aristie (im Sinne der Patroklie?) 2 Die Klage sucht sich das durch die «yroze gäbe» (v. 202) zu erklären, dass Iring Häwartens man. :l Grimm, D. H. S. S. 118 f. ln «Rabenschlacht» erhält Iring einen Bruder auch mit verwandtem Namen Erwin (543), was mit Irnfrit ganz gut sich vergleichen lässt. Grimm a. a. O. S. 543. Erwin = Freund (win) des Er, ebenso Irnfried = Geliebt (vried) von Im oder Irmin. * Grimm, D. Mythologie 1, 167, 182. 6 Grimm a. a. O. I, 15(5 ff. " Vergl. Anmerkung1 der Seite 40. 7 Grimm a. a. O. I, 184. 8 Wilmans a. a. 0. kennzeichnet es als Armut des Dichters. 9 Grimm a. a. ü. 185. 10 Wilmans a. a. 0. erkennt hierin nur die armselige Absicht des Dichters, alle burgundischen Helden anzubringen. Es isl. der Gott des Verderbens.1 Im Zusammenhange damit mag gleich liier bemerkt werden, wie der sterbende Iring allen den Tod weissagt, die Hagen bestehen werden (2005. i). Es erinnert wieder an Thor, dem Hrungnirs Stirnbeil in der Stirne haftet, wenn Iring mit der Gerstange im Haupte noch ■/.u den Seinen eilt (2001.3); in der Vilkinasage stösst Högni dem Iring den Ger in die Brust.4 Es gebricht mir augenblicklich an Zeit, diesen Gedanken noch weiter zu verfolgen und in seinen Ergebnissen zu prüfen, aber ich konnte ihn des Zusammenhanges zwischen Iring und seinen Begleitern wegen nicht verschweigen. Dabei darf nicht übersehen werden, dass Iring seine Begleiter auch in anderen Heldenliedern:! überragt. Lachmann a. a. 0. äussert sich: «dass die Sagen Irmenfrit (Ermenfried) zu Attila fliehen lassen, vermuthlich, weil sie den Oheim seiner Gemahlin, den Oslgothenkönig Theodorich, eben dahin setzten, hing steht jedoch wahrscheinlich in einer Verbindung mit dem Gott Irmin selbst, ein Gott über Strassen auf Erden und über die Milchstrasse.» Dürfen wir annehmen, dass der Name eines geschichtlichen Iring im Zusammenhange mit dem von der Sage ebenfalls der Geschichte entnommenen Irnfrit Erinnerungen an alte Göttersagen wachrief, so sind es wohl jene Züge aus der Götterdämmerung, an welche die Nibelungenschlacht, wie Lachmann sie nennt, gemahnen musste. So mag Iring schon im X. Jahrhunderte Gegenstand der Sage gewesen sein und, nach Wilukind’s Erzählung zu sehliessen, mit ihm Irnfrit. Derselben Zeit muss auch Hawart angehören. Sein Name müsste sächsisch gelautet haben Hadubrod. Er lieisst König oder Vogt von Dänemark. Isl. es der Hathagat. des Widukind, der Hadugoto Rudolfs von Fulda (Zs., 17, 64), oder darf man ihn, wie Willi. Grimm 11ml, mit dem rheinischen Haduwart des Waltharius in Verbindung bringen? Sein Name wird erst Mitte des XII. Jahrhunderts in Baiern geläufiger.4 Die Ausbreitung der ottonischen Macht an der Eider und über dieselbe hinaus im X. und XI. Jahrhunderte, die Kämpfe mit, den Dänen, mit unbeugsamen Verwandten und Vasallen, die in Ungarn Zuflucht fanden, mögen der Aufnahme der Gestalt Hawart’s günstig gewesen sein. Augenblicklich bin ich nicht imstande, mehr zu thun, als dies bescheiden anzudeuten. Eine andere Frage ist die nach der Heimat dieses Theiles der Saga. Trotz der eigentümlichen Einkleidung glaube ich das Wesen der Sage als einer ursprünglich mit den übrigen Stammessagen gleichzeitig entstandenen 1 Vergl. «des todes zcichen» Mütlenhoff Z. f. d. A. XI, 264 f. - Von Thor erzählt auch die nordische Sage (S. 73): Thor siegte über die grosso Schlange; kaum hatte er sich aber neun Schritte von ihr entfernt, als er durch ihren Gifthauch getroffen todt zusammenstürzt (Grimm a. a. O. 144). 3 Grimm, D. H. S. 188. Lachmann, Kritik der Sage, 338. 1 Henning, N. St. 204. zu erkennen. Die Bemerkung Witukind’s, wie nicht, minder der Zusammenhang mit Theodorich, weisen darauf hin; die Einfügung jedoch iu den Kreis der Nibelungensage ist unverkennbar jünger, selbst wenn wir in Iläwarl. den Iladawart des Walthariliedes wieder erkennen wollten.1 Die Namen Iring, namentlich aber Irnfril und Häwart, gehören nicht bloss der Sage an,s sie erscheinen auf Urkunden des XII. und XIII. Jahrhunderts in Bayern und Österreich. Mune (S. 74, Untersuchungen '/. G. d. d. U.S.) nennt, die Darstellung Iring’s als eines Dänen eine falsche und jüngere, Müllenhoff3 weist der zweiten Umformung des Stoffes auch die Einführung der mitteldeutschen Helden zu, die nur in Thüringen sich vollzogen haben könne. Die Namen weisen uns aber zunächst auf Bayern und Österreich; die Eigentümlichkeit der Bolle Iring’s um so eher, als dem Namen mythologische Erinnerungen entsprechen, gerade so wie Büdeger den mildwaltenden Odin — YVuotan, Hruodperaht. darstellt;* sowie für diesen die historischen Markgrafen die Verkleidung hergaben, ebenso mussten jenen die historischen Mark- und Landgrafen ihre Würde leihen. Hervorragende Gestalten der thüringischen Geschichte erweckten in Bayern-Österreich durch ihre Namen altheidnische Erinnerungen, verwebten sich mit diesen, und so lebt Iring, so leben nun seine zwei Kampfgenossen als wahre lleroen im Liede fort. Auch in der Saga ist die Thätigkeit Iring’s fest hineingefügt als ein nothwendiges und unentbehrliches Glied. Er ist. von vornherein der ergebene Held der Kriemhilde, er steht an der Spitze ihrer Gefolgschaft, beim Ausbruch des Kampfes ihre einzige Stütze, wie in der alten Thüringer Localsage llath-geber des Königs lrmenfried.5 Kaum dürfte diese Umformung vor dem X. Jahrhunderte sich vollzogen haben, vielleicht ungefähr um dieselbe Zeit, als der skandinavische Norden sich an dem Heldengedichte zu ergötzen anfieng. 1 Grimm, Anm. S. 118 D. II. S. “ Mono, Bibi. d. germ. Nat.-Literatur, lt. 1, 1836, S. 73 bis 75. 3 Haupt, Z. f. d. A. XII. 253. ' Vergl. Mutti a. a. O. S. 77. s Vergl. Henning, N. St. S. 204. Schulnachrichten. Der Lehrkörper. 1.) Dr. Johann Mr hal, Direetor, lehrte Mathematik in der VII. CI. 2.) Emil Ziahou/shi, Professor, 8. Rangscl., Prüfungscommissär für angehende Loeo-motivführer, Dampfmaschinen- und Dampfkesselwärler, Erprobungs- und Revisionscommissär für stationäre Dampfkessel, lehrte darstellende Geometrie in der V. und VII., geometrisches Zeichnen in der II.a, II. b, III. und IV. CI. 3.) Franz Krewinger, Professor, 8. Rangscl., Mitglied und Director-Stellvertreter der Prüfungscommission für Volks- und Bürgerschulen, Custos der Realschulbibliothek, lehrte Mathematik in der IV., darstellende Geometrie in der VI., Freihandzeichnen in der 11. b, Kalligraphie in der I.a, I.b, II.a, II.b Gl.; Vorstand der II.h CI. 4.) Franz Globočnik, Professor, beeideter Kunst- und Sachverständiger für Schrift- sachen beim k. k. Landesgerichte, lehrte Freihandzeichnen in der II.a, III.—VII. CI., Modellieren als Freigegenstand. 5.) Friedrich Križnar, Professor, Domcapitular und Consistorialrath, lehrte katholische Religion in allen Classen. fi.) Balthasar Knapitsch, Professor, beeideter Chemiker beim k. k. Landesgerichte, Custos der chemischen Lehrmittel, lehrte Chemie in der IV., V. und VI., Arithmetik in der I.a und II.a CI., analyt. Chemie als Freigegenstand; Vorstand der V. CI. 7.) Wilhelm ^oss, Professor, Custos der naturhist. Sammlungen, lehrte Naturgeschichte in allen Classen. 8.) Emanuel Ritter von Stäuber, Professor, beeideter Dolmetsch für italienische und französische Sprache beim k. k. Landesgerichte, lehrte franz. Sprache in der III.—VII. C.l.; Vorstand der VII. CI. 9.) Anton Raič, Professor, lehrte slovenische Sprache in der III., V., VI. und VII. CI. und in der 3. Abtheilung des Freicurses, Geschichte und Geographie in der Ul. und VII. CI. 10.) Clemens Proft, Professor, lehrte Mathematik in der VI., Physik in der 111., IV., VI. und VII. CI.; Custos der physik. Lehrmittel, Vorstand der VI. CI. 11.) Franz Levee, Professor, Translator für sloven. Sprache bei der k. k. Landes- regierung, lehrte deutsche und sloven. Sprache in der I.b, Geographie und Geschichte in der II.a, II.b und V. CI.; Custos der geogr. Lehrmittel, Vorstand der I.b CI. 12.) Dr. Josef Jul. Binder, Professor, lehrte deutsche Sprache in der III., V., VI., VII., Geschichte und Geographie in der VI. CI.; Vorstand der 111. CI. 13.) Josef Boryhi, wirk!. Lehrer, beeideter Interpret für das Italienische beim k. k. Landesgerichte, lehrte deutsche Sprache in der I.a und II.a, sloven. Sprache in der 2. Abtheilung des Freicurses, italien. Sprache in der V. und VI. CI.; Vorstand der Il.aCl. 14.) Johann Vrhovec, suppl. Lehrer, lehrte deutsche Sprache in der II.b und IV., sloven. Sprache in der II.b, III. und IV., Geographie und Geschichte in der IV. CI.; Vorstand der IV. CI. 15.) Karl Pirc, suppl. Lehrer, lehrte Mathematik in der III. und V., Freihandzeichnen in der I.a und I.b CI.; Vorstand der I.a CI. 16.) Franz Jeraj, suppl. Lehrer, lehrte Arithmetik in der I.b und II.b, Geographie in der I.a und I.b, sloven. Sprache in der 1. Abtheilung des Freicurses. 17.) Josef Vesel, Assistent beim Zeichenunterrichte. 18.) Julius Schmidt, Turnlehrer an der hierortigen k. k. Lehrer-Bildungsanstalt, lehrte Turnen in allen Classen. Dienerschaft. Johann Shube, Schuldiener und Mundant; Josef Simončič, Schuldiener und Laborant; Anton Bitenz, Hausmeister. Lehrplan. Obligate Lehrgegenstände. I. Classe. Religion, 2 St. wöch.: Kathol. Religionslehre. Vom Glauben, von den Geboten, Sacramenten; die christliche Gerechtigkeit. Deutsche Sprache, 4 St. wöch.: Die Wortarten, Flexion des Nonien und Verbum; der nackte Salz, Erweiterung desselben; orthographische Übungen; zahlreiche Lesestücke mit Wort- und Sacherklärungen; Wiedererzählung des Gelesenen; Memorieren und Vorträgen erklärter Gedichte und prosaischor Abschnitte. Jeden Monat zwei Hausaufgaben und eine Schularbeit. Slovenische Sprache, 4 St. wöch.: Lautlehre, Wortarten, Flexion des Nomen und Verbum; der nackte und erweiterte Satz, gezeigt und erklärt an einfachen Beispielen; Lesen und Erklären passender Lesestücke, Wiedererzählen des Gelesenen; orthographische Übungen. Monatlich eine Schularbeit und zwei Hausaufgaben. Geographie, 3 St. wöch.: Die wichtigsten geographischen Vorbegriffe zum Verständnisse der Karte; Vertheilung von Land und Wasser auf der Erdoberfläche; politische Übersicht der Erdtheile; das Wichtigste aus der mathematischen und physikalischen Geographie. Arithmetik, 3 St. wöch.: Dekadisches Zahlensystem; die vier Grundoperationen mit unbenannten und einfach benannten Zahlen, ohne und mit Decimalien; Erklärung des metrischen Mass- und Gewichtssystemes; Grundziige der Theilbarkeit der Zahlen; grösstes gemeinsames Mass und kleinstes gemeinsames Vielfaches; gemeine Brüche; Verwandlung gemeiner Brüche in Decimalbrüche und umgekehrt; das Rechnen mit mehrfach benannten Zahlen. Naturgeschichte, 3 St. wöch.: Anschauungsunterricht, im 1. Sem. Wirbelthiere, im II. Sem. wirbellose Thiere. Freihandzeichnen, (> St. wöch.: Zeichnen ebener geometrischer Gebilde aus freier Hand, nach Tafelvorzeichnungen, als: Gerade und krumme Linien, Winkel, Dreiecke, Vielecke, Kreise, Ellipsen, Combinationen dieser Figuren; das geometrische Ornament; Elemente des Flachornamenles; Erklärung der Körper und ihrer Netze. Schönschreiben, l St. wöch.: Deutsche Current-, englische Cursivschrift; die Rundschrift. II. Classe. Religion, 2 St. wöch.: Cultus der kathol. Kirche, Gebet, Messe, Sacramente, Cere-rnonien; das kathol. Kirchenjahr. Deutsche Sprache, 3 St. wöch.: Vervollständigung der Formenlehre, Erweiterung der Lehre vom nackten und bekleideten Satze; die Satzverbindung und Satzordnung in ihren leichteren Arien; Fortsetzung der orthographischen Übungen; alles übrige wie in der I. Classe. Alle 14 Tage eine Hausaufgabe, alle vier Wochen eine Schularbeit. Slovenische Sprache, 4 St. wöch.: Eingehende Wiederholung des in der l. Classe genommenen Lehrstoffes; Erweiterung der Lehre vom nackten und bekleideten Satze; die Satzverbindungen; Satzordnung. Eine Stunde wöchentlich Übersetzung aus dem Deutschen ins Slovenische. Schriftliche Arbeiten wie in der I. Classe. Geographie und Geschichte, 4 St. wöch.; a) Geographie, 2 St.: Specielle Geographie Afrikas und Asiens in topographischer und physikalischer Hinsicht, mit Bezugnahme auf Klima und Vegetation, Verkehrsleben und Culturzustände der Völker, Übersicht der Bodengestalt, der Stromgebiete und Länder Europas; specielle Geographie der Länder des westlichen und südlichen Europas. — b) Geschichte, 2 St.: Geschichte des Alter-thumes, hauptsächlich der Griechen und Römer. Arithmetik, 3 St. wöch.: Abgekürzte Multiplication und Division; Mass-, Gewichtsund Münzreduction; Schlussrechnung; Verhältnisse und Proportionen mit Anwendungen; Regeldetri, Kettensatz; Procent-, einfache Zins-, Disconl- und Terminrechnung; Theilregel, Durchschnitts- und Allegationsrechnung. Naturgeschichte, 3 St. wöch.: Im 1. Sein. Mineralogie; im II. Sem. Botanik, Beschreibung einiger häufig voi'kommender Gewächse und Merkmale der hauptsächlichsten natürlichen Pflanzenfamilien. Geometrisches Zeichnen, 3 St. wöch.: a) Geometrie, 1 St.: Elemente der Planimetrie, einschliesslich der Flächenberechnung. — b) Geometrisches Zeichnen, 2 St.: Übungen im Gebrauche der Reissinstrumenle; Constructionszeichnungen im Anschlüsse an den in der Planimetrie abgehandelten Lehrstoff und unter Berücksichtigung der einfachen ornamentalen Formen. Freihandzeichnen, 4 St. wöch.: Elemente der Perspective an der llaud der dazu erforderlichen Apparate, Draht- und Holzmodelle; Beleuchtungserscheinungen, Selbstschatten, Schlagschatten; Flachornamente und Vorzeichnungen an, der Tafel. Schönschreiben, 1 St. wöch.: Fortsetzung der Übungen in der 1. CI. III. Classc. Religion, 2 St. wöch.: Geschichte der Offenbarungen des A. B. Deutsche Sprache, 4 St. wöch.: Der zusammengezogene und zusammengesetzte Satz; Arten der Nebensätze, Verkürzung derselben; indirecte Bede; die Periode; systematische Belehrung über Orthographie und Zeichensetzung; Lectiire von passenden Lesestücken; Mittheilung biographischer Notizen über die Verfasser; Memorieren, Vorträgen. Haus- und Schularbeiten wie in der II. CI. Slovenische Sprache, 2 St. wöch.: Der zusammengezogene und zusammengesetzte Satz; Arten der Nebensätze, Verkürzung derselben; die Periode; Interpunction; Übersetzung ins Slovenische. Monatlich eine Haus- und eine Schulaufgabe. Französische Sprache, 5 St. wöch.: Leselehre; Formenlehre; Substantiv und sein Genre; Adjectiv; rege]mässige Corijugation; Construction des einfachen Satzes; mündliche und schriftliche Übersetzung einfacher Sätze aus dem Französischen und in dasselbe; Aneignung eines entsprechenden Wortvorratlies. Kleine Hausarbeiten nach Erfordernis; alle 14 Tage eine Schularbeit. Geographie und Geschichte, 4 St. wöch.: a) Geographie, 2 St.: Specielle Geographie des übrigen Europa mit Ausschluss der österr.-ungar. Monarchie. — b) Geschichte, 2 St.: Geschichte des Mittelalters bis zum Jahre 1492 unter steter Berücksichtigung der vaterländischen Momente. Arithmetik, 3 St. wöch.: Die vier Grundoperationen in allgem. Zahlen; die Quadrierung und Cubierung ein- und mehrgliedriger algebraischer Ausdrücke sowie dekadischer Zahlen; Ausziehung der zweiten und dritten Wurzel aus dekadischen Zahlen; Wiederholung des Lehrstoffes der früheren Classen; Zinseszinsenrechnung. Physik, 3 St. wöch.: Allgemeine Eigenschaften der Körper; Wärmelehre; Magnetismus; Elektricität. Geometrisches Zeichnen, 3 St. wöch.; «^Geometrie, 2 St.: Flächengleiche Figuren und ihre Verwandlung. — b) Zeichnen, 1 St.: Anwendung der Algebra zur Lösung einfacher Aufgaben der Planimetrie; Theilung und Construction gerader Linien, Dreiecke und Polygone. Freihandzeichnen, 4 St. wöch.: Flachornamente, von der einlachen Blattform ausgehend bis zur Combination verschiedener Stilarten, nach Vorzeichnungen au der Tafel; Farbenharmonie, Deck- und Lasurfarben; farblose und polychrome Ornamente; perspectivische und Gedächtnis-Zeichnungsübungen. IV. Classo. Religion, 2 St. wöch.: Geschichte der Offenbarungen des N. B.; Apostelgeschichte; Kirchengeschichte bis auf Constantin d. Gr. Deutsche Sprache, 3 St. wöch.: Zusammenfassender Abschluss des gesammlen grammatischen Unterrichtes; Zusammenstellung von Wortfamilien mit Rücksicht auf Vieldeutigkeit und Verwandtschaft der Wörter gelegentlich der Lectüre; das Wichtigste aus der Prosodie und Metrik; einiges über die antike und germanische Götter- und Heldensage; die wichtigsten Arten der Geschäftsaufsätze. Haus- und Schularbeiten wie in der II. CI. Slovenische Sprache, 2 St. wöch.: Zusammenfassend er Abschluss des gesammlen grammatischen Unterrichtes; Zusammenstellung von Wortfamilien mit Rücksicht auf Vieldeutigkeit und Verwandtschaft der Wörter gelegentlich der Lectüre; das Wichtigste aus der Prosodie und Metrik. Schriftliche Arbeiten wie in der 111. CI. Französische Sprache, 4 St. wöch.: Fortsetzung der Formenlehre; die adjectifs numeraux; Comparation; Fürwörter; die drei regelmässigen Conjugationen; arlicle partitif; adverbe; Präpositionen; Syntax des pronorn personnel conjoint; Frage- und negative Form; die gebräuchlichsten unregelmässigen Verben mit Ausfall des Stammconsonanten. Mündliche und schriftliche Übersetzungen aus dem Französischen ins Deutsche und umgekehrt. Vermehrung des Wortvorrathes; vorbereitete Dictate. Lectüre leichter Erzählungen. Hausarbeiten nach Erfordernis, alle 14 Tage eine Schularbeit. Geographie und Geschichte, 4 St. wöch.; a) Geographie, 2 St.: Speciellc Geographie Amerikas, Australiens und der österreichisch - ungarischen Monarchie mit Berücksichtigung der Verfassungsverhältnisse des Kaiserstaates.— ft,) Geschichte, 2 St.: Übersicht der Geschichte der Neuzeit, mit eingehender Behandlung der Geschichte von Österreich. Arithmetik, 4 St. wöch.: Wissenschaftlich durchgeführte Lehre von den vier ersten Rechnungsoperationen; Theilbarkeit der Zahlen; grösstes gemeinsames Mass, kleinstes gemeinsames Vielfaches; gemeine und Decimalbrüche; Verhältnisse und Proportionen nebst Anwendungen; Gleichungen des ersten Grades mit einer und mit mehreren Unbekannten. Physik, 3 St. wöch.: Mechanik, Bewegungsarten, Kräftenparallelogramm, Schwerpunkt; einfache Maschinen; Barometer; Luftpumpe; Akustik; Optik. Chemie, 3 St. wöch.: Die wichtigsten physikalisch-chemischen Erscheinungen und Processe; kurze Charakteristik der Elemente und der verschiedenen Arten der aus ihnen entstehenden Verbindungen. Geometrie und geometrisches Zeichnen, 3 St. wöch.; a) Geometrie, 2 St.: Stereometrie. — b) Geometrisches Zeichnen, 1 St. wöch.: Erklärung und Darstellung der Kegelschnittslinien, elementare Entwicklung der wichtigsten Eigenschaften dieser Linien und deren Anwendung zu Tangenten-Constructionen; Darstellung geometrischer Körper und einfacher technischer Objecte in horizontaler und verticalor Projection auf Grund der Anschauung. Freihandzeichnen, 4 St. wöch.: Erklärungen über Stil und Stilarten; Ornamente aus dem griechischen, römischen, romanischen, gothischen und Renaissance - Stil nach Gipsmodellen. V. Classe. Religion, 1 St. wöch.: Kirchengeschichte von Constantin dem Grossen bis auf die neueste Zeit. Deutsche Sprache, 3 St. wöch.: Formen und Arten der epischen und lyrischen Dichtung; Hauptrichtungen der Prosa; Übungen im Vortragen poetischer und prosaischer Schriftstücke; Lesung entsprechender Dichtungen, mit besonderer Rücksicht auf die antike, ln jedem Semester sechs Aufsätze, meist zur häuslichen Bearbeitung. Slovenische Sprache, 3 St. wöch.: Abschluss und Wiederholung der gesammten Syntax, ln jedem Semester sechs schriftliche, abwechselnd Haus- und Schularbeiten. Französische Sprache, 3 St. wöch.: Ergänzung der Formenlehre; unregplmässige, defective und unpersönliche Zeitwörter; Conjunction; der zusammengesetzte Satz; Elemente der Wortbildung. Mündliche und schriftliche Übersetzungen aus dem Französischen und in dasselbe; Memorieren kurzer Lesestücke; vorbereitete Dictate. Hausarbeiten wie in der IV. Classe, monatlich eine Schularbeit. Italienische Sprache, 3 St. wöch.: Lese- und Aussprache-Lehre, Formenlehre des Artikels, Substantivs, Adjectivs, Pronomens, Numerale, der einfachen Zeiten der Verba. Mündliche und schriftliche Übersetzungen aus dem Italienischen und in dasselbe; Aneignung eines entsprechenden Wortvorrathes. Hausaufgaben nach Erfordernis; alle 14 Tage eine Schularbeit. Geschichte, 3 St. wöch.: Geschichte des Alterthums, besonders der Griechen und Römer, mit Hervorhebung der culturhistorischen Momente; Wiederholung der einschlägigen geographischen Partien. Mathematik, 5 St. wöch.; a) Algebra: Kettenbrüche; unbestimmte Gleichungen des ersten Grades; Potenzen; Wurzelgrössen; Logarithmen; Gleichungen des zweiten Grades mit einer Unbekannten. — b) Geometrie: Planimetrie, streng wissenschaftlich behandelt. Naturgeschichte, 3 St. wöch.: Somatologie; Zoologie, mit genauer Berücksichtigung der wirbellosen Thiere. Chemie, 3 St. wöch.: Anorganische Chemie. Darstellende Geometrie, 3 St. wöch.: Durchführung der Elementaraufgaben der darstellenden Geometrie; über orthogonale Projection mit Rücksicht auf die einschlägigen Schattenconstructionen. Freihandzeichnen, 4 St. wöch.: Studien über den Regelkopf in verschiedenen Lagen; Bau des menschlichen Schädels, nach Vorzeichnungen an der Tafel; Reliefköpfe nach Gipsmodellen; Übungen im Gedächtniszeichnen. VI. Classe. Religion, 1 St. wöch.: Generelle Dogmatik, die besondere Glaubenslehre. Deutsche Sprache, 3 St. wöch.: Literaturgeschichte des deutschen Mittelalters in Übersichten; der indo-europäische Sprachstamm und seine Abzweigungen; die nationalen Sagenkreise; Lectüre einiger Abschnitte aus dem Nibelungenliede nach dem Grundtexte unter Hervorhebung der unterscheidenden Merkmale der mittelhochdeutschen und neuhochdeutschen Sprachformen; die Bildung der neuhochdeutschen Schriftsprache und die wichtigsten Erscheinungen der neuhochdeutschen Literatur bis zur Mitte des 18. Jahrhunderts. Gelesen wurde eine Auswahl von Klopstocks Oden, aus Schillers und Goethes lyrischen Dichtungen, Lessings Emilia Galotti, Schillers Maria Stuart. Übungen im Vortrage poetischer Schriftstücke. Schriftliche Arbeiten wie in der V. Classe. Slovenische Sprache, 3 St. wöch.: Stammbildungslehre; Lectüre: Schillers Wilhelm Teil, übersetzt von Cegnar. Übungen im Lesen des Altslovenischen. Literaturgeschichte bis auf Trubar. Schriftliche Arbeiten wie in der V. Classe. Französische Sprache, 3 St. wöch.: Syntax, insbesondere Rections-, Modus-und Tempuslehre, Adverbialsätze; Interpunctionslehre. Lesung von Musterstücken aus der Chrestomathie von Bechtel, verbunden mit biographischen Notizen über die betreffenden Autoren. Sprechübungen im Anschlüsse an die Lectüre. Alle 14 Tage eine Hausarbeit, alle 4 Wochen eine Schularbeit. Italienische Sprache, 3 St. wöch.: Fortsetzung der Formenlehre, die Steigerung der Adjectiva, die drei Conjugationen der schwachen Verba; Syntax der Redetheile, des einfachen und des zusammengesetzten Satzes. Mündliche und schriftliche Übersetzung aus dem Italienischen ins Deutsche und umgekehrt. Haus- und Schulaufgaben wie in der V. Classe. Geschichte, 3 St. wöch.: Geschichte des Mittelalters und der Neuzeit bis zum westphälischen Frieden, mit specieller Rücksicht auf die österreich.-ungarische Monarchie; Wiederholung der einschlägigen Geographie. Mathematik, 5 St. wöch.: a) Höhere Gleichungen, welche auf quadratische zurückgeführt wei'den können; quadratische Gleichungen mit zwei oder mehreren Unbekannten; Exponentialgleichungen; unbestimmte Gleichungen des zweiten Grades; arithmetische und geometrische Progression mit Anwendungen; Combinationslehre; binomischer Lehrsatz.— b) Geometrie: Trigonometrie, Stereometrie. Naturgeschichte, 2 St. wöch.: Botanik; Kryptogamen; anatomisch-morphologische Charakterisierung der einzelnen Gruppen; Morphologie der Phanerogamen; Charakter der wichtigsten Pflanzenfamilien. Physik, 4 St. wöch.: Mechanik fester und flüssiger Körper; schwingende Bewegung; Akustik. Chemie, 3 St. wöch.: Organische Chemie. Darstellende Geometrie, 3 St. wöch.: Orthogonale Projection der Pyramiden und Prismen, ebene Schnitte und Netze dieser Körper; Schattenbestimmungen; das Wichtigste über die Darstellung der krummen Linien; Darstellung der Cylinder-, Kegel- und Rotationsflächen; ebene Schnitte und Berührungsebenen in einem Punkte dieser Flächen; Durchdringung der genannten Figuren. Freihandzeichnen, 4 St. wöch.: Studien nach antiken und modernen Gipsköpfen; Ornamente nach polychromen Musterblättern; Übungen im Gedächtniszeichnen und in der Perspective. VII. Classe. Religion, 1 St. wöch.: Sittenlehre. Deutsche Sprache, 3 St. wöch.: Wieland, Lessing, Herder, Schiller, Goethe und ihre Zeit; Erklärung der Hauptpunkte der Dramatik. Gelesen wurde Lessings Laokoon, Goethes Iphigenie auf Tauris, Hermann und Dorothea, einzelne Scenen aus Faust; Shakespeares Julius Caesar, Schillers Don Carlos, Die Braut von Messina zur häuslichen Be- arbeitung gegeben. Übungen im freien Vortrage über selbstgewählte Themen. Schriftliche Arbeiten wie in der VI. Classe. Slovenische Sprache, 3 St. wöch.: Literaturgeschichte bis auf die Gegenwart. Schriftliche Arbeiten wie in der VI. Classe. Französische Sprache, 3 St. wöch.: Abschluss und Wiederholung der Grammatik, Participialconstructionen, ellipt. Sätze; Lectüre ausgewählter Stücke aus der Chrestomathie von Bechtel mit biographischen Notizen über die betreffenden Autoren. Sprechübungen. Schriftliche Arbeiten wie in der VI. Classe. Geschichte, 3 St. wöch.: Geschichte des 18. und 19'. Jahrhunderts mit Hervorhebung der culturhistorischen Momente; Wiederholung der einschlägigen Geographie; Übersicht der Statistik Österreich-Ungarns und der Verfassungsverhältnisse. Mathematik, 5 St. wöch.; a) Algebra: Wahrscheinlichkeits- und Lebensver-sicherungs-Rechnung; Berechnung des Moduls und Arguments; graphische Darstellung complexer Grössen. — b) Geometrie: Analytische Geometrie in der Ebene; sphärische Trigonometrie; Wiederholung des gesammten Lehrstoffes durch Lösung von Übungsaufgaben. Naturgeschichte, 3 St. wöch.; a) Mineralogie: Krystallographie; Mineralphysik und Systematik. — b) Geologie: Die einzelnen Glieder des Erdganzen; dynamische Geologie; Petrographie und Formationslehre. Physik, 4 St. wöch.: Magnetismus; Elektricität; Optik; Wärmelehre; astronomische Grundbegriffe. Darstellende Geometrie,.3 St. wöch.: Vervollständigung des in der V. und VI. Classe vorgenommenen Lehr- und Übungsstoffes, betreffend die Berührungsaufgaben und Scbattenconstructionen; Elemente der Linearperspective und Anwendung derselben zur perspectivischen Darstellung geometrischer Körper und einfacher technischer Objecte. Freihandzeichnen. 4 St. wöch.: Fortsetzung der Übungen im Zeichnen der Köpfe, Büsten und Ornamente nach schwierigen Gipsmodellen; Übungen in der Perspective nach der Natur und im Gedächtniszeichnen. Der Unterricht in der slovenischen, französischen und italienischen Sprache wurde nach dem für diese Lehranstalt mit dem hohen Ministerialerlasse vom 3. Mai 1880, Zahl 10754, genehmigten Lehrpläne ertheilt. Zufolge dieses hohen Erlasses ist das Slovenische für alle Schüler, welche bei ihrem Eintritte in die Lehranstalt von ihren Eltern als Slo-venen erklärt werden, in allen Classen obligater Lehrgegenstand. Solche Schüler besuchen in den drei Oberclassen statt des italienischen den slovenischen Unterricht. Das Italienische ist in den Oberclassen für jene Schüler obligat, für welche das Slovenische nicht obliprat ist. Das Slovenische als Unterrichtssprache kommt nur bei diesem selbst und bei der Religionslehre in den Parallelcursen der ersten und zweiten Classe, welche von Schülern slovenischer Muttersprache besucht werden, zur Anwendung. Beim Unterrichte in allen übrigen Gegenständen ist der mit dem hohen Ministerial-Erlasse vom 15. April 1879, Zahl 5607, genehmigte Normallehrplan sowohl inbetreff des für die einzelnen Classen vorgezeichneten Lehrzieles als der angesetzten wöchentlichen Stundenzahl zur vollen Geltung gekommen. Beim Unterrichte in der Geometrie und im geometrischen Zeichnen wurde im Sinne des hohen Ministerial-Erlasses vom 23. April 1880, Z. 6233, vorgegangen. Der für alle Schüler obligate Turnunterricht wurde in Gemässheit der hohen Mini-sterialverordnung vom 20. September 1875, Z. 14258, und der mit der hohen Ministerial-verordnung vom 15. April 1879, Z. 5607, verlautbarten Instructionen von dem Turnlehrer an der hieroi'tigen k. k. Lehrer-Bildungsanstalt, Herrn Julius Schmidt, ertheilt. Jede der vier Unterclassen hatte zwei, die drei Oberclassen gemeinschaftlich eine Stunde wöchentlich. 3 SL ^ lil a 3 S P — ,2 (D • P- ® ö y2 Cr* 3 — « Q P p 5'j>cŠ £ #■! Ga cl p ^ o|i gl i g-n P Eg £.§• M IO f/l n ui rti O 33' o-c of/J ^ O CKJ P. O 3-25 23 n g* S i 0 2 o Q.« S n, .g g p 3 3 g B O n ro Q- C/.’ “ o oq rra cu p m ro po ro ura (T> CJ d cgpo F^ST« 5* io f/l 22 o «h » “S o P ^2 §-£H' ••’ ^^*0-(0 2 • '■ crg Srr* - < ro ro ro. ° rt o- cr ft>: ^ 7 7 r* O «J p c-v 3 cr g- S ' m Ui ro ■*■ __ O o 3 P UT* ffl 'Ö — o oq cp^-S S-2^ i 2 m a> f/i -< Haus- und Schulaufgaben. Deutsche Sprache. V. Classe. 1.) Dev Krieg. — 2.) Pflug und Schwert. — 3.) Das Feuer. — 4.) Das Wasser. — 5.) Die Schlittenfahrt. (Eine Erzählung.) — 6.) Die Auswanderer (nach Goethes Hermann und Dorothea, I. Ges.) — 7.) Odysseus bei den Phäaken (nach Odyssee VII. und VIII. Ges.) — 8.) Das Boot des Odysseus. (Beschreibung nach Odyssee V. 210—280.) — 9.) Dorer und Joner. — 10.) Borreas und Notos im Kampfe. — 11.) Die Kürze des Lebens. (Betrachtung.) — 12.) Das Handwerk hat einen goldenen Boden. -— 18.) Allzu klug ist nicht immer weise. (Versuch einer Kabel.) — 14.) Die beiden himmlischen Schwestern. (Kunst und Wissenschaft, ein allegorisches Gemälde.) — 15.) Lass Neid und Missgunst sich verzehren, das Gute werden sie nicht wehren. (Goethe.) Chrie. — 16.) Römische Frauen. — 17.) Ciceros Rede pro leye Manilia. (Aufbau.) VI. Classe. 1.) Altgermanisches Familienleben. (Nach Tacitus’ Germania). — 2.) Das Spiel. — 3.) Die Religion. — 4.) Papst und Kaiser im Mittelalter. — 5.) Attila und Etzel. — 6.) Der Einfluss der Kreuzzüge auf die deutsche Dichtung des Miltelalters. — 7.) «Diu weit ist Ozen sclioene grüen, wiz unde rot, und innän swarzer varwe, vinster sam der tot.» (Walther v. d. Vogelweide: Elegie.) — 8.) Die deutsche Reichsritterschaft am Anfänge der Neuzeit. — 9.) Gedächtnisrede auf Christian Thomasius’ erste deutsche Hochschulvorlesung. — 10.) Krieger und Bürger. (Zwiegespräch.) — 11.) Das Luftmeer. — 12.) Der Elfenkönig Oberon in der deutschen Dichtung. — 13.) Wanderung eines Phosphoratoms. — 14.) Emilia Galotti und L. Virginia. (Parallele.) — 15.) Deutschland und Österreich nach ihren geographischen Beziehungen. VII. Classe. 1.) Die Kunst und ihre Wirkungen. — 2.) Wanderungen der Menschen. — 3.) Die natürlichen Quellen der Wärme und ihre Bedeutung für das organische Leben der Erde. — 4.) Kaiser Josef II. im Urtheile seiner Zeitgenossen. — 5.) Gang der Beweisführung in Lessings Laokoon und ihre Ergebnisse. —- 6.) Frauengestalten in Goethes Götz von Berlichingen. — 7.) Bedeutung des Handels. — 8.) An der Schwelle des XIX. Jahrhunderts. •— 9.) «Was man von der Minute ausgeschlagen, gibt keine Ewigkeit zurück!» (Schiller.) Betrachtung. — 10.) Exposition des Dramas «Die Jungfrau von Orleans» (von Schiller). — 11.) Einfluss der Antike, auf die deutsche Dichtung. — 12.) Die natürlichen Bedingungen der Volkswirtschaft in Österreich. — 13.) Die Eigentümlichkeiten des XIX. Jahrhunderts im Vergleiche mit dem XVIII. — 14.) Männergestalten in Goethes Drama Clavigo. 15.) Reifeprüfungsarbeit: Die unterscheidenden Merkmale der drei Hauptzeitalter in der Geschichte der Menschheit. Slovenische Themen. V. Classe. 1.) Vinska trta. Jena dobra stran po pesnikovih besedah, jena slaha stran pa po lastnem opazovanji vsakdanjega življenja popisana. — 2.) Primerite R. Ledinskega sonet: «Komur še vera v lastno moč ni vzeta* s Preširnovim sonetom: «Gez tebe več ne bo, sovražna sreča!» — 3.) Zakaj se moramo vaditi materini jezik lepo govoriti? — 4.) Kaj je bil vzrok boju med Kraljevičem Markom i tolovajem Muso? Kako sta se bojevala i kak konec je imel boj? (Po narodni: «Kraljevič Marko i Musa Kesedjija.) - 5.) Jedno uro na drsališči. — G.) Cirilska vaja. — 7.) Kaj so Vile? Kako je dobil Kraljevič Marko Vilo za posestrimo? Kedaj i kde se mu jo javila i kako mu je pomagala v zadregi? (Po srbskih narodnih.) — 8.) Kake lastnosti mora imeti priden učenec? — 9.) Naj se pojasni Vilharjeva pesen «Cena» i naj se pokaže, koliko resnice je v njej. — 10.) Zakaj imamo radi ptiče? — 11.) Kratka vsebina pesni «Ljuhušina sodba.» Kake pravne razmere popisujejo se nam v njej? — 12.) Socijalne razmere v rimskej državi pri nastopu Grahov. VI. Classe. 1.) Spanje i smrt (večerne misli). — 2.) Naj se dokaže resnica pesnikovih besed: «Kakor dopoldanska senca — Je prijateljstvo hudobnih; Vsako uro se pomanjša. — Pa prijateljstvo pobožnih — Raste kot večerna senca, — Da življenja solnce ugasne.» Herder-Cegnar. — 3.) Zakaj se učimo prirodoznanstva? —4.) Naj se primerja četino danovanje s turškim nočevanjem. (Po Mažuraničevej: Smrt Smail-age Cengijiča.) — 5.) Historičen dogodek pesni: Smrt Smail-age Cengijiča. — 6.) Smrt Smail-age Cengijiča po narodnej pesni. -— 7.) Smrt Smail-age Cengijiča po narodnej pesni. — 8.) Zibelka i raka. — 9.) Kak pomen imata sv. blagovestnika Ciril i Metod za omiko slovanskega sveta? — 10.) Kake razmere so provzročile nastop Husov? Kaj je nameraval s svojim naukom i kake nasledke je imel? — 11.) Zgodovina i važnost brizenskih spomenikov. Naj se preloži monum. frising. 111. v dnešnjo slovenščino. — 12.) «Trud gradjana kinč je pravi, — Dela blagor je izid, — Ce vladarja krona slavi, — Slava nam je roke prid.» VII. Clasae. 1.) Naj se primeri jezik brizenskih spomenikov z jezikom dendenešnje slovenščine. — 2. a) Naj se označi predtrubarjeva doba slovenskega slovstva. — b) Karol XII. i Peter V61iki. (Parallela.) — 3.) Kaj so učili franeeski filozofi XVIII. veka? Öd kod prihaja prikazen, da so se tako naglo širili njihovi nauki? — 4.) Naj se primerjajo slovenski pro-testantovski pisatelji s pisatelji antireformacijske dobe i naj se karakterizujeta obe dobi. — 5.) Kak pomen ima Periklej za umetnosti? — 6.) Stvarnikova modrost v naravi. 7.) Delavnost je najboljši pripomoček zoper siromaštvo. — 8.) Kak upliv ima podnebje dežele na telesni i duševni razvoj njenih prebivalcev? — 9.) Kaj je nameraval Servius Tullius s svojim postavodajstvom? Ali je s svojimi reformami koristil tudi kaj plebejcem? — 10.) Ali je Aleksander Vžliki navaden osvojevalec ali je težil po kakem višjem smotru? — 11.) O potresih. — 12.) Jernej Kopitar. Kteri so njegovi najimenitnejši spisi? Kak pomen ima Kopitar za slovanščino sploh i za slovenščino posebe? Freie Gegenstände. a) Slovenische Spruche für Nicht-Slovenen. Um Schülern, für welche das Slovenische kein obligater Gegenstand ist, Gelegenheit zu bieten, sich die Kenntnis der slovenischen Sprache anzueignen, hat das hohe Ministerium für Cultus und Unterricht mit dem Erlasse vom 19. September 1880, Z. 13377, die Errichtung eines slovenischen Freicurses, bestehend aus drei Jahrgängen mit je drei Unterrichtsstunden wöchentlich, angeordnet. Den Unterricht ertheilte im ersten Jahrgange der suppl. Lehrer Franz Jeraj, im zweiten der vvirkl. Lehrer Josef Borghi, im dritten Professor Anton Raič. Besuch: I. Jahrg. 1. Sem. 23, 2. Sem. 21; II. Jahrg. 1. Sem. 15, 2. Sem. 15; 111. Jahrg. 1. Sem. 9, 2. Sem. 10. Lehrplan: I. Jahrg.: Die Buchstaben und deren Aussprache, die Wortbetonung, Silbentrennung, Rechtschreibung; die Formenlehre und deren praktische Anwendung nach dem «Slovenischen Sprach- und Übungsbuch» von Dr. Jakob Sket. Monatlich zwei Schulaufgaben und eine Hausarbeit. — II. Jahrg.: Der übrige Theil der Formenlehre, namentlich das Numerale und das Verbum; die syntaktischen Haupteigenthümlichkeiten und deren praktische Anwendung, besonders der Gebrauch der verba perfectiva und imperfectiva, sowie auch die Casuslehre. Lehrbuch und Zahl der schriftlichen Arbeiten wie im I. Jahrg. — III. Jahrg.: Die Partikeln, der übrige Theil der Syntax, die Wortbildungslehre. Bei der Lectüre gelegentliche Wiederholung der gesammten Formenlehre. Lehrbuch wie im ersten Jahrg.; Chrestomathie. Monatlich eine Haus- und eine Schulaufgabe. b) Analytische Chemie. Zufolge der hohen Verordnung des k. k. Ministeriums für Cultus und Unterricht vom 15. April 1879, Z. 5(507, wurden zu diesem von Prof. Balth. Knapitsch in vier Stunden wöchentlich ertheilten Unterrichte nur Schüler der zwei letzten Classen der Oberrealschule zugelassen, und zwar besuchten denselben im 1. Sem. 8, im 2. Sem. 7 Schüler. Durchgenommen wurde die qualitative Analyse einfacher und zusammengesetzter Körper. c) Modellieren. Prof. Franz Globočnik unterrichtete in vier Stunden wöchentlich im 1. Sem. 6, im 2. Sem. 4 Schüler aus den drei Oberclassen nach verschiedenen plastischen Modellen aus der Ornamentik; Studien des menschlichen Kopfes und der Thiere im Relief, mit besonderer Rücksicht auf praktische Verwertung. d) Gesang. Dieser Unterricht wurde von dem Domchor-Dirigenten Herrn Anton Foerster in zwei Cursen mit fünf Stunden wöchentlich ertheilt; hievon entfielen zwei Stunden auf den 1. Curs, je eine Stunde auf den II. Curs A (Knabenchor), B (Männerchor), A und B zusammen (gemischter Chor). Im I. Cnrse wurde das Elementare der Gesangskunst bis zum Abschlüsse der Dur-Tonarten mit ein-, zwei-, drei- und vierstimmigen Beispielen, Liedern und Chören vorgenommen, und zwar Iheils nach eigener Gesangsschule, theils verschiedenen Liedersammlungen entlehnt, unter Zuhilfenahme der Calin-Paris-Chevfe’schen Ziffernmethode eigener Verfassung. Im II. Curse wurden die Moll-Tonarten nebst Wiederholung der Dur-Tonarten vorgetragen , daneben mannigfache Chöre und Lieder geistlichen und weltlichen Inhaltes einstudiert. Im 1. Sem. 63, im 2. Sem. 60 Schüler. In der Classe Öffentliche Schüler beim Beginne des Schuljahres DO 4- Privatisten ausser Laibach CD a. Cisloithanion a. Transloith. to 00 aus Italien aus der Schweiz römisch-katholisch to 05 evangelisch A. C. evangelisch H. C. deutsch 05 kroatisch-sorbisch italienisch I. Classe XurWUxlorlinluiiKH-priifinitf ziiKüliiHKun M *> •o Z.'. 00 Ungeprüft B.a'S S'&g CD <* *2 i' 00 Xusaminon Zur Statistik der Oberrealschule im Schuljahre 1885/86. OUJOJxg UO^SpUAUd »nam nuojjo 11 11 to c a U A Cd s Pl -e W 00 O? Pl W a cd S S g s fe e= :p3 cfl ^ Ch O ^ s*** a, Cd ► I I I N C ^2 a cs b0-G 03 bO C 3 bo C D S rt c/) S>J S. C w o T3 c« • £ • -C • rt • a . 3 -G CD CQ N3 o a W S cd :f=J .a i i CO 03 CO Ol | | rH | CO tH (M | | H »O CO CD H (M | I I iO O ^ l> t)I H H II HH I 03 'rji CD 00 CO 03 I I | lO M O 03 | | iO CO CD 03 | rH | H O CD 05 CD 03 rH I I I OHOlCO^iOCDl^OOOlOHOl rH t-Ht—It-HtHt—(t—I rH i—»rH OJ OJ 03 rG -J ■S c c JS i-1 H .2 S C 'e c/3 cd O g w % 3 o ^ c" rG £ cccfp ‘5 2 c-o £ t/2 (D C '£j= S « g^-š J5 O C O 1Ž) 3 C fr-. G *—< ^ 0) T3 C - -G C £ > O 3 O *2 *5 c/3 a) . CA rt ..O c . a> s -C o rt .2 fr- -C a, . cr ~ u Qj> d) +> h3 rt bD C «D -G •£ T3 -C rG .H C o ^ •--H C/l tHi>y *11 Hllp 0|lll’.| UMI lipr/.,.m.|..S rt o ’ 'S ■ a u, JS G Ü O) ^ o*3 -=• CD cr > O ° 'S O) > au> a> . G S 22 S>Äß a» G Q xn C/2 15 Pl :cd .2 S a> a> ih bo CD bD (D (fl I I I I I r-tiß o O -* r- OJ H H CD JOiflipg JDiqori t> t-H O S c rt Dr. Eisl Adolf, kais. Rath, Strafhaus- und Bahnarzt. » Dr. Fux Franz, Primararzt. » Globočnik Franz, k. k. Oberrealschulprofessor. » Gürke Ant., Sections-lngenieur, Besitzer des gold. Verdienstkreuzes mit der Krone. » Hafner Jakob, Lehrer. » Ludwig Graf Hoyos, Rittmeister. ^ Hozhevar Joh., k. k. Regierungsrath. » Isalitsch Franz, k. k. Oberlandesgerichts-Hilfsämterdirector. » Jagodic Emanuel, k. k. Steuer-Oberinspector. » Janesch Joh., Fabriksbesitzer. » Dr. Jarc Anton, inf. Propst. » Jeraj Franz, suppl. Realschulprofessor. » Kästner Michael, Handelsmann. » Dr. Keesbacher Friedrich, k. k. Regierungsrath, Sanitätsreferent, Ritter des Franz-Josef-Ordens. » Knapitsch Balthasar, k. k. Oberrealschulprofessor. -> Kordin Josef, Handelsmann. Frau Kosler-Rudesch Marie. Herr Kreminger Franz, k. k. Oberrealschulprofessor. Krisper Josef, Handelsmann. » Krisper J. Vincenz, Handelsmann. » Križnar Friedrich, Domherr, k. k. Oberrealschulprofessor. » Levee Franz, k. k. Oberrealschulprofessor. » Luckmann Josef, Handelsmann. ■» Luckmann Karl, Handelsmann, Ritter des Franz-Josef-Ordens. >■ Luckmann Theodor, Realitätenbesitzer. » Mahr Arthur, Lehrer an der Handels-Lehranstalt. » Mahr Ferdinand, Director der Handels-Lehranstalt, kais. Rath, Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone. » Maurer Heinrich, Handelsmann. » Mayer Emerich, Handelsmann. » Mikusch Lorenz, Handelsmann. » Milic Rudolf, Buchdruckereibesitzer. > Dr. Mrhal Joh., Schulrath, k. k. Oberrealschuldirector. » Mühleisen Arthur, Handelsmann. » Perdan Johann, Handelsmann. » Pirc Karl, suppl. Realschulprofessor. » Plautz Johann, Handelsmann. » Popp Franz, Bahnbeamter. » Proft Clemens, k. k. Oberrealschulprofessor. » Baii1. Anton, k. k. Oberrealschulprofessor. v v. Bedange Josef, jubil. k. k. Landtafel-Director. Frl. Belin Gabriele, Erziehungsinstituts-Inhaberin. Herr Samassa Albert, Besitzer des goldenen Verdienstkreuzes, k. k. Hof-Glockengiesser. » Dr. Schaffer Adolf, Landtags-Abgeordneter. » Dr. Schrey Robert, Edler von Redlwert, Hof- und Gerichtsadvocat. » Seemann Ignaz, Handelsmann. » Simonetti Ferd., Hausbesitzer und Juwelier. Die löbliche krainische Sparcasse. Die löbliche priv. Spinn fabriks-Gesellschaft. Herr Ein. Ritter von Stäuber, k. k. Oberrealschulprofessor. » Stedry Wenzel, jubil. Oberingenieur. Se. Excellenz Herr Dr. v. Stremayr, zweiter Präsident des obersten Gerichts- und Cassationshofes. Herr Stric, Privatier. > Dr. Suppantschitsch Franz, Hof- und Gerichtsadvocat. Treun Karl, Handelsmann. » Trinker Albert, Handelsmann. > Regierungsrath Professor Dr. Valenta Alois, Director der Landes-Wohlthätigkeits- anstatten. » Verderber Johann, k. k. Steuer-Oberinspector. Herr Vilhar Johann, Privatier. » Vovk Franz, Privatier. » Voss Wilhelm, k. k. Oberrealschulprofessor. » Vrhovec Johann, suppl. Realschulprofessor. » Waldherr Alois, Institutsvorsteher. » Witschl Franz, Landesingenieur. » Zeschko Albert, Handelsmann. » Zeschko Julius, Procuraführer. » Ziakowski Emil, k. k. Oberrealschulprofessor. Der Berichterstatter spricht im Namen der unterstützten Schüler allen Wohlthätern den innigsten Dank aus und erlaubt sich, den Verein allen edlen Jugendfreunden bestens zu empfehlen. Schriftliche Maturitätsprüfung’ am Ende des Schuljahres 1885/86. Deutscher Aufsatz. Die unterscheidenden Merkmale der drei Ilauptzeitalter in der Geschichte der Menschheit. Slovenischer Aufsatz. Priroda — knjiga modrosti. Französische Sprache. a) Les Grecs et les Romains (d’aprös Mably); ein Dictat, zu übersetzen ins Französische. — b) Les pestes (Jules Janin: Cordes nouveaux II, pag. 23); ein Dictat, zu übersetzen ins Deutsche. Mathematik. a) Eine Stadtgemeinde macht eine Anleihe von 1500000 Gulden und verpflichtet sich, dieselbe in 30 gleichen Jahresraten zurückzuzahlen; die Verzinsung beträgt 41/,, % und ist anticipativ. Wie gross ist die am Ende eines jeden Jahres zu zahlende Rate, und wie gross ist in jedem Jahre der Betrag, der vom schuldigen Capital zurückerstattet wird? — b) Ein gerader Kegel hat den Gubikinhalt k = 321'5 tu'-' und den Halbmesser der Grundfläche r — 8'7 m. Man soll diesen Kegel mit einer zur Basis parallelen Ebene so schneiden, dass der Kegelstutz den Inhalt k' = 218 ma habe, und die Höhe des Stutzes berechnen. — c) An die Parabel y" = 4x wird im Punkte M{ (»:, = 4, yl — 4) eine Tangente gezogen; zu bestimmen sind die Seiten, Winkel und die Fläche des Dreieckes, welches von der Tangente, der gegebenen Ordinate und dem dazwischen liegenden Theile der Abscissenaxe begrenzt wird. Darstellende Geometrie. a) Ein Punkt im Raume ist gegeben; durch diesen Punkt ist eine Gerade von bestimmter Länge zu ziehen, welche gegen die Horizontalebene den Winkel a und gegen die Verticalebene den Winkel ß bildet. — b) Es ist eine dreiseitige Pyramide zu construieren, wenn die drei Flächenwinkel der Seitenflächen, die Länge zweier Seitenkanten und der Neigungswinkel der Grundfläche zur Ebene der zwei gegebenen Seitenkanten gegeben ist. — e) Es ist das perspectivische Bild eines Octaeders zu zeichnen, von dem eine Axe ver-tical steht. Lehrmittel-Sammlungen. Die Bibliothek. Iiehrerbibliothek. Neue Anschaffungen: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild, 1.—12. Lief.; Verordnungsblatt des Unterrichts-Ministeriums pro 1886; Zeitschrift für das Realschulwesen, 11. Jahrgang; Zeitschrift für mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterricht, 17. Jahrgang; Naturforscher, 19. Jahrgang; Naturhistoriker pro 1886; Zeitschrift für analytische Chemie, 25. Jahrgang; Journal für praktische Chemie pro 1886; Rabenhorst, Kryptogamen - Flora, 2. Aufl., 1. Bd. 22. Lief., 3. Bd. 5.—6. Lief., 4. Bd. 1.—3. Lief.; Petermann, geogr. Mittheilungen, 32. Bd.; Petermann, Ergänzungshefte 77—81; Zarncke, literarisches Centralblatt pro 1886; Literaturblatt für germanische und romanische Philologie, 7. Jahrgang; Brockhaus, Conversations-Lexikon, 13. Aufl., 11. bis 13. Bd.; Weiß, Weltgeschichte, 8. Bd., 1. Hälfte; die von der «Matica slovenska» in Laibach pro 1885 herausgegebenen Werke; Miklosich, subjectlose Sätze; Archiv für slavische Philologie, 8. Bd., 3.—4. lieft; Günther, Geophysik; Miklosich, etymologisches Wörterbuch der slavischen Sprachen; Peschka. darstellende und projectivische Geometrie; Beer, allgemeine Geschichte des Welthandels, 3. Abt., 2. Hälfte, 1. und 2. Theil; Bisching, Warenkunde; Helmholtz, Tonempflndungen; Liibker. Reallexikon des classischen Alterthums. Geschenke: Vom hohen k. k. Unterrichts-Ministerium: Botanische Zeitschrift pro 1885; Statistik der Seeschiffahrt und des Seehandels in den osten-, Häfen im Jahre 1884; Commercio di Trieste nel 1884; Bericht der Handels- und Gewerbekammer in Laibach pro 1880; Bericht über Industrie, Handel und Verkehrsverhältnisse in Niederösterreich pro 1884. — Von der krainischen Sparcasse: Rechnungsabschluss derselben am Schlüsse des Jahres 1885. — Von der Handels- und Gewerbekammer in Reichenberg: Die Sitzungsprotokolle pro 1886. — Vom Herrn Regierungsrath Dr. Alois Valenta in Laibach 3 Exemplare seines Werkes: Kratek navod o prvi pomoči pri nezgodah. — Vom Herrn Museal-Custos Carl Deschmann in Laibach: Eduard R. v. Strahl, Kunstzustände Krains in vorigen Jahrhunderten. — Von der Frau Philo-mela Senekovič, Gymnasialdirectors-Gattin in Rudolsfwert: Schaffarik, slav. Alterthümer, 2 Bände; Burian, Lehrb. der böhm. Sprache für Deutsche. — Vom Herrn Bürgerschul-direclor Job. Lapajne in Gurkfeld dessen Werk: Zgodovina štajerskih Slovencev. Durch Tausch: 207 Programme von Mittelschulen, 23 von anderen Anstalten. Gegenwärtiger Stand der Lehrerbibliothek: 1537 Bände, 1504 Hefte. Schülerbibliothek: Schmids ausgewählte Schriften, 13.—17. Lief.; Ljubljanski Zvon, 6. leto; Westermann, illustrierte Monatshefte, 59.—60. Bd.; ICres, 6. leto; Richter, landwirtschaftliche Charakterbilder; die vom Hermagorasvereine pro 1885 herausgegebenen 6 Werke; das Wissen der Gegenwart, 4 Bände; Narodna biblioteka, 18.—20. snopič; Dimilz, Geschichte Krains; Vrtec, 16. leto; Volz, geographische Charakterbilder; Ljudska knjižnica, 2. tečaj; Franz lloffmanns Jugendbibliothek, 33 Bändchen; die vom Ilieronymus-vereine in Agram pro 1885 herausgegebenen 5 Werke; Universalbibliothek für die Jugend, 30 Bändchen. Geschenke: Von der Buchhandlung Kleinmayr &. Bamberg in Laibach: Boscoe-Schorlemmer, Chemie. — Vom Herrn Regierungsrath Dr. Valenta in Laibach 3 Exemplare seines Werkes: Kratek navod o prvi pomoči pri nezgodah. Gegenwärtiger Stand der Schülerbibliothek: 1511 Bände, 424 Hefte. Das physikalische Cabinet erhielt folgende Vermehrung: 1 Condensationshygrometer nach Regnault, 1 Magnetometer nach Weber, 1 Recipient zum Blasensprengen, 1 Läutewerk zur Luftpumpe, 1 Brillanttafel, 1 Apparat nach Arago zur Demonstration der Inductionsströme in rotierenden Metallscheiben unter dem Einflüsse eines Magnetes, 1 Apparat für den Peltier’schen Versuch, 1 achromatische Linse, 1 Fres-nel’sche Cylinderlinse, 2 Quarzkeile, 1 Viertelundulationsplatte, 1 Collection von Beugungsgütern, 1 Metallsäge. — Nebstdem wurden mehrere Reparaturen ausgeführt. Gegenwärtig zählt das Cabinet 37 t Nummern mit 698 Stücken. Für die Cabinets-bibliothek wurden angekauft: Band XXV11 bis XXX von Hartlebens elektro - technischer Bibliothek. — Secchi: Einheit der Naturkräfte; Lehmann: Physikalische Technik. I )«*is Naturaliencabinet erhielt im abgelaufenen Schuljahre folgende Bereicherungen: A. Zoologie. Circaetos leucopsis Bchst. (Schlangenadler). — Numenius arqualus L. (Brachvogel). — Scolopax gallinago B. (Bekasine). — Tetrao tetrix L. (Birkhenne). — Turdus tor-quatus L. (Ringamsel). — Cinclus aquaticus L. (Wasseramsel). — Columba risoria L. (Lachtaube). — C. livia Briss., u. zw. eine Trommel- und eine Kibitztaube; die Rohexemplare wurden geschenkt von den Schülern Anton und Oskar Treo. — Bubo maximus Sibb. (Uhu; Geschenk des Schülers Oskar Gall6). — Nest von Turdus merula L. (Geschenk des Schülers Karl Kovač) und Parus pendulinus L. — Pferdefuss mit Seitenzehe als Rückschlag zur fossilen Pferdegattung llipparion; Geschenk von Robert Zmugg. — Buthus afer L. (afrikanischer Scorpion) und sechs Conchyliennarten. B. Botanik. 30 Meeresalgen von Portore, Umago und Parenzo in Istrien, wovon 12 für die Sammlung neu sind. Geschenk des ehemaligen Schülers Karl Beer. — Die Samen- und Früchtesammlung wurde um 15, jene der Droguen um 7 Nummern vermehrt. (Einige der letzteren erhielt die Sammlung vom Schüler Heinrich Wencel.) C. Mineralogie und Geologie. Als Gcschenk überliess Herr Karl Heyrowsky, k. k. Oberst und Regimentscom-mandant in Laibach. Mineralien und Erzstufen des Bergbaues Eisenerz in Steiermark; 25 Nummern, darunter besonders schöne Aragonitbildungen. Ferner 18 Minerale von Bleiberg in Kärnten. — Herr Zugsförderungsinspector Franz Hauser in Laibach wendete der Sammlung 30 Minerale, namentlich Zeolithe, von verschiedenen Localitäten zu. — Prof. W. Linhart überliess ein Stück gediegen Kupfer von Palomet in Nordamerika und eine schöne Zinnoberstufe des Quecksilberbergbaues bei Neurnarktl in Oberkrain. •— Von der Gewerkschaft Littai erhielt das Naturaliencabinet Cerussite durch die Vermittlung des Werksdirectors P. Eichelter. — Im Tausche wurden vier Blattabdrücke von Trifail erworben. — Die Schüler Anton und Georg Terpotiz spendeten eine schöne Stufe Wulfenit von Schwarzenbach in Kärnten, Johann Grilc führte dem Cabinete einige prähistorische Funde von der Grabstätte bei Watsch zu. D. Bücher und Abbildungen. a) Von der k. k. Landwirtschafts-Gesellschaft für Krain wurde geschenkt: Annalen, Jahrgang 1843, II. Abtli., VI. Heft. Enthält: A. Fleischmann, Übersicht der Flora Krains. b) Von den Herren Verfassern wurde geschenkt: Cobelli G., Le Marmitte dei Giganti della Valle Lagarina. Roveredo 1880. Döll E., Die Mitwirkung der Verwitterung der Eisenkiese bei der Höhlenbildung im Kalkgebirge. Wien 1886. Linhart W., Die landwirtschaftlichen Gesetze und Verordnungen des Herzogthumes Krain. Laibach 1880. Voss W., Über Boletus strobilaceus Scop. und den gleichnamigen Pilz der Autoren. — Einiges zur Kenntnis der Rostpilze. -— Eine seltene Bildungsabweichung an der Frühlingsknotenblume (Leucojum vernum L.) — Holzschwämme aus den Laibacher Pfahlbauten. — Bildungsabweichungen an Frühlingsblumen. Wien 1885, 1880. c) Von Herrn Fr. Peruzzi, Lehrer in Watsch: Deschmann C. und Hochstetter Ferd. v., Prähistorische Ansiedelungen und Begräbnisstätten in Krain. Wien 1879. Hochstetter Ferd. v., Die neuesten Gräberfunde von Watsch und St. Margarethen in Krain und der Culturkreis der Hallstädter Periode. Wien 1883. d) Vom Schüler Josef Lončarič der VI. Glasse: Schleiden Dr. M. J., Das Meer. Berlin 1809. e) Durch Ankauf: Verhandlungen der k. k. zoologisch-botanischen Gesellschaft und der geologischen Reichsanstalt in Wien. Jahrgang 1885. Chromotafeln zu Brehins Thierleben. 8 Bände in 4°. Brezina Aristides, Die Meteoritensammlung des k. k. mineralogischen Hofcabinetes in Wien am 1. Mai 1885. Wien 1885. lrmisch Th., Zur Morphologie der monocotylischen Knollen- und Zwiebelgewächse. Berlin 1850. Klein H., Fortschritte der Botanik, Nr. (i. Köln und Leipzig 1885. Thuemen F., Die Bekämpfung der Pilzkrankheiten unserer Culturgewächse. Wien 1884. Watsch bei Littai, Gräberstätte bei Watsch und Situla von Watsch. Drei Photographien. Geschenk des Herrn Museal-Custos Karl Deschmann. Bild des Naturforschers J. A. Scopoli. ln Öl gemalt und geschenkt von Herrn J. Vesel. E) Geräthe. Rin geologischer Hammer. Geschenk des Herrn Berg-Ingenieurs Ferd. Schüller in Sagor. Der gegenwärtige Stand der Sammlung ist: Zoologie: Wirbellhiere 253; wirbellose Thiere 17022; Skelette und Skelettheile, anatomische Präparate und Modelle 69. botanik: Herbarium Plemelianum (12 Fascikel); Thuemen, Mycotheca universalis (23 Cent.); Kryplogamen (6 Fascikel); sonstige botanische Gegenstände 100; Samen- und Droguensammlung 234. Mineralogie und Geologie: Naturstücke 808; Edelstein-Imitationen 31; Itrystall-modelle 130. Abbildungen 113; Apparate 10; technologische Gegenstände 50; Bücher 472; Hefte und Blätter 506. Das geographisch-historische Cabinet erhielt durch Ankauf folgenden Zuwachs: Friedrich Simony, Panorama des nordkrainischen Beckens. J. II. v. Mäd ler, der Himmel. — Dr. Adolf Schmidt, die Grotten und Höhlen von Adelsberg, Lueg, Planina und Laas sammt Atlas. — Anton Linhart, Versuch einer Geschichte von Krain. — Das k. k. Quecksilber-Bergwerk Idria in Krain. Zur Erinnerung an die Feier des 300-jährigen. ausschliesslich staatlichen Besitzes, herausgegeben von der k. k. Bergdirection zu Idria, 1881. — Peter Hitzinger, das Quecksilber-Bergwerk Idria von seinem Beginne bis zur Gegenwart. — P. v. Radies, Maria Theresia und das Land Krain. — Hermann Wagner, Geographisches Jahrbuch, X. Band, zweite Hälfte. — L. Bauer, Tableau der Begenten von Österreich (in zwei Exemplaren). — Neue Übersichtskarte der österreichischungarischen Monarchie, herausgegeben vom k. k. militär-geographischen Institute in Wien, IX. und X. Lieferung. — Mittheilungen der k. k. geographischen Gesellschaft in Wien, Jahrgang 1885. — Mittheilungen des deutschen und österreichischen Alpenvereines, Jahrgang 1885. — Zeitschrift des deutschen und österreichischen Alpenvereines, Jahrgang 1885. Das geographisch - historische Cabinet besitzt derzeit 91 Karten und Tableaux, 10 Atlanten, 3 Globen, lt plastische Karten, 2 Pläne, 01 historische und 15 geographische Charakterbilder; an Büchern 57 Bände und 8 Hefte. Chemisches Laboratorium. Angeschafft wurden: Zwei Flaschenelemente, eine transportable Säugpumpe, eine Platinschale für gewöhnliche Zwecke und eine zur Weinextractbestimmung, ferner eine Betörte aus Kupfer; ausserdem die nothwendigen Glassachen und Chemikalien. Die Handbibliothek wurde vermehrt durch: Heinzerling, Gefahren und Krankheiten in der chemischen Industrie, VI., VII. und VIII. lieft.; Bergmann, Analyse des Weines; Hueppe, Formen der Bacterien; Benedikt, Analyse der Fetle und Wachsarten, und Medicus, Anleitung zur qualitativen Analyse. Im ganzen besitzt das Laboratorium 122 grössere Apparate. Freihandzeichnen und Modellieren. Prof. Langi J., Denkmäler der Kunst, 10 Hefte Geschichte; Barque et Gžrome, cours de dessin; Herdtle Ed., Elementare Ornamente; Jakobsthal E., Grammatik der Ornamente; Laufberger Ferd., Sgraffitto-Dekorationen; Meurer M., italienische Majolica-Fliesen des XV. und XVI. Jahrhunderts; Sitte Camillo und Salb Josef, die Initialen der Renaissance; Tableau der Reichs- und Landeswappen der österr. Monarchie; Wappen des österr. Herrscherhauses; 21 Stück Gipsabgüsse des k. k. österr. Museums für Kunst und Industrie von W. Remesch.; Stirnziegel vom Parthenon in Athen; Kyma und Astragal, antik; 4 Stück Pilaster-Capitäle, italienische Renaissance; zwei männliche Brustbilder, Basrelief, italienisch, um 1500; ein Brustbild eines Mädchens von Lucca della Robbia; Kopf, Hochrelief von Lucca della Robbia. Gewerbliche Fortbildungsschule. Diese Lehranstalt ist mit der k. k. Oberrealschule verbunden und bestellt aus drei Classen, in welche für das verflossene Schuljahr 203 Schüler aufgenommen und nach ihren Vorkenntnissen und Gewerben vertheilt wurden, und zwar: La. CI. 52, I.b. CI. 40; II. Classe, Abtheilung für Kunst- und Kleingewerbe 24, Abtheilung für mechanisch-technische Gewerbe 22, Abtheilung für Baugewerbe 9; III. Classe, Abtheiiung für Kunst- und Kleingewerbe 31, Abtheilung für mechanisch-technische Gewerbe 15, Abtheilung für Baugewerbe 10. Von diesen Schülern besuchten den Unterricht in der Chemie im 1. Jahrgang 17, im 2. Jahrgang 12; den Unterricht in der Physik 5, im Modellieren 18. Von der Gesammtzahl der Schüler waren 182 Lehrlinge, 21 Gehilfen oder selbständige Arbeiter; letztere besuchten meistens nur den Zeichenunterricht in der betreffenden Abtheilung oder den Modellierunterricht. — Dem Alter nach standen die Schüler zwischen dem 13. und 36. Lebensjahre. Lehrplan. I. Clase. a) Deutsche Sprache: Orthographische Übungen sowie auch Übungen im mündlichen und schriftlichen Gedankenausdruck. 2 St. wöch.— Rechnen: Wiederholung der vier Grundoperationen mit ganzen Zahlen und Decimalen; das Rechnen mit gemeinen Brüchen. 1 St. wöch. — v) Geometr. Zeichnen: Übungen in der Handhabung der Zeichenrequisiten, im Ausziehen von Geraden, Kreisbögen u. s. w.; Elemente der geometrischen Formenlehre; Übungen im Copieren geometrischer Ornamente nach Vorlagen. 3 St. wöch. — d) Elementares Freihandzeichnen: Das geometrische Flachornament und das stilisierte Blatt- und Blumenornament, theils nach Vorzeichnungen an der Schul-tafel, theils nach zweckmässig gewählten Vorlagen. 2 St. wöch. II. Classe. u) Deutsche Sprachlehre: Wiederholung und Erweiterung des Lehrstoffes der I. Classe, Satzlehre. 1 St. wöch. — b) Rechnen: Das Wichtigste über geometrische Verhältnisse und Proportionen nebst Anwendung bei der Procent- und Zinsenberechnung, Gesellschaftsrechnung. 2 St. wöch. — c) Geometrie: Das Messen und Berechnen der Flächen und Körper; anschauliche Erklärung der projectivischen Darstellung geometrischer Körper in Grund- und Aufriss, in Kreuzriss und mit Querschnitten, an der Hand passender Modelle. 4 St. wöch., davon eine Stunde Erklärung. — cl) Elementares Freihandzeichnen: Zeichnen elementarer räumlicher Gebilde nach einfachen Draht- und Holzmodellen, unter angemessener Erklärung der wichtigsten perspectivisehen Erscheinungen. Je nach ihrem Berufe werden die Schüler auch in dem Anlegen der Zeichnung mit verschiedenen Farbentönen geübt. Vorgeschrittene Schüler können, wenn es ihr Gewerbe erfordert, auch einfache architektonische Gliederungen, Gefässformen und einfache plastische Blatt- und Blumenornamente nach Gipsmodellen in Contour copieren, eventuell in einfacher Weise schattieren. Bildhauer, Möbeltischler, Lithographen, Gold-, Silber-, Thonarbeiter u. s. w. sind auch in den Elementen des figuralen Zeichnens zu üben. 3 St,, wöch. III. Classe. Geschäftsaufsätze: a) Aufsätze, betreffend die gewöhnliche Geschäfts-Correspondenz: Ankündigungen, Geschäfts-Anzeigen, Circulare, Geschäftsbriefe mit Anträgen über Kauf, Verkauf oder Bestellung von Waren, Dienstesanerbieten, Empfehlungsschreiben, Mahnbriefe, Telegramme. — b) Zusichernde Erklärungen oder Urkunden: Empfangscheine, Lieferscheine mit Gegenscheinen, Quittungen, Schuldscheine, Zeugnisse, Frachtbriefe u. s.w. — c) Eingaben an die Behörden, soweit der Gewerbetreibende in die Lago kommt, solche selbst zu verfassen. 1 St. wöch. Gewerbliches Rechnen: Material- und Warenberechnung, und zwar: Berechnung des Einkaufspreises auf Grund der Preisliste und der Factura, der verschiedenen Preis-und Gewichtsnachlässe; Berechnung des Verkaufspreises gewerblicher Erzeugnisse unter Berücksichtigung der Materialkosten, des Arbeitslohnes, des Betriebscapitals, der Regie- auslagen u. s.w.; die im Handel und Geweihe üblichen Zahlungsmittel, Papiergeld. Gold-und Silberagio, Postanweisungen u. s. w. Gewerbliche Buchführung. 1 St. wöch. Zeichnen für Kunst- und Kleingewerbe: Nachzeichnen von mustergiltigen, stilgerechten Vorlagen und von Abgüssen kunstgewerblicher Objecte, bei deren Auswahl auf die Zeichenfertigkeit und das Gewerbe des Schülers Rücksicht genommen wird. 3 St. wöch. Zeichnen für Baugewerbe: Zeichnen der einfachen wichtigeren Bauconstructionen in Stein, Holz und Metall, nach cotierten Detailzeichnungen und auch nach Modellen, mit Rücksicht auf das Gewerbe der Schüler. Die Ausführung der Zeichnung geschieht in gleich-massig kräftigen Linien, die Angabe der Querschnitte durch Farbtöne oder Schlaffen, das Einträgen der Goten und Beschreiben der Zeichnung mit deutlicher Schrift. Zeichnen für mechanisch-techn. Gewerbe: Copieren einfacher Maschinen-theile nach vollständig cotierten, richtig construierten Vorlagen, unter Gebrauch des Massstabes und mit der üblichen Angabe des Materials, mit Berücksichtigung des Gewerbes der Schüler, Mit vorgeschrittenen Schülern werden auch Übungen im Skizzieren und Aufnehmen von Maschinenelementen, Schlössern u. s. w. nach Modellen, mit Benützung der üblichen Messwerkzeuge, unter Darstellung der zur vollständigen Werkzeichnung gehörenden Schnitte und Profile vorgenommen. 3 St. wöch. Modellieren: Übung in der Nachbildung plastischer Vorlagen in Thon oder Wachs, bei deren Auswahl das Gewerbe des Schülers berücksichtigt wird. Vorgeschrittene Schüler üben auch das Modellieren nach guten Photographien und Werkzeichnungen. 2 St. wöch. Physik: Experimentalphysik mit besonderer Hervorhebung derjenigen Partien, welche für die Gewerbe von Interesse sind. 1 St. wöch. Chemie: Der Unterricht wird in zwei Abtheilungen mit je einer Stunde wöchentlich ertheilt. In der ersten Abtheilung werden die Metalloide, in der zweiten die Metalle durchgenommen, auf Grund des Experimentes und mit Ausschluss jeder chemischen Formel, mit steter Berücksichtigung des gewerblichen Lebens. Eingehender werden behandelt: die Verbrennung, die Bedeutung der Gebläse, richtige Ausnützung der Heizmaterialien; das Löthen und Schweissen, das Härten und Anlassen des Stahles; die Mörtelarten; das Verzinnen, Vernickeln, Versilbern, Vergolden; die Untersuchung echt versilberter und vergoldeter Waren; die im Gewerbe verwendeten Legierungen. Der Unterricht an der gewerblichen Fortbildungsschule wird an den Abenden der Wochentage von halb 8 bis 9 Uhr, an Sonntagen von 8 bis 12 Uhr vormittags von Mitgliedern des Lehrkörpers der k. k. Oberrealschule ertheilt. Der Abendunterricht dauert vom IG. September bis 15. März, der Unterricht an Sonntagen bis 15. Juli. Subventionen: a) aus Staatsmitteln......................... 2000 fl. b) von der Stadtgemeinde Laibach............. 500 » c) aus dem krain. Landesfonde................ 300 > d) aus der krain. Franz-Josef-Stiftung . . . 380 > zusammen . . 3180 tl. Von diesen Beiträgen wurden die Remunerationen für Unterrichtsertheilung, Leitung, Kanzlei-Erfordernisse u. s. w, bestritten, für arme Schüler Lehrbücher, Schreib- und Zeichenrequisiten gekauft und folgende Lehrmittel beigeschafft: Bibliothek: Centralblatt für das gewerbliche Unterrichtswesen pro 1886; Supplementband zum Centralblatt pro 188(5; Jul. R. v. Siegl, Schattenconstructioneh an Umdrehungskörpern; Ruprecht E., die gewerbl. Geschäftsaufsätze; Klausel-, das gewerbliche Rechnen; Schmidt-Weißenfels, «Handwerkerbibliothek», 14 Bände. Physik: 2 Volumeter, 1 Mariotte’sche Ausflussflasche, 1 Glasballon zur Bestimmung des Gewichtes der Luft, 1 Giftheber nach Weinhold, l Schnellwage, 1 Voltameter nach Bunsen, 1 Siemens Widerstandseinheit, 1 astatisches Nadelpaar, 1 Hartgummistange, 1 Doppel-spathrhomboeder. Maschinenzeichnen: Einführung in das technische Zeichnen nach Modellen als Vorschule für den Unterricht im Maschinenzeichnen, 12 Bl. in Farbendruck. Freihandzeichnen und Modellieren: Gerhart Emanuel, Vorlagen für das Fachzeichnen der Schuhmacher; Herdtle Hermann, ostasiatische Bronzegefässe, Ornamente antiker Thongefiisse, Zeichenvorlagen für das Zuschneiden der Herrenkleider von Johann Richter, Initialen der Renaissance von Sitte Camillo und Salb Josef, 10 St. Gipsmodelle vom k. k. österr. Museum, 28 St. Gipsmodelle für Kunstschlosser von Prof. Alois Kiebacher, 1 St. Madonna-Hochrelief von Lucca della Robbia, 4 St. aus dem k. baierischen National-Museum in München, Eierstab, 2 St. Rosetlcn, Acanthusblatt. Gartenbaukunst von Lothar Abel; Avanzo D., Holzdrechslerei, Bespannung und Beschirrung für Riemer und Sattler, 1 Heft. Verordnungen der k. k. Unterrichtsbehorden. In den von slovenischen Schülern besuchten Parallelabtheilungen der ersten und zweiten Classe an der Staats-Oberrealschule zu Laibach wird der Religionsunterricht voin Schuljahre 1885/86 angefangen unter Gebrauch der slovenischen Unterrichtssprache ertheilt, Erl. d. k. k. Min. f. C. und U. vom 23. Juni 1885, Z. 10(537. Der 19. November, als der Tag des Allerhöchsten Namensfestes Ihrer Majestät der Kaiserin, ist an den allgemeinen Volksschulen, den Bürgerschulen, Lehrer- und Lehrerinnen-Bildungsanslalten, Gymnasien und Realschulen, Staatsgewerbeschulen und gewerblichen Fortbildungsschulen bedingungslos freizugeben. Erl. d. k. k. Min. f. C. und U. vom 28. November 1885, Z. 22131, und vom 31. Jänner 188(5, Z. 540. Für die Aufnahmsprüfung zum Eintritte in die erste Classe der Mittelschulen werden zwei Termine bestimmt. Der erste fällt an das Ende des vorausgehenden Schuljahres auf den 15. und 16., erforderlichen Falles auch auf den 17. Juli; der zweite in den Anfang des neuen Schuljahres auf den 16. und 17., erforderlichen Falles auch auf den 18. September. In jedem dieser Termine wird über die Aufnahme definitiv entschieden. Eine Wiederholung der Aufnahmsprüfung, sei es an ein- und derselben oder an einer anderen Lehranstalt, ist unzulässig. Erl. d. k. k. Landesschuir, f. Krain vom 5. Februar 1886, Z. 25. Aus der Scala der Sittennoten hat «musterhaft.» zu entfallen, so dass «lobenswert» als erste Note erscheint. Die zweite Stufe des sittlichen Betragens ist durch den Ausdruck «befriedigend» zu bezeichnen; die übrigen Noten reihen sich absteigend in der bisherigen Aufeinanderfolge an. Aus der Scala der Fortgangsnoten hat «ausgezeichnet» zu entfallen, so dass «vorzüglich» den obersten Platz einnimmt. Erl. d. k. k. Min. für C. und U. vorn 9. März 1886, Z. 4452. Von der Rangordnung der Schüler, welche bisher in der Locationsnummer des Zeugnisses ihren Ausdruck fand, hat es fortan abzukommen. Erl. d. k. k. Min. f. C. und U. vom 26. Jänner 1886, Z. 1512. Vereine untereinander zu bilden oder sich an Verbindungen anderer zu betheiligen, ist Schülern der Mittelschulen strengstens untersagt. Erl. d. k. k. Min. f. C. und U. vom 14. März 1886, Z. 1389. Die bisherige, mit der hohen Ministerial-Verordnung vom 26. März 1875, Z. 3792, eingeführte Ferialordnung ist bezüglich der Herbstferien an Mittelschulen auch fernerhin in Giltigkeit zu belassen. Erl. d. k. k. Min. f. C. und U. vom (5. April 1886, Z. 3290. Das auf ein Semester entfallende Schulgeld wird an den vom Staate erhaltenen Mittelschulen in dreierlei Ausmass festgestellt: a) für Wien mit 25 fl; b) für die Orte ausser Wien, welche mehr als 25000 Einwohner haben, mit 20 fl.; c) für die übrigen Orte mit 15 fl. Das Schulgeld ist von den öffentlichen und den ausserordentlichen Schülern im Laufe der ersten sechs Wochen jedes Semesters im vorhinen zu entrichten. Schülern, welche innerhalb dieser Frist ihrer Schuldigkeit nicht nachgekommen sind, ist der fernere Besuch der Schule nicht gestattel. Verordn, d. k. k. Min. f. C. und U. vom 12. Juni 1886, Z. 9681. Zur Chronik der Lehranstalt. Das Schuljahr 1885/86 wurde am 16. September mit einem feierlichen Gottesdienste eröffnet. Die Aufnahmsprüfungen in die erste Classe wurden am 15., 16. und 17. September vorgenommen, gleichzeitig auch die Nachtrags- und Wiederholungsprüfungen in den übrigen Glassen. Die im Juli 1885 zur Wiederholungsprüfung aus je einem Gegenstände bestimmten Abiturienten unterzogen sich dieser Prüfung am 23. September. Mit Allerhöchster Entschliessung Sr. kaiserl. und königl. apost. Majestät; vom 27. September wurde Professor Andreas Senekovič zum Director des Staats-Obergymnasiums in Rudolfswert ernannt. Mit Bedauern sah der Lehrkörper aus seiner Milte einen Collegen scheiden, der seit dem Jahre 1874 an dieser Lehranstalt als Lehrer und Erzieher mit dem besten Erfolge gewirkt, sich durch seine Biederkeit und Zuvorkommenheit die allgemeine Achtung erworben hat Mit dem hohen Erlasse des k. k. Landesschulrathes vom 2(5. Oktober 1885, Z. 2031, wurde der Lehramtscandidat Herr Franz Joraj zum suppl. Lehrer ernannt. Nachdem der Lehramtscandidat Herr Friedrich Homan eiue anderweitige Verwendung gefunden hatte, wurde der Lehramtscandidat Herr Josef Vesel als Assistent heim Zeichnenunterrichte bestellt. Am 4. Oktober feierte der Lehrkörper und die Schüler das Allerhöchste Namensfest Sr. kaiserl. und königl. apost. Majestät unseres allergnädigsten Kaisers Franz Josef I. und am 19. November das Allerhöchste Namensfest Ihrer Majestät der Kaiserin Elisabeth mit einem solennen Gottesdienste und der Absingung der Volkshymne. Der Lehrkörper wohnte an jenem Tage auch dem in der Domkirche celebrierten Hochamte bei und war bei den für die Mitglieder des Allerhöchsten Kaiserhauses abgehaltenen Seelenämtern vertreten. An Sonn- und Feiertagen hatten die Schüler katholischer Confession gemeinschaftlichen Gottesdienst, empfiengen im Verlaufe des Jahres dreimal die heil. Sacramente der Busse und des Altars und betheiligten sich an dein feierlichen Umzuge am Frohnleich-namsfeste. Am 21. Dezember inspicierte der k. k. Ministerial-Commissär Herr Julius Ritter von Siegl, Professor an der Staats-Gewerbeschule in Graz, die mit der k. k. Oberrealschule in Verbindung stehende gewerbliche Fortbildungsschule, wohnte dem Unterrichte in allen Abtheilungen bei und unterzog die Leistungen der Schüler im Zeichnen und Modellieren einer genauen Besichtigung. Das erste Semester wurde am 13. Februar beendet, das zweite am 17. begonnen. Die schriftlichen Reifeprüfungen wurden vom 21. bis 26. Juni, die mündlichen am 8. Juli, die schriftlichen und mündlichen Versetzungsprüfungen vom 19. Juni bis 7. Juli abgehalten. Das Schuljahr wurde am 15. Juli geschlossen. Die das ganze Jahr hindurch vorkommenden Fälle von Masern, Blattern, Diphtheritis, Typhus u. s. w. verursachten vielfache Störungen im Schulbesuche, da infolge der Verfügungen der hierortigen Sanitätscommission Schüler aus jenen Häusern, in welchen Krankheitsfälle constatiert wurden, vom Unterrichte fern gehalten werden mussten. Aufnahme der Schüler für das Schuljahr 1886/87. Die Anmeldungen der Schüler zur Aufnahmsprüfung in die erste Classe weiden am 14. und 15. Juli, ferner am 15. und 16. September entgegengenommen, die Prüfung wird am 15. und 16. Juli, beziehungsweise am 16. und 17. September abgehalten werden. Bei dieser Prüfung werden folgende Anforderungen gestellt: Jenes Mass von Wissen in der Religionslehre, welches in den vier Jahrescursen der Volksschule erworben werden kann; Fertigkeit im Lesen und Schreiben der (deutschen) Unterrichtssprache; Kenntnis der Elemente der Formenlehre der (deutschen) Unterrichtssprache; Fertigkeit im Analysieren einfach bekleideter Sätze; Übung in den vier Grundrechnungsarten mit ganzen Zahlen. Eine Wiederholung der Aufnahmsprüfung, sei es an ein und derselben oder an einer ändern Lehranstalt, ist unzulässig. In die erste Classe eintretende Schüler haben mittelst eines Tauf- oder Geburtsscheines nachzuweisen, dass sie das 10. Lebensjahr entweder schon vollendet haben oder es im ersten Quartale desselben Schuljahres vollenden werden. Zugleich wird von ihnen bei der Aufnahme ein Frequentationszeugnis (Schulnachrichten) der Volksschule, welcher sie im letztverllossenen Schuljahre angehört haben, gefordert werden, welches die ausdrückliche Bezeichnung, dass es zum Zwecke des Eintrittes in eine Mittelschule ausgestellt wurde, ferner die Noten aus den Sitten, der Religionslehre, der (deutschen) Unterrichtssprache und dem Rechnen zu enthalten hat. Zur Aufnahme der Schüler, welche sich für eine höhere Classe melden, und zur Vornahme der Nachtrags- und Wiederholungsprüfungen ist die Zeit vom 16. bis 18. September bestimmt. Von anderen Mittelschulen kommende Schüler müssen das Studienzeugnis vom letzten Semester mit der Entlassungsclausel sowie auch etwaige Schulgeldbefreiungsoder Stipendiendecrete vorweisen. Jeder neu eintretende Schüler entrichtet eine Aufnahmstaxe von 2 fl. 10 kr. und einen Beitrag von 60 kr. für die Schülerbibliothek; diesen Beitrag entrichten auch alle der Lehranstalt bereits angehörende Schüler. Da das Slovenische zufolge des hohen Ministerialerlasses vom 3. Mai 1880, Z. 10754, für jene Schüler ein obligater Lehrgegenstand ist, welche beim Eintritte in die Realschule von ihren Eltern als Slovenen erklärt werden, so ergibt sich für letztere die Nothwendigkeit, ihre Kinder persönlich zur Aufnahme vorzuführen und im Verhinderungsfälle ihre diesbezügliche bestimmte Erklärung der Direction schriftlich zukommen zu lassen. Im Sinne des hohen Erlasses des k. k. Landesschulrathes für Krain vom 12. Mai 1884, Z. 601, können auch Schüler nicht-slovenischer Muttersprache zum obligaten slo-venischen Unterrichte zugelassen werden, wenn sie die diesbezügliche Erklärung ihrer Eltern vorweisen und die erforderlichen Sprachkennlnisse besitzen, welche durch eine Aufnahmsprüfung erprobt werden. Für solche Schüler bleibt dann das Slovenische durch alle folgenden Studienjahre an dieser Lehranstalt ein obligater Gegenstand. Das Schuljahr 1886/87 wird am 17. September mit dem heil. Geistamte eröffnet werden. Der regelmässige Unterricht beginnt am 1 f). September. Laihacli im Juli 1886. Dr. Mrhal. Alphabetisches Namensverzeichnis der Schüler am Schlüsse des Schuljahres 1885/86* La Classe. 1. Achtschin Anton aus Laibach. 1. Blatnik Othmar aus Villach. 3. Bunz Franz aus Capodistria. 4. Ciscutti Fortunatus aus Pola. 5. Czermak Vincenz aus Laibach. 6. Föderl Wilhelm aus Korneuburg, R. 7. Giorguli-Panajoti Anton aus Triest. 8. Güntner Franz aus Leoben. 9. Hochwind Marcus aus Triest. 10. von Kantz Friedrich aus Laibach. 11. Kastelic Stefan aus Luttenberg. 12. Kodermatz Alois aus Görz. 13. Kovačevič Milivoj, aus lircka in Bos- nien, R. 14. Mayer Erwin aus Gravosa. 15. Merten Moriz, Edler von, aus Klagenfurt. 16. Meyer Theodor aus Wien. 17. Mühleisen Hermann aus Laibach. 18. Oswald Franz aus St. Jakob in Kärnten. 19. Pauschin Alois aus Laibach. 20. Ranth Karl aus Laibach. 21. Reiniger Ferdinand aus Suchen in Krain. 22. Romauch Karl aus Laibach, R. 23. Salomon Hermann aus Laibach. 24. Scharlach Rudolf aus Tschernembl. 25. Scheschek Franz aus Graz. 26. Schmitt Ferdinand aus Laibach. 27. Sedlak Emil aus Adelsberg, R. 28. Starö Julius aus Stein. 29. Strel Peter aus Laibach. 30. Tascliwer Johann a. Windisch-Kappel. 31. Toms, Ritter von, Marian, aus Znaim. 32. Treo Oskar aus Laibach. 33. Twrdy Alfred aus Laibach. 34. Wakonigg Wilhelm aus Littai. 35. Zeschko Egon aus Laibach. I. b Classe. 1. Auseneg Rudolf aus Lees. 2. Berne Jakob aus Adelsberg. 3. Čenčur Sebastian aus Laibach. 4. (lerne Josef aus Laibach. 5. Czernich Karl aus Rudolfswert. 6. Ditrich Ludwig aus.Adelsberg. 7. Domladis Albert aus Illyr.-Feistriz. 8. Gorup Cornelius aus Slavina. 9. Guardia Emil aus Laibach. 10. Hafner Josef aus Krainburg. 11. HlebS Bartholomäus aus Laibach, R. 12. Javoršek Karl aus Hönigstein. 13. Jurca Anton aus Planina. 14. Klinar Franz aus Kropp. 15. Korbar Anton aus Hrušica bei Laibach, R. 16. Krek Vincenz aus Flödnik. 17. Križman Mathias aus Reifniz. 18. Legat Leopold aus Lees. 19. Loške Johann aus Cilli. 20. Matičič Martin aus Zirkniz. 21. Mazi Josef aus Sairach. 22. Melliwa aus Bukovje bei Kaltenfeld. 23. Mesesnov Eduard aus Waitsch, R. 24. Miculinič Rudolf aus Laibach. 25. Mikuž Johann aus Schwarzenberg. 26. Petrič Josef aus Planina. 27. Pirnat Wenzel aus Laibach. 28. Povšč Josef aus Stefansdorf. 29. Sbrizaj Daniel aus Senožeče. 30. Schüller Rudolf aus Kropp. 31. Šetina Peter aus Podutik bei Laibach. 32. Špilar Ferdinand aus St. Peter in Krain. 33. Sporn Josef aus Mötnik. 34. Strehovec Johann aus Moräutsch. 35. Tonejec Jakob aus Görjach. 36. Tršar Franz aus Oberlaibach. 37. Verli Franz aus Zirkniz, R. 38. Zakotnik Johann aus Oberžiška. * Fette Schrift bezeichnet Schüler mit allgemeiner Vorzugselasso. II. a Classe. 1. Antosiewicz Eduard aus Laibach. 2. Böckl August aus Laibach. 3. Dietrich Gustav aus Petersdorf, Sieben- bürgen. 4. Fortizh Josef aus Laibach. 5. Galle Oskar aus Laibach. 6. Glantschnig Alfred aus Wolfsberg, Kärnten. 7. Hamperl Leopold aus Laibach. 8. Herzmann Ludwig aus Leoben, Steier- mark. 9. Heyrovski Pani aus Wien. 10. Kalmus Franz aus Prag. 11. Kovačevič Vladimir aus Bička, Bosnien. 12. Kubelka Wenzel aus Laibach. 13. Leinert Friedrich aus Stanislau, Galizien. 14. Lukmann Josef aus Laibach. 15. Machnitsch Albert aus Laibach. 16. Marizza Octavian aus Trient. 17. Mayer Maximilian aus Laibach. 18. Mrahs Karl aus Rann, Steiermark. 19. v. Obereigner Josef aus Schneeberg, Ivrain. 20. Payer Julius aus Wolfsberg, Kärnten. 21. Proeckl Franz aus Laibach. 22. Pirchan Ernest aus Marburg, Steiermark. 23. Popp Alexander aus Laibach. 24. Pospischil Adolf aus Sello bei Laibach. 25. Ratoliska Leopold aus Wien. 26. Reyer Cornel aus Krainburg in Krain. 27. Salomon August aus Gries, Tirol. 28. Schesek Ernest aus Graz. 29. Schrauzer Karl aus Marburg, Steiermark. 30. Škofič Alois aus St. Veit bei Egg, Krain. 31. Terpolitz Anton aus St. Leonhard, Steier- mark. 32. Terpotetz Georg aus Studence,Steiermark. 33. ThomitschAdolfausMarburg, Steiermark. 34. Tschecli Karl aus Cilli, Steiermark. 35. Weiss Heinrich aus Wien. 36. Wencel Heinrich aus Laibach. 37. Widmar Wilhelm aus Laibach. 38. Wratschko Othmar aus Marburg, Steier- mark. II. b Glasse. 1. Belič Franz aus Waitsch bei Laibach. 2. Brinšek Emil aus Dornegg. 3. Bučar Anton aus St. Marein. 4. Ditrich Johann aus Adelsberg. 5. Fischer Ferdinand aus Seisenberg. 6. Gorup Ivan aus Laibach. 7. Grilc Johann aus Watsch. 8. Juh Josef aus Laibach. 9. Jurca Vincenz aus Ribnica. 10. Kliam Franz aus Laibach. 11. Koch Method aus Krainburg. 12. Kovač Karl aus Altenmarkt. 13. Kunc Alois aus Laibach. 14. Leskovec Engelbert aus Laibach. 15. Mechle Anton aus Laibach. 16. Mencinger Johann aus Wochein.-Feistriz. 17. Millautz Jakob aus Laibach. 18. Natlačen Josef aus St. Xaver in Steier- mark. 19. Okorn Josef aus Grosslupp. 20. Otnersa Josef aus Krainburg. 21. Potokar Ludwig aus Laibach. 22. Punzengruber Victor aus Genua, Italien. 23. Umberger Alois aus Laibach. 24. Vovk Peter aus Zwischenwässern. 25. Wernig Alois aus Laibach. III. Classe. 1. Beran Josef aus Pressburg in Ungarn. 2. Cigoj Ludwig aus Laibach. 3. Ciuha Alois aus Unter - Birndorf bei Laibach. 4. Detela Rudolf aus Ehrenau (Schloss). 5. Doberlet Victor aus Laibach. 6. Domladiš August aus Illyr.-Feistriz. 7. Eichelter Pongratz aus Trifail in Steier- mark. 8. Ferenchich Adalbert aus Brünn in Mähren. 9. Flack Augustin aus Laibach. 10. Föderl Johann ;ius Laibach. 11. Fritsch Victor aus Laibach. 12. Gasparin Anton aus Bischoflack. 13. Hafner Anton aus Bischoflack. 14. Jakše Johann aus Laibach. 15. Jeršan Johann aus Laibach. 16. Kollmann Robert aus Pettäu in Steier- mark. 17. Kraschna Paul aus Laibach. 18. Krenner Alois aus Bischoflack. 19. Kukla Hermann aus Laibach. 20. Lab Anion aus Laas. 21. Laiblin Karl aus Laibach. 22. Leinfellner Hubert aus Maria am See in Kärnten. 23. Lunaček Adolf aus Laserbach. 24. Lužar Fortunat aus Grosslaschiz. 25. Mandl Josef aus Graz in Steiermark. 26. Mežan Raimund aus Laibach. 27. Moos Karl aus Laibach. 28. Mulitsch Johann v. aus Görz im Kilsten- lande. 29. Paulin Wilhelm aus Spalato in Dalmatien. 30. Persich Kaspar aus Queenstown in Eng- land. 31. Pfundner Rudolf aus Wolfsberg in Kärnten. 32. Pulciani v. Glücksberg Cajetan aus Triest im Küstenlande. 33. Ranth Friedrich aus Laibach, lt. 34. Rexinger Karl aus Görz im Küstenlande. 35. Sedlak Ernst aus Adelsberg. 36. Spinar Ludwig aus Olmütz in Mähren. 37. Steinmetz Karl aus Eisnern. 38. Strzelba Josef aus Laibach. 39. Swoboda Adolf aus Karniza bei Trnovo im Küstenlande. 40. Verbič Jakob aus Oberlaibach. 41. Wanek Moriz aus Laibach. 42. Wencais Eduard aus Illyr.-Feistriz. IV. Glasse. 1. v. Alpi Rudolf aus Laibach. 2. Dolar Primus aus Trstenik in Krain. 3. Dolenz Eduard aus Krainburg. 4. Domicelj Franz aus Sagorje in Krain. 5. Gaudy Cäsar aus Laibach. 6. Götzl August aus Laibach. 7. Golias Heinrich aus Laibach. 8. Harisch Moriz aus Laibach. 9. Ilozhevar Anton aus Laibach. 10. Kotnik Franz aus Vrd bei Oberlaibach. 11. Kuketz Rudolf aus Sistiana im Küsten- lande. 12. Kump Alfons aus Laibach. 13. Larisch Julius aus TülTer in Steiermark. 14. Luckmann Paul aus Jauerburg. 15. Muha Anton aus Corgnale im Küsten- lande. 16. v. Obereigner Emil aus Podiebrad in Böhmen. 17. Pigassi Anton aus Budua in Dalmatien. 18. Rumpel Ludwig aus Zara in Dalmatien. 19. Schaffer Karl aus Sessana im Küsten- lande. 20. Treo Anton aus Laibach, R. 21. Weiss Emil aus Thalheim in Ungarn. 22. Wolf Anton aus Adelsberg in Krain. 23. Zmugg Robert aus Selo bei Laibach. 24. Žnidaršič Josef aus Podgorica in Krain. V. Classe. 1. Antončič Johann aus Tschernembl. 2. Edlinger Leopold aus Laibach. 3. Jakopič Richard aus Laibach, Ji. 4. Kreminger Ludwig aus Karlstadt in Kroatien. 5. Malesevič Julius aus Spalato in Dal- matien. 6. Oroszy Karl aus Salloch. 7. Rus Franz aus Streindorf. VI. Classe. 1. Czermak Albin aus Laibach. 2. Dreyhorst Achilles aus Tarvis in Kärnten. 3. Irgl Ernst aus Trifail in Steiermark. 4. Janesch .Johann aus Laibach. 5. Kubelka Josef aus Laibach. 6. Lang Seifried aus Lichtenberg in Krain. 7. Lončarič Josef aus Selce in Kroatien. 8. Rohschütz-Rothschütz Siegfried, Freih. von, aus Schloss Smerek in Krain, lt. 9. Schinigoi Emidio aus Veglia in Istrien. 10 Zhuber von Okrög Paul aus Laibach. VII. Classe. 1. Belec Jakob aus St. Georgen in Steier- 3. Lang Franz aus Laibach. mark. 4. Sbrizaj Johann aus Senožeče in Krain. 2. June Johann aus Laibach. 5. Štrukelj Josef aus Laibach. ■ HP -■v;:'-::p.